Technisches Gebiet
[0001] Die Erfindung betrifft eine Schaltungsanordnung und ein Verfahren zum Betrieb einer
Gasentladungslampe, insbesondere einer Hochdruckentladungslampe oder Niederdruckentladungslampe,
die an einem induktiven Vorschaltgerät betrieben wird und parallel zur Lampe geschaltet
ist und dazu dient die Lampe zu zünden und mit einer bestimmten Leistung zu betreiben.
Hintergrund
[0002] Retro-Fit Lampen ersetzen weniger effiziente Lampen, wie Quecksilberdampf-Hochdrucklampen
mit einer Lichtausbeute von etwa 50 lm/W. Retro-Fit Lampen enthalten höher effiziente
Lampen, wie Metallhalogenid-Hochdrucklampen oder Natriumdampf-Hochdrucklampen mit
Lichtausbeuten von 100 lm/W und mehr. Die Retro-Fit Lampe nutzt das zum Betrieb von
Quecksilberdampf-Hochdrucklampen erforderliche magnetische Vorschaltgerät. Um bei
gleichem Lichtstrom die Leistungsaufnahme der höher effizienten Lampe zu reduzieren
wurde vorgeschlagen (Fig. 1) [
WO 2008/104431 A1], den mittleren Lampenstrom und damit die Lampenleistung durch eine parallel zur
Lampe geschalteten Schalter, der am Ende einer jeden Halbwelle für eine bestimmte
Zeit geschlossen wird, zu reduzieren. Diese Schaltung hat die Eigenschaft, dass beim
leistungsreduzierten Betrieb die Oberwellennorm gemäß der IEC 61000-3-2 erfüllt wird.
In Fig. 2 ist eine Ausführungsform der Schaltung gezeigt, bei welcher der steuerbare
Schalter durch einen symmetrisch schaltenden Triac realisiert wird. Bei der Ansteuerschaltung
werden die Widerstände, und der Kondensator so gewählt, dass am Kondensator nach eine
gewisse Zeit nach einem Stromnulldurchgang, .z.B. 7 ms, eine ausreichende Spannung
anliegt, dass der Diac X5 durchbricht und den Triac X4 zündet. Der gezündete Triac
schließt den Stromkreis kurz und lässt den eingeprägten Drosselstrom nahezu verlustfrei
Weiterfließen, während die Lampe kurzgeschlossen ist und keine Leistung aufnimmt.
Beim nächsten Stromnulldurchgang öffnet sich der Triac X4 selbstständig, womit in
der darauffolgenden Halbwelle wieder ein Strom durch die Lampe fließt, diese eine
Leistung aufnimmt und Licht erzeugt und zwar so lange bis der Triac abermals geschlossen
wird. Nachteile an der in Fig. 2 gezeigte Schaltungsanordnungen sind, dass das Netzwerk
aus den Widerständen, Dioden und dem Diac eine starke Temperaturabhängigkeit aufweißt,
womit es nicht möglich ist eine konstante Lampenleistung einzustellen. Nachteilig
ist ebenfalls, dass die Lampenleistung abhängig ist von der jeweils anliegenden Netzspannung.
Durch diese Schaltungsanordnung kann ebenfalls nicht, die Zündspannung bereitgestellt
werden, die für den Betrieb einer Metallhalogenid-Hochdrucklampe oder Natriumdampf-Hochdrucklampe
erforderlich ist.
Aufgabe
[0003] Es ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung eine Schaltungsanordnung für eine Retro-Fit
Lampe zu schaffen, die die Zündung und eine leistungsreduzierten Betrieb der Hochdruckentladungslampe,
bei einer vorgegebenen Leistung insbesondere bei höheren Temperaturen an den elektronischen
Bauteilen ermöglicht.
[0004] Darüber hinaus sollen verschiedene Steuerungsmöglichkeiten, z.B. mit einem Dämmerungsschalter,
einem Lichtsensor und externer Steuerung über Funksignale ermöglicht werden. An den
folgenden Ausführungsbeispielen wird die Funktion der erfindungsgemäßen Schaltung
erläutert.
Darstellung der Erfindung
[0005] Die erfindungsgemäße Schaltungsanordnung ist geeignet, für eine Hochdruckentladungslampe
mit hoher Effizienz von 100 lm/W und mehr, die an dem magnetischen Vorschaltgerät
einer Quecksilberdampfhochdrucklampe, z.B. einer 125 W Lampe, so ansteuert, dass die
sich einstellende Lampenleistung gemäß dem Vorgabewert, z.B. 65 W, ist und zwar unabhängig
von der Temperatur der Schaltung der Netzspannung. Ebenso muss die Schaltung eine
Vorrichtung enthalten, welche die Hochdruckentladungslampe zünden kann.
Kurze Beschreibung der Zeichnung(en)
[0006]
- Fig. 1
- Vereinfachte Schaltung zum leistungsreduzierten Betrieb einer Lampe mit einem Schalter
parallel zur Lampe nach Stand der Technik.
- Fig. 2
- Schaltung mit Ansteuerschaltung zum leistungsredu-zierten Betrieb einer Lampe nach
Stand der Tech-nik.
- Fig. 3
- Prinzipschaltbild der Schaltung.
- Fig. 4
- Erste Ausführungsform der erfindungsgemäßen Schal-tungsanordnung mit Mikrokontroller,
DC Spannungs-versorgung, Kurzschlussschalter, Zündgerät, Span-nungsnulldurchgangsdetektor,
Spannungs- und Strom-messvorrichtung zum Betrieb einer Hochdruckentla-dungslampe.
- Fig. 5
- Zündung und Übernahme der HCI 100 W / WDL Lampe bei einer Netzspannung von 200 V.
- Fig. 6
- Quasipeakspektren and Mittelwertspektren an einer Netznachbildung mit und ohne Drossel
L3 und Kon-densator C14 sowie die Grenzwerte gemäß der DIN EN 55015.
- Fig. 7
- Vorrichtung zur Detektion des Spannungsnulldurch-ganges mit einem Mikrokontroller
nach Stand der Technik.
- Fig. 8
- Zeitabhängige-Spannungssignale, für die Spannung UD an der Drossel, Uzero am Spannungsteiler,
einer konstanten Referenzspannung Uconst auf die man nicht triggern kann, und dem
Referenzsignal URefS-hift, dass zum Triggern des Mikrokontrollers ge-nutzt werden
kann.
- Fig. 9
- Vorrichtung zur Detektion des Spannungsnulldurch-ganges mit einem Mikrokontroller,
bei dem die Re-ferenzspannung des internen Komparators mit einem I/O-Ausgang rückgekoppelt
wird, womit eine Schalt-schwelle entsteht, womit der Spannungsnulldurch-gang an der
ansteigenden bzw. abfallende Flanke der Spannung detektiert wird.
- Fig. 10
- Zweite Ausführungsform der erfindungsgemäßen Schaltungsanordnung mit Mikrokontroller,
DC Span-nungsversorgung, Kurzschlussschalter, Zündgerät, Spannungsnulldurchgangsdetektor,
Spannungs- und Strommessvorrichtung zum Betrieb einer Hochdruck-entladungslampe.
Bevorzugte Ausführung der Erfindung
[0007] In Fig. 3 ist das Prinzipschaltbild für eine solche Schaltung gezeigt. In der klassischen
Schaltung für Hochdruckentladungslampen ist die Lampe über das magnetische Vorschaltgerät
und der Zündeinheit mit der AC Spannungsquelle, z.B. mit 230 V, verbunden. Für die
Einstellung der reduzierten Leistung wird ein steuerbarer Schalter parallel zur Lampe
angeordnet, der durch die Steuereinheit, z.B. einem Mikrokontroller, angesteuert wird.
Mit dem Zündgerät, zum Beispiel einem Überlagerungszündgerät, werden Hochspannungsimpulse
erzeugt, die bei der Lampe eine Spannungszusammenbrüche und eine Übernahme bewirken.
Das Zündgerät wird ebenso von der Steuereinheit angesteuert. Die DC-Spannungsversorgung
versorgt die Steuereinheit mit einem Strom. Die UI-Messeinheit stellt der Steuereinheit
Signale zur Verfügung die proportional der Lampenspannung und dem Lampenstrom sind.
Ebenso liefert die UI-Messeinheit ein Signal proportional der Lampenspannung mit dem
die Spannungsnulldurchgänge sehr genau detektiert werden können. Die Steuereinheit
hat die Aufgabe die Zündeinheit zum geeigneten Zeitpunkt wenn die Lampe nicht brennt
anzusteuern. Die Steuereinheit wertet aus dem Spannungs- und Stromsignal die Lampenleistung
aus. Eine gewisse Zeit nach der Übernahme der Lampe, wenn die Lampenleistung einen
gewissen Wert überschreitet, z.B. 90 W steuert die Steuereinheit den steuerbaren Schalter
an und zwar einige Millisekunden vor dem Ende einer jeden Halbwelle, wodurch die Lampe
eine bestimmte Zeit kurzgeschlossen und die Lampenleistung im Mittel reduziert wird.
Die Detektionseinheit liefert ein Signal für den Lampen-Spannungs-Nulldurchgang. Die
Steuereinheit wertet dieses Signal aus. Eine gewisse Zeit nach dem Spannungs-nulldurchgang,
z.B. 7 ms, erzeugt die Steuereinheit ein Signal, welchen den steuerbaren Schalter
schließt. Die Steuereinheit wertet aus den Signalen der U/I-Messeinheit die Lampenleistung
innerhalb einer oder mehrere Perioden aus und verändert die Verzögerungszeit Td so,
dass die vorhandene Lampenleistung der Nennleistung, z.B. 65 W, mit jeder Periode
näher kommt.
Anwendungsbeispiel
[0008] Für eine 65 W PlugIn EL Lampe ist eine erste Ausführungsform einer möglichen Schaltungsanordnung
in Fig. 4 gezeigt. Hier wird die AC-Spannungsversorgung an den Kontakten L und N und
die Lampe an die Kontakte X5-1 und X5-2 angeschlossen. Das magnetische Vorschaltgerät
befindet sich zwischen den Kontakten L und X1-1 und ist vorzugsweise für den Betrieb
einer 125 W Quecksilberdampf-Hochdrucklampe bestimmt.
DC Spannungsversorgung
[0009] Die Steuereinheit, hier der Mikrokontroller D1 (Atmel ATiny44), benötigt zum Betrieb
eine Gleichspannungsquelle, die einen ausreichenden großen Strom von etwa 5 mA liefern
kann. Bei der DC Spannungsversorgung wird während der negativen Spannungshalbwelle
der Kondensator C4, z.B. 470 µF, 10 V, über die Diode N1, z.B. 1N4007, dem Strombegrenzungskondensator
C3, z.B. 220 nF, 400 V, und dem Vorwiderstand R1, z.B. 68 Ω, 2 W, aufgeladen, wobei
die parallel zum Kondensator befindliche Zenerdiode V3, z.B. BZV85, die Spannung auf
5.1 V begrenzt. Während der positiven Spannungshalbwelle fließt ein Strom über C3,
R1 und die Diode N4, womit der Stromfluss in beiden Halbwellen etwa gleich ist, und
sich hiermit kein DC Spannung in der Versorgungsspannung aufbaut. Während der Zündphase
fließt durch diesen Strompfad ein Strom bis 10 A für eine Zeit von etwa 1 µs. Alle
Bauelemente, insbesondere die Zenerdiode, müssen so ausgewählt werden, dass sie diesen
Strom vertragen können. Dem Speicherkondensator C4 werden die Kondensatoren C6, z.B.
10 µF und C5, z.B. 0.1 µF, parallel geschaltet, um eine Spannungsüberhöhung während
der Zündphase zu vermeiden.
[0010] Der eingesetzte Mikrokontroller benötigt eine stabile und genaue Spannung als Referenz
für die interne Spannungsmessung. Zu diesem Zweck wird ausgehend von der DC Versorgungsspannung
über den Widerstand R2 die Konstantspannungsquelle V1 versorgt, die eine Spannung
von 2.5 V mit einer Genauigkeit von 0.1% erzeugt, z.B. ADR5041. Diese Spannung wird
an den Referenzeingang von D1 angeschlossen.
Zündung
[0011] Die Zündeinheit ist im Wesentlichen ein elektronische gesteuertes Überlagerungszündgerät
wie es in [
EP 0847 681 B1] vorgeschlagen wird. In dem Anwendungsbeispiel (Fig. 4) wird der Schalter im Überlagerungszündgerät
durch einen Triac T2, z.B. BTA201W-800E, realisiert, der vom Mikrokontroller mit Spannungsimpulsen
gezündet wird. Beim Schließen des Triacs wird der Stoßkondensator C2, z.B. 47 nF,
aufgeladen, wobei der Aufladestrom durch den Widerstand R7, z.B. 18 kΩ / 2 W, begrenzt
wird. Überschreitet die am Kondensator C2 anliegende Spannung die Zündspannung des
spannungsgesteuerten Schalters, des Sidacs V2, z.B. ONSemi, MKP3V240, wird dieser
geschlossen, womit sich der Kondensator C2 über die sekundäre Wicklung des Hochspannungstransformators
L1, z.B. 6 Windungen, auf Ferritkern, Material EPCOS N87, und der Drossel L2, z.B.
10 µH, entladen wird. Der durch die Sekundärwicklung des Hochspannungstransformators
fließende Strom erzeugt am Ausgang der Primärwicklung, z.B. 62 Windungen, des Transformators
einen Hochspannungsimpuls, der bei der Hochdruckentladungslampe zu einem Spannungszusammenbruch
führt. Nach dem Spannungszusammenbruch liegt am Kondensator C3 immer noch eine Spannung
an, die hier die Übernahmespannung für die Lampe darstellt und den Bogenstrom in der
Hochdruckentladungslampe über kurze Zeit aufrechterhält, und am Ausgang der Drossel
anliegende Spannung die Bogenentladung übernehmen kann.
[0012] Während der Zündphase erzeugt der Mikrokontroller über viele Perioden hinweg bis
zur vollständigen Übernahme in regelmäßigen Abständen, z.B. alle 100 µs, Spannungsimpulse,
womit der Triac T2 während der Zündphase kurzgeschlossen wird. Nach der Zündphase
beim stationären Lampenbetrieb ist der Triac T2 geöffnet und damit die Zündeinheit
nicht in Betrieb, was den Vorteil ergibt, dass insbesondere der Widerstand R7 während
des stationären Betriebes keine Leistung aufnimmt und der Sidac wegen der hohen Wiederzündspitzen
nicht dauernd kurzschließt.
[0013] In Fig. 5 werden Spannungs- und Strommessungen der Zündeinheit an einer HCI-T 100
W Lampe gezeigt, die die unterschiedlichen Phasen bei dem Zündprozess zeigen, wobei
die anliegende Netzspannung 200 V beträgt.
Schaltung zum leistungsreduzierten Betrieb
[0014] Für den leistungsreduzierten Betrieb der Lampe wird nach dem Stand der Technik ein
Schalter, wie ein Triac, parallel zur Lampe geschaltet (Fig. 1) [
WO 2008/104431 A1]. Diese Schaltung hat den Nachteil, dass aufgrund der schnellen Stromänderungen während
des Einschaltens des Triacs am Ende der Halbwelle und wegen der relativ geringen Impedanz
der Drossel für höhere Frequenzen die Grenzwerte für Funkstörungen nach der DIN EN
55015 überschritten werden (Fig. 6, ohne Drossel L3 und Kondensator C14). In der erfindungsgemäßen
Schaltung wird in Reihe zum Triac T1 eine Drossel L3, z.B. mit 330 µH, geschaltet
womit der Stromanstieg während des Einschaltens des Triacs T1 verringert wird. Zusätzlich
wird durch den parallel zum Triac T1 und der Drossel L3 ein Kondensator C14, z.B.
10 nF, parallel geschaltet, womit der beim Schalten entstehende Spannungszusammenbruch
etwas verlangsamt wird. Diese Funktion wird ebenso durch den Kondensator C3 unterstützt.
Insgesamt erfüllt diese neue Schaltung zur Leistungsreduktion die Grenzwerte gemäß
der DIN EN 55015 (Fig. 6)
[0015] In der neuen Schaltungsausführung wird der Triac T1 durch den Mikrokontroller D1
gezündet, wobei der Widerstand R23, z.B. 39 Ω den Strom begrenzt und der Kondensator
C12, z.B. 10 nF verhindert, dass durch Störungen, z.B. während der Zündphase der Triac
T1 gezündet wird. In dieser Schaltung braucht der Mikrokontroller D1 nur einen kurzen
Spannungsimpuls, z.B. von 20 µs Dauer erzeugen, um den Triac zu zünden, was in vorteilhafter
Weise dazu führt, dass der von der DC Spannungsversorgung zu liefernde Strom sehr
klein bleibt.
Detektion des Spannungsnulldurchganges
[0016] Der Mikrokontroller D1 muss den Triac T1 zum passenden Zeitpunkt einschalten, damit
die Lampe ohne zu Flickern stabil brennen kann. Zu diesem Zweck muss der Mikrokontroller
den Zeitpunkt des Spannungsnulldurchganges detektieren und nach einer gewissen Zeit,
z.B. 7 ms ein Signal erzeugen, das den Triac T1 zündet.
[0017] In Fig. 7 ist ein Spannungsnulldurchgangsdetektor nach dem Stand der Technik gezeigt.
Bei diesem wird das Signal über einen hochohmigen Widerstand R1 und den Kondensator
C1 an den Pluseingang eines Komparators im Mikrokontroller MC gelegt, wobei der ebenfalls
angeschlossene Spannungsteile aus R4 und R5 einen DC-Spannungsanteil von z.B. 2.5
V erzeugt. Der Minuseingang des Komparators ist ebenfalls an einem Spannungsteiler
aus R2 und R3 angeschlossen womit eine Referenzspannung, von ebenfalls 2.5 V erzeugt
wird. Beim Spannungsnulldurchgang vom Eingang Neutral ändert sich das Signal am Pluseingang,
womit der Komparator umschaltet und damit ein Signal für den Spannungsnulldurchgang
erzeugt. Bei der eingesetzten Schaltung mit dem Schalter parallel zur Lampe ist vor
dem Spannungsnulldurchgang die Spannung kurzgeschlossen durch den Triac kurzgeschlossen,
womit nur die Flussspannung des Triacs 0.5 V als Spannung vorhanden ist. Der vorhandene
Spannungsnulldurchgang ergibt sich aus einer kleinen Spannungsänderung von 0.5 V womit
der Spannungsnulldurchgang schon durch kleine Störungen nicht mehr sauber detektiert
werden kann. In Fig. 8 ist im oberen Diagramm die Lampenspannung und im unteren Diagramm
das Signal des Spannungsteilers UZero gezeigt, dass am Plus-Eingang des Komparators
anliegt. Uconst zeigt die Spannung am Minuseingang des Komparators. Beim Spannungsnulldurchgang
ist zwischen Uzero und Uconst keine saubere Schaltschwelle vorhanden.
[0018] Da der Spannungsnulldurchgang selbst nicht eindeutig detektierbar ist, wird vorgeschlagen
die Spannung kurz nach dem Nulldurchgang an der ansteigenden bzw. abfallenden Flanke
an einem Schwellenwert von, z.B. ± 50 V zu detektieren.
[0019] In einer möglichen Ausführungsform wird die konstante Spannung die am negativen Eingang
des Komparators anliegt, mit einem Widerstand R6 an einen I/O Ausgang des Mikrokontrollers
angeschlossen (Fig. 9). Der Mikrokontroller weiß aus der Spannungsmessung welche Halbwelle
gerade vorhanden ist. Wird in der positiven Halbwelle der Triac T1 geschlossen soll
bei dem folgenden Abfall der Spannung bei - 50 V, der Nulldurchgang detektiert werden,
was dadurch erreicht wird, dass der I/O-Ausgang eine gewisse Zeit nach dem Zünden
des Triacs T1 auf Low geschaltet wird, womit die Spannung am Minus-Eingang des Komparators
auf etwa - 3 V reduziert wird (siehe URefShift in Fig. 8) und damit der Komparator
etwa 190 µs nach dem Spannungsnulldurchgang schaltet. Wird in der negativen Halbwelle
der Triac T1 gezündet, so wird der I/O-Ausgang auf high geschaltet, womit die Referenzspannung
auf etwa - 2 V erhöht wird (Fig. 8).
[0020] Eine modifizierte Form dieser Schaltung ist im Anwendungsbeispiel (Fig. 4) gezeigt.
Bei diesem wird über das Widerstandsnetzwerk aus R8, R9, R6, R10, jeweils z.B. 100
kΩ, R11, z.B. 680 kΩ ein Signal mit einem DC-Spannungsanteil von etwa - 2.5 V erzeugt,
dass über R15, z.B. 120 kΩ an den I/O-Ausgang angeschlossen. Durch die Schaltung des
I/O-Ausgangs auf "high" oder "low" zu geeigneten Zeitpunkten wird das Signal vergrößert
oder verkleinert, womit der Komparator ein Triggersignal erzeugt, wenn die Lampenspannung
den Schwellenwert, z.B. +/- 50 V unter- bzw. überschreitet.
[0021] Durch diese Schaltung entsteht zwischen dem realen Spannungsnulldurchgang und dem
detektierten Spannungsnulldurchgang eine Verzögerung von etwa 190 µs. Dieser Wert
ist für die positive und negative Halbwelle gleich. Er stellt einen zeitliche Verzögerung
dar, die im Mikrokontroller numerisch korrigiert wird.
[0022] Eine weitere Möglichkeit unterschiedliche Schaltschwellen zu realisieren besteht
darin eine I/O-Eingang vom Mikrokontroller zu wählen. Bei einer Versorgungsspannung
von 5 V wird bei Überschreiten einer Schwellenspannung von 3.5 V der I/O-Eingang auf
"high" und bei Unterschreiten einer Schwellenspannung von 1.5 V der I/O-Eingang auf
"low" gestellt. Hiermit sind unterschiedliche Schwellen vorhanden, die durch eine
geeignete Dimensionierung des Spannungsteilers zu der Generierung eines Triggersignals
bei einer Lampenspannung von +/- 50 V führt. Vorteilhaft an dieser Vorrichtung ist,
dass mit einer Veränderung der Versorgungsspannung der Steuereinheit sich die Schaltschwellenspannung
linear anpassen, womit eine Änderung der Eingangsspannung von dem Widerstandsteiler
teilweise kompensiert wird.
Leistungsmessung und Regelung auf konstante Leistung
[0023] Die Steuereinheit wertet aus einer Spannungs- und Strommessung die Leistung aus.
Der im Anwendungsbeispiel eingesetzte Mikrokontroller, Atmel ATiny44, hat ADC-Eingänge,
die Differenzspannungen messen können und in der Lage sind die anliegende Spannung
um den Faktor 20 zu verstärken, womit das Signal nur einen kleinen Dynamikbereich
von 200 mV haben muss.
[0024] Mit dem Widerstandsteiler aus R16, z.B. 1 kΩ und R18, z.B. 47 kΩ sowie dem Kondensator
C11, z.B. 220 pF wird eine Referenzspannung von etwa - 100 mV erzeugt, und an den
negativen Eingang des differenziellen ADC vom Mikrokontroller gelegt. Mit dem Spannungsteiler
aus R21, R22, z.B. 200 kΩ, R25, z.B. 2 kΩ und R20, z.B. 100 Ω wird eine kleine Spannung
erzeugt, die mit R17 und R18 sowie dem Kondensator C10 mit den gleichen Werten wie
beim Widerstandsteiler die Referenzspannung auf beispielsweise -100 mV verschoben
wird, die dann an den positiven Eingang des ADC vom Mikrocontroller angeschlossen
wird.
[0025] Mit dem Shuntwiderstand R3, z.B. 0.05 Ω wird eine Spannung proportional dem Lampenstrom
erzeugt. Mit dem Netzwerk aus R4, R5 und C7 mit den gleichen Werten wie beim Widerstandsteiler
für die Referenzspannung wird dieses Spannungssignal auf -100 mV verschoben und wird
an einen zweiten positiven ADC-Eingang des Mikrocontrollers angeschlossen. Die Differenz
des Signals für Spannung und Strom zum Referenzsignal wird um den Faktor 20 verstärkt
und mit dem internen AD-Wandlers digitalisiert. Aus dem Produkt des digitalisieren
Spannungs- und Stromwertes wird der Momentanwert der Leistung berechnet. Diese Messung
wird in konstanten zeitlichen Abständen wiederholt, z.B. alle 100 µs. Die Leistung
selbst wird als Mittelwert dieser Momentanleistungen über ein oder mehreren Perioden
ermittelt.
[0026] Die gemessene Leistung wird alle paar Perioden mit der Nennleistung verglichen. Ist
die gemessene Leistung größer als die Nennleistung plus eines Schwellenwerts oder
kleiner der Nennleistung minus eines Schwellenwerts, dann wird die vorgegebene Tastpause
vergrößert beziehungsweise verkleinert. Dieses wird solange wiederholt bis die vorhandene
Leistung der Nennleistung entspricht.
Lichtsensor
[0027] In der Schaltungsanordnung zum Betrieb einer Lampe kann ein Lichtsensor integriert
werden, der ein der Leuchtdichte proportionales Spannungssignal erzeugt, dass von
der Steuereinheit gemessen wird. Damit das Lichtsignal nicht durch das Licht der Lampe
gestört wird, erfasst die Steuereinheit das Lichtsignal vorzugsweise zu den Zeiten
and den die Lampe durch den Triac T1 kurzgeschlossen wird und die Lampe kein Licht
erzeugt. Mit Hilfe des Lichtsensors kann die Steuereinheit wenn es in der Umgebung
der Lampe dunkel wird, und das Lichtsignal einen gewissen Schwellenwert unterschreitet
die Lampe einschalten und wenn es wieder hell wird und das Lichtsignal einen anderen
Schwellenwert überschreitet wieder ausgeschaltet werden, was durch das Schließen des
Triacs T1 für eine gewisse Zeit, z.B. 1 Halbwelle, möglich ist. Der Lichtsensor kann
natürlich auch dazu benutzt werden, die Lampenleistung so einzustellen, dass abhängig
von der Umgebungsleuchtdichte die Lampenleistung stufenlos weiter reduziert wird,
z.B. auf 50 W, womit zusätzliche Energie eingespart werden kann.
[0028] Die Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch erfüllt, dass der steuerbare Schalter für
die Zündvorrichtung, wenn die Lampe aus und kalt ist durch eine Steuereinheit, wie
einem Mikrokontroller, angesteuert wird, und zwar so lange bis die Lampe gezündet
hat, dass der steuerbare Schalter parallel zur Lampe, nach dem Anlaufen der Lampe,
ab einer gewissen Lampenleistungsaufnahme, von der Steuereinheit angesteuert wird,
und zwar so, dass die Tastpause langsam bis zum Erreichen der Nennleistung vergrößert
wird und dann so weiterbetrieben wird, dass die Leistung entweder konstant ist oder
auf einen vorgebbaren Wert eingestellt wird. Zum Erfüllen dieser Aufgaben muss die
Steuereinheit geeignete Messgrößen wie den Spannungsnulldurchgang erhalten.
Temperaturbeständigkeit
[0029] Die Schaltung zum Betrieb der Lampe soll vorzugsweise in einem Gehäuse integriert
werden, dass an die Lampe befestigt wird. Hierdurch entstehen in der Elektronik hohe
Temperaturen bis 110°C. Damit die Schaltung einen ausreichend große Lebensdauer von
z.B. 16000 hat, werden für die Schaltung nur Bauelemente ausgewählt, die ausreichend
kleine temperaturabhängige Ausfallraten haben. Diese Ausfallraten werden von den Herstellern
der elektronischen Bauteile geliefert. Die gesamte Ausfallrate kann aus der Summe
der Ausfallraten der einzelnen Bauteile berechnet werden. Für die gegebene Schaltung
wurde abgeschätzt, dass bei 16000 h und 110°C die Ausfallrate kleiner 2% ist.
Weitere Anwendungen der Schaltungsanordnung
[0030] Das Anwendungsbeispiel für die Schaltungsanordnung ist für den Betrieb an dem magnetischen
Vorschaltgerät einer 125 W Quecksilberdampf-Hochdrucklampe bei der die Lampenleistung
vorzugsweise auf 65 W eingestellt wird. Beim Betrieb an diesem Vorschaltgerät ist
es möglich beliebige Lampenleistungen zwischen etwa 30 W und der maximalen Leistung
ohne Betrieb des Kurzschlussschalters, was etwas 110 W sind, einzustellen. Hierbei
wird die Leistung vorzugsweise so eingestellt, dass der entstehende Lichtstrom der
mit dieser Schaltung betriebenen Lampe ähnlich groß ist wie der Lichtstrom der zu
ersetzenden Lampe. Bei einer 125 W Quecksilberdampf-Hochdrucklampe wäre bei einer
Lichtausbeute von 100 lm/W für die neue Lampe die Lampenleistung 65 W.
[0031] Diese Schaltungsanordnung kann auch für den Betrieb an magnetischen Vorschaltgeräten
für andere Lampen eingesetzt werden, beispielsweise an einem magnetischen Vorschaltgerät,
das für den Betrieb einer 80 W Quecksilberdampf-Hochdrucklampe vorgesehen ist. Für
diese Schaltung kann dann die Lampenleistung ebenfalls beliebig bis zu einer maximalen
Leistung ohne den Betrieb des Kurzschlussschalters eingestellt werden.
[0032] Fig. 10 zeigt eine zweite Ausführungsform der Schaltungsanordnung gemäß der Fig.
4. Diese Ausführungsform ist ähnlich zur Ausführungsform gemäß der Fig. 4, es werden
daher nur die Unterschiede beider Ausführungsformen erläutert.
[0033] In dieser Ausführungsform ist der Widerstand R7 im Eingang eingeschleift und lädt
den Kondensator C2 auf. Die Verluste über den Leistungswiderstand R7 liegen bei einigen
10 mW, was akzeptabel ist. Der Mikrokontroller misst die anliegende Spannung und erzeugt
einen Zündimpuls für den Triac T2 vorzugsweise beim Spannungsmaximum (90°, 50Hz) und
vorzugsweise einmal pro Halwelle. Eine weitere Verbesserung des Zündverhaltens wird
erreicht, wenn mehrere Zündimpulse pro Halbwelle erzeugt werden, z.B. 3 Pulse, die
einem Abstand von etwa 300 µs haben. Der Triac muss so dimensioniert werden, dass
dieser Pulsströme von 20 A aushalten kann, was hier durch einen 4 A Triac gewährleistet
wird.
1. Schaltungsanordnung zum Betrieb einer Gasentladungslampe an einem magnetischen Vorschaltgerät
aufweisend:
- einen Schalter (T1) parallel zur Gasentladungslampe (1, L2),
- eine Drossel (L3) in Reihe zum Schalter (T1),
- eine Einheit zur Steuerung (D1),
- eine Zündvorrichtung, die mittels der Einheit zur Steuerung (D1) gesteuert werden
kann.
2. Schaltungsanordnung nach Anspruch 1, weiterhin aufweisend:
- eine DC-Spannungsversorung,
- eine Detektionseinheit für den Spannungsnulldurchgang, und
- eine Vorrichtung für die Spannungs- und Strommessung.
3. Schaltungsanordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuereinheit ein Mikrokontroller ist.
4. Schaltungsanordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Zündvorrichtung ein schaltbares Überlagerungszündgerät ist.
5. Schaltungsanordnung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Überlagerungszündgerät einen bipolaren Schalter, insbesondere ein Triac aufweist.
6. Schaltungsanordnung nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Überlagerungszündgerät als Übernahmekondensator einen Kondensator in einer vorgelagerten
Gleichspannungsversorgungseinheit benutzt.
7. Schaltungsanordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Schaltungsanordnung zur Detektion des Spannungsnulldurchganges mit einem Komparatoreingang
und einem I/O-Ausgang der Steuereinheit verbunden ist.
8. Schaltungsanordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Schaltungsanordnung zur Detektion des Spannungsnulldurchganges mit einem I/O-Eingang
der Steuereinheit verbunden ist.
9. Schaltungsanordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Schaltungsanordnung zur Spannungs- und Strommessung einen Referenzteiler benutzt,
der am negativen Eingang des differenziellen AD-Wandlers an der Steuereinheit angeschlossen
ist.
10. Schaltungsanordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Schaltungsanordnung zur Spannungs- und Strommessung das Spannungssignal vom Spannungsteiler
mit der Spannungsverschiebung an dem positiven Eingang des differenziellen AD-Wandlers
an der Steuereinheit koppelt.
11. Schaltungsanordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Stromsignal für die Spannungs- und Strommessung durch einen Shuntwiderstand erzeugt
wird, dass verschoben wird und an den positiven Eingang eines differenziellen AD-Wandlers
an der Steuereinheit gekoppelt ist.
12. Schaltungsanordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuereinheit zwei parallel arbeitende AD-Wandler aufweist, die beide den gleichen
Eingang für die Referenzspannung benutzen.
13. Schaltungsanordnung nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, dass eine Sicherung im Strompfad seriell zum Eingang der Schaltungsanordnung geschaltet
ist.
14. Schaltungsanordnung nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, dass eine Serienschaltung eines Stützkondensators und der Sicherung mit den Eingangsklemmen
verbunden ist.
15. Schaltungsanordnung nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass der Stützkondensator gleichzeitig als Strombegrenzung für die interne Spannungsversorgung
der Schaltungsanordnung dient.
16. Schaltungsanordnung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Sicherung kleiner ist als der Kurzschlussstrom des magnetischen Vorschaltgerätes.
17. Schaltungsanordnung nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, dass die Sicherung 20% kleiner ist als der Kurzschlussstrom des magnetischen Vorschaltgerätes.
18. Schaltungsanordnung nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, dass die Sicherung 5% bis 50% kleiner ist als der Kurzschlussstrom des magnetischen Vorschaltgerätes.
19. Schaltungsanordnung nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, dass die Sicherung 5% bis 75% kleiner ist als der Kurzschlussstrom des magnetischen Vorschaltgerätes.
20. Schaltungsanordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuereinheit bei nicht brennen der Gasentladungslampe pulsförmige repetierende
Steuersignale an die Zündeinheit gibt bis durch Überschreiten der Lampenleistung über
einen bestimmten minimalen Wert, die Steuereinheit ein Signal an den steuerbaren Schalter
parallel zur Lampe gibt, wobei die Tastpause von Periode zu Periode länger wird bis
die gemessene Leistung gleich der Nennleistung der Gasentladungslampe ist.
21. Schaltungsanordnung nach Anspruch 7 oder 8 in Verbindung mit Anspruch 20, dadurch gekennzeichnet, dass nach dem Erhalt eines Signals für den Spannungsnulldurchgang die Steuereinheit eine
vorbestimmte Zeit wartet, die als Differenz aus der halben Periodendauer minus der
Tastpause und dem verspäteten Eintreffen des Spannungsnulldurchgangsignals bestimmt
wird.