[0001] Die Erfindung betrifft eine mobile Arbeitsmaschine, insbesondere Flurförderzeug,
mit mindestens zwei Bedieneinheiten, insbesondere Bedienpulten, wobei jede Bedieneinheit
mit mindestens einem Signalgeber zur Steuerung einer Fahrzeugfunktion versehen ist,
wobei sich höchstens eine Bedieneinheit in einem aktivem Zustand befindet während
sich gleichzeitig alle weiteren Bedieneinheiten in einen nicht-aktiven Zustand befinden,
wobei ausschließlich der an der aktiven Bedieneinheit angeordnete Signalgeber als
Sollwertgeber zur Steuerung der Fahrzeugfunktionen wirksam ist.
[0002] Kommissionierflurförderzeuge, beispielsweise Kommissionierstapler oder Hochregalkommissionierer
bzw. Vertikalkommissionierer, weisen einen beispielsweise als Fahrkorb für die Bedienperson
ausgebildeten, anhebbaren und absenkbaren Fahrerstand auf. An dem Fahrerstand ist
hierbei ein Lastaufnahmemittel angeordnet, das beispielsweise von einer in Fahrzeuglängsrichtung
angeordneten Lastgabel oder einer Schwenkschubgabel bzw. einer in Fahrzeugquerrichtung
angeordneten Teleskopgabel ausgeführt sein kann. Derartige Kommissionierflurförderzeuge
werden in Regalanlagen für einen Kommissionierbetrieb und Kommissionierarbeiten von
Waren aus höheren Regalebenen eingesetzt. Zur Bedienung des Flurförderzeugs ist es
bekannt, mehrere Bedieneinheiten an dem Fahrerstand vorzusehen, an denen zumindest
teilweise Bedienelemente für dieselben Fahrzeugfunktionen angeordnet sind, beispielsweise
eine Lenkung, die Fahrfunktion und die Bewegungen des Lastaufnahmemittel, insbesondere
Heben und Senken des Lastaufnahmemittels.
[0003] Die mehreren Bedieneinheiten können wechselweise bzw. alternativ aktiviert bzw. deaktiviert
werden, so dass die Fahrzeugfunktionen lediglich mit den Bedienelementen an der aktiven
Bedieneinheit gesteuert werden können. Die an den Bedienelementen der aktiven Bedieneinheit
vorgegebenen Sollwerte für die Fahrzeugfunktionen werden hierbei an einem entsprechenden
Signalempfangsmodul, beispielsweise einer elektronischen Steuerung des Lenkantriebs,
einer elektronischen Steuerung des Fahrantriebs oder einer elektronischen Steuerung
eines Hubantriebs zur Bewegungen des Lastaufnahmittels und somit für die Bedienung
der Arbeitsmaschine verwendet.
[0004] Eine gattungsgemäße Arbeitsmaschine mit zwei Bedieneinheiten ist aus der
EP 1 199 278 B1 bekannt. Um die an den Bedieneinheiten vorgegebenen Sollwerte für Heben/Senken und
insbesondere den Sollwert des Lenkgebers umzuschalten und somit sicherzustellen, dass
die Bedienung des Fahrzeugs lediglich anhand der an den Bedienelementen der aktiven
Bedieneinheit vorgegebenen Sollwerten erfolgt, ist bei der
EP 1 199 278 B1 eine externe elektrische Schaltung als Umschalteinrichtung vorgesehen, die zwischen
den Sollwerten der Lenkgeber umschaltet und die Bedieneinheiten überwacht. Diese externe
elektrische Schaltung ist an Zustandssignalausgänge und die Ausgänge der jeweiligen
Lenkgeber der beiden Bedieneinheiten angeschlossen und besteht aus mehreren mechanisch
schaltenden Relaisschaltern, mit denen an einem Kontrollsignalausgang der elektrischen
Schaltung ein Signal erzeugt werden kann, wenn lediglich eine Bedieneinheit aktiv
und die weitere Bedieneinheit deaktiviert ist. Die externe elektrische Schaltung weist
weiterhin eine von mehreren Relaiskontakten als schaltbare Hardware-Verbindung gebildete
Lenkungsschaltung zum Umschalten des Sollwertes des Lenkgebers auf, die den Lenkgeber
der aktiven Bedieneinheit zu einem Lenksignalausgang durchschaltet, der mit der elektronischen
Lenkungssteuerung verbunden ist.
[0005] Die mechanischen Relaiskontakte einer derartigen externen Schaltung weisen jedoch
Nachteile bezüglich der Schaltsicherheit auf, wobei weiterhin aufgrund des Kontaktprellens
und der an den Kontaktstellen auftretenden Übergangswiderstände unstabile Schaltzustände
und Verfälschungen der Sollwertsignale der Lenksignalgeber auftreten können.
[0006] Zudem weist die externe elektrische Schaltung der
EP 1 199 287 B1 aufgrund der Vielzahl der mittels Magnetspulen betätigten Relaiskontakte eine hohen
Bauaufwand auf und verursacht durch den eingangsseitigen Anschluss der beiden Bedieneinheiten
einen hohen Verdrahtungsaufwand zwischen den Bedieneinheiten und der externen elektrischen
Schaltung.
[0007] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine gattungsgemäße Arbeitsmaschine
mit mehreren Bedieneinheiten zur Verfügung zu stellen, bei der der Umschaltvorgang
zwischen den Bedieneinheiten hinsichtlich des Bauaufwandes vereinfacht ist.
[0008] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Kombination der folgenden Merkmale gelöst:
● Jede Bedieneinheit ist über eine Ausgangsleitung mit mindestens einem die Fahrzeugfunktion
steuernden Signalempfangsmodul verbunden,
● jede Bedieneinheit ist mit einer elektronischen Schalteinheit zur Weiterleitung
oder Unterbindung der Weiterleitung des Sollwertes des Signalgebers der entsprechenden
Bedieneinheit an das Signalempfangsmodul versehen,
● die Bedieneinheiten stehen mit einem übergeordneten Kommunikationsmodul in Verbindung,
das an der aktiven Bedieneinheit die Schalteinheit zur Weiterleitung des Sollwertes
des Signalgebers der aktiven Bedieneinheit an das Signalempfangsmodul ansteuert und
an den weiteren nicht-aktiven Bedieneinheiten die Schalteinheit zur Unterbindung der
Weiterleitung des Sollwertes des Signalgebers der entsprechenden Bedieneinheit an
das Signalempfangsmodul ansteuert.
[0009] Erfindungsgemäß steht somit jede Bedieneinheit mit dem die Fahrzeugfunktion steuernden
Signalempfangsmodul über eine separate Ausgangsleitung in Verbindung, wobei jede Bedieneinheit
mit einer in der Bedieneinheit integrierten elektronischen Schalteinheit versehen
ist, in der der Umschaltvorgang bevorzugt überwacht durchgeführt wird, so dass an
der aktiven Bedieneinheit das Sollwertsignal des Signalgebers an das Signalempfangsmodul
weitergeleitet werden kann sowie an allen weiteren nicht-aktiven Bedieneinheiten die
Weiterleitung des Sollwertsignals des Signalgebers an das Signalempfangsmodul unterbunden
werden kann. Der Umschaltvorgang der Schalteinheiten in den Bedieneinheiten wird über
ein übergeordnetes Kommunikationsmodul gesteuert, mit dem die Bedieneinheiten in kommunikativer
Verbindung stehen. Mit dem übergeordneten Kommunikationsmodul kann weiterhin die Umschaltung
zwischen den Bedieneinheiten auf einfache Weise überwacht werden. Bei der Erfindung
ergeben sich eine Reihe von Vorteilen. Die Umschaltung und Überwachung der Bedieneinheiten
erfolgt in den Bedieneinheiten selbst, so dass sich eine dezentrale Realisierung einer
Umschalteinrichtung ergibt. Gegenüber der aus der
EP 1 199 278 B1 bekannten Umschaltung der Bedieneinheiten mittels einer externen elektrischen Schaltung
als zentrale und separate Umschalteinrichtung sind bei der Erfindung keine externen,
außerhalb der Bedieneinrichtungen angeordneten elektromechanischen Komponenten, beispielsweise
Relais, in einer externen Schaltung erforderlich, wodurch sich der Bauaufwand und
der Verdrahtungsaufwand reduzieren. Ein weiterer Vorteil der Erfindung besteht darin,
dass die erfindungsgemäße Umschaltung auf einfache Weise auf mehr als zwei Bedieneinrichtungen
erweitert werden kann, da durch die jeweilige Verbindung der Bedieneinheiten mit dem
Signalempfangsmodul über die entsprechende Ausgangsleitung und die von dem übergeordneten
Kommunikationsmodul gesteuerte elektronische Schalteinheit in jeder Bedieneinheit
auf einfache Weise bei mehr als zwei Bedieneinheiten der Umschaltvorgang gesteuert
und der Signalgeber der aktiven Bedieneinheit mit dem Signalempfangsmodul zur Steuerung
der Fahrzeugfunktion verbunden werden kann.
[0010] Gemäß einer bevorzugten Weiterbildung der Erfindung ist die elektronische Schalteinheit
der jeweiligen Bedieneinheit jeweils als eine in sich überwachte elektronische Schalteinheit
ausgebildet. Hierdurch kann auf einfache Weise der Umschaltvorgang zwischen den Bedieneinheiten
überwacht in der Bedieneinheit durchgeführt werden und beispielsweise mittels des
Kommunikationsmoduls überwacht werden, so dass eine hohe Betriebssicherheit erzielt
wird.
[0011] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist der Signalgeber als Lenkgeber
und das Signalempfangsmodul von einer Lenksteuerung eines Lenkantriebs gebildet. Durch
die jeweilige separate Verbindung des Signalgebers der Lenkung der jeweiligen Bedieneinheit
mit der Lenksteuerung einer elektrischen Lenkung, in der die Stellung des gelenkten
Rades auf den am Lenkgeber vorgegebenen Sollwert geregelt wird, über eine entsprechende
Ausgangsleitung der jeweiligen Bedieneinheit und die entsprechenden Schalteinheiten
in den Bedieneinheiten kann der Sollwert des Lenkgebers an der aktiven Bedieneinheit
auf einfache Weise zur Steuerung der Lenkung an die elektronische Lenksteuerung weitergeleitet
werden und somit die Umschaltung des Lenkungssollwertes erzielt werden.
[0012] Mit besonderem Vorteil stehen die Bedieneinheiten mittels einer Kommunikationsverbindung,
insbesondere einer Datenleitung, mit dem übergeordneten Kommunikationsmodul in Verbindung.
Über eine Datenleitung, beispielsweise ein Bus-System, kann auf einfache Weise eine
Kommunikation der Mehrzahl der Bedieneinheiten mit dem übergeordneten Kommunikationsmodul
erfolgen und von dem übergeordneten Kommunikationsmodul Steuersignale zu den Schalteinheiten
in den Bedieneinheiten gesendet werden.
[0013] Das übergeordnete Kommunikationsmodul kann gemäß einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung von einer elektronischen Fahrzeugsteuerung gebildet werden.
[0014] Alternativ ist es möglich, dass das übergeordnete Kommunikationsmodul von dem Signalempfangsmodul
und somit der elektronischen Steuereinheit der anzusteuernden Fahrzeugfunktion gebildet
ist.
[0015] Die elektronische Schalteinheit jeder Bedieneinheit ist gemäß einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung von mindestens einem elektronischen Schaltelement gebildet. Mit einem
derartigen elektronischen Schaltelement als elektronischer Schalter in der jeweiligen
Bedieneinheit kann auf einfache Weise in einer geschlossenen Schaltstellung der Sollwert
des Signalgebers der jeweiligen Bedieneinheit über die Ausgangsleitung der entsprechenden
Bedieneinheit an das Signalempfangsmodul weitergeleitet bzw. in einer offenen Schaltstellung
die Weiterleitung des Sollwertes des Signalgebers der jeweiligen Bedieneinheit an
das Signalempfangsmodul unterbrochen werden. Zudem kann ein derartiges elektronisches
Schaltelement in der jeweiligen Bedieneinheit auf einfache Weise von dem übergeordneten
Kommunikationsmodul angesteuert werden. Weiterhin ist ein elektronisches Schaltelement
auf einfache Weise von dem Kommunikationsmodul überwachbar, indem beispielsweise das
Schaltsignal des elektronischen Schaltelements oder das Ausgangssignal zurückgemeldet
wird. Als elektronisches Schaltelement kann jedes elektronische Bauteil oder jedes
elektronische bzw. optische Halbleiterelement verwendet werden, das einen elektronischen
Schalter bildet, beispielsweise ein Optokoppler, ein Transistor, insbesondere ein
optischer Transistor, oder ein Varistor.
[0016] Sofern gemäß einer zweckmäßigen Weiterbildung der Erfindung jede Bedieneinheit mit
einem Aktivierungselement zur Vorgabe eines aktiven Zustands der Bedieneinheit an
das übergeordnete Kommunikationsmodul versehen ist, kann von dem übergeordneten
[0017] Kommunikationsmodul der Umschaltvorgang auf die aktive Bedieneinheit und die Deaktivierung
der nicht-aktiven Bedieneinheiten auf einfache Weise gesteuert werden. Gemäß einer
bevorzugten Weiterbildung der Erfindung ist die Ausgangsleitung als ein-oder mehradrige
Leitung ausgebildet, wobei die elektronische Schalteinheit jeder Ader der Ausgangsleitung
zugeordnet ist. Insbesondere bei der Weiterleitung des Lenkungssollwertes an die elektronische
Lenksteuerung ist es bekannt, den Sollwert des Lenkgebers aus Sicherheitsgründen mehrfach
zu erfassen und an die Lenksteuerung weiterzuleiten. Hierzu wird eine mehradrige Leitung
verwendet, wobei in jeder Ader der Leitung ein Sollwertsignal geführt ist. Sofern
für jede Ader einer mehradrigen Ausgangsleitung eine elektronische Schalteinheit,
beispielsweise ein elektronisches Schaltelement, vorgesehen ist, kann bei der Erfindung
auf einfache Weise eine Umschaltung des in jeder Ader der Ausgangsleitung geführten
Lenkungssollwertes erzielt werden.
[0018] Weitere Vorteile und Einzelheiten der Erfindung werden anhand der in den schematischen
Figuren dargestellten Ausführungsbeispiele näher erläutert. Hierbei zeigt
- Figur 1
- ein erfindungsgemäße Flurförderzeug in einer Seitenansicht,
- Figur 2
- den Fahrerplatz des Flurförderzeugs der Figur 1 mit mehreren Bedieneinheiten und
- Figur 3
- die erfindungsgemäße elektrische Anordnung der Bedieneinrichtungen.
[0019] In der Figur 1 ist ein erfindungsgemäßes, beispielsweise als Vertikalkommissionierer
ausgebildetes Flurförderzeug 1 in einer Seitenansicht als Beispiel einer mobilen Arbeitsmaschine
dargestellt.
[0020] Das Flurförderzeug 1 weist einen Rahmen 2 auf, in dem ein Batteriefach zur Aufnahme
einer beispielsweise als Antriebsbatterie ausgebildeten Energieversorgungseinheit
3 ausgebildet ist. Das Flurförderzeug 1 weist ein von einem Hubgerüst gebildetes Hubwerk
4 auf, an dem ein als Fahrkorb bzw. Fahrerkabine ausgebildeter Fahrerstand 5, der
einen anhebbaren und absenkbaren Fahrerarbeitplatz F für eine Bedienperson bildet,
mittels eines nicht näher dargestellten Hubantriebs auf- und abbewegbar angeordnet
ist.
[0021] An dem Fahrerstand 5 ist bei dem dargestellten Kommissionierflurförderzeug 1 ein
Lastaufnahmemittel 6 angeordnet, das beispielsweise als Lastgabel mit zwei Gabelzinken
ausgebildet ist, die an einen am Fahrerstand 5 angeordneten Hubmast 7 anhebbar und
absenkbar angeordnet sein kann.
[0022] In dem Fahrerstand 5 sind die für die Bedienung des Flurförderzeugs 1 erforderlichen
Steuer- und Bedienelemente angeordnet. Wie aus der Figur 2 ersichtlich ist, ist der
Fahrerstand 5 mit mehreren, beispielsweise von Bedienpulten gebildeten Bedieneinheiten
B1, B2 versehen. Die Bedieneinheit B1 ist hierbei als mastseitiges Bedienpult ausgebildet,
das an der dem Hubwerk 4 zugewandten Seite des Fahrerstandes 5 angeordnet ist. Die
Bedieneinheit B2 ist als lastseitiges Bedienpult ausgebildet, das an der dem Lastaufnahmemittel
6 zugewandten Seite des Fahrerstandes 5 angeordnet ist.
[0023] Das Kommissionierflurförderzeug 1 stützt sich mittels Laufrädern 8, die an einem
lastteilseitigen Ende des Rahmens 2 angeordnet ist, und einem lenkbaren Antriebsrad
9, das an einem antriebsteilseitigen Ende des Rahmens 2 angeordnet, ist auf einer
Fahrbahn ab. Im antriebsteilseitigen Ende des Rahmens 2 ist weiterhin ein nicht näher
dargestelltes elektrisches Antriebssystem angeordnet, das einen elektrischen Fahrmotor
als Fahrantrieb und einen Lenkantrieb, beispielsweise einen elektrischen Lenkmotor,
für das lenkbare Antriebsrad 9 sowie ein elektrisch betriebenes Hydraulikpumpenaggregat
umfasst, das zur Versorgung der Arbeitshydraulik vorgesehen ist, die von dem Hub-
und Senkantrieb des Hubwerkes 4 sowie einem Hub- und Senkantrieb des Hubmastes 7 gebildet
sind.
[0024] Die Bedieneinheiten B1 und B2 sind jeweils mit einem als Lenkgeber L1 bzw. L2 ausgebildeten
Signalgeber S1, S2 als Sollwertgeber für die elektrische Lenkung des Flurförderzeugs
1 versehen. Zudem ist an jeder Bedieneinheit ein als Fahrgeber F1 bzw. F2 ausgebildeter
Signalgeber S1, S2 als Sollwertgeber für den Fahrantrieb des Flurförderzeugs 1 sowie
ein als Geber H1, H2 ausgebildeter Signalgeber S1, S2 als Sollwertgeber für den Hubantrieb
des Flurförderzeugs 1 vorgesehen. Zudem können an den Bedieneinheiten B1, B2 weitere
Bedienelemente BE1, BE2 als Signalgeber S1, S2 für weitere Fahrzeugfunktionen vorgesehen
sein.
[0025] Die Mehrzahl der Bedieneinheiten B1 bzw. B2 sind - wie aus der Figur 3 ersichtlich
istjeweils mit den als Lenkgebern L1 bzw. L2 und/oder den als Fahrgebern F1 bzw. F2
und/oder den als Gebern H1, H2 und/oder als Bedienelementen BE1, BE2 ausgebildeten
Signalgebern S1, S2 versehen. Ausgangsseitig stehen die Bedieneinheiten B1, B2 jeweils
mittels einer separaten Ausgangsleitung AL1 bzw. AL2 mit dem die entsprechende Fahrzeugfunktion
steuernden und das Sollwertsignal der Signalgeber S1, S2 verarbeitenden Signalempfangsmodul
SEM in Verbindung, bei dem es sich um die elektronische Steuerung des Lenkantriebs,
der elektronischen Steuerung des Fahrantriebs oder der elektronischen Steuerung des
Hubantriebs handeln kann. Die Ausgangsleitungen AL1, AL2 der Mehrzahl der Bedieneinheiten
B1, B2 können hierbei - wie in der Figur 3 verdeutlicht ist -im Sinne einer Parallelschaltung
zu dem Signalempfangsmodul SEM geführt und an einen gemeinsamen Eingangsanschluss
des Signalempfangsmodul SEM angeschlossen sein.
[0026] Jede Bedieneinheit B1 bzw. B2 ist mit einer überwachten elektronischen Schalteinheit
SE1 bzw. SE2, beispielsweise mindestens einem elektronischen Schaltelement, insbesondere
einem Optokoppler, versehen, die in einer geöffneten Stellung den von dem Signalgeber
S1 bzw. S2 kommenden Sollwert an die Ausgangsleitung AL1 bzw. AL2 und somit an das
Signalempfangsmodul SEM weiterleitet. Die Schalteinheit SE1 bzw. SE2 weist weiterhin
eine geschlossene Stellung auf, um die Weiterleitung des von dem Signalgeber S1 bzw.
S2 kommenden Sollwerts an die Ausgangsleitung AL1 bzw. AL2 und somit an das Signalempfangsmodul
SEM zu unterbinden.
[0027] Weiterhin weist jede Bedieneinheit B1 bzw. B2 ein von einer Bedienperson betätigbares
Aktivierungselement AE1 bzw. AE2 auf, um die entsprechende Bedieneinheit B1 bzw. B2
in einen aktiven Zustand versetzen zu können.
[0028] Die Bedieneinheiten B1 und B2 stehen mittels einer Kommunikationsverbindung KV, beispielsweise
einer Datenbus-Leitung, mit einem übergeordneten Kommunikationsmodul KM in Wirkverbindung.
Das Kommunikationsmodul KM empfängt hierbei über die Kommunikationsverbindung KV bei
einer Betätigung eines Aktivierungselements AE1 bzw. AE2 ein Aktivierungssignal der
aktiv zu schaltenden Bedieneinheit B1 bzw. B2 und steuert über die Kommunikationsverbindung
KV die Schalteinheiten SE1, SE2 der Bedieneinheiten B1, B2, derart an, dass lediglich
an der aktiv zu schaltenden Bedieneinheit B1 bzw. B2 die Schalteinheit SE1 bzw. SE2
den Sollwert des Signalgebers S1 bzw. S2 über die Ausgangsleitung AL1 bzw. AL2 an
das Signalempfangsmodul SEM weiterleiten kann und bei allen weiteren, nicht-aktiven
Bedieneinheiten B2 bzw. B1 die entsprechenden Schalteinheiten SE2 bzw. SE1 die Weiterleitung
des Sollwertes des entsprechenden Signalgebers S2 bzw. S1 an das Signalempfangsmodul
SEM unterbinden.
[0029] Mit dem übergeordneten Kommunikationsmodul KM kann somit durch die Ansteuerung der
Schalteinheiten SE1, SE2 aus mehreren Bedieneinheiten B1, B2 genau eine aktiv geschaltete
Bedieneinheit B1 bzw. B2 ausgewählt werden, um deren Signalgeber S1 bzw. S2 über die
entsprechende Ausgangsleitung AL1 bzw. AL2 mit dem Signalempfangsmodul SEM zu verbinden
und den Sollwert des betätigten Signalgebers S1 bzw. S2 an das Signalempfangsmodul
SEM weiterzuleiten.
[0030] Das übergeordnete Kommunikationsmodul KM steht weiterhin über die Kommunikationsverbindung
KV mit dem Signalempfangsmodul SEM in kommunikativer Verbindung.
[0031] Das übergeordnete Kommunikationsmodul KM kann als elektronische Fahrzeugsteuerung
des Flurförderzeugs 1 ausgebildet sein oder von dem Signalempfangsmodul SEM gebildet
werden.
[0032] Die Überwachung der elektronischen Schalteinheit SE1 bzw. SE2 in den jeweiligen Bedieneinheiten
B1 bzw. B2 kann beispielsweise durch geeignete Sensoren oder durch das Schaltsignal
der elektronischen Schalteinheit erfolgen, die den Schaltzustand der jeweiligen Schalteinheit
SE1 bzw. SE2 erfassen und an das übergeordnete Kommunikationsmodul KM weiterleiten.
[0033] Gemäß der Erfindung wird die Umschaltung auf eine aktivierte Bedieneinheit B1 bzw.
B2 mittels des übergeordneten Kommunikationsmoduls KM und der entsprechenden Schalteinheit
SE1, SE2 in den jeweiligen Bedieneinheiten B1, B2 überwacht durchgeführt. Hierbei
ist aufgrund der in den Bedienpulten B1 bzw. B2 angeordneten elektronischen Schalteinheiten
SE1 bzw. SE2, die jeweils von einem oder mehreren elektronischen Schaltelementen gebildet
sind, gegenüber der
EP 1 199 278 B1 keine externe Schaltung mit entsprechenden elektromechanischen Komponenten, beispielsweise
mechanischen Relais, erforderlich.
[0034] Bei der Erfindung weist jede Bedieneinheit B1, B2 eine in sich überwachte elektronische
Schalteinheit SE1, SE2 auf, die bei aktiver Bedieneinheit B1, B2 den Sollwert des
Signalgebers S1 bzw. S2, beispielsweise des Lenkgebers L1, L2, über die entsprechende
Ausgangsleitung AL1 bzw. AL2 an das Signalempfangsmodul SEM, beispielsweise die elektronische
Lenkungssteuerung, weiterleiten. Der Umschaltvorgang des Lenkungssollwertes erfolgt
somit in der aktiven Bedieneinheit B1 bzw. B2 in überwachter Weise.
[0035] Gemäß der Erfindung wird bei einer Kombination von mindestens zwei Bedieneinheiten
B1, B2 von den Bedieneinheiten B1, B2 selbst eine Umschalteinrichtung gebildet, da
jede Bedieneinheit B1, B2 mittels der Schalteinheit SE1, SE2 für sich nur den Sollwert
des mit der entsprechenden Bedieneinheit B1, B2 verbundenen Signalgebers S1 bzw. S2
an das Signalempfangsmodul SEM weiterleiten oder die Weiterleitung des Sollwertes
unterbinden kann. Hierdurch wird eine dezentrale Realisierung der Umschalteinrichtung
durch die Mehrzahl der Bedieneinheiten B1, B2 erzielt.
[0036] Das Umschalten auf die aktive Bedieneinheit B1 bzw. B2 wird von dem übergeordneten
Kommunikationsmodul KM gesteuert, das mit allen Bedieneinheiten B1, B2 über die Kommunikationsverbindung
KV kommuniziert.
[0037] Gegenüber der Umschaltung zwischen zwei Bedieneinheiten gemäß der
EP 1 199 278 B1 weist die Erfindung keine zusätzlichen externen elektromechanischen Bauelemente in
einer externen elektrischen Schaltung auf, wobei weiterhin kein zusätzlicher Hardware-Aufwand
für die Absicherung des Umschaltvorgangs erforderlich ist. Aufgrund des Entfalls der
externen elektrischen Schaltung mit den entsprechenden Übergangswiderständen tritt
bei der Erfindung keine Verfälschung des Sollwertsignals des Signalgebers S1 bzw.
S2 an der aktiven Bedieneinheit B1 bzw. B2 auf. Durch den Entfall einer externen elektrischen
Schaltung als Umschalteinrichtung weist die Umschaltung zwischen den Bedieneinheiten
B1, B2 gemäß der Erfindung ein verringertes Risiko eines Hardware-Ausfalls durch äußere
Einflüsse auf. Weiterhin ist die Umschaltung gemäß der Erfindung auf einfache Weise
ohne zusätzlichen Bauaufwand auf eine Anordnung und Umschaltung mit mehr als zwei
Bedieneinheiten erweiterbar. Zudem weist die erfindungsgemäße Umschaltung aufgrund
der in den Bedienpulten B1, B2 angeordneten elektronischen Schalteinheiten SE1, SE2
und dem Entfall mechanischer Relais eine hohe Betriebssicherheit und ein geringes
Ausfallrisiko eines Hardware-Ausfalls durch äußere Einflüsse auf.
[0038] Die strichpunktierten Linien der Figur 3 sollen hierbei verdeutlichen, dass die Erfindung
nicht auf die Anordnung von zwei Bedieneinheiten B1, B2 beschränkt ist, sondern auf
eine Anzahl n von Bedieneinheiten Bn erweiterbar ist.
[0039] Die Erfindung ist bei einer einadrigen oder mehradrigen Ausgangsleitung AL1 bzw.
AL2 anwendbar. Sofern der Sollwert des Signalgebers S1 bzw. S2 mehrfach erfasst wird
und hierzu eine mehradrige Ausgangsleitung AL1 bzw. AL2 vorgesehen ist, wobei in jeder
Ader ein Sollwertsignal des Signalgebers S1 bzw. S2 geführt ist, kann die elektronische
Schalteinheit SE1 bzw. SE2 in der entsprechenden Bedieneinheit B1 bzw. B2 alle Adern
ansteuern. Bevorzugt besteht hierbei die elektronische Schalteinheit SE1 bzw. SE2
in der entsprechenden Bedieneinheit B1 bzw. B2 aus mehreren elektronischen Schaltelementen,
die jeweils einer Ader der mehradrigen Ausgangsleitung AL1 bzw. AL2 zugeordnet sind,
um die Weiterleitung des in der entsprechenden Ader geführten Sollwertsignal zu ermöglichen
oder zu unterbinden.
1. Mobile Arbeitsmaschine, insbesondere Flurförderzeug, mit mindestens zwei Bedieneinheiten,
insbesondere Bedienpulten, wobei jede Bedieneinheit mit mindestens einem Signalgeber
zur Steuerung einer Fahrzeugfunktion versehen ist, wobei sich höchstens eine Bedieneinheit
in einem aktivem Zustand befindet während sich gleichzeitig alle weiteren Bedieneinheiten
in einem nicht-aktiven Zustand befinden, wobei ausschließlich der an der aktiven Bedieneinheit
angeordnete Signalgeber als Sollwertgeber zur Steuerung der Fahrzeugfunktionen wirksam
ist,
gekennzeichnet durch die Kombination folgender Merkmale:
● jede Bedieneinheit (B1; B2) ist über eine Ausgangsleitung (AL1; AL2) mit mindestens
einem die Fahrzeugfunktion steuernden Signalempfangsmodul (SEM) verbunden,
● jede Bedieneinheit (B1; B2) ist mit einer elektronischen Schalteinheit (SE1; SE2)
zur Weiterleitung oder Unterbindung der Weiterleitung des Sollwertes des Signalgebers
(S1; S2) der entsprechenden Bedieneinheit (B1; B2) an das Signalempfangsmodul (SEM)
versehen,
● die Bedieneinheiten (B1; B2) stehen mit einem übergeordneten Kommunikationsmodul
(KM) in Verbindung, das an der aktiven Bedieneinheit (B1; B2) die Schalteinheit (SE1;
SE2) zur Weiterleitung des Sollwertes des Signalgebers (S1; S2) der aktiven Bedieneinheit
(B1; B2) an das Signalempfangsmodul (SEM) ansteuert und an den weiteren nicht-aktiven
Bedieneinheiten (B2; B1) die Schalteinheit (SE2; SE1) zur Unterbindung der Weiterleitung
des Sollwertes des Signalgebers (S2; S1) der entsprechenden Bedieneinheit (B2; B1)
an das Signalempfangsmodul (SEM) ansteuert.
2. Mobile Arbeitsmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die elektronische Schalteinheit (SE1; SE2) der jeweiligen Bedieneinheit (B1; B2)
jeweils als eine in sich überwachte elektronische Schalteinheit (SE1; SE2) ausgebildet
ist.
3. Mobile Arbeitsmaschine nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Signalgeber (S1; S2) als Lenkgeber (L1; L2) und das Signalempfangsmodul (SEM)
von einer Lenksteuerung eines Lenkantriebs gebildet ist.
4. Mobile Arbeitsmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Bedieneinheiten (B1, B2) mittels einer Kommunikationsverbindung (KV), insbesondere
einer Datenleitung, mit dem übergeordneten Kommunikationsmodul (KM) in Verbindung
stehen.
5. Mobile Arbeitsmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass das übergeordnete Kommunikationsmodul (KM) von einer elektronischen Fahrzeugsteuerung
gebildet ist.
6. Mobile Arbeitsmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass das übergeordnete Kommunikationsmodul (KM) von dem Signalempfangsmodul (SEM) gebildet
ist.
7. Mobile Arbeitsmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die elektronische Schalteinheit (SE1; SE2) jeder Bedieneinheit (B1, B2) von mindestens
einem elektronischen Schaltelement gebildet ist.
8. Mobile Arbeitsmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass jede Bedieneinheit (B1; B2) mit einem Aktivierungselement (AE1; AE2) zur Vorgabe
eines aktiven Zustands der Bedieneinheit (B1; B2) an das übergeordnete Kommunikationsmodul
(KM) versehen ist.
9. Arbeitsmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Ausgangsleitung (AL1; AL2) als ein- oder mehradrige Leitung ausgebildet ist,
wobei die elektronische Schalteinheit (SE1; SE2) jeder Ader der Ausgangsleitung (AL1;
AL2) zugeordnet ist.