[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Beleuchtungsvorrichtung mit einer vorzugsweise
flächig ausgebildeten Trägerstruktur, an der eine Vielzahl von Kristallen befestigt
sind, die bei Bestrahlung durch eine Lichtquelle Lichtstrahlen in den zu beleuchtenden
Raum abstrahlen.
[0002] Die Beleuchtungstechnik sieht sich seit jeher mit dem Problem konfrontiert, dass
im Raum nicht nur ausreichende (und in den Normen vorgegebene) horizontale Beleuchtungsstärken
erzeugt werden müssen, sondern dass auch vertikale Beleuchtungsstärken erzeugt werden
müssen. Dazu wäre optimal, wenn die Lichtquellen (Leuchten) auch horizontal abstrahlen
würden, dem steht aber entgegen, dass die horizontale Richtung gleichzeitig die bevorzugte
Blickrichtung der sich im Raum befindlichen Personen ist, d.h. dass horizontale Strahlung
starke (und nicht zulässige) Blendung erzeugen würde. Die Frage ist also, wie kann
man zur Erzeugung einer hohen Vertikalbeleuchtungsstärke horizontal strahlen, ohne
dabei die Personen, die in diese Richtung blicken, zu blenden. Noch einfacher gesagt:
Wie kann man Personen frontal ins Gesicht strahlen, ohne sie zu blenden.
[0003] An einer Trägerstruktur angebrachte Kristalle sind bereits in Form von sog. Kristallvorhängen
bekannt, die als Raumteiler eingesetzt werden und mit einer Beleuchtungsquelle angestrahlt
werden, so dass die Kristalle das Licht reflektieren und leuchtend bzw. schimmernd
hervortreten. Die Kristalle sind hierbei nach Art einer Glasperlenkette an dünnen,
nahezu unsichtbaren Fäden aufgereiht, so dass durch eine Vielzahl von nebeneinander
angeordneten Fäden ein Kristallvorhang entsteht.
[0004] Der Term "Kristall" meint dabei und auch im Kontext der vorliegenden Erfindung nicht
zwangsweise im physikalischen Sinne kristallin ausgebildete Körper, sondern kann auch
amorph ausgebildete Körper meinen, die lediglich nach Art von Bergkristallen geformt
sind. Insbesondere können Kristalle im Sinne der vorliegenden Erfindung auch Kristallglaskörper
umfassen bzw. aus transparentem, ggf. farbigem Glas bestehen, das Metalloxide oder
-ionen als Zusätze enthalten kann. Beispielsweise kann solches Glas aus Bleioxid,
Bariumoxid, Kaliumoxid oder Zinkoxid bestehen bzw. in substantiellem Umfang enthalten.
[0005] Bei den bislang bekannten Kristallvorhängen fehlt es an den vorgenannten ausreichenden
Beleuchtungsstärken gänzlich und es dienen die Kristalle jedoch mehr der optischen
Verzierung denn tatsächlich der Beleuchtung des vor dem Kristallvorhang befindlichen
Raumes, der von den Kristallen her nicht nennenswert beleuchtet wird. Die Kristalle
erzeugen dabei keine geordnete Beleuchtung mit ausreichend hohen Beleuchtungsstärken
in vertikalen Ebenen und erfüllen keine nennenswerte Raumbeleuchtungsfunktion, sondern
sind lediglich Dekoration. Es wird keine dynamische Lichtsituation erzeugt, die die
Kristalle für sich daran vorbeibewegende Personen leuchten und funkeln lässt, so dass
die optische Wirkung sowohl was die erzeugte Raum- und Lichtatmosphäre als auch die
technische Funktion der Raumaufhellung anbelangt unbefriedigend war.
[0006] In der Schrift
AT 11 368 U1 wird vorgeschlagen, Kristalle von innen her zu beleuchten. Die Kristalle besitzen
hierzu sacklochförmige Ausnehmungen, in denen jeweils eine Leuchtdiode angeordnet
wird, um den Kristall von innen her leuchten zu lassen. Diese Ausbildung ist jedoch
in mehrerer Hinsicht nachteilig. Zum einen müssen die Kristalle sehr groß ausgebildet
werden, um überhaupt Beleuchtungsquellen im Inneren aufnehmen zu können, so dass die
Kristalle lediglich Dekorationszwecke erfüllen und keine dynamische Lichtsituation
erzeugt werden kann, die die Kristalle für sich daran vorbei bewegende Personen tatsächlich
im Sinne einer Kristallwand funkeln lässt. Dabei sind die Dekorationskristalle dieser
Schrift im Vergleich zu ihrer Höhe sehr breit ausgebildet, so dass keine hohe Packungsdichte
der Körper erzielbar ist und dementsprechend ein recht statisches Erscheinungsbild
entsteht. Hiervon abgesehen ist die Energieversorgung der Lichtquellen im Inneren
der Kristalle sehr aufwändig, wobei dies zudem auch die Variabilität der Anordnung
der Kristalle beschränkt, da die Stromzufuhr stets von hinten her erfolgen muss, was
die Ausbildung der Kristallrückseiten wiederum beeinträchtigt.
[0007] Die Schrift
DE 30 27 400 beschreibt ein Deckenpaneel, in das pyramidenförmige Reflektorkonturen eingeprägt
sind, um horizontale Arbeitsflächen wie beispielsweise einen Tisch weitgehend beschattungsfrei
von oben herab beleuchten zu können. Diese vorbekannte Beleuchtungsvorrichtung liefert
somit gerade keine hohen vertikalen Beleuchtungsstärken.
[0008] Hiervon ausgehend liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine verbesserte
Beleuchtungsvorrichtung der eingangs genannten Art zu schaffen, die Nachteile des
Standes der Technik vermeidet und Letzteren in vorteilhafter Weise weiterbildet. Insbesondere
sollen die bestrahlten Kristalle in dem auszuleuchtenden Raum eine ausreichend hohe
vertikale Beleuchtungsstärke bewirken, ohne in dem Raum befindliche Personen zu blenden,
und eine dabei deutliche Raumausleuchtung mit brillantem Licht mit funkelndem Ambiente
für sich bewegende Betrachter erreichen.
[0009] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch eine Beleuchtungsvorrichtung gemäß Anspruch
1 gelöst. Bevorzugte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der abhängigen
Ansprüche.
[0010] Um von den Kristallen brillantes Licht mit ausreichend hohen Leuchtdichten gezielt
in den zu beleuchtenden Raum zu strahlen, wird vorgeschlagen, zumindest eine Lichtquelle
zur Bestrahlung der Kristalle von den Kristallen beabstandet anzuordnung und die Kristalle
von jeweils einer Kristallaußenseite her unter einem spitzen Winkel zu der Fläche,
in der die Kristalle angeordnet sind, zu bestrahlen und die auf der Trägerstruktur
aufgebrachten Kristalle rückseitig reflektierend auszubilden, so dass das Licht gezielt
in den zu beleuchtenden Raum geworfen wird. Erfindungsgemäß ist zumindest eine Lichtquelle
zur Bestrahlung der Kristalle von den Kristallen beabstandet angeordnet derart, dass
die Kristalle von jeweils einer Kristallaußenseite her spitzwinklig zur Fläche, in
der die Kristalle angeordnet sind, bestrahlt werden, wobei die Kristalle jeweils auf
ihrer von dem zu beleuchtenden Raum abgewandten Rückseite mit einer reflektierenden
Oberflächenbeschichtung versehen sind. Die einseitige Oberflächenbeschichtung der
Kristalle verhindert im Zusammenspiel mit der spitzwinkligen Lichtzufuhr von außen
her den Lichtaustritt aus den Kristallen in für die Raumbeleuchtung unwirksame Richtungen,
so dass das Licht, mit dem die Kristalle bestrahlt werden, höchst effizient in den
zu beleuchtenden Raum geworfen wird und die Kristalle wie punktförmige Lichtquellen
wirken. Durch die Bestrahlung der Kristalle von außen her ist es möglich, dass eine
Lichtquelle mehrere Kristalle bedient bzw. beleuchtet. Vorteilhafterweise kann die
Lichtquelle von den Kristallen örtlich getrennt, insbesondere beabstandet sein, wodurch
sich größere Freiheiten für die Gestaltung der Kristalle, aber auch für die Anordnung
der Lichtquelle ergeben. Die Brechung kann im medialen Übergang erfolgen, wobei das
Licht auf die Rückseite des Kristalles treffen, gerichtet werden und auf der Vorderseite
wieder austreten kann. Die Anordnung kann derart getroffen sein, dass das Licht auf
der Seite des Kristalls wieder austritt, auf welcher es vorher eingetreten ist.
[0011] Diesem Ansatz liegt die Überlegung zugrunde, daß eine hohe Vertikalbeleuchtungsstärke
mit horizontalem Strahlen, ohne dabei die Personen, die in diese Richtung blicken,
zu blenden, unter anderem dadurch erreicht werden kann, indem kleine Lichtpunkte mit
sehr hoher Leuchtdichte (L > 10 Millionen cd/m
2) in einem sehr kleinen Raumwinkelbereich (Raumwinkel Ω < 0,05 steradiant, bevorzugt
sogar unter 0,01 steradiant) so strahlen, dass der Beobachter bei leichten räumlichen
Bewegungen (z. Bsp. Veränderung der Kopfposition) ein wechselndes, dynamisches Glitzerpunktefeld
wahrnimmt. Bewegt sich das Auge relativ zum Vorhang, dann ,blinken' die einzelnen
Kristall-Punkte abwechselnd kurz auf. Damit durch diese frontale horizontale Strahlung
möglichst keine Blendung bzw. Störung oder Einschränkung der visuellen Leistungsfähigkeit
erfolgt, wird vorgesehen, daß diese Glitzerpunkt, bzw. Kristalle eine gewisse Größe
nicht überschreiten und einen gewissen Mindestabstand haben. Zusätzlich wird durch
diese enge Strahlung der einzelnen Lichtpunkte bzw. Kristalle für den bewegten Beobachter
diese Dynamik (,Aufblitzen') erreicht.
[0012] Würde man vergleichsweise lediglich die Lichtstärke der die Kristalle bestrahlenden
Lichtquelle erhöhen, würde nicht derselbe Effekt erzielt, sondern vielmehr durch eine
starke Erhöhung des Streulichts eine diffuse Atmosphäre geschaffen und die Blendwirkung
erhöht werden. Die reflektierende Oberflächenbeschichtung auf der Rückseite der Kristalle
lässt die Kristalle gezielt in eine Richtung leuchten, so dass nicht nur die Beleuchtungswirkung
an sich und die im Raum erzielte Helligkeit deutlich erhöht wird, sondern bei im ausgeleuchteten
Raum befindlichen Personen der Eindruck des Funkelns der Kristalle um ein Vielfaches
erhöht wird. Die Beleuchtungssituation erhält hierbei eine hohe Dynamik, da eine sich
im ausgeleuchteten Raum bewegende Person bei auch nur leichter Bewegung relativ zur
Kristallstruktur immer wieder Lichtblitze von anderen Kristallen treffen, so dass
das Funkeln der Kristalle dynamisch über die Fläche der Kristallwand wandert.
[0013] In Weiterbildung der Erfindung sind die Kristalle mit ihren Hauptachsen zumindest
näherungsweise einheitlich bzw. parallel zueinander ausgerichtet, insbesondere derart,
dass die Kristalle alle schwerpunktmäßig in den auszuleuchtenden Raum strahlen. Die
genannten Kristalle besitzen jeweils eine Hauptachse, die sich im Wesentlichen senkrecht
zu der Ebene erstreckt, in der der jeweilige Kristall seinen maximalen Umfang und/oder
maximalen Durchmesser besitzt. Mit dieser Hauptachse sind die Kristalle in vorteilhafter
Weiterbildung der Erfindung im Wesentlichen senkrecht zu der von der Trägerstruktur
definierten Fläche und/oder parallel zueinander ausgerichtet. Durch eine solche einheitliche
Ausrichtung der Kristalle wird die Leuchtkraft der Kristalle ggf. auch ohne Reflexionsbeschichtung
auf der Rückseite zum auszuleuchtenden Raum hin deutlich verbessert. Insbesondere
können die Kristalle mit den genannten Hauptachsen liegend, parallel zueinander und
senkrecht zu der zu beleuchtenden Ebene ausgerichtet sein, in der die gewünschten
hohen vertikalen Lichtstärken erreicht werden sollen.
[0014] Um eine hohe Dynamik der Beleuchtungssituation zu erreichen, sind die Kristalle gleichwohl
vorteilhafterweise zueinander verdreht bzw. mit unterschiedlichen Drehwinkeln angeordnet.
Vorteilhafterweise besitzen die Kristalle Facettenflächen, die durch Verdrehen der
Kristalle, insbesondere um die vorgenannte Hauptachse, zu verschiedenen Richtungen
hin ausgerichtet sind, d.h. überführt man verschiedene Kristalle durch Verschiebung
ineinander, kommen die Facettenflächen durch die verdrehte Anordnung der Kristalle
nicht zur Deckung miteinander. Ist beispielsweise ein erster Kristall mit seiner nach
oben hin orientierten Facettenfläche exakt in Richtung 12 Uhr ausgerichtet, ist ein
zweiter Kristall mit seiner nach oben ausgerichteten Facettenfläche nach 1 Uhr hin
ausgerichtet, während ein dritter Kristall mit seiner nach oben gerichteten Facettenfläche
nach 11 Uhr gerichtet ist.
[0015] In vorteilhafter Weiterbildung der Erfindung bilden die Kristalle einen flachgedrückten
Korpus, dessen Erstreckung in einer Richtung senkrecht zu der Fläche der Trägerstruktur
kleiner ist als seine Erstreckung parallel bzw. tangential zur Fläche der Trägerstruktur.
Insbesondere können die Kristalle mit einer Flachseite zur Wand hin bzw. zu der Fläche
der Trägerstruktur hin liegend angeordnet sein.
[0016] Die Kristalle können hierbei mehr oder weniger flachgedrückt ausgebildet sein. Nach
einer vorteilhaften Ausführung der Erfindung beträgt die Höhe der Kristalle in Richtung
senkrecht zur Wand bzw. senkrecht zur Fläche der Trägerstruktur vorzugsweise etwa
1/4 bis 3/4, vorzugsweise etwa 1/3 der maximalen Breite bzw. des maximalen Durchmessers
der Kristalle parallel zur Fläche der Trägerstruktur.
[0017] Um eine für sich bewegende Personen besonders dynamische Lichtsituation zu erreichen
und hierfür in vielerlei verschiedene Richtungen Lichtstrahlen mit geringem Öffnungswinkel
abzugeben, ist in Weiterbildung der Erfindung vorgesehen, dass die Rückseite der Kristalle
anders konturiert ist als die Vorderseite der Kristalle. Werden die Kristalle von
der zumindest einen Lichtquelle so bestrahlt, dass das eingestrahlte Licht auf der
Vorderseite der Kristalle in deren Korpus eintritt, kommt es einerseits an den Grenzflächen
der Vorderseite sowie an den verspiegelten Rückseiten der Kristalle zu Lichtablenkung,
so dass mit unterschiedlich konturierten Vorder- und Rückseiten mit einer nur begrenzten
Anzahl von Facetten eine große Anzahl an unterschiedlich gerichteten Lichtstrahlen
wieder abgegeben werden kann.
[0018] Vorteilhafterweise sind sowohl die Vorderseite als auch die Rückseite der Kristalle
mit einer Facettenkontur versehen, wobei die Facettenflächen auf der Rückseite vorzugsweise
unter einem flacheren Winkel zur Grundfläche der Facettenkontur geneigt sind als die
Facettenflächen auf der Vorderseite der Kristalle. Die Facettenflächen der Rückseite
können in Weiterbildung der Erfindung unter einem Winkel von 10°-35°, vorzugsweise
15°-30° und insbesondere etwa 20°-25° zur Grundfläche der Facettenkontur geneigt sein.
Alternativ oder zusätzlich können die Facettenflächen der Vorderseite unter einem
Winkel von 20°-60°, vorzugsweise 25°-50° und insbesondere etwa 30°-45° zur Grundfläche
der facettierten Kontur geneigt sein. Die genannte Grundfläche der facettierten Kontur
erstreckt sich vorteilhafterweise senkrecht zu der zuvor genannten Hauptachse der
Kristalle, mit der die genannten Kristalle im Wesentlichen senkrecht zur Fläche der
Trägerstruktur ausgerichtet sind.
[0019] Alternativ oder zusätzlich zu der genannten flacheren Neigung der Facettenflächen
auf der Rückseite kann eine unterschiedliche Konturierung von Vorder- und Rückseite
auch dadurch erreicht werden, dass die Facettenflächen auf zumindest einer Seite der
Kristalle, insbesondere auf deren Vorderseite unter verschiedenen Winkeln gegenüber
der genannten Grundfläche geneigt sind. In vorteilhafter Weiterbildung der Erfindung
variiert die Neigung der verschiedenen Facettenflächen auf der Vorderseite der Kristalle
zwischen 30° und 50°, d.h. eine erste Facettenfläche ist unter einem kleinen Winkel
von beispielsweise 32° zur Grundfläche geneigt, während eine zweite Facettenfläche
unter einem mittleren Winkel von beispielsweise 38° zur genannten Grundfläche geneigt
und eine dritte Facettenfläche unter einem größeren Neigungswinkel von beispielsweise
44° zur Grundfläche geneigt ist. Dementsprechend bildet die mit unterschiedlich geneigten
Facettenflächen versehene Seite des Kristalls eine unregelmäßige Pyramide, während
die andere Seite der Kristalle mit gleich geneigten Facettenflächen eine regelmäßige
Pyramide bildet. Insbesondere ist die Rückseite in Form einer regelmäßigen Pyramide
ausgebildet, während die Vorderseite der Kristalle in Form einer unregelmäßigen Pyramide
ausgebildet ist.
[0020] Ungeachtet der Facettierung der Vorderseite der Kristalle und/oder der Rückseite
der Kristalle kann der Übergang zwischen der Vorder- und Rückseite eines jeweiligen
Kristalls kantig insbesondere nach Art eines Polygonzugs ausgebildet sein. Alternativ
kann jedoch, ebenfalls ungeachtet einer Facettierung auf der Vorder-und/oder Rückseite,
jedoch auch ein runder Übergang zwischen Vorder- und Rückseite vorgesehen sein, wobei
hier die Abrundung in Richtung des Übergangs von Vorder- und Rückseite und/oder in
Umfangsrichtung vorgesehen sein kann.
[0021] Um brillantes Licht abzugeben, sind die Kristalle vorteilhafterweise derart ausgebildet
und/oder im Zusammenspiel mit der Lichtquelle derart angeordnet, dass die von den
Kristallen abgestrahlten Lichtstrahlen einen Öffnungswinkel von weniger als 5°, vorzugsweise
von maximal 1,5° besitzen, so dass die abgestrahlten Lichtstrahlen als Licht, das
aus einer Richtung kommt, wahrgenommen wird und entsprechende Brillanz vermittelt.
[0022] In vorteilhafter Weiterbildung der Erfindung werden zur Bestrahlung der Kristalle
punktförmige Lichtquellen beispielsweise in Form von LEDs verwendet, wodurch im Vergleich
zu nicht punktförmigen Lichtquellen wie beispielsweise Leuchtröhren eine deutlich
höhere Brillanz oder überhaupt erst Brillanz des von den Kristallen abgegebenen Lichts
erzielt werden kann. Die genannten punktförmigen Lichtquellen können hierbei in einer
oder mehreren Reihen, die im Wesentlichen parallel zur Fläche der Trägerstruktur verläuft/verlaufen,
nebeneinander angeordnet sein, wobei die punktförmigen Lichtquellen entlang der Reihe
gleichmäßig verteilt oder auch in Wolken bzw. gruppenförmigen Zusammenrottungen, die
dann zusammen eine Reihe bilden, angeordnet sein können. Ist die Kristalltapete auf
einer Wand angebracht, können die punktförmigen Lichtquellen in einer Reihe oder in
mehreren Reihen parallel zu der Wand an der Decke oder am Boden oder einer benachbarten
Wand, oder an entsprechenden Haltevorrichtungen, die wandparallel verlaufen, angeordnet
sein. Insbesondere kann zumindest eine Reihe von punktförmigen Lichtquellen an der
Decke angeordnet sein, wenn das Kristallfeld als Wandbeschichtung oder-abdeckung angebracht
ist.
[0023] Die die Kristalle tragende Trägerstruktur kann hierbei grundsätzlich verschieden
ausgebildet sein. Nach einer vorteilhaften Ausbildung der Erfindung kann die Trägerstruktur
mit den daran befestigten Kristallen als Tapete ausgebildet sein, beispielsweise nach
Art eine Raufasertapete. Ein flächiger Trägerstoff, beispielsweise aus einem Textilstoff
oder aus Papier, kann die daran befestigten Kristalle tragen. Alternativ oder zusätzlich
kann die Trägerstruktur von einem lichtundurchlässigen Paneel oder Matrixmaterial
gebildet sein, auf dem oder in dem die Kristalle angeordnet sind. Alternativ oder
zusätzlich kann die Trägerstruktur jedoch auch von einem Seilsystem gebildet sein,
das mehrere, vorzugsweise parallel zueinander verlaufende Seilstücke umfasst. Weitere
Ausbildungen der Trägerstruktur sind im Rahmen der Erfindung möglich, wobei auch vorgesehen
sein kann, die Kristalle unmittelbar an einer Wand zu befestigen.
[0024] Vorteilhafterweise sind die Lichtquellen hierbei relativ zum Kristallfeld derart
angeordnet, dass die Bestrahlung des Kristallfelds unter einem sehr flachen Winkel
erfolgt, der vorzugsweise weniger als 30° zu der Fläche, in der die Kristalle angeordnet
sind, beträgt. Durch eine solchermaßen flache Bestrahlung der Kristallwand können
stärkere Streuungs- und Dispersionseffekte vermieden werden und die Kristalle brillant
zum Leuchten gebracht werden. Das Kristallfeld bildet eine Leuchte, die mit einer
großen Vielzahl von punktförmigen Abstrahlquellen brillantes Licht abgibt und in dem
zu beleuchtenden Raum eine Vertikalbeleuchtung mit hoher Beleuchtungsstärke schafft
und viele Glitzerpunkte ohne Blendung bildet.
[0025] Insbesondere kann die zumindest eine Lichtquelle außerhalb des Kristallfelds bzw.
außerhalb der von den Kristallen eingenommenen Fläche, insbesondere außerhalb des
Wandabschnitts, in dem die Kristalle vorgesehen sind, angeordnet sein. Bei Blickrichtung
näherungsweise senkrecht auf die von den Kristallen eingenommene Fläche kann die zumindest
eine Lichtquelle neben bzw. außerhalb der von den Kristallen eingenommenen Fläche
positioniert sein, wobei zumindest eine Lichtquelle oberhalb und/oder zumindest eine
Lichtquelle unterhalb und/oder zumindest eine Lichtquelle seitlich, d.h. rechts und/oder
links, neben der von den Kristallen eingenommenen Fläche vorgesehen sein kann. In
vorteilhafter Weiterbildung der Erfindung kann insbesondere oberhalb der von den Kristallen
eingenommenen Fläche eine Lichtquelle angeordnet sein, wobei die genannte Lichtquelle
vorteilhafterweise in der vorgenannten Art aus einer Vielzahl von punktförmigen Lichtquellen
bestehen kann, die vorteilhafterweise in einer oder mehreren Reihen angeordnet sein
können.
[0026] In vorteilhafter Weiterbildung der Erfindung ist die zumindest eine Lichtquelle dabei
derart ausgebildet, dass das von der Lichtquelle erzeugte Licht gezielt in eine Richtung
im Wesentlichen nur auf die Kristalle geworfen wird und hierbei nur eine begrenzte
Lichtaufweitung erfährt. Der von der zumindest einen Lichtquelle abgegebene Lichtkegel,
der ein gleichmäßiger Kreiskegel sein kann, jedoch auch ein unregelmäßiger, keulenförmiger
oder pyramidenstumpfförmiger Lichttrichter sein kann, kann insbesondere einen Aufweitungswinkel
von weniger als 25° besitzen.
[0027] In vorteilhafter Weiterbildung der Erfindung kann die mit den Kristallen versehene
Fläche nur von einer Seite her, insbesondere von einer Oberseite her, beleuchtet werden.
[0028] Die Kristalle können vorteilhafterweise relativ klein ausgebildet sein, vorzugsweise
einen maximalen Durchmesser von weniger als 20 mm, weiter vorzugsweise weniger als
10 mm besitzen. Die Anordnungsdichte der Kristalle und deren Positionierung relativ
zueinander kann hierbei unterschiedlich gewählt sein, ist vorteilhafterweise jedoch
relativ hoch bzw. derart gewählt, daß an dem nicht transparenten Matrixmaterial der
Trägerstruktur keine größeren Streueffekte verursacht wird. In Weiterbildung der Erfindung
kann - bei Betrachtung der Kristallanordnung von der Lichtquelle her bzw. Blickrichtung
von der Lichtquelle her - mehr als 2/3, weiter vorzugsweise mehr als 3/4 der sichtbaren,
d.h. in der genannten Richtung projezierten Fläche mit Kristallen bedeckt sein. Die
Kristalle können hierbei in einem gleichmäßigen Raster oder auch in einer unregelmäßigen,
wolkenartigen Verteilung auf der Trägerstruktur angeordnet sein, wobei vorteilhafterweise
die Kristalle derart zueinander versetzt sind, dass sie nicht im Schatten anderer
Kristalle liegen, wenn die Bestrahlung in der genannten Weise unter flachen Einstrahlwinkeln
vorgenommen wird. Insbesondere können die Kristalle in - von der Lichtquelle aus betrachtet
- hintereinander liegenden Reihen so versetzt angeordnet sein, dass ein Kristall in
der von der Lichtquelle weiter beabstandeten Reihe zwischen zwei Kristallen der benachbarten,
näher zur Lichtquelle liegenden Reihe angeordnet ist.
[0029] In Weiterbildung der Erfindung bilden die Kristalle Mittel zur Lichtpunktzerlegung.
An jedem Aufpunkt der zu beleuchtenden Fläche trifft Licht auf, das von Leuchtflächen
der Kristallanordnung stammt, die einzeln und getrennt wahrnehmbar sind und eine gewisse
Größe nicht überschreiten. Durch eine derartige Lichtpunktzerlegung wird erreicht,
dass die Blendwirkung der Leuchte in alle Richtungen, vor allem aber im Strahlungsbereich
und bei Blickrichtungen entgegen der Strahlungshauptachse, stark reduziert wird.
[0030] Insbesondere kann vorgesehen sein, dass jeder Aufpunkt der zu beleuchtenden Fläche
von zumindest 25, vorzugsweise mindestens 50 und vorteilhafterweise mehr als 100 separat
wahrnehmbaren Lichtpunkten her beleuchtet ist.
[0031] Dabei können die genannten Kristalle vorteilhafterweise derart ausgebildet sein,
dass die in Blickrichtung projizierte Größtabmessung D jeder separat wahrnehmbaren
Leuchtfläche an der Leuchte durch folgende Beziehung definiert ist:
wobei a der Betrachtungsabstand, also der Abstand des Aufpunktes von den jeweiligen
Leuchtflächen in Metern gemessen ist und für den am Aufpunkt durch die Teillichtbündel
der Leuchtfläche gebildeten Öffnungswinkel x gilt:
wobei der Öffnungswinkel x in Winkelminuten (mit 1 Winkelminute = 1/60 Grad mit 360
Grad = Kreis) angegeben ist und für die Parameter g, K, B und s die Ungleichungen
gelten und ferner der in Blickrichtung projizierte Mindestabstand benachbarter Leuchtflächen
durch die Beziehung definiert ist:
wobei a der Betrachtungsabstand in Metern gemessen ist und y ≥ 10 Winkelminuten ist,
wobei y der durch die benachbarten Teillichtbündel zweier Leuchtflächen gebildete
Öffnungswinkel ist.
[0032] Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines bevorzugten Ausführungsbeispiels und
zugehöriger Zeichnungen näher erläutert. In den Zeichnungen zeigen:
- Fig. 1:
- eine schematische, perspektivische Ansicht der Beleuchtungsvorrichtung nach einer
vorteilhaften Ausführung der Erfindung, die die Anordnung der Kristalltapete an einer
vertikalen Wand und die dieser zugeordnete Anordnung von LED-Strahlern an der Decke
zeigt,
- Fig. 2:
- eine schematische Seitenansicht der Beleuchtungsvorrichtung aus Fig. 1 parallel zu
der Wand, an der das Kristallfeld angeordnet ist, so dass die Ansicht die geometrische
Anordnung der Lichtquellen relativ zur Positionierung des Kristallfelds zeigt,
- Fig. 3:
- eine ausschnittsweise, vergrößerte Darstellung der Anordnung der Lichtquellen in einem
Deckenkanal,
- Fig. 4:
- eine vergrößerte, ausschnittsweise Seitenansicht der Trägerstruktur und der darauf
angeordneten Kristalle, die die Ausrichtung der Kristalle mit ihren Hauptachsen senkrecht
zur Fläche der Trägerstruktur zeigt,
- Fig. 5:
- eine perspektivische Ansicht eines Kristalls, die schräg von oben dessen Vorderseite
zeigt, die zum zu beleuchtenden Raum hin ausgeleuchtet ist und unterschiedlich geneigte
Facettenflächen besitzt und eine unregelmäßige Pyramide bildet,
- Fig. 6:
- eine schematische Darstellung der Geometrie der Facetten des Kristalls aus Fig. 5,
- Fig. 7:
- eine Seitenansicht des Kristalls aus den Figuren 5 und 6 in einer Blickrichtung parallel
zur Fläche der Trägerstruktur, und
- Fig. 8:
- eine schematische Darstellung der Lichtpunktzerlegung der Kristalltapete.
[0033] Die in Fig. 1 dargestellte Beleuchtungsvorrichtung 1 umfasst eine als Leuchte dienende
Kristalltapete 13, die in der gezeichneten Ausführung an einer vertikalen Wand eines
Raumes angebracht ist. Die genannte Kristalltapete 13 umfasst ein Kristallfeld umfassend
eine Vielzahl von Kristallen 3, die auf einer Trägerstruktur 2 aufgebracht und daran
befestigt sind, vgl. Fig.4. Die genannte Trägerstruktur 2 kann hierbei ein festes
Paneel bilden, kann jedoch auch wie bei einer echten Tapete aus einem biegsamen Folien-
bzw. Papierträger bestehen. Gegebenenfalls können auch weiche Matrixstoffe wie beispielsweise
eine dünne Gummimatte Verwendung finden, auf der die Kristalle 3 aufgebracht und/oder
in leichte Vertiefungen eingebettet sein können. Alternativ können die Kristalle auch
auf Schnüren, Drähten oder Bändern aufgereiht sein oder es können Gitterstrukturen
als Trägerstruktur Verwendung finden. Die Trägerstruktur kann - muß es aber nicht
- als durchgängige oder zusammenhängende Fläche ausgebildet sein, oder kann auch eine
Vielzahl separater Halteelemente umfassen.
[0034] In der gezeichneten Ausführung ist die Trägerstruktur 2 und das darauf aufgebrachte
Kristallfeld eben, d.h. die Kristalle 3 sind alle in einer Ebene angeordnet, wobei
die von der der Trägerstruktur 3 definierte Fläche jedoch auch von der ebenen Form
abweichen kann, beispielsweise um auf einer bogenförmig gekrümmten Wand oder auf einer
Säule oder dergleichen aufgebracht zu werden. Die Trägerstruktur 2 kann auch ohne
Anpassung an die dahinter liegende Gebäudewand, Decke oder dergleichen eine von der
ebenen Form abweichende Konturierung besitzen, beispielsweise eine reliefartige Freiformfläche,
um besondere Beleuchtungseffekte zu erzielen. Vorteilhafterweise sind die Kristalle
3 jedoch in einer kontinuierlichen, stetig geformten Fläche angeordnet, so dass es
innerhalb des Kristallfelds keine Sprünge oder Verwerfungen gibt.
[0035] Die Kristalle 3 sind hierbei in einer gleichmäßigen oder wolkenförmigen Verteilung
über die Fläche angeordnet, wie dies Fig. 1 zeigt. Die Besatzdichte und -verteilung
ist hierbei in Weiterbildung der Erfindung vorteilhafterweise derart getroffen, dass
bei Blickrichtung von den Lichtquellen 7 her mindestens 50 % der von dort zu sehenden,
vom Kristallfeld bedeckten Wandfläche, d.h. bei einem in Projektion von der Lichtquelle
her zu sehenden beispielsweise 1 m
2 großen Wandstück - das tatsächlich, d.h. bei Blickrichtung senkrecht darauf sehr
viel größer ist - ist vorzugsweise mindestens 0,5 m
2 der in Projektion zu sehenden Fläche mit Kristallen bedeckt. Vorteilhafterweise kann
ein deutlich höherer Besatzgrad gewählt werden.
[0036] Wie die Figuren 1 und 2 zeigen, wird die Kristalltapete 13 von punktförmigen Lichtquellen
7 bspw. in Form von LEDs bestrahlt, die an der bzw. in der Decke 6 relativ nahe an
der Wand 5 angeordnet sind, auf der die Kristalltapete 13 aufgebracht ist. Die Lichtquellen
7 bilden dabei vorteilhafterweise kleine Lichtpunkte mit Leuchtdichten L sehr viel
größer als 10
6 cd/m
2. Insbesondere sind die genannten Lichtquellen 7 hierbei in der gezeichneten Ausführungsform
in einer Reihe verteilt angeordnet, die sich im Wesentlichen parallel zu der genannten
Wand 5 und damit parallel zu der von der Trägerstruktur 2 definierten Fläche erstreckt.
Die Anordnung und Beabstandung der Lichtquellen 7 ist hierbei vorteilhafterweise derart
getroffen, dass die Fläche des Kristallfelds unter einem Winkel von weniger als 30°
bestrahlt wird, d.h. das von den Lichtquellen 7 kommende Licht fällt von oben her
auf das Kristallfeld, wobei der Winkel zur Fläche des genannten Kristallfelds in der
gezeichneten Ausführung zwischen 15° und 25° beträgt, vgl. Fig. 2. Die Aufweitung
des von den Lichtquellen 7 her kommenden Lichtkegels ist so getroffen, dass das gesamte
Kristallfeld bestrahlt wird, vgl. Fig. 2, wobei in der gezeichneten Ausführung und
den dort vorgesehenen Wandhöhen und der Höhe des Kristallfelds eine Kegelaufweitung
von 13° vorgesehen ist. Vorteilhafterweise wird die Anordnung der Lichtquellen 7 -
beispielsweise durch Näher-Heranrücken an die zu bestrahlende Wand 5 - so getroffen,
dass die Aufweitung des Lichtkegels weniger als 25°, vorzugsweise weniger als 20°
beträgt.
[0037] Die auf der Trägerstruktur 2 angeordneten Kristalle sind in den Figuren 4-7 näher
gezeigt. Die genannten Kristalle 3 sind hierbei jeweils mit einer flachgedrückten
Formgebung versehen, wobei sie mit jeweils einer Flachseite auf der Trägerstruktur
2 aufliegen, vgl. Fig. 4. Wie Fig. 7 zeigt, sind die Kristalle 3 hierbei derart geformt,
dass eine maximale Breite bzw. ein maximaler Durchmesser b der Kristalle 3 etwa 4/3
bis 8/3 der Höhe h der Kristalle beträgt. Die Anordnung der Kristalle 3 ist hierbei
derart getroffen, dass sich das genannte Höhenmaß h im Wesentlichen senkrecht zur
Fläche der Trägerstruktur 2 und das genannte Breiten- bzw. Durchmessermaß b in einer
Ebene parallel zur Fläche der Trägerstruktur 2 erstreckt.
[0038] Die Kristalle 3 erstrecken sich also jeweils mit einer Hauptachse 11, die senkrecht
auf die Ebene steht, in der die Kristalle 3 ihre maximale Ausdehnung b besitzen, im
Wesentlichen senkrecht zur Fläche der Trägerstruktur 2, wobei vorteilhafterweise alle
Kristalle 3 parallel zueinander ausgerichtet sind.
[0039] Vorteilhafterweise sind die Kristalle 3 jedoch gegeneinander verdreht. Die rotatorische
Stellung der Kristalle 3 bezüglich der genannten Hauptachse 11 ist verschieden derart,
dass die Facetten mehrere Kristalle 3 nicht dieselben Orientierungen besitzen, sondern
relativ zueinander jeweils einen Winkelversatz besitzen. Die Drehwinkel der Kristalle
3 um die genannte Hauptachse 11 variieren hierbei in großer Vielzahl, d.h. es sind
vorteilhafterweise nicht nur zwei oder drei verschiedene Drehpositionen für die Vielzahl
an Kristallen vorgesehen, sondern eine große Vielzahl, so dass eine große Varianz
der Flächenausrichtungen erreicht wird.
[0040] Wie die Figuren 5-7 zeigen, sind die Rückseite 8 und auch die Vorderseite 9 der Kristalle
3 jeweils mit einer facettierten Konturierung versehen. Die Schrägflächen sind hierbei
derart angeordnet, dass die Vorder- und Rückseiten 8 und 9 jeweils Pyramidenform besitzen,
wobei die Rückseite 8 eine gleichmäßige Pyramide bildet, während die Vorderseite 9
eine ungleichmäßige Pyramide bildet. Die genannte ungleichmäßige Pyramide kommt hierbei
dadurch zustande, dass die Schrägflächen auf der Vorderseite 9 der Kristalle 3 unterschiedliche
Neigungswinkel besitzen. In der gezeichneten Ausführung nach Fig. 6 variieren die
Neigungsflächen der Facetten der Vorderseite 9 von 32° über 35°, 38° und 41° bis zu
44°.
[0041] Die Rückseite 8 ist mit Schrägflächen versehen, die alle dieselbe Neigung besitzen,
wobei die genannte Neigung in der gezeichneten Ausführung 22° beträgt.
[0042] Die genannte Neigung der Schrägflächen wird hierbei gegenüber der Grundfläche der
jeweiligen facettierten Konturierung gemessen, wobei die genannte Grundfläche die
Fläche ist, in der die Kristalle 3 ihre maximale Ausdehnung besitzen und/oder die
parallel zu der Fläche der Trägerstruktur 3 angeordnet ist.
[0043] Die genannte Rückseite 8 der Kristalle 3 ist mit einer reflektierenden Oberflächenbeschichtung
10 versehen, während die Vorderseite 9 ohne Oberflächenbeschichtung ausgebildet ist
und mit klaren, brechenden Oberflächen versehen ist. Die genannte Oberflächenbeschichtung
10 auf der Rückseite 8 der Kristalle 3 kann eine Verspiegelung beispielsweise durch
eine geeignete Bedampfung, beispielsweise eine Aluminiumbedampfung, sein.
[0044] Die Anordnung der LEDs nebst den Kristallen bewirken dabei eine Lichtpunktzerlegung,
die einerseits eine kontrastreiche Wahrnehmung der ausleuchteten Bereiche und andererseits
eine weitgehende Blendungsfreiheit ermöglicht. Dabei wird jeder Aufpunkt im ausgeleuchteten
Raum von mehreren separat wahrnehmbaren Lichtpunkten beleuchtet. Die Anordnung der
LEDs und der Kristalle ist dabei derart getroffen, dass sie der in Fig. 8 dargestellten
Beziehung genügt, wonach die von den Ausgangsflächen der Kristalle 3 gebildeten Lichtpunkte
hinsichtlich Größe und Anordnung den Anforderungen an eine sinnvolle Lichtpunktzerlegung
genügen. Dies ist dadurch gekennzeichnet, dass die Größtabmessung D jedes Lichtpunkts
durch folgende Beziehung definiert ist:
wobei a der Betrachtungsabstand, also der Abstand des Aufpunktes von den jeweiligen
Leuchtflächen in Metern gemessen ist und für den am Aufpunkt durch die Teillichtbündel
der Leuchtfläche gebildeten Öffnungswinkel x gilt:
wobei der Öffnungswinkel x in Winkelminuten (mit 1 Winkelminute = 1/60 Grad mit 360
Grad = Kreis) angegeben ist und für die Parameter g, K, B und s die Ungleichungen
geten und ferner der Mindestabstand benachbarter Leuchtlächen durch die Beziehung
definiert ist :
wobei a der Betrachtungsabstand in Metern gemessen ist und y ≥ 10 Winkelminuten ist,
wobei y der durch die benachbarten Teillichtbündel zweier Leuchtflächen gebildete
Öffnungswinkel ist.
[0045] Dabei sind die vorgenannten Parameter B und K ausreichend ungleich voneinander. Vorteilhafterweise
wird der Parameter B in Abhängigkeit von der im Betrachtungsabstand a festzulegenden,
dort die Blendwirkung beeinflussenden Beleuchtungsstärke gewählt, wobei vorzugsweise
der Parameter B ≤ 5, insbesondere B ≤ 4 ist.
1. Beleuchtungsvorrichtung mit einer vorzugsweise eben ausgebildeten Trägerstruktur (2),
an der eine Vielzahl von Kristallen (3) befestigt sind, die bei Bestrahlung durch
zumindest eine Lichtquelle (7) Lichtstrahlen in den zu beleuchtenden Raum abstrahlen,
dadurch gekennzeichnet, dass zumindest eine Lichtquelle (7) zur Bestrahlung der Kristalle (3) von den Kristallen
beabstandet angeordnet ist derart, dass die Kristalle (3) von jeweils einer Kristallaußenseite
her unter einem spitzen Winkel zu der Fläche, in der die Kristalle angeordnet sind,
bestrahlbar sind, wobei die Kristalle (3) auf ihrer von dem zu beleuchtenden Raum
(4) abgewandten Rückseite (8) mit einer reflektierenden Oberflächenbeschichtung (10)
versehen sind.
2. Beleuchtungsvorrichtung nach Anspruch 1, wobei die Kristalle (3) jeweils eine Hauptachse
(11) besitzen, die sich im Wesentlichen senkrecht zu der Ebene (12) erstreckt, in
der der jeweilige Kristall (3) seinen maximalen Umfang und/oder seinen maximalen Durchmesser
besitzt, und wobei die Kristalle (3) mit ihren Hauptachsen (11) im Wesentlichen parallel
zueinander und/oder im Wesentlichen senkrecht zu der von der Trägerstruktur (2) definierten
Fläche ausgerichtet sind.
3. Beleuchtungsvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Kristalle
(3) in unterschiedlichen Drehwinkeln angeordnet sind derart, dass Facettenflächen
verschiedener Kristalle zu verschiedenen Richtungen hin ausgerichtet sind.
4. Beleuchtungsvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Kristalle
(3) einen jeweils flachgedrückten Korpus bilden, der mit einer Flachseite auf der
von der Trägerstruktur (2) definierten Ebene liegend angeordnet ist, wobei vorzugsweise
eine Breite (b) der Kristalle (3) etwa 4/3 bis 8/3 der Höhe (h) der Kristalle (3)
beträgt.
5. Beleuchtungsvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die von dem
auszuleuchtenden Raum (4) abgewandte Rückseite (8) der Kristalle (3) gegenüber der
dem auszuleuchtenden Raum (4) zugewandten Vorderseite (9) der Kristalle (3) eine unterschiedliche
Konturierung besitzt.
6. Beleuchtungsvorrichtung nach dem vorhergehenden Anspruch, wobei die Rückseite (8)
der Kristalle (3) eine facettierte Kontur besitzt, deren Facettenflächen unter einem
flacheren Winkel geneigt sind als die Facettenflächen der ebenfalls facettierten Kontur
der Vorderseite (9), wobei die Facettenflächen der Rückseite (8) vorzugsweise unter
einem Winkel von 10° bis 35°, vorzugsweise 15° bis 30°, insbesondere etwa 20° bis
25° zur Grundfläche der facettierten Kontur geneigt und/oder die Facettenflächen der
Vorderseite (9) vorzugsweise unter einem Winkel von 20° bis 60°, vorzugsweise 25°
bis 50°, insbesondere 30° bis 45° zur Grundfläche der facettierten Kontur geneigt
sind, und/oder auf der Rückseite (8) und der Vorderseite (9) der Kristalle (3) dieselbe
Anzahl an Facettenflächen vorgesehen ist, wobei vorzugsweise jeweils 3-10, weiter
vorzugsweise 4-6 und insbesondere 5 Facettenflächen auf jeder Seite vorgesehen sind.
7. Beleuchtungsvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die vom auszuleuchtenden
Raum (4) abgewandte Rückseite (8) der Kristalle (3) die Form einer regelmäßigen Pyramide
und/oder die dem auszuleuchtenden Raum (4) zugewandte Vorderseite (9) der Kristalle
(3) die Form einer unregelmäßigen Pyramide besitzt, wobei die dem auszuleuchtenden
Raum (4) zugewandte Vorderseite (9) der Kristalle (3) unterschiedlich geneigte Facettenflächen
besitzt, deren Neigung gegenüber der Grundfläche der facettierten Kontur vorzugsweise
im Bereich von 30° bis 50° variiert.
8. Beleuchtungsvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Kristalle
(3) und/oder die Lichtquelle (7) derart angeordnet und ausgebildet sind, dass die
von den Kristallen (3) abgestrahlten Lichtstrahlen einen Öffnungswinkel von weniger
als 2 x 5°, vorzugsweise kleiner als 2 x 20° besitzen.
9. Beleuchtungsvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Kristalle
(3) einen maximalen Durchmesser von weniger als 20 mm, vorzugsweise weniger als 10
mm besitzen.
10. Beleuchtungsvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei als Lichtquelle
(7) eine Mehrzahl von punktförmigen Lichtquellen, insbesondere in Form von LEDs, mit
einer Leuchtdichte L >> 106 cd/m2 vorgesehen sind, wobei die punktförmigen Lichtquellen vorzugsweise in einer oder
mehreren Reihen, die im Wesentlichen parallel zur Fläche der Trägerstruktur (2) verläuft/verlaufen,
nebeneinander angeordnet sind.
11. Beleuchtungsvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die zumindest
eine Lichtquelle (7) zur Bestrahlung der Kristalle (3) derart angeordnet ist, dass
die Kristalle (3) unter einem Winkel von weniger als 30°, vorzugsweise weniger als
20°, zu der Fläche, in der die Kristalle (3) angeordnet sind und/oder die von der
Trägerstruktur (2) definiert wird, bestrahlbar sind.
12. Beleuchtungsvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die zumindest
eine Lichtquelle (7) außerhalb des Flächenbereichs, in dem die Kristalle (3) angeordnet
sind, angeordnet ist, insbesondere in einem an den Flächenbereich, in dem die Kristalle
(3) angeordnet sind, angrenzenden Randbereich, wobei vorteilhafterweise eine Beabstandung
der zumindest einen Lichtquelle (7) von dem genannten Flächenbereich vorgesehen ist
und/oder die zumindest eine Lichtquelle (7) derart angeordnet ist, dass die Kristalle
(7) auf ihrer dem auszuleuchtenden Raum zugewandten Seite bestrahlt werden, und/oder
die zumindest eine Lichtquelle (7) von der Fläche, in der die Kristalle (7) angeordnet
sind, in den zu beleuchtenden Raum hinein beabstandet angeordnet ist.
13. Beleuchtungsvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei der Flächenbereich,
in dem die Kristalle (3) angeordnet sind, von nur einer Seite her, insbesondere einer
Oberseite her, beleuchtbar ist.
14. Beleuchtungsvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die zumindest
eine Lichtquelle (7) derart ausgebildet ist, dass der die Kristalle (3) bestrahlende
Lichtkegel oder -trichter einen Aufweitwinkel von weniger als 25°, vorzugsweise weniger
als 15° besitzt.
15. Beleuchtungsvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Kristalle
(3) derart ausgebildet und angeordnet sind, daß sie eine Lichtpunktzerlegungsvorrichtung
bilden, wobei jeder Aufpunkt der zu beleuchtenden Fläche von zumindest 25, vorzugsweise
mindestens 50, insbesondere mehr als 100, separat wahrnehmbaren Lichtpunkten her beleuchtet
ist, wobei insbesondere die Größtabmessung D eines jeden separat wahrnehmbaren Lichtpunkts
der Leuchte folgender Beziehung genügt:
wobei a der Betrachtungsabstand, also der Abstand des Aufpunktes von den jeweiligen
Leuchtflächen in Metern gemessen ist und für den am Aufpunkt durch die Teillichtbündel
der Leuchtfläche gebildeten Öffnungswinkel x gilt:
wobei der Öffnungswinkel x in Bogenminuten angegeben ist und für die Parameter g,
K, B und s die Ungleichungen
gelten und ferner der Mindestabstand benachbarter Leuchtflächen durch die Beziehung
definiert ist:
wobei a der Betrachtungsabstand in Metern gemessen ist und y ≥ 10 Winkelminuten ist,
wobei y der durch die benachbarten Teillichtbündel zweier Leuchtflächen gebildete
Öffnungswinkel ist.