[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Transportieren von Packgut,
insbesondere Stapeln von pharmazeutischen Blisterverpackungen, und zum Verschieben
des Packguts in Aufnahmebehälter, die insbesondere als Faltschachteln ausgebildet
sind. Derartige Vorrichtungen werden vor allem in der pharmazeutischen oder auch in
der Lebensmittelindustrie für automatisierte Verpackungsstraßen eingesetzt, um unterschiedlichste
Produkte, wie zum Beispiel Tabletten, Kapseln, Dragees und dergleichen, die in Blisterverpackungen
eingeschweißt sind, in die dafür vorgesehenen Faltschachteln einzubringen.
[0002] Eine derartige Vorrichtung ist beispielsweise aus der
EP 1 612 147 B1 bekannt. Dort werden mehrere Blisterverpackungsstapel, die eine Mehrzahl von horizontal
übereinander gestapelten Blisterverpackungen umfassen, von oben in dafür vorgesehene,
in Transportrichtung auf Vorder- und Rückseite geschlossene Behälter gegeben. Nach
dem Heranführen von geeigneten Haltemitteln, die den Inhalt der Behälter von oben
ortsfest halten, werden die ortsfest gehaltenen Blisterstapel in den nunmehr geschlossenen
Behältern um 90° verschwenkt, die Haltemittel werden anschließend entfernt, und die
Blisterstapel werden schließlich auf ihrer Längsseite liegend in die dafür vorgesehenen
Faltschachteln geschoben.
[0003] Nachteilig an dieser bekannten Konstruktion ist, dass bei einer Änderung des Formats
der Blisterverpackungen oder deren Anzahl der entsprechende Abschnitt der Verpackungsstraße
neu eingerichtet werden muss, insbesondere jeder der Mehrzahl der Behälter, die Abstände
der Blisterstapel und dergleichen mehr. Darüber hinaus liegt der Drehpunkt der Blisterstapel
außerhalb des Stapels selbst, was zu einer hohen Beschleunigung in vom Drehpunkt entfernten
Randbereichen führt, die Beschädigungen der verpackten Produkte hervorrufen kann.
Des Weiteren ist der Aufbau der bekannten Vorrichtung komplex, so dass ein einfaches
Umstellen auf nicht um 90° gedrehte Blisterstapel ohne einen hohen Aufwand nicht möglich
ist.
[0004] Es ist daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Vorrichtung zum Transportieren
von Packgut und zum Verschieben des Packguts in Aufnahmebehälter bereitzustellen,
die die vorgenannten Nachteile des Standes der Technik überwindet, einfach aufgebaut
ist, das Packgut einer möglichst geringen Beschleunigung aussetzt und auf einfache
Weise an andere Formate des Packguts bzw. der Aufnahmebehälter angepasst werden kann.
[0005] Eine weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Verfahren zum Transportieren
von Packgut und zum Verschieben des Packguts in Aufnahmebehälter bereitzustellen,
das die vorgenannten Nachteile des Standes der Technik überwindet, das Packgut einer
möglichst geringen Beschleunigung aussetzt und eine einfache Anpassung des Formats
des Packguts bzw. der Aufnahmebehälter ermöglicht.
[0006] Diese Aufgaben werden durch die Gegenstände mit den Merkmalen der Ansprüche 1 bzw.
10 gelöst. Vorteilhafte Ausführungsformen sind Inhalt der Unteransprüche.
[0007] Erfindungsgemäß umfasst die Vorrichtung zum Transportieren von Packgut und zum Verschieben
des Packguts in Aufnahmebehälter eine erste Transportbahn, auf der das Packgut mittels
einer Mitnehmereinrichtung kontinuierlich in einer Förderrichtung förderbar ist, eine
zweite Transportbahn, auf der die Aufnahmebehälter getaktet zu einer Aufnahmeposition
förderbar sind, eine Wendeeinrichtung mit einem Wendebehälter, in der das Packgut
getaktet im Wesentlichen um 90° verschwenkbar ist, und eine Einschubvorrichtung, die
geeignet ist, das Packgut an der Aufnahmeposition senkrecht zur Förderrichtung in
einen der Aufnahmebehälter einzuschieben. Sie ist dadurch gekennzeichnet, dass der
Wendebehälter einen Boden, einen Deckel, eine Seitenwand und eine seitliche Öffnung
aufweist, wobei das Packgut in Förderrichtung von der ersten Transportbahn über die
seitliche Öffnung in den Wendebehälter schiebbar ist. Die erfindungsgemäße Vorrichtung
weist eine im Vergleich zum Stand der Technik einfache Konstruktion auf, weil sie
in bestehende Verpackungsstraßen auf einfache Weise einbaubar ist. Weiterhin ist es
damit möglich, unterschiedliche Maße des Packguts und der Aufnahmebehälter zu berücksichtigen,
und zwar durch Austauschen weniger Formatteile, so dass die Hauptbestandteile der
Vorrichtung bei einem Formatwechsel nicht verändert werden müssen.
[0008] Vorteilhafterweise zeigt die seitliche Öffnung des Wendebehälters in Aufnahmeposition
nach oben. Der Wendebehälter ist somit in der Stellung vor der Drehung nicht nach
oben geöffnet, weshalb während der Drehung und durch die in Aufnahmeposition wirkende
Schwerkraft auf Haltemittel verzichtet werden kann, die das Packgut von allen Seiten,
d.h. auch von der seitlichen Öffnung her, sichern.
[0009] Bevorzugt weist die Wendeeinrichtung einen Schlitten, der drehbar mit dem Wendebehälter
verbunden ist, und ein Führungselement auf, in dem der Wendebehälter geführt ist,
wobei die wendeeinrichtung derart eingerichtet ist, dass eine Linearbewegung des Schlittens
die
[0010] Schwenkbewegung des Wendebehälters um 90° bewirkt. Mit dieser Konstruktion ist es
möglich, verschiedene Formate von Wendebehältern zu verwenden, wobei lediglich die
vertikale Position des linear verfahrenden Schlittens und der notwendige Fahrweg des
Schlittens eingestellt werden müssen.
[0011] Mit besonderem Vorteil wird der Schlitten von einem Servomotor mittels Riemenantrieb
angetrieben. Derartige Antriebskonstruktionen sind kostengünstig und in einfacher
Weise aufzubauen.
[0012] Damit die erfindungsgemäße Vorrichtung flexibel genutzt werden kann, ist vorzugsweise
der Servomotor wahlweise zuschaltbar. Dies bedeutet, dass bei nicht zugeschaltetem
Verschwenkantrieb der Wendebehälter nicht verschwenkt wird, sondern in seiner Ausgangsposition
verbleibt, und die Einschubvorrichtung das Packgut in dieser Position in entsprechende
Aufnahmebehälter schieben kann. Sobald ein Drehen des Packguts und damit eine Anpassung
an entsprechend um 90° gedrehte Aufnahmebehälter erforderlich ist, kann der Verschwenkantrieb
mittels Servomotor aktiviert werden, wobei lediglich auf Einschubseite dafür zu sorgen
ist, dass die Einschubvorrichtung in geeigneter Weise ausgerichtet ist, um das Packgut
vollständig in den Aufnahmebehälter zu schieben. Weitere Anpassungen sind nicht notwendig,
wodurch die Flexibilität der erfindungsgemäßen Vorrichtung erheblich erhöht wird.
[0013] Bevorzugt weist der Wendebehälter mindestens eine Ausnehmung für die Mitnehmereinrichtung
auf. Damit ist sichergestellt, dass das Packgut vollständig an die richtige Position
innerhalb des Wendebehälters eingeschoben werden kann.
[0014] Mit weiterem Vorteil weist der Wendebehälter eine Nut auf. Damit kann sichergestellt
werden, dass die Einschubvorrichtung das Packgut über die gesamte Breite bzw. Höhe
des Wendebehälters erfasst und in den Aufnahmebehälter schiebt. Insbesondere bei Stapeln
von Blisterverpackungen ist dies entscheidend, da der gesamte Stapel einschließlich
der Blisterverpackungen an den Stapelrändern übertragen werden muss. Die Nut kann
auch zur Führung der Einschubvorrichtung dienen.
[0015] Es ist ebenfalls ein Vorteil der erfindungsgemäßen Vorrichtung, dass das Führungselement
der Wendeeinrichtung stationär und unveränderlich ist. Bei einem Formatwechsel des
tauscht und der Fahrweg des Verschwenkantriebes bzw. Schlittens an die neue Größe
angepasst werden. Die Konstruktion wird dadurch noch weiter vereinfacht.
[0016] Weiterhin erfindungsgemäß ist ein Verfahren zum Transportieren von Packgut und zum
Verschieben des Packguts in Aufnahmebehälter, das folgende Schritte aufweist: a) kontinuierliches
Fördern von Packgut auf einer ersten Transportbahn mittels einer Mitnehmereinrichtung
in einer Förderrichtung, b) getaktetes Fördern von Aufnahmebehältern auf einer zweiten
Transportbahn an einer Aufnahmeposition, c) Einführen des Packguts in einen Wendebehälter
einer Wendeeinrichtung, d) Verschwenken des Wendebehälters um im Wesentlichen 90°,
e) Schieben des Packguts aus dem Wendebehälter in den an der Aufnahmeposition angeordneten
Aufnahmebehälter im Wesentlichen senkrecht zur Förderrichtung, wobei der Wendebehälter
einen Boden, einen Deckel, eine Seitenwand und eine seitliche Öffnung aufweist, und
wobei das Packgut in Schritt c) in Förderrichtung von der ersten Transportbahn in
die seitliche Öffnung des Wendebehälters eingeschoben wird.
Kurze Beschreibung der Figuren
[0017] Im Nachfolgenden wird die vorliegende Erfindung unter Bezugnahme auf die beigefügten
Zeichnungen ausführlich beschrieben, in denen:
- Fig. 1
- zeigt eine perspektivische Darstellung wesentlicher Bestandteile einer bevorzugten
Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung in einer ersten Position;
- Fig. 2
- zeigt in perspektivischer Darstellung wesentliche Bestandteile der Ausführungsform
aus Fig. 1 in einer zweiten Position;
- Fig. 3
- zeigt eine Seitenansicht der bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung
in der in Fig. 1 dargestellten ersten Position;
- Fig. 4
- zeigt eine Seitenansicht der bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung
in einer Zwischenposition;
- Fig. 5
- zeigt in perspektivischer Darstellung wesentliche Bestandteile der bevorzugten Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Vorrichtung in der in Fig. 4 dargestellten Zwischenposition;
- Fig. 6
- zeigt eine Draufsicht der bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung
in Einschubposition.
Ausführliche Beschreibung der Figuren
[0018] Fig. 1 zeigt in perspektivischer Darstellung wesentliche Bestandteile einer bevorzugten
Ausführungsform der vorliegenden Erfindung. Die erfindungsgemäße Vorrichtung 1 umfasst
eine erste Transportbahn 3, auf der eine Mitnehmereinrichtung 5 das Packgut 7, hier
bestehend aus einem Stapel von übereinander liegenden Blisterverpackungen 8, in einen
Wendebehälter 9 eingeführt hat. Der Wendebehälter 9 weist einen Boden 11, einen Deckel
13, eine Seitenwand 15 sowie ein Bodengestell 17 auf. An dem Bodengestell 17 sind
erste Lagerrollen 19 und eine zweite Lagerrolle 21 angeordnet, wobei nur eine der
ersten Lagerrollen 19 sichtbar ist und die zweite Lagerrolle 21 in einem aus zwei
Schienen bestehenden, stationären Führungselement 23 beweglich geführt ist. Der Deckel
13 des Wendebehälters 9 weist zwei Ausnehmungen 25 auf, in die die Mitnehmer der Mitnehmereinrichtung
5 wie dargestellt eingefahren sind, um den Stapel von Blisterverpackungen 8 vollständig
bis an die Seitenwand 15 in den Wendebehälter 9 schieben zu können. In der in Fig.
1 dargestellten Position liegen die Blisterverpackungen 8 parallel übereinander und
bilden somit einen vertikalen Blisterstapel.
[0019] Fig. 2 zeigt ebenfalls in perspektivischer Darstellung die erfindungsgemäße Vorrichtung
1 in einer zweiten Position, in der der Wendebehälter 9 gegenüber der in Fig. 1 dargestellten
Position bereits um 90° verschwenkt ist. Es ist anzumerken, dass bestimmte Bestandteile
der erfindungsgemäßen Vorrichtung der Einfachheit halber weggelassen sind. Beispielsweise
sind die zweite Transportbahn mit den Aufnahmebehältern und die bereits nach unten
weg geklappte Mitnehmereinrichtung 5 nicht dargestellt, sowie die auch in Fig. 1 weggelassenen
Teile der Wendeeinrichtung wie Schlitten, Servomotor und Riemenantrieb.
[0020] Deutlich ist in Fig. 2 erkennbar, dass der Wendebehälter 9 sich nunmehr um 90° gedreht
hat, wobei die Drehung durch die Führung der zweiten Lagerrolle 21 in dem Führungselement
23 bewirkt wurde. Die Schwenkbewegung wird angetrieben von einem (nicht dargestellten)
Servomotor mit Riemenantrieb, der die erste Endlagerrollen 19 aus der in Fig. 1 dargestellten
Ausgangsposition in die in Fig. 2 dargestellte zweite Position linear nach oben verschiebt
und damit das Kippen bzw. Verschwenken des Wendebehälters 9 bewirkt. Der in dem Wendebehälter
9 befindliche Stapel von Blisterverpackungen 8 liegt nun ebenfalls um 90° gedreht
in dem Wendebehälter 9, wobei nun die Blisterverpackungen 8 auf ihren Längskanten
stehend einen horizontalen Stapel bilden. In dieser Position greift nun eine Einschubvorrichtung
27 senkrecht zur Förderrichtung des Packguts 7 an dem Stapel von Blisterverpackungen
8 an und verschiebt das Packgut 7 in Richtung der (nicht dargestellten) Aufnahmebehälter.
Für den Einschubvorgang weist der Wendebehälter 9 auf der Unterseite des Deckels 13
eine Nut 29 auf, in die die Einschubvorrichtung 27 eingreift, um ein sicheres Einschieben
insbesondere an den Rändern des Packguts zu gewährleisten. Die Einschubvorrichtung
27 kann optional in der Nut geführt sein. Man beachte, dass der Antrieb der Einschubvorrichtung
27, der beispielsweise über einen Servomotor erfolgen kann, in Fig. 2 nicht dargestellt
ist.
[0021] Fig. 3 zeigt eine Seitenansicht der bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Vorrichtung, wobei zum einen das Packgut 7 bereits in dem Wendebehälter 9, wie in
Fig. 1 dargestellt, vorhanden ist und zum anderen sich ein weiterer Stapel von Blisterverpackungen
8 noch auf der ersten Transportbahn 3 befindet und gerade von der Mitnehmereinrichtung
5 in Richtung der Aufnahmeposition verschoben wird. In Fig. 3 ist nun der Schlitten
22 der Wendeeinrichtung dargestellt, von dem daran angelenkten ersten Lagerrollen
19 linear nach oben verschoben werden und dadurch das Bodengestell 17 bewegen, um
das Verschwenken des Wendebehälters 9 zu bewirken. Im oberen Bereich des Schlittens
22 ist ein Leitelement 24 angeordnet, das sich in Richtung der ersten Transportbahn
3 erstreckt, um die Führung des Packguts 7 beim Übergang zwischen der Transportbahn
3 in den Wendebehälter 9 zu unterstützen.
[0022] Fig. 4 zeigt in Seitenansicht die erfindungsgemäße Vorrichtung 1 ähnlich der Darstellung
in Fig. 3 mit dem Unterschied, dass die Wendeeinrichtung den Wendebehälter 9 bereits
um einen Großteil des Verschwenkweges gedreht hat. Des Weiteren sieht man im linken
Bereich der Fig. 4, dass der zweite Stapel von Blisterverpackungen 8 auf der ersten
Transportbahn 3 weiter in Richtung der Wendeeinrichtung herangeführt ist, um im nächsten
Takt der Wendeeinrichtung verschwenkt zu werden. Der Schlitten 22 ist nun senkrecht
nach oben gefahren und hat dabei den im Führungselement 23 geführten Wendebehälter
9 fast vollständig gekippt. Ebenfalls ist in Fig. 4 erkennbar, wie die Mitnehmereinrichtungen
5 in ihrer kontinuierlich umlaufenden Bahnbewegung nach unten abschwenken, nachdem
sie den Stapel von Blisterverpackungen 8 vollständig in den Wendebehälter 9 hineingeschoben
haben (siehe Fig. 1).
[0023] In Fig. 5 sind in perspektivischer Darstellung wesentliche Bestandteile der bevorzugten
Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung in einer ähnlichen Position wie
in Fig. 4 dargestellt. Dabei wurden das Packgut 7, die erste Transportbahn 3, die
Mitnehmereinrichtung 5, die Einschubvorrichtung 27 unter anderem weggelassen. Jedoch
ist in Fig. 5 der Antrieb des Schlittens 22 dargestellt, der einen Riemenantrieb 26
umfasst, der wiederum von dem Servomotor 28 angetrieben wird. Die Anfangsposition
des Schlittens 22 vor dem vertikalen Verfahren und auch die Länge des Verfahrwegs
des Schlittens 22 ist durch geeignetes Positionieren und Einstellen des Riemenantriebs
26 steuerbar. Damit lassen sich andere Größen von Wendebehältern 9 flexibel einrichten,
ohne die wesentlichen Bestandteile der Wendeeinrichtung den Schlitten 22, dessen Antrieb
26, 28 oder das Führungselement 23 zu verändern. Es versteht sich, dass auch andere
Antriebe für das Verfahren des Schlittens 22 zur Anwendung kommen können wie z.B.
ein Zahnstangenantrieb, Kugelgewindetrieb, Hydraulikantrieb oder dergleichen. Weiterhin
muss der Schlitten nicht notwendigerweise eindimensional senkrecht nach oben bzw.
unten verfahren. Es sind auch andere, aufwändigere Konstruktionen der Wendeeinrichtung
zum Verschwenken des Wendebehälters 9 denkbar.
[0024] Der Schlitten 22 ist wie in Fig. 5 dargestellt nur auf einer Seite bezogen auf die
erste Transportbahn 3 angetrieben. Der Wendebehälter 9 ist über die ersten Lagerrollen
19 an beiden Seiten über ein U-förmiges Tragelement am Schlitten 22 angelenkt, wodurch
ein gleichmäßiges Anheben gewährleistet ist und die Gefahr von Verklemmungen beim
Verschwenken reduziert wird.
[0025] Fig. 6 zeigt eine Draufsicht der bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Vorrichtung 1 mit Darstellung der zweiten Transportbahn 4 und der darauf angeordneten
Aufnahmebehälter 6, die als in der Pharmaindustrie übliche quaderförmige Faltschachteln
ausgebildet sind. An der Aufnahmeposition der Aufnahmebehälter 6 wird der horizontale
Stapel von senkrecht nebeneinander stehenden Blisterverpackungen 8 senkrecht zur Förderrichtung
(siehe Pfeil) der beiden Transportbahnen 3, 4 von der Einschubvorrichtung 27 aus dem
Wendebehälter 9 geschoben. Die in Fig. 6 dargestellte Position ist eine Zwischenposition,
in der der Blisterstapel gerade an der Öffnung der aufgerichteten Faltschachtel 6
angelangt ist. Üblicherweise schiebt die Einschubvorrichtung 27 das Packgut 7 vollständig
und ohne Anschlag in die Aufnahmebehälter 6. Optional kann eine Anschlagvorrichtung
vorgesehen sein. Die zweite Transportbahn 4 ist als zweiteilige Förderkette ausgebildet,
was eine flexible Anpassung an unterschiedliche Größen der Aufnahmebehälter 6 ermöglicht.
Die Aufnahmebehälter 6 müssen nicht notwendigerweise geschlossen sein, sondern können
auch an bestimmten Seiten auch offen sein.
[0026] Nach dem vollständigen Einschieben des Blisterstapels in den Aufnahmebehälter 6 fährt
die Einschubvorrichtung 27 wieder zurück und der Antrieb 26, 28 der Wendeeinrichtung
fährt nach unten und bewirkt so das Zurückkehren bzw. Zurückschwenken des Wendebehälters
9 in seine Ausgangsposition zur Aufnahme des nächsten, von der Mitnehmereinrichtung
5 herangeführten Blisterstapels.
[0027] Mit dem vorliegenden Gegenstand wurde eine Vorrichtung zum Transportieren von Packgut
und zum Verschieben des Packguts in Aufnahmebehälter bereitgestellt, die einen relative
einfachen Aufbau aufweist, das Packgut einer möglichst geringen Beschleunigung aussetzt,
und auf einfache Weise an andere Formate des Packguts bzw. der Aufnahmebehälter angepasst
werden kann
1. Vorrichtung (1) zum Transportieren von Packgut (7) und zum Verschieben des Packguts
(7) in Aufnahmebehälter (6), umfassend:
eine erste Transportbahn (3), auf der das Packgut (7) mittels einer Mitnehmereinrichtung
(5) in einer Förderrichtung kontinuierlich förderbar ist,
einer zweiten Transportbahn (4), auf der die Aufnahmebehälter (6) getaktet zu einer
Aufnahmeposition förderbar sind,
einer Wendeeinrichtung mit einem Wendebehälter (9), in der das Packgut (7) getaktet
im Wesentlichen um 90° verschwenkbar ist, und
einer Einschubvorrichtung (27), die geeignet ist, das Packgut (7) an der Aufnahmeposition
senkrecht zur Förderrichtung in einen der Aufnahmebehälter (6) einzuschieben,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Wendebehälter (9) einen Boden (11), einen Deckel (13), eine Seitenwand (15) und
eine seitliche Öffnung aufweist,
wobei das Packgut (7) in Förderrichtung von der ersten Transportbahn (3) über die
seitliche Öffnung in den Wendebehälter (9) schiebbar ist.
2. Vorrichtung (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die seitliche Öffnung des Wendebehälters (9) in Aufnahmeposition nach oben zeigt.
3. Vorrichtung (1) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Wendeeinrichtung einen Schlitten (22), der drehbar mit dem Wendebehälter (9)
verbunden ist, und ein Führungselement (23) umfasst, in dem der Wendebehälter (9)
geführt ist, und derart eingerichtet ist, dass eine Linearbewegung des Schlittens
(22) die Schwenkbewegung des Wendebehälters (9) um 90° bewirkt.
4. Vorrichtung (1) nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Schlitten (22) von einem Servomotor (28) mittels Riemenantrieb (26) angetrieben
ist.
5. Vorrichtung (1) nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Servomotor (28) wahlweise zuschaltbar ist.
6. Vorrichtung (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Wendebehälter (9) mindestens eine Ausnehmung (25) für die Mitnehmereinrichtung
(5) aufweist.
7. Vorrichtung (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Wendebehälter (9) eine Nut (29) aufweist.
8. Vorrichtung (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Packgut (7) ein Stapel von Blisterverpackungen (8) ist.
9. Vorrichtung (1) nach einem der Ansprüche 3 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Führungselement (23) der Wendeeinrichtung stationär und unveränderlich ist.
10. Verfahren zum Transportieren von Packgut (7) und zum Verschieben des Packguts (7)
in Aufnahmebehälter (6) mit den folgenden Schritten:
a) kontinuierliches Fördern von Packgut (7) auf einer ersten Transportbahn (3) mittels
einer Mitnehmereinrichtung (5) in einer Förderrichtung,
b) getaktetes Fördern von Aufnahmebehältern (6) auf einer zweiten Transportbahn (4)
an eine Aufnahmeposition,
c) Einführen des Packguts (7) in einen Wendebehälter (9) einer Wendeeinrichtung,
d) Verschwenken des Wendebehälters (9) um im Wesentlichen 90°,
e) Schieben des Packguts (7) aus dem Wendebehälter (9) in den an der Aufnahmeposition
angeordneten Aufnahmebehälter (6) im Wesentlichen senkrecht zur Förderrichtung,
wobei der Wendebehälter (9) einen Boden (11), einen Deckel (13), eine Seitenwand (15)
und eine seitliche Öffnung aufweist, und wobei das Packgut (7) in Schritt c) in Förderrichtung
von der ersten Transportbahn (3) in die seitliche Öffnung des Wendebehälters (9) eingeschoben
wird.