[0001] Die Erfindung betrifft eine Panikdruckstange zur Betätigung eines Schlosses mit einem
Gehäuse und zumindest einem darin angeordneten Schwenkhebel, wobei das Gehäuse aus
einem Oberteil und einem Unterteil besteht, wobei zwischen dem Oberteil und dem Gehäuse
der Schwenkhebel derart angeordnet ist, dass das Oberteil relativ zum Unterteil bewegbar
ist.
[0002] Aus dem Stand der Technik, insbesondere der
GB 2 214 556 A ist eine derartige Panikdruckstange bekannt, bei der ein Auslösegriff, welcher auch
als Oberteil des Gehäuses bezeichnet werden kann, relativ zu einem Gehäuse, nämlich
einem Gehäuseunterteil bewegbar ist und zwischen dem Gehäuseunterteil und dem Auslösegriff
ein Schwenkhebel vorgesehen ist. Der Auslösegriff wird relativ zum Gehäuseunterteil
bewegt, wobei hierbei der Schwenkhebel gegen eine Druckfeder verschwenkt wird, die
den Schwenkhebel nach Loslassen des Auslösegriffs zurück in die Ausgangsposition schwenkt.
[0003] Diese Rückwärtsbewegung wird bei dem voranstehend genannten Stand der Technik durch
ein Dämpfungselement gedämpft, welches aus einem Zylindergehäuse und einem darin in
hochviskosem Öl geführten Kolben besteht, wobei der Kolben an eine Kolbenstange angeschlossen
ist, welche mittelbar mit dem Schwenkhebel verbunden ist.
[0004] Bei dieser vorbekannten Panikdruckstange ist somit ein Dämpfungselement vorgesehen,
welches eine lineare Dämpfungsbewegung ausführt. Derartige Dämpfungselemente sind
kostenintensiv und sind daher nicht geeignet, die Produktkosten einer derartigen Panikdruckstange
zur reduzieren.
[0005] Darüber hinaus benötigen derartige Dämpfungselemente einen relativ großen Bauraum.
Schließlich erfolgt hier nur eine Dämpfung in einer Bewegungsrichtung des Schwenkhebels.
[0006] Ausgehend von diesem Stand der Technik liegt der Erfindung daher die
Aufgabe zugrunde, eine Panikdruckstange derart weiterzubilden, dass die voranstehend genannten
Nachteile des Stands der Technik vermieden werden und insbesondere eine kostengünstig
herstellbare Panikdruckstange mit hervorragenden Dämpfungseigenschaften ihrer Bewegung
sowohl beim Eindrücken des Auslösegriffs in das Unterteil des Gehäuses als auch in
umgekehrte Richtung möglich ist, wobei die Anordnung des diesbezüglich erforderlichen
Dämpfungselementes aufgrund seiner geringen Baugröße an vielfältigen Positionen innerhalb
des Gehäuses ermöglicht wird.
[0007] Die
Lösung dieser Aufgabenstellung sieht bei einer ersten Ausführungsform vor, dass das Dämpfungselement
eine lineare Bewegung in einer rotatorischen Bewegung dämpft.
[0008] Alternativ und/oder ergänzend kann vorgesehen sein, dass das Gehäuse zumindest endseitig
mindestens jeweils einen Anschlagdämpfer aufweist oder dass das Oberteil beziehungsweise
der Auslösegriff an seinen in das Gehäuse eingreifenden Schenkeln zumindest endseitig
mindestens jeweils einen Anschlagdämpfer aufweist.
[0009] Die Erfindung sieht somit vor, dass an Stelle eines eine lineare Dämpfungsbewegung
ausführenden Dämpfungselements ein solches Dämpfungselement verwendet wird, welches
eine Dämpfung in einer rotatorischen Bewegung aufweist. Derartige Dämpfungselemente
sind hinsichtlich ihrer Baugröße im Verhältnis zu den Dämpfungselementen aus dem Stand
der Technik klein ausgebildet und können an beliebiger Stelle innerhalb des Gehäuses
vorgesehen sein. Die Verbindung dieses Dämpfungselementes erfolgt beispielsweise über
eine Verbindungsstange, die sich zwischen dem Schwenkhebel und dem Dämpfungselement
erstreckt.
[0010] Ergänzend oder alternativ sind dann noch Dämpfungselemente vorgesehen, die als Anschlagdämpfer,
beispielsweise aus einem Kunststoff ausgebildet sind und die beispielsweise innerhalb
des Gehäuses in Bereichen angeordnet sind, die mit dem Auslösegriff bei Auslösen der
Panikdruckstange in Kontakt kommen. Die Anschlagdämpfer können diesbezüglich Bestandteil
des Unterteils des Gehäuses und/oder des Auslösegriffes sein, wobei im Vordergrund
steht, dass ein Kontakt zwischen dem Auslösegriff und dem Unterteil des Gehäuses durch
diese Anschlagdämpfer verhindert wird.
[0011] Die Anschlagdämpfer weisen eine auf den jeweiligen Anwendungsfall abgestimmte Shorehärte
von ca. 5 bis 30 auf. Geeignet sind hier insbesondere Schaumkunststoffe, wie beispielsweise
Polyurethane oder andere Elastomere, die auch über eine längere Zeit eine hohe Elastizität
aufweisen und nicht zum Aushärten neigen. Entsprechende Kunststoffe werden beispielsweise
auch in Schlössern als Ersatz für Drückerfedern eingesetzt.
[0012] Die entsprechenden Anschlagdämpfer sind im Querschnitt rechtwinklig, insbesondere
quadratisch ausgebildet und werden zwischen Führungselementen und Schenkeln des im
Wesentlichen U-förmigen Unterteils des Gehäuses klemmend angeordnet. Ergänzend kann
hier auch eine Fixierung durch einen Kleber vorgesehen sein. Alternativ können diese
Anschlagdämpfer formschlüssig in einer Nut gehalten werden, was einen Klebevorgang
vermeidet.
[0013] Eine weitere Alternative ist darin zu sehen, dass die Anschlagdämpfer nicht mit dem
Gehäuse, sondern mit dem Auslösegriff verbunden sind. Soweit ausreichende Platzverhältnisse
im Gehäuse vorgesehen sind, können die Anschlagdämpfer als beispielsweise zylindrische
Elemente im inneren des Auslösegriffs befestigt sein und sich in der Ausgangsposition
der Panikdruckstange bis auf den Steg des Unterteils des Gehäuses erstrecken. Beim
Auslösen des Auslösegriffs, das heißt beim Einschieben des Auslösegriffs in das Unterteil
des Gehäuses wird dieser Anschlagdämpfer komprimiert und zwar in der Art, dass diese
Kompression ein Anschlagen der Schenkel des Auslösegriffs am Steg des Unterteils des
Gehäuses zumindest beschränkt, vorzugsweise verhindert, so dass ein direkter Kontakt
zwischen den Stirnflächen der Schenkel des Auslösegriffs und dem Steg des Unterteils
des Gehäuses verhindert wird.
[0014] Eine Verbesserung sieht vor, dass der oder die Anschlagdämpfer die freien Enden der
Schenkel des Auslösegriffs übergreifen und derart einen direkten Kontakt zwischen
diesen Schenkeln des Auslösegriffs und des Unterteils des Gehäuses verhindern. Grundsätzlich
können beide voranstehend beschriebenen Möglichkeiten auch in Kombination verwirklicht
werden, das heißt, dass sowohl in das Unterteil des Gehäuses entsprechende Dämpfungsstreifen
eingelegt werden und dass auch die freien Enden der Schenkel des Auslösegriffs in
vorstehender Art und Weise mit einem Dämpfungselement versehen sind.
[0015] Die Dämpfungselemente können sich grundsätzlich über die gesamte Längserstreckung
des Gehäuses, das heißt des Unterteils des Gehäuses sowie auch des Auslösegriffs erstrecken,
um einen möglichst großflächigen Anschlag zu gewährleistet. Dies dient auch dazu,
möglichen Körperschall innerhalb der Panikdruckstange zu reduzieren.
[0016] Üblicherweise besteht das Gehäuse, nämlich das Gehäuseunterteil und der Auslösegriff
aus Metall in Form eines Aluminiumstrangpressprofils. Der Auslösegriff ist im Querschnitt
im Wesentlichen U-förmig ausgebildet und läuft endseitig in Abdeckkappen, die mit
dem Unterteil des Gehäuses verbunden sind. Um auch hier eine Schalldämpfung zu erzielen,
sind an den Enden des Auslösegriffs Kunststoffelemente formschlüssig und/oder kraftschlüssig
angeordnet, die insbesondere gleitend in den Endkappen geführt sind und ein Anschlagen
des metallischen Auslösegriffs an einem Kragen der Endkappen über dieses Kunststoffelement
dämpfen.
[0017] Diese Kunststoffelemente dienen auch gleichzeitig als Führungselemente, um eine Bewegung
des Auslösegriffes in Längsrichtung des Gehäuses zumindest zu begrenzen. Sie dienen
auch als Verschleißschutz, da ansonsten Möglichkeit besteht, dass scharfkantige Ausgestaltungen
des Auslösegriffes die Endkappen über einen gewissen Zeitraum zu beschädigen.
[0018] Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung werden nachfolgend anhand der Figuren
beschrieben. Dabei zeigen:
- Figur 1
- die Auslösemechanik eines erfindungsgemäßen Dämpfungselements in perspektivischer
Ansicht,
- Figur 2
- eine erfindungsgemäße Panikdruckstange in Seitenansicht auf einen Längsschnitt,
- Figur 3
- eine erfindungsgemäße Panikdruckstange in perspektivischer Ansicht auf einen Schnitt,
- Figur 4
- eine erfindungsgemäße Panikdruckstange ohne Oberteil des Gehäuses in einer Draufsicht,
- Figur 5
- einen Querschnitt durch das Gehäuse der Panikdruckstange in einer nicht betätigten
Stellung und
- Figur 6
- einen Querschnitt durch das Gehäuse der Panikdruckstange in einer bestätigten Stellung.
[0019] Ein Gehäuse 1 besteht, wie insbesondere in den Figuren 5 und 6 dargestellt, aus einem
Unterteil 2 und einem Oberteil 3. Das Unterteil 2 ist im Querschnitt im Wesentlichen
U-förmig ausgebildet. Auch das Oberteil 3 des Gehäuses 1 ist im Querschnitt im Wesentlichen
U-förmig ausgebildet. In dem Unterteil 2 des Gehäuses 1 sind zwei parallel zueinander
verlaufende Führungselemente 4, 5 angeordnet, die im Querschnitt L-förmig ausgebildet
sind oder auch U-förmig ausgebildet sein können. Die Führungselemente 4, 5 sind einstückig
mit dem Unterteil 2 des Gehäuses 1 ausgebildet.
[0020] In den Führungselementen 4, 5 ist ein Schieber 6 geführt, der mit einer Auslösemechanik
7 verbunden ist und diese betätigt. Dies ist insbesondere in den Figuren 1 bis 4 dargestellt.
Eine Linearbewegung des Schiebers 6 wird in eine rotatorische Bewegung eines in eine
Nuss eines Schlosses eingreifenden Verbindungselementes 8 umgesetzt. Der Schieber
6 ist mit einem Verbindungsglied 9 verbunden und wird über wenigstens einen mit dem
Verbindungsglied zusammenwirkenden Schwenkhebel 10 zwischen seinen Endpositionen hin
und her bewegt. Dies erfolgt dadurch, dass das Oberteil 3 des Gehäuses 1 relativ zum
Unterteil 2 des Gehäuses 1, und zwar in Richtung des Unterteils 2 des Gehäuses 1,
bewegt wird. Das Oberteil 3 des Gehäuses 1 ist hierbei im Unterteil 2 des Gehäuses
1 geführt, so dass das Oberteil 3 des Gehäuses 1 mit einem Außenmaß 11 ausgebildet
ist, welches dem lichten Innenmaß 12 des Unterteils 2 des Gehäuses 1 im Wesentlichen
entspricht.
[0021] Das Oberteil 3 des Gehäuses 1 wird bei derartigen Panikdruckstangen auch als Druckstange
oder Auslöser bezeichnet und das Unterteil 2 des Gehäuses 1 wird auch als Grundstange
bezeichnet.
[0022] In dem Unterteil 2 ist das Verbindungsglied 9 angeordnet. Das Verbindungsglied 9
besteht aus einer im Querschnitt rechtwinkligen, insbesondere quadratischen Stange,
die einen Hohlraum aufweist und daher in Form eines Profils ausgebildet ist. Das Verbindungsglied
9 weist im Bereich seiner dem Oberteil 3 zugewandten Oberfläche eine hinterschnittene
Nut 13 auf. Die Verbindung des Schwenkhebels 10 mit dem Verbindungsglied 9 erfolgt
über zumindest ein in das Verbindungsglied 9 einzustanzendes Stanzelement 14, 15,
so dass sich eine formschlüssige Verbindung zwischen dem Verbindungsglied 9 und dem
Schwenkhebel 10 ergibt. Das Stanzelement 14, 15 ist im Wesentlichen zylindrisch ausgebildet
und weist ein nachfolgend zu beschreibendes Stanzende auf. Das Stanzelement umfasst
somit einen zylindrischen Abschnitt und das Stanzende. Der zylindrische Abschnitt
des Stanzelements 14, 15 ist mit einem Außengewinde versehen, welches in einem das
Verbindungsglied 9 umgreifenden Befestigungshalter derart angeordnet ist, dass es
über das Gewinde in Richtung auf das Verbindungsglied 9 bewegbar oder von diesem herausschraubbar
ist.
[0023] Das Verbindungsglied 9 ist somit mit dem Schwenkhebel 10 verbunden. Eine Drehbewegung
des Schwenkhebels 10 ist in eine Linearbewegung des Verbindungsglieds 9 transformierbar.
Somit ist das Verbindungsglied 9 in Richtung seiner Längserstreckung relativ gegenüber
dem Unterteil 2 des Gehäuses 1 bewegbar. Der Schwenkhebel 10 weist an einen dem Verbindungsglied
9 abgewandten Ende ein Gleitelement 26 auf, welches verschiebbar im Oberteil 3 des
Gehäuses 1 gelagert ist. Somit ist eine Bewegung des Oberteils 3 des Gehäuses 1 in
Richtung des Unterteils 2 des Gehäuses 1 in eine dazu im Wesentlichen senkrechte Linearbewegung
des Verbindungsglieds 9 transformierbar.
[0024] Das Stanzende besteht aus einem sich an den zylindrischen Teil des Stanzelements
14, 15 anschließenden Konus und einem wiederum zylindrisch ausgebildeten Stanzkopf,
der in die Nut 13 eindringt und den Nutgrund stanzt, so dass eine formschlüssige Verbindung
zwischen dem Stanzelement 14, 15 und dem Schwenkhebel 10 entsteht. In dieser Position
greift der Konus des Stanzelements 14, 15 in den Bereich der Nut 13 ein, der durch
die Nutflanken gegeben ist. Das Verbindungsglied 9 kann aber auch ohne die Nut 13
ausgebildet sein. In diesem Fall kann der Schwenkhebel 10 mit einer Madenschraube,
mit einer Klemmverbindung und/oder dergleichen mit dem Verbindungsglied 9 verbunden
sein.
[0025] Der Schwenkhebel 10, der im Querschnitt U-förmig ausgebildet ist und demzufolge einen
Steg und zwei parallel zueinander verlaufende Schenkel aufweist, übergreift mit seinen
Schenkeln ein Befestigungselement 17 des Schwenkhebels 10 an dem Verbindungsglied
9 und selbstverständlich auch teilweise das Verbindungsglied 9. Bevorzugt sind zwei
gleich ausgebildete Schwenkhebel 16, 17 vorgesehen, und selbstverständlich auch ein
zweites Befestigungselement 18. Beide Schwenkhebel 16, 17 sind mit dem Verbindungsglied
9 verbindbar. Die Schwenkhebel 10, 16 sind schwenkbeweglich jeweils in einem Halter
19, 20 gelagert. Die Halter 19, 20 sind mit dem Unterteil 2 des Gehäuses 1 dadurch
verbunden, dass sie einerseits in die Führungselemente 4, 5 eingeschoben und andererseits
mit dem Unterteil 2 des Gehäuses 1 beispielsweise verschraubt und/oder verklemmt sind.
Der Halter 19 des Schwenkhebels 10 ist auch als Lager zu bezeichnen, welcher Halter
19 eine Lagerplatte 21 aufweist, deren Breite mit der lichten Weite zwischen den Führungselementen
4, 5 im Wesentlichen übereinstimmt. Somit ist eine passgenaue Lagerung der Lagerplatte
21 zwischen den Führungselementen 4, 5 möglich. In der Lagerplatte 21 angeordnet sind
vier Gewindebohrungen 23, in die jeweils Madenschrauben eingesetzt sind, über die
die Lagerplatte 21 mit dem Unterteil 2 der Panikdruckstange verspannbar ist.
[0026] Der Schwenkhebel 10 weist einen Kraftspeicher 24, insbesondere eine Druckfeder auf,
die beim Verschwenken des Schwenkhebels 10 gespannt wird. Die dadurch im Kraftspeicher
24 gespeicherte Kraft dient der Rückstellung des Schwenkhebels 10 in die Ausgangsposition
nach Auslösen der Panikdruckstange und damit Öffnen des Schlosses. Während der Montage
dient der Kraftspeicher 24, der vorgespannt eingebaut ist, auch der Einhaltung der
Montagestellung, so dass die Einstellung des absoluten Parallellaufs der Schwenkhebel
10, 16 vorgegeben ist.
[0027] Der Schwenkhebel 16 ist stufenlos zum Verbindungsglied 9 verschiebbar und damit in
jeder möglichen Position festsetzbar. Selbstverständlich besteht im Umfang der Erfindung
auch die Möglichkeit, das Verbindungsglied 9 derart auszubilden, dass vorgegebene
Positionen zur Festsetzung des Schwenkhebels 16 definiert sind, so dass sich hieraus
eine stufenweise Verstellbarkeit des Schwenkhebels 16 relativ zum Verbindungsglied
9 ergibt.
[0028] Die Panikdruckstange ist auch bei Einsatz eines dritten Schwenkhebels und/oder weiterer
Schwenkhebel bei Türflügeln mit Überbreite, beispielsweise einer Breite von mehr 1100
mm, in einfacher Weise montierbar. Bei einer solchen Ausgestaltung ist ein erster
Schwenkhebel 10 im Gehäuse 1 mit dem Verbindungsglied 9 vormontiert, wobei auch die
Möglichkeit besteht, zwei oder mehr Schwenkhebel 10, 16 im Gehäuse 1 mit dem Verbindungsglied
9 vorzumontieren, soweit ein weiterer, nicht dargestellter Schwenkhebel abschließend
entsprechend der Lehre des Anspruchs 1 einsetzbar und relativ zum Verbindungsglied
9 verschiebbar und mit diesem in gewünschter Position verbindbar ist. Selbstverständlich
können auch zwei Schwenkhebel 10, 16 entsprechend verschiebbar, das heißt relativ
zum Verbindungsglied 9 verschiebbar angeordnet sein, um eine genaue Justierung der
Schwenkhebel 10, 16 relativ zum Gehäuse 1 zu ermöglichen, so dass auch bei drei oder
mehr Schwenkhebeln eine geforderte parallelogrammartige Bewegungsrichtung des Oberteils
3 zum Unterteil 2 gegeben ist.
[0029] Der Einsatz von mehr als zwei Schwenkhebeln 10, 16 bei längeren Panikdruckstangen
hat auch den Vorteil, dass eine bessere Führung des Oberteils 3 in dem Unterteil 2
erzielt wird. Hierdurch ist auch ein größerer Schutz gegen Vandalismus - bewusst oder
unbewusst - gegeben. Das Eindrücken des Oberteils 3 im Mittelbereich wird durch einen
weiteren dort angeordneten Schwenkhebel (nicht dargestellt) wesentlich erschwert.
[0030] Der Schwenkhebel 10 steht mit einem ersten Ende mit dem Oberteil 3, nämlich der Innenfläche
des Oberteils 3 in Kontakt und hat diesbezüglich ein Gleitelement 26 und/oder Gleitrollen,
so dass auch hier in an sich bekannter Art und Weise Schall gedämpft wird.
[0031] Mit einem zweiten Ende ist der Schwenkhebel 10 an den voranstehend bereits beschrieben
Schieber 6 angeschlossen. Der Schieber 6 steht in direkter Verbindung mit dem Verbindungsglied
9 zwischen zwei Schwenkhebeln 10, 16. An dem Verbindungsglied 9 angeordnet ist ein
Tragarm 27, der unterseitig eine Verzahnung 28 aufweist. Die Verzahnung 28 kämmt mit
einem Zahnrad 29, das mit dem Dämpfungselement 30 verbunden ist. Das Dämpfungselement
30 weist einen in Öl laufenden Rotor auf, dessen Achse koaxial mit dem Zahnrad 29
verlaufend ausgerichtet ist. Somit ist über den Tragarm 27, der auch als Zahnstange
ausgebildet sein kann, und das Zahnrad 29 der Rotor antreibbar, wenn der Schwenkhebel
10 aus seiner Ausgangsposition in die zu einer Paniköffnung des Schlosses erforderliche
eingeschobene Stellung des Oberteils 3 überführt wird.
[0032] Das Dämpfungselement 30 ist derart ausgebildet und eingebaut, dass bei der voranstehend
beschriebenen Bewegung des Oberteils 3 in das Unterteil 2 nur eine sehr geringe Dämpfung
erfolgt, wohingegen eine hohe Dämpfung vorgesehen ist, wenn der Auslösegriff 3 über
den mit dem Schwenkhebel 10 verbundenen Kraftspeicher 24 zurückgestellt wird. Hierdurch
wird eine ruckartige Zurückstellung des Auslösegriffs 3 und die damit verbundene Geräuschentwicklung
vermieden. Das Dämpfungselement 30 weist also bewegungsabhängig unterschiedliche Dämpfungskoeffizienten
auf. In einer ersten Bewegungsrichtung kann dies eine erste Dämpfungskonstante sein,
und in einer zweiten Bewegungsrichtung eine zweite Dämpfungskonstante.
[0033] Das Dämpfungselement 30 kann in unmittelbarer Nähe des Schwenkhebels 10 angeordnet
sein. Es besteht aber auch die Möglichkeit das Dämpfungselement 30 im Bereich der
Nuss des Schlosses anzuordnen, so dass das Dämpfungselement 30 beispielsweise im Bereich
einer Endkappe 31 der Panikdruckstange angeordnet ist und beispielsweise nach Demontage
der Endkappe 31 für Wartung- oder Austausch in einfacher Weise zugänglich ist.
[0034] Neben dem voranstehend beschriebenen Dämpfungselement 30 sind auch andere Dämpfungselemente
denkbar. Beispielsweise ist es nicht erforderlich, dass die Umsetzung der Linearbewegung
des Schiebers 6 in eine rotatorische Bewegung im Bereich des Dämpfungselementes 30
über eine Kombination eines Tragarms 27 bzw. einer Zahnstange mit einem Zahnrad 29
erfolgt. Alternativ oder zusätzlich ist möglich, dass die Anlenkung über eine Stange
erfolgt, die in eine Steuerscheibe des Dämpfungselementes 30 außermittig eingreift.
Wesentlich ist hierbei lediglich, dass eine rotatorische Bewegung im Dämpfungselement
erfolgt. Im Übrigen kann das Dämpfungselement 30 natürlich auch im Bereich des Verbindungsglieds
9 zwischen zwei Schwenkhebeln 10, 16 angeordnet sein, da auch hier über das Verbindungsglied
9 die Schwenkbewegung der Schwenkhebel 10, 16 in eine zur Betätigung des Schlosses
erforderliche Linearbewegung umgesetzt wird, so dass die Linearbewegung des Verbindungsglieds
9 genutzt werden kann, um diese in das Dämpfungselement 30 einzuleiten, so dass bei
der Rückbewegung des Dämpfungselements 30 die Dämpfung vorgesehen ist.
[0035] Darüber hinaus besteht die Möglichkeit bei der voranstehend beschriebenen Ausführungsform
des Dämpfungselementes 30 mit dem Zahnrad 29 dieses Zahnrad 29 mit seiner Drehachse
parallel zum Steg des Unterteils 2 des Gehäuses 1 und somit parallel zu den Flächennormalen
der Schenkel des Unterteils 2 des Gehäuses 1 auszurichten. Eine weitere Ausführungsform
sieht eine Ausrichtung der Drehachse des Zahnrades 29 derart vor, dass diese rechtwinklig
zum Steg des Unterteils 2 des Gehäuses 1 verläuft.
[0036] Es besteht aber auch die Möglichkeit, den Tragarm 27 bzw. die Verzahnung 28, wie
voranstehend beschrieben, als integralen Bestandteil des Schiebers 6 auszubilden.
Dazu weist der Schieber 6 eine beispielsweise rechtwinklige Öffnung 33 auf, die an
einer in Längsrichtung des Gehäuses 1 verlaufenden Innenkante eine Verzahnung 34 aufweist,
die mit einem Zahnrad 35 kämmt, welches mit einem Dämpfungselement 41, nämlich dem
Rotor dieses Dämpfungselements 41, koaxial verbunden ist, wobei das Dämpfungselement
41 gegenüber dem Gehäuse 1 festgelegt ist, so dass über den Schieber 6 das Dämpfungselement
41 betätigbar ist. Das Dämpfungselement 41 kann dabei unterhalb des Schiebers 6, das
heißt zwischen dem Schieber 6 und dem Unterteil 2 des Gehäuses 1 angeordnet sein.
Es besteht aber auch die Möglichkeit, das Dämpfungselement 41 oberhalb des Schiebers
6 anzuordnen, so dass es dem Oberteil 3 zugewandt angeordnet ist. Das voranstehend
bereits genannte, am ersten Ende des Schwenkhebels 10 angeordnete Gleitelement 26
bezeichnet man auch als Kulissenstein. Dieser ist ebenfalls aus einem geräuschminimierenden
Kunststoff ausgebildet.
[0037] Die voranstehend beschriebenen Ausführungsformen des Dämpfungselementes 30, nämlich
ein aus dem Tragarm 27 bzw. Verzahnung 28 und Zahnrad 29 bestehendes Dämpfungselement
30 einerseits und ein aus in einer Verzahnung 34 des Schiebers 6 kämmend geführtes
Zahnrad 25 und einem daran angeschlossenen Dämpfungselement 41 andererseits können
auch kombinatorisch verwendet werden. In diesem Fall weist die Panikdruckstange sowohl
das erste Dämpfungselement 30 als auch das zweite Dämpfungselement 41 auf. Auf diese
Weise lässt sich der Vorteil erzielen, dass die beiden Bewegungsrichtungen des Schwenkhebels
10 unterschiedlich gedämpft werden, da es bei derartigen Panikdruckstangen seitens
der Normen vorgegebenen ist, dass das Eindrücken des Oberteils 3 mit einer Kraft unterhalb
einer maximal Kraft von 80 N möglich sein muss. Das Ausfahren des Oberteils 3 aus
dem Gehäuse 1 ist demgegenüber nicht limitiert, muss aber aus Komfortgründen zur Schallreduzierung,
beispielsweise in Krankenhäusern, gedämpft werden. Somit kann beispielsweise mit einem
ersten Dämpfungselement 30 eine geringe Dämpfungsrate eingestellt werden, die es ermöglicht,
das Oberteil 3 mit einer Kraft unterhalb des genormten Wertes gedämpft einzudrücken,
während ein zweites Dämpfungselement 41 die Rückführung des Oberteils 3 aus dem Unterteil
2 des Gehäuses 1 mit einer deutlich höheren Dämpfungsrate dämpft. Die Dämpfungsrate
wird auch als Dämpfungskoeffizient, Dämpfungskonstante, und/oder dergleichen bezeichnet.
[0038] Im Bereich des Unterteils 2 des Gehäuses 1 der Panikdruckstange ist ein Halter 36
für die Endkappe 31 angeordnet. Der Halter 36 besteht aus zwei im Abstand zueinander
angeordneten und parallel verlaufenden Schenkeln, die über eine Grundplatte miteinander
verbunden sind. Am Ende der Schenkel sind zwei aufeinander zu abgebogene Abschnitte
38 vorgesehen, welche mit Gewindebohrungen 37 ausgebildet sind, die der Aufnahme von
Schrauben dienen, mit denen die Endkappe 31 mit den Schenkeln verschraubt werden.
Der Halter 36 kann einstückig ausgebildet werden und stellt damit eine vorteilhafte
Ausgestaltung in diesem Bereich dar, insoweit hierdurch die Produktionskosten reduziert
werden, da im Stand der Technik ein weiteres Element vorgesehen ist, welches den Halter
36 mit der Endkappe 31 verbindet. Selbstverständlich weist die Panikdruckstange anderendseitig
einen gleich ausgebildeten nicht bezeichneten Halter auf, welcher mit einer zweiten
Endkappe 32 verbindbar ist.
[0039] Die Abschnitte 38, die auch als Haltelasche bezeichnet werden können, sind mit ihrer
die Gewindebohrungen 37 aufweisenden Fläche aus einer Richtung der Bohrungsachsen
parallel zur Längserstreckung des Gehäuses 1 abgewickelt, so dass die Bohrungsachsen
antiparallel zur Längserstreckung des Gehäuses 1 verlaufend ausgerichtet sind, um
die Montage der Endkappen 31, 32, insbesondere das Verschrauben der Endkappen 31,
32 zu vereinfachen. Demzufolge verlaufen die Bohrungsachsen in einer Richtung ausgerichtet
zum Oberteil 3. Die Bohrungsachsen können aber auch schräg ausgerichtet sein, so dass
die Bohrungsachsen in Richtung des Oberteils 3 mit der Achse der Längserstreckung
des Gehäuses 1 einen Winkel von größer Null Grad bis 60 Grad, bevorzugt zwischen 5
und 35 Grad, besonders bevorzugt zwischen 15 und 25 Grad bilden. Die Endkappen 31,
32 werden nach der Montage der Panikdruckstange am Türflügel abschließend aufgesetzt
und mit dem Halter 36 verschraubt. Zu diesem Zweck wird die zuvor montierte Druckstange
normgemäß in die Auslösestellung gedrückt, so dass die Gewindebohrungen in den Abschnitten
38 freizugänglich sind.
[0040] Am Unterteil 2 des Gehäuses 1 sind Anschlagdämpfer 39, 40 vorgesehen, welche aus
einem Kunststoff ausgebildet sind. Die Anschlagdämpfer 39, 40 sind innerhalb des Unterteils
2 in Bereichen angeordnet, die mit dem Oberteil 3 bei Auslösen der Panikdruckstange
in Kontakt kommen. Hierzu sind die Anschlagdämpfer 39, 40 im Querschnitt rechtwinklig,
insbesondere quadratisch ausgebildet und werden zwischen den Führungselementen 4,
5 und den Schenkeln des im Wesentlichen U-förmigen Unterteils 2 angeordnet. Ergänzend
oder alternativ können die Dämpfungselemente 39, 40 durch einen Kleber fixiert sein
und/oder formschlüssig in einer Nut gehalten sein.
Bezupszeichenliste
[0041]
- 1
- Gehäuse
- 2
- Unterteil
- 3
- Oberteil
- 4
- Führungselement
- 5
- Führungselement
- 6
- Schieber
- 7
- Auslösemechanik
- 8
- Verbindungselement
- 9
- Verbindungsglied
- 10
- Schwenkhebel
- 11
- Außenmaß
- 12
- lichtes Innenmaß
- 13
- hinterschnittene Nut
- 14
- Stanzelement
- 15
- Stanzelement
- 16
- Schwenkhebel
- 17
- Befestigungselement
- 18
- Befestigungselement
- 19
- Halter
- 20
- Halter
- 21
- Lagerplatte
- 22
- Lagerplatte
- 23
- Gewindebohrung
- 24
- Kraftspeicher
- 25
- Kraftspeicher
- 26
- Gleitelement
- 27
- Tragarm
- 28
- Verzahnung
- 29
- Zahnrad
- 30
- Dämpfungselement
- 31
- Endkappe
- 32
- Endkappe
- 33
- Öffnung
- 34
- Verzahnung
- 35
- Zahnrad
- 36
- Halter
- 37
- Gewindebohrung
- 38
- Abschnitt
- 39
- Anschlagdämpfer
- 40
- Anschlagdämpfer
- 41
- Dämpfungselement
1. Panikdruckstange zur Betätigung eines Schlosses mit einem Gehäuse (1) und zumindest
einem darin angeordneten Schwenkhebel (10, 16), wobei das Gehäuse (1) aus einem Oberteil
(3) und einem Unterteil (2) besteht, wobei zwischen dem Oberteil (3) und dem Gehäuse
(1) der Schwenkhebel (10, 16) derart angeordnet ist, dass das Oberteil (3) relativ
zum Unterteil (1) bewegbar ist und wobei ein Dämpfungselement (30, 41) die Schwenkbewegung
des Schwenkhebels (10, 16) dämpft,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Dämpfungselement (30, 41) eine lineare Bewegung in einer rotatorischen Bewegung
dämpft.
2. Panikdruckstange nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass zwei Dämpfungselemente (30, 41) vorgesehen sind.
3. Panikdruckstange nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Dämpfungselement (30, 41) beziehungsweise die Dämpfungselemente (30, 41) in unterschiedlichen
Bewegungsrichtungen unterschiedliche Dämpfungsraten aufweisen.
4. Panikdruckstange nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Schwenkhebel (10, 16) an einem linear bewegbaren Verbindungsglied (9) befestigt
ist.
5. Panikdruckstange nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Schwenkhebel (10, 16) stufenlos in jeder möglichen Position am Verbindungsglied
(9) festsetzbar ist.
6. Panikdruckstange nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens zwei Schwenkhebel (10, 16) vorgesehen sind, deren Bewegung durch das Verbindungsglied
(9) gekoppelt ist.
7. Panikdruckstange nach einem der Ansprüche 4 bis 6, gekennzeichnet durch ein mittels des Dämpfungselements (30, 41) rotationsgedämpftes Zahnrad (29, 35),
welches mit einer der Bewegung des Verbindungsglieds (9) folgenden Verzahnung (28,
34) kämmt.
8. Panikdruckstange nach Anspruch 7, gekennzeichnet durch einen linear bewegbaren Schieber (6), welcher einerseits mit dem Verbindungsglied
(9) gekoppelt ist und andererseits mit dem Zahnrad (29, 35) zusammenwirkt.
9. Panikdruckstange nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Unterteil (2) des Gehäuses (1) zumindest endseitig mindestens jeweils einen Anschlagdämpfer
(39, 40) aufweist oder dass das Oberteil (3) an seinen in das Unterteil (2) eingreifenden
Schenkeln zumindest endseitig mindestens jeweils einen Anschlagdämpfer (39, 40) aufweist.
10. Panikdruckstange nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass der Anschlagdämpfer (39, 40) aus Kunststoff ausgebildet ist.
11. Panikdruckstange nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass der Kunststoff eine Shore-Härte im Bereich von 5 bis 30 aufweist.
12. Panikdruckstange nach einem der Ansprüche 9 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass der Anschlagdämpfer (39, 40) klemmend im Gehäuse (1) und/oder durch Kleber fixiert
und/oder formschlüssig in einer Nut gehalten ist.
13. Panikdruckstange nach einem der vorangehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch an den Enden des Auslösegriffs (3) formschlüssig und/oder kraftschlüssig angeordnete
Kunststoffelemente.