[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von längsnahtgeschweißten metallischen
Röhrchen nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1, ein solches Verfahren ist aus der
EP 299 123 A bekannt.
[0002] Aus der
EP 0 703 017 B1 ist eine Vorrichtung zur Herstellung eines längsnahtgeschweißten Metallrohres mit
einem Außendurchmesser von 1 bis 6 mm bekannt. Dabei wird ein Metallband in kontinuierlicher
Arbeitsweise von einer Vorratsspule abgezogen, durch ein aus mehreren Formrollensätzen
bestehendes Formwerkzeug zu einem Rohr mit Längsschlitz geformt, und der Längsschlitz
verschweißt. Das Schlitzrohr wird durch ein Werkzeug hindurchgeführt, welches die
Bandkanten des Schlitzrohres zusammenhält. Das Werkzeug besteht aus zwei Hälften,
welche an ihrer angrenzenden Fläche jeweils eine Nut mit einem Krümmungsradius aufweisen,
der dem äußeren Krümmungsradius des Schlitzrohres entspricht. Das Werkzeug weist eine
Ausnehmung auf, welche einen Zutritt für den Strahl einer Laserschweißeinrichtung
zum Verschweißen des Längsschlitzes des Rohres ermöglicht. Das geschweißte Rohr durchläuft
hinter der Ausnehmung einen zweiten Bereich des Werkzeugs, welcher ein Rückfedern
der Bandkanten in dem noch "weichen" Schweißbad verhindern und für eine schnelle Abkühlung
der Schweißnaht sorgen soll. Als Material für das Werkzeug wird eine Stahllegierung
vorgeschlagen.
[0003] Bei dieser Vorrichtung hat sich gezeigt, daß sich große Längen von mehreren Hundert
Kilometern nicht störungsfrei herstellen lassen. Der Grund hierfür liegt in einem
hohen Verschleiß des Werkzeugs, der daraus resultiert, daß das geformte Schlitzrohr
einen offenen Spalt aufweist, der erst im Werkzeug vollständig geschlossen wird.
[0004] Aus der
EP 0 927 090 B1 ist eine Vorrichtung zur Herstellung eines metallischen Röhrchens bekannt, mit einer
Formvorrichtung, die ein langgestrecktes Metallband zu dem Röhrchen umformt, sowie
einer Schweißvorrichtung, die die beiden Bandkanten des Röhrchens im Schweißbereich
miteinander verschweißt. Im Schweißbereich ist mindestens ein gekühlter Festkörper
vorgesehen, der das durchlaufende Röhrchen außen zur Kühlung kontaktiert. Im Schweißpunkt
weist der Festkörper eine Öffnung auf, welche den Durchtritt für einen Laserstrahl
zum Verschweißen der Längsnaht ermöglicht.
[0005] Beiden bekannten Lösungen ist gemeinsam, daß insbesondere bei harten Metallen für
das Röhrchen, wie z. B. Edelstahl, das Werkzeug bzw. der Festkörper einem hohen Verschleiß
unterliegen, und eine störungsfreie Fertigung großer Längen nicht möglich ist.
[0006] Aus der
EP-A-1 230 995 ist ein Verfahren zur Herstellung löngsnahtverschweißter Rohre bekannt, bei welchen
ein von einem Bandvorrat abgezogenes Metallband durch mehrere hintereinander angeordnete
aus Diamant bestehende Ziehsteine mit sich in Fertigungsrichtung verringerndem Durchmesser
hindurchgezogen und zu einem Rohr mit Längsschlitz geformt wird. Hinter dem letzten
Ziehstein wird der Längsschlitz durch eine Laserschweißeinrichtung geschlossen. Vor
dem ersten Ziehstein kann noch ein an den Bandkanten des Metallbandes angreifendes
Rollenwerkzeug vorgesehen sein.
[0007] Aus der
US-A-1 353 721 ist eine Vorrichtung zur Herstellung von geschweißten Metallrohren bekannt, bei welcher
eine Matrize vorgesehen ist, welche in einem Wasserbehälter angeordnet ist.
[0008] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, das bekannte Verfahren dahingehend zu verbessern,
daß große Längen metallischer Röhrchen störungsfrei herstellbar sind.
[0009] Diese Aufgabe wird durch die im Anspruch 1 erfaßten Merkmale gelöst.
[0010] Der wesentliche Vorteil der Erfindung ist darin zu sehen, daß durch die Anordnung
eines Ringes aus verschleißfestem Material in einer wassergekühlten Halterung, der
Verschleiß am Werkzeug so weit reduziert ist, daß Längen von mehreren Kilometern ohne
Unterbrechung der Fertigung herstellbar sind. Diese Wirkung wird noch verstärkt, wenn
die Formgebung des Metallbandes zum Schlitzrohr so erfolgt, daß das Schlitzrohr ohne
Rückfederung der Bandkanten ein nahezu geschlossenes Rohr bildet, so daß der Ring
lediglich zur Stabilisierung des geschlossenen Rohres dient.
[0011] Das erfindungsgemäße Verfahren wird vorteilhafterweise zur Herstellung von Lichtwellenleiterkabeln
eingesetzt, welche eine Vielzahl von Lichtwellenleiter in einem geschlossenen Metallröhrchen
aufweisen.
[0012] Die Erfindung ist anhand der in den Figuren 1 und 2 schematisch dargestellten Ausführungsbeispiele
näher erläutert.
[0013] In der Figur 1 ist eine seitliche Ansicht eines Teiles einer Vorrichtung zur Herstellung
von dünnen Metallröhrchen dargestellt.
[0014] Ein von einem nicht mehr dargestellten Bandvorrat abgezogenes Metallband 1 wird einer
ersten Formrollengruppe 2 zugeführt. Bei dem Metallband 1 handelt es sich um ein Edelstahlband,
welches beispielsweise mittels einer ebenfalls nicht mehr dargestellten Besäumeinrichtung
auf eine Breite von 3,1 bis 21,5 mm geschnitten wurde. Vor der ersten Formrollengruppe
2 kann das Metallband 1 leicht mit einem Schmiermittel benetzt werden, um die Reibung
während der Formgebung zu reduzieren.
[0015] Die erste Formrollengruppe 2 weist zwei Formrollenpaare 2a und 2b auf.
[0016] In dem Formrollenpaar 2a werden zunächst nur die Bandkantenbereiche gerundet. Das
Formrollenpaar 2b formt das Metallband 1 zu einem U-Profil.
[0017] Das U-förmig gebogene Metallband 1 a wird einer Vorrichtung 3 zugeführt, welche ein
Führungsrohr 3a aufweist, das in das U-förmige Metallband 1 a hineinragt und hinter
dem Schweißpunkt mündet. Mit Hilfe des Führungsrohres 3a können mehrere von nicht
dargestellten Vorratsspulen abgezogene Lichtwellenleiter sowie eine plastische Masse
in das Metallröhrchen eingebracht werden.
[0018] In einer zweiten Formrollengruppe 4, welche aus einem ersten Formrollenpaar 4a und
einem zweiten Formrollenpaar 4b besteht, wird das U-förmige Metallband 1 a zu einem
Schlitzrohr 1 b mit extrem geringer Schlitzbreite geformt. Das Schlitzrohr 1 b gelangt
dann in ein Werkzeug 5, welches anhand der Figur 2 näher beschrieben werden soll.
Hinter dem Werkzeug 5 befindet sich in kürzest möglichem Abstand die Laserschweißvorrichtung
6, in welcher der Längsschlitz verschweißt wird. An dem fertigen optischen Kabel 7
greift ein nicht mehr dargestellter Abzug an, hinter dem das Kabel 7 dann auf eine
nicht mehr dargestellte Trommel aufgewickelt wird. Das geschweißte Metallrohr kann
je nach Bedarf im Durchmesser reduziert, gedehnt und abgekühlt entlastet werden, um
eine Überlänge der Lichtwellenleiter in dem Metallrohr herzustellen.
[0019] In der Figur 2 ist das Werkzeug 5 gegenüber Figur 1 vergrößert dargestellt.
[0020] Das Schlitzrohr 1 b wird durch einen Diamantring 8 gezogen, dessen Innendurchmesser
nahezu gleich dem Außendurchmesser des Schlitzrohres 1 b ist. Die Bohrung des Diamantringes
8 ist nahezu zylindrisch. Der Diamantring 8 ist in einer Fassung 9 angeordnet, welche
ein Kanalsystem 14 zur Kühlung des Diamantrings 8 aufweist. Das Kanalsystem 14 wird
durch einen Zulauf 10 für Kühlwasser gespeist. Die Fassung 9 ist in einer Halterung
13 angeordnet.
[0021] Das aus dem Diamantring 8 austretende Rohr ist von einer ringförmigen Düse 11 umgeben,
die oberhalb des Längsschlitzes des Röhrchens ein Schutzgas in Fertigungsrichtung
über das Röhrchen bläst. Das Schutzgas wird der Düse 11 über eine Leitung 12 zugeführt.
Das Schutzgas schützt den Schweißnahtbereich des Röhrchens bis über den Schweißbereich
hinaus.
[0022] Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren übernehmen die Formrollengruppen 2 und 4 die
gesamte Formarbeit bei der Verformung des Metallbandes zu einem Schlitzrohr mit extrem
engem Schlitz. Das Schließen und Beruhigen des Rohres erfolgt durch den Diamantring
8. Dadurch sind hohe Standzeiten des Diamantringes 8 auch bei harten Werkstoffen für
das Metallband möglich.
[0023] Eine Verbesserung der Laufruhe kann auch dadurch erzielt werden, daß bei der Kantenrundung
in der ersten Formrollengruppe 2 darauf geachtet wird, daß der äußere Krümmungsradius
des Kantenbereichs etwas größer gewählt wird als der halbe innere Durchmesser des
Diamantringes 8.
[0024] Mit Hilfe des erfindungsgemäßen Verfahren können Röhrchen mit einem Außendurchmesser
zwischen 1 und 7 mm in Längen von mehr als 100 km fehlerfrei hergestellt werden.
[0025] In der Beschreibung sind für die Formrollengruppen 2 und 4 jeweils nur zwei Formrollenpaare
angegeben. Falls es für die Verformung des Metallbandes erforderlich sein sollte,
können selbstredend auch mehr als zwei Formrollenpaare für eine oder beide Formrollengruppen
2 und 4 vorgesehen werden.
1. Verfahren zur kontinuierlichen Herstellung von längsnahtgeschweißten metallischen
Röhrchen (7) mit einem Außendurchmesser von 1 mm bis 7 mm, bei welchem ein von einer
Ablaufvorrichtung abgezogenes Metallband (1) mittels einer Formeinrichtung (2,4) allmählich
zu einem Röhrchen mit Längsschlitz geformt wird, wobei die Formeinrichtung aus mehreren
Formrollensötzen (2a,2b,4a,4b) besteht, die das Metallband (1) zunächst nur an seinen
Bandkantenbereichen mit einer Rundung versehen und sodann daß Metallband zu einem
U-förmigen Querschnitt und anschließend zu einem Schlitzrohr mit Längsschlitz formen,
bei welchem die Bandkanten des Röhrchens hinter der letzten Formeinrichtung durch
ein Werkzeug (5) zusammengehalten und die Bandkanten des Röhrchens mittels einer Laserschweißeinrichtung
verschweißt werden und bei welchem eine Abzugsvorrichtung an dem geschweißten Röhrchen
(7) angreift,
gekennzeichnet durch die folgenden Merkmale:
a) das Schlitzrohr durchläuft hinter der Formeinrichtung (2,4) einen in einer wassergekühlten
Fassung (9) angeordneten Ring (8) aus Diamant,
b) auf den Längsschlitz des Schlitzrohres wird zwischen dem Ring (8) und dem Schweißpunkt
mittels einer ringförmigen Düse in Fertigungsrichtung ein Schutzgas geblasen und
c) das Metallband (1) wird an seinen Kantenbereichen mit einer Rundung versehen, deren
Krümmungsradius zwischen 0,05 mm und 0,5 mm größer ist als der halbe Durchmesser der
Öffnung des Ringes (8).
1. A method for the continuous manufacturing of a longitudinally welded metallic tube
(7) with an outer diameter between 1 mm and 7 mm, by which a metallic ribbon (1) is
drawn from spool and formed gradually in a forming tool (2,4) into a tube having a
longitudinal extending slot, wherein the forming tool comprises several rollers (2a,2b,4a,4b),
which at first provide roundings at the edges of the ribbon (1) and which then form
the ribbon into an open tube with a U-like cross section and finally into a slotted
tube having the longitudinally extending slot, by which the edges of the tube behind
the forming tool are hold together by a working tool (5), by which the edges of the
tube are welded by a laser welding device and by which the welded tube (7) is drawn
by a pull-off capstan,
characterized by the following features:
a) the slotted tube passes behind the forming tool (2,4) a water-cooled casing (9)
having a ring (8) of diamond,
b) a protecting gas is blown to the slot of the slotted tube in the direction of production
between the ring (8) and the welding point by use of a ring like nozzle and
c) the metallic ribbon (1) is provided in the area of its edges with roundings having
a bend radius which is between 0,05 mm and 0,5 mm greater than the radius of the opening
of the ring (8).
1. Procédé de fabrication en continu de tuyaux métalliques soudés longitudinalement (7)
avec un diamètre extérieur de 1 mm à 7 mm, dans lequel on forme progressivement une
bande métallique (1) prélevée d'un dispositif de déroulement en un tuyau avec une
fente longitudinale au moyen d'un dispositif de formage (2, 4), dans lequel le dispositif
de formage se compose de plusieurs jeux de rouleaux de formage (2a, 2b, 4a, 4b), qui
confèrent un arrondi à la bande métallique (1) d'abord uniquement sur ses zones de
rives de bande et qui forment ensuite la bande métallique en une section transversale
en forme de U puis la forment en un tuyau fendu avec une fente longitudinale, dans
lequel les rives de bande du tuyau sont maintenues ensemble au moyen d'un outil (5)
derrière le dernier dispositif de formage et les rives de bande du tuyau sont soudées
au moyen d'un dispositif de soudage au laser, et dans lequel un dispositif d'extraction
saisit le tuyau soudé (7),
caractérisé par les caractéristiques suivantes:
a) on fait circuler le tube fendu à travers une bague (8) en diamant disposée dans
une monture refroidie à l'eau (9) derrière le dispositif de formage (2, 4),
b) on souffle un gaz de protection dans la direction de fabrication sur la fente longitudinale
du tuyau fendu, entre la bague (8) et le point de soudage, au moyen d'une buse annulaire,
et
c) on confère à la bande métallique (1), dans ses zones de rives, un arrondi dont
le rayon de courbure est supérieur de 0,05 mm à 0,5 mm à la moitié du diamètre de
l'ouverture de la bague (8).