[0001] Die Erfindung betrifft eine Schlosseinrichtung für insbesondere Türen, mit einem
vorzugsweise schließwerkbetätigbaren Schloss und einer Panikstange, wobei das Schloss
mittels der Panikstange betätigbar ausgebildet ist.
[0002] Schlösser für Türen im Allgemeinen sowie solche im Speziellen, die stangenbetätigbar
ausgebildet sind, sind aus dem Stand der Technik an sich gut bekannt, weshalb es eines
gesonderten druckschriftlichen Nachweises an dieser Stelle nicht bedarf.
[0003] Das Schloss der Schlosseinrichtung ist in aller Regel schließwerkbetätigbar ausgebildet.
Typischerweise kommt in diesem Zusammenhang ein Profilzylinder zum Einsatz. Die Panikstangen
sind türinnenseitig an derselben verschwenkbar angeordnet. Eine Betätigung der Panikstangen
führt in an sich bekannter Weise zur Schlossentriegelung, so dass ein Öffnen der Tür
gestattet ist. Für eine bestimmungsgemäß solide Befestigung der Panikstangen kommen
auf der Außenseite der Tür angeordnete Türrosetten zum Einsatz. Diese Türrosetten
werden jeweils endseitig mit der Panikstange verschraubt, zu welchem Zweck die Tür
über Durchgangslöcher verfügt, durch die hindurch Befestigungsschrauben geführt sind,
deren Länge sich nach der Türblattstärke richtet.
[0004] Obgleich sich vorbekannte Schlosseinrichtungen im alltäglichen Praxiseinsatz bewährt
haben, besteht Verbesserungsbedarf, insbesondere mit Blick auf eine vereinfachte Montage
insbesondere der Panikstangen.
[0005] Es ist deshalb die Aufgabe der Erfindung, eine Schlosseinrichtung der eingangs genannten
Art dahingehend weiterzuentwickeln, dass eine vereinfachte Montage bzw. Demontage
ermöglicht ist, insbesondere mit Blick auf eine Anordnung der Panikstangen.
[0006] Zur Lösung dieser Aufgabe wird mit der Erfindung eine Schlosseinrichtung der eingangs
genannten Art vorgeschlagen, die sich auszeichnet durch einen schlossseitigen Nusshebel
zur insbesondere Fallenbetätigung, der zur Aufnahme einer Rosettenbefestigung schlossnussseitig
eine Aussparung aufweist.
[0007] Bei aus dem Stand der Technik bekannten Schlosseinrichtungen erfolgt eine Verschraubung
einer Panikstangen mit den zugehörigen Rosetten in waagerechter Ausrichtung der Rosetten,
wobei der Schraubenabstand in waagerechter Richtung standardgemäß 38 mm beträgt.
[0008] Da die Panikstange zur Türschlossseite aber nur einen maximalen Abstand von 14 mm
aufweisen darf, um bei schmalen zweiflügeligen Türanordnungen mit geringem Dornmaß
keine Zwängung bzw. Kollision zu erzeugen, ist eine Gegenverschraubung mit diesem
standardgemäßen Schraubenabstand von 38 mm nicht immer möglich. In der Vergangenheit
wurde dieses Problem bislang dadurch gelöst, dass Unterlegplatten eingesetzt wurden
und/oder verschiedene Ausgestaltungen von Panikstangen zum Einsatz gekommen sind.
Schlussendlich konnten diese Lösungen aber nicht überzeugen, insbesondere auch deshalb
nicht, weil sie mit zusätzlichem Montage- bzw. Demontageaufwand verbunden sind und
im Übrigen visuell auch nicht ansprechend sind.
[0009] Die erfindungsgemäße Ausgestaltung schafft hier Abhilfe, denn sie ermöglicht eine
Anbindung einer Panikstange an eine Rosette bei vertikaler Ausrichtung der Rosette,
d.h. die zur Befestigung der Rosette an der Panikstange vorgesehenen Schrauben sind
in Höhenrichtung, d.h. vertikal und nicht waagerecht ausgerichtet. Diese vertikale
Ausrichtung wird aufgrund der erfindungsgemäßen Ausgestaltung erstmals möglich.
[0010] Erfindungsgemäß ist vorgesehen, dass der Nusshebel des Schlosses eine Aussparung
aufweist. Diese Ausgestaltung macht es möglich, für eine vertikale Anbindung einer
Rosette an die Panikstange die dafür vorzusehenden Durchgangsbohrungen oberhalb bzw.
unterhalb der Schlossnuss auszugestalten. Aufgrund der erfindungsgemäß vorgesehenen
Ausnehmung im Nusshebel kann dieser bestimmungsgemäß kollisionsfrei mit Bezug auf
die oberhalb der Schlossnuss ausgebildeten Durchgangsbohrung bzw. eine davon aufgenommene
Befestigungsschraube verfahren werden. Insofern dient die erfindungsgemäß im Nusshebel
vorgesehene Aussparung dazu, im bestimmungsgemäßen Verwendungsfall die Rosettenbefestigung
schlossnussseitig aufnehmen zu können.
[0011] Gemäß einer besonderen Ausgestaltung der Erfindung ist der Nusshebel L-förmig ausgebildet
und verfügt über zwei Hebelarme. Dabei ist der eine Hebelarm im Wesentlichen radial
und der andere Hebelarm im Wesentlichen tangential verlaufend zur Schlossnuss ausgebildet.
Der Nusshebel bildet insofern ein Hakenelement aus, wobei der im Wesentlichen tangential
verlaufend ausgebildete zweite Hebelarm um die in Höhenrichtung oberhalb der Schlossnuss
ausgebildeten Rosettenbefestigung herum verfahren kann. Der radiale Abstand zwischen
der Schlossnuss einerseits und dem tangential zur Schlossnuss verlaufenden Hebelarm
andererseits wird dabei durch die Länge des ersten Hebelarms bestimmt, der radial
verlaufend zur Schlossnuss ausgebildet ist.
[0012] Es sind gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung zwei Durchgangsbohrungen vorgesehen,
die in Höhenrichtung des Schlosses übereinanderliegend ausgebildet sind, wobei die
eine Durchgangsbohrung oberhalb und die andere Durchgangsbohrung unterhalb der Schlossnuss
ausgebildet sind. Dabei beträgt der Abstand zwischen den beiden Durchgangsbohrungen
38 mm, womit das standardgemäße Maß eingehalten ist. Der Abstand zwischen einer Durchgangsbohrung
und der Schlossnuss beträgt 19 mm. Die erfindungsgemäße Schlosseinrichtung gestattet
damit die Verwendung von standardgemäß ausgebildeten Rosetten und/oder Panikstangenanschlüssen.
[0013] Im Unterschied zum Stand der Technik wird mit der erfindungsgemäßen Schlosseinrichtung
eine Konstruktion vorgeschlagen, die um eine um 90° verdrehte Anordnung der Panikstangenrosetten
ermöglicht. Anstelle der aus dem Stand der Technik bekannten waagerechten Ausrichtung
der Rosetten ist mit der erfindungsgemäßen Ausgestaltung eine vertikale Ausrichtung
der Rosetten möglich. Dies deshalb, weil die Nusshebelkonstruktion derart ausgebildet
ist, dass die Ausbildung entsprechender Durchgangsbohrungen möglich ist. Dabei liegt
die vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung insbesondere darin, dass unabhängig von
der übrigen Dimensionierung der Tür- und/oder Schlosseinrichtung in jedem Fall eine
Gegenverschraubung der Panikstangen mit den zugehörigen Rosetten möglich ist, wobei
im Unterschied zum Stand der Technik Hilfsmaßnahmen, wie beispielsweise Unterplatten
und/oder im Besonderen ausgestaltete Panikstangen vollends vermieden werden können.
Damit erweist sich die erfindungsgemäße Schlosseinrichtung als sehr viel einfacher
handhabbar, insbesondere zu Zwecken der Montage bzw. Demontage. Darüber hinaus wird
Dank der erfindungsgemäßen Schlosseinrichtung das Anwendungsspektrum für standardgemäß
ausgestaltete Panikdruckstangen erweitert.
[0014] Die Panikstange kann entweder als verschwenkbarer Panikstangengriff oder als verschiebbare
Panikdruckstange ausgebildet sein. Die erfindungsgemäße Ausgestaltung ist im gleichen
Maße sowohl für eine Panikstangengriffausgestaltung als auch für eine Panikdruckstangenausgestaltung
anwendbar. Von entscheidender Bedeutung ist nach der Erfindung allein, dass für eine
Gegenverschraubung der Panikstange, ob nun als Panikstangengriff oder als Panikdruckstange
ausgestaltet, vertikal ausgerichtete Rosetten zum Einsatz kommen können.
[0015] Dabei besteht der Unterschied zwischen einem Panikstangengriff einerseits und einer
Panikdruckstange andererseits in der konstruktiven Ausgestaltung hinsichtlich einer
Panikauslösung, das heißt Betätigung des zugehörigen Schlosses. Eine Panikdruckstange
ist - wie der Name schon sagt - als Druckstange ausgebildet, das heißt eine Betätigung
derselben findet durch Drücken statt. Im Not- oder Panikfall bewirkt demnach eine
Druckbeaufschlagung der Panikstange ein Notöffnen des Schlosses. Im Unterschied hierzu
ist ein Panikstangengriff eine Ausgestaltung, wonach eine Verschwenkbewegung zur Not-
und/oder Paniköffnung des Schlosses führt. Die Panikstange wirkt dabei nach Art eines
verschwenkbaren Griffes, der im Falle einer Belastung, das heißt Betätigung nach unten
verschwenkt, infolgedessen es zu einer Not-und/oder Paniköffnung des zugehörigen Schlosses
kommt.
[0016] Weitere Merkmale und Vorteile und der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung anhand der Figuren. Dabei zeigen:
Fig. 1 in Draufsicht von oben ausschnittsweise ein Schloss nach der erfindungsgemäßen
Schlosseinrichtung;
Fig.2 in schematischer Explosionsdarstellung eine Schlosseinrichtung nach der Erfindung
gemäß einer ersten Ausführungsform;
Fig. 3 in einer schematischen Explosionsdarstellung eine Schlosseinrichtung nach der
Erfindung gemäß einer zweiten Ausführungsform;
Fig. 4 in schematischer Explosionsdarstellung einen Ausschnitt der Ausführungsform
nach Fig. 3 und
Fig. 5 in einer Detailansicht die Druckstange nach der Ausführungsform gemäß Fig.
4 in Blickrichtung V nach Fig. 4.
[0017] Figur 2 lässt in einer schematischen Explosionsdarstellung die erfindungsgemäße Schlosseinrichtung
27 gemäß einer ersten Ausführungsform erkennen. Die Schlosseinrichtung 27 dient der
Verwendung im Zusammenhang mit einer zweiflügeligen Tür, wobei der Übersicht wegen
in den Figuren 1 und 2 die Türen als solche, d.h. weder die Türblätter noch die Türzargen
und/oder Rahmen dargestellt sind.
[0018] Die Schlosseinrichtung 27 verfügt über ein Schloss 1, das in der Tür des einen Türflügels
angeordnet ist. Dieses Schloss 1 verfügt in an sich bekannter Weise über einen Schlosskasten
15, der stirnseitig mittels eines Stulps 16 verschlossen ist. Innerhalb des Schlosskastens
15 verfahrbar sind ein Schlossriegel 17 und eine Falle 18 vorgesehen. Der Schlossriegel
17 ist mittels eines Schließwerks 19 betätigbar ausgebildet, welches Schließwerk 19
bevorzugterweise einen in den Figuren nicht näher dargestellten Profilzylinder aufweist.
Türaußenseitig ist das Schließwerk 19 durch Schließwerkrosetten 20 abgedeckt.
[0019] Für eine Betätigung des Schlosses 1 ist ein Türdrücker 14 vorgesehen, der über eine
Vierkantwelle 28 auf die Schlossnuss 2 des Schlosses 1 einwirkt. Die Schlossnuss 2
ergibt sich insbesondere aus der Ausgestaltung nach Figur 1.
[0020] Das Gegenschloss 13 ist in entsprechender Weise ausgebildet und verfügt über einen
Schlosskasten 15, der stirnseitig mittels eines Stulps 16 verschlossen ist.
[0021] Wie Figur 2 des Weiteren erkennen lässt, sind sowohl das Gegenschloss 13 als auch
das Schloss 1 mit Treibstangen 21 gekoppelt, die bei einer Schlossbetätigung in entsprechender
Weise in Höhenrichtung 9 verfahren.
[0022] Sowohl das Schloss 1 als auch das Gegenschloss 3 ist mittels einer Panikstange in
der Ausgestaltung eines Panikstangengriffes betätigbar ausgebildet, wobei dem Schloss
1 der Panikstangengriff 22 und dem Gegenschloss 13 der Panikstangengriff 23 zugeordnet
sind.
[0023] Bei den Panikstangengriffen 22 und 23 handelt es sich um Panikstangen, die verschwenkbar
ausgebildet sind, wobei eine jeweilige Verschwenkbewegung dazu führt, dass eine Not-
und/oder Panikauslösung des zugehörigen Schlosses 1 bzw. Gegenschlosses 13 erfolgt.
Anstelle von Panikgriffen 22 und 23 können auch Panikdruckstangen 31 und 32 zum Einsatz
kommen, wie sie in der Ausführungsform nach den Fign. 3 bis 5 gezeigt sind.
[0024] Im endfertig montierten Zustand sind die Panikstangengriffe 22 und 23 mittels entsprechender
Rosetten 25 gegenverschraubt. Es kommen zu diesem Zweck Verschraubungen 24 und Gegenverschraubungen
26 zum Einsatz, die durch entsprechende Durchgangsbohrungen in den Türen geführt sind.
Die Besonderheit nach der Erfindung besteht darin, dass der Schraubenabstand von Verschraubung
24 und Gegenverschraubung 26 in Höhenrichtung 9 ausgerichtet ist, d.h. die für eine
Verbindung der Rosetten 25 mit den Panikstangengriffen 22 und 23 vorgesehenen Verschraubungen
in vertikaler Richtung ausgerichtet sind.
[0025] Figur 1 lässt in einer Detailansicht das Schloss 1 näher erkennen.
[0026] Das Schloss 1 verfügt in an sich bekannter Weise über eine Schlossnuss 2. Diese ist
von einer Vierkantöffnung 12 durchsetzt, die im bestimmungsgemäßen Verwendungsfall
die Vierkantwelle 28 des Türdrückers 14 aufnimmt. Die Schlossnuss 2 ist mit einem
Nusshebel 3 gekoppelt, der im bestimmungsgemäßen Verwendungsfall bei einer Verschwenkbewegung
des Türdrückers 14 zu einer Betätigung der Falle 18 führt, wobei er über einen Anschlag
29 mit einem Fallenschieber 30 zusammen wirkt.
[0027] Der Nusshebel 3 ist erfindungsgemäß mit einer Aussparung 6 versehen. Gemäß der bevorzugten
Ausführungsform nach Figur 1 ist der Nusshebel 3 L-förmig ausgebildet und verfügt
über einen ersten Hebelarm 5 und einen zweiten Hebelarm 4. Dabei ist der erste Hebelarm
5 im Wesentlichen radial und der zweite Hebelarm 4 im Wesentlichen tangential verlaufend
zur Schlossnuss 2 ausgebildet. Aufgrund dieser Ausgestaltung entsteht die schon vorerläuterte
Aussparung 6 des Nusshebels 3, die schlossnussseitig ausgebildet ist.
[0028] Wie die Darstellung nach Figur 1 ferner erkennen lässt, verfügt das Schloss 1 über
Durchgangsbohrungen 7 und 8, die in Höhenrichtung 9 übereinander ausgebildet sind,
wobei die eine Durchgangsbohrung 7 in Höhenrichtung 9 oberhalb der Schlossnuss 2 und
die andere Durchgangsbohrung 8 in Höhenrichtung 9 unterhalb der Schlossnuss 2 ausgebildet
ist. Diese Durchgangsbohrungen 7 und 8 dienen der Hindurchführung von Verschraubungen
zur Rosettenbefestigung, wobei die Ausrichtung der Durchgangsbohrungen 7 und 8 eine
Ausrichtung der Rosetten 25 in vertikaler Richtung gestattet, wie vorstehend schon
anhand von Figur 2 erläutert.
[0029] Dabei wird die Ausgestaltung der Durchgangsbohrungen 7 und 8 zwecks vertikaler Ausrichtung
der Rosetten 25 nur deshalb möglich, weil der Nusshebel 3 die schon vorerläuterte
Aussparung 6 aufweist, die im bestimmungsgemäßen Verwendungsfall zur Aufnahme der
Rosettenbefestigung dient, wie dies auch die Darstellung nach Figur 1 erkennen lässt.
Die erfindungsgemäße Ausgestaltung des Nusshebels 3 gestattet es, dass dieser im bestimmungsgemäßen
Verwendungsfall um den die Durchgangsbohrung 7 umgebenden Dom herumschwenken kann,
der Dom quasi in die vom Nusshebel 3 erfindungsgemäß bereitgestellte Aussparung eintauchen
kann, wenn der Nusshebel 3 aus seiner in Fig. 1 gezeigten Position im Uhrzeigersinn
nach rechts zwecks Betätigung der Falle 18 verschwenkt wird. Dabei drückt der Nusshebel
3 im Falle einer Verschwenkung mit seinem zweiten Hebelarm 4 gegen einen Anschlag
29 eines Fallenschiebers 30, der wiederum mit der Falle 19 gekoppelt ist, so dass
infolge einer Verschwenkbewegung des Nusshebels 3 eine translatorische Verfahrbewegung
der Falle 18 eingeleitet wird.
[0030] Neben den Durchgangsbohrungen 7 und 8 können auch weitere Durchgangsbohrungen 10
und 11 vorgesehen sein, die in waagerechter Richtung ausgerichtet sind und so auch
eine waagerechte Ausrichtung der Rosette 25 zulassen.
[0031] Gemäß der erfindungsgemäßen Schlosseinrichtung 27 ist es also möglich, die zur Gegenbefestigung
der Panikstangengriffe 22 und 23 schlossseitig vorgesehenen Rosetten 25 sowohl waagerecht
als auch vertikal auszurichten. Damit wird das Anwendungsspektrum für die erfindungsgemäße
Schlosseinrichtung 27 erweitert. Darüber hinaus ist eine vereinfachte Montage bzw.
Demontage möglich, da auf Hilfsmittel, wie diese bei aus dem Stand der Technik bekannten
Konstruktionen zum Teil verwendet werden müssen, komplett verzichtet werden kann.
[0032] Die Fign. 3 bis 5 zeigen eine zweite Ausführungsform nach der Erfindung, wobei im
Unterschied zur Ausgestaltung nach Fig. 2 als Panikdruckstangen 31 und 32 ausgebildete
Panikstangen zum Einsatz kommen.
[0033] Bei einer Panikdruckstange 31 bzw. 32 handelt es sich um eine Panikstange, die anders
als ein Panikstangengriff nicht verschwenkbar, sondern verschiebbar ausgebildet ist,
und zwar derart, dass eine Verschiebebewegung infolge einer Druckbelastung erfolgt.
[0034] Wie insbesondere die Detailansicht nach Fig. 4 erkennen lässt, verfügt eine Panikdruckstange
31 über ein zweiteiliges Gehäuse, wobei ein erster Gehäuseteil 37 und ein hierzu relativ
verschiebbar ausgebildeter zweiter Gehäuseteil 38 vorgesehen sind. Zum Zwecke der
Notöffnung ist der zweite Gehäuseteil 38 druckzubetätigen, infolgedessen es zu einer
Verschiebebewegung des Gehäuseteils 38 relativ zum türblattfesten Gehäuseteil 37 kommt.
[0035] Zur Anbindung der Panikdruckstange 31 bzw. 32 an ein Türblatt einer Tür dient ein
einendseitig wie anderendseitig einer Panikdruckstange vorgesehenes Befestigungsblech
39. Dieses Befestigungsblech 39 ist insbesondere der Darstellung nach Fig. 5 zu entnehmen.
Es verfügt über Durchgangsbohrungen, durch die hindurch die Verschraubungen 24 geführt
sind, die der Gegenverschraubung mit einer jeweiligen Rosette 25 dienen, wie dies
insbesondere der Explosionsdarstellung nach Fig. 3 zu entnehmen ist. Aufgrund dieser
Verschraubung wird eine ortsfeste Positionierung des ersten Gehäuseteils 37 der Panikdruckstange
am Türblatt der jeweiligen Tür erreicht.
[0036] Im Falle der Druckstangenbetätigung verfährt das Gehäuseteil 38 der Panikdruckstange
relativ gegenüber dem Gehäuseteil 37 der Panikdruckstange, infolgedessen es zu einer
translatorischen Verschiebebewegung des Betätigungsschiebers 34 kommt. Der Betätigungsschieber
34 wirkt seinerseits mit einer Hebelnuss 33 zusammen, die rotatorisch verdrehbar am
Befestigungsblech 39 angeordnet ist. Die Draufsicht nach Fig. 5 lässt die Hebelnuss
33 gut erkennen.
[0037] Die Hebelnuss 33 verfügt über einen Grundkörper 41. Dieser Grundkörper 41 stellt
eine Vierkantöffnung 36 bereit, durch die hindurch im endmontierten Zustand der Schlosseinrichtung
27 die Vierkantwelle 28 des Türdrückers 14 geführt ist. Kommt es also zu einer Betätigung
der Druckstange, so wird unter Zwischenordnung des Betätigungsschiebers 34 einerseits
und der Hebelnuss 33 andererseits eine Verdrehbewegung der Vierkantwelle 28 und damit
eine Öffnungsbewegung der Falle 18 erreicht.
[0038] Die Hebelnuss 33 verfügt des weiteren über einen Fortsatz 42, der einstückig mit
dem Grundkörper 41 ausgebildet ist. Dieser Hebel 42 wirkt mit einem Finger 40 des
Betätigungsschiebers 34 zusammen. Bei der Betätigung der Panikdruckstange kommt es
zu der schon vorbeschriebenen Verfahrbewegung des Betätigungsschiebers 34. Infolge
dieser Verfahrbewegung fährt der Betätigungsschieber 34 mit seinem Finger 40 auf den
Hebel 42 der Hebelnuss auf, wodurch es zu einer Verdrehbewegung der Hebelnuss 3 und
damit zu einer Verdrehbewegung der Vierkantwelle 28 in der schon vorbeschriebenen
Weise kommt.
[0039] Der Hebel 42 der Hebelnuss 33 weist mit Bezug auf die Zeichnungsebene nach Fig. 5
an seiner unteren Kante eine Aussparung 35 auf. Diese Aussparung dient der Montage,
das heißt der bestimmungsgemäßen Einbringung der Verschraubungen 24, die im endmontierten
Zustand in die Gegenverschraubungen 26 der Rosette 25 eingreifen. Wie Fig. 5 erkennen
lässt, ist die Aussparung 35 im Überdeckungsbereich des Hebels 42 mit der in Blickrichtung
auf Fig. 5 dahinter liegenden Öffnung für die Verschraubung 24 ausgebildet, wobei
sich die Hebelnuss 33 in der nach Fig. 5 gezeigten Stellung in ihrer Montageausgangsstellung
befindet.
[0040] Aufgrund der erfindungsgemäß vorgesehenen Aussparung 35 ist einerseits eine bestimmungsgemäße
Montage möglich, andererseits kann der Hebel 42 mit einem solchen Längenmaß ausgebildet
werden, dass eine Kraftübertragung zwischen Hebel 42 einerseits und Finger 40 des
Betätigungsschiebers 34 andererseits möglich ist, was insbesondere in Not- und/oder
Panikfällen eine wunschgemäße und damit bestimmungsgemäße Öffnung des Schlosses auch
über die Panikdruckstangen in sicherer Weise ermöglicht.
Bezuoszeichenhste
[0041]
- 1
- Schloss
- 2
- Schlossnuss
- 3
- Nusshebel
- 4
- Hebelarm
- 5
- Hebelarm
- 6
- Aussparung
- 7
- Durchgangsbohrung
- 8
- Durchgangsbohrung
- 9
- Höhenrichtung
- 10
- Durchgangsbohrung
- 11
- Durchgangsbohrung
- 12
- Vierkantöffnung
- 13
- Gegenschloss
- 14
- Türdrücker
- 15
- Schlosskasten
- 16
- Stulp
- 17
- Schlossriegel
- 18
- Falle
- 19
- Schließwerk
- 20
- Schließwerkrosette
- 21
- Treibstange
- 22
- Panikstangengriff
- 23
- Panikstangengriff
- 24
- Verschraubung
- 25
- Rosette
- 26
- Gegenverschraubung
- 27
- Schlosseinrichtung
- 28
- Vierkantwelle
- 29
- Anschlag
- 30
- Fallenschieber
- 31
- Panikdruckstange
- 32
- Panikdruckstange
- 33
- Hebelnuss
- 34
- Betätigungsschieber
- 35
- Aussparung
- 36
- Vierkantöffnung
- 37
- Gehäuseteil
- 38
- Gehäuseteil
- 39
- Befestigungsblech
- 40
- Finger
- 41
- Grundkörper
- 42
- Hebel
1. Schlosseinrichtung für insbesondere Türen, mit einem vorzugsweise schließwerkbetätigbaren
Schloss (1) und einer Panikstange, wobei das Schloss (1) mittels der Panikstange betätigbar
ausgebildet ist, gekennzeichnet durch einen schlossseitigen Nusshebel (3) zur insbesondere Fallenbetätigung, der zur Aufnahme
einer Rosettenbefestigung schlossnussseitig eine Aussparung (6) aufweist.
2. Schlosseinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Nusshebel (3) L-förmig ausgebildet ist und über zwei Hebelarme (4, 5) verfügt,
wobei der eine Hebelarm (5) im Wesentlichen radial und der andere Hebelarm (4) im
Wesentlichen tangential verlaufend zur Schlossnuss (2) ausgebildet ist.
3. Schlosseinrichtung nach Anspruch 1 oder 2, gekennzeichnet durch zwei Durchgangsbohrungen (7, 8), die in Höhenrichtung (9) des Schlosses (1) übereinanderliegend
ausgebildet sind, wobei die eine Durchgangsbohrung (7) oberhalb und die andere Durchgangsbohrung
(8) unterhalb der Schlossnuss (2) ausgestaltet ist.
4. Schlosseinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Abstand zwischen den Durchgangsbohrungen (7, 8) in Höhenrichtung (9) 38 mm beträgt.
5. Schlosseinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Abstand einer Durchgangsbohrung (7, 8) zur Schlossnuss (2) in Höhenrichtung (9)
19 mm beträgt.
6. Schlosseinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Panikstange als verschwenkbarer Panikstangengriff (22, 23) ausgebildet ist.
7. Schlosseinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Panikstange als verschiebbare Panikdruckstange (31, 32) ausgebildet ist.
8. Schlosseinrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass eine als Panikdruckstange (31, 32) ausgebildete Panikstange schlossseitig eine Hebelnuss
(33) aufweist.
9. Schlosseinrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Hebelnuss (33) schlossseitig mit dem Nusshebel (3) und panikdruckstangenseitig
mit einem Betätigungsschieber (34) zusammen wirkt.
10. Schlosseinrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Hebelnuss (33) in einem Überdeckungsbereich mit den Durchgangsbohrungen (7, 8)
eine Aussparung (35) aufweist.