[0001] Die Erfindung betrifft zunächst ein hydraulisch angetriebenes Verpressgerät mit einem
Kolben und einem Zylinder zur Einwirkung auf Verpressbacken, wobei jedenfalls der
Kolbenschaft mit Einwirkungsmitteln verbunden ist, gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs
1 sowie ein Verfahren zum Verpressen eines Fittings gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs
9.
[0002] Verpressgeräte der in Rede stehenden Art sind bekannt. So wird beispielsweise auf
die
DE 19803536 A1 verwiesen. In dieser Schrift ist ein Verpressgerät beschrieben und dargestellt, welches
über zangenartige Backen auf eine Verpresskette mit mehreren Kettengliedern einwirkt.
Der Kolben des Verpressgerätes zur Einwirkung auf die Verpressbacken wird hydraulisch
in die Pressstellung verlagert. Der Rückhub erfolgt mittels einer im Zuge des Vorhubs
gespannten Feder.
[0003] Aus der
DE 10010601 A1 ist ein Verpressgerät der in Rede stehenden Art bekannt, bei welchem hydraulisch
auf ein aus den Verpressbacken geformtes, auswechselbare Presseinsätze tragendes Pressmaul
eingewirkt wird.
[0004] Darüber hinaus ist zum Stand der Technik auf die
US 5 253 554 zu verweisen. Hieraus ist ein pneumatisch angetriebenes Verpressgerät bekannt. Ein
über ein Gewinde verstellbarer Anschlag ragt in den Pneumatikzylinder hinein. Aus
der
DE 202 02 200 U1 ist ein hydraulisches Verpressgerät bekannt, bei welchem ein verstellbarer Anschlag
vorgesehen ist, der (zwei) unterschiedliche Einstellung des Hydraulikkolbens beim
Kolbenrücklauf ermöglicht.
[0005] Die Einwirkung auf die Verpressbacken erfolgt im Allgemeinen über werkzeugseitige
Einwirkungsmittel, die jedenfalls mit dem Kolbenschaft des hydraulisch verlagerbaren
Kolbens verbunden sind.
[0006] Ausgehend von einem Stand der Technik gemäß der
DE-A-19803536 beschäftigt sich die Erfindung mit der Aufgabe, ein Verpressgerät der angegebenen
Art so weiterzubilden, dass in vorteilhafter Einwirkung auf den Hydraulikkolben mit
demselben Gerät unterschiedliche Pressenergien erforderliche Verpressungen durchgeführt
werden können.
[0007] Diese Aufgabe ist beim Gegenstand des Anspruches 1 gelöst, wobei darauf abgestellt
ist, dass in Verfahrrichtung des Hydraulikkolbens ein verstellbarer Anschlag vorgesehen
ist, zur Erreichung unterschiedlicher Einstellungen des Hydraulikkolbens beim Kolbenrücklauf
und dass der Anschlag außerhalb des Zylinders vorgesehen ist. Hierdurch ist trotz
der Ausbildung als Hydraulikgerät eine vorteilhafte Verstellmöglichkeit gegeben. Es
können unterschiedliche Kolbenhübe gefahren werden. Auch mittels des verstellbaren
Anschlags erfährt der Rücklauf des Kolbens, insbesondere nach erfolgter Verpressung,
eine Begrenzung, so dass ein anschließender Verpressvorgang von dieser begrenzten
Kolbenanschlagstellung heraus erfolgt Zufolge dieser Anschlageinstellung sind Verpressungen
mit unterschiedlichen Verpressenergien durchführbar, dies bei nur einem "Schuss",
d. h. bei nur einer Betätigung des Geräts. Dies geschieht weiter bevorzugt bei kontinuierlich
durchlaufender Kolbenbewegung. Entsprechend ist bevorzugt hinsichtlich des Kolbenhubs
kein Leerlauf vorgesehen. Sind niedrige Verpressenergien erforderlich, so wird der
verstellbare Anschlag in eine Position verbracht, aus welcher der Kolben einen relativ
kleinen Axialweg zur Verpressung zurücklegt. Bei hohen erforderlichen Verpressenergien
ist entsprechend der Anschlag in eine Stellung verbracht, aus welcher der Kolben heraus
einen längeren Weg bis zur Endverpressung zurücklegt. Entsprechend ist mit ein und
demselben Verpressgerät eine Verpressung mit unterschiedlichen Verpressenergien erreichbar,
wobei im allgemeinen, letztlich regiert bei üblichen Verpressgeräten durch die mit
den Einwirkungsmitteln zusammenwirkenden Verpressbackenabschnitte, sich auch unterschiedliche
Verpresskräfte ergeben. Es kann aber auch trotz unterschiedlicher Verpressenergien
eine gleiche Endkraft in der maximalen Verpressstellung erreicht sein. Eine erhöhte
Verpressenergie ist beispielsweise bei einer Verpressung von Fittingen mit großen
Nennweiten erforderlich. Durch die vorgeschlagene Lösung können mit dem Verpressgerät
weiterhin übliche Standard-Verpressbacken eingesetzt werden.
[0008] Hierzu ist an dem Verpressgerät auch eine Standard-Pressbackenaufnahme vorgesehen.
Nämlich bevorzugt eine solche, bei welcher die Gabelschenkel des Gerätehalses auf
den einander zugewandten Flächen, die grundsätzlich aus parallelen Ebenen bestehen,
eine mittige Längsnut in Verfahrrichtung des Kolbens verlaufend aufweisen. Die Längsnut
weist bevorzugt ebenfalls parallele Flächen (Nutgründe) auf. Die Breite des Nutgrundes
beträgt bevorzugt 36,2 bis 36,4 mm. Der Abstand der Nutgründe, also in Richtung senkrecht
zu den die Nutgründe bildenden Flächen, beträgt bevorzugt 33,1 bis 33,3 mm. Weiter
sind die Pressbacken durch einen die Gerätehälse quer zur Verfahrrichtung des Kolbens
durchsetzenden Bolzen sicherbar. Hierzu weisen die Pressbacken Laschen mit Bohrungen
auf. Der Durchmesser der Bohrungen in den Laschen bzw. in den Gerätehälsen beträgt
14 bis 14,1 mm, bei einem Bolzendurchmesser von 13,5 bis 13,95 mm.
[0009] Es versteht sich, dass die genannten Abmessungen, solange die Kompatibilität hinsichthich
der hierzu passenden Norm-Backen gegeben ist, noch etwas variieren können.
[0010] Wesentlich ist, dass sowohl die Pressbacken für die Verpressung mit hoher Energie
wie auch die Standard-Verpressbacken in ein und derselben Pressbackenaufnahme, eben
der beschriebenen Standard-Pressbackenaufnahme, einsetzbar und sicherbar sind.
[0011] Die Verstellung des Anschlags kann mechanisch erfolgen, so beispielsweise hydraulisch
oder elektrisch unterstützt. Bevorzugt wird eine Ausgestaltung, bei welcher der Anschlag
von Hand verstellbar ist, dies weiter bevorzugt unter Lösung einer Rast oder dergleichen
vor einer Verlagerung, insbesondere Schiebeverlagerung. In weiter bevorzugter Ausgestaltung
ist der verstellbare Anschlag mit zwei insbesondere rastfestlegbaren Anschlagstellungen
versehen. Es besteht durchaus die Möglichkeit, den Anschlag auch mit mehreren Stellungen,
das heißt den zwei Endstellungen und weiteren Zwischenstellungen zu versehen, um so
die Bandbreite der möglichen Kolbenhübe und entsprechend der Verpressenergien zu erweitern.
Weiter wird vorgeschlagen, dass der Anschlag mittels einer radial außerhalb zu dem
Zylinder vorgesehenen Handhabe verstellbar ist. Die Handhabe ist entsprechend im sogenannten
trockenen Bereich der Hydraulikanordnung vorgesehen, das heißt radial außerhalb des
den hydraulisch betriebenen Kolben umschließenden Zylinders. So ist bevorzugt die
Handhabe in handhabungstechnisch günstiger Position an dem Verpressgerät, weiter bevorzugt
in örtlicher Umgehung zu den Pressbacken angeordnet. Die Handhabe ist bevorzugt als
relativ zum Zylinder verschiebbare Hülse ausgebildet, so weiter bevorzugt als eine
den Zylinder umfassende Hülse, welche seitens des Benutzers bei Bedarf umfasst werden
kann. Diese hülsenförmige Handhabe ist beispielsweise mit einem Rastknopf versehen,
zur Aufhebung der die Anschlagstellungen sichernden Verrastung oder dergleichen. Auf
dem Zylinder, auf welchem die Hülse verschiebbar ist, können Markierungen oder dergleichen,
so weiter beispielsweise farbige Markierungen vorgesehen sein, die die unterschiedlichen
Anschlagstellungen verdeutlichten.
[0012] Der außerhalb des Zylinders vorgesehen Anschlag, weiter in dem sogenannten trockenen
Bereich jenseits der Hydraulikbeaufschlagung des Kolbens. Der Anschlag wirkt hierbei
bevorzugt mit einem Abschnitt des den Kolben mit den Einwirkungsmitteln verbindenden
Kolbenschafts zusammen. Bei dem mit dem Anschlag zusammenwirkenden Kolben muss es
sich nicht zwingend um den Kolben der Hydraulik-Zylinder-Kolben-Kombination handeln.
Vielmehr ist auch eine Anordnung denkbar, bei welcher das Verpressgerät einen Auswechsel-Gerätekopf
mit einem gesonderten Kolbenschaft und Rückstellfeder aufweist. Entsprechend ist bei
einer solchen Ausgestaltung der Anschlag zusammen mit der Handhabe Teil des auswechselbaren
Gerätekopfes, der zufolge dieser Ausgestaltung einstellbar ist auf unterschiedlich
benötigte Verpressenergien.
[0013] Die mit dem Kolbenschaft verbundenen Einwirkungsmittel sind Rollen, die auf zugewandten
Kurvenbahnen der Presshebel bzw. Verpressbacken einwirken, um über den Kolbenweg ein
Spreizen der die Kurvenbahnen aufweisenden Verpressbackenenden zu bewirken, was anderendig
der Verpressbacken ein Schließen des dort ausgeformten Verpressmauls zur Folge hat.
In bevorzugter Ausgestaltung wirkt der Anschlag mit diesen Rollen zusammen. Letztere
fahren entsprechend im Zuge des Kolbenrücklaufs nach erfolgter Verpressung gegen den
Anschlag an, aus welcher Stellung heraus der nächste Verpressvorgang durchgeführt
werden kann.
[0014] Auch ist vorgesehen, dass das Verpressgerät mit mindestens zwei Paaren unterschiedlicher
Verpressbacken ausgestattet ist, die sich in der Länge eines Zusammenwirkungsbereiches
- der Kurvenbahn - mit den Einwirkungsmitteln unterscheiden, wobei ein längerer Zusammenwirkungsbereich
mit einem geringeren Anstiegswinkel der den Einwirkungsmitteln zugeordneten Flächen
der Zusammenwirkungsbereiche einhergeht. Entsprechend ist das Verpressgerät mit Paaren
von Verpressbacken zu bestücken, die sich bei gleicher Pressmaulgeometrie insbesondere
unterscheiden durch die Länge der mit den Einwirkungsmitteln bzw. Rollen zusammenwirkenden
Pressbackenschenkel, dies angepasst an den jeweils über den verstellbaren Anschlag
einstellbaren Kolbenhub. Durch Anpassung des Anstiegwinkels der mit den Rollen zusammenwirkenden
Kurvenbahnen der Verpressbacken ist bei bevorzugt gleichbleibender Schubkraft des
Kolbens von bspw. 32 kN eine Änderung der Verpressenergie erreicht. Entsprechend werden
beispielsweise zur Verpressung von Fittingen mit größeren Nennweiten und hierbei bevorzugt
gewünschten höheren Verpressenergien Verpressbacken mit längeren Pressbackenhebeln
an dem Verpressgerät befestigt und der Anschlag für den Kolben so eingestellt, dass
ein vergrößerter, bevorzugt ein maximaler Kolbenhub erreicht wird. Durch den gegenüber
den kürzeren Backen bevorzugt über den gesamten Kolbenhub flacheren Anstellwinkel
der mit den Rollen zusammenwirkenden Kurvenbahnen ist eine Erhöhung der Verpressenergie,
bevorzugt bei gleichbleibender Kolben-Schubkraft erreichbar, wobei im allgemeinen
sich auch unterschiedliche Verpresskräfte im Pressmaul ergeben. Trotz unterschiedlicher
Verpressenergien kann auch eine gleichbleibende Endkraft im Pressmaul erreicht werden.
[0015] Der bevorzugt anschlagbegrenzte minimale Kolbenhub beträgt bspw. 40 mm. Der maximale
Kolbenhub entspricht bevorzugt dem 1,5- bis 3-Fachen des minimalen Hubs, so bspw.
80 bis 100 mm. Bei einer bevorzugt gleichbleibenden Kolben-Schubkraft von ca. 32 kN
können Verpressenergien von 1000 bis 4000 Joule erreicht werden, so weiter bspw. 1280
Joule bei einer Kurzhubverpressung und 3040 Joule bei einer Langhubverpressung (jeweils
theoretische Werte vor Verlusten).
[0016] Die Erfindung betrifft des weiteren ein Verfahren zum Verpressen eines Fittings mit
einem Rohr mit Hilfe einer Verpresskette und einem, einen Kolbe und einen Zylinder
aufweisenden, hydraulischen Verpressgerät, wobei die Verpresskette mehr als zwei Kettenglieder
aufweist und die Verpressung mit einer bestimmten Verpressenergie durchgeführt wird,
gemäß dem Gegenstand des Anspruchs 9.
[0017] Eine Verpresskette ist aus der
DE 10257613 A1 bekannt. Diese wird betrieben beispielsweise mittels eines Verpressgerätes beispielsweise
gemäß der
DE 19944229 A1.
[0018] Um ein Verfahren der in Rede stehenden Art zu verbessern, wird vorgeschlagen, dass
die Verpressung mit einem Verpressgerät durchgeführt wird, dessen im Zuge einer Verpressung
aufgebrachte Verpressenergie durch Änderung eines auberhalb des Zylinders vorgesehenen
Festanschlages, gegen welchen der Kolben zur Begrenzung der Kolbenbewegung anfährt,
veränderbar ist und für eine bestimmte Verpressung so eingestellt wird, dass die Verpressung
im Zuge einer kontinuierlich durchlaufenden Kolbenbewegung durchgeführt wird.
[0019] Zufolge des vorgeschlagenen Verfahrens ist dasselbe Verpressgerät sowohl zur Verpressung
von Fittingen mit niedriger Pressenergie als auch zur Verpressung von Fittingen mit
höherer Verpressenergie nutzbar. Es stehen zufolge dessen dem Verpressgerät unterschiedliche
Kolbenhübe zur Verfügung, die von dem Kolben nach einmaliger Betätigung des Geräts
(in einem "Schuss") komplett durchlaufen werden. Mittels des verstellbaren Festanschlags
erfährt der Rücklauf des Kolbens, insbesondere nach erfolgter Verpressung, gegebenenfalls
aber auch durch benutzerseitigen Eingriff eine Begrenzung, so dass ein anschließender
Verpressvorgang von dieser begrenzten Kolbenanschlagstellung heraus erfolgt. Sind
niedrige Verpressenergien erforderlich, so wird der verstellbare Anschlag in eine
Position verbracht, aus welcher der Kolben einen relativ kleinen Axialweg zur Verpressung
zurücklegt. Bei hohen erforderlichen Verpressenergien ist entsprechend der Anschlag
in eine Stellung verbracht, aus welcher der Kolben heraus einen längeren Weg bis zur
Endverpressung zurücklegt. Unabhängig von den über den änderbaren Festanschlag unterschiedlich
einstellbaren Verpressenergien und damit einhergehenden unterschiedlichen Kolbenhüben
ist bevorzugt die Kolben-Schubkraft gleich groß. Hierbei können sich durchaus im allgemeinen
unterschiedliche Verpresskräfte im Pressmaul ergeben. Eine erhöhte Verpressenergie
ist beispielsweise bei einer Verpressung von Fittingen mit großen Nennweiten erforderlich.
[0020] Nachstehend ist die Erfindung anhand der beigefügten Zeichnung, welche lediglich
Ausführungsbeispiele darstellt, näher erläutert. Es zeigt:
- Fig. 1
- in perspektivischer Darstellung ein Verpressgerät in einer ersten Ausführungsform
mit auf eine Verpresskette einwirkenden Verpressbacken;
- Fig. 2
- den Schnitt gemäß der Linie II - II in Fig. 1, eine Langhubstellung des Werkzeuges
betreffend;
- Fig. 3
- den Auswechsel-Gerätekopf des Verpressgerätes in Einzeldarstellung, gleichfalls die
Langhubstellung betreffend;
- Fig. 4
- den Schnitt gemäß der Linie IV - IV in Fig. 3;
- Fig. 5
- den Schnitt gemäß der Linie V - V in Fig. 3;
- Fig. 6
- die Stirnansicht gegen den Auswechsel-Gerätekopf;
- Fig. 7
- eine der Fig. 3 entsprechende Darstellung, jedoch eine Zwischenstellung im Zuge der
Verlagerung eines Anschlags betreffend;
- Fig. 8
- den Schnitt gemäß der Linie VIII - VIII in Fig. 7;
- Fig. 9
- den Schnitt gemäß der Linie IX - IX in Fig. 7;
- Fig. 10
- eine der Fig. 3 entsprechende Darstellung, jedoch die Kurzhubstellung betreffend nach
Verlagerung des Anschlags;
- Fig. 11
- den Schnitt gemäß der Linie XI - XI in Fig. 10;
- Fig. 12
- den Längsschnitt durch das Verpressgerät in der Langhubstellung mit entsprechenden
längeren Verpressbacken zur Einwirkung auf eine Presskette;
- Fig. 13
- eine der Fig. 12 entsprechende Darstellung, jedoch die Kurzhubstellung mit kürzeren
Verpressbacken betreffend;
- Fig. 14
- die längeren Verpressbacken in Einzeldarstellung;
- Fig. 15
- die kürzeren Verpressbacken in Einzeldarstellung;
- Fig. 16
- eine Vergleichsdarstellung von längerer und kürzerer Verpressbacke;
- Fig. 17
- eine perspektivische Darstellung eines Verpressgerätes gemäß der Darstellung in Fig.
1, jedoch eine zweite Ausführungsform betreffend mit ein Verpressmaul ausformenden
Verpressbacken;
- Fig. 18
- in einer weiteren Ausführungsform eine perspektivische Darstellung eines handbetriebenen,
hydraulisch wirkenden Verpressgerätes mit einem verstellbaren Anschlag;
- Fig. 19
- eine perspektivische Darstellung des Verpressgerätes in einer weiteren Ausführungsform.
[0021] Dargestellt und beschrieben ist zunächst mit Bezug zu Figur 1 eine erste Ausführungsform
eines elektromotorisch betriebenen, hydraulischen Verpressgeräts 1. Ein derartiges
Werkzeug ist aus der
DE 19944229 A1 bekannt. Der Inhalt dieser Patentanmeldung wird hiermit vollinhaltlich in die Offenbarung
vorliegender Erfindung mit einbezogen, auch zu dem Zwecke, Merkmale dieser Patentanmeldung
in Ansprüche vorliegender Erfindung mit einzubeziehen.
[0022] In dem Gerät 1 ist ein Elektromotor angeordnet. Der Antrieb dieses Elektromotors
erfolgt über einen, in einem Handgriff 2 integrierten Akkumulator. Bei Betätigung
eines fingerbetätigbaren Schalters im Bereich des Handgriffes 2 wird aus einem Vorratsraum
Öl in einen Zylinder 4 gepumpt, wodurch ein Kolben 5 in Richtung seiner Arbeits-Endstellung
bewegt wird.
[0023] An dem Hydraulikzylinder 4, der den mit einer Radialdichtung 6 versehenen Kolben
5 umfasst, ist in dem dargestellten Ausführungsbeispiel ein auswechselbarer Gerätekopf
7 angeordnet. Dieser in den Darstellungen gezeigte Gerätekopf 7 dient zur Aufnahme
von zu beaufschlagenden Verpressbacken 8.
[0024] Der im Wesentlichen topfförmig ausgebildete Hydraulikzylinder 4 ist dem Gerätekopf
7 zugewandt offen ausgebildet und dient zum Einen innenwandig der Führung des Kolbens
5 und zum Anderen außenseitig zur Verbindung des Verpressgerätes 1 mit dem Gerätekopf
7, wozu der Hydraulikzylinder 4 außenwandig ein Außengewinde 9 besitzt.
[0025] Der Kolben 5 ist topfförmig ausgestaltet, mit einer koaxial ausgerichteten Topfwandung
10, welche sich außenwandig an der Innenwandung des Hydraulikzylinders 4 abstützt.
[0026] Die Topfwandung 10 umfasst einen auf dem Kolben 5 aufsitzenden Kolbenschaft 11 mit
radialem Abstand, welcher Kolbenschaft 11 anderendig Träger ist von der Zusammenwirkung
mit den Verpressbacken dienenden Einwirkungsmitteln 12. Diese sind als Rollen 13 ausgeformt.
[0027] Es sind zwei solcher Rollen 13 an einem schaftendseitigen Träger 14 vorgesehen. Die
Rollen 13 sind drehbar an dem Träger 14 gehaltert, wobei die Anordnung weiter so gewählt
ist, dass die Rollen 13 in Nebeneinanderanordnung beidseitig einer Kolbenschaftlängsachse
x angeordnet sind.
[0028] Der Gerätekopf 7 wird mittels eines Zylinderabschnittes 15, welcher zur Zusammenwirkung
mit dem Außengewinde 9 mit einem Innengewinde 16 versehen ist, mit dem Verpressgerät
1 fest verbunden. Der Zylinderabschnitt 15 formt nach radial innen eine Anschlagwandung
17 aus, die von dem Kolbenschaft 11 durchsetzt ist. Die Anschlagwandung 17 dient zur
Abstützung des einen Endes einer den Kolbenschaft 11 umfassenden Zylinder-Druckfeder
18, deren anderes Ende, umfasst von der Topfwandung 10, über einen kolbenschaftseitigen
Zentriervorsprung 19 auf den Kolben 5 einwirkt. Der Zentriervorsprung 19 sitzt in
einer zugewandten Vertiefung des Kolbens 5 ein.
[0029] In den dargestellten Ausführungsformen wirken die Einwirkungsmittel 12 auf Verpressbacken
8 ein, die der Verpressung eines Fittings mittels einer Verpresskette dienen. Es kommt
diesbezüglich insbesondere eine Presskette zur Anwendung, wie sie aus der
DE 10257613 A1 bekannt ist. Auch der Inhalt dieser Patentanmeldung wird hiermit vollinhaltlich in
die Offenbarung vorliegender Erfindung mit einbezogen, auch zu dem Zwecke, Merkmale
dieser Patentanmeldung in Ansprüche vorliegender Erfindung mit einzubeziehen.
[0030] Die Verpresskette 20 weist insgesamt vier Pressglieder 21 auf, die in Zusammenwirkung
an dem Pressvorgang beteiligt sind.
[0031] Die Einwirkung der Verpressbacken 8 auf die Verpresskette 20 erfolgt über kettenseitige
Gelenkhebel 22. Diese sind mit Krafteinleitungselementen 23 in Form von Bolzen ausgestattet.
Diese Bolzen formen Lager und Widerlager zur Einwirkung auf die Verpresskette 20 aus.
[0032] Die Verpressbacken 8 sind auswechselbar an dem Gerätekopf 7 gehaltert. Hierzu weist
Letzterer einen Gerätehals 24 auf. Dieser ist gabelförmig gestaltet, mit einer quer
zur Halserstreckung die Gabelschenkel durchsetzenden Bolzenaufnahme, in welcher ein
Verriegelungsbolzen 25 gehaltert ist.
[0033] Der Verriegelungsbolzen 25 durchsetzt geräteseitig die Gabelschenkel des Gerätehalses
24 und werkzeugseitig entsprechend positionierte Festlegungsdurchbrechungen 26, die
in Befestigungslaschen 27 ausgeformt sind.
[0034] Die Befestigungslaschen 27 tauchen mit ihren die Festlegungsöffnungen 26 aufweisenden
Abschnitten in den Gabelbereich des Gerätehalses 24 ein.
[0035] Die Befestigungslaschen 27 sind im Grundriss T-förmig gestaltet, wobei der mittige
T-Schenkel die vorbeschriebene Festlegungsöffnung 26 aufweist und die quer hierzu
ausgerichteten T-Stege jeweils Aufnahmebohrungen 28 aufweisen.
[0036] Zwischen den beiden Befestigungslaschen 27 sind die Verpressbacken 8 schwenkbar gehaltert,
wozu beidseitig in den Aufnahmebohrungen 28 der Befestigungslaschen 27 gehalterte
Schwenkzapfen 29 die Verpressbacken 8 durchsetzen.
[0037] Die Verschwenkachsen erstrecken sich beidseitig senkrecht ausgerichtet zur Kolbenschaftlängsachse
x.
[0038] Hinsichtlich der zur Halterung der Verpressbacken 8 ausgebildeten Teile des Gerätehalses
24 und der entsprechenden Adapterteile an den Verpressbacken, also insbesondere den
genannten Befestigungslaschen 27 sind die Verpressbacken gemäß einem Standard ausgebildet.
[0039] Hierzu ist im Einzelnen vorgesehen, dass die Gabelarme 24' und 24" des Gerätehalses
24 zwei einander parallel gegenüberliegende Ebenen E und E' aufweisen, die wiederum
symmetrisch (wie auch die Ebenen E und E' selbst) zu einer Querachse y-y (vgl. Fig.
6) im Querschnitt zurückspringende Längsnuten 46, 46' aufweisen, mit Nutgründen, die
im Wesentlichen einander parallel gegenüberliegende Flächen wiederum aufweisen. Der
Querabstand der Nutgründe t beträgt hierbei bevorzugt bei der gewählten Standardausbildung
33,1 bis 33,3 mm. Die Breite b der Nuten 46, 46' beträgt bevorzugt 36,2 bis 36,4 mm.
[0040] Die Verpressbacken sind in der Aufnahme vermittels eines des die Gabelschenkel 24'
und 24" durchsetzenden Bolzens 25 gesichert, der auch die Festlegungsdurchbrechungen
26 in den Befestigungslaschen 27 (s. auch Fig. 12) durchsetzt.
[0041] Der Bolzen hat hierbei in der gewählten Standardausbildung einen Durchmesser von
13,5 bis 13,95 mm, während die genannten Bohrungen einen Durchmesser von 14 bis 14,1
mm aufweisen.
[0042] Die Verpressbacken 8 sind hebelartig ausgeformt und aufgrund der zuvor beschriebenen
Anlenkung an den Befestigungslaschen 27 zangenartig ausgerichtet, wobei ein Hebelabschnitt
einer jeden Verpressbacke 8 einen Steuerhebel 30 und der in Verlängerung dieses Steuerhebels
30 über den Bereich der Befestigungslaschen 27 hinausragende Abschnitt einen zangenbackenartigen
Einwirkabschnitt 31 formt. Diese sind mit angepassten Aufnahmen für die Krafteinleitungselemente
23 der Verpresskette 20 versehen, so beispielsweise mit diese Bolzen aufnehmenden
Bohrungen bzw. randoffenen Ausnehmungen.
[0043] Die Steuerhebel 30 erstrecken sich ausgehend von den Befestigungslaschen 27 in Richtung
auf die geräteseitigen Einwirkungsmittel 12 und formen diesen zugewandt, das heißt
an den aufeinander zugewandten Schmalseiten kurvenartige Steuerflächen 32 aus, entlang
derer die rollenförmigen Einwirkungsmittel 12 im Zuge einer Kolbenvorverlagerung laufen.
[0044] Bei Betätigung des Verpressgerätes 1 wird Öl in einen Druckraum gepumpt, wodurch
der Kolben 5 entgegen der Wirkung der Rückstell-Druckfeder 18 in Richtung seiner Arbeits-Endstellung,
das heißt in Richtung auf die Verpressbacken 8 bewegt wird.
[0045] Hierbei bewirken die gegen die Steuerflächen 32 der Verpressbacken 8 tretenden Einwirkungsmittel
12 bzw. Rollen 13 ein durch die gewählten Anstiegswinkel der Steuerflächen 32 bedingtes
Abschwenken der Steuerhebelabschnitte 30 der Verpressbacken 8, demzufolge über die
Schwenkachsen die endseitigen Einwirkungsabschnitte 31 der Verpressbacken 8 aufeinander
zu bewegt werden. Über die Gelenkhebel 22 bewirkt dies ein Schließen der Verpresskette
20 und damit einhergehend ein Verpressen eines Fittings mittels der Pressglieder 21.
[0046] Die Rückbewegung des Kolbens 5 erfolgt über die Rückstell-Druckfeder 18, sobald ein
nicht dargestelltes Rücklaufventil aufgrund des Überschreitens eines vorbestimmten
Maximaldrucks öffnet. Diesbezüglich wird auf die
DE 19825160 A1 verwiesen. Auch der Inhalt dieser Patentanmeldung wird hiermit vollinhaltlich in
die Offenbarung vorliegender Erfindung mit einbezogen, auch zu dem Zwecke, Merkmale
dieser Patentanmeldung in Ansprüche vorliegender Erfindung mit einzubeziehen.
[0047] Das Öffnen des Auslassventils erfolgt selbsttätig bei Überschreiten eines Maximaldruckes
auf den Fitting, wonach druckfederbeaufschlagt der Kolben 5 zunächst selbsttätig zurückverfährt.
Das Auslassventil schließt automatisch, sobald der durch den rücklaufenden Kolben
5 auf das Öl bewirkte Druck durch Kolbenstillstand abfällt.
[0048] Nach einer erfolgten Verpressung fährt der Kolben 5 infolge der Ventilöffnung und
des hieraus resultierenden Druckabfalls seitens der Hydraulik federunterstützt zurück
bis in eine Kolben-Ruhestellung, welche anschlagbegrenzt erreicht wird.
[0049] Von dieser Kolben-Ruhestellung ausgehend verfährt der Kolben 5 bei erneuter Aktivierung
über eine vordefinierte Wegstrecke bis zum Erreichen bzw. Überschreiten des Maximaldruckes.
Bei gleichbleibender Kolben-Schubkraft von bevorzugt 32 kN kann durch Änderung dieser
Wegstrecke die aufzubringende Verpressenergie variiert werden.
[0050] Hierzu ist der die Kolben-Ruhestellung definierende Anschlag verstellbar, zufolge
dessen die Wegstrecke anpassbar an die gewünschte Verpressenergie änderbar ist.
[0051] Außerhalb des Hydraulikbereiches, das heißt auf der trockenen Seite des Kolbens 5,
konkret im dargestellten Ausführungsbeispiel im Bereich des abnehmbaren Gerätekopfes
7 ist ein verstellbarer Anschlag 33 vorgesehen. Dieser ist innenwandig einer den Zylinderabschnitt
15 des abnehmbaren Gerätekopfes 7 umfassenden Hülse 34 ausgebildet.
[0052] Diese Hülse 34 ist in Achserstreckung des Kolbenschaftes 11 verschiebbar auf dem
Zylinderabschnitt 15 gehaltert, wobei die Axialverlagerung der Hülse 34 in beiden
Richtungen anschlagbegrenzt ist, welche beiden anschlagbegrenzten Endstellungen zugleich
die beiden Stellungen für den verstellbaren Anschlag 33 definieren.
[0053] Die zugleich als Handhabe 35 ausgeformte Hülse 34 weist einen, bevorzugt daumenbetätigbaren
Druckknopf 36 auf. Dieser ist unterseitig durch eine Druckfeder 37 nach radial außen
beaufschlagt.
[0054] Der Druckknopf 36 ist aufgenommen in einem innenwandig der Hülse 34 an dieser angeordneten
Anschlaggehäuse 38, auf dessen Aufnahmeboden für den Druckknopf 36 sich die Druckfeder
37 abstützt.
[0055] Der in dem Anschlaggehäuse 38 einliegende Wirkungsabschnitt des Druckknopfes 36 besitzt
einen radial erweiterten Kragen 39. Dieser wirkt auf in einer Ebene quer zur Erstreckung
der Längsachse beidseitig des Druckknopfes 36 angeordnete Rastkugeln 40, die über
den Kragen 39 nach außen gedrängt in entsprechend positionierte Rastkugel-Aufnahmen
41 des gerätekopfseitigen Zylinderabschnitts 15 treten. Dieser Rasteingriff bildet
den vorerwähnten, festlegbaren Endanschlag für die Hülse 34.
[0056] In dem dargestellten Ausführungsbeispiel sind zwei Positionen der Hülse 34 rastfestlegbar,
so zum Einen eine in Axialrichtung betrachtete hintere Position gemäß den Darstellungen
in den Figuren 2 bis 5 sowie eine vordere Position gemäß den Darstellungen 10 und
11.
[0057] Die Figuren 7 bis 9 zeigen eine nicht rastgesicherte Zwischenstellung der Hülse 34.
[0058] Die in Richtung auf die Einwirkungsmittel 12 weisende Stirnfläche 42 des Anschlaggehäuses
38 formt den verstellbaren Anschlag 33 aus.
[0059] In der einen längeren Kolbenhub a erzeugenden hinteren Raststellung der Hülse 34
tritt der Kolben 5 in üblicher Weise in der Kolben-Ruhestellung gegen den Boden des
den Kolben 5 aufnehmenden Hydraulikzylinders 4 anschlagbegrenzend an. Aus dieser Stellung
gemäß den Figuren 2 bis 6 heraus verfährt der Kolben 5 über seinen maximalen Verfahrweg
unter Aufbringung einer maximalen Verpressenergie von etwa 2500 bis 3200 Joule. Entsprechend
der hinteren Anschlagstellung des Kolbens 5 sind auch die über den Kolbenschaft 11
mit dem Kolben 5 zusammenwirkenden Einwirkungsmittel 12 in einer hinteren Position
gehalten. Entsprechend sind in einer solchen Konfiguration Verpressbacken 8 einzusetzen,
die an das über den verstellbaren Anschlag 33 variabel einstellbare Abstandsmaß zwischen
der Verpressbackenfestlegung im Bereich des gerätehalsseitigen Verriegelungsbolzens
und den Einwirkungsmitteln 12 hinsichtlich der Länge der Steuerhebel 30 angepasst
sind. So sind in einer Konfiguration mit langem Kolbenhub Verpressbacken gemäß der
Darstellung in Figur 12 vorgesehen, welche gegenüber den Verpressbacken 8' in Figur
13 verlängerte Steuerhebel 30 mit entsprechend längeren Steuerflächen 32 aufweisen.
[0060] Werden keine hohen Verpressenergien benötigt (bspw. 1000 bis 1500 Joule), so wird
die Kolben-Ruhestellung in Richtung der Kolben-Vorlaufbewegung vorverlagert, zufolge
dessen der Kolbenhub a' im Zuge eines Verpressvorganges verkürzt ist. Hierzu wird
der verstellbare Anschlag 33 über die Hülse 34 nach vorheriger Lösung der Rast über
den Druckknopf 36 in Kolben-Vorlaufrichtung vorgeschoben. Dies bis in die entsprechende
Endstellung, in welcher die vorgesehene Rast wieder greift.
[0061] Diese Hülsen-Vorverlagerung zur Verstellung des Anschlags 33 in die Kurzhub-Stellung
erfolgt bevorzugt im Zuge eines zuvor durchgeführten Verpressvorganges bzw. im Zuge
einer entsprechenden Kolben-Vorverlagerung, um hierdurch einen entsprechenden Vorlauf
der Einwirkungsmittel 12 vor dem zu verstellenden Anschlag 33 zu bieten. Eine solche
Zwischenstellung ist beispielsweise in Figur 9 dargestellt, wenngleich hier ohne Anschluss
des Gerätekopfes 7 an dem Verpressgerät 1. Die dargestellte Zwischenstellung ist nur
unter Beeinflussung des Kolbenschaftes über die Kolben-Zylinder-Hydraulikanordnung
erreichbar.
[0062] In der in den Figuren 10 und 11 gezeigten vorderen Stellung des Anschlags 33 tritt
eines der Einwirkungsmittel 12 bzw. eine der Rollen 13 bei der Kolben-Rücklaufbewegung
nach Überschreiten eines Maximaldruckes oder gegebenenfalls gesteuert durch den Benutzer
gegen die Stirnfläche 42 des Anschlaggehäuses 38, zufolge dessen über den Träger 14
und den Kolbenschaft 11 entgegen der Wirkung der auf den Zentriervorsprung 19 des
Kolbenschafts 11 einwirkenden Kraft der Druckfeder 18 ein Stillstand erreicht wird.
Zufolge dieses Stillstandes fällt auch der Druck im Hydraulikraum des Hydraulikzylinders
vor dem Kolben 5 ab, was ein Schließen des Auslassventils zur Folge hat.
[0063] In dieser vorderen Endstellung des Kolbens 5 bzw. der Einwirkungsmittel 12 entspricht
der Kolbenhub etwa dem halben Kolbenhub in der LanghubStellung, so bspw. 40 mm bei
einem Langhub von ca. 80 mm.
[0064] Wenngleich der verstellbare Anschlag 33 mit der Hülse 34 in den dargestellten Ausführungsbeispielen
im Bereich eines abnehmbaren Gerätekopfes 7 gezeigt ist, ist die vorgeschlagene Lösung
durchaus auch an Verpressgeräten 1 vorsehbar, deren Gerätekopf nicht lösbar an dem
Werkzeug verbunden ist.
[0065] Auch ist eine solche Anordnung mit einem verstellbaren Anschlag 33 zur Variierung
des Kolbenhubes bei anderen Verpressvorsätzen als die gezeigte Verpresskette 20 einsetzbar,
so beispielsweise bei Verpressbacken 8" gemäß der Darstellung in Figur 17, die anderendig
der Steuerhebel 30 ein Pressmaul 43, gegebenenfalls zur Aufnahme von wechselbaren
Presseinsätzen ausformen.
[0066] Auch kann die vorgeschlagene Anordnung an einem Handpressgerät gemäß der Darstellung
in Figur 18 vorgesehen sein, welches als hebelbetätigbares Arbeitsgerät ausgebildet
ist. Der zur Verlagerung des Kolbens 5 benötigte Druck wird demzufolge nicht elektromotorisch,
sondern handbetätigt über einen Pumphebel 44 aufgebaut.
[0067] Des weiteren besteht die Möglichkeit der vorgeschlagenen Anordnung an einem Verpressgerät
1 gemäß der Darstellung in Figur 19, welches als einhandbedienbares Gerät ausgestattet
ist, mit einem von einer Hand zu umfassenden Griffbereich 45, in welchem ein Elektromotor
zur hydraulischen Druckbeaufschlagung vorgesehen ist.
[0068] Die mit unterschiedlich langen Steuerhebeln 30 versehenen Verpressbacken 8 und 8'
sind in den Figuren 14 und 15 in Einzeldarstellungen gezeigt. Figur 16 zeigt eine
Darstellung, in welcher die unterschiedlichen Backen zur Verdeutlichung der steuerhebelseitigen
Unterschiede in Übereinanderlage gezeichnet sind, wobei die die kürzeren Steuerhebel
30 aufweisenden Pressbacken 8' in strichpunktierter Linienart wiedergegeben sind.
[0069] Die in Figur 14 dargestellten Verpressbacken 8 zur Beaufschlagung durch die aus der
Langhubstellung startenden Einwirkungsmittel 12 sind mit jeweils einer Steuerflächen-Einwirkungslänge
1 versehen, die an den verlängerten Kolbenhub angepasst sind.
[0070] Die entsprechende Länge 1' der zur kürzeren Kolbenhubbeaufschlagung ausgeformten
Verpressbacken 8' entspricht etwa der Hälfte des Maßes 1 der längeren Verpressbacken
8.
[0071] Wie weiter aus der Darstellung in Figur 16 zu erkennen, sind beide Verpressbackenpaare
8 und 8' einwirkungsabschnittseitig gleich ausgebildet, weisen entsprechend auch gleiche
Öffnungswinkel α in der Ruhestellung auf.
[0072] Die Steuerflächen 32 der Steuerhebel 30 sind hinsichtlich ihrer Anstellwinkel in
Zusammenwirkung mit den Einwirkungsmitteln 12 unterschiedlich. So sind die Steuerflächen
32 der verlängerten Verpressbacken 8 im Grundriss konvex gekrümmt, mit einem vom freien
Ende eines jeden Steuerhebels 30 ausgehend im Zuge des weiteren Verlaufs der Steuerfläche
32 verringernden Radius.
[0073] Entsprechend ist durch Beaufschlagung mittels der Einwirkungsmittel 12 zunächst ein
relativ steiler Anstellwinkel zur Spreizung der Verpressbacken 8 erreicht, der im
Zuge des weiteren Kolbenvorlaufs und entsprechender Einwirkung der Rollen 13 auf die
Steuerflächen 32 aufgrund der konkaven Ausgestaltung der Steuerflächen 32 sich stark
verringert.
[0074] Dieser Anstellwinkel ist bei den kürzer gestalteten Verpressbacken 8' im Vergleich
zu den längeren Verpressbacken 8 - mit Ausnahme der im Bereich der freien Enden der
Steuerhebel 30 ausgeformten Ansatzflächen - über den gesamten Einwirkungsweg steiler
eingestellt. In Ruheposition der Verpressbacken 8' gemäß der Darstellung in Figur
15 verlaufen die Steuerflächen 32 bzw. im Grundriss deren Randkanten mit Ausnahme
der endseitigen Ansatzflächen nahezu parallel, gegebenenfalls mit einem tendenziellen
keilförmigen Zulauf in Richtung auf die Einwirkungsabschnitte 31.
[0075] Zufolge der unterschiedlichen Anstellwinkel der Steuerflächen 32 sind bei gleichbleibender
Kolben-Schubkraft unterschiedliche, auf den zu verpressenden Fitting einwirkende Verpressenergien
aufbringbar. Die sich hierbei einstellenden Verpresskräfte im Pressmaul können unterschiedlich
sein, so bei längeren Hubgrößen.
[0076] Auch kann ggf. zusätzlich zur Kolbenhubänderung eine Änderung der Kolben-Schubkraft
vorgenommen werden, so bspw. durch Verstellen des Auslösepunktes des federbeaufschlagten
Hydraulik-Rücklaufventils.
1. Hydraulisch angetriebenes Verpressgerät (1) mit einem Kolben (5) und einem Zylinder
(4) zur Einwirkung auf Verpressbacken (8, 8', 8"), wobei jedenfalls der Kolbenschaft
(11) mit Einwirkungsmitteln (12) verbunden ist, dadurch gekennzeichnet, dass in Verfahrrichtung des Hydraulikkolbens (5) ein verstellbarer Anschlag (33) vorgesehen
ist, zur Erreichung unterschiedlicher Endstellungen des Hydraulikkolbens (5) beim
Kolbenrücklauf und dass der Anschlag (33) außerhalb des Zylinders (4) vorgesehen ist.
2. Verpressgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Anschlag (33) von Hand verstellbar ist.
3. Verpressgerät nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Anschlag (33) mittels einer radial außerhalb zu dem Zylinder (4) vorgesehenen
Handhabe verstellbar ist.
4. Verpressgerät nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Handhabe (35) als relativ zum Zylinder (4) verschiebbare Hülse (34) ausgebildet
ist
5. Verpressgerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Anschlag (33) an der Zylinderwandung als Festteil arretierbar ist.
6. Verpressgerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Einwirkungsmittel Rollen (13) sind.
7. Verpressgerät nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Anschlag (33) mit den Rollen (13) zusammenwirkt.
8. Verpressgerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Verpressgerät (1) mit mindestens zwei Paaren unterschiedlicher Verpressbacken
(8, 8') ausgestattet ist, die sich in der Länge (1, 1') eines Zusammenwirkungsbereiches
mit den Einwirkungsmitteln (12) unterscheiden, wobei ein längerer Zusammenwirkungsbereich
mit einem geringeren Anstiegwinkel der den Einwirkungsmitteln (12) zugeordneten Fläche
des Zusammenwirkungsbereiches einhergeht.
9. Verfahren zum Verpressen eines Fittings mit einem Rohr mit Hilfe einer Verpresskette
(20) und einem, einen Kolben (5) und einen Zylinder (4) aufweisenden, hydraulischen
Verpressgerät (1), wobei die Verpresskette (20) mehr als zwei Kettenglieder (21) aufweist
und die Verpressung mit einer bestimmten Verpressenergie durchgeführt wird, dadurch gekennzeichnet, dass die Verpressung mit einem Verpressgerät (1) durchgeführt wird, dessen im Zuge einer
Verpressung aufgebrachte Verpressenergie durch Änderung eines außerhalb des Zylinders
(4) vorgesehenen Festanschlags (33), gegen welchen der Kolben (5) zur Begrenzung der
Kolbenbewegung anfährt, veränderbar ist und für eine bestimmte Verpressung so eingestellt
wird, dass die Verpressung im Zuge einer kontinuierlich durchlaufenden Kolbenbewegung
durchgeführt wird.
1. Hydraulically driven pressing device (1) comprising a piston (5) and a cylinder (4)
for acting on pressing jaws (8, 8', 8"), at least the piston shank (11) being connected
to means of action (12), characterized in that an adjustable stop (33) is provided in the displacement direction of the hydraulic
piston (5) in order for different end positions of the hydraulic piston (5) to be
reached during the return movement of the piston and that the stop (33) is provided
outside the cylinder (4).
2. Pressing device according to Claim 1, characterized in that the stop (33) can be adjusted by hand.
3. Pressing device according to Claim 2, characterized in that the stop (33) can be adjusted by means of a handgrip provided radially outside of
the cylinder (4).
4. Pressing device according to Claim 3, characterized in that the handgrip (35) is formed as a sleeve (34) which can be displaced relative to the
cylinder (4).
5. Pressing device according to one of the preceding claims, characterized in that the stop (33) can be arrested on the cylinder wall as a fixed part.
6. Pressing device according to one of the preceding claims, characterized in that the means of action are rollers (13).
7. Pressing device according to Claim 6, characterized in that the stop (33) interacts with the rollers (13).
8. Pressing device according to one of the preceding claims, characterized in that the pressing device (1) is provided with at least two pairs of different pressing
jaws (8, 8') which differ in respect of the length (1, 1') of a region of interaction
with the means of action (12), a relatively long region of interaction being accompanied
by a relatively small angle of slope of that surface of the region of interaction
which is associated with the means of action (12).
9. Method of pressing a fitting on a tube by means of a pressing chain (20) and a hydraulic
pressing device (1) with a piston (5) and a cylinder (4), the pressing chain (20)
having more than two chain links (21) and the pressing operation being carried out
with a certain level of pressing energy, characterized in that the pressing operation is carried out by a pressing device (1) for which the level
of pressing energy applied during a pressing operation can be changed by adjustment
of a fixed stop (33) provided outside the cylinder (4), against which the piston (5)
strikes in order to limit the piston movement, and is set for a certain pressing operation
such that the pressing operation is carried out during continuous ongoing piston movement.