[0001] Die Erfindung betrifft eine Treppe, insbesondere für den Einbau in Wohn- und/oder
Geschäftsgebäuden. Die Erfindung betrifft auch eine Mittelwange für eine Treppe und
eine Verfahren zu ihrer Herstellung.
[0002] Treppen sind in einer großen Anzahl bekannt. Dabei weisen beispielsweise Treppen,
die in einem Gebäude in einen dafür vorgesehenen entsprechenden Raum beziehungsweise
Baukörper eingebaut werden sollen, den Nachteil auf, dass in der Regel entweder Innen-
und Außenwangen die gesamte Treppenkonstruktion tragen oder aber die Treppenkonstruktion
als freitragende Treppe insgesamt so aufgebaut ist, dass die Treppenstufen untereinander
beziehungsweise miteinander verspannt, beziehungsweise verschraubt sind. Beide Lösungen
haben den Nachteil, dass der Einbau in den dafür vorgesehenen Raum, beispielsweise
ein Treppenhaus relativ schwierig ist, da man millimetergenau ausmessen muss. Insbesondere
bei Treppen mit äußerer und innerer Wange ist dies der Fall. Bei geringfügigen Abweichungen
müssen schon Änderungen beziehungsweise Anpassungen vorgenommen werden. Da aus ästhetischen
Gründen bei Treppen mit Innen- und Außenwangen ein Spalt zwischen der Wand und der
Außenwange nicht akzeptiert wird, bedeutet dies, dass man vor Ort Anpassungsarbeiten
durchführen muss. Derartige Treppen müssen im Falle der maschinellen Bearbeitung auf
speziell dafür vorgesehene Bearbeitungsmaschinen gefertigt werden, was die Herstellungskosten
für den Fall geringerer Stückzahlen in die Höhe treibt.
[0003] Ein weiteres Problem besteht darin, dass man während der Bauphase diese Treppen noch
nicht aufstellen kann, da in der Regel soviel Verschmutzungen beispielsweise durch
Putz- und/oder Malerarbeiten vorkommen können, die die spätere Reinigung der Treppe
und die Endbehandlung nahezu unmöglich machen.
[0004] Aus der Druckschrift
FR 2 528 893 ist eine Treppe bekannt, die an der nach innen weisenden Seite einzelne Tragstreben
aufweist, wobei jede Tragstrebe eine Treppenstufe trägt. Die Zusammensetzung dieser
Treppe ist äußerst kompliziert, insbesondere im Herstellungsprozess und erfordert
auch für das Aufstellen einen erheblichen Zeitaufwand.
[0005] Des Weiteren ist eine
Veröffentlichung von Klaus Pracht bekannt, die im Deutsche Verlags-Anstalt GmbH Stuttgart
im Jahr 1986 veröffentlicht worden ist. Hier sind Treppen vorgestellt, die beispielsweise in der
Art einer Wendeltreppe aus Betonelementen bestehen. Hierbei ist es so, dass die einzelnen
Treppenstufen gleichzeitig für das Tragwerk der Treppe selbst vorgesehen sind, das
heißt, sie bilden dieses in Form eines mittleren Pfostens, der, wie bereits erwähnt,
aus Einzelteilen zusammengesetzt ist. Die weiter gezeigten Betontreppen besitzen Innen-
und Außenwangen und sind recht aufwendig in der Herstellung.
[0006] Aus dem Jahr 1960 ist eine Veröffentlichung des Julius Hoffmann Verlag Stuttgart
bekannt, wo eine Stahltreppe vorgestellt wird, die aus einem Treppenkern besteht,
der aus U-Profilen zusammengesetzt und mit Blechtafeln verkleidet ist. Diese Blechtafeln
tragen jeweils eine Einheit von drei Stufen. Die Blechtafeln sind dabei in Form einer
Auflage auskragend ausgeführt.
[0007] Des Weiteren ist aus der deutschen Auslegeschrift 1 166 994 eine Treppe bekannt,
bei der die einzelnen Treppenstufen in der Außenwand des Gebäudes verankert sind.
[0008] Ausgehend von diesem Stand der Technik ist es Aufgabe der Erfindung, eine Treppe
vorzuschlagen, die die im Stand der Technik auftretenden Nachteile nicht mehr aufweist.
[0009] Die Aufgabe der Erfindung wird gelöst durch eine Treppe mit einer in Gebrauchsstellung
senkrecht vorgesehenen Mittelwange, die alle Stufen der Treppe über die Gesamthöhe
trägt beziehungsweise aufnimmt, bei der die Stufen nur einseitig umlaufend in der
Mittelwange eingespannt beziehungsweise befestigt sind und die Last der Stufen in
die Mittelwange eingetragen wird, wobei die Mittelwange massiv ausgebildet ist und
eine Dicke bzw. Stärke aufweist, die ausreicht, um alle Ausnehmungen oder Auflagen
einer Treppe aufzunehmen.
[0010] Durch das Vorsehen einer relativ massiven Mittelwange, die umlaufend alle Treppenstufen
zu tragen vermag, ist es jetzt möglich, eine Treppe eben nur mit einer solchen Mittelwange
anzufertigen und auf die Außenwange komplett zu verzichten. Die Treppe nach der Erfindung
hat demzufolge einen relativ massiven, blockartig ausgebildeten Befestigungsbereich
in Form einer Mittelwange, an der alle Stufen je nach Wendelung der Treppe befestigt
werden. Die Stufen werden dabei insbesondere verdeckt befestigt, so dass ein ästhetisch
ansprechendes Aussehen weiterhin erhalten bleibt. Eine derartige Treppe ist nun nicht
mehr an die millimetergenaue Fertigung bezüglich des Baukörpers gebunden, sondern
leichte Abweichungen wie sie am Bau völlig normal sind, können dadurch ausgeglichen
werden, dass die Stufen von vornherein in einem Abstand von 1 bis zu 5 Zentimeter,
bevorzugt zwischen 3 bis 5 Zentimeter beabstandet angeordnet sind. Dies gilt für den
Endzustand der Treppe. Ein weiterer Vorteil der erindungsgemäßen Treppe ist dadurch
angegeben, dass aufgrund dieser Konstruktion die Treppe jetzt sozusagen frei stehend
in dem Baukörper angeordnet werden kann. Sie muss lediglich gegen Verkippen an der
jeweiligen Geschossdecke befestigt werden. Bevorzugt wird man selbstverständlich auch
noch eine Fixierung in dem unteren Boden beziehungsweise Fundament vorsehen, damit
die Treppe vollkommen sicher steht. Rein theoretisch kann allerdings diese Treppe
nach der Erfindung zumindest in der 2x1/4- in der 1/2- oder in der 3/4- gewendelten
Ausführung frei stehend aufgestellt werden.
[0011] Aufgrund der Ausgestaltung der Treppe mit den Stufen, die alle komplett an der Mittelwange
befestigt werden, ist es jetzt möglich, die einzelnen Stufen so einzupacken, dass
sie auch in der Bauphase einen vollständigen Schutz gegen Verschmutzung bieten.
[0012] Die Mittelwange kann dabei schon entsprechend farblich vorbehandelt sein und kann
am Ende des Aufstellvorganges ebenfalls mit einer entsprechend stärkeren Folie abgedeckt
werden, um auch hier eine Verschmutzung zu vermeiden. Ist eine farbliche Behandlung
der Mittelwange vorgesehen, kann diese entweder bereits vor dem Aufstellen vorgenommen
werden. Dies kann allerdings auch nach der Beendigung der Putz- und Malerarbeiten
vorgenommen werden. Somit werden durch die bereits einfachste Ausgestaltung der Erfindung
alle Probleme, die im Stand der Technik hier bekannt sind, gelöst. Die Mittelwange
kann beispielsweise aus Massivholz in einer Stärke von 10 bis 15 Zentimetern mit ausgefrästen
Stufenbreiten an der Innenseite ausgebildet sein. Dies ist allerdings nur eine Ausgestaltung
von vielen möglichen. Neben Massivholz lässt sich selbstverständlich auch verleimtes
Schichtholz, Brettsperrholz, hoch verdichtete Pressspanplatten mit einer entsprechenden
Beschichtung, Kunststoffmaterial, vorzugsweise glasfaserverstärkt oder anderweitig
verstärkt, verwendet werden. Die Erfindung ist hier bezüglich des Materials in keinster
Weise eingeschränkt. Dies gilt im Übrigen auch für die Stufen der Treppe.
[0013] In einer vorteilhaften Weiterbildung ist die Treppe nach der Erfindung dadurch gezeichnet,
dass die Stufen außen auf der von der Mittelwange wegweisenden Seite untereinander
festgelegt beziehungsweise miteinander verspannt, vorzugsweise verschraubt sind. Unter
dem Begriff "festgelegt" beziehungsweise "verspannt" fällt auch eine solche Ausgestaltung,
bei der auch die sogenannten Setzstufen (geschlossen/offen) eingesetzt werden. Eine
Abstandshalterung zwischen den Stufen kann in Holz oder in nicht rostendem Stahl,
wie V2A, oder in Kunststoff oder in anderen lastaufnehmenden Materialien ausgeführt
werden. Auch hier ist die Erfindung relativ frei, was die Ausgestaltung der Verspannung
beziehungsweise der Abstandshalterung betrifft. Eine Verschraubung ist ebenso möglich,
wie das Verleimen beispielsweise bei Holz. Die Oberflächenendbehandlung ist ebenfalls
völlig frei. Sie kann beispielsweise eine Farbbeschichtung aufweisen, wie zum Beispiel
eine lackierte Oberfläche. Auch ist es möglich, Naturholz naturbelassen oder geölt
einzusetzen. Bei der Ausführung in Kunststoff oder Metall ist selbstverständlich eine
entsprechende Farbbehandlung möglich. Auch hier ist die Erfindung sehr vielfältig,
was den Einsatzbereich dieser Materialien betrifft.
[0014] Ein Vorteil der Lösung nach der Erfindung ist weiterhin darin zu sehen, dass durch
die freie Aufstellung keine Verbindung zur Außenwand vorhanden ist. Damit wirkt diese
Konstruktion gleichzeitig als Schallschutz, da der Schall aufgrund einer nicht vorhandenen
Verbindung in das Bauwerk nicht übertragen wird, beziehungsweise nicht so stark übertragen
wird. Das Bauwerk, beispielsweise Mauerwerk oder eine Betonwand, halten dann den Schall
entsprechend ab, da eine massive Grenze für die Schallwellen besteht. Ist beispielsweise
die Treppe mit der Außenwand verbunden ergibt es sich, dass an den Verbindungsstellen
eine Schallübertragung erfolgt, die teilweise wie verstärkend wirkt. Auch hier bietet
die Treppe nach der Erfindung eine hervorragende Lösung, die zur Verbesserung der
Qualität des Bauwerkes insgesamt führt. Aufgrund des Verpackens der Treppe kann die
Treppe bereits während der Rohbauarbeiten schutzverpackt montiert werden und dient
demzufolge zugleich als Bautreppe.
[0015] Keine der eingangs erwähnten Druckschriften des Standes der Technik zeigt den Gegenstand,
wie er zuvor beschrieben wurde. So ist in der
FR 2 528 893 keine massive Mittelwange gezeigt, die alle Stufen der Treppe über die Gesamthöhe
trägt. Der Vorteil der erfindungsgemäßen Lösung liegt darin, dass man jetzt eine massive
Mittelwange verwendet, die gegenüber dem aufwendigen Aufbau der
FR 2 528 893 erhebliche Vorteile in der Fertigung und insbesondere auch beim Aufstellen aufweist.
Zudem ist die erfindungsgemäße Treppe eben als Bauzeittreppe und insbesondere als
statisches Element einsetzbar.
[0016] Die Veröffentlichung von Kurt Hoffmann "Stahltreppen" zeigt eine Stahltreppe, deren
Treppenkern aus U-Profilen zusammengesetzt ist. Die Verkleidung des Treppenkerns erfolgt
mit Blechtafeln, die jeweils eine Einheit von drei Stufen tragen.
[0017] Demzufolge können nicht alle Stufen von einer einzigen Mittelwange getragen werden.
Außerdem ist eine aus U-Profilen zusammengesetzte Stahlkonstruktion nicht massiv oder
blockartig ausgebildet. Der Vorteil der erfindungsgemäßen Lösung besteht darin, dass
man bei einer Ausgestaltung beispielsweise in Holz die einzelnen Ausnehmungen für
eine Treppe in der Mittelwange komplett anordnen kann. Dazu reicht es aus, die Dicke
bzw. Stärke der Mittelwange so zu wählen, dass dies problemlos erfolgt, ohne, dass
hier die Trageigenschaften geschwächt werden. Des Weiteren trägt die Mittelwange nach
der Erfindung die einzelnen Treppenelemente, während bei der Stahltreppe von Kurt
Hoffmann Auflagen in Form von Konsolen verwendet werden müssen, die zudem formästhetisch
nicht ansprechend sind.
[0018] Ein weiterer Aspekt der Erfindung ist dadurch angegeben, dass an der Mittelwange
zur Aufnahme der Stufen Ausnehmungen und/ oder Auflagen vorgesehen sind, die in der
vorbestimmten Höhe für die jeweilige Stufe angeordnet und korrespondierend zu der
Form und/oder Größe der Stufe ausgebildet sind. Diese Ausnehmungen richten sich in
ihrer Größe nach der Stärke und nach der Breite der Treppenstufen. Bei einer gewendelten
Treppe sind beispielsweise die sich im Wendelviertel befindlichen Stufen keilförmig
ausgebildet, weshalb hier ein anderes Maß beispielsweise vorzusehen ist als bei einer
geraden Stufe. Selbstverständlich ist die Erfindung auch so realisierbar, dass an
Stelle von Ausnehmungen Auflagen für die Stufen an der Mittelwange vorgesehen sind.
Auch eine solche Konstruktion fällt mit unter die vorgestellte Erfindung. Vorzugsweise
haben die Ausnehmungen und/oder Auflagen eine Tiefe beziehungsweise Auflagefläche
von 3 cm.
[0019] Um Sicherheitsbedürfnissen der späteren Benutzer entgegenzukommen, sieht die Erfindung
vor, dass ein Handlauf an der Mittelwange befestigt ist. Dieser Handlauf ist allerdings
nicht zwingend notwendig, um die erfindungsgemäße Treppe zu realisieren. Beispielsweise
kann man bei einem umlaufenden Baukörper auch einen Handlauf an der Außenwand befestigen.
Hier ist die Erfindung in keinster Weise eingeschränkt.
[0020] Eine Treppe wie vorher beschrieben zeichnet sich entsprechend einer Weiterbildung
dadurch aus, dass die Stufen aus Naturholz, schichtverleimten Holz, Sperrholz, aus
Natur- oder Kunststein, Pressspanplatten mit Auflagen, zum Beispiel Fliesen oder Naturstein,
Furnier oder dünnschichtigen Naturholz, Kunststoff oder Teppichbelagauflagen oder
dergleichen gebildet sind. Selbstverständlich ist es nach der Erfindung auch möglich,
die gesamte Stufe aus Kunststoff mit entsprechenden Auflagen oder aber komplett aus
Naturstein oder Kunststein herzustellen. Erfindungsgemäß sind natürlich dafür auch
andere Materialien umfasst, wie beispielsweise mit Kunstharzen hergestellten Stufen,
die durch Vermischen und durch entsprechendes Eingießen in Formen hergestellt werden.
[0021] Ein weiterer Aspekt der erfindungsgemäßen Treppe ist dadurch gekennzeichnet, dass
zumindest die Mittelwange, bevorzugt jedoch Mittelwange und Stufen sowie gegebenenfalls
auch vorhandene Setzstufen aus nicht brennbarem oder schwer entflammbarem Material
gebildet sind. Dabei ist es selbstverständlich von dieser Ausführungsform mitumfasst,
dass eine feuerhemmende Beschichtung an der Oberfläche der genannten Treppenelemente
vorgesehen ist. Durch diese Ausgestaltung gelingt es, die Bestimmungen für öffentliche
Gebäude bezüglich der brandschutztechnischen Bestimmungen (zum Beispiel Feuerwiderstandsklasse
F90) einzuhalten, sodass gegebenenfalls auf eine zustätzliche Fluchttreppe verzichtet
werden könnte. Zumindest ist eine solche Treppe auch als Fluchttreppe geeignet, da
sie entsprechende Feuerwiderstände aufweist, die im Brandfall nicht zu einer solchen
Beschädigung führen können, dass die Treppe funktionsuntüchtig wird. Dies gilt insbesondere
für eine geschlossene Ausgestaltung, das heißt mit Setzstufen. Bereits die kompakte
Ausführung der Treppe führt dazu, dass auch eine Lösung in Vollholz die Anforderungen
der F90 erfüllt.
[0022] Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist es vorgesehen, dass Abstandhalter
die einzelnen Stufen miteinander an bestimmten Punkten verbinden, die bevorzugt von
der Mittelwange gesehen an dem der Mittelwange abgewandten Ende angeordnet sind. Diese
Abstandshalter können wie üblich aus Edelstahl, aus Leichtmetall, aus Kunststoff oder
anderen tragfähigen Materialien gebildet sein.
[0023] Die Treppe nach der Erfindung zeichnet sich auch dadurch aus, dass die Anzahl der
Stufen und/oder ihr Abstand zueinander entsprechend der jeweiligen Geschosshöhe des
Gebäudes variierbar ist. Damit kann sowohl die Anzahl der Stufen als auch der Abstand
in der Höhe der einzelnen Stufen zueinander entsprechend der jeweiligen Geschosshöhe
und entsprechend optimierter Schritte der Treppe jeweils variiert werden. Dabei ist
selbstverständlich die Anzahl der Stufen 1 bis 16 nicht einschränkend zu verstehen.
Vielmehr ist eine größere oder eine kleinere Anzahl von Stufen je nach Erfordernis
und nach Wünschen des Kunden möglich.
[0024] Eine Treppe wie vorher beschrieben zeichnet sich auch dadurch aus, dass Setzstufen
vorgesehen sind, um die einzelnen Stufen miteinander zu verbinden. Dabei können die
Setzstufen gleichzeitig als Verbindungsmittel zu den einzelnen Stufen dienen. Sie
können allerdings auch nur als "Verschönerungselement" dort vorgesehen sein und die
mechanische Verbindung der Stufen erfolgt dann durch die bereits beschriebenen Bolzen
oder anderer Verbindungsmittel. Zum Erreichen der Feuerwiderstandsklasse F 90 ist
eine solche Ausgestaltung hervorragend geeignet.
[0025] Von Vorteil ist es auch, wenn die Stufen mit Setzbolzen, Schrauben, Keilverbindungen
oder dergleichen oder durch Verleimen beziehungsweise Kleben insbesondere verdeckt
mit der Mittelwange verbunden sind. Dies führt dazu, dass man im Einbauzustand die
Verbindungsmittel dann nicht mehr sieht.
[0026] Ein weiterer erfindungsgemäß erhaltener Vorteil ist dadurch angegeben, dass sich
die Treppe nach der Erfindung dadurch auszeichnet, dass zwei oder mehrere Treppen
übereinander anordenbar sind, derart, dass die Mittelwangen der jeweiligen Treppen
übereinander beispielsweise mittels wenigstens einer an der Verbindungsstelle vorgesehenen
Schnittstelle gekoppelt werden. Das heißt, für ein mehrstöckiges Gebäude lässt sich
eine Treppe nach der Erfindung so ausgestalten, dass sie problemlos im Bauwerk in
mehreren Stockwerken montiert werden kann. Selbstverständlich ist es auch möglich,
in jedem Stockwerk jeweils eine erfindungsgemäße Treppe versetzt zueinander anzuordnen,
wenn das Bauwerk so vorgesehen ist. Auch hier ergeben sich erfindungsgemäß eine Reihe
von neuen Einsatzgebieten, gegenüber den Lösungen des Standes der Technik.
[0027] Die Treppe ist auch bezüglich ihrer Ausführung nicht auf eine bestimmte Ausführungsform
eingeschränkt. So schlägt eine Weiterbildung vor, dass die Treppe als Treppe mit einer
1/4-, 2/4-, 3/4- oder 1/2-Wendelung und/oder als Podesttreppe ausgebildet ist.
[0028] Die Erfindung betrifft auch eine Mittelwange als Trag- und Verbindungselement, die
ausgebildet ist für die Aufnahme und/ oder die Befestigung von Treppenstufen einer
Treppe, insbesondere wie vorher beschrieben. Die Mittelwange lässt sich demzufolge
als Einzelelement entweder maschinell aber auch in herkömmlicher manueller beziehungsweise
halbmechanischer Fertigung anfertigen. Dabei kann beispielsweise ein Schreinermeister
diese Mittelwange bei einer Firma in Auftrag geben, die über entsprechende Abbundanlagen
oder CNC gesteuerte Maschinen verfügt, um die Mittelwange recht kostengünstig herstellen
zu können. Die Treppenstufen beziehungsweise Tritte kann er dann entsprechend den
Wünschen des Kunden in eigener Fertigung anfertigen oder ebenfalls auch auf einer
entsprechender Maschine fertigen lassen. Ihm obliegt dann lediglich die Montage an
der jeweiligen Baustelle beziehungsweise am Einbauort. Dies führt dazu, dass man die
erfindungsgemäße Treppe, wie vorher beschrieben, in Form von Einzelteilen auch von
unterschiedlichen Herstellern beziehen kann ohne dass die vorher beschriebenen Vorteile
der erfindlungsgemäßen Treppe in irgendeiner Weise beeinträchtigt werden. Damit hat
allerdings auch ein Hersteller, der über eine entsprechende Abbundanlage oder über
entsprechende Maschinen verfügt, die Möglichkeit entsprechende Mittelwangen herzustellen
und diese zu vertreiben, weil es dann dem Erwerbenden obliegt, die entsprechenden
Komplementierungselemente, wie die Stufen und gegebenenfalls die Setzstufen entweder
selbst anzufertigen oder aber anfertigen zu lassen. Die Merkmale, wie sie zuvor bei
der erfindungsgemäßen Treppe beschrieben wurde, treten bei der Mittelwange nach der
Erfindung in gleicher Weise auf, sodass darauf voll Bezug genommen wird. Alle Merkamle
die mit Bezug auf die Treppe offenbart worden sind, gelten sinngemäß auch für die
vorbeschriebenen Mittelwange.
[0029] In einer Weiterbildung der Erfindung zeichnet sich die Mittelwange dadurch aus, dass
sie massiv zum Beispiel blockartig ausgebildet ist und eine Dicke beziehungsweise
Stärke aufweist, die ausreicht um alle Ausnehmungen beziehungsweise Auflagen einer
Treppe aufzunehmen. Nur beispielhaft wird dabei eine Dicke von 104 mm genannt, die
beispielsweise durch Zusammenleimen von zwei 52 mm Platten erhalten wurde. Dieses
blockartige Element dient dann zur Ausgestaltung einer Mittelwange, wie sie den Kundenwünschen
entspricht. Die Mittelwange kann dabei entweder halbrundförmig rechteckig mit Absätzen
und Stufen versehen sein bogenförmig und so weiter. Man muss aber gewährleisten, dass
in dem Bereich, wo die Stufen aufliegen, ausreichend Materialstärke vorhanden ist,
um die entsprechenden Aufnahmen beziehungsweise Auflagen dort anzubringen. Des Weiteren
muss natürlich eine ausreichende Stabilität gewährleistet sein, wodurch eine zu schlanke
Ausbildung ausgeschlossen wird. Ist natürlich entsprechend tragfähiges Material vorhanden,
kann man selbstverständlich auch eine äußerst schlanke Gestaltung wählen. Es obliegt
dabei dem Hersteller der Mittelwange, die entsprechenden Berechnungen bezüglich der
Lastaufnahme vorzunehmen.
[0030] Als Material für die erfindungsgemäße Mittelwange eignen sich Vollholz, schichtverleimtes
Holz, sogenannte Brettschichtplatten beziehungsweise Brettschichtwände, Pressspanplatten,
insbesondere hoch verdichtete Pressspanplatten, Kunsstoffplatten, insbesondere faserverstärkte
Kunststoffplatten, aber auch Metall, wie beispielsweise Leichtmetall. Es eignen sich
selbstverständlich auch Steinzeug oder Naturstein, wenn es in entsprechender Stärke
und in entsprechender Qualität vorliegt. Selbstverständlich kann man auch ein entsprechendes
Kunststoffmaterial verwenden, welches durch Gießen von zwei Komponenten entsteht,
wie es beispielsweise in der Fensterbankfertigung verwendet wird.
[0031] Eine Ausgestaltung der Mittelwange nach der Erfingung zeichnet sich dadurch aus,
dass das Material der Mittelwange ausgebildet ist, um sie als statisch tragendes Element
in einem Bauwerk einzusetzen. Dabei wird davon ausgegangen, dass die Mittelwange beispielsweise
ein Zwischengeschoss oder eine Zwischengeschossdecke statisch abfängt und die Last
in den Fußboden und/oder in das Fundamt ableitet. Dies ist ein enormer Vorteil, weil
man dadurch selbstverständlich architektonisch sehr ansprechende Lösungen schaffen
kann, die zumindest auf Stützen gegebenenfalls auch auf Träger zumindest teilweise
verzichten kann. Insbesondere im Bereich des Treppenhauses kann dann eine ansprechende
Gestaltung geschaffen werden, die mit anderen Treppen so nicht zu erhalten ist.
[0032] Ein weiterer besonderer Vorteil ist dadurch angegeben, dass die Mittelwange aus einem
Material gebildet ist, welches nicht brennbar oder schwer entflammbar ist. Damit werden
die Anforderungen der entsprechenden Vorschriften für den Brandschutz erfüllt, insbesondere
die Feuerwiderstandsklasse F90 erreicht, weshalb man diese Treppe auch in öffentlichen
Gebäuden einsetzen kann, wo höhere Brandschutzbestimmungen existieren, als beispielsweise
im normalen Einfamilienhausbau. Es ist selbstverständlich auch möglich, dass die Mittelwange
mit einer entsprechenden nicht brennbaren oder schwer entflammbaren Beschichtung versehen
ist. Derartige Beschichtungen sind nach dem Stand der Technik bekannnt und können
problemlos auf die Mittelwange aufgebracht und/oder dort befestigt werden.
[0033] Die Erfindung zeichnet sich auch dadurch aus, dass wenigstens eine Schnittstelle
zum Verbinden der Mittelwange mit einer Geschossdecke eines Gebäudes vorgesehen ist.
Von Vorteil ist es auch, wenn eine weitere Schnittstelle zum Verbinden mit dem Fußboden
beziehungsweise dem Fundament des Gebäudes vorgesehen ist, wenn beispielsweise die
Mittelwange im Erdgeschossbereich zum ersten Stock hin aufgestelllt werden soll.
[0034] Des weiteren ist es nach der Erfindung vorgesehen, dass mehrere Mittelwangen, das
heißt mindestens zwei Mittelwangen übereinander montiert werden können, um beispielsweise
ein mehrgeschossiges Gebäude mit einer Treppe zu versehen. Aus diesem Grund weist
die Mittelwange nach der Erfindung wenigstenss eine weitere Schnittstelle zum Verbinden
von zwei oder mehreren übereinander anzuordnenden Mittelwangen auf.
[0035] Die Erfindung stellt auch ein Verfahren zur Herstellung einer Mittelwange einer Treppe
oder ein Verfahren zur Herstellung einer Treppe mit einer entsprechenden Mittelwang
zur Verfügung.
[0036] Dabei wird die Mittelwange aus einem Bock aus Holz, Leimholz oder anderen geeigneten
Materialien auf ein Maß, resultierend aus der Geschosshöhe und den Maßen des Baukörpers
eines Gebäudes in dem die Treppe eingebaut werden soll, geschnitten. Danach wird eine
gewünschte äußere Form angerissen. Diese kann beispielsweise mit einer halbrundförmigen
Ausnehmung versehen sein und die andere Außenseite ist in etwa drei Mal abgewinkelt,
sodass die Möglichkeit besteht alle Treppenstufen der erfindungsgemäßen Treppe aufzunehmen.
Andere Formen werden in den Ausführungsbeispielen noch gezeigt und beschrieben. Diese
gewünschte Form wird entsprechend angerissen und entsprechend ausgearbeitet, beispielsweise
ausgesägt und/oder gefräst. Dann wird entsprechend der Anzahl der Stufen, die sich
aus der Geschosshöhe und dem jeweiligen Tritt (das heißt dem Höhenabstand der einzelnen
Stufen zueinander) ergibt, die notwendigen Ausnehmungen eingebracht, beispielsweise
eingefräst oder es werden Auflagen angebracht, die dem Maß der jeweiligen Stufe entsprechen.
Gleiches gilt natürlich für die Ausnehmungen, die entsprechen des Maßes der jeweiligen
Treppenstufe an der der Mittelwange zugewandten Seite im Einbauzustand entsprechen.
Anschließend oder gleichzeitig werden insbesondere verdeckt vorzusehende Verbindungsmittel
zumindest teilweise an der Mittelwange angeordnet. Diese Verbindungsmittel können
beispielsweise als Setzbolzen, als Keilverbindung, Schraubverbindung oder dergleichen
ausgebildet sein. Dabei wird immer nur ein Teil des Verbindungsmittels an der Mittelwange
angeordnet der zweite Teil wird dann bei der Endmontage selbstverständlich wie üblich
hinzugefügt. Diese Verbindungsmittel werden ebenfalls so angeordnet, dass sie im Einbauzustand
dann nicht mehr sichtbar sind. Nachdem diese Arbeiten abgeschlossen sind, kann gegebenenfalls
abschließend eine Beschichtung als Farbbeschichtung als Dekorbeschichtung oder aber
auch als Brandschutzbeschichtung erfolgen. Die Stufen der Treppen werden üblicherweise
entweder manuell oder mittels entsprechender Werkzeuge angefertigt oder aber ebenfalls
auf einer CNC gesteuerten Maschine oder einer entsprechend ausgebildeten Bearbeitungsmaschine
hergestellt. Dies erfolgt so, wie es üblicherweise im Treppenbau vorgesehen ist. Die
entsprechenden Verbindungsmittel sind dann korrespondierend zu den Verbindungsmittel
an der Mittelwange einzubringen beziehungsweise anzubringen. Dies geschieht ebenfalls
in üblicher Weise. Die Stufen der Treppe sind dabei gegebenenfalls im endbehandelten
Zustand zu liefern, so dass sie auf der Baustelle entsprechend gleich montiert werden
können. Bevorzugt wird dazu noch eine Schutzverkleidung an den Stufen vorgesehen,
um diese gegen Verschmutzungen in der Bauphase zu schützen. Diese Vorteile wurde eingangs
sehr ausführlich behandelt, weshalb hier darauf zurückgegriffen werden kann. Die Endmontage
erfolgt regelmässig im Baukörper des Gebäudes, indem die Treppe einzusetzen ist. Dies
schließt nicht aus, dass gegebenenfalls eine Treppe auch werkstattseitig oder werksseitig
komplett montiert werden kann, um sie dann mittels eines Kranes in den Baukörper einsetzen
zu können. Dies wird allerdings regelmässig so nicht erfolgen können, aufgrund von
bestimmten Bauabläufen. Im Fertighausbau könnte eine solche Verfahrensweise allerdings
durchaus Sinn machen.
[0037] Eine händische Fertigung, wie vorher beschrieben, ist demzufolge in einer normalen
Tischlerei- beziehungsweise Schreinerei durchaus möglich. Es ist jedoch auch möglich,
die Treppe beziehungsweise Mittelwange nach der Erfindung maschinell herzustellen.
[0038] Daraus schlussfolgernd schlägt eine Weiterbildung des vorher beschriebenen Verfahrens
vor, dass die Verfahrensschritte, wie sie vorher umrissen wurden, auf einer CNC gesteuerten
Werkzeugmaschine, auf einer Abbundanlage oder in einem entsprechend ausgeführten Bearbeitungszentrum
durchgeführt werden. Dazu werden ebenfalls die notwendigen Bauwerksmaße ermittelt
und bevorzugterweise in eine Steuerung oder in einen Rechner der Werkzeugmaschine,
der Abbundanlage oder des Bearbeitungszentrums eingegeben. Anschließend legt man fest,
welche Treppenform gewählt wird und welche Form der Mittelwange vorgesehen ist. Hierzu
können schon unterschiedliche äußere Formen in der Steuerung hinterlegt sein, die
man dann gegebenenfalls auf Wunsch abrufen und modifizieren kann. Sind diese Arbeitsschritte
durchgeführt, berechnet die Steuerung beziehungsweise der Rechner alle notwendigen
Maße für die Mittelwange und gegebenenfalls auch für die Stufen. Anschließend erfolgt
die CNC gesteuerte Bearbeitung beziehungsweise die Bearbeitung über die Steuerung
der Abbundanlage oder des Bearbeitungszentrums. Eine solche Verfahrenseweise ist natürlich
recht kostengünstig, wenn man hohe Stückzahlen erzeugen kann. Es ist mit diesem Verfahren
selbstverständlich möglich lediglich eine Mittelwange einer Treppe herzustellen und
die Anfertigung der Stufen dann einer Schreinerei überlassen, die individuelle Kundenwünsche
damit erfüllen kann. Es ist selbstverständlich auch möglich, sowohl die Mittelwange
als auch die Stufen und gegebenenfalls auch die Setzstufen in der Werkzeugmaschine,
Abbundanlage beziehungsweise dem Bearbeitungszentrum zu erzeugen. Auch ist es möglich,
in einem Bearbeitungszentrum oder in einer Abbundanlage die Beschichtung als Farbbeschichtung
oder die Beschichtung mit entsprechenden Auflagen vorzunehmen.
[0039] Des Weiteren wird ein Verfahren zur Herstellung einer Treppe vorgeschlagen, wobei
eine Mittelwange nach einem der Verfahren wie vorher beschrieben angefertigt wird,
die Stufen und gegebenenfalls vorgesehene Setzstufen händisch, halbmaschinell oder
automatisch gefertigt werden und die Stufen nach Aufstellen der Mittelwange im Baukörper
befestigt werden. Eine solche Ausgestaltung ist von der Erfindung umfasst. Eine Montage
einer solchen Treppe ist relativ zeitgünstig aufgrund eines sehr einfachen und leichten
Montageablaufes zu gestalten. Des Weiteren werden alle Vorteile, wie sie für die erfindungsgemässe
Treppe bereits beschrieben wurden, durch ein solches Verfahren ebenfalls erhalten.
[0040] In diesem Zusammenhang wird insbesondere darauf hingewiesen, dass alle im Bezug auf
die Vorrichtung beschriebenen Merkmale und Eigenschaften aber auch Verfahrensweisen
sinngemäß auch bezüglich der Formulierung des erfindungsgemäßen Verfahrens übertragbar
und im Sinne der Erfindung einsetzbar und als mitoffenbart gelten. Gleiches gilt auch
in umgekehrter Richtung, das bedeutet, nur im Bezug auf das Verfahren genannte bauliche,
also vorrichtungsgemäße Merkmale können auch im Rahmen der Vorrichtungsansprüche berücksichtigt
und beansprucht werden und zählen ebenfalls zur Erfindung und zur Offenbarung.
[0041] Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines Ausführungsbeispiels weiter beschrieben.
Es zeigen
- Fig. 1
- eine Draufsicht mit einer Ausführungsform der erfindungsgemäßen
- Fig. 2
- Seitenansicht einer Mittelwange nach der Erfindung und
- Fig. 3 bis 5
- verschiedene Ausführungsformen der Mittelwange nach der Erfindung
[0042] In den Figuren sind gleiche oder einander entsprechende Elemente jeweils mit den
gleichen Bezugszeichen bezeichnet und werden daher, sofern nicht zweckmäßig, nicht
erneut beschrieben.
[0043] Die Fig. 1 zeigt eine Draufsicht einer Ausführungsform der erfindungsgemäßen Treppe.
Mit dem Bezugszeichen I ist dabei die Mittelwange bezeichnet, an der, wie ersichtlich
die einzelnen Stufen 1 bis 16 umlaufend befestigt sind. Dabei ist klar, dass die Mittelwange
die gesamte Last der Stufen 1 bis 16 und gegebenenfalls darauf befindlicher Gegenstände
aufnimmt. Die Anzahl der Stufen richtet sich nach der Geschosshöhe, dem Baukörper
des Gebäudes, in dem die Treppe montiert werden soll, und nach der Steigung, das heißt
dem gewünschten Abstand der Stufen in der Höhe. Die dargestellte Treppe ist dabei
als 1/2-gewendelte Treppe ausgestaltet. Diese Ausführungsform ist aber, wie bereits
weiter vorne erwähnt, nicht einschränkend. So ist es selbstverständlich möglich, die
Treppe nach der Erfindung in 2x 1/4-gewendelter oder 3/4-gewendelter Ausgestaltung
anzufertigen. Des Weiteren ist selbstverständlich auch eine nur 1/4-gewendelte Treppe
möglich, wobei diese dann gegen Verkippen gesichert werden muss. Dies kann beispielsweise
dadurch geschehen, dass die Mittelwange I an einer Geschossdecke III mittels einer
entsprechenden Schnittstelle 19 befestigt wird. Dies ist in der Fig. 2 schematisch
angedeutet. Die einzelnen Treppen sind so vorgesehen, dass sie jeweils beginnend mit
der Stufe 1 in der untersten Stufenhöhe und dann jeweils im Abstand der gewünschten
Treppenhöhe versetzt zu einander an der Mittelwange I angeordnet werden. Dazu schlägt
die Erfindung, wie in der Fig. 2 ersichtlich vor, dass Ausnehmungen 21 bis 216 vorgesehen
sind, in die die einzelnen Stufen 1 bis 16 eingefügt werden. Die Ausnehmungen 21 bis
216 sind dabei so zu verstehen, dass die Ausnehmung 21 passend zur Stufe 1 und die
Ausnehmung 210 passend zur Stufe 10 ausgebildet ist. Die Ausnehmung 216 ist demzufolge
passend zur Stufe 16 vorgesehen und angeordnet. Entsprechend einer bevorzugten Ausgestaltung
sind die Stufen 1 bis 16 außen, beziehungsweise an der von der Mittelwange I wegweisenden
Seite untereinander festgelegt, beziehungsweise verspannt. Dies ist schematisch mit
den Punkten 18 angedeutet, die an jeder Stufe 1 bis 16 im Außenbereich vorgesehen
sind. Mit Strichen angedeutet sind Setzstufen beziehungsweise Abstandhalter, die die
Stufenhöhe bestimmen und durch die sie festgelegt werden kann. Selbstverständlich
lassen sich diese Setzstufen auch durchgehend ausführen. Dazu werden diese beispielsweise
verdeckt verschraubt oder verleimt. Wie ersichtlich, hat die erfindungsgemäße Treppe
keine Außenwange und ist dadurch sehr schön in einem Baukörper anordenbar, der im
Wesentlichen der in Fig. 1 gezeigten geometrischen Form entspricht. Wenn nun hier
ein Abstand von dem Baukörper von 3-5 cm gewählt wird, werden Unebenheiten beziehungsweise
kleine Maßabweichungen vom Auge nicht erkannt. Die Mittelwange I wird dabei auf dem
Boden II beziehungsweise ein entsprechend gefertigtes Fundament gestellt und dort
vorzugsweise befestigt, um ein Verrücken oder Verrutschen zu verhindern. Mittels entsprechenden
Verbindungsmittels ist die Mittelwange I an der Geschossdecke III des Gebäudes über
wenigstens eine Schnittstelle 19 verbunden.
[0044] Insgesamt sind auch die Stufen 1 bis 16 an der Mittelwange I verdeckt befestigt.
Dazu wählt man vorzugsweise verdeckt angeordnete Schraubverbindungen. Auch ist es
möglich, anstelle von Ausnehmungen 21 bis 216 dort entsprechende Auflagen vorzusehen,
die dann die Last der Stufen 1 bis 16 in die Mittelwange I übertragen. Der Handlauf
17 ist in der gezeigten Ausführungsform schematisch angedeutet und an der Mittelwange
I befestigt. Selbstverständlich kann auch eine andere Ausgestaltung gewählt werden,
bei der überhaupt kein Handlauf an der Mittelwange I befestigt wird, sondern ein entsprechender
Handlauf an der Gebäudewand befestigt wird, so dass auch hier eine ausreichende Sicherheit
gegeben ist. Ein beidseitiges Vorsehen des Handlaufs 17 ist nach der Erfindung selbstverständlich
auch möglich. Eine weitere Schnittstelle 30 ist dafür vorgesehen, um wenigstens zwei
Mittelwangen I übereinander zu stellen und dort zu verbinden. Dazu ist gegebenenfalls
eine nicht gezeigte, korrespondierende Gegenschnittstelle an der oberen Mittelwange
I vorgesehen.
[0045] In den Figuren 3, 4 und 5 sind weitere Ausführungsformen einer erfindungsgemässen
Treppe in Seitenansicht gezeigt. Dabei unterscheiden sich die in den Firguren 3, 4
und 5 gezeigten Beispiele lediglich in der äußeren Form der Mittelwange I. Hier ersichtlich
ist dabei in Figur 3 eine abgestufte Form der Mittelwange gewählt, die sowohl nach
innen als auch nach der nach außen weisenden Seite der Mittelwange vorgesehen ist.
Dabei ist der Mittelteil der Mittelwange I geradlinig ausgeführt. Dies ist dort erforderlich,
damit die entsprechenden Ausnehmungen beziehungsweise Auflagen für die Stufen 1 bis
16 eingearbeitet werden können.
[0046] Die in Figur 4 aufgezeigte Ausführungsform zeichnet sich dadurch aus, dass zunächst
Innen als auch Außen ein senkrechter nach oben weisender Abschnitt vorgesehen ist,
der dann parallel zueinander winklig nach oben verlaufend ausgebildet ist. Dann folgt
der Mittelabschnitt, der wiederum senkrecht ausgeführt ist, wobei die Verbindungskanten
beziehungsweise Ecken zu dem jeweils schräg verlaufenden Abschnitt der Mittelwange
I abgerundet sind. An den Mitteabschnitt der Mittelwange I schließt sich nun ein mit
entgegensetzt verlaufenden Winkel ausgebildetes oberes Teilstück an. Dieses nimmt
beispielsweise die Ausnehmungen 210 bis 216 auf. Wie ersichtlich ist die Ausführungsform
in Firgur 3 und 4 so gewählt, dass auch hier die Setzstufen in der Mittelwange verankert
werden. Des Weiteren sind weitere Schnittstellen 30 angedeutet, die zur Verbindung
von zwei übereinander anzuordnenden Mittelwangen vorgesehen sind.
[0047] Die Figur 5 zeigt nun eine halbrund beziehungsweise sichelartig ausgebildete Ausgestaltung
einer Mittelwange I nach der Erfindung. Alle anderen Bezugszeichen wurden bereits
vorgestellt und gelten sinngemäss auch die in Figur 5 gezeigte Ausgestaltung einer
erfindungsgemässen Treppe beziehungsweise einer entsprechend ausgebildeten Mittelwange.
Die gezeigten Ausführungsformen gemäss den Figuren 1 bis 5 sind selbstverständlich
nicht einschränkend zu verstehen. Die Erfindung ermöglicht es, weitere äußere Formen
der Mittelwange I zu gestalten. Dabei ist die Gestaltungsfreiheit des anbietenden
Produzenten beziehungsweise auch der abnehmenden Kunden sehr groß. Im Rahmen dieser
Beschreibung der Ausführungsbeispiele ist es nicht möglich, alle möglichen Ausführungsformen
einer Mittelwange darzustellen. Die Formenvielfalt ist jedoch erheblich, was ein weiterer
Vorteil für die Erfindung darstellt.
[0048] Die jetzt mit der Anmeldung und später eingereichten Ansprüche sind Versuche zur
Formulierung ohne Präjudiz für die Erzielung weitergehenden Schutzes.
[0049] Sollte sich hier bei näherer Prüfung, insbesondere auch des einschlägigen Standes
der Technik, ergeben, dass das eine oder andere Merkmal für das Ziel der Erfindung
zwar günstig, nicht aber entscheidend wichtig ist, so wird selbstverständlich schon
jetzt eine Formulierung angestrebt, die ein solches Merkmal, insbesondere im Hauptanspruch,
nicht mehr aufweist.
[0050] Es ist weiter zu beachten, dass die in den verschiedenen Ausführungsformen beschriebenen
und in den Figuren gezeigten Ausgestaltungen und Varianten der Erfindung beliebig
untereinander kombinierbar sind. Dabei sind einzelne oder mehrere Merkmale beliebig
gegeneinander austauschbar. Diese Merkmalskombinationen sind ebenso mit offenbart.
[0051] Die in den abhängigen Ansprüchen angeführten Rückbeziehungen weisen auf die weitere
Ausbildung des Gegenstandes des Hauptanspruches durch die Merkmale des jeweiligen
Unteranspruches hin. Jedoch sind diese nicht als ein Verzicht auf die Erzielung eines
selbständigen, gegenständlichen Schutzes für die Merkmale der rückbezogenen Unteransprüche
zu verstehen.
[0052] Merkmale, die bislang nur in der Beschreibung offenbart wurden, können im Laufe des
Verfahrens als von erfindungswesentlicher Bedeutung, zum Beispiel zur Abgrenzung vom
Stand der Technik beansprucht werden.
[0053] Merkmale, die nur in der Beschreibung offenbart wurden, oder auch Einzelmerkmale
aus Ansprüchen, die eine Mehrzahl von Merkmalen umfassen, können jederzeit zur Abgrenzung
vom Stande der Technik in den ersten Anspruch übernommen werden, und zwar auch dann,
wenn solche Merkmale im Zusammenhang mit anderen Merkmalen erwähnt wurden beziehungsweise
im Zusammenhang mit anderen Merkmalen besonders günstige Ergebnisse erreichen.
1. Treppe mit einer in Gebrauchsstellung senkrecht vorgesehenen Mittelwange (I), die
alle Stufen (1 bis 16) der Treppe über die Gesamthöhe trägt bzw. aufnimmt, bei der
die Stufen (1 bis 16) nur einseitig umlaufend in der Mittelwange (I) eingespannt bzw.
befestigt sind und die Last der Stufen (1 bis 16) in die Mittelwange (I) eingetragen
wird, dadurch gekennzeichnet, dass die Mittelwange (I) massiv, zum Beispiel blockartig ausgebildet ist und eine Dicke
beziehungsweise Stärke aufweist, zum Beispiel 104 mm, die ausreicht, um alle Ausnehmungen
beziehungsweise Auflagen einer Treppe aufzunehmen.
2. Treppe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Stufen (1 bis 16) außen auf beziehungsweise an der von der Mittelwange (I) wegweisenden
Seite untereinander festgelegt bzw. miteinander verspannt, vorzugsweise verschraubt
sind.
3. Treppe nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass an der Mittelwange (I) zur Aufnahme der Stufen (1 bis 16) Ausnehmungen (21 bis 216)
oder Auflagen vorgesehen sind, die in der vorbestimmten Höhe für die jeweiligen Stufen
(1 bis 16) angeordnet und korrespondierend zu der Form und/oder Größe der Stufe (1
bis 16) ausgebildet sind und/oder ein Handlauf (17) an der Mittelwange (I) befestigt
ist.
4. Treppe nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Stufen aus Naturholz, schichtverleimtem Holz , Sperrholz, aus Natur- oder Kunststein,
Pressspanplatte mit Auflage, zum Beispiel Fliesen, Naturstein, Furnier oder dünnschichtiges
Naturholz, Kunststoff, Teppichbelag oder dergleichen gebildet sind und/ oder Setzstufen
vorgesehen sind, um die einzelnen Stufen (1 bis 16) miteinander zu verbinden.
5. Treppe nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest die Mittelwange, bevorzugt jedoch Mittelwange und Stufen sowie gegebenenfalls
vorhandene Setzstufen aus nicht brennbarem oder schwer entflammbarem Material gebildet
sind und/oder eine feuerhemmende Beschichtung an der Oberfläche der genannten Treppenelemente
vorgesehen ist.
6. Treppe nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass Abstandshalter die einzelnen Stufen an Punkten (18) miteinander verbinden, die von
der Mittelwange (I) gesehen am davon entfernten Ende der Stufen (1 bis 16) angeordnet
sind und/oder die Anzahl der Stufen (1 bis 16) und/oder ihr Abstand zueinander entsprechend
der jeweiligen Geschoßhöhe des Gebäudes variierbar ist.
7. Treppe nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Stufen (1 bis 16) mit Setzbolzen, Schrauben, Keilverbindungen oder dergleichen
oder durch Verleimen beziehungsweise Kleben, insbesondere verdeckt mit der Mittelwange
(I) verbunden sind.
8. Treppe nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zwei oder mehrere Treppen übereinander anordenbar sind, derart, dass die Mittelwangen
(I) übereinander mittels wenigstens einer an der Verbindungsstelle vorgesehenen Schnittstelle
(30) gekoppelt werden und/oder die Treppe als Treppe mit einer 1/4-, 2/4-, 3/4-oder
1/2-Wendelung und/oder als Podesttreppe ausgebildet ist.
9. Mittelwange als Trag- und Verbindungselement, ausgebildet für die Aufnahme und/oder
Befestigung von Treppenstufen einer Treppe nach einem der vorhergehenden Ansprüche.
10. Mittelwange nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Mittelwange (I) massiv zum Beispiel blockartig ausgebildet ist und eine Dicke
beziehungsweise Stärke aufweist, zum Beispiel 104 mm, die ausreicht, um alle Ausnehmungen
beziehungsweise Auflagen einer Treppe aufzunehmen.
11. Mittelwange nach einem der vorhergehenden Ansprüche 9 und 10, dadurch gekennzeichnet, dass als Material für die Mittelwange (I) Vollholz, schichtverleimtes Holz, Brettschichtplatten
beziehungsweise -wände bzw. Brettsperrholz, Pressspanplatten insbesondere hochverdichtete
Pressspanplatten, Kunststoffplatten, insbesondere faserverstärkte Kunststoffplatten,
Metall, Steinzeug oder dergleichen vorgesehen ist.
12. Mittelwange nach einem der vorhergehenden Ansprüche 9 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Mittelwange beziehungsweise das Material der Mittelwange (I) ausgebildet ist,
um sie als statisch tragendes Element in einem Bauvorhaben einzusetzen und/oder das
Material nicht brennbar oder schwer entflammbar ist.
13. Mittelwange nach einem der vorhergehenden Ansprüche 9 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens eine Schnittstelle (19) zum Verbinden der Mittelwange (I) mit einer Geschossdecke
und/oder dem Fundament beziehungsweise dem Fußboden (II) eines Gebäudes vorgesehen
ist und/oder wenigstens eine weitere Schnittstelle (30) zum Verbinden von zwei übereinander
anzuordnenden Mittelwangen (I) vorgesehen ist.
14. Verfahren zur Herstellung einer Mittelwange einer Treppe, insbesondere nach einem
der vorhergehenden Ansprüche 9 bis 13, beziehungsweise einer Treppe nach einem der
vorhergehenden Ansprüche 1 bis 8, wobei die Mittelwange (I) aus einem Block aus Holz,
Leimholz oder anderem geeigneten Material auf ein Maß, resultierend aus der Geschosshöhe
und dem Baukörper eines Gebäudes geschnitten wird, danach eine gewünschte äußere Form
angerissen und anschließend ausgearbeitet, beispielsweise ausgesägt und/ oder gefräst
wird, dann entsprechend der Anzahl der Stufen notwendige Ausnehmungen in die Mittelwange
eingebracht, vorzugsweise eingefräst oder Auflagen angebracht werden, die dem Maß
der jeweiligen Stufe entsprechen, anschließend oder gleichzeitig insbesondere verdeckt
vorzusehende Verbindungsmittel zumindest teilweise an der Mittelwange angeordnet werden,
die zur Verbindung mit den Stufen vorgesehen sind und gegebenenfalls anschließend
eine Beschichtung als Farbeschichtung, als Dekorbeschichtung, als Brandschutzbeschichtung
oder dergleichen angebracht beziehungsweise aufgebracht wird.
15. Verfahren zur Herstellung einer Mittelwange einer Treppe nach Anspruch 14, wobei die
Verfahrensschritte auf einer CNC gesteuerten Werkzeugmaschine, Abbundanlage oder in
einem Bearbeitungszentrum durchgeführt werden und/oder die Werkzeugmaschine, Abbundanlage
oder das Berarbeitungszentrum eine Steuerung aufweist, die ausgehend von den Maßen
des Baukörpers und der gewünschten Treppenform die notwendigen Maße und/oder Arbeitsschritte
berechnet beziehungsweise festlegt und die Mittelwange sowie gegebenenfalls auch die
Stufen danach fertigt und/oder eine Mittelwange nach einem Verfahren nach Anspruch
14 angefertigt wird, die Stufen und gegebenenfalls vorgesehene Setzstufen händisch,
halbmaschinell oder automatisch gefertigt werden und die Stufen nach Aufstellen der
Mittelwange an dieser befestigt werden.