[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Schneiden eines Lebensmittelproduktes in
Scheiben zur Bildung von Portionen gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1 beziehungsweise
eine Vorrichtung zum Schneiden mehrerer, einander nachfolgender Lebensmittelprodukte
gemäß dem Oberbegriff des unabhängigen Anspruchs 6.
[0002] In der Praxis gibt es Verfahren zum Aufschneiden von Lebensmittelprodukten, wie zum
Beispiel Wurst oder Käse, wobei die Produkte in Scheiben geschnitten werden, um zum
Beispiel als geschindelte Portionen oder Stapelportionen aus einem Aufschneidebereich
abtransportiert zu werden. Anschließend werden die Portionen verpackt und an Supermärkte
geliefert, die das portionierte Lebensmittelprodukt zum Verzehr ihren Kunden anbieten.
[0003] Laut Gesetzgebung muss das verpackte Lebensmittelprodukt einem vorbestimmten Sollgewicht
entsprechen, jedoch mindestens innerhalb eines Toleranzbereichs sein.
[0004] An modernen Schneidvorrichtungen können unterschiedliche Parameter geregelt werden,
um bei der Herstellung eine gewünschte Scheibendicke zu schneiden, sodass eine sollgewichtige
Portion entsteht. Allerdings ist es in der Praxis meistens der Fall, dass ein der
Schneidvorrichtung zugeführtes Lebensmittelprodukt nicht vollständig aufgeschnitten
wird, und somit ein Restbestand übrig bleibt. Ein solcher Restbestand, der noch hätte
aufgeschnitten werden können, jedoch keine sollgewichtige Portion bildet, verringert
den Ertrag.
[0005] Unter Berücksichtigung der eingangs erwähnten Problematik des Restbestandes, werden
in der Praxis heutzutage Verfahren verwendet, die vor dem Aufschneiden eines Lebensmittelproduktes
Daten über die Geometrie des aufzuschneidenden Lebensmittelproduktes auswerten, um
das zu schneidende Lebensmittelprodukt in sollgewichtige Portionen so zu unterteilen,
dass nur noch ein geringer Restbestand übrig bleibt.
[0006] Die gattungsgemäße
DE 101 31 701 A1 bezieht sich auf ein Verfahren zum Aufschneiden von Lebensmittelprodukten mit ungleichmäßiger
Innenstruktur, wie zum Beispiel Wurst oder Käse, bei dem die Produkte in Scheiben
geschnitten und insbesondere geschindelte Portionen oder Stapelportionen gebildet
und aus dem Aufschneidebereich abtransportiert werden. Während des Aufschneidens werden
mittels einer optoelektrischen Erfassungseinrichtung in aufeinanderfolgenden Erfassungsvorgängen
Informationen über die Kontur und die Struktur der Produktscheiben gewonnen.
[0007] Die Informationen können anschließend ausgewertet und zu einer Gesamtinformation
über sowohl Kontur als auch Struktur der Produktscheiben zusammengesetzt werden. Mit
den gewonnenen Kontur- und Strukturdaten können dann bestimmte Betriebsparameter der
Aufschneidemaschine, zum Beispiel die Scheibendicke, während des Aufschneidens beispielsweise
durch Ansteuerung entsprechender Stellglieder verändert werden, um zum Beispiel das
Gewicht von aus den abgetrennten Scheiben zu bildenden Scheibenportionen innerhalb
vorgegebener Grenzen konstant zu halten. Obwohl sich dadurch zuverlässig sollgewichtige
Portionen schneiden lassen, kann durch die optoelektrische Erfassungeinrichtung nicht
verhindert werden, dass beim Aufschneiden des Lebensmittelprodukts ein Restbestand
übrig bleibt.
[0008] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde ein verbessertes Verfahren zur Verfügung
zu stellen, das verwendet werden kann, um beim Aufschneiden eines Lebensmittelprodukts
in sollgewichtige Portionen einen Restbestand zu minimieren, dass heißt einen noch
aufschneidbaren Teil, der jedoch nicht ausreicht, um eine sollgewichtige Portion zu
bilden beziehungsweise eine Vorrichtung mittels einfacher konstruktiver Mittel dahingehend
zu verbessern, dass sie beim Aufschneiden nacheinander folgender Lebensmittelprodukte
einen Restbestand minimiert.
[0009] Die Aufgabe wird mit den technischen Merkmalen des Patentanspruchs 1 gelöst beziehungsweise
mit den technischen Merkmalen des unabhängigen Patentanspruchs 6.
[0010] Weiterbildungen der Erfindung sind durch die Merkmale der Unteransprüche gegeben.
[0011] Wie eingangs beschrieben gibt es in der Praxis optische Systeme anhand derer sich
die äußere Kontur eines Produkts bestimmen lässt und dem entsprechend Scheiben mit
einem gewünschten Sollgewicht geschnitten werden können. Beispielsweise erfasst eine
Kamera den Bereich eines Lebensmittelprodukts, der geschnitten wird und erfasst anhand
der Schnittfläche die Geometrie der folgenden zu schneidenden Scheibe, wobei durch
Regeln entsprechender Stellglieder die erforderliche Dicke der aufzuschneidenden Scheibe
erreichbar ist. Dadurch lassen sich Portionen schneiden, die einem gewünschten Sollgewicht
entsprechen, jedoch mindestens ein Gewicht innerhalb einer Toleranz aufweisen. Ebenfalls
werden Schnittpläne zum Aufschneiden des Lebensmittelprodukts verwendet, um einen
eventuellen Restbestand zu vermeiden.
[0012] In der Praxis hat sich jedoch herausgestellt, dass beim Aufschneiden von Lebensmitteln
Restbestände, das heißt ein verbliebener Teil, der noch hätte aufgeschnitten werden
können, jedoch nicht ausreicht, um eine sollgewichtige Portion zu bilden, in der Regel
übrig bleiben. Daher findet gemäß der Erfindung eine Auswertung statt, ob es gelungen
ist, dass Produkt ideal aufzuschneiden. Sollte sich bei der Ermittlung ein Restbestand
ergeben, wird diese Information einem Steuer- und Regelsystem, nachfolgend als Steuervorrichtung
bezeichnet, zugeführt, wobei anhand der Informationen des Restbestandes das Aufschneiden
eines folgenden Lebensmittelprodukts derartig geregelt wird, dass eine verbesserte
Ausbeute, möglichst ohne Restbestand erzielbar ist.
[0013] Bei der Erfindung werden auf einem Förderer nacheinander mehrere Lebensmittelprodukte
einer Schneidvorrichtung zugeführt, um das geförderte Lebensmittelprodukt in Scheiben
zu schneiden. Während des Aufschneidens werden mittels einer Kamera Daten über eine
Schnittfläche des zu schneidenden Lebensmittelprodukts gewonnen. Die Daten beziehungsweise
Informationen werden von einer mit der Kamera verbundenen Steuervorrichtung ausgewertet,
um die Dicke der abzuschneidenden Scheiben während des Aufschneidens des Lebensmittelproduktes
durch Ansteuerung entsprechender Stellglieder zu verändern. Erfindungsgemäß ist die
Steuervorrichtung dazu ausgebildet einen aufschneidbaren Restbestand eines ersten
Lebensmittelprodukts zu erfassen, der nicht ausreicht, um eine Portion mit dem Sollgewicht
zu schneiden. Der erkannte Restbestand des Lebensmittelprodukts wird als Eingangsgröße
der Steuervorrichtung zugeführt und wird von der Steuervorrichtung zum Regeln entsprechender
Stellglieder beim Aufschneiden eines folgenden Lebensmittelprodukts berücksichtigt,
damit ein erneuter Restbestand minimiert wird.
[0014] Da Produkte ähnlich sein können, ist eine solche Rückkopplung durchaus sinnvoll.
Gegen Ende des aufzuschneidenden Produkts kommt es häufig vor, dass der Produktdurchmesser,
dass heißt die Schnittfläche, kleiner wird, wobei dieser beim Aufschneiden mehrerer
Lebensmittelprodukte einer Sorte ähnlich ist, sodass man nach wenigen aufgeschnittenen
Produkten durch die Rückkopplung ein nahezu restloses Aufschneiden erreichen kann.
Durch die Rückkopplung von Informationen über einen gegebenenfalls vorhandenen Restbestand
ermöglicht das erfindungsgemäße Verfahren einen selbstlernenden technischen Effekt,
der dazu dient den ertragsmindemden Restbestand gering zu halten. Dadurch kann die
Effizienz bei der Verarbeitung verbessert werden.
[0015] Vorzugsweise erfasst die Steuervorrichtung den Restbestand durch Daten des Gewichts
und/oder Daten der Länge und/oder Daten der Schnittfläche und/oder Daten des spezifischen
Gewichts und wertet den Restbestand für das Aufschneiden wenigstens des nächsten Lebensmittelprodukts
aus. Vorteilhaft ist, dass sich sämtliche Daten einfach detektieren lassen, ohne dabei
einen erheblichen Kostenaufwand zu verursachen.
[0016] Vorteilhaft ist auch, wenn die Steuervorrichtung einen Schnittplan für wenigstens
das nächste, aufzuschneidende Lebensmittelprodukt erstellt, durch den das Lebensmittelprodukt
möglichst ohne Restbestand in n-Portionen mit dem Sollgewicht geschnitten werden kann,
wobei zur Erstellung des Schnittplans der Restbestand wenigstens eines vorherigen,
aufgeschnittenen Lebensmittelprodukts berücksichtigt wird. Anhand des Schnittplans,
in den ein Restbestand eines vorherigen, aufgeschnittenen Lebensmittelprodukts eingerechnet
ist, kann bei einem folgenden Aufschnitt der Restbestand minimiert werden. Bestenfalls
gibt es keinen Restbestand mehr.
[0017] In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung wertet die Steuervorrichtung den
Restbestand als Eingangsgröße aus, um eine Ausgangsgröße zu bestimmen, die den Vorschub
entsprechender Stellglieder regelt. Durch die Regelung des Vorschubs entsprechender
Stellglieder kann die Scheibendicke einer aufzuschneidenden Scheibe derartig eingestellt
werden, dass eine sollgewichtige Portion entsteht und gleichzeitig ein Restbestand
für das aufzuschneidende Lebensmittelprodukt minimiert wird.
[0018] Vorzugsweise kann das Gewicht jeder einzelnen Portion vom Sollgewicht um eine vorgegebene
Toleranz abweichen, wobei die Summe der über einen Zeitraum T aufgeschnittenen Portionsgewichte
dividiert durch die Anzahl der in diesem Zeitraum T aufgeschnittenen Portionen dem
Sollgewicht entspricht. Somit entsteht ein weiterer Spielraum dafür, dass Lebensmittelprodukt
ohne Restbestand aufzuschneiden.
[0019] Für das erfinderische Verfahren ist eine Vorrichtung mit einem Förderer zum Zuführen
des Lebensmittelprodukts zu einer Schneidvorrichtung und einer Kamera zum Ermitteln
einer Schnittfläche des Lebensmittelproduktes vorgesehen. Zusätzlich weist die Vorrichtung
eine die Daten der Kamera auswertende Steuervorrichtung auf, die mit Stellgliedern
verbunden ist, um durch Ansteuern entsprechender Stellglieder den Vorschub des Förderers
zu verändern. Erfindungsgemäß kennzeichnet sich die Vorrichtung zum Schneiden mehrerer,
einander nachfolgender Lebensmittelprodukte dadurch, dass für die Steuervorrichtung
unter Auswertung eines aufschneidbaren, jedoch nicht sollgewichtigen Restbestandes
eines ersten aufzuschneidenden Lebensmittelprodukts eine Eingangsgröße erfassbar ist,
um beim Aufschneiden wenigstens eines folgenden Lebensmittelprodukts einen erneuten
Restbestand zu minimieren.
[0020] In einer weiteren Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung sind von der
Steuervorrichtung als Eingangsgröße Daten des Gewichts und/oder Daten der Länge und/oder
Daten der Schnittfläche und/oder Daten der spezifischen Gewichts des Lebensmittelprodukts
erfassbar, um den Restbestand auszuwerten. Des Weiteren ist vorzugsweise der Restbestand
als Ausgangsgröße von der Steuervorrichtung zum Regeln des Vorschubs entsprechender
Stellglieder für das Aufschneiden wenigstens eines nächsten Lebensmittelproduktes
ausgebbar. Dadurch kann auf einfache Art und Weise die Scheibendicke des aufzuschneidenden
Lebensmittelproduktes reguliert werden, um das aufzuschneidende Produkt so in Portionen
zu schneiden, dass ein Restbestand minimiert wird.
[0021] Um zu erreichen, dass das Lebensmittelprodukt gleichmäßig der Schneidvorrichtung
zum Aufschneiden zugeführt wird, ist der Förderer vorzugsweise als Greifervorrichtung
ausgebildet, dessen Vorschub durch die Steuervorrichtung regelbar ist. Allerdings
ist zu berücksichtigen, dass der von der Greifervorrichtung erfasste Teil des Lebensmittelprodukts
nicht aufschneidbar ist und somit nicht als Restbestand im Sinne der Erfindung zu
bewerten ist.
[0022] In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung ist ein mit der Steuervorrichtung
verbundenes Längenmessgerät zum Erfassen der Länge des Lebensmittelprodukts vorhanden.
Mit dem Längenmessgerät kann eine kontinuierliche Erfassung der Länge des Lebensmittelprodukts
stattfinden. Ebenfalls können durch das Längenmessgerät Längendaten ermittelt werden,
die sowohl zur Erstellung eines Schnittplans für das aufzuschneidende Lebensmittelprodukt,
als auch zur Auswertung eines Restbestandes verwendet werden.
[0023] In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung umfasst die Vorrichtung eine mit
der Steuervorrichtung verbundene Waage zum Bestimmen eines Ist-Gewichts einer geschnitten
Portion. Aufgeschnittene Portionen können von der Waage gemessen werden, wobei Daten
über das Gewicht der geschnittenen Portion der Steuervorrichtung zugeführt werden,
um entsprechende Stellglieder zu regeln.
[0024] Vorteilhaft ist auch, wenn die Kamera in Vorschubrichtung gesehen der Schneidvorrichtung
nachgeordnet ist. Vorzugsweise ist die Kamera der Schnittfläche entgegengerichtet.
Dies bietet den Vorteil, dass die Kamera auf zuverlässige Art und Weise die Größe
der Schnittfläche erfassen kann.
[0025] Besonders vorteilhaft ist, wenn von der Steuervorrichtung die von der Kamera erfassten
Daten zur Bestimmung der Dicke der abzuschneidenden Scheibe während des Aufschneidens
des Lebensmittelprodukts auswertbar sind. Dadurch wird erreicht, dass die Dicke der
abzuschneidenden Scheibe reaktionsschnell mit Echtzeit von der Steuervorrichtung ermittelt
werden kann, um eine sollgewichtige Portion zu schneiden.
[0026] In einer Ausführungsform der Erfindung weist die Schneidvorrichtung ein Sichelmesser
oder ein Kreismesser auf.
[0027] Für das zuvor erwähnte Längemessgerät ist optional vorgesehen, dass es direkt an
der Greifervorrichtung angeordnet ist, beziehungsweise an einer anderen Stelle des
Förderers. Als vorteilhafte Ausführungsform der Erfindung wird auch angesehen, dass
die Waage als Teil des Förderers ausgebildet ist.
[0028] Außerdem kann vorgesehen sein, dass die Kamera auf die Schnittfläche einer vom Messer
noch nicht vollständig abgetrennten Scheibe gerichtet ist, um frühzeitig Daten an
die Steuervorrichtung zu leiten. Eine Scheibendicke der folgenden aufzuschneidenden
Scheibe könnte dann frühzeitig ermittelt werden, wodurch sich ein Regeln entsprechender
Stellglieder, insbesondere ein Regeln des Vorschubs reaktionsschnell möglich ist.
[0029] Die Figur 1 zeigt eine Ausführungsform der Erfindung. Ein Lebensmittelprodukt 1 liegt
auf einem horizontal gelagerten Förderer 2. Das Lebensmittelprodukt 1 ist zum Beispiel
eine im Wesentlichen zylindrisch geformte Wurst beziehungsweise ein in Zylinderform
zu verarbeitender Käse. Das Lebensmittelprodukt 1 kann in seiner Form variieren, wobei
beim Aufschneiden mehrerer, einander folgender Lebensmittelprodukte 1 vorzugsweise
eine im Wesentlichen einheitliche Form zu verarbeiten ist. Ebenfalls weist das Lebensmittelprodukt
1 im Normalfall ein konstantes spezifisches Gewicht auf.
[0030] Der horizontal gelagerte Förderer 2 transportiert das Lebensmittelprodukt 1 in Vorschubrichtung
von rechts nach links. Der Förderer 2 weist eine in Vorschubrichtung gesehene erste
horizontale Umlenkrolle 3 sowie eine zweite, horizontal gelagerte Umlenkrolle 4 auf.
Über die Umlenkrollen 3,4 ist ein Förderband 5 gespannt, das beispielsweise aus einer
harten Gummierung besteht und durch Metalleinsätze verstärkt sein kann. Wie nicht
gezeigt ist, ist vorzugsweise die in Vorschubrichtung gesehene, erste Umlenkrolle
3 mit einem Antrieb verbunden, durch den eine Fördergeschwindigkeit einstellbar ist.
Der Förderer 2 kann auch in einer Schräglage gelagert sein, um ein Eigengewicht des
zu fördernden Lebensmittelprodukts 1 für einen leichteren Transport zu nutzen.
[0031] Links neben der zweiten Umlenkrolle 4, ist in Vorschubrichtung gesehen ein Stützblock
6, der das Lebensmittelprodukt 1 von unten stützt. Der Stützblock 6 kann aus unterschiedlichen
Materialien bestehen.
[0032] Eine Schneidvorrichtung 7 ist oberhalb der zweiten Umlenkrolle 4 des Förderers 2
beziehungsweise oberhalb des Stützblocks 6 gelagert. Die Schneidvorrichtung 7 umfasst
einen Antrieb 8, der mit einem Messer 9 verbunden ist. Das Messer 9 ist vorzugsweise
als Sichelmesser beziehungsweise als Kreismesser ausgebildet und ist vertikal zum
horizontal geförderten Lebensmittelprodukt 1 angeordnet. Bei einer gekippten Förderung
des Lebensmittelprodukts 1 kann das Messer 9 durch den Antrieb 8 in eine zur Vorschubrichtung
gesehene orthogonale Position gestellt werden. Die Schneidvorrichtung 7 schneidet
das durch den Förderer 2 zugeführte Lebensmittelprodukt in Scheiben.
[0033] In Vorschubrichtung gesehen ist des Weiteren ein Schrägförderer 10 nach dem Förderer
2 positioniert. Auf dem Schrägförderer liegt eine bereits geschnittene Portion 11.
Der Schrägförderer 10 kann in unterschiedliche Schräglagen eingestellt werden und
umfasst zwei Umlenkrollen 12,13, über die ein Transportband 14 gespannt ist. Schneidet
die Schneidvorrichtung 7 eine Scheibe vom Lebensmittelprodukt 1 ab, dann fällt diese
auf den Schrägförderer 10 beziehungsweise wird die Scheibe von nicht gezeigten Positioniergliedern
auf den Schrägförderer 10 geworfen. Außerdem ist der Schrägförderer 10 mit einem separaten
Antrieb verbunden, der nicht in der Figur 1 gezeigt ist. Der Schrägförderer 10 ist
für ein intervallartiges Fördern einsetzbar, wobei er dazu ausgebildet ist die geschnittenen
Scheiben portionsweise weiterzutransportieren.
[0034] Dem Schrägförderer 10 und der Schneidvorrichtung 7 ist ein horizontal gelagerter
Portionsförderer 15 nachgeordnet. Dieser umfasst zwei Umlenkrollen 16, 17, über die
ein Förderband 18 gespannt ist. Der Portionsförderer 15 ist auf einer Waage 19 positioniert,
die zum Erfassen des Gewichts, das heißt zum Erfassen eines Ist-Gewichts einer Portion
einsetzbar ist. Die Waage 19 kann alternativ im Portionsförderer 15 integriert angeordnet
ist. In einer weiteren Ausführung ist der Portionsförderer 15 direkt nach dem Förderer
2 angeordnet.
[0035] Die Figur 1 zeigt auch eine Kamera 20, die der Schneidvorrichtung 7 nachgeordnet
ist und sich in etwa auf der Höhe des Antriebs 8 der Schneidvorrichtung 7 befindet.
Die Kamera 20 fokussiert eine Schnittfläche 21 des Lebensmittelprodukts 1 aus einer
Lage schräg nach oben versetzt zur Schnittfläche 21. in einer weiteren Ausführung
der Erfindung ist die Kamera 20 gegenüber der Schnittfläche 21 angeordnet, wodurch
der Fokus frontal auf die Schnittfläche 21 fällt. Trotz hoher Schnittgeschwindigkeiten
der Schneidvorrichtung 7 ist die Kamera 20 dazu ausgebildet die Schnittfläche 21 während
des Aufschneidens komplett zu erfassen.
[0036] Ebenfalls ist eine Greifervorrichtung 22 abgebildet, die ein rechtes Ende des Lebensmittelprodukts
1 hält. Die Greifervorrichtung 22 weist einen Antrieb 23 auf, der als Spindelantrieb
ausgebildet sein kann. Der Antrieb 23 ist mit einem Greifer 24 verbunden und dazu
ausgebildet den Greifer 24 in Vorschubrichtung zu verfahren. Der Greifer 24 hält das
Lebensmittelprodukt 1 fest und positioniert es auf dem Förderer 2. Ein Vorschub des
Greifers 24 ist mit dem Vorschub des Förderers 2 synchronisiert. Obwohl der Greifer
24 in der Figur 1 das Lebensmittelprodukt 1 mit greifzangenartigen Befestigungsmitteln
festhält, können auch andere Mittel zum Halten beziehungsweise Positionieren verwendet
werden, die nicht in das Lebensmittelprodukt eingreifen, zum Beispiel eine Vakuumglocke.
Als Alternative zur Greifervorrichtung 22, um das Lebensmittelprodukt zu positionieren,
könnten auch Befestigungsmittel direkt am Förderband 5 des Förderers 2 angeordnet
sein. Vorstellbar sind zum Beispiel Positionierungsleisten, die dafür sorgen, dass
das Lebensmittelprodukt 1 gleichmäßig der Schneidvorrichtung 7 zugeführt wird.
[0037] Des Weiteren ist in der Figur 1 eine Steuervorrichtung 25 gezeigt. Die Steuervorrichtung
25 ist als Steuer- und Regelungssystem ausgebildet und ist mit dem Antrieb des Förderers,
mit dem Antrieb 8 der Schneidvorrichtung 7, mit dem Antrieb des Schrägförderers 10,
mit dem Antrieb 23 der Greifervorrichtung 22 sowie mit der Waage 19 und der Kamera
20 verbunden. Die Steuervorrichtung 25 ist dazu ausgebildet, beim Aufschneiden eines
ersten Lebensmittelprodukts 1 Daten der mit ihr. verbundenen Stellglieder, ebenfalls
Daten der Kamera 20 und der Waage 19 zu erfassen, auszuwerten und für eine Regelung
der verbundenen Stellglieder beim Aufschneiden wenigstens eines folgenden Lebensmittelprodukts
1 zu berücksichtigen. Insbesondere ist die Steuervorrichtung 25 dazu ausgebildet einen
aufschneidbaren Restbestand zu erfassen, der jedoch ein vorbestimmtes Sollgewicht
für eine Portion nicht erreicht. Der Restbestand wird von der Steuervorrichtung 25
anhand der erfassten Daten und des spezifischen Gewichts des Lebensmittelprodukts
1 ausgewertet und kann beispielsweise zur Vorschubsteuerung beim Aufschneiden eines
Folgeprodukts 1 berücksichtigt werden, damit ein erneuter Restbestand minimiert wird
und bestenfalls nicht mehr besteht.
[0038] Das Lebensmittelprodukt 1 wird von dem Förderer 2 beziehungsweise der Greifervorrichtung
22 solange der Schneidvorrichtung 7 zugeführt, bis bei der Steuervorrichtung 25 Informationen
eingehen, durch die ein Restbestand erkennbar ist, dass heißt ein aufschneidbarer
Teil, der jedoch nicht ausreicht, um eine sollgewichtige Portion zu schneiden. Die
Informationen über den Restbestand werden zum Aufschneiden wenigstens eines folgenden
Lebensmittelprodukts 1 von der Steuervorrichtung 7 zur Regelung entsprechender Stellglieder
verwendet und gegebenenfalls zur Erstellung eines Schnittplans berücksichtigt, wodurch
bei einem folgenden Lebensmittelprodukt 1 ein minimierter Restbestand zu erwarten
ist.
1. Verfahren zum Schneiden eines Lebensmittelproduktes (1) in Scheiben zur Bildung von
Portionen (11) unter Berücksichtigung dessen Sollgewichts, wobei auf einem Förderer
(2) nacheinander mehrere Lebensmittelprodukte (1) einer Schneidvorrichtung (7) zugeführt
werden, um das geförderte Lebensmittelprodukt (1) in Scheiben zu schneiden, wobei
während des Aufschneidens mittels einer Kamera (20) Daten über eine Schnittfläche
(21) des zu schneidenden Lebensmittelproduktes (1) gewonnen werden und die Informationen
von einer mit der Kamera (20) verbundenen Steuervorrichtung (25) ausgewertet werden,
um anhand der Daten die Dicke der abzuschneidenden Scheibe während des Aufschneidens
des Lebensmittelproduktes (1) durch Ansteuerung entsprechender Stellglieder zu verändern,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Steuervorrichtung (25) einen Restbestand eines ersten Lebensmittelprodukts (1)
erfasst, der nicht ausreicht, um eine Portion (11) mit dem Sollgewicht zu schneiden,
wobei der Restbestand als Eingangsgröße der Steuervorrichtung (25) zugeführt wird,
und von der Steuervorrichtung (25) zum Regeln entsprechender Stellglieder beim Aufschneiden
eines folgenden Lebensmittelprodukts (1) berücksichtigt wird, damit ein erneuter Restbestand
minimiert wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuervorrichtung (25) den Restbestand durch Daten des Gewichts und/oder Daten
der Länge und/oder Daten der Schnittfläche (21) und/oder Daten des spezifischen Gewichts
erfasst und den Restbestand für das Aufschneiden wenigstens des nächsten Lebensmittelprodukts
(1) auswertet.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuervorrichtung (25) einen Schnittplan für wenigstens das nächste, aufzuschneidende
Lebensmittelprodukt (1) erstellt, durch den das Lebensmittelprodukt (1) möglichst
ohne Restbestand in n Portionen mit dem Sollgewicht geschnitten werden kann, wobei
zur Erstellung des Schnittplans der Restbestand wenigstens eines vorherigen, aufgeschnittenen
Lebensmittelprodukts (1) berücksichtigt werden kann.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuervorrichtung (25) den Restbestand als Eingangsgröße auswertet, um eine Ausgangsgröße
zu bestimmen, die den Vorschub entsprechender Stellglieder regelt.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Gewicht jeder einzelnen Portion (11) vom Sollgewicht um eine vorgegebene Toleranz
abweichen kann, wobei die Summe der über einem Zeitraum T aufgeschnittenen Portionsgewichte
dividiert durch die Anzahl der in diesem Zeitraum T aufgeschnittenen Portionen dem
Sollgewicht entspricht.
6. Vorrichtung zum Schneiden mehrerer, einander nachfolgender Lebensmittelprodukte (1)
in Scheiben zur Bildung von Portionen (11) unter Berücksichtigung dessen Sollgewichts,
mit einem Förderer (2) zum Zuführen des Lebensmittelproduktes (1) zu einer Schneidvorrichtung
(7) und
einer Kamera (20) zum Ermitteln einer Schnittfläche (21) des Lebensmittelproduktes
(1), sowie
einer die Daten der Kamera (20) auswertenden Steuervorrichtung (25), um durch Ansteuern
entsprechender Stellglieder den Vorschub des Förderers (2) zu verändern, um das Sollgewicht
zu erreichen,
dadurch gekennzeichnet, dass
für die Steuervorrichtung (25) unter Auswertung eines aufschneidbaren, jedoch nicht
sollgewichtigen Restbestandes eines ersten aufzuschneidenden Lebensmittelprodukts
(1) eine Eingangsgröße erfassbar ist, um beim Aufschneiden wenigstens eines folgenden
Lebensmittelprodukts (1) einen erneuten Restbestand zu minimieren.
7. Die Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass von der Steuervorrichtung (25) als Eingangsgröße Daten des Gewichts und/oder Daten
der Länge und/oder Daten der Schnittfläche (21) und/oder Daten des spezifischen Gewichts
des Lebensmittelprodukts (1) erfassbar sind, um den Restbestand auszuwerten.
8. Die Vorrichtung nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass ein erfasster Restbestand als Ausgangsgröße von der Steuervorrichtung (25) zum Regeln
des Vorschubs entsprechender Stellglieder für das Aufschneiden wenigstens eines nächsten
Lebensmittelproduktes (1) ausgebbar ist.
9. Die Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Förderer (2) als Greifervorrichtung (22) ausgebildet ist, dessen Vorschub durch
die Steuervorrichtung (25) regelbar ist.
10. Die Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 9, gekennzeichnet durch, ein mit der Steuervorrichtung (25) verbundenes Längenmessgerät zum Erfassen der
Länge des Lebensmittelproduktes (1).
11. Die Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 10, gekennzeichnet durch, eine mit der Steuervorrichtung (25) verbundene Waage (19) zum Bestimmen eines Istgewichts
einer geschnittenen Portion (11).
12. Die Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Kamera (20) in Vorschubrichtung gesehen der Schneidvorrichtung (7) nachgeordnet
ist.
13. Die Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Kamera (20) der Schnittfläche (21) entgegengerichtet ist.
14. Die Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass von der Steuervorrichtung (25) die von der Kamera (20) erfassten Daten zur Bestimmung
der Dicke der abzuschneidenden Scheibe während des Aufschneidens des Lebensmittelprodukts
(1) auswertbar sind.
15. Die Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass die Schneidvorrichtung (7) ein Sichelmesser oder ein Kreismesser aufweist.