(19)
(11) EP 2 126 371 B1

(12) EUROPÄISCHE PATENTSCHRIFT

(45) Hinweis auf die Patenterteilung:
11.04.2012  Patentblatt  2012/15

(21) Anmeldenummer: 08707119.7

(22) Anmeldetag:  18.01.2008
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
F15B 11/05(2006.01)
F15B 11/16(2006.01)
(86) Internationale Anmeldenummer:
PCT/EP2008/000362
(87) Internationale Veröffentlichungsnummer:
WO 2008/116515 (02.10.2008 Gazette  2008/40)

(54)

VENTILANORDNUNG

VALVE ARRANGEMENT

ENSEMBLE VANNE


(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MT NL NO PL PT RO SE SI SK TR

(30) Priorität: 27.03.2007 DE 10714550

(43) Veröffentlichungstag der Anmeldung:
02.12.2009  Patentblatt  2009/49

(73) Patentinhaber: Hydac Fluidtechnik GmbH
66280 Sulzbach/Saar (DE)

(72) Erfinder:
  • RÜB, Winfried
    79761 Waldshut-Tiengen (DE)

(74) Vertreter: Bartels, Martin Erich Arthur 
Patentanwälte Bartels und Partner Lange Strasse 51
70174 Stuttgart
70174 Stuttgart (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
EP-A- 0 935 713
WO-A-90/10795
DE-A1- 4 235 709
DE-U1- 9 106 442
US-A- 5 056 312
EP-A- 1 584 823
DE-A1- 3 428 403
DE-A1-102005 050 169
JP-A- 1 006 501
US-A- 5 134 853
   
       
    Anmerkung: Innerhalb von neun Monaten nach der Bekanntmachung des Hinweises auf die Erteilung des europäischen Patents kann jedermann beim Europäischen Patentamt gegen das erteilte europäischen Patent Einspruch einlegen. Der Einspruch ist schriftlich einzureichen und zu begründen. Er gilt erst als eingelegt, wenn die Einspruchsgebühr entrichtet worden ist. (Art. 99(1) Europäisches Patentübereinkommen).


    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft eine Ventilanordnung mit einem einstellbaren Wegeventil mit einem Steuerschieber zum Ansteuern mindestens eines Verbraucheranschlusses und mit einer LS-Steuerleitung, wobei zum Ansteuern des Steuerschiebers der Differenzdruck zweier Ansteuerdrücke xa, xb dient, wobei die Ansteuerdrücke zusätzlich ein Logikventil ansteuern, das wiederum auf ein Zusatzventil einwirkt und/oder eine Druckwaage ansteuert, wobei die Druckwaage dem Wegeventil mit Steuerschieber zwischen einer Druckversorgung und einer Eingangsseite des Wegeventils vorgeschaltet und auf ihrer einen Steuereingangsseite an eine dahingehende Versorgungsleitung angeschlossen ist.

    [0002] Eine derartige Ventilanordnung ist aus US 5,134,853 A sowie DE 689 10 940 T2 bekannt. Die bekannte Ventilanordnung ist Teil einer hydraulischen Antriebseinheit für Baumaschinen mit mehreren Hydraulikstellgliedern, die durch eine von der Hydraulikpumpe geförderte Hydraulikflüssigkeit betrieben werden. Beispielsweise wird ein erstes Durchflussregelventil zum Regeln des einem Schwingmotor zugeführten Stroms der Hydraulikflüssigkeit und ein zweites Durchflussregelventil zum Regeln des einem Auslegerzylinder zugeführten Stroms der Hydraulikflüssigkeit mit bestimmten Vorsteuerdrücken eingesetzt.

    [0003] Im Betrieb wird die Ausströmmenge der Hydraulikpumpe zum Konstanthalten des Differenzdrucks zwischen dem Pumpenauslassdruck und dem Höchstlastdruck von einer Lasterfassungsregelung geregelt, so dass der Schwingmotor und der Auslegerzylinder eine Förderleistung erhält, welche dem Öffnungsgrad des Durchflussregelventils entspricht. Im kombinierten Betrieb von Schwenkkörper und Auslegerzylinder wird der Vorsteuerdruck zum Antrieb des dem Schwingmotor zugeordneten ersten Durchflussregelventils über ein Wechselventil mit einem Mehrwegehahn verbunden, wodurch der Mehrwegehahn in eine andere Stellung geschaltet wird und in dieser anderen Stellung das dem Auslegerzylinder zugeordnete Verteilungsausgleichsventil mit einer Steuerkraft derart beaufschlagt wird, dass beide Hydraulikstellglieder parallel geschaltet werden.

    [0004] Ventilanordnungen werden zusehends in der Art von modular aufbauenden Ventilbaukästen realisiert, die die Möglichkeit eröffnen, neben der Realisierung von Standardvarianten eine gewisse Anzahl von Sondervarianten mit zu erfassen. In der Regel erhöhen dabei die dahingehenden Sondervarianten nicht nur den konstruktiven Bauaufwand für die Variante selbst, sondern auch das dafür bereitzuhaltende Einbauvolumen innerhalb der Standardventilbaugruppe.

    [0005] Ein typischer Fall bei elektrisch gesteuerten Ventilen ist der Anwenderwunsch, außer der Steuerung des Wegeventils auch noch eine Druck- oder unabhängige Schaltfunktion ausführen zu können. Gewünscht ist beispielsweise die Funktion "Mengenabschneidung", bei der durch eine Druckbegrenzung in der Vorsteuerung einer Sektionsdruckwaage der Regelquerschnitt der Druckwaage im Zufluß zur Schieberblende des Wegeventils geschlossen wird. Dabei sind heute Lösungen üblich, bei denen solche Ventile mit Stellschrauben angeboten werden, mittels deren man den maximalen Zulaufdruck zu den beiden Nutzanschlüssen (Rohranschluß) A oder B oder A und B einstellen kann. Das Einstellen der Stellschrauben geschieht regelmäßig von Hand, was mit Arbeitsunterbrechungen an der Maschine einhergeht.

    [0006] Eine elektrische Einstellung durch Einstellung eines Potentiometers wäre somit bereits eine wünschenswerte Verbesserung, wobei dahingehend im Stand der Technik mobile Wegeventilbaureihen bekannt sind, die zur Realisierung einer solchen elektrischen Einstellfunktion aber einen dritten Proportionalmagneten benötigen, der wiederum viel Einbauraum an der jeweiligen Arbeitsmaschine einnimmt. Ferner kommt hierbei ein zusätzlicher Verdrahtungsaufwand für die Realisierung der benötigten Bustechnik mit hinzu.

    [0007] Durch die EP 0 935 713 B1 ist eine Ventilanordnung zur Ansteuerung eines Verbrauchers bekannt mit einem als Zulaufdrossel wirkenden, stetig einstellbaren Wegeventil, über das ein Pumpenanschluß mit Verbraucheranschlüssen A, B verbindbar ist, wobei der jeweilige Verbraucher über Arbeitsleitungen an das Wegeventil angeschlossen und in jeder Arbeitsleitung eine Drosseleinrichtung angeordnet ist, über die der Ablaufvolumenstrom des Hydrauliköls vom Verbraucher einstellbar ist. Dadurch, dass bei der bekannten Lösung jeweils eine Steuerseite der Drosseleinrichtungen und eine Steuerseite des Wegeventils über einen Steuerkanal mit jeweils einer Steuereinheit verbunden sind, wobei mittels der beiden Steuereinheiten die Steuerdrücke in den beiden Steuerkanälen derart unabhängig voneinander einstellbar sind, dass beim Einstellen des Zulaufvolumenstroms beide Steuerdrücke größer als Null sind und die ablaufseitige Drosseleinrichtung unabhängig von einer Ventilschieberstellung des Wegeventils vollständig aufsteuerbar ist, ist eine Ventilanordnung geschaffen, bei der mit minimiertem vorrichtungstechnischen Aufwand die Energieverluste im Ablauf von einem Verbraucher auf ein Minimum reduzierbar sind. Der Hydraulikvolumenstrom wird dabei über ein als Zulaufdrossel wirkendes Wegeventil eingestellt.

    [0008] Die Drosseleinrichtung weist mithin bei der bekannten Lösung zwei Rücklaufdrosseln auf, die jeweils einem Nutzanschluß A oder B zugeordnet sind. Jede dahingehende Rücklaufdrossel ist mit einem Tankanschluß T versehen und es besteht eine permanente Verbindung zwischen den Rücklaufdrosseln und den jeweils zuordenbaren Ansteuerdrücken xa, xb, die insoweit als Ansteuerdruck in gegenläufiger Richtung auf den Steuerschieber mit Zulaufblende des Wegeventils einwirken. Das dahingehende Wegeventil weist insoweit keinen Tankanschluß T auf. Somit wird bei der bekannten Lösung neben dem Steuerschieber des Wegeventils auch die jeweilige Rücklaufdrossel über insgesamt zwei voneinander unabhängige Proportiorialmagnete gesteuert, die die genannten Steuerdrücke xa, xb zur Verfügung stellen. Die in einen Ventilblock zusammengefaßte bekannte Ventilanordnung baut wiederum relativ groß auf.

    [0009] Durch die DE 10 2005 050 169 A1 ist eine LS-Steueranordnung mit einem Wegeventil bekannt, über dessen Ventilschieber bei Einstellen in eine Richtung ein erster Verbraucheranschluß A und bei Einstellen in der anderen Richtung ein zweiter Verbraucheranschluß B mit einem Zulaufanschluß P und der jeweils andere Verbraucheranschluß mit einem Ablaufanschluß T verbindbar sind, wobei über eine Zulaufsteuerkante ein Öffnungsquerschnitt einer Zulaufmeßblende bestimmt ist, der wiederum eine Individualdruckwaage zum Konstanthalten des Druckabfalls über die Zulaufmeßblende zugeordnet ist, und mit einem LS-Steuerölströmungspfad, über den der Lastdruck stromabwärts der Zulaufmeßblende abgreifbar und durch den Ventilschieber hindurch in eine LS-Steuerkammer des Wegeventils meldbar ist, wobei ein Maximaldruck in dem LS-Steuerölströmungspfad über ein Druckbegrenzungsventil begrenzbar ist. Dadurch, dass bei der bekannten Lösung der LS-Steuerölströmungspfad während der Einstellung des Ventilschiebers in der einen Richtung nacheinander oder überlappend mit zwei Druckbegrenzungskammern verbindbar ist, denen jeweils ein Druckbegrenzungsventil zur LS-Druckbegrenzung zugeordnet ist, ist eine mehrstufige Zulaufdruckbegrenzung möglich und der Lastdruck läßt sich in unterschiedlichen Hubbereichen des Ventilschiebers auf verschiedene Werte begrenzen, was für bestimmte Aufgabenstellungen bei mobilen Arbeitsgeräten vorteilhaft ist; stufenlose Einstellvorgänge sind jedoch mit der bekannten Lösung nicht möglich.

    [0010] Ausgehend von diesem Stand der Technik liegt daher der Erfindung die Aufgabe zugrunde, die bekannten Lösungen dahingehend weiter zu verbessern, dass eine stufenlose Einstellung der Ventilanordnung möglich ist und dass diese wenig Einbauraum benötigt. Eine dahingehende Aufgabe löst eine Ventilanordnung mit den Merkmalen des Patentanspruches 1 in seiner Gesamtheit.

    [0011] Gemäß dem kennzeichnenden Teil des Patentanspruchs 1 zeichnet sich eine erfindungsgemäße Ventilanordnung dadurch aus, dass die Druckwaage auf der gegenläufig wirkenden Steuereingangsseite mit dem Zusatzventil derart verbunden ist, dass diese an eine Knotenstelle angeschlossen ist, in die die LS-Steuerleitung mündet sowie ein Fluidanschluss für das Zusatzventil in Form eines LS-Druckbegrenzungsventils, wobei die LS-Steuerleitung mit einer Drossel oder einer Blende versehen ist (Variante 1), oder dass diese über eine Verbindungsleitung mit dem Zusatzventil in Form eines LS-Druckregelventils verbunden ist, wobei in eine zusätzliche Zuführleitung von der Versorgungsleitung zur Verbindungsleitung eine zusätzliche Blende oder Drossel eingesetzt ist und die LS-Steuerleitung über einen Drucksensor an eine Ventilelektronik angeschlossen ist (Variante 2), und dass das Logikventil als invertiert wirkendes Wechselventil ausgebildet ist. Dadurch, dass die Ansteuerdrücke xa, xb zusätzlich ein Logikventil ansteuern, das wiederum auf ein Zusatzventil einwirkt und/oder eine Druckwaage ansteuert, die vor dem Wegeventil mit Steuerschieber vorgeschaltet ist, bewegt die Differenz der beiden Ansteuerdrücke xa, xb zunächst den Steuerschieber des Wegeventils, wobei der niedrigere der beiden Ansteuerdrücke xa, xb entweder das weitere Ventil ansteuert in Form des Zusatzventils und/oder auf die Druckwaage einwirkt. Die vorzugsweise zur Bereitstellung der Ansteuerdrücke xa, xb vorgesehenen beiden Proportionalmagnete werden gleichzeitig betrieben, wobei die Auswahl des höheren oder niedrigeren Pilotdrucks als Ansteuerdruck xa, xb durch ein Logikventil erfolgt, das erfindungsgemäß in der Art eines invertierten Wechselventils ausgebildet ist.

    [0012] Bei einer ersten Variante der erfindungsgemäßen Ventilanordnung ist das Zusatzventil ein LS-Druckbegrenzungsventil LS-DBV in der Ventilsektion. Da die Ansteuerung eines Hochdruck-Druckbegrenzungsventils mit Niederdruck erfolgt, ist vorzugsweise eine Druckübersetzungsstufe zwischengeschaltet.

    [0013] Mit der erfindungsgemäßen Lösung läßt sich Bauraum sparen und mit nur wenigen funktionssicheren Komponenten die sog. "Mengenabschneidung" elektrisch vornehmen und einstellen. Eine weitere Anwendungsmöglichkeit besteht in der sog. Auflagedruckregelung, bei der die Auflagekraft eines Arbeitsgerätes reduziert werden kann, was beispielsweise eine Rolle spielt bei Mähbalken von Böschungsmähern, Haspelführungen von Mähdreschern sowie sog. Packern an Traktoren etc..

    [0014] Weitere vorteilhafte Ausführungsformen sind Gegenstand der sonstigen Unteransprüche.

    [0015] Im folgenden wird die erfindungsgemäße Ventilanordnung anhand verschiedener Ausführungsbeispiele nach der Zeichnung näher erläutert. Dabei zeigen in prinzipieller Darstellung in der Art von Schaltplänen die
    Fig.1 bis 4
    vier voneinander verschiedene Ausführungsformen der erfindungsgemäßen Ventilanordnung, wobei die Fig.1 den prinzipiellen grundsätzlichen Aufbau der Ventilanordnung betrifft.


    [0016] So zeigt die Fig.1 eine Ventilanordnung mit einem einstellbaren Wegeventil 10 mit einem Steuerschieber 12 (Fig.2ff) zum Ansteuern zweier Verbraucheranschlüsse A,B. Der Aufbau dahingehender einstellbarer Wegeventile 10 mit Steuerschieber 12 ist im Stand der Technik (EP 0 935 713 B1, DE 10 2005 050 169 A1) hinlänglich bekannt, so dass an dieser Stelle hierauf nicht mehr näher eingegangen wird. Das Wegeventil 10 ist ferner an eine Druckversorgungsquelle P, beispielsweise in Form einer Konstantdruckpumpe angeschlossen, die aus einem Reservoir, beispielsweise in Form eines Tanks, Hydraulikmedium entnimmt, das über einen Tankanschluß T nach Durchlaufen des hydraulischen Kreises wieder in das genannte Reservoir zurückfließt. Bei den vorliegenden Ausführungsbeispielen der erfindungsgemäßen Ventilanordnung liegt unter anderem eine Besonderheit darin, dass das Wegeventil 10 über einen dahingehenden Tankanschluß T verfügt.

    [0017] Weiterhin verfügt das Wegeventil 10 über eine LS-Steuerleitung, die in den Figuren mit LS wiedergegeben ist. Zum Ansteuern des Steuerschiebers 12 ist der Differenzdruck zweier Ansteuerdrücke xa, xb vorgesehen, die in üblicher und daher nicht näher beschriebener Weise über zwei Pilotventile 14,16 vorgegeben sind. Die Pilotventile 14,16 sind in den Fig. 2ff dargestellt, wobei der Anschluß ST den Steuerdruck (üblich sind 20 bis 40 bar) im Steuerölkreis bezeichnet, der insbesondere der Versorgung der nicht näher bezeichneten Niederdruckverbraucher dient. Ferner ist die LS-Steuerleitung gemäß den Fig.1 bis 3 mit einer Drossel oder Blende 18 versehen.

    [0018] Wie die Fig.1 des weiteren zeigt, wirken die beiden Ansteuerdrücke xa, xb nicht nur in entgegengesetzter Richtung auf den Steuerschieber 12 des Wegeventils 10 ein, sondern sind auch in gegenläufiger Wirkrichtung an ein Logikventil 20 angeschlossen, das als Wechselventil und gemäß den vorliegenden Ausführungen als invertiert wirkendes Wechselventil ausgebildet ist. Der am Steuerschieber 12 wirkende Ansteuerdruck xa ermöglicht die fluidführende Verbindung zwischen den Anschlüssen P und A und der Ansteuerdruck xb wirkt am Steuerschieber 12 in Öffnungsrichtung der miteinander zu verbindenden Anschlüsse P und B. Wirkt kein Ansteuerdruck xa, xb oder heben sich die Ansteuerdrücke xa, xb von ihrem Differenzdruck her gegenseitig auf, nimmt der Steuerschieber 12 seine federzentrierte Mittenstellung ein, wie in den Fig.2ff dargestellt, die man auch mit der Neutralstellung des Wegeventils 10 bezeichnet.

    [0019] An das Logikventil ist ein weiteres Ventil in Form eines Zusatzventils 22 angeschlossen, das als Druckbegrenzungsventil DBV ausgebildet ist. Vor das Druckbegrenzungsventil DBV ist eingangsseitig eine Druckübersetzungsstufe 24 geschaltet, die es ermöglicht, den Eingangsdruck von der Ausgangsseite des Logikventils 20 auf einen höheren Druck bezogen auf die Eingangsseite des Zusatzventils 22 zu bringen. Dergestalt ist es für den Erhalt einer verbesserten Effizienz der Ansteuerung möglich, den niedrigeren Pilotdruck xa oder xb zur Ansteuerung des Zusatzventils 22 einzusetzen. Mit der Grundschaltung nach der Fig.1 ist es prinzipiell möglich, in stufenloser Weise die eingangs beschriebene "Mengenabschneidung" durchzuführen und/oder eine sinnfällige Auflagedruckregelung für eine Arbeitsgerätschaft, angeschlosen an die Nutzer- oder Verbraucheranschlüsse A, B, zu erreichen. Erfindungsgemäß ist jedoch vorgesehen, neben dem Logikventil 20 und dem Zusatzventil 22 gemäß der Darstellung nach der Fig.2 auf der Pumpeneingangsseite des Wegeventils 10 zwischen der Druckversorgungsquelle P und dem dahingehenden Eingang des Wegeventils 10 eine Druckwaage 26 zu schalten, die auf ihrer einen Steuereingangsseite an die dahingehende Versorgungsleitung 28 angeschlossen ist und auf der gegenläufig wirkenden Steuereingangsseite ist diese gemäß der ersten Ausführungsform (Variante 1) an eine Knotenstelle 30 angeschlossen, in die die LS-Steuerleitung mündet sowie ein Fluidanschluß für das Zusatzventil 22 in Form eines Druckbegrenzungsventils mit angeschlossener Druckübersetzungsstufe 24. Gemäß der Schaltplandarstellung nach der Fig.2 ist mit der dahingehenden Ventilanordnung eine elektrisch ansteuerbare "Mengenabschneidung" mit zwei gleichzeitig betriebenen proportionalen Pilotventilen 14,16 erreicht.

    [0020] Im vorliegenden Ausführungsbeispiel ist das Zusatzventil 22 als sog. LS-Druckbegrenzungsventil (LS-DBV) ausgebildet und wird vom LS-Druck der LS-Steuerleitung gespeist und steuert, wie dargelegt, insoweit die dem Steuerschieber 12 des Wegeventils 10 vorgeschaltete Sektions-Druckwaage 26 an. Das LS-DBV wird vom niedrigeren der beiden Ansteuerdrücke xa, xb auf seiner Federseite angesteuert, wobei wiederum die Auswahl der Ansteuerdrücke xa, xb durch das invertierte Wechselventil als Logikventil 20 erfolgt. Da üblicherweise der Steuerschieber 12 mit einem niedrigeren Ansteuerdruck xa, xb ausgelenkt wird, muß dieser niedrige Druck auch das Hochdruck-LS-DBV als Zusatzventil 22 steuern. Hierzu dient die Druckübersetzungsstufe 24, die zwischen Ansteuerdruck und sog. Federkammer des LS-DBV geschaltet ist, wobei der Druckübersetzerkolben (nicht dargestellt) derart ausgelegt ist, dass er mit seiner großen Fläche am Ansteuerdruck anliegt und die kleine Fläche an der Federkammer des LS-DBV anliegt. Mit dem dahingehenden Aufbau ist die elektrisch einstellbare Mengenabschneidung in vorteilhafter Weise möglich.

    [0021] Die nachfolgenden Ausführungsbeispielen werden nur noch insofern erläutert, als sie sich wesentlich von den vorangegangenen Ausführungsbeispielen unterscheiden. Dabei werden für dieselben Komponenten der Ventilanordnung dieselben Bezugszeichen eingesetzt und die bisher getroffenen Ausführungen gelten auch insoweit für die noch vorzustellenden Ausführungsbeispiele nach den Fig. 3 und 4.

    [0022] Für eine Auflagedruckregelung weist die Ventilanordnung nach der Fig.3 für die Sektions-Druckwaage 26 einen Tankanschluß T auf. Der dahingehende T-Anschluß der Druckwaage 26 kann erst dann geöffnet werden, wenn der Druckwaagenkolben 32 bei Bewegung gegen die Regelfeder 34 zuerst den Versorgungskanal P (Versorgungsleitung 28) schon fast geschlossen hat oder gerade schließt oder bereits geschlossen hat. Damit kann nicht nur eine Druckbegrenzung im Zulauf zum jeweiligen Rohranschluß (Nutzanschluß A, B) erreicht werden, sondern auch eine Druckregelung. Dergestalt kann dann die Auflagekraft eines nicht näher dargestellten Arbeitsgerätes einer Arbeitsmaschine auf den Boden reduziert werden, indem bei geöffnetem Steuerschieber 12 die Sektions-Druckwaage 26 einerseits einen Volumenstrom zum jeweiligen Nutzanschluß A, B aber auch vom jeweiligen Nutzanschluß A, B zum Tankanschluß T steuern kann. Mit der Ausführungsform nach der Fig.3 ist also eine elektrisch ansteuerbare Mengenabschneidung mit Auflagedruckregelung möglich.

    [0023] Bei der zweiten Ausführungsform nach der Fig.4 (Variante 2) entfällt die Knotenstelle 30 mit Drossel- oder Festblende 18 und die LS-Steuerleitung ist über einen Drucksensor 36 an einen Microprozessor oder Microcontroller MC einer nicht näher dargestellten Ventilelektronik angeschlossen. Jedoch sind die Steuereingangsseiten der Druckwaage 26 an die Versorgungsleitung 28 angeschlossen, wobei in einer der Zuführleitungen eine zusätzliche Blende oder Drossel 38 eingesetzt ist. Über diese Drossel 38 mündet die genannte Zuführleitung in eine Verbindungsleitung 40 zwischen Zusatzventil 22 und einer Ansteuerseite der Druckwaage 26. Demgemäß ist das weitere Ventil als Zusatzventil 22 in Form eines sog. LS-Druckregelventils ausgebildet, das nicht vom LS-Druck in der LS-Steuerleitung, sondern vom Druck der Druckversorgungsquelle P gespeist wird und dergestalt im Federraum der Sektions-Druckwaage 26 einen künstlichen Lastdruck erzeugt, der vom Wert Null bis Pmax variiert werden kann. Unabhängig vom tatsächlichen Lastdruck kann damit auf elektrischem Wege die Druckdifferenz fast beliebig eingestellt werden. Dergestalt ist eine extreme Feinsteuerung bei niedriger Druckdifferenz und maximaler Pumpenmenge über die Sektion bei maximaler Druckdifferenz möglich. Die Messung des Lastdruckes erfolgt dabei über einen Drucksensor 36, der den Druckwert an einen Microprozessor oder Microcontroller MC als Bestandteil einer nicht näher spezifizierten Ventilelektronik weitermeldet. Die Ventilelektronik steuert dann den niedrigen Ansteuerdruck nach Vorgabe eines externen Sollwertes und korrigiert gleichzeitig den höheren Ansteuerdruck um die Nullpunkt-Korrektur des niedrigeren Ansteuerdruckes.

    [0024] Eine weitere vorteilhafte Anwendung der dahingehenden Lösung besteht darin, einen nicht näher dargestellten Steuerblock einer bestimmten Nennweite vorzusehen, bei dem nur ein einziger Verbraucheranschluß (Nutzanschluß A, B) eine größere Nennweite verlangt. Dann kann aus Kostenersparnisgründen der kleinere Steuerblock beibehalten werden, weil die notwendig große Menge über eine hohe Druckdifferenz an der Zumeßblende, gebildet durch die Eingangsseite des Ventilschiebers 12 (Eingang der Versorgungsleitung 28), erreichbar ist.


    Ansprüche

    1. Ventilanordnung

    - mit einem einstellbaren Wegeventil (10) mit einem Steuerschieber (12) zum Ansteuern mindestens eines Verbraucheranschlusses (A,B),
    und

    - mit einer LS-Steuerteitung, einem Logikventil (20), einem Zusatzventil (22) und einer Druckwange (26),

    - wobei zum Ansteuern des Steuerschiebers (12) der Differenzdruck zweier Ansteuerdrücke (xa, xb) dient,

    - wobei die Ansteuerdrücke (xa, xb) zusätzlich das Logikventil (20) ansteuern, das wiederum auf das Zusatzventil (22) einwirkt und/oder die Druckwaage (26) ansteuert,

    - wobei die Druckwaage (26) dem Wegeventil (10) mit Steuerschieber (12) zwischen einer Druckversorgung (P) und einer Eingangsseite des Wegeventils (10) vorgeschaltet und auf ihrer einen Steuereingangsseite an eine dahingehende Versorgungsleitung (28) angeschlossen i st,

    - dadurch gekennzeichnet, dass die Druckwaage (26) auf der gegenläufig wirkenden Steuereingangsseite mit dem Zusatzventil (22) derart verbunden ist,

    - dass diese an eine Knotenstelle (30) angeschlossen ist, in die die LS-Steuerleitung mündet sowie ein Fluidanschluss für das Zusatzventil (22) in Form eines LS-Druckbegrenzungsventils, wobei die LS-Steuerleitung mit einer Drossel oder einer Blende (18) versehen ist, oder dass die Ventilanordnung außerdem einen Drucksensor (36) und eine Ventilelektronik aufweist und - dass die Druckwaage (26) über eine Verbindungsleitung (40) mit dem Zusatzventil (22) in Form eines LS-Druckregelventils verbunden ist, wobei in eine zusätzliche Zuführleitung von der Versorgungsleitung (28) zur Verbindungsleitung (40) eine zusätzliche Blende oder Drossel (38) eingesetzt ist und die LS-Steuerleitung über den Drucksensor (36) an die Ventilelektronik angeschlossen ist, und

    - dass das Logikventil (20) als invertiert wirkendes Wechselventil ausgebildet ist.


     
    2. Ventilanordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Zusatzventil (22) mittels einer Druckübersetzungsstufe (24) ansteuerbar ist, die ihren Eingangsdruck von der Ausgangsseite des Logikventils (20) erhält.
     
    3. Ventilanordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die LS-Steuerleitung über den Drucksensor (36) an einen Microprozessor (MC) der Ventilsteuerelektronik angeschlossen ist.
     
    4. Ventilanordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Ansteuerdrücke (xa, xb) von jeweils einem getrennt wirkenden Pilotventil (14,16) vorgebbar sind.
     
    5. Ventilanordnung nach Anspruch 3 und 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Microprozessor (MC) der Ventilsteuerelektronik die beiden Pilotventi le (14,16) ansteuert.
     
    6. Ventilanordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das einstellbare Wegeventil (10) mindestens einen Tankanschluß (T) aufweist.
     


    Claims

    1. A valve arrangement

    - comprising an adjustable directional control valve (10) comprising a control slide (12) for actuating at least one consumer connection (A, V), and

    - comprising an LS control line, a logic valve (20), an additional valve (22) and a pressure compensator (26),

    - the pressure difference of two actuating pressures (xa, xb) being used to actuate the control slide (12),

    - the actuating pressures (xa, xb) additionally actuating the logic valve (20) which in turn acts on the additional valve (22) and/or actuates the pressure compensator (26),

    - the pressure compensator (26) being connected upstream from the directional control valve (10) with a control slide (12) between a pressure supply (P) and an input side of the directional control valve (10) and being connected on its one control input side to a supply line to this effect (28),

    - characterised in that the pressure compensator (26) on the control input side acting in the opposite direction is connected to the additional valve (22) such that

    - said control input side is connected at a nodal point (30) into which the LS control line discharges and a fluid connection for the additional valve (22) in the form of an LS pressure limitation valve, the LS control line being provided with a throttle or a diaphragm (18), or that the valve arrangement further comprises a pressure sensor (36) and valve electronics and

    - that the pressure compensator (26) is connected by means of a connection line (40) to the additional valve (22) in the form of an LS pressure regulating valve, an additional diaphragm or throttle (38) being inserted into an additional delivery line from the supply line (28) to the connection line (40), and the LS control line being connected to the valve electronics by the pressure sensor (36), and

    - that the logic valve (20) is in the form of a selector valve acting in an inverted manner.


     
    2. The valve arrangement according to Claim 1, characterised in that the additional valve (22) can be actuated by means of a pressure intensification stage (24) which acquires its input pressure from the output side of the logic valve (20).
     
    3. The valve arrangement according to any of the preceding claims, characterised in that the LS control line is connected by means of the pressure sensor (36) to a microprocessor (MC) of the valve control electronics.
     
    4. The valve arrangement according to any of the preceding claims, characterised in that the actuating pressures (xa, xb) can be dictated by one separately acting pilot valve (14, 16) at a time.
     
    5. The valve arrangement according to Claim 3 or 4, characterised in that the microprocessor (MC) of the valve control electronics actuates the two pilot valves (14, 16).
     
    6. The valve arrangement according to any of the preceding Claims, characterised in that the adjustable directional control valve (10) has at least one tank connection (T).
     


    Revendications

    1. Agencement de vanne

    - comprenant une vanne (10) réglable à plusieurs voies ayant un tiroir (12) de commande pour commander au moins un raccord (A, B) d'utilisateur, et

    - comprenant une ligne de commande LS, une vanne (20) logique, une vanne (22) supplémentaire et une balance (26) de pression,

    - dans lequel la différence entre deux pressions (xa, xb) de commande sert à commander le tiroir (12) de commande,

    - dans lequel les pressions (xa, xb) de commande commandent en outre la vanne (10) logique qui à son tour agit sur la vanne (22) supplémentaire et/ou commande la bascule (26) de pression,

    - dans lequel la bascule (26) de pression est montée en amont de la vanne (10) à plusieurs voies avec le tiroir (12) de commande entre une alimentation (P) en pression et un côté d'entrée de la vanne (10) à plusieurs voies et sur l'un de ses côtés d'entrée de commande est raccordé à une ligne (28) d'alimentation,

    - caractérisé en ce que la bascule (26) de pression communique avec la vanne (22) supplémentaire du côté de l'entrée de commande agissant en sens contraire de manière à ce que,

    - la bascule (26) de pression soit raccordée à un point (30) nodal, dans lequel débouche la ligne de commande LS, ainsi qu'un raccord pour du fluide de la vanne (22) supplémentaire sous la forme d'une vanne de limitation de la pression LS, la ligne de commande LS étant pourvue d'un étranglement ou d'un diaphragme (18), ou en ce que l'agencement de vanne a en outre un capteur (36) de pression et une électronique de vanne et,

    - en ce que la bascule (26) de pression communique par une ligne (41) de liaison avec la vanne (22) supplémentaire sous la forme d'une vanne de régulation de la pression LS, dans lequel, dans un conduit d'entrée supplémentaire allant de la ligne (28) d'alimentation à la ligne (40) de liaison, est inséré un diaphragme ou un étranglement (38) supplémentaire et la ligne de commande LS est raccordée à l'électronique de vanne par le capteur (36) de pression, et

    - et en ce que la vanne (20) logique est constituée en sélecteur agissant de manière inversée.


     
    2. Agencement de vanne suivant la revendication 1, caractérisée en ce que la vanne (22) supplémentaire peut être commandée au moyen d'un étage (24) de démultiplication de la pression, qui reçoit sa pression d'entrée par le côté de la sortie de la vanne (20) logique.
     
    3. Agencement de vanne suivant l'une des revendications précédentes, caractérisée en ce que la ligne LS est reliée à un microprocesseur (MC) de l'électronique de commande de vanne par le capteur (36) de pression.
     
    4. Agencement de vanne suivant l'une des revendications précédentes, caractérisée en ce que les pressions (xa, xb) de commande peuvent être prescrites par respectivement une vanne (14, 16) pilote agissant de manière séparée.
     
    5. Agencement de vanne suivant la revendication 3 et 4, caractérisée en ce que le microprocesseur (MC) de l'électronique de commande de vanne commande les deux vannes (14, 16) pilotes.
     
    6. Agencement de vanne suivant l'une des revendications précédentes, caractérisée en ce que la vanne (10) réglable à plusieurs voies comporte au moins un raccord (T) de cuve.
     




    Zeichnung

















    Angeführte Verweise

    IN DER BESCHREIBUNG AUFGEFÜHRTE DOKUMENTE



    Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde ausschließlich zur Information des Lesers aufgenommen und ist nicht Bestandteil des europäischen Patentdokumentes. Sie wurde mit größter Sorgfalt zusammengestellt; das EPA übernimmt jedoch keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.

    In der Beschreibung aufgeführte Patentdokumente