(19)
(11) EP 2 438 966 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
11.04.2012  Patentblatt  2012/15

(21) Anmeldenummer: 10450152.3

(22) Anmeldetag:  06.10.2010
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
A63B 21/078(2006.01)
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AL AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL NO PL PT RO RS SE SI SK SM TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
BA ME

(71) Anmelder: IM- Intelligent Motion OG
4020 Linz (AT)

(72) Erfinder:
  • Barth, Alexander
    4020 Linz (AT)

(74) Vertreter: Hübscher, Helmut et al
Spittelwiese 7
4020 Linz
4020 Linz (AT)

   


(54) Gerät zur erhöhten Abstützung einer Langhantel über einem Übungsplatz


(57) Bei einem Gerät zur erhöhten Abstützung einer Langhantel (15, 16) über einem Übungsplatz (2) für Trainings- bzw. Fitnessübungen, mit einem Stützgerüst (1, 3, 4 5) zur Halterung einer z. B. als Gabel (11) mit einem den Durchgriff zur Hantelstange (16) ermöglichenden Zwischenraum ausgebildeten Auflage für die Langhantel (15, 16) wird die Auflage (11) am Stützgerüst (3) in Vertikalführungen (6, 8) mit motorischen Antriebseinrichtungen (7) über einen Hantelübungen im Liegen und bzw. oder Sitzen, Stehen bzw. im Sprung zulassenden Arbeitsbereich höhenverstellbar angebracht, wobei Sensoren (13, 14) zur Erfassung der momentanen Höhenlage der Hantel (15, 16) mit einer programmierbaren elektrischen Steuereinheit (17, 18) verbunden sind, welch letztere die Antriebseinrichtungen (7) bei Übungen mit der Langhantel (15, 16) abhängig vom gewählten Programm im Sinne einer Nachführung an die Hantel (15, 1-6) auf einen zwischen 0 oder definierte Größen wählbaren Auflageabstand oder nach einem anderen wählbaren Programm auf wählbaren Höhenlagen einstellt.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Gerät zur erhöhten Abstützung einer Langhantel über einem Übungsplatz für Trainings- bzw. Fitnessübungen, mit einem Stützgerüst zur Halterung einer z. B. als Gabel mit einem den Durchgriff zur Hantelstange ermöglichenden Zwischenraum ausgebildeten Auflage für die Langhantel.

[0002] Eine einfache Ausführung eines derartigen Gerätes ist für die Übung "Bankdrücken" bekannt und ermöglicht es dabei der Trainingsperson im Liegen die Hantelstange zu erfassen und in einem Drückvorgang von der Auflage abzuheben. Es handelt sich dabei um eine zweckgebundene Gerätekonstruktion, die sonst keine Anwendungen gefunden hat.

[0003] Aufgabe der Erfindung ist es demgegenüber ein Gerät zu schaffen, das je nach Ausbaustufe vorzugsweise aber im Gesamtaufbau eine Erleichterung verschiedenster Übungen mit der Langhantel zulässt, bei allen Übungen den Trainierenden vor einem Abstürzen der Hantel auf einen Körperteil schützt, eine Überwachung des Trainingsvorganges und dessen Beeinflussung durch einen Trainer ermöglicht und in einer Weiterbildung eine Aufzeichnung der wesentlichen Merkmale des Trainingsverlaufes ermöglicht bzw. auch bei reinen Kraftübungen, bei welchen die Hantel zwar angefasst und gedrückt, aber nicht abgehoben wird, die tatsächlich aufgewendete Kraft und die Ausdauer bei ihrem Aufbringen zu erfassen. Insbesondere soll das erfindungsgemäße Gerät einen programmierbaren Trainingsablauf bei Spitzensportlern und in der Rehabilitation ermöglichen.

[0004] Die Erfindung löst die gestellte Aufgabe dadurch, dass die Auflage am Stützgerüst in Vertikalführungen mit motorischen Antriebseinrichtungen über einen Hantelübungen im Liegen und bzw. oder Sitzen, Stehen bzw. im Sprung zulassenden Arbeitsbereich höhenverstellbar angebracht ist, wobei Sensoren zur Erfassung der momentanen Höhenlage der Hantel mit einer programmierbaren elektrischen Steuereinheit verbunden sind, welch letztere die Antriebseinrichtungen bei Übungen mit der Langhantel abhängig vom gewählten Programm im Sinne einer Nachführung an die Hantel auf einen zwischen 0 oder definierte Größen wählbaren Auflageabstand oder nach einem anderen wählbaren Programm auf wählbaren Höhenlagen einstellt.

[0005] Durch die automatische Nachführung der Auflage nach dem einen Programmteil kann der mögliche Abhebeabstand der Hantel von der Auflage vorgegeben werden, sodass bei einer relativ schweren Hantel und einem ungeübten bzw. sich noch in Rehabilitation befindlichen Übenden praktisch keine Verletzungsgefahr bei unsachgemäßer Handhabung besteht. Je nach dem körperlichen Befinden des Übenden können auch größere Abstände eingestellt werden, sodass der Übende die Hantel bis zum Erreichen der Auflage im Absetzvorgang abfangen muss. Die Nachführung kann auch von einem Trainer beeinflusst werden, der zum Beispiel Unsicherheiten des Übenden bemerkt, den größer eingestellten Abstand von der Auflage herabsetzt. Eine weitere Möglichkeit ergibt sich daraus, dass je nach Körpergröße individuell verschiedene Höhenlagen der Hantel eingestellt werden können, wenn bestimmte Kräftigungen des Übenden in verschiedenen Bewegungsabschnitten eines Drückvorgangs erwünscht sind. Zusätzlich sind selbstverständlich verschiedenste Übungen, zum Beispiel ein Hochdrücken der Hantel aus der Kniebeuge mit verschiedenen Bewegungsabläufen, zum Beispiel Aufrichten aus der Kniebeuge bei festgehaltener Hantel und deren nachträglichem Hochdrücken oder Kombinierung dieser beiden Abläufe. Die jeweiligen Programme können auch an verschiedene Trainingsarten und die Befindlichkeit des Trainierenden in dieser Trainingsart angepasst werden. Beispielsweise stehen beim Bankdrücken, beim sogenannten Bankziehen und bei der schon erwähnten Kniebeuge dem Athleten schon alle Gerätefunktionen zur Verfügung und können beliebig entsprechend seiner Bedürfnisse kombiniert werden. Beim sogenannten Strecksprung erfolgt beispielsweise die Steuerung in der Weise, dass nach dem Trainingsstart im Menü der Steuereinheit die Funktion "Positionierung unter der Hantelstange" gewählt wird. Hier ist die Vorprogrammierung so gewählt, dass ab diesem Zeitpunkt über die Steuereinrichtung während des Absenkens in die Höhe der Hockestellung und dem nachfolgenden Aufrichten, Hochstemmen und Absprung die Gabeln im definierten Abstand der Hantel folgen. Beim Erreichen des oberen Totpunktes der Hantel im Verlauf der Übung stoppt die Steuereinrichtung eine Weiterverstellung der Auflage nach unten, sodass die Langhantel aufgefangen wird, während der Athlet nach der Abwärtsphase am Sprungende wieder landet.

[0006] Konstruktiv sind nach einer bevorzugten Ausführung die Sensoren als mehrere Abhebehöhen der Hantel von der Auflage erfassende, zum Beispiel an den Enden der Gabelschenkel angeordnete Lichtschranken oder Lichtschrankengitter ausgebildet.

[0007] Beim erfindungsgemäßen Gerät können verschiedenste, gegebenenfalls zur Einrichtung eines Trainingsstudios passende Antriebseinrichtungen, etwa von einem gemeinsamen Motor angetriebene Kettentriebe zur Verstellung der Auflage vorgesehen werden. Bei nicht selbstsperrenden Antrieben können bei Abschaltung des Antriebsmotors oder Motorausfall selbsttätig wirksame Sperren oder Bremseinrichtungen vorgesehen werden, die ein unerwünschtes bzw. unkontrolliertes Absenken der Auflage mit der Hantel verhindern. Es ist aber auch möglich, die beiden Gabelschenkel voneinander mechanisch zu trennen, wobei dann als Antriebseinrichtung für die beiden Gabelschenkel über Synchronmotoren gleichsinnig antreibbare Schraubspindeltriebe, die zugleich am Stützgerüst befestigte Vertikalführungen bilden und selbstsperrend sind vorgesehen werden können.

[0008] Schließlich sind nach einer Weiterbildung der Erfindung zur Erfüllung der einen eingangs genannten Teilaufgabe zusätzliche Sensoren zur Erfassung von auf die Hantel vor dem Abheben von der Auflage ausgeübten Hubkräften, zum Beispiel in die Auflage oder den Boden des Gerätes integrierte Messdosen und bzw. oder das von den beiden Antriebsmotoren aufgebrachte Drehmoment erfassende Messeinrichtungen mit der Steuereinheit verbunden.

[0009] Im Bedarfsfall können aus den ermittelten Messdaten und deren zeitlicher Abfolge Überprüfungsprotokolle für den jeweiligen Trainingsverlauf erstellt und aus ihnen Rückschlüsse für das weitere Trainingsprogramm gezogen werden.

[0010] Nach einer weiteren Ausgestaltung des Erfindungsgegenstandes ist die Hantelstange oder eine sie ersetzende Übungsstange an den Gabelschenkeln fixierbar vorgesehen und die Synchronmotoren sind im Sinne einer wählbaren, die Stangengewichte ersetzenden Druckbelastung nach einem vorgebbaren Programm für sich regelbar. Bei dieser Ausführung werden über die Synchronmotoren Belastungskräfte simuliert, sodass im Training auch ohne gefährliche Gewichte gearbeitete werden kann. Das gewünschte Gewicht wird über die schon erwähnten Sensoren vorgegeben und eingestellt. Dabei besteht auch die Möglichkeit, unterschiedliche Belastungen an den beiden Gabelschenkeln einzustellen und sogar wie bei der Freihantel eine Schrägstellung der fixierten Stange, z. B. bei ungleicher Kraft des linken und rechten Armes, zu ermöglichen. Die fixierte Stange kann entlang der Auflagen horizontal verschiebbar und, wie schon erwähnt, schräg stellbar sein. Durch diese Maßnahmen und die getrennte Regelung der linken und der rechten Seite wird der Übende zu einer erhöhten Stabilisierung gezwungen und dadurch ein wirksameres Training erreicht. Derartige Einstellungen sind bei der Langhantel mit echten Gewichten zwar möglich, doch ist dies hier mit einer erhöhten Verletzungsgefahr verbunden.

[0011] In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes veranschaulicht. Es zeigen
Fig. 1
in teilweiser schematisiertes Darstellungsweise ein erfindungsgemäßes Gerät im Einsatz aus der Hockestellung, wobei eine Athletin in ihren Umrissen angedeutet wurde und
Fig. 2
das Gerät nach Fig. 1 in Vorderansicht.


[0012] Das dargestellte Gerät besitzt eine als Stütze dienende Bodenplatte 1, in der Ausnehmung zur Unterbringung einer Stützmatte 2 vorgesehen werden kann. Von der Bodenplatte 1 ausgehend und mit dieser verbunden sind Steher 3 und Diagonalstreben 4 sowie eine obere Querstrebe 5 eines Stützgerüstes vorhanden. Vor den beiden Stehern 3 sind Schrauben 6 eines Schraubentriebes vorhanden, die von Synchronmotoren 7 antreibbar sind und am Mutterteil des Schraubentriebes 8 Außenstützen 9 und Querstreben 10 tragen, die zur Verstellung und Halterung je einer Auflage 11 dienen. Die über den jeweiligen Schraubentrieb synchron mit dem zweiten Schraubentrieb 8 durch die Motoren 7 auf- und abverstellbar sind. An den Enden der Auflagen 11 sind Anschläge 12 vorgesehen, die parallele aus Sender 13 und Empfänge 14 bestehenden Lichtschranken tragen. Beim Ausführungsbeispiel ist eine bei der vorzunehmenden Übung schon zum Teil angehobene Hantel mit am Ende vorgesehenen Gewichtsscheiben 15 und einer Hantelstange 16 vorgesehen, deren Relativstellung zu der Auflage 11 über die Lichtschranken 12, 14 erfasst werden kann. Der Abstand der Auflagen 11 ist groß genug um bei außerhalb dieser Auflagen 11 vorzusehenden Gewichten der Hantel 15, 16 eine ausreichende Bewegungsfreiheit des Athleten und einen Durchgriff zur Hantelstange 16 zuzulassen. Die Lichtschranken 13, 14 sind mit einer Steuereinheit 17 verbunden, die auch Signale der Auflage 2, z. B. von dort durch vorgesehene Druckmessdosen empfängt und die Antriebsmotoren 7 steuert, wobei durch Messung der Stromaufnahme beim Betrieb das jeweilige Drehmoment an den Schraubentrieben 6, 8 erfasst wird.

[0013] Für die Steuereinheit 17 ist eine Eingabe- und Programmiereinheit 18 vorgesehen, in der über Eingabeeinheiten Arbeitsprogramme gespeichert werden können, die an die Steuereinheit 17 abrufbar sind. Ferner sind an der Programmiereinheit weitere Eingabeeinheiten zur Auswahl des jeweiligen Arbeitsprogrammes und zur willkürlichen Steuerung der Antriebsmotoren 7 vorhanden, wobei mit der willkürlichen Steuerung eine Einstellung der Auflagen 11 für die Hantel 15, 16 an die Körpermasse des Athleten unter Anpassung an das jeweilige Trainingsprogramm vornehmbar ist. Weitere Möglichkeiten der willkürlichen Steuerung und Programmsteuerung wurden in der allgemeinen Beschreibung erwähnt.


Ansprüche

1. Gerät zur erhöhten Abstützung einer Langhantel (15, 16) über einem Übungsplatz (2) für Trainings- bzw. Fitnessübungen, mit einem Stützgerüst (1, 3, 4 5) zur Halterung einer z. B. als Gabel (11) mit einem den Durchgriff zur Hantelstange (16) ermöglichenden Zwischenraum ausgebildeten Auflage für die Langhantel (15, 16) , dadurch gekennzeichnet, dass die Auflage (11) am Stützgerüst (3) in Vertikalführungen (6, 8) mit motorischen Antriebseinrichtungen (7) über einen Hantelübungen im Liegen und bzw. oder Sitzen, Stehen bzw. im Sprung zulassenden Arbeitsbereich höhenverstellbar angebracht ist, wobei Sensoren (13, 14) zur Erfassung der momentanen Höhenlage der Hantel (15, 16) mit einer programmierbaren elektrischen Steuereinheit (17, 18) verbunden sind, welch letztere die Antriebseinrichtungen (7) bei Übungen mit der Langhantel (15, 16) abhängig vom gewählten Programm im Sinne einer Nachführung an die Hantel (15, 16) auf einen zwischen 0 oder definierte Größen wählbaren Auflageabstand oder nach einem anderen wählbaren Programm auf wählbaren Höhenlagen einstellt.
 
2. Gerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Sensoren (13, 14) als mehrere Abhebehöhen der Hantel (15, 16) von der Auflage (11) erfassende, zum Beispiel an den Enden der Gabelschenkel (11) angeordnete Lichtschranken oder Lichtschrankengitter (13, 14) ausgebildet sind.
 
3. Gerät nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass als Antriebseinrichtung für die beiden, hier getrennten Gabelschenkel (11) über Synchronmotoren (7) gleichsinnig antreibbare Schraubspindeltriebe (6, 8), die zugleich am Stützgerüst (3) befestigte Vertikalführungen bilden, vorgesehen sind.
 
4. Gerät nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass zusätzliche Sensoren (z. B in 2)zur Erfassung von auf die Hantel (15, 16) vor dem Abheben von der Auflage (11) ausgeübten Hubkräften, zum Beispiel in die Auflage (11) oder den Boden des Gerätes integrierte Messdosen und bzw. oder das von den beiden Antriebsmotoren (7) aufgebrachte Drehmoment erfassende Messeinrichtungen mit der Steuereinheit (17, 18) verbunden sind.
 
5. Gerät nach den Ansprüchen 3 und 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Hantelstange oder eine sie ersetzende Übungsstange an den Gabelschenkeln fixierbar vorgesehen ist und die Synchronmotoren im Sinne einer wählbaren, die Stangengewichte ersetzenden Druckbelastung nach einem vorgebbaren Programm für sich regelbar sind.
 




Zeichnung







Recherchenbericht