[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Trocknen eines flüssigen oder pastösen Gutes,
wonach das zu trocknende Gut in einen Trocknungsbehälter eingebracht wird, der mit
einem Heißgas beaufschlagt wird und/oder von einem Heißgas durchströmt wird, und wonach
in den Trocknungsbehälter ein aus einer Vielzahl von Füllkörpern bestehendes Füllmaterial
eingebracht wird.
[0002] Das flüssige oder pastöse Gut enthält vor der Behandlung regelmäßig einen hohen Anteil
eines Lösungsmittels, z. B. Wasser, welches im Zuge des Trocknungsvorganges um ein
vorgegebenes Maß reduziert werden soll.
[0003] Zum Trocknen derartiger feuchter Güter sind unterschiedlichste Verfahren bekannt.
Beim Trocknen nicht stichfester, fliesfähiger Stoffe stellt sich insbesondere das
Problem, dass diese im Verlauf des Trocknungsprozesses kleben, pastös werden oder
in anderer Form agglomerieren und an Oberflächen haften können. Aus diesem Grunde
werden flüssige bis pastöse Güter bisher mit speziellen Verfahren bearbeitet, z. B.
in Wirbelschichttrocknern oder im Wege der Zerstäubungstrocknung. Diese Verfahren
sind gerätetechnisch und energetisch sehr aufwändig.
[0004] Ein Verfahren gemäß Oberbegriff des Anspruchs 1 wird in
US-A-4093505 offenbart.
[0005] Beim Stand der Technik nach
JP 01004201 A kommt als Trocknungsbehälter eine Trocknungskolonne zum Einsatz, in welche das zu
trocknende Gut kopfseitig eingebracht wird. Vom Boden der Trocknungskolonne ausgehend
strömt Heißgas ein. An der Spitze der Trocknungskolonne wird die solchermaßen erzeugte
pudrige Substanz abgezogen. Dabei kann grundsätzlich nicht ausgeschlossen werden,
dass nicht einzelne Körner noch feucht sind. Außerdem lässt sich die Kornverteilung
praktisch nicht beeinflussen.
[0006] Vergleichbares gilt für die Lehre nach der
JP 07116491 A, bei der ein horizontal liegender und rotierender Trocknungsbehälter mit Hilfe einer
umfangsseitigen Heizspirale erwärmt wird. Dadurch erfolgt der Wärmeübertrag von der
Wandung des Trocknungsbehälters her und ist deshalb nicht unbedingt dazu geeignet,
für eine gleichmäßige Trocknung des eingefüllten Gutes sorgen zu können.
[0007] Der Erfindung liegt das technische Problem zugrunde, ein derartiges Verfahren so
weiter zu entwickeln, dass mit geringem apparativen und energetischen Aufwand eine
einwandfreie und kostengünstige Trocknung ermöglicht wird, wobei gleichzeitig für
eine geringe Korngröße des getrockneten Gutes gesorgt werden soll. Außerdem soll eine
besonders geeignete Vorrichtung angegeben werden, die sich insbesondere zur Durchführung
des Verfahrens eignet.
[0008] Zur Lösung dieser Aufgabe schlägt die Erfindung ein Verfahren gemäß Anspruch 1 vor.
[0009] Die Erfindung geht dabei zunächst einmal von der Erkenntnis aus, dass die im Zusammenhang
mit dem Trocknen von insbesondere flüssigen oder pastösen Stoffen auftretenden Probleme
vermieden werden können, wenn in einem von einem Heißgas durchströmten Trocknungsbehälter
eine lose Schüttung von rollfähigem Füllmaterial ständig in Bewegung gehalten und
gegeneinander gerieben wird, ohne dass das Füllmaterial dabei zertrümmert wird.
[0010] In einen solchen Trocknungsbehälter, in dem das rollfähige Füllmaterial in Bewegung
gehalten wird, wird das zu trocknende, flüssige bis pastöse Produkt zugegeben. Durch
die Bewegung des Füllmaterials und/oder der Behälterwand wird sowohl die Behälterwand
als auch das Füllmaterial benetzt. Dadurch werden die Oberflächen zur Verfügung gestellt,
die zur Verdampfung z. B. des Wassers erforderlich sind (nämlich in Gestalt der Behälterwand
und ergänzend in Gestalt der Oberfläche der Füllkörper).
[0011] Die sich im Zuge der Trocknung bildenden Oberflächenbeläge werden ständig abgetragen
und die Oberflächen neu benetzt. Hierdurch wird die Anhaftung des Trockengutes an
den Oberflächen kontinuierlich aufgebrochen und erneuert, so dass sich keine dicken
Schichten bilden können. Dabei hat es sich gezeigt, dass auch sehr fest klebende Materialien,
die sich im Verlauf der Trocknung bilden können, ständig abgetragen und neu aufgebracht
werden. Nach einer vorgegebenen Behandlungszeit werden feste, pulver- bis granulatförmige
Partikel mit ausreichend geringer Feuchtigkeit zur Verfügung gestellt. Diese können
z. B. mittels einer Siebvorrichtung vom Füllmaterial abgetrennt werden. Das Füllmaterial
steht anschließend für weitere Trocknungsgänge zur Verfügung.
[0012] Von besonderer Bedeutung ist im Rahmen der Erfindung, dass das Füllmaterial in dem
Trocknungsbehälter ständig in Bewegung gehalten wird. Dazu bestehen verschiedene Möglichkeiten.
So kann der Trocknungsbehälter selbst in Bewegung gebracht werden, z. B. durch Rotieren.
Das Füllmaterial wird folglich durch Drehen des Trocknungsbehälters, z.B. einer Trommel,
in Bewegung gehalten. Die Durchmischung des Füllmaterials kann dabei durch Einbauten
mit geringer Oberfläche, beispielsweise durch koaxial in vorgegebenem Abstand von
der Trommelwandung eingebaute Stangen, verbessert werden. Alternativ besteht die Möglichkeit,
dass die Füllkörper mit zumindest einem in dem Trocknungsbehälter angeordneten Rührwerk
in Bewegung versetzt bzw. gehalten werden. Besonders vorteilhaft ist in diesem Zusammenhang,
wenn die beweglichen Teile des Rührwerks eine nur geringe Gesamtoberfläche aufweisen
und z. B. aus einer Anordnung von Stangen bestehen. Dabei wird das Füllmaterial in
ähnlicher Weise in Bewegung gehalten wie dieses durch entsprechende Einbauten einer
sich drehenden Trommel bewirkt wird. Es besteht selbstverständlich auch die Möglichkeit,
die verschiedenen Möglichkeiten zu kombinieren, in dem der Trocknungsbehälter sowohl
rotiert als auch mit einem internen Rührwerk versehen ist.
[0013] Dadurch, dass die Füllkörper während des Trocknungsvorganges in Bewegung gehalten
werden, schlagen sie aneinander und/oder an die Behälterwand, so dass ihre Oberflächen
ständig erneuert werden und sich hierauf gegebenenfalls bildende Krusten des flüssigen
oder pastösen Gutes aufgebrochen werden. Dabei wird das flüssige oder pastöse Gut
in jedweder Form in den Trocknungsbehälter gegeben, das heißt als Flüssigkeit, als
pastöse Masse oder auch als mehr oder minder feste, aber feuchte Substanz, zum Beispiel
in Gestalt von rohen oder gekochten Fischen, Fleisch etc. Dabei ist allen Stoffen
gemein bzw. ist das zu trocknende flüssige oder pastöse Gut dadurch charakterisiert,
dass das betreffende Gut eine sogenannte Leimphase während des. Trocknens ausbildet
und folglich stark klebende Eigenschaften in dieser Phase aufweist.
[0014] Damit ist gemeint, dass das zu trocknende Gut, welches bei der Eingabe in den Trocknungsbehälter
zumindest geringfügig noch fließfähig ist, bedingt durch den Trocknungsvorgang in
einen klebrigen Zustand übergeht, an den Füllkörpern anhaftet und schließlich an dieser
Stelle gegebenenfalls eine Kruste bildet. Infolge dieser beim Trocknen durchlaufenen
Leimphase besteht die Gefahr, dass der Trocknungsbehälter insgesamt verstopft und
ausgangsseitig nicht wie gewünscht eine pulvrige Konsistenz erreicht wird.
[0015] Diesem Problem begegnet die Erfindung nun dadurch, dass die Füllkörper während des
Trocknens ständig in Bewegung gehalten werden und somit nicht verkleben können bzw.
bereits gebildete Krusten aufgebrochen werden. Dabei wird das Heißgas für die Trocknung
entweder direkt zur Verfügung gestellt, in dem ein Heißlufterzeuger zum Einsatz kommt
oder wird indirekt beispielsweise mittels eines Wärmetauschers unter Rückgriff auf
andere Prozesse gewonnen.
[0016] Als Füllkörper werden vorzugsweise rollfähige Füllkörper, zum Beispiel kugelförmige,
abgerundete oder zylindrische Füllkörper verwendet. Dabei haben sich kugelförmige
Füllkörper bzw. Rollkörper in Gestalt von Stahlkugeln mit mehreren Zentimetern Durchmesser
als besonders geeignet erwiesen. Denn sie verfügen nicht nur über eine große Oberfläche,
die für den Trocknungsvorgang von Bedeutung ist, sondern lassen sich unschwer während
des Trocknungsvorganges in Bewegung halten. Meistens ist die Dichte bzw. Korndichte
der Füllkörper größer als die Dichte des zu trocknenden Gutes oder des getrockneten
Gutes.
[0017] Weiter ist von Bedeutung, dass die Füllkörper im Zuge des Trocknungsvorganges nicht
zerstört werden bzw. zerbrechen. Ferner ist es vorteilhaft, wenn die Füllkörper so
ausgebildet sind, dass das Trockengut nur geringfügig an den Füllkörpern anhaftet.
In diesem Zusammenhang zeichnet sich eine besonders vorteilhafte Verfahrensvariante
dadurch aus, dass als Füllmaterial Kies, z. B. natürliche Kiessorten, vorzugsweise
Granitkies verwendet wird. Es können aber auch (künstliche) Füllkörper aus Metall,
Kunststoff oder Keramik verwendet werden. Dabei können die Füllkörper, eine Beschichtung,
z. B. eine hydrophobe Beschichtung aufweisen, so dass insgesamt wasserabweisende Füllkörper
zur Verfügung gestellt werden.
[0018] Die Füllkörper können eine Körnung von 20 bis 80 mm, z. B. 25 bis 70 mm aufweisen.
Vorzugsweise wird bei einer Körnung von 32 bis 64 mm gearbeitet. Die Kornrohdichte
der Füllkörper sollte dabei im Wesentlichen die Dichte des (getrockneten) Trockengutes
deutlich übersteigen.
[0019] Als Heißgas wird vorzugsweise Heißluft einer vorgegebenen Temperatur verwendet, das
den Trocknungsbehälter vorzugsweise durchströmt. Dabei wird das Heißgas vorzugsweise
mit der Maßgabe in den Trocknungsbehälter eingebracht, dass dessen Partialdruck an
dem abzutrocknenden Lösungsmittel geringer ist als der Dampfdruck des Lösungsmittels
im Trockengut. Eingestellt werden folglich die Heißgasmenge, die Heißgasströmungsgeschwindigkeit
und/oder die Heißgastemperatur. Bei dem Heißgas kann es sich um direkt oder indirekt
erhitzte Luft handeln. Mit Lösungsmittel ist im Rahmen der Erfindung der im Zuge des
Trocknungsvorganges dem Trockengut zu entziehende und lösende Stoff gemeint. Dabei
kann es sich insbesondere um Wasser handeln.
[0020] Nach einem weiteren Vorschlag der Erfindung werden die Eingangstemperatur und/oder
die Ausgangstemperatur des Heißgases während des laufenden Trocknungsvorganges geregelt.
Vorzugsweise werden die Eingangstemperatur und/oder die Ausgangstemperatur während
des anfänglichen Trocknungsvorganges konstant gehalten, um so einen unter wirtschaftlichen
Aspekten optimalen Energiewirkungsgrad zu erhalten. Wenn nur noch wenig Lösemittel
abgedampft werden kann, wird die Eintrittstemperatur entsprechend heruntergeregelt,
um das Trockengut nicht unnötig zu erhitzen. Dazu kann Luft oder Gas durch ein regelbares
Gebläse an einem regelbaren Brenner oder sonstigen Erhitzer vorbeigeführt werden,
wobei die Gebläseleistung nach der gemessenen Ausgangstemperatur des Heißgases aus
dem Trockner und die Wärmeleistung des Brenners/Erhitzers nach der Eingangstemperatur
des Heißgases in dem Trockner geregelt wird. Am Ende des Trocknungsvorganges, welcher
z. B. anhand der Temperatur-Leistungskurve erkennbar ist, kann vorteilhaft mit der
Speicherwärme des Füllgutes bei abgeschaltetem Brenner bzw. Erhitzer und weiterbetriebenem
Gebläse die Resttrocknung vorgenommen werden.
[0021] Alternativ oder ergänzend schlägt die Erfindung vor, dass die Gefäßwandung des Trocknungsbehälters
vollständig oder zumindest bereichsweise beheizt wird.
[0022] Gegenstand der Erfindung ist auch eine Vorrichtung zum Trocknen eines insbesondere
flüssigen oder pastösen Gutes, welches sich besonders zur Durchführung des beschriebenen
Verfahrens eignet. Diese Vorrichtung weist einen Trocknungsbehälter auf, in den das
zu trocknende Gut sowie ein aus einer Vielzahl von Füllkörpern bestehendes Füllmaterial
eingebracht ist, und besitzt ferner eine Heißgaszuführung, wobei die Füllkörper in
dem Trocknungsbehälter in Bewegung gebracht und gehalten werden.
[0023] Bei dem Trocknungsbehälter kann es sich um eine im Wesentlichen horizontal oder geneigt
angeordnete Trocknungstrommel handeln. Nach einem weiteren Vorschlag der Erfindung
ist die Trocknungstrommel mit einem Antriebsaggregat versehen, so dass die Trocknungstrommel
bewegbar ist, z. B. in Rotation versetzt werden kann. Durch die Rotation der Trocknungstrommel
lassen sich dann die in der Trocknungstrommel angeordneten Füllkörper in Bewegung
versetzen. Vorteilhaft ist in diesem Zusammenhang, wenn in den Trocknungsbehälter
Mischeinbauten, z. B. Stangen, eingebaut sind, welche die Durchmischung des Füllmaterials
verbessern. Bei einer zylinderförmigen Trommel kann es sich beispielsweise um koaxial
verlaufende Stangen bzw. Stäbe oder Stege handeln, die direkt an, oder mit vorgegebenem
Abstand von der Trommelwandung angeordnet sind.
[0024] In alternativer Ausgestaltung schlägt die Erfindung vor, dass in dem Trocknungsbehälter
zumindest ein Rührwerk angeordnet ist, mit welchem das Füllmaterial in Bewegung gehalten
werden kann. Bei dem Rührwerk kann es sich um ein Stangenrührwerk aus einer Mehrzahl
von Stangen handeln, die beispielsweise koaxial in dem Behälter angeordnet sind. Auch
hier ist von besonderer Bedeutung, dass die beweglichen Teile des Rührwerks eine möglichst
geringere Gesamtoberfläche aufweisen. Durch ein entsprechend ausgestaltetes Rührwerk
lassen sich die Füllkörper in ähnlicher Weise in Bewegung halten, wie dieses mit einer
rotierenden Trommel mit entsprechenden Einbauten erfolgt.
[0025] Der Trocknungsbehälter kann als Mehrkammertrocknungsbehälter mit einer Mehrzahl von
Trocknungskammern ausgestaltet sein, so dass die Trocknung im Batch-Verfahren vorgenommen
werden kann. Dabei kann die Trocknungstrommel durch kreisringförmige Scheiben in mehrere,
z. B. drei, Kammern unterteilt sein. Diese Kammern werden von dem Heißgas nacheinander
durchströmt, so dass in den aufeinander folgenden Kammern bei unterschiedlichem, absteigendem
Temperaturniveau gearbeitet werden kann. Auf diese Weise lässt sich eine verbesserte
Energieausbeute erzielen. In zweckmäßiger Weise werden die Kammern in Abhängigkeit
von dem jeweiligen Temperaturniveau mit unterschiedlichen Mengen an Füllmaterial und
Trockengut gefüllt, so dass der Trocknungsvorgang in allen Kammern zum gleichen Zeitpunkt
abgeschlossen werden kann.
[0026] Ein vergleichbarer Effekt kann auch mit einem Einkammertrocknungsbehälter erzielt
werden, wenn dieser - wie bereits erwähnt - in Schrägstellung betrieben wird, das
heißt, wenn die Längsachse der Trocknungstrommel unter einem vorgegebenen Winkel gegen
die Horizontale geneigt angeordnet ist. Dann befindet sich während des Betriebs in
dem abgesenkten Bereich des Behälters eine höhere Materialmenge als in dem nicht abgesenkten
Bereich. Die Heißluft wird bei dieser Ausführungsform vorzugsweise aus Richtung der
abgesenkten Stirnseite des Behälters zugeführt. Die Heißluft durchströmt folglich
nach und nach Bereiche des Behälters mit abnehmender Füllmenge. Auf diese Weise wird
der Tatsache Rechnung getragen, dass die Temperatur des Heißgases im Zuge des Durchströmens
nach und nach abnimmt und gleichzeitig der Wasserdampfgehalt steigt, so dass das Heißgas
während der Passage durch die Trommel unterschiedliche Wasserdampfmengen aufnehmen
kann.
[0027] Nach vorteilhafter Weiterbildung weist der Trocknungsbehälter eine oder mehrere verschließbare
Sieböffnungen auf. Bei einem Mehrkammerbehälter sind im Bereich jeder Kammer Sieböffnungen
vorgesehen. Sieböffnung meint eine mit einem Sieb abgedeckte bzw. ausgefüllte Öffnung
bzw. Durchbrechung in der Behälterwand. Verschließbar meint, dass die Sieböffnung
mit zumindest einem Deckel, zumindest einer Klappe, zumindest einem Schieber oder
dergleichen verschließbar ist.
[0028] Durch die (unverschlossene) Sieböffnung kann das an der Sieböffnung durch die ständige
Bewegung vorbeigeführte getrocknete pulver- oder granulatförmige Trockengut bzw. getrocknete
Gut ausgetragen werden, wobei das füllgut (Füllmaterial bzw. Füllkörper plus noch
feuchtes Gut) in der Trommel verbleibt. Es ist zweckmäßig, wenn die Maschenweite der
Siebe in den Sieböffnungen so eingerichtet ist, dass lediglich das Trockengut und
nicht die Füllkörper ausgetragen werden. Die in den Füllkörpern gespeicherte Wärme
kann folglich für nachfolgende Trocknungsprozesse genutzt werden. Im Zuge des Trocknungsvorganges
bleiben die Sieböffnungen verschlossen, solange an der Trommelwand flüssiges oder
pastöses Trockengut vorbeigeführt wird. Erst anschließend werden die Sieböffnungen
freigegeben, so dass der Austrag des Trockengutes beginnen kann. In diesem Zusammenhang
schlägt die Erfindung vor, dass sich unterhalb des Trocknungsbehälters ein Auffangbehälter
für das aus den Sieböffnungen austretende getrocknete Gut angeordnet ist. Es besteht
aber auch die Möglichkeit, die erfindungsgemäße Anlage kontinuierlich zu betreiben,
so dass ein kontinuierlicher Trocknungsprozess durchgeführt wird, bei dem die Zuführung
des zu trocknenden Gutes und der Austrag des getrockneten Gutes kontinuierlich erfolgen.
[0029] Die Heißluftzuführung weist vorzugsweise zumindest einen Erhitzer, z. B. einen Brenner,
und zumindest ein Gebläse auf. Bei dem Gebläse handelt es sich vorzugsweise um ein
regelbares Gebläse. Ebenso ist der Brenner vorzugsweise als regelbarer Brenner ausgebildet.
Ergänzend können auch die Behälterwandungen des Trocknungsbehälters beheizbar sein.
[0030] In vorteilhafter Weiterbildung sind in dem Trocknungsbehälter Zusatzeinbauten vorgesehen,
die z. B. schneckenförmig ausgebildet sein können, und einerseits ein Vermischen unterstützen
andererseits das Be- und Entladen des Trockners mit Füllmaterial und/oder Trockengut
erleichtern.
[0031] Bei Ausführungsformen mit einem in den Trocknungsbehälter angeordneten Rührwerk ist
es vorteilhaft, wenn dieses Rührwerk z. B. durch schneckenartige Anordnung der Einbauten
den Transport des Füllmaterials ermöglicht, um ein Be- und Entladen des Trockners
mit Füllmaterial zu ermöglichen bzw. zu erleichtern. Vorzugsweise weist der Trocknungsbehälter
eine Eingangsöffnung und eine Ausgangsöffnung mit großem Querschnitt auf, die ein
nahezu widerstandsfreies Durchströmen des Trocknungsbehälters mit Heißgas ermöglichen.
Es besteht auch die Möglichkeit, dass der Trocknungsbehälter lediglich eine Öffnung
mit großem Querschnitt für den Gasaustausch besitzt. Dann kann das Heißgas mittels
einer Lanze mit deutlich kleinerem Querschnitt in das Gefäß eingeblasen werden. Insgesamt
sollte die Anordnung der' Einbauten des Trocknungsbehälters so gestaltet sein, dass
es keine toten Winkel gibt, in denen sich das Trockengut sammeln kann, ohne vom Füllmaterial
abgerieben werden zu können.
[0032] Der Austrag des getrockneten Gutes kann hydraulisch, beispielsweise mittels Luftstrom
erfolgen. Dabei muss selbstverständlich dafür Sorge getragen werden, dass die Luftgeschwindigkeit
groß genug ist, um die Feinstoffe bzw. das pulverförmige getrocknete Gut bis zum Auslass
bzw. von der Eingangsöffnung bis zur Ausgangsöffnung transportieren zu können. Auf
diese Weise wird sichergestellt, dass das getrocknete Gut mit dem gewünschten Trocknungsgrad
und in der geforderten Konsistenz sofort ausgetragen und aus der Heizzone entfernt
wird.
[0033] Dabei kann der größte Teil des getrockneten Gutes über eine Trenneinrichtung, wie
beispielsweise ein Zyklon, ausgeschleust werden, wobei die für den Austrag benötige
Luft bzw. das Gas, welches infolge des Trocknungsvorganges aufgewärmt ist, zur Energieoptimierung
zurückgeführt werden. Anders ausgedrückt, wird der für den Austrag des getrockneten
Gutes genutzte Luftstrom durch den Trocknungsbehälter hindurch bis zum Auslass in
dreifacher Hinsicht genutzt.
[0034] Erstens wird der Luftstrom so eingestellt, dass nur getrocknetes Gut mit der gewünschten
Pulverfeinheit transportiert wird, welches also infolge des Mahlvorganges durch die
Füllkörper über die gewünschte Körnung verfügt. Zweitens sorgt der Luftstrom dafür,
dass nur getrocknetes Gut ausgetragen wird, das über den gewünschten Feuchtegehalt
verfügt. Beides kann mit der Geschwindigkeit des Luftstromes gesteuert werden, indem
lediglich Partikel einer bestimmten Größe und eines zugehörigen Gewichtes überhaupt
vom Luftstrom transportiert werden (können). Drittens stellt der Luftstrom sicher,
dass das bereits trockene und in der gewünschten Konsistenz vorliegende Gut nicht
unnötig weiter getrocknet und dem Heißgas unterworfen wird. Dabei versteht es sich,
dass der Luftstrom für den Austrag üblicherweise mit dem Heißgas für den Trocknungsvorgang
übereinstimmt, wenngleich natürlich auch unterschiedliche Luftströme einerseits zum
Trocknen und andererseits für den Austrag von der Erfindung umfasst werden. Kommt
das Heißgas sowohl für den Trocknungsvorgang als auch für den Austrag des getrockneten
Gutes zum Einsatz, so wird man in jedem Fall eine Rückführung zum Einlass nach Abtrennung
des getrockneten Gutes aus Gründen der Energieeffizienz vorsehen.
[0035] Der Einsatz des erfindungsgemäßen Verfahrens empfiehlt sich beispielsweise bei einem
Proteinkonzentrat, welches auch Anteile von Ölen enthält. Derartige Proteinkonzentrate
entstehen unter Umständen im Zuge der Fischmehlverarbeitung. Nach erfolgtem Trocknungsvorgang
mit dem erfindungsgemäßen Verfahren erhält man pulver- bis granulatförmige Partikel
mit ausreichend geringer Feuchtigkeit.
[0036] Im Folgenden wird die Erfindung anhand einer lediglich ein Ausführungsbeispiel darstellenden
Zeichnung näher erläutert.
[0037] Die einzige Figur zeigt in schematischer Seitenansicht eine erfindungsgemäße Vorrichtung
zum Trocknen eines flüssigen oder pastösen Gutes 1a. Diese weist einen Trocknungsbehälter
2 auf, in den das zu trocknende Gut 1a sowie ein aus einer Vielzahl von Füllkörpern
3 bestehendes Füllmaterial eingebracht wird. An den Trocknungsbehälter 2 ist eine
Heißluftzuführung 4 angeschlossen, die einen Heißlufterzeuger 5 aufweist. Der Heißlufterzeuger
5 ist über einen Heißluftkanal 6 mit dem Trocknungsbehälter 2 verbunden. Erfindungsgemäß
werden die Füllkörper 3 in dem Trocknungsbehälter 2 in Bewegung gebracht und während
des Trocknungsvorganges in Bewegung gehalten. Dazu ist der Trocknungsbehälter 2 als
drehbar gelagerte Trocknungstrommel 2 ausgebildet, deren Längsachse unter einem vorgegebenem
Winkel α gegen die Horizontale geneigt angeordnet ist. Der Winkel α kann beispielsweise
1° bis 10° betragen, vorzugsweise 1 ° bis 5°. Im Ausführungsbeispiel beträgt der Winkel
α in etwa 3°. Dabei besteht die Möglichkeit, dass der Winkel α über einen geeigneten
Stellmechanismus einstellbar ist. Dieses ist in der Figur nicht dargestellt.
[0038] Ferner ist an die Trocknungstrommel bzw. den Trocknungsbehälter 2 ein Antriebsaggregat
7 angeschlossen, mit welchem sich die Trocknungstrommel 2 in Rotation versetzen lässt.
Dazu ist auf die Trocknungstrommel 2 stirnseitig ein geeigneter Zahnkranz 8 aufgesetzt,
welcher mit der Antriebswelle in Wirkverbindung steht. Der Antrieb kann aber auch
auf anderem Wege mit der Trocknungstrommel 2 verbunden sein.
[0039] Durch die Rotation des Trocknungsbehälters 2 werden die Füllkörper 3 in Bewegung
versetzt. Bei den Füllkörpern 3 handelt es sich um rollfähige Füllkörper, z. B. um
Stahlkugeln. Diese Füllkörper bzw. Rollkörper 3 stellen zunächst einmal eine zusätzliche
Oberfläche (ergänzend zu Wänden des Trocknungsbehälters 2) zur Verfügung. Darüber
hinaus ist aber entscheidend, dass die Füllkörper 3 gleichsam eine kontinuierliche
Mühle darstellen, bei welcher die Oberflächen durch Drehung und Reibung ständig erneuert
werden. Außerdem werden die Behälterwandungen ständig abgeschabt. Die Anhaftung des
feuchten Gutes 1a an den Oberflächen wird folglich kontinuierlich aufgebrochen und
erneuert, so dass sich keine dicken Schichten bilden können. Die Wirkung wird dadurch
verbessert, dass in dem Trocknungsbehälter 2 Mischeinbauten in Form von Stangen bzw.
Stegen 9 angeordnet sind. Im Ausführungsbeispiel sind solche Stege als Mitnehmer 9
dargestellt, die sich in Behälterlängsrichtung erstreckt und z. B. unmittelbar an
die Trommelinnenwand angeschlossen sind.
[0040] Die Zufuhr des zu trocknenden Gutes 1 a erfolgt über eine Zuführleitung 10. Der Austrag
des getrockneten Gutes 1 b erfolgt über zumindest eine Sieböffnung 11. Diese ist als
verschließbare Sieböffnung 11 ausgebildet. Ein entsprechender Deckel 12 zum Verschließen
der Sieböffnung 11 ist in der einzigen Figur angedeutet. Im Zuge des Trocknungsvorganges
bleibt die Sieböffnung 11 zunächst verschlossen. Wird die Sieböffnung 11 dann freigegeben,
so kann der Austrag des getrockneten Gutes 1b erfolgen. Dazu kann unterhalb des Trocknungsbehälters
2 ein Auffangbehälter für das aus der Sieböffnung 11 austretende getrocknete Gut 1
b angeordnet sein. In den Figuren ist dieser Auffangbehälter 13 lediglich angedeutet.
Das innerhalb der Sieböffnung 11 angeordnete Sieb weist eine solche Maschenweite auf,
dass der Austrag der Füllkörper 3 verhindert wird. Gleichzeitig wird jedoch der Austrag
des getrockneten Gutes 1b ermöglicht, welches durch die ständige Bewegung fein gemahlen
ist.
[0041] Im Übrigen ist in der Figur erkennbar, dass der Trocknungsbehälter 2 im Zuge des
Trocknungsvorgangs von der Heißluft durchströmt wird. Dazu ist auf der der Heißluftzuführung
4 gegenüberliegenden Seite des Trocknungsbehälters 2 eine Abluftleitung 14 angeschlossen.
Die Materialzufuhr über die Zuführleitung 10 erfolgt ebenfalls von der der Heißluftzuführung
gegenüberliegenden Seite der Trocknungstrommel 2. Die Abstützung der Trocknungstrommel
2 kann über eine Mehrzahl von Lagern 15 erfolgen, welche als Wälzlager oder auch Gleitlager
ausgebildet sein können. Zudem ist in den Figuren ein Drucklager 16 angedeutet, das
beispielsweise als Gleitlager ausgebildet sein kann. Gegen dieses Drucklager 16 stützt
sich die geneigte Trocknungstrommel 2 stirnseitig ab.
[0042] Die Figur zeigt außerdem, dass bei schräggestellter Trocknungstrommel 2 die Heißluftzuführung
4 aus Richtung der abgesenkten Stirnseite der Trocknungstrommel 2 erfolgt. Dies ist
deshalb von Bedeutung, weil bei Betrieb in Schrägstellung im abgesenkten (rechten)
Bereich der Trommel 2 regelmäßig höhere Materialmengen vorhanden sind als in dem nicht
abgesenkten bzw. angehobenen (linken) Bereich der Trommel 2. Dabei nimmt die Menge
des zu trocknenden Gutes 1a von dem nicht abgesenkten Ende der Trocknungstrommel 2
bis zu dem abgesenkten Ende der Trocknungstrommel 2 gleichsam kontinuierlich zu. Die
Heißluft durchströmt folglich nach und nach unterschiedliche Füllbereiche des Trocknungsbehälters
2.
[0043] Da die Temperatur des Heißgases im Zuge der Passage durch die Trocknungstrommel 2
abnimmt und der Wasserdampfgehalt zugleich ansteigt, so dass das Heißgas während der
Passage durch die Trocknungstrommel 2 unterschiedliche Wasserdampfmengen aufnehmen
kann, kommt es insgesamt zur gleichzeitigen Trocknung des gesamten feuchten Gutes
1 a, welches zum getrockneten Gut 1 b wird. Der Trocknungsvorgang kann folglich mit
einheitlichem Trocknungsgrad zum gleichen Zeitpunkt abgeschlossen werden. Durch die
Schrägstellung der Anlage bei gleichzeitig entsprechender Heißluftzuführung 4 wird
folglich eine batchweise, gleichzeitige Trocknung ermöglicht.
1. Procédé de séchage d'un produit fluide ou pâteux (1a) dans lequel, premièrement, on
introduit le produit à sécher (1a) dans un récipient de séchage (2), deuxièmement,
on alimente ledit récipient de séchage avec un gaz chaud qui circule à travers le
récipient, troisièmement, on introduit dans ledit récipient (2) un matériau de remplissage
constitué d'une pluralité de corps de remplissage (3) qui, maintenus en mouvement
durant le séchage, entrent en contact entre eux et/ou avec le produit à sécher (1a)
et/ou avec l'une des parois du récipient de séchage (2), caractérisé en ce que l'introduction d'air chaud (4) s'effectue, par rapport au récipient de séchage (2),
du côté opposé à la conduite d'admission (10), et en ce que la quantité, la vitesse de circulation et/ou la température de l'air chaud sont réglables
de sorte telle qu'après introduction de l'air chaud dans le récipient (2) la pression
partielle au niveau du solvant à extraire par séchage est inférieure à la pression
de la vapeur du solvant dans le produit séché (1b).
2. Procédé selon la revendication 1 ou 2, caractérisé en ce que la température d'entrée et/ou la température de sortie du gaz chaud sont réglées
au cours du séchage.
3. Procédé selon la revendication 1 ou 2, caractérisé en ce que l'air chaud circule dans le récipient de séchage (2) dans le sens inverse à celui
du produit.
4. Procédé selon la revendication 1, caractérisé en ce que le produit séché peut être extrait du récipient (2) à travers une ou plusieurs ouvertures
obturables (11) dotées de tamis.
5. Procédé selon la revendication 1, caractérisé en ce que les corps de remplissage (3) sont dotés d'un revêtement hydrophobe.