[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft einen Feuchtwischer mit einem Halter zur Befestigung
eines Wischbezugs insbesondere zur Verwendung mit einer Vorrichtung zum Auspressen
des Wischbezugs.
[0002] Durch die
DE 100 653 69 A1 ist eine Vorrichtung zum Befeuchten und Entfeuchten eines Feuchtwischers mit einem
saugfähigen Wischbezug bekannt, wobei die Vorrichtung eine Düse zum Befeuchten des
Wischbezugs und zwei Rollen aufweist, von denen eine in Drehrichtung antreibbar ist.
Die Rollen sind derart angeordnet, dass zwischen ihnen der Wischbezug hindurchgeführt
und dabei ausgepresst bzw. entfeuchtet werden kann. Der Wischbezug ist unten an einem
steifen flächigen Halter des Feuchtwischers befestigt, wobei der Wischbezug und der
Halter den gleichen Umriss besitzen. Nachteiligerweise hat dies zur Folge, dass der
Feuchtwischer beim Anstoßen an Hindernissen auch mit dem steifen Halter anschlägt
und dabei das Hindernis unter Umständen beschädigt.
[0003] Darüber hinaus sei auf die US 2002/026680 A1 hingewiesen, welche ein Reinigungsgerät mit Vorrichtunsgen zum Befestigen eines Tuchs
betrifft.
[0004] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Feuchtwischer der eingangs
genannten Art zu schaffen, der in einer Vorrichtung zum Auspressen des Wischbezugs
entfeuchtet werden kann und bei dem die Gefahr einer Beschädigung von Gegenständen
verringert ist.
[0005] Erfindungsgemäß wird dies durch eine Vorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs
1 gelöst. Die Unteransprüche definieren jeweils bevorzugte und vorteilhafte Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung.
[0006] Erfindungsgemäß weist der Halter, an dem der Wischbezug befestigt ist, einen steifen
Kern und eine Randverkleidung auf. Durch den steifen Kern ist es möglich, Druck auf
die gesamte Fläche des Wischbezugs auszuüben und den Wischbezug so über seine Fläche
gleichmäßig zu entfeuchten. Dabei muss aufgrund des steifen Kerns der Druck auf den
Halter nicht notwendigerweise gleichmäßig über die Fläche aufgebracht werden, sondern
es kann den Druck auch nur an den Rändern des Halters aufgebracht werden. Dies ermöglicht
es vorteilhafterweise, die Auspressvorrichtung für den Wischbezug variabler zu konstruieren.
Ferner ermöglicht dies auch, einen Halter mit daran befestigtem Stiel zu verwenden,
da an der notwendigen Verbindungsstelle zwischen Stiel und Halter nur sehr schwer
Druck auf den Halter aufgebracht werden kann.
[0007] Ebenso wird die erfindungsgemäße Aufgabe durch einen flächigen Halter gelöst, an
dem ein weicher flächiger Wischbezug befestigt ist, der an zumindest einem Teil des
Umfangs des Halters über den Halter übersteht. Da der Wischbezug weich ist, kann damit
ein Schutz gegen eine Beschädigung anderer Gegenstände durch den Halter erreichen,
der in aller Regel hart ist, um ausreichende Stabilität für die Verwendung in einer
Vorrichtung zum Auspressen des Wischbezugs zu erreichen. Vorzugsweise steht der Wischbezug
an den Stellen über den Halter über, an denen mit einer erhöhten Wahrscheinlichkeit
der Halter gegen ein Hindernis anschlägt.
[0008] Ein über den Halter überstehender Wischbezug kann auch zusammen mit einem Halter
verwendet werden, der einen harten Kern mit einer nachgiebigen Randverkleidung aufweist.
[0009] Die Randverkleidung sorgt wiederum dafür, dass bei einem Anstoßen mit dem Halter
an ein Hindernis, wie insbesondere ein Möbelstück, das Hindernis nicht von dem Kern
beschädigt wird. Durch die Kombination des steifen Kerns mit einer Randverkleidung
als Kantenschutz kann für den Halter zum einen die notwendige Stabilität zur Verwendung
in einer Auspressvorrichtung geschaffen werden und zum anderen die Gefahr einer Beschädigung
für Hindernisse herabgesetzt werden.
[0010] Der Kern kann beispielsweise aus Metall oder einem stabilen insbesondere faserverstärktem
Kunststoff sein. Weiterhin ist der Kern vorzugsweise selbst flächig, so dass er vorteilhafterweise
zusammen mit einem flächigen Wischbezug verwendet werden kann.
[0011] Die nachgiebige Randverkleidung ist vorzugsweise elastisch und kann insbesondere
aus einem Kunststoffmaterial, wie beispielsweise einem Elastomer sein. Weiterhin kann
die Randverkleidung entlang des gesamten Umfangs des Kernrands vorgesehen sein. Ebenso
kann die Randverkleidung nur an einigen Stellen des Kernrands vorgesehen sein, wobei
für die Anordnung einer Randverkleidung insbesondere Stellen ausgewählt werden, die
exponiert sind und die bei Verwendung des Feuchtwischers mit erhöhter Wahrscheinlichkeit
an Hindernisse anstoßen.
[0012] Die Randverkleidung kann beispielsweise durch Reibschluss mit dem Kern verbunden
werden, indem beispielsweise die Randverkleidung um den Kern herum auf den Rand geklemmt
wird. Ferner kann in dem Rand auch eine Nut bzw. eine Vertiefung vorgesehen sein,
in der ein Fortsatz der Randverleidung eingepresst ist. Alternativ oder zusätzlich
kann die Randverkleidung auch durch Formschluss an dem Kern befestigt werden. Beispielsweise
kann die Randverkleidung so ausgestaltet sein, dass sie den Kern umgibt, indem sie
um den gesamten Umfang des Kernrands umläuft und etwas über und unter den Kern ragt.
Ferner kann die Randverkleidung auch entsprechende Abschnitte des Kernrands umgreifen,
deren Dicke nach außen hin zunimmt.
[0013] In einer besonders vorteilhaften Ausführungsform ist der Kern mit der Randverkleidung
umspritzt, so dass sich eine besonders enge Verbindung zwischen Kern und Randverkleidung
ergibt, die keinen oder einen nur sehr geringen Spalt lässt, so dass sich keine Verunreinigungen
zwischen Kern und Randverkleidung sammeln können. Ferner kann durch Umspritzen die
Randverkleidung mit geringen Kosten an dem Kern angebracht werden.
[0014] Die Randverkleidung kann auch den Kern vollständig einschließen bzw. Teil einer Hülle
für den Kern sein. Dies besitzt den Vorteil, dass der Kern nicht mehr der Umgebung
und somit auch keiner Korrosion ausgesetzt ist. In diesem Fall kann zur Herstellung
des Kern ein kostengünstiges Material verwendet werden, dass zwar über die erforderlichen
mechanischen Eigenschaften verfügt, aber unter Umständen leicht korrodiert. Dies trifft
auf zahlreiche Metalle zu. Da der Feuchtwischer notwendigerweise mit Flüssigkeit und
insbesondere mit Wasser in Berührung kommt, kann durch das vollständige Einschließen
des Kerns eine kostengünstige Konstruktion erreicht werden, indem für den Kern als
Material ein günstiges, aber korrosionsanfälliges Metall verwendet wird, das zur Verhinderung
des Korrosion vollständig mit einem beständigeren Material wie Kunststoff umgeben
wird, das zusätzlich die Funktion des Kantenschutzes erfüllt.
[0015] Wenn der Kern aus einem Kunststoff ist, kann eine Randverkleidung aus Kunststoff
auch so angespritzt werden, dass die beiden Kunststoffe an der Stossstelle zum Teil
miteinander verschmelzen. Dadurch kann ein Teil mit einem gleitenden Übergang zwischen
den Kunststoffmaterialien und damit den Materialeigenschaften im Halter geschaffen
werden, wobei eine sehr innige Verbindung zwischen Kern und Randverkleidung erreicht
wird.
[0016] Der erfindungsgemäße Feuchtwischer ist insbesondere zur Verwendung in einer Vorrichtung
zum Entfeuchten bzw. Auspressen des Wischbezugs eingerichtet, wobei die Vorrichtung
den Halter und damit den Wischbezug zwischen Druckelementen zusammendrücken kann und
auf der dem Wischbezug gegenüberliegenden Seite wirkende Druckelemente den Druck nicht
über die gesamte Fläche des Halters aufbringen, sondern zumindest in einem Bereich
der Halterfläche keinen Druck erzeugen. Dies ergibt sich in den häufigen Fällen, in
denen der Halter mit einem Stiel verbunden ist, der vor dem Entfeuchten nicht abgenommen
wird.
[0017] Insbesondere zur Verwendung mit einer Auspressvorrichtung ist der Halter vorzugsweise
so eingerichtet, dass sein Dicke über die Fläche konstant bleibt. Dazu müssen der
Kern und seine Randverkleidung so aufeinander abgestimmt sein, dass in dem Bereich,
in dem sich der Kern und die Randverkleidung überlappen, die gemeinsame Höhe konstant
bleibt. Dies erleichtert es, dass in der Vorrichtung zum Entfeuchten der Abstand zwischen
zusammenwirkenden Druckelemente über die Breite oder Fläche konstant bleiben kann
und die Druckelemente mit einer einfacheren Form ausgebildet sein können. Um eine
gleich bleibende Dicke zu erreichen, kann der Kern in dem Bereich, in dem die Randverkleidung
sich über oder unter ihm erstreckt, dünner ausgeführt sein.
[0018] Unterschiedliche Ausführungsformen der Erfindung sind in den Zeichnungen rein schematisch
dargestellt und werden nachfolgend näher beschrieben. Darin zeigen:
- Fig. 1
- eine Prinzipskizze eines Schwungmassenantriebs;
- Fig. 2
- eine Prinzipskizze einer Variante zu Fig. 1;
- Fig. 3
- eine Darstellung einer Wischvorrichtung mit einem alternativen Schwungmassenantrieb;
- Fig. 4
- die Wischvorrichtung aus Fig. 3 in einem anderen Bewegungszustand;
- Fig. 5
- eine Alternative zu der Wischvorrichtung aus den Fig. 3 und 4;
- Fig. 6
- eine Einzeldarstellung zu den Fig. 3, 4 und 5;
- Fig. 7
- eine schematische Darstellung eines weiteren alternativen Schwungmassenantriebs;
- Fig. 8
- noch eine weitere schematische Darstellung eines alternativen Schwungmassenantriebs;
- Fig. 9
- eine Beispiel für einen Radantrieb;
- Fig. 10
- eine Aufrissdarstellung einer Wischvorrichtung;
- Fig. 11
- eine Prinzipskizze einer Basisstation;
- Fig. 12
- eine genauere Darstellung einer Basisstation in Seitenansicht;
- Fig. 13
- eine Einzeldarstellung zu Fig. 12;
- Fig. 14
- eine Schemadarstellung eines weiteren Details zu einer Basisstation;
- Fig. 15
- eine Schemadarstellung zu einem weiteren Detail einer Basisstation;
- Fig. 16
- eine schematische Seitenansicht einer Vorrichtung zum Befeuchten eines Feuchtwischers
zusammen mit einem erfindungsgemäßen Feuchtwischer;
- Fig. 17
- eine vergrößerte Teilansicht von vorne der Vorrichtung gemäß Figur 16 zusammen mit
dem Feuchtwischer;
- Fig. 18
- eine Seitenansicht der Vorrichtung gemäß Figur 16 bei Betrieb der Vorrichtung zum
Be- und Entfeuchten des Feuchtwischers;
- Fig. 19-21
- fünf Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Feuchtwischers mit einer nachgiebigen
Randverkleidung im Schnitt;
- Fig. 22
- eine Ausführungsform des erfindungsgemäßen Feuchtwischers mit einem über den Halter
überstehenden Wischbezug;
- Fig. 23 -24
- zwei weitere Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Feuchtwischers.
[0019] Fig. 1 zeigt eine Prinzipskizze für einen Schwungmassenantrieb. In Fig. 1 ist mit
1 eine Wischvorrichtung zum feuchten Wischen und damit Reinigen von Fußböden im Haushalt
oder in anderen Innenräumen bezeichnet. Sie ist in Fig. 1 als einfacher Quader dargestellt.
Die Wischvorrichtung 1 liegt auf einem Fußboden 2 auf und ist diesem mit einer Wischfläche
3 zugewandt.
[0020] In der Wischvorrichtung 1 ist eine hier nur symbolisch dargestellte Schwungmasse
4 vorgesehen, die in nicht näher dargestellter Weise horizontal beweglich gelagert
ist. Im vorliegenden Fall wird sie über ein ebenfalls nur symbolisches Hebelgestänge
5 von einem Antriebsmotor 6 angetrieben, und zwar gegen die Kraft einer Feder 7. Damit
spannt der Antriebsmotor 6 die Feder 7 bis zu einem gewissen Punkt, woraufhin ein
Auslösemechanismus die Schwungmasse 4 von der Kraft des Antriebsmotors entkoppelt
bzw. den Antriebsmotor 6 freischaltet. Daraufhin kann die Feder 7 die Schwungmasse
4 relativ schnell - beschleunigen, und zwar in Fig. 1 nach links gerichtet. Während
dieser Beschleunigungsphase ergibt sich damit eine Reaktionskraft auf die Basis, d.h.
die übrige Wischvorrichtung 1, die die Wischvorrichtung 1 gegen die Haftreibung zwischen
der Wischfläche 3 und dem Fußboden 2 im Sinn der Fig. 1 nach rechts beschleunigt.
[0021] Durch die Gleitreibung zwischen der Wischfläche 3 und dem Fußboden 2 wird diese Bewegung
nach einer bestimmten Gleitstrecke wieder abgebremst. Ferner hat die Feder 7 die Schwungmasse
4 von sich weg gedrückt, so dass der Antriebsmotor 6 die Schwungmasse 4 wieder über
das Hebelgestänge 5 nach rechts bewegen kann, um die Feder 7 zu spannen. Dabei kommt
es jedoch zu so kleinen Beschleunigungen der Schwungmasse 4 nach rechts, dass das
Spannen der Feder 7 nicht zu einer komplementären ruckartigen Bewegung der Wischvorrichtung
1 nach links führt. Durch iterative Wiederholung des geschilderten Vorgangs rutscht
die Wischvorrichtung 1 also unter Überwindung der Haftreibung zwischen der Wischfläche
3 und dem Fußboden 2 stückweise nach rechts. Damit ist an einem Modellbeispiel das
Grundprinzip des Schwungmassenantriebs, und zwar insbesondere im Hinblick auf eine
lineare Bewegung der Schwungmasse 4, erläutert.
[0022] Alternativ könnte die Bewegung der Schwungmasse 4 durch den Antriebsmotor 6 als Schwungmassenbewegung
für die Bewegungsphase verwendet werden; die Wischvorrichtung 1 bewegt sich dann also
schrittweise nach links. Die Feder 7 wird hier nur als Energiespeicher eingesetzt,
um die Schwungmasse 4 wieder in die Ausgangsposition für eine neue Beschleunigung
durch den Antriebsmotor 6 zurückzubringen. Die Feder 7 steht dabei stellvertretend
für Energiespeicher beliebiger Art, die beispielsweise auch elektrisch (Kondensatoren)
sein können. Es soll verdeutlicht werden, dass die Energie für die Rückführung der
Bewegung nicht notwendigerweise aus dem Antriebsmotor 6 stammen muss.
[0023] Fig. 2 zeigt einen sehr ähnlichen Modellfall, bei dem die gleichen Bezugszeichen
wie in Fig. 1 verwendet werden. Der Unterschied der in Fig. 2 dargestellten Mechanik
zu der aus Fig. 1 besteht in der Verkippung der Bewegungsbahn der Schwungmasse 4 gegen
die Horizontale um den Winkel α. Dies hat zur Folge, dass bei der Beschleunigung der
Schwungmasse 4 durch die Feder 7 auf die Wischvorrichtung 1 eine Reaktionskraft oder
auch Rückstoßkraft wirkt, die ebenfalls um den Winkel α gegenüber der Horizontalen
verkippt ist. Sie hat also eine der Gravitationskraft entgegen gerichtete Komponente.
Auf den Schwerpunkt der Wischvorrichtung 1 wirkt also nicht nur ein nach rechts gerichteter
horizontaler Kraftstoß sondern auch ein vertikal nach oben gerichteter Kraftstoß.
Anschaulich gesprochen wird die Wischvorrichtung 1 in dieser Bewegungsphase dadurch
leichter, d.h. die für die Reibung zwischen der Wischfläche 3 und dem Fußboden 2 wirksame
resultierende Kraft wird kleiner. Hiermit soll verdeutlicht werden, dass durch die
Auslegung des Schwungmassenantriebs nicht nur durch zeitweise größere und kleinere
Verzögerungen und Beschleunigungen sondern auch durch deren Richtung darauf Einfluss
genommen werden kann, wann die Haftreibung überwunden wird und wann nicht.
[0024] Eine weitere Alternative zu den anhand der Figuren 1 und 2 dargestellten Funktionen
besteht darin, die Schwungmasse 4 und die Feder 7 als Linearschwinger durch den Antriebsmotor
6 eine Eigenschwingung ausführen zu lassen, und zwar vorzugsweise in einem resonanznahen
Zustand. Bei der um den Winkel α schräggestellten Variante aus Fig. 2 ergeben sich
infolge der unterschiedlichen Beeinflussung der Haftreibung in den beiden Umkehrpunkten
dieser Schwingung bereits die gewünschten Haftphasen und Gleitbewegungsphasen. Bei
der Variante aus Fig. 1 könnte die Schwungmasse 4 beispielsweise an einem der beiden
Umkehrpunkte relativ hart abgebremst werden, beispielsweise durch eine nicht-dargestellte
elastische Wand oder eine andere vergleichsweise härtere Feder. Dort würden sich dann
entsprechend große Verzögerungskräfte ergeben, mit denen die Haftreibung überwunden
werden kann.
[0025] Fig. 3 verdeutlicht eine andere Ausführungsform eines Schwungmassenantriebs. Hier
sind zwei Schwungmassen 4a und 4b vorgesehen, die exzentrisch und drehbar gelagert
sind. Mit 8a und 8b sind die Rotationsachsen dieser Drehbewegung bezeichnet. Dabei
drehen sich die beiden Schwungmassen 4a und 4b synchron und gegenläufig. Man erkennt,
dass die Rotationsebenen und die Rotationsachsen 8a und 8b schräg gestellt sind. Die
synchronen Drehbewegungen der Schwungmassen 4a und 4b sind zeitgleich im jeweils obersten
(in Fig. 3 dargestellt) und jeweils untersten Scheitelpunkt. Im obersten Scheitelpunkt
addieren sich damit die Zentrifugalkräfte mit einer gravitationsvermindernden vertikalen
Komponente und einer horizontalen Komponente. Die horizontalen Komponenten sind jeweils
mit F
1 und die vertikalen Komponenten jeweils mit F
2 bezeichnet. Die schräg gerichtete Zentrifugalkraft hingegen mit F
z. Die Zentrifugalkräfte können damit die hier mit 9 bezeichnete Wischvorrichtung um
eine bestimmte Gleitstrecke nach rechts bewegen. Im jeweils untersten Scheitelpunkt
der Rotationsbahnen der Schwungmassen 4a und 4b addieren sich die Zentrifugalkräfte
zwar auch, jedoch verstärken sie hier die bezüglich der Haftreibung wesentliche resultierende
Kraft aus Schwerkraft der Wischvorrichtung 9 und vertikaler Komponente der Zentrifugalkräfte.
Durch die gegenläufige Rotation der beiden Schwungmassen 4a und 4b kompensieren sich
die Trägheitskräfte im übrigen Bereich der jeweiligen Bahnen zumindest teilweise,
so dass dort die Haftreibung ebenfalls nicht überschritten wird. Die Gleitphase betrifft
vielmehr nur eine bestimmte zeitliche Umgebung des Zustands aus Fig. 3. Bei geeigneter
Auslegung, d.h. Abstimmung zwischen den Reibungskoeffizienten, den Massen, Radien
und Geschwindigkeiten sowie Bahnverkippungswinkeln der Schwungmassen 4a und 4b kann
dabei erreicht werden, dass die Wischvorrichtung 9 in diesen tiefsten Scheitelpunkten
infolge der Haftreibung gerade liegen bleibt. Bei dieser Ausführungsform können die
iterativen Gleitphasen also durch eine kontinuierliche Kreisbewegung der Schwungmassen
erzielt werden.
[0026] Fig. 4 zeigt die Stillstandsphase. Hier sind die Schwungmassen im jeweils tiefsten
Scheitelpunkt der jeweiligen Kreisbewegung.
[0027] Fig. 5 zeigt eine weitere Wischvorrichtung 10 mit einem hier nur symbolisch dargestellten
Schwungmassenantrieb, der den Erläuterungen zu den Fig. 3 und 4 entspricht. Symbolisch
eingezeichnet sind eine elektronische Steuerung 11 mit einem Mikroprozessor zur Programmsteuerung
der Wischvorrichtung, einem Speicher, einer Auswerteeinrichtung für Lage- und Beschleunigungssensoren
oder für Kollisionssensoren, die an den Seitenkanten der Wischvorrichtung 10 angeordnet,
jedoch nicht eingezeichnet sind, sowie einer Elektronik zur Überwachung der mit 12
bezeichneten Leistungselektronik, die die Lade-und Entladevorgänge von elektrischen
Akkumulatoren sowie die motorischen Antriebe der Schwungmassen 4a und 4b steuert.
Dem Fachmann sind die elektrotechnischen Einzelheiten einer solchen Steuerung ohne
weiteres klar.
[0028] Die Wischvorrichtung 10 aus Fig. 5 zeigt weiterhin nicht nur auf ihrer Unterseite
ein Wischtextil 13, dessen Unterseite die momentan eingesetzte Wischfläche bildet,
sondern an der Oberseite ein in dem dargestellten Zustand nicht benutztes weiteres
Wischtextil 14. Die Wischvorrichtung 10 kann also entweder vom Benutzer mit der Hand
oder von einer im weiteren Verlauf noch erläuterten Basisstation umgedreht werden,
um mit dem zweiten Wischtextil 14 weiter wischen zu können, wenn das andere Wischtextil
verschmutzt oder verbraucht ist. Die hier dargestellte Wischvorrichtung hat dabei
ein Zahlenverhältnis der Kanten in der Projektion auf den Fußboden von etwa über 3:1.
Damit lassen sich enge Zwischenräume gut reinigen und andererseits auf großen Flächen
effektive Bahnbreiten erzielen.
[0029] Fig. 6 veranschaulicht in einer Draufsicht eine kardanische Lagerung der Schwungmassen
4a und 4b aus den Fig. 3 bis 5. Mit 9 und 10 ist die "feste" Basis der entsprechenden
Wischvorrichtung angedeutet. Die Blickrichtung ist von oben auf die Fußbodenebene
gerichtet. Eine erste Drehachse 15 hält einen ersten kardanischen Ring 16, an dem
eine zweite Drehachse 17 angebracht ist, die zu der ersten Drehachse 15 um 90° verdreht
ist. Die zweite Drehachse 17 hält einen zweiten kardanischen Ring 18, an dem die Schwungmasse
4a bzw. 4b um die Rotationsachse 8a bis 8b drehend gelagert ist. Der motorische Antrieb
der Schwungmasse 4a bzw. 4b erfolgt vorzugsweise durch in den Kardanlagern vorgesehene
Elektromotoren oder aber auch durch flexible Wellen, die von fest an der Basis 9,
10 angebrachten Motoren herangeführt sind, jedoch zeichnerisch nicht dargestellt sind.
Die kardanische Lagerung mit den Achsen 15 und 17 kann durch ebenfalls nicht eingezeichnete
Servomotoren über Hebelgestänge mit auf den Ringen 16, 18 an den Drehachsen 15 bzw.
17 ansetzenden Hebeln eingestellt werden.
[0030] Zusammen mit den Erläuterungen zu den vorangegangenen Fig. 3 bis 5 ergibt sich daraus,
dass sich die Wischvorrichtung 9, 10 durch Einstellung der Rotationsgeschwindigkeiten
und der Rotationsebenen an verschiedene Reibungsverhältnisse zwischen jeweiligen Wischtextilien
oder anderen Wischflächen und verschiedenen Fußböden anpassen kann, selbst wenn diese
richtungsabhängig sind. Insbesondere kann die elektronische Steuerung 11 erfassen,
wann sich die Wischvorrichtung 9, 10 bewegt und beispielsweise durch zunehmendes Verkippen
der Rotationsebenen einen Zustand anstreben, in dem die Haftreibung phasenweise überwunden
wird und phasenweise aber noch besteht. Ferner kann sich die Wischvorrichtung 9 und
10 in Folge der kardanischen Lagerung in jeder beliebigen horizontalen Richtung bewegen.
Man kann sich im übrigen leicht vorstellen, dass durch getrennte Ansteuerung der Rotationsebenen
und/oder der Rotationsphasen der beiden Schwungmassen 4a und 4b auch eine Drehung
der Wischvorrichtung 9, 10 um eine vertikale Achse erreicht werden kann, indem etwa
die Zentrifugalkräfte der Schwungmassen bei maximaler gravitationsmindernder Vertikalkomponente
entgegengerichtet sind oder die Überlagerungen mit der Gravitation auf beiden Seien
unterschiedlich sind. Natürlich lassen sich auch beliebige Überlagerungen aus Drehbewegungen
und translatorischen Bewegungen erzielen.
[0031] Für einen Drehimpulsantrieb müsste man sich in Fig. 3 und den folgenden Figuren statt
der exzentrisch aufgehängten Schwungmassen Kreisel mit konzentrischem Schwerpunkt
vorstehen. Deren Drehimpuls könnte beispielsweise im wesentlichen horizontal liegen
und durch ruckartige Veränderung gegenüber der ursprünglichen Lage zu einem auf die
Basis wirkenden Drehimpuls mit vertikaler Richtung wirken. Dieser vertikale Drehimpuls
könnte einen Teil der Wischvorrichtung drehen. Wenn gleichzeitig eine Drehimpulskomponente
mit horizontaler Richtung für eine Beschwerung eines Endes sorgt, könnte dieses als
Drehachse für eine Schwenkbewegung der Wischvorrichtung dienen. Nachfolgend könnte
mit umgekehrter Drehrichtung und am entsprechenden anderen Ende der Wischvorrichtung
vorgenommener Beschwerung ein weiterer Schritt getan werden, so dass sich auch hier
eine iterative Fortbewegungsmöglichkeit ergibt.
[0032] Die beschriebenen Antriebe sind sämtlich innerhalb und dabei über der Wischfläche
angeordnet.
[0033] Fig. 7 zeigt eine weitere rotatorische Bewegung einer Schwungmasse 19. Die Schwungmasse
19 ist exzentrisch in einem Planetenrad 20 angebracht, wobei der Schwerpunkt mit 21
bezeichnet ist. Das Planetenrad 20 läuft auf einem feststehenden Sonnenrad 22, wobei
zwar der Mittelpunkt des Planetenrades eine Kreisbahn beschreibt, der Schwerpunkt
21 jedoch eine gestrichelt eingezeichnete Ellipsenbahn 23. Im vorliegenden Fall kann
man sich vorstellen, dass die Drehachse des Planetenrades durch einen mit 24 bezeichneten
Riemenantrieb angetrieben ist. Diese Fig. 7 dient nur zur Verdeutlichung der Tatsache,
dass sich bereits mit der Bahnkurve des Schwerpunkts der Schwungmasse unterschiedlich
große Zentrifugalkräfte zu verschiedenen Zeitpunkten erzielen lassen. Daneben kann
die Schwungmasse in ihrer Bahnbewegung natürlich auch in der Bahngeschwindigkeit selbst
beschleunigt oder verzögert werden. Zudem kommen die bereits erwähnten Möglichkeiten
der gegenseitigen Kompensation von Trägheitskräften zweier oder mehrerer Schwungmassen
in Betracht.
[0034] Infolge einer Ausrichtung der Längsachse der elliptischen Bahn in Fig. 7 würde sich
mit diesem Antrieb bereits ein Trägheitsantrieb auch ohne Schrägstellung der Bahnebene
und mit nur einer Schwungmasse 19 erzielen lassen.
[0035] Fig. 8 zeigt ein weiteres Beispiel für eine prinzipielle Möglichkeit eines Schwungmassenantriebs.
Mit 25 ist symbolisch eine Wischvorrichtung in Draufsicht angedeutet. Darin ist ein
Lager 26 vorgesehen, in dem eine exzentrische sichelförmige Schwungmasse 27 rotatorisch
geführt ist. Über ein Hebelgestänge (Doppelkurbel mit Gelenk) 28 kann über einen am
Punkt 29 angeschlossenen Motor eine Bewegung der Schwungmasse 27 erzielt werden. Diese
Bewegung ist bei gleichförmiger Motordrehzahl ungleichmäßig und führt dementsprechend
ebenfalls zu einem Trägheitsantrieb der Wischvorrichtung 25 mit Gleitphasen und Haftphasen.
[0036] Fig. 9 zeigt einen alternativen Antrieb, also kein Ausführungsbeispiel für einen
Schwungmassenantrieb. Hier ist innerhalb einer Wischvorrichtung 30 ein innerhalb der
(in der Draufsicht aus Fig. 9 der Wischvorrichtung 30 entsprechenden) Wischfläche
angeordneter Radantrieb vorgesehen, bei dem zwei Räder 31 und 32 unabhängig voneinander
angetrieben und gegenüber der Wischvorrichtung 30 gedreht werden können. Die Räder
sind in zwei verschiedenen Positionen dargestellt, es handelt sich jedoch insgesamt
um zwei Räder. Dadurch kann die Wischvorrichtung 30 mit ihrer Wischfläche über den
Fußboden transportiert werden, wobei sich durch Drehzahldifferenzen zwischen den Rädern
31 und 32 und durch motorische Einstellung des Winkels der Drehachsen der Räder 31
und 32 relativ zu der Wischvorrichtung 30 beliebige Bewegungsrichtungen und auch Drehungen
der Wischvorrichtung 30 um ihre eigene Achse erzielen lassen. Dabei muss darauf geachtet
werden, dass der Kraftschluss zwischen den Rädern 31 und 32 und dem Fußboden im Verhältnis
zu der Gleitreibung der Wischfläche darauf ausreichend hoch ist.
[0037] Fig. 9 verdeutlicht insbesondere, dass auch bei diesem Antrieb eine Anordnung innerhalb
der Wischfläche möglich ist und durch die Räder 31 und 32 eventuell verursachte Spuren
auf dem Fußboden unabhängig von der Bewegungsrichtung wieder weggewischt werden können.
Die Wischfläche ist nämlich eine um den Antrieb herum geschlossene Fläche.
[0038] Insbesondere im Zusammenhang mit dem Radantrieb kann vorgesehen sein, die Wischfläche
gegenüber dem Antrieb rotierend oder in anderer Weise schwingen zu lassen, um die
mechanische Reinigungswirkung zu erhöhen. Dazu kann auch eine Schwungmasse Verwendung
finden. Im übrigen können natürlich die Schwungmassenantriebe in den verschiedenen
Beispielen entsprechend ergänzt werden.
[0039] Fig. 10 zeigt eine Frontansicht einer Wischvorrichtung 33, die ein über den seitlichen
Rand der eigentlichen Wischvorrichtung 33 hinausstehendes Wischtextil 34 aufweist.
Dieses Wischtextil 34 dient als Kantenschutz und begrenzt im übrigen die Ausmaße der
Wischvorrichtung 33 in der Projektion auf den Fußboden. Damit kann insbesondere an
Wandkanten entlang besonders effizient gewischt werden, ohne dass die Gefahr von Beschädigungen
infolge eines Anstoßens der Wischvorrichtung 33 besteht. Die Wischvorrichtungen können
natürlich auch unabhängig von Wischtextilien entsprechende Anstoßschutzkanten aufweisen,
die darüber hinaus auch senorische Aufgaben übernehmen können, um die bereits erwähnte
elektronische Steuerung 11 über eine Kollision mit einem Hindernis zu informieren.
[0040] Fig. 11 zeigt als Prinzipschema eine in der Blickrichtung von Fig. 10 dargestellte
Querschnittsansicht durch eine Basisstation 35 zum Regenerieren der Wischvorrichtung
33. Dabei wird die Wischvorrichtung 33 mit dem Wischtextil 34 zwischen Auspresswalzen
36, 37, 38 hindurch geführt. Der Abstand zwischen Auspresswalzen 36 und 37 bzw. zwischen
den Auspresswalzen 38 und 37 ist einstellbar, so dass die Kraft, mit der das Wischtextil
34 ausgepresst wird, in geeigneter Weise bestimmt werden kann. Dabei drücken die Auspresswalzen
38 auf die Wischvorrichtung 33 selbst und die Auspresswalzen 36 auf die überstehenden
Ränder des Wischtextils 34, wobei die Auspresswalzen 37 ein Gegenlager bilden. Die
ausgepresste Reinigungsflüssigkeit fließt in der angedeuteten Weise nach unten ab.
[0041] Fig. 12 zeigt ein etwas konkreteres Ausbildungsbeispiel für die Basisstation, die
hier mit 39 bezeichnet ist. Die Wischvorrichtung 33 aus Fig. 10 oder beispielsweise
auch die Wischvorrichtung 10 aus Fig. 5 oder die Wischvorrichtung 9 aus Fig. 3 können
mit Hilfe ihres eigenen Antriebs in die links in Fig. 12 dargestellte Position gefahren
werden. Dort werden sie von zwei Hebeln 40, die motorisch in der eingezeichneten Weise
verkippt werden können, gegriffen. Dabei werden im folgenden noch näher erläuterte
federnd gelagerte Stifte hinter Hinterschnitten in den in Fig. 12 erkennbaren Nuten
41 an den jeweiligen vorderen Bereichen der Längsseiten der Wischvorrichtung 33 eingerastet.
Damit können die Hebel 40 die Wischvorrichtung 33 greifen und in der dargestellten
Weise kippend anheben, womit das Vorderende der Wischvorrichtung 33 zwischen Auspresswalzen
42 und 43 geführt wird. Die Auspresswalzen 42 und 43 ziehen die Wischvorrichtung 33
weiter schräg nach oben, wobei die Einführstifte aus den Verrastungen ausklinken und
stattdessen in den Nuten 41 als Führung weiterlaufen. Die Wischvorrichtung 33 wird
in dieser Weise auf eine schräge Ebene 44 transportiert, wobei die Auspresswalzen
42 und 43 Restfeuchte in dem Wischtextil 34 ausdrücken.
[0042] Die ablaufende Reinigungsflüssigkeit fließt durch ein Durchlauffilter 45 in einen
Schmutzwasserbehälter 46 ab, von dem die durch das Filter 45 entsprechend gereinigte
Reinigungsflüssigkeit mit Hilfe einer Pumpe 47 einer Düse 48 zugeführt wird, die die
Reinigungsflüssigkeit zur Verbesserung der Reinigung vor dem Auspressen und/oder beim
Zurückfahren der Wischvorrichtung 33 wieder auf das Wischtextil 34 aufsprüht. Der
Transport der Wischvorrichtung 33 wird im übrigen durch eine weitere Transportwalze
49 unterstützt. Ferner ist ein Frischwasserbehälter 50 vorgesehen, der beispielsweise
für eine Abschlusswischreinigung klares Frischwasser zum Spülen enthält und dementsprechend
in nicht dargestellter Weise an die Düse 48 angeschlossen werden kann. Ferner kann
die Reinigungsanlage in der bereits beschriebenen Weise ein mehrfaches, zunächst nasses
und dann trockeneres Wischen durchführen.
[0043] Die schräge Bewegung der Wischvorrichtung 33 auf die Ebene 44 ermöglicht einen einfachen
Transport der Wischvorrichtung 33 mit Hilfe der motorisch angetriebenen Hebel 40 in
die Basisstation 39. Damit wird die Unterseite und damit das Wischtextil 34 der Wischvorrichtung
33 zugänglich und Platz für die geschilderten Bestandteile unter der Ebene 44 geschaffen.
Die hydraulische Einheit am Durchlauffilter 45, Schmutzwasserbehälter 46 und Düse
48 sowie Frischwasserbehälter 50 ist übrigens komplett als Modul entnehmbar.
[0044] Auch die Abstände zwischen den Walzen 42 und 49 gegenüber den Walzen 43 sind einstellbar,
um ein optimales Auspressen und einen ausreichenden Kraftschluss für den Transport
zu gewährleisten. Damit ist im übrigen auch die Restfeuchte in dem Reinigungstextil
34 einstellbar. Die Einstellung kann dabei beispielsweise durch Exzenter in den Drehachsenlagerungen
erfolgen.
[0045] Fig. 13 verdeutlicht den bereits erwähnten Rastmechanismus zum Greifen der Wischvorrichtung
33 durch die Hebel 40. Links unten ist einer der beiden Hebel 40 zu erkennen, der
an seinem Ende einen durch eine Feder 51 federnd gelagerten Stift 52 trägt. Zu beachten
ist, dass die Fig. 13 gegenüber der Fig. 12 seitenverkehrt ist. Man erkennt, dass
die bereits erwähnte Nut 41 in ihrem Anfangsbereich, also in der Nähe ihres in Fig.
12 rechten und in Fig. 13 linken Endes einen Hinterschnitt 53 aufweist, in den der
Stift 52 einrasten kann. Das Einrasten wird durch eine Schräge 54 am Anfang der Nut
41 erleichtert. Das Ausrasten aus dem Hinterschnitt kann entweder durch eine ähnliche
Schräge mit Hilfe der durch die Auspresswalzen 42 und 43 ausgeübten Kräfte oder mit
Hilfe einer weiteren mechanischen Auskupplung erfolgen, die hier durch die motorisch
angetriebene Gabel 55 angedeutet ist. Diese kann den Stift 52 greifen und nach außen
aus dem Hinterschnitt 53 herausziehen. Im folgenden gleitet der Stift 52 dann entlang
der Nut 41 als Führung.
[0046] Es gibt natürlich auch andere Möglichkeiten, die Wischvorrichtung 33 motorisch angetrieben
in eine Basisstation zu transportieren, etwa durch Portale, Krane, Aufzüge, Kettenantriebe,
Seilzüge und dgl. Insbesondere kann eine Basisstation auch dazu ausgelegt sein, eine
Wischvorrichtung mit zwei Wischtextilien (vgl. Fig. 5) um 180° zu drehen.
[0047] Fig. 14 zeigt schematisch, dass die Basisstation 39 ggf. in einer zweiten Abteilung
auch zum Auswechseln des Wischtextils 34 dienen kann. Fig. 14 zeigt, wie das Wischtextil
34 von zwei Walzen 56 und 57 von nicht näher dargestellten Klettverschlüssen an der
Unterfläche der Wischvorrichtung 33 abgezogen und in einen Behälter 58 abgelegt wird.
Fig. 15 zeigt umgekehrt, wie das oder ein frisches Wischtextil 34 durch eine Andruckwalze
59 aus einem Behälter 60 entnommen und auf den Haftverschluss aufgebracht werden kann.
Bei beiden Vorgängen findet ein den Erläuterungen zu Fig. 12 vergleichbarer Transport
der Wischvorrichtung 33 in schräger Richtung statt. Es kann auch eine den Erläuterungen
zu Fig. 12 entsprechende Hebelmechanik eingesetzt werden.
[0048] Die Steuerung der verschiedenen motorisch betätigten Bewegungsschritte in der Basisstation
39 kann durch Lichtschranken oder ähnliche Sensoren erfolgen. Sobald die Wischvorrichtung
33 gegriffen ist, können aber auch die typischen Stromverläufe der beteiligten Elektromotoren
verwendet werden, um Rückschlüsse auf die jeweiligen Bewegungsphasen zu ziehen.
[0049] Ferner können, wie bereits früher erwähnt, optische Bewertungen des Verschmutzungsgrades
des Bodens, des Wischtextils, der Reinigungsflüssigkeit in dem Wischtextil oder auch
in dem Behälter 46, des Verschmutzungsgrades des Filters 45 und Ähnliches verwendet
werden.
[0050] Ferner kann die Basisstation 39 programmierbar sein, um bestimmte Restfeuchten, Reinigungszyklen,
Wischtextildaten und ähnliches einzugeben. Wischtextilien können im übrigen auch Transponder
enthalten, die in der Basisstation ausgelesen werden.
[0051] Die elektronische Steuerung 11 der Wischvorrichtung, die ggf. auch durch eine elektronische
Steuerung der Basisstation umprogrammiert werden kann, kann die Wischvorrichtung (in
welcher konkreten Bauform auch immer) unter Berücksichtigung bekannter oder bei früheren
Fahrten ermittelter Daten von Raumabmessungen und Fußbodenmerkmalen steuern. Auch
der Benutzer kann die zu reinigenden Räume angeben und damit bekannte Datensätze aufrufen
bzw. wesentliche Merkmale solcher Räume eingeben. Im Übrigen kann die Wischvorrichtung
eine automatische Positionsbestimmung, etwa durch bekannte odometrische Verfahren,
durchführen, indem die Bewegungsstrecken und -richtungen ermittelt und damit die aktuellen
Positionen bestimmt werden. Eine Positionsbestimmung kann natürlich auch in einer
anderen Weise, beispielsweise durch Lasermesssysteme, erfolgen.
[0052] Die Wischfahrten sind vorzugsweise S-förmig mit vorzugsweise gleicher vorneliegender
Längskante. Damit lassen sich mit wenigen Fahrten und geringer Überlappung der erfassten
Bahnbreiten große Flächen reinigen. Durch die bereits beschriebene Bewegung mit immer
gleich bleibender vorne liegender Kante wird im übrigen vermieden, dass in Kurven
oder Ecken Schmutzstreifen abgelegt werden.
[0053] Eine Anlage weist eine Basisstation mit einer motorisch angetriebenen Transporteinrichtung
auf, die dazu ausgelegt ist, die mobile Vorrichtung für das Regenerieren in die Basisstation
hinein zu transportieren und aus der Basisstation hinaus zu transportieren.
[0054] Es wird insbesondere auch ein Verfahren zum Wischen von Fußböden dargelegt. In der
folgenden Beschreibung wird allerdings zwischen dem Vorrichtungsaspekt und dem Verfahrensaspekt
der Erfindung nicht im Einzelnen unterschieden, so dass die gesamte Offenbarung im
Hinblick auf beide Kategorien zu verstehen ist.
[0055] Das Prinzip besteht darin, die Basisstation mit einer motorischen Einrichtung zum
Hinein-und Hinaustransportieren der mobilen Vorrichtung auszustatten, obwohl die mobile
Vorrichtung selbst motorisch angetrieben ist. Im Gegensatz zu konventionellen Anlagen,
bei denen die mobile Vorrichtung sich mit Hilfe ihres Antriebs zu der Basisstation
bewegt und beispielsweise an oder unter entsprechenden Anschlüssen für die Regenerierung
"parkt", ist die Basisstation mit einem eigenen motorischen Mechanismus, der Transporteinrichtung,
versehen. Damit lässt sich die mobile Vorrichtung in eine bestimmte Lage bringen,
ohne dass hinsichtlich der baulichen Ausgestaltung der Basisstation und der baulichen
Ausgestaltung der mobilen Vorrichtung und ihres Antriebs selbst darauf Rücksicht genommen
werden müsste, dass die mobile Vorrichtung mit Hilfe ihres eigenen Antriebs in die
geeignete Position gelangen können muss. Beispielsweise kann die Transporteinrichtung
der Basisstation die mobile Vorrichtung auch anheben, wozu deren Antrieb in vielen
Fällen nicht im Stande sein wird. Im Übrigen kann die Transporteinrichtung in der
Basisstation, wenn gewünscht oder erforderlich, relativ große Kräfte aufbringen, die
der motorische Antrieb der mobilen Vorrichtung, die ja beispielsweise von einem elektrischen
Akku oder dergleichen versorgt wird, nicht oder nur bei einer im Übrigen nicht notwendigen
großzügigen Auslegung dieses Antriebs, aufbringen kann.
[0056] Vorzugsweise weist die mobile Vorrichtung ein Wischtextil auf, mit dem sie den Boden
zum Reinigen oder aus anderen Gründen wischt. Das Regenerieren beinhaltet dann vorzugsweise
das Reinigen des Wischtextils oder das Austauschen des Wischtextils gegen ein gereinigtes
oder ein neues Wischtextil. Der Begriff "Wischtextil" ist dabei sehr allgemein zu
verstehen und kann alle möglichen faserbasierenden flächigen Erzeugnisse beinhalten,
mit denen ein Boden gewischt werden kann. Es kann sich also um Vliese, Lappen, pelzartige
oder papierähnlichen Textilien und anderes handeln.
[0057] Die Basisstation beinhaltet bevorzugt eine schräge Ebene, auf der das Regenerieren
der mobilen Vorrichtung stattfindet und auf die die mobile Vorrichtung daher durch
die Transporteinrichtung gebracht wird. Die schräge Ebene kann eine bessere .Zugänglichkeit
der Unterseite der mobilen Vorrichtung gewährleisten und damit das Reinigen oder Austauschen
eines Wischtextils oder ein anderweitiges Regenerieren erleichtern.
[0058] Die motorisch angetriebene Transporteinrichtung der Basisstation beinhaltet mindestens
einen vorzugsweise zwei Hebel, die dazu ausgelegt sind, die mobile Vorrichtung zu
greifen. Die gegriffene mobile Vorrichtung wird dann durch die Hebel in die Basisstation
hineingezogen oder -gehoben.
[0059] Der oder die beiden Hebel sind vorzugsweise mit einem Mechanismus versehen, der an
entsprechend ausgestalteten Aufnahmen der mobilen Vorrichtung verrastet, wenn diese
gegriffen wird. Dabei soll die Verrastung vorzugsweise im weiteren Verlauf des Transports
der mobilen Vorrichtung in die Basisstation wieder gelöst werden, wobei die Hebel
auch nach dem Lösen der Verrastung dazu dienen können, den Transportvorgang in der
Basisstation zu führen.
[0060] Beispielsweise kann es sich bei dem Rastmechanismus um eine federnd gelagerte Stiftkupplung
handeln. Die Kupplungsstifte können eine entsprechende Aufnahme hintergreifen und
an einem Hinterschnitt verrasten. Vorzugsweise sind die Kupplungsstifte an den Hebeln
vorgesehen und die Aufnahme mit dem Hinterschnitt an der mobilen Vorrichtung. Die
federnd gelagerten Kupplungsstifte können durch eine weitere mechanische Einrichtung
in der Basisstation oder auch durch eine schräge Ebene an der Einrichtung der Basisstation
mit dem Hinterschnitt, über welcher schrägen Ebene die Stifte bei Ausübung von entsprechend
gerichteten Kräften hochlaufen können, aus der Verrastung gelöst werden. Danach können
die Stifte beispielsweise in einer Nut ohne weiteren Hinterschnitt entlanglaufen,
um so als Führung zu dienen.
[0061] Die Basisstation reinigt die mobile Vorrichtung vorzugsweise dadurch, dass sie sie
über eine Auspresswalze führt, durch die die in einem Wischtextil noch enthaltene
oder zum Reinigung des Wischtextils zuvor aufgebrachte Reinigungsflüssigkeit aus dem
Wischtextil ausgedrückt wird, so dass der damit verbundene Schmutz mit entfernt wird.
Sinngemäß gilt dies auch für das Auspressen von Behandlungsflüssigkeiten, die nicht
der Reinigung dienen. Die Auspresswalze wird mit einem vorzugsweise einstellbaren
Druck auf die mobile Vorrichtung gepresst. Beispielsweise kann die Auspresswalze exzentrisch
gelagert sein oder können die Führungseinrichtungen für die mobile Vorrichtung gegenüber
der Auspresswalze einstellbar sein.
[0062] Ferner ist bevorzugt, das Wischtextil nach dem Auspressen neu mit einer Reinigungsflüssigkeit
oder anderer Flüssigkeit zu befeuchten. Bei einer besonderen Ausgestaltung wird dabei
Reinigungsflüssigkeit verwendet, die in der Basisstation wieder verwertet wird, also
zu einem vorherigen Zeitpunkt bereits ausgepresst wurde. Dabei kann die Basisstation
ein Filter, insbesondere ein Durchlauffilter, für die Reinigungsflüssigkeit aufweisen.
[0063] Das neue Befeuchten kann zum einen dazu dienen durch ein neues Auspressen die Reinigung
zu wiederholen und zu verbessern. Zum Zweiten kann es gewünscht sein, das Wischtextil
vor einem neuen Wischen des Fußbodens etwas zu befeuchten oder tatsächlich zu nässen.
Bevorzugt ist insbesondere, dass die Reinigungsanlage auch einen zwei-oder mehrstufigen
Wischvorgang durchführen kann, indem die mobile Vorrichtung zunächst relativ nass
wischt und danach die noch auf dem Fußboden befindliche Flüssigkeit aufnimmt, indem
sie eher trocken nachwischt.
[0064] Ferner kann die Basisstation mit einer zusätzlichen Einrichtung versehen sein, die
ein Auswechseln eines Wischtextils ermöglicht, indem dieses von einem Haftverschluss
(sog. Klettverschluss o. ä.) an der mobilen Vorrichtung abgezogen wird. Daraufhin
wird mit einem neuen bzw. gereinigten Wischtextil weitergearbeitet, das auf den Haftverschluss
wieder aufgebracht wird. Dies geschieht bei dieser Ausgestaltung selbsttätig durch
die Basisstation.
[0065] Bei der Anlage können der Verschmutzungsgrad des zu reinigenden Bodens, des verwendeten
Wischtextils, der Reinigungsflüssigkeit in der Basisstation und/oder des Filters für
die Reinigungsflüssigkeit gemessen und überwacht werden, was vorzugsweise auf optischem
bzw. optoelektonischem Weg geschieht.
[0066] Diese Beschreibung richtet sich auch auf die mobile Vorrichtung zum Wischen von flachen
Oberflächen, bei der der Antrieb bei einer Bewegung der Vorrichtung durch den Antrieb
innerhalb einer durch die Wischfläche erfassten Bahnbreite liegt.
[0067] Bei der Ausgestaltung ist also der Antrieb innerhalb einer durch das Wischen erfassten
Bahnbreite angeordnet. Dies bedeutet insbesondere, dass der Antrieb nicht außerhalb
der beim Wischen erfassten Bahnbreite stört, wenn beispielsweise knapp entlang einer
Bodenkante gewischt werden soll. Die Erfindung ermöglicht hier, mit der Wischfläche
in einen relativ geringen Abstand zu dieser Kante zu kommen oder ganz ohne solchen
Abstand zu wischen, weil der Antrieb, etwa ein zwischen der durch das Wischen erfassten
Bahnbreite und dem Bodenrand laufendes Rad als Antriebsteil, innerhalb der erfassten
Bahnbreite angeordnet ist.
[0068] Dabei wird der Antrieb zu einem wesentlichen Teil oberhalb der zu wischenden Oberfläche
liegen. Insbesondere ist der Antrieb vorzugsweise über der Wischfläche angeordnet,
er kann jedoch in der Bewegungsrichtung im Prinzip auch vor oder hinter der Wischfläche
angeordnet sein, solange er in der Bahnbreite bleibt.
[0069] Damit wird auch die Möglichkeit geboten, im Verhältnis zu der wesentlich auch durch
den Antrieb bestimmten Baugröße der Vorrichtung eine relativ breite Wischfläche vorzusehen.
[0070] Vorzugsweise hat die Wischvorrichtung schmale und lange Außenabmessungen im Sinn
einer Projektion auf die zu wischende Oberfläche, also eine deutlich größere Ausdehnung
in einer Richtung als in einer dazu senkrechten zweiten Richtung. Das Zahlenverhältnis
der Abmessungen der längsten und der schmalsten Seite beträgt vorzugsweise zumindest
2 : 1, besser noch zumindest 2,5 : 1 und im günstigsten Fall zumindest 3 : 1. Eine
bevorzugte Grundform der Vorrichtung in der Projektion auf die zu wischende Oberfläche
ist ein schmales langes Rechteck. Schmale lange Außenabmessungen erlauben einerseits
eine relativ große Bahnbreite bei andererseits insgesamt nicht zu großer Vorrichtung.
Insbesondere kann die Vorrichtung beim Hindurchfahren durch schmale Durchgänge oder
beim Auswischen von schmalen Ecken sehr flexibel eingesetzt werden.
[0071] Bevorzugt ist ferner, dass die genannten Außenabmessungen der Vorrichtung durch die
Wischfläche bedingt sind, die Wischfläche also in der Ebene der zu wischenden Oberfläche
die Ränder der Vorrichtung bildet oder diesen zumindest im Wesentlichen entspricht.
Dabei kann optional vorgesehen sein, dass die Wischfläche, also etwa ein austauschbarer
Wischbezug, an einer oder mehreren Seiten über übrige Teile der Vorrichtung übersteht
und damit zum einen ein besonders gutes Auswischen entlang Bodenkanten ermöglicht
und zum Zweiten eine schützende Anstoßkante bildet. Natürlich können auch andere Anstoßkanten
vorgesehen sein, die nicht durch die Wischfläche selbst gebildet sind. Insbesondere
können auch mit sensorischen Eigenschaften ausgestattete Anstoßkanten vorgesehen sein,
um eine automatische Steuerung der Wischvorrichtung auf ein - Anstoßen an einem Hindernis
hinzuweisen und damit entsprechende Steuerungsreaktionen hervorzurufen.
[0072] Die Wischvorrichtung bewegt sich im Betrieb vorzugsweise so vorwärts, dass während
einer Wischfahrt ein und dieselbe Längsseite nach vorne zeigt. Es wird dann also mit
der maximal möglichen Bahnbreite gewischt und andererseits der beim Reinigen zusammengeschobene
Schmutz vor sich hergeschoben. Dies gilt vorzugsweise auch bei und nach Kurvenfahrten,
so dass die Wischvorrichtung keine Wischstreifen in Ecken oder Kurven hinterläßt.
Insbesondere kann die Wischvorrichtung in einer beispielsweise rechtwinkligen Ecke
eines Fußbodens zunächst mit der genannten Längsseite bis zum Anschlag an die gegenüberliegende
Kante fahren, dann zurückfahren, sich um 90° im Sinne der zukünftigen Fahrtrichtung
drehen (so dass die beschriebene Längsseite nun in der zukünftigen Fahrtrichtung nach
vorne zeigt), in dieser gedrehten Lage an der Kante entlang wieder bis in die Ecke
fahren, um dann aus der Ecke heraus in der neuen Fahrtrichtung weiterzufahren. Dabei
wäre eine Fahrt mit vorne liegender Längsseite in die Ecke hinein übergeführt in eine
Fahrt mit derselben vorne liegenden Längsseite aus der Ecke hinaus in der neuen Bewegungsrichtung.
[0073] Ferner kann vorgesehen sein, dass sich die Wischfläche im Betrieb gegenüber der übrigen
Vorrichtung oszillierend bewegt, beispielsweise gegenüber einer Basis der Vorrichtung
in einer oder auch in zwei (horizontalen oder vertikalen) Richtungen schwingt oder
kreist. Damit kann die mechanische Einwirkung auf den Boden erhöht werden, ohne dieselbe
Bahn mehrfach überfahren zu müssen.
[0074] Eine weitere Ausgestaltung sieht vor, die Wischvorrichtung nicht nur auf einer Seite,
sondern auf zwei entgegengesetzten Seiten mit einer Wischfläche auszustatten. Die
Vorrichtung kann dann durch Eingriff einer Benutzerperson oder selbsttätig gewendet
werden, um mit der zweiten Wischfläche weiterfahren zu können.
[0075] Im Übrigen ist bevorzugt, dass die Wischfläche durchgehend ist, also eine im mathematischen
Sinn zusammenhängende Fläche bildet. Darüber hinaus ist sie vorzugsweise im Sinne
der Bewegungsrichtung hinter den bodenberührenden Teilen des Antriebs geschlossen,
so dass keine Spuren durch Räder, Antriebsriemen und dergleichen entstehen. Solche
Räder oder Riemen sind also vorzugsweise innerhalb der Wischfläche oder im Sinne der
Bewegungsrichtung vor ihr bzw. einem Teil von ihr vorgesehen.
[0076] Weiterhin wird ein verbesserter Antrieb zum Bewegen der Vorrichtung über eine Oberfläche
zur Verfügung gestellt, der eine relativ zu einer Basis der Vorrichtung bewegbare
und motorisch angetriebene Schwungmasse aufweist und dazu ausgelegt ist, die Vorrichtung
durch Bewegen der Schwungmasse relativ zu der Basis anzutreiben, indem bei einem Teil
dieser Bewegungen eine die Vorrichtung auf der Oberfläche haltende Haftreibung durch
Massenträgheit der Schwungmasse überwunden wird und bei einem anderen Teil dieser
Bewegungen nicht, wobei die Bewegungen der Schwungmasse relativ zu der Basis insgesamt
iterativ sind.
[0077] Bei dem Schwungmassenantrieb werden Massenträgheitskräfte ausgenutzt, die durch Relativbewegungen
zwischen einer Schwungmasse und einer gewissermaßen den festen Bestandteil der Vorrichtung
bildenden Basis entstehen. Diese Massenträgheitskräfte führen in bestimmten Phasen
dazu, dass eine die Vorrichtung auf der Oberfläche, auf der sie sich bewegen soll,
haltende Haftreibung überwunden wird. In anderen Phasen sollen die Massenträgheitskräfte
jedoch die Haftreibung nicht überwinden. Im Folgenden soll vereinfacht von Bewegungsphasen
und Haftphasen gesprochen werden. Je nach Bezugssystem werden also durch die Bewegungen
der Schwungmasse Trägheitskräfte auf die Basis übertragen, die diese teils bewegen
und teils auf der Oberfläche haften lassen. Anders ausgedrückt führen die Bewegungen
der Schwungmasse zu einer Reaktion der Basis, weil das Gesamtsystem bemüht ist, der
Impulserhaltung zu entsprechen. Die Impulserhaltung wird jedoch durch die Reibung
zwischen der Vorrichtung und der Oberfläche gestört. In den Haftphasen bleibt die
Basis auf der Oberfläche, in den Bewegungsphasen führt sie eine Bewegung auf der Oberfläche
durch. Vorzugsweise handelt es sich dabei um eine gleitende oder rutschende Bewegung,
bei entsprechender Haftreibung in den Haftphasen in Radlagern oder zwischen Radflächen
und der Oberfläche könnte es sich während der Bewegungsphasen jedoch auch um eine
abrollende Bewegung handeln.
[0078] Indem die Bewegungen der Schwungmasse gegenüber der Basis letztlich iterativ sind,
sich also wiederholen und damit eine fortgesetzte Bewegung ermöglichen, ist insgesamt
ein Antriebskonzept geschaffen, dass keinen direkten Formschluss oder Kraftschluss
zwischen Antriebsteilen und der Oberfläche erfordert, auf der sich die Vorrichtung
bewegen soll.
[0079] Dabei kann insbesondere erzielt werden, dass die Wischvorrichtung die zu wischende
Oberfläche ausschließlich mit der Wischfläche berührt, weil keine Räder, Antriebsriemen
oder dergleichen eingesetzt werden müssen.
[0080] Zur Klarstellung sei noch darauf hingewiesen, dass die Schwungmasse Vorrichtungsbestandteil
ist und durch das Antriebskonzept nicht etwa verbraucht werden soll. Es wird zwar
eine Energieeinkopplung zur Erzeugung der Bewegung notwendig sein, jedoch soll die
Schwungmasse als solche im Gegensatz zu Rückstoßantrieben wie beispielsweise Raketenantrieben
oder Düsenantrieben erhalten bleiben.
[0081] Damit wird eine gleitende oder rollende Fortbewegung ohne Kopplung zwischen Antrieb
und Transportoberfläche zur Verfügung gestellt. Dies kann beispielsweise von Interesse
sein, wenn ein Formschluss oder Kraftschluss mit der Transportoberfläche nur schwer
hergestellt werden kann, etwa auf ganz glatten Oberflächen, oder wenn eine Berührung
zwischen Antrieb und Oberfläche bei der Reinigungsvorrichtung nicht erwünscht ist.
[0082] Es gibt verschiedene grundsätzliche Möglichkeiten der Art der Bewegung zwischen der
Schwungmasse und der Basis. Zum einen sind lineare Bewegungen denkbar, bei denen die
Schwungmasse also iterativ hin und her bewegt wird. Durch entsprechend kräftige Beschleunigungen
oder Verzögerungen können dabei Trägheitskräfte erzeugt werden, die über einer durch
die Haftreibung bestimmten Schwelle liegen. Bei kleineren Beschleunigungen und Verzögerungen
bleibt die Vorrichtung innerhalb der Haftreibungsgrenzen, so dass die Schwungmasse
zugunsten einer neuen Bewegungsphase der Vorrichtung wieder zurückgeführt werden kann.
[0083] Es kann in diesem Zusammenhang insbesondere von Interesse sein, zusätzlich zu dem
eigentlichen motorischen Antrieb der Schwungmasse einen Energiespeicher, insbesondere
eine mechanische Feder vorzusehen, die während der linearen Bewegungen der Schwungmasse
synchron zu diesen Bewegungen mit Energie be- und entladen wird. Zum einen können
dadurch zumindest Teile der durch den motorischen Antrieb aufgewendeten Energie zurückgewonnen
werden. Zum Zweiten kann beispielsweise die zur Überwindung der Haftreibung vorgesehene
Beschleunigungsphase mit entsprechend großen Kräften durch den Energiespeicher erleichtert
werden und der motorische Antrieb selbst nur zur Rückführung dienen. So könnte der
Antrieb die Schwungmasse gegen die Federkraft drücken und dabei die Feder spannen,
woraufhin der Antrieb weggeschaltet und es der Feder erlaubt wird, die Schwungmasse
relativ heftig zu beschleunigen.
[0084] Weiterhin sind aber auch rotatorische Bewegungen zwischen der Schwungmasse und der
Basis möglich. Bevorzugt sind dabei kreisförmige Bewegungen. Bei den rotatorischen
und insbesondere bei den kreisförmigen Bewegungen sind zwei Fällen denkbar, die im
Prinzip auch gemischt auftreten könnten. Zum einen kann die eigentliche Impulserhaltung
im Sinne des linearen Impulses, also im Sinne der Zentrifugalkräfte, ausgenutzt werden.
Zum Zweiten kann aber auch die Drehimpulserhaltung ausgenutzt werden, bei der die
Basis einen Drehimpuls erfährt, wenn der Drehimpuls der Schwungmasse geändert wird.
Wenn der Fall der linearen Impulserhaltung im Vordergrund steht, wird die Schwungmasse
bezüglich der rotatorischen Bewegung exzentrisch angeordnet sein. Wenn die Drehimpulserhaltung
im Vordergrund steht, wird die Schwungmasse im Bezug auf die rotatorische Eigendrehung
konzentrisch liegen. Hierbei ist jeweils die Schwungmasse im Sinne des Schwerpunktes
und nicht notwendigerweise in ihrer körperlichen Form gemeint. Im erstgenannten Fall
könnte also beispielsweise eine erhöhte Beschleunigung der Schwungmasse in bestimmten
Bahnbereichen, etwa bei nicht - kreisförmigen Bahnen wie Sonnenradbahnen oder Planetenradbahnen
ausgenutzt werden, im zweiten Fall dagegen beispielsweise bei Richtungsänderung einer
konzentrischen Rotation der Schwungmasse der auf die Basis wirkende Drehimpuls. In
beiden Fällen kann anschaulich gesprochen ein "Ruck" der Basis erzeugt werden, der
für eine bestimmte Bewegungsphase die Haftreibung überwindet.
[0085] Es ist nicht unbedingt notwendig, wenngleich bevorzugt, dass die Bewegungsphasen,
also die durch den Schwungmassen erzeugten "Ruckbewegungen der Basis" immer im Wesentlichen
gleichgerichtet (einschließlich gleichgerichtet im Sinne von Drehbewegungen) sind.
Im Prinzip sind auch Fälle denkbar, in denen die Haftreibung auch im Rahmen von "Rückschritten"
überwunden wird, die jedoch insgesamt zu einer geringeren Zurückbewegung als der gewünschten
Vorbewegung führen. Beispielsweise könnte also der Schwungmassenantrieb auch bei im
Grunde in der falschen Richtung wirksamen Trägheitskräften kurz die Haftreibungsgrenze
überwinden. Wenn die Haftreibungsgrenze in der gewünschten Richtung zeitlich länger
oder mit einer größeren Geschwindigkeit überwunden wird, steht dies im Prinzip nicht
einer Fortbewegung im Weg.
[0086] Besonders bevorzugt ist insbesondere auch, Komponenten der ausgenutzten Trägheitskräfte
dazu zu verwenden, die Haftreibung zwischen der Vorrichtung und der Oberfläche, auf
der sie sich bewegen soll, auszunutzen. Durch entsprechende Auslegung der Bewegungen,
insbesondere deren Neigung, kann die Vorrichtung nämlich zeitweise und eventuell auch
stellenweise schwerer oder leichter werden, genau gesagt also durch entsprechende
Trägheitskräfte auf die Oberfläche gedrückt oder in der Schwerkraft entlastet werden.
Dadurch ist es zusätzlich oder alternativ zu der bereits erwähnten Verwendung von
besonders großen Trägheitskräften in bestimmten Bewegungsphasen möglich, zwischen
Bewegungsphasen und Haftphasen zu unterscheiden. Beispielsweise können betragsmäßig
konstant bleibende Trägheitskräfte in den Bewegungsphasen durch der Gravitationskraft
entgegengesetzte Komponenten zu einem Gleiten der Vorrichtung führen und in Haftphasen
durch parallel zu der Gravitationskraft wirkende Komponenten zu einem Haftenbleiben.
[0087] Besonders bevorzugt ist die Verwendung von zumindest zwei Schwungmassen im obigen
Sinn. Dies erlaubt zusätzlich zu den erwähnten Aspekten eine geschickte Kombination
der jeweiligen Trägheitskräfte und phasenweise Addition bzw. Kompensation. Beispielsweise
können sich zwei kreisförmig bewegte Schwungmassen mit exzentrischem Schwerpunkt gegenläufig
und synchron bewegen, so dass sich ihre Trägheitskräfte zweimal pro Volldrehung kompensieren
und zweimal pro Volldrehung addieren. Durch zusätzliche Verkippung der Drehungsebenen
können in den Phasen der Addition in einem Fall gravitationsparallele und im anderen
Fall gravitationsantiparallele Trägheitskraftkomponenten erzeugt werden, so dass sich
die Vorrichtung nur oder zumindest stärker im letztgenannten Fall ruckartig bewegt.
[0088] Vorzugsweise sind die Schwungmassen bei rotatorischen Komponenten kardanisch an der
Basis aufgehängt. Dies kann zur Verkippung der Rotationsebenen in dem eben beschriebenen
Sinn dienen. Ferner kann durch entsprechende Einstellung der kardanischen Aufhängungen
im Gegensatz zu einer festen unveränderlichen Verkippung auch eine Abstimmung auf
die Größe der Haftreibung zwischen der Vorrichtung und der Oberfläche und zudem auch
eine eventuell notwendige Kompensation von Richtungsabhängigkeiten dieser Haftreibung
beispielsweise bei ausgerichteten Wischtextilien erfolgen. Die Einstellung der kardanischen
Aufhängung erfolgt vorzugsweise motorisch und kann dabei insbesondere auch automatisch
geschehen, indem die Vorrichtung gewissermaßen den Beginn der Bewegungsphase austestet
und sich bei gegebenen Rotationsbewegungen durch Anpassung der Verkippung selbsttätig
auf einen optimalen Vortrieb einstellt.
[0089] Im Fall eines Schwungmassenantriebs durch Ausnutzung der linearen Impulserhaltung,
also auch der Zentrifugalkräfte, ist es bevorzugt, dass sich die Vorrichtung über
der Oberfläche schrittweise mit - bei angestrebter gerader Bewegung der Vorrichtung
- translatorischen Einzelschritten bewegt. Im Gegensatz dazu ist es bei der Ausnutzung
der Drehimpulserhaltung vorgesehen, eine auf die Basis wirkende Drehimpulskomponente
dadurch auszunutzen, dass gewissermaßen ein Ende der Vorrichtung als Drehachse dient,
und zwar indem es durch eine oberflächenparallele auf die Basis wirkende Drehimpulskomponente
"beschwert" wird. Beim nächsten Schritt kann ein entgegengesetztes Ende der Vorrichtung
als Drehachse dienen und ein entgegengesetzt gerichteter und auf die Basis wirkender
Drehimpuls, d. h. eine zu der Oberfläche senkrecht stehende Komponente, für einen
entsprechenden zweiten Schritt verwendet werden. Die Vorrichtung würde sich in diesem
Fall also beispielsweise mit einer rechten und einer linken Seite alternierend schrittweise
und dabei jeweils um die andere Seite drehend fortbewegen. Die Drehimpulskomponenten
können entweder durch Verkippen rotierender Kreisel oder aber - weniger bevorzugt
- durch Beschleunigen oder Abbremsen solcher Kreisel erzeugt werden.
[0090] Übrigens muss die Vorrichtung nicht notwendigerweise frei von anderen Antrieb- oder
Lenkeinflüssen sein. Beispielsweise im Fall der bevorzugten Anwendung als Reinigungsvorrichtung
kann es auch erwünscht sein, eine Einflussnahme einer Bedienungsperson auf die Bewegung
beispielsweise durch Anbringen eines Stils zum Lenken oder auch zum Unterstützen der
Bewegung vorzusehen. Ein motorisch angetriebener Wischmob mit Stil würde es einer
Reinigungsperson einerseits erleichtern, den Wischmob über die zu reinigende Oberfläche
zu schieben, andererseits könnte der Wischmob dabei zusätzlich sehr viel schwerer
und damit bezüglich der Reinigungswirkung effektiver sein als ein konventioneller
manuell zu betätigender Wischmob. Bevorzugt ist allerdings eine autark und automatisch
bewegte Reinigungsvorrichtung mit dem geschilderten Schwungmassenantrieb.
[0091] In Figur 16 ist schematisch eine Vorrichtung 104 zum Befeuchten eines Feuchtwischers
101 dargestellt. Der Feuchtwischer 101 besitzt einen an einem Stiel 118 befestigten
Halter 102 zum Halten eines Wischbezugs 103. Der Wischbezug 103 ist flexibel und saugfähig,
so dass er zum Reinigen insbesondere von Böden mit einer Reinigungsflüssigkeit angefeuchtet
werden kann.
[0092] Zum Befeuchten wird der Feuchtwischer 101 in Pfeilrichtung durch die Vorrichtung
104 durch eine Führung 113 geführt, die einzelne Führungselemente in Form von waagrecht
angeordneten Blechen aufweist. Die Führung 113 führt dabei den Halter 102 waagrecht
entlang einer waagrechten Bewegungsbahn über eine Düse 112 hinweg. Die Düse 112 ist
über eine Flüssigkeitsleitung 111 mit einer Pumpe 108 verbunden, die unten am Boden
eines Behälters 105 angeordnet ist, der die Basis der Vorrichtung 104 bildet. In dem
Behälter 105 befindet sich eine Reinigungsflüssigkeit 106, die von der Pumpe 108 über
ein Eingangsfilter 107 angesaugt und durch die Leitung 111 zur Düse 112 gepumpt werden
kann. Durch die Düse 112 kann die Flüssigkeit 106 von unten gegen den Wischbezug 103
des Feuchtwischers 101 gespritzt werden.
[0093] In der Führung 113 ist ein Sensor 114 beispielsweise in Form eines Schalters vorgesehen,
der die Anwesenheit des Halters 102 in der Führung 113 erfasst. Sobald der Halter
102 in die Führung 113 eingeführt und dies von dem Sensor 114 erfasst worden ist,
steuert eine nicht dargestellte Steuerung die Pumpe 108 an, so dass die Flüssigkeit
106 durch die Düse 112 nach oben gespritzt wird. Gleichzeitig wird eine motorisch
angetriebene Antriebsrolle 110 angesteuert, die unterhalb der Bewegungsbahn angeordnet
ist. Auf der der Antriebsrolle 110 gegenüberliegenden Seite der Bewegungsbahn sind
zwei Gegenrollen 109 angeordnet, die koaxial zueinander angeordnet sind und um eine
Drehachse drehbar sind, die parallel zur Drehachse der Antriebsrolle 110 ist. Der
Halter 102 kann so zusammen mit dem Wischbezug 103 zwischen der Antriebsrolle 110
und den Gegenrollen 109 hindurch gezogen werden.
[0094] Der Abstand zwischen der Antriebsrolle 110 und den Gegenrollen 109 ist so bemessen,
dass der Halter 102 mit dem Wischbezug 103 in Reibschluss mit den Rollen 109, 110
steht, so dass er erfasst und in einer Antriebsrichtung angetrieben werden kann.
[0095] In Figur 17 ist der Teil der Vorrichtung 104 zum Auspressen des Wischbezugs 103 vergrößert
von vorne dargestellt. Die Antriebsrolle 110 erstreckt sich über die gesamte Breite
des Wischbezugs 103 senkrecht zur Antriebsrichtung, so dass sie über die gesamte Breite
unten an dem Wischbezug 103 anliegt. Die beiden Gegenrollen 109 sind so angeordnet,
dass sie über den Rändern des Halters 102 in Breitenausdehung des Halters 102 angeordnet
sind und zwischen sich einen Zwischenraum offenlassen. Der Zwischenraum zwischen den
Rollen 109 dient zum Hindurchführen des Stiels 118 des Feuchtwischers.
[0096] Wie in Figur 18 dargestellt ist, wird durch den Druck der Antriebsrolle 110 der Wischbezug
103 wieder zum Teil entfeuchtet bzw. es wird Flüssigkeit aus dem Wischbezug 103 herausgedrückt.
Die herausgedrückte Flüssigkeit 106 läuft auf einen Zwischenboden 117 und von dort
durch ein Schmutzfilter 115 zurück in den Behälter 105. Beim Hindurchführen des Feuchtwischers
101 durch die Führung 113, wie es in Figur 18 dargestellt ist, wird somit der Wischbezug
103 von unten mit der Reinigungsflüssigkeit 106 bespritzt, so dass der Wischbezug
103 befeuchtet und darin befindlicher Schmutz ausgespült werden kann, und anschließend
wieder zum Teil entfeuchtet, so dass er auf der rechten Seite der Vorrichtung 104
mit einer definierten Feuchte austritt. Dies bewirkt, dass der Wischbezug 103 beim
Reinigen nicht tropft. Die Steuerung erfasst dabei auch, wann der Halter 102 den Sensor
114 wieder freigibt bzw. wann das hintere Ende des Halters 102 den Sensor 114 passiert
hat und steuert dann die Pumpe 108 und die Antriebsrolle 110 noch eine bestimmte Zeitdauer
an, bis der Halter 102 vollständig durch die Rollen 109, 110 hindurch gezogen worden
ist. Die Ansteuerung der Pumpe 108 kann dabei auch vor der Ansteuerung der Rollen
109, 110 beendet werden.
[0097] In den Figuren 19 bis 22 sind verschiedene Ausführungsformen des erfindungsgemäßen
Feuchtwischers 101 dargestellt, dessen Halter 102 einen flächigen Kern 119 aufweist,
an dessen Rand eine Randverkleidung 120 angeordnet ist. Die Randverkleidung 120 kann
sich in allen Ausführungsformen um den gesamten Umfang des Kerns 119 erstrecken.
[0098] In allen beschriebenen Ausführungsformen kann der Kern 119 von einer Metallplatte
gebildet sein. Die Dicke und die Materialeigenschaften richten sich nach der beim
Auspressen des Wischbezugs 103 auf den Halter 102 wirkenden Kräfte, die sich wiederum
unter anderem nach der Konstruktion der Vorrichtung 104 richten. Das Kernmaterial
ist weiterhin so ausgewählt, dass es gegenüber den beim Reinigen verwendeten Flüssigkeiten
bzw. Reinigungsmitteln beständig ist. Dies gilt zumindest für die Abschnitte des Kerns
119, die mit den betreffenden Reinigungsmitteln in Berührung kommen: Dabei kann der
Kern 119 auch mit einer Schutzschicht versehen werden.
[0099] In Figur 19 ist der Halter eines Feuchtwischers gemäß einer Ausführungsform im Schnitt
dargestellt. Die Randverkleidung 120 besitzt in diesem Fall ein U-Profil und steckt
mit der offenen Seite auf dem Rand des Kerns 119. Das U-Profil der Randverkleidung
120 ist derart eingerichtet, dass sie auf dem Rand des Kerns 119 klemmt, um keine
oder einen nur sehr kleinen Spalt zwischen dem Kern 119 und der Randverkleidung zu
lassen. Die Randverkleidung 120 umgibt den Rand des Kerns 119 vollständig, so dass
sich die Randverkleidung 120 über den gesamten Umfang des Rand des Kerns 119 erstreckt.
Dabei kann die Randverkleidung 120 als Profil aufgesteckt sein, wobei jedoch eine
Stossstelle bei der Randverkleidung 120 in aller Regel unvermeidbar ist.
[0100] In einer vorteilhaften Ausführungsform kann die Randverkleidung 120 jedoch direkt
an dem Rand des Kerns 119 ausgebildet werden. Die bewirkt eine bessere Verbindung
und einen engeren Spalt zwischen dem Kern 119 und der Randverkleidung 120 und es kann
auf diese Weise eine nahtlose Randverkleidung 120 erreicht werden. Dazu kann der Kern
119 insbesondere mit der Randverkleidung 120 umspritzt werden, wenn es der Werkstoff
der Randverkleidung 120 zulässt. Ferner kann die Randverkleidung 120 auch aufgetragen
werden, in dem der Rand des Kerns 119 in den entsprechenden flüssigen Werkstoff eingetaucht
wird, der später aushärtet bzw. sich verfestigt.
[0101] Die vorgenannten Möglichkeiten zur Herstellung bzw. Anbringung der Randverkleidung
120 können auch bei den folgenden Ausführungsformen in den Figuren 20 bis 22 angewendet
werden.
[0102] Bei der Ausführungsform nach Fig. 19 ragt die Randverkleidung 120 am Rand des Kerns
119 auch nach unten vor und verhindert so eine ebene Unterseite des Halters 102. Der
Wischbezug 103 wird somit an den Rändern des Halters 102 stärker nach unten gedrückt.
Dies kann verhindert werden, indem der Wischbezug 103 an den entsprechenden Stellen
dünner und/oder kompressibler ausgeführt wird.
[0103] In Figur 20 ist eine weitere Ausführungsform dargestellt, bei der die Randverkleidung
120 grundsätzlich die gleiche Ausgestaltung wie bei der Ausführungsform nach Fig.
19 besitzt. Der Rand des Kerns 119 ist in dieser Ausführungsform in dem Bereich dünner
ausgeführt, in dem der Kern 119 von der Randverkleidung 120 überdeckt wird. Der Rand
ist dabei um die Dicke des Materials der Randverkleidung 120 dünner ausgeführt. Der
Halter 102, der sich aus dem Kern 119 und der Randverkleidung 120 zusammensetzt, besitzt
somit über seine gesamte Fläche eine konstante Dicke. Dies bewirkt, dass auf den Wischbezug
103 von oben eine ebene Fläche wirkt und beim Wischen einen konstanten Flächendruck
ausübt. Ferner kann auch beim Auspressen des Wischbezugs 103 mit geringerem Aufwand
ein konstanter Flächendruck auf den Wischbezug 103 ausgeübt werden, wenn der Halter
102 eine über die Fläche konstante Dicke aufweist.
[0104] Weiterhin ist in Figur 21 eine weitere Ausführungsform abgebildet, in der die Randverkleidung
120 den Kern 119 nur an den Seiten abdeckt. Die Randverkleidung 120 ragt dabei nicht
über oder unter die Oberseite bzw. Unterseite des Kerns 119, so dass der Kern 119
über seine gesamte Fläche mit der gleichen Materialstärke ausgeführt werden kann und
dennoch der Halter 102 über seine Fläche eine konstante Dicke aufweist, wenn die Höhe
der Randverkleidung 120 der Höhe des Kerns 119 angepasst wird. Zur Befestigung ist
bei der dargestellten weiteren Ausführungsform in den Stirnseiten des Kerns 119 entlang
des gesamten Umfangs eine Kerbe ausgebildet, in die sich ein Vorsprung waagrecht hinein
erstreckt, der an der dem Kern 119 zugewandten Seite der Randverkleidung 120 angeformt
ist. Der Vorsprung wiederum kann flexible Klemmvorsprünge aufweisen, um zur Befestigung
in der Kerbe festgeklemmt werden zu können. Daneben kann dieser Vorsprung zum Klemmen
in der Kerbe auch hohl und kompressibel ausgeführt sein.
[0105] In Figur 22 ist eine weitere Ausführungsform dargestellt, bei dem der Rand des Kerns
119 auf der Oberseite und der Unterseite insbesondere umlaufende Vertiefungen aufweist,
in die sich die Randverkleidung 120 mit nach unten bzw. nach oben gerichteten Vorsprüngen
hinein erstreckt. Die Randverkleidung 120 umgreift dabei den Rand des Kerns 119 wie
in der Ausführungsform gemäß Figur 19. Zusätzlich ist der Rand des Kerns 119, der
von der Randverkleidung 120 oben und unten zurückgesetzt, so dass die Dicke des Kerns
119 zusammen mit der den Kern 119 im Randbereich überlappenden Randverkleidung 120
konstant bleibt. Es ergibt sich daraus der Vorteil, dass die Höhe des Halters 102
konstant bleibt und dass zusätzlich die Randverkleidung 120 besser an dem Kern 110
befestigt ist.
[0106] Eine weitere Ausführungsform ist in Figur 23 dargestellt, in dem die Randverkleidung
120 den Kern 119 vollständig umgibt und sich somit auch über dessen Unterseite und
dessen Oberseite erstreckt. Dies bewirkt, dass der Kern 119 vollständig eingeschlossen
ist und keinen korrosiven Umgebungseinflüssen ausgesetzt ist. Der Kern 129 kann dabei
auch aus Materialien hergestellt sein, die von den während des Betriebs auf den Feuchtwischer
101 einwirkenden Substanzen angegriffen werden. Das Material des Kerns 119 muss in
dieser Ausführungsform nur über die geforderte Festigkeit verfügen. Der Kern 119 wird
vorzugsweise von der Randverkleidung 120 bzw. dessen Material umspritzt, so dass sich
eine nahtlose Umhüllung ergibt. Der Kern 119 kann dabei aus einem Metall und die Randverkleidung
120 aus einem Kunststoff bestehen, der sich zum Spritzgießen eignet.
[0107] In Figur 24 ist eine weitere Ausführungsform der vorliegenden Erfindung dargestellt,
bei dem der Kantenschutz durch einen überstehenden Wischbezug 103 erreicht wird, der
einen Dämpfer für den Kern 119 bildet, sobald der Halter 102 an ein Hindernis anstößt,
da der Halter das Hindernis zuerst mit dem überstehenden Rand des Wischbezugs 103
berührt. Zusätzlich wölbt sich der Rand des Wischbezugs 103 bei einem Anstoßen an
einen Hindernis in aller Regel nach oben und gerät so zwischen das Hindernis und den
Kern 119, so dass sich eine zusätzliche Dämpfung des Anstoßes ergibt.
Bezugszeichenliste
[0108]
- 1, 9, 10
- Wischvorrichtung
- 2
- Fußboden
- 3
- Wischfläche
- 4, 4a, 4b
- Schwungmasse
- 5
- Hebelgestänge
- 6
- Antriebsmotor
- 7
- Feder
- 8a, 8b
- Rotationsachsen
- 9
- "feste" Basis der entsprechenden Wischvorrichtung
- 10
- "feste" Basis der entsprechenden Wischvorrichtung
- 11
- elektronische Steuerung
- 12
- Leistungselektronik
- 13
- Wischtextil
- 14
- weiteres (zweites) Wischtextil
- 15
- erste Drehachse
- 16
- erster kardanischer Ring
- 17
- zweite Drehachse
- 18
- zweiter kardischer Ring
- 19
- Schwungmasse
- 20
- Planetenrad
- 21
- Schwerpunkt des Planetenrad 20
- 22
- Sonnenrad
- 23
- Ellipsenbahn
- 24
- Riemenantreib
- 25
- Wischvorrichtung
- 26
- Lager
- 27
- Schwungmasse
- 28
- Hebelgestänge (Doppelkurbel mit Gelenk)
- 29
- Anschlusspunkt für Motor
- 30
- Wischvorrichtung
- 31
- Rad
- 32
- Rad
- 33
- Wischvorrichtung
- 34
- Wischtextil
- 35
- Basisstation
- 36, 37, 38
- Auspresswalzen
- 39
- Basisstation
- 40
- Hebel
- 41
- Nuten
- 42, 43
- Auspresswalzen
- 44
- schräge Ebene
- 45
- Durchlauffilter
- 46
- Schmutzwasserbehälter
- 47
- Pumpe
- 48
- Düse
- 49
- Transportwalze
- 50
- Frischwasserbehälter
- 51
- Feder
- 52
- Stifte
- 53
- in Nut 41 ausgebildeter Hinterschnitt
- 54
- Schräge am Anfang der Nut 41
- 55
- motorisch angetriebene Gabel
- 56, 57
- Walzen
- 59
- Andruckwalze
- 60
- Behälter
- 101
- Feuchtwischer
- 102
- Halter
- 103
- Wischbezug
- 104
- Vorrichtung zum Befeuchten des Feuchtwischers 101
- 105
- Behälter
- 106
- Reinigungsflüssigkeit
- 107
- Eingangsfilter
- 108
- Pumpe
- 109
- Gegenrollen
- 110
- motorisch angetriebene Antriebsrolle
- 111
- Flüssigkeitsleitung
- 112
- Düse
- 113
- Führung
- 114
- Sensor
- 115
- Schmutzfilter
- 117
- Zwischenboden
- 118
- Stiel
- 119
- Kern
- 120
- Randverkleidung
- α
- Winkel der Verkippung der Bewegungsbahn der Schwungmasse 4 gegen die Horizontale
- Fz
- Zentrifugalkraft
- F1
- horizontale Komponente der Zentrifugalkraft Fz
- F2
- vertikale Komponente der Zentrifugalkraft Fz
1. Feuchtwischer (101) mit einem Halter (102) zur Befestigung eines Wischbezugs (103),
wobei der Halter (102) einen flächigen und steifen Kern (119) und eine nachgiebige
Randverkleidung (120) aufweist, die entlang zumindest eines Teils des Rands des flächigen
Kerns (119) angeordnet ist,
dadurch gekennzeichnet, dass der Kern (119)
- mit einer Randverkleidung (120) aus Kunststoff umspritzt ist
oder
- mit einer Randverkleidung (120) umgeben ist, die durch Eintauchen des Randes des
Kerns (119) in einen zunächst flüssigen und später aushärtenden oder verfestigenden
Werkstoff aufgetragen ist.
2. Feuchtwischer (101) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Kern (119) aus Metall besteht.
3. Feuchtwischer (101) nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Kern (119) mit einer Schutzschicht versehen ist.
4. Feuchtwischer (101) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Kern (119) aus Kunststoff besteht.
5. Feuchtwischer (101) nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Kern (119) aus faserverstärktem Kunststoff besteht.
6. Feuchtwischer (101) nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Randverkleidung (120) aus Kunststoff ist und mit dem Kunststoffmaterials des
Kerns (119) verschmolzen ist.
7. Feuchtwischer (101) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Randverkleidung (120) sich über den gesamten Umfang des Rands des Kerns (119)
erstreckt.
8. Feuchtwischer (101) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Randverkleidung (120) den Kern (119) vollständig einschließt.
9. Feuchtwischer (101) nach einem der vorhergehenden Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Halter (102) flächig ist und seine Dicke über seine Fläche konstant ist.
10. Feuchtwischer (101) nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Rand des Kerns (119) um die Dicke des Materials der Randverkleidung (120) dünner
ausgeführt ist.
11. Feuchtwischer (101) nach einem der vorherigen Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Randverkleidung (120) am Rand des Kerns (119) nach unten vorragt, so dass eine
ebene Unterseite des Halters (102) verhindert ist.
12. Feuchtwischer (101) nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Wischbezug (103) an wenigstens einem Teil des Umfangs des Halters (102) über
den Halter (102) übersteht.
13. Feuchtwischer (101) nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass der Rand des Wischbezuges (103) dergestalt ausgebildet ist, dass dieser sich bei
einem Anstoßen an einem Hindernis nach oben wölbt, so dass sich zwischen dem Hindernis
und dem Kern (119) eine zusätzliche Dämpfung des Anstoßes ergibt
14. Feuchtwischer (101) nach einem der vorhergehenden Ansprüche zur Verwendung mit einer
Vorrichtung zum Auspressen des Wischbezugs des Feuchtwischers, wobei die Vorrichtung
eine Auspresseinrichtung mit zwei Druckelementen aufweist, von denen eines auf der
dem Wischbezug (103) gegenüberliegenden Seite des Halters (102) an den Rändern des
Halters (102) angreift.
15. Feuchtwischer nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass der Feuchtwischer als eine mobile Wischvorrichtung (33) mit einem eigenen Antrieb
ausgebildet ist und dass der Feuchtwischer eine Vorrichtung (4) zum Regenerieren des
Feuchtwischers selbsttätig anfährt und automatisch regenerierbar ist.