(19)
(11) EP 2 439 704 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
11.04.2012  Patentblatt  2012/15

(21) Anmeldenummer: 11183324.0

(22) Anmeldetag:  29.09.2011
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
G07F 7/06(2006.01)
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AL AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL NO PL PT RO RS SE SI SK SM TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
BA ME

(30) Priorität: 07.10.2010 DE 102010047607

(71) Anmelder: Wanzl Metallwarenfabrik GmbH
89336 Leipheim (DE)

(72) Erfinder:
  • Rampp, Andreas
    87719 Nassenbeuern (DE)
  • Paul, Jürgen
    86513 Ursberg (DE)
  • Lutzenberger, Thomas
    87739 Loppenhausen (DE)
  • Ruf, Andreas
    86874 Zaisertshofen (DE)

   


(54) Ausgabestation und Transportwagen


(57) Die Erfindung betrifft eine Ausgabestation für hintereinander angeordnete und ineinander gestapelte Transportwagen, sowie einen Transportwagen.
Die Erfindung zeichnet sich dadurch aus, dass eine zusätzliche Sperrung vorgesehen ist, die mechanisch das Einfahren bzw. Herausnehmen eines Wagens verhindert, für den Fall, dass die Ausgabestation nicht mit elektrischer Energie versorgt wird.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft eine Ausgabestation für Transportwagen wie sie insbesondere auf Flughäfen Einsatz findet mit den Merkmalen im Oberbegriff des Hauptanspruchs und des Anspruchs 11, sowie einen Transportwagen mit den Merkmalen im Oberbegriff des Anspruchs 12.

[0002] Aus dem Stand der Technik sind Transportwagen bekannt. Ein Transportwagen dieser Gattung ist in der EP 1 590 224 B1 offenbart. Ein weiterer Wagen ist in der EP 1 537 000 B1 beschrieben, dieser weist unterhalb der Radgabeln aus Kunststoff gebildete Profile, so genannte Mittel, auf. Diese dienen zum Abstützen auf einer Rolltreppe. Jeder Wagen ist für das Einbringen in eine Ausgabestation jeweils mit einem Adapter versehen.

[0003] Eine Ausgabestation für solche oder ähnliche Transportwagen ist beispielsweise in der internationalen Patentanmeldung WO 2004/049272 A1 beschrieben. In dieser werden Transportwagen hintereinander und ineinander gestapelt angeordnet. Eine solche Ausgabestation - auch Magazin genannt - weist wenigstens eine Führungsschiene auf und ist mit mindestens einer Durchfahrtssperre, sowie mit einer Kassiereinrichtung versehen. Die Durchfahrtssperre, vorzugsweise in Form einer Klinke ausgeführt, ist mit der Kassiereinrichtung elektrisch geschaltet. Hierbei ist die Anordnung der Durchfahrtssperre in der Führungsschiene vorgesehen. Jeder Transportwagen ist mit einem so genannten Adapter ausgestattet, der seitlich an einer Radgabel, vorzugsweise an einem der hinteren Räder angeordnet ist. Dieser Adapter ermöglicht das Herausnehmen eines Wagens aus bzw. das Einfahren in die Ausgabestation bei entriegelter Durchfahrtssperre und verhindert es bei verriegelter Durchfahrtssperre. Ferner erfolgt mittels des Adapters eine Prüfung, ob eine Pfandrückgabe bei der Kassiereinrichtung zu erfolgen hat.

[0004] Die Durchfahrtssperre ist z.B. entriegelt, nachdem der Bezahlvorgang an der Kassiereinrichtung erfolgte. Ein Wagen kann dann entnommen werden.

[0005] Nun besteht das Problem, dass bei unterbrochener Stromversorgung, d.h. wenn die Ausgabestation nicht mit elektrischer Energie versorgt werden kann, wie beispielsweise bei Wartungs- oder Abrechnungsarbeiten, bei Stromausfall oder im Servicebetrieb, die Durchfahrtssperre entriegelt ist. Das führt dazu, dass Wagen entnommen werden können, ohne dass eine Gebühr für diese entrichtet wird. Wagen könnten später bei normaler Stromversorgung wieder eingeschoben werden und eine entsprechende Gebühr könnte ungerechtfertigterweise an der Kassiereinrichtung entnommen werden.

[0006] Ferner besteht die Möglichkeit, bei unterbrochener Stromversorgung Wagen in die Station einzuschieben, deren Erfassung jedoch nicht erfolgen kann. Dies hat eine Abweichung bei der Bestandserfassung zur Folge.

[0007] Auch die Rückzahlung des entrichteten Pfandes kann bei unterbrochener Stromversorgung nicht erfolgen.

[0008] Darüber hinaus kann es im Normalbetrieb, d.h. bei Stromversorgung, vorkommen, dass ein Adapter von einem solchen Wagen abmontiert oder abgetrennt wird, und mittels dieses Adapters die Ausgabestation manipuliert wird und unrechtmäßig Geld aus der Kassiereinrichtung entnommen wird.

[0009] Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung liegt nun darin, eine Ausgabestation mit Transportwagen bereitzustellen, bei der die Manipulation der Ausgabestation geringer ist und dies unabhängig davon, ob die Station mit elektrischem Energie versorgt ist oder nicht.

[0010] Die Erfindung löst die Aufgabe mit den Merkmalen im Hauptanspruch und den Ansprüchen 11 und 12.

[0011] Aufgrund der zusätzlichen Sperrung ist die Durchfahrtssperre auch ohne Stromversorgung verriegelt. Es können weder Wagen entnommen noch Wagen eingeschoben werden. Eine Manipulation ist somit ausgeschlossen.

[0012] Mittels der Montage der zusätzlichen Sperrung auf einem Montageblech kann auch eine nachträgliche Ausstattung von Ausgabestationen gewährleistet werden.

[0013] Aufgrund des Magnetsensors, der im Bereich der Führungsschiene vorgesehen ist und wegen des Magneten am Wagen, kann zusätzlich die Manipulation auch im normalen Betrieb unterbunden werden.

[0014] Die Erfindung wird anhand eines Ausführungsbeispiels näher erläutert. Es zeigt
Fig. 1
eine zusätzliche Sperrung "bestromt" (Normalbetrieb);
Fig. 2
die zusätzliche Sperrung "stromlos";
Fig. 3
eine Durchfahrtssperre "offen",
Fig. 4
die Durchfahrtssperre "verriegelt", sowie
Fig. 5
die zusätzliche Sperrung 1 eingebaut in eine Führung.


[0015] Die Erfindung betrifft eine Ausgabestation sowie Wagen, die in diese eingeschoben werden. Die Ausgabestation findet Verwendung für hintereinander angeordnete und ineinander gestapelte nicht näher dargestellte Transportwagen. Sie ist mit wenigstens einer Führungsschiene und mit mindestens einer Durchfahrtssperre 13 sowie einer Kassiereinrichtung ausgestattet. Durchfahrtssperre 13 und Kassiereinrichtung sind miteinander elektrisch geschaltet, wobei die Durchfahrtssperre 13 in der Führungsschiene angeordnet ist. Ferner weist jeder Wagen einen Adapter auf, was das Herausnehmen eines Wagens aus bzw. das Einfahren eines Wagens in die Ausgabestation bei entriegelter Durchfahrtssperre 13 ermöglicht und bei verriegelter Durchfahrtssperre 13 verhindert.

[0016] Im normalen Betrieb wird die Station mit elektrischer Energie versorgt. Die Durchfahrtssperre 13, vorzugsweise in Form einer Klinke, die üblicherweise in der Führungsschiene angeordnet ist, ist verriegelt und verhindert ein unberechtigtes Herausnehmen von Wagen.

[0017] Bei Wartungs- oder Abrechnungsarbeiten, Stromausfall oder im Servicebetrieb, kann die Ausgabestation nicht mit elektrischer Energie versorgt werden, so dass die Durchfahrtssperre 13 entriegelt ist. Wagen können ungehindert entnommen und/oder eingeschoben werden.

[0018] Um, für den Fall, dass die Station nicht mit elektrischer Energie versorgt wird, das Einfahren bzw. Herausnehmen von Wagen zu unterbinden, ist eine zusätzliche Sperrung 1 vorgesehen, die dies mechanisch verhindert. Diese zusätzliche Sperrung 1 ist jeweils in der Führungsschiene angeordnet. Um diese auch nachträglich einzubauen, bietet es sich an, die zusätzliche Sperrung 1 auf einem Montageblech 2 anzuordnen. Die zusätzliche Sperrung 1 ist aus einem Magneten 3, einem Sperrriegel 4 und einem Rückholmechanismus 5 gebildet. Am Magnet 3 ist eine Kolbenstange 6 angeordnet. Es bietet sich der Einsatz eines Hubmagneten an.

[0019] Der Sperrriegel 4 weist eine Stange 7 auf. Die Stange 7 ist drehbar auf dem Montageblech 2 angeordnet. Ein erstes und ein zweites senkrechtes Blechteil 8, 9 sind parallel zur Stange 7 ortsfest an dieser angeordnet. Ferner ist ein weiteres Blechteil 10 vorzugsweise parallel zum Magneten 3 und orthogonal zum ersten senkrechten Bauteil 8 am ersten senkrechten Blechteil 8 angeordnet. Die Blechteile 8, 9 und 10 sind Teile des Sperrriegels 4.

[0020] Der Rückholmechanismus 5 ist z.B. aus einer Feder 12 gebildet, die an einem Winkelblech 11 angeordnet ist. Es bietet sich an, das Winkelblech 11 aus einem Teil des Montageblechs 2 zu bilden. Alternativ zu der Feder 12 wäre auch ein anderes Bauteil wie ein Gummi oder ein Gasdruckelement denkbar.

[0021] Der Sperrriegel 4 und der Rückholmechanismus 5 sind beweglich miteinander verbunden und wirken über die Stange 7 und die Kolbenstange 6 zusammen. Hierfür ist die Feder 12 mit dem ersten senkrechten Blechteil 8 des Sperrriegels 4 verbunden. Die Kolbenstange 6 kann auf das zweite senkrechte Blechteil 9 des Sperrriegels 4 wirken.

[0022] Figur 1 zeigt die zusätzliche Sperrung 1 im Normalbetrieb. Sie ist "bestromt", das bedeutet, dass der Magnet 3 mit elektrischem Strom versorgt ist. Die Kolbenstange 6 ist ausgefahren und wirkt auf das zweite senkrechte Blechteil 9 des Sperrriegels 4, so dass sich dieses geneigt auf ca. "13-Uhr-Stellung" befindet und die Feder 12 entsprechend der wirkenden Kraft gedehnt ist. Das erste senkrechte Blechteil 8 befindet sich ca. auf "14-Uhr-Stellung"

[0023] Wird die Versorgung mit elektrischer Energie unterbrochen, kann der Magnet 3 nicht mehr versorgt werden. Figur 2 zeigt die zusätzliche Sperrung 1 "stromlos". In den Figuren 4 und 5 ist die zusätzliche Sperrung 1 - eingebaut in die Führung - dargestellt. Die Kolbenstange 6 ist eingefahren und die Feder 12 entspannt. Das erste senkrechte Blechteil 8 des Sperrriegels 4 befindet sich ca. auf "12-Uhr-Stellung", das zweite senkrechte Blechteil 9 des Sperrriegels 4 ca. auf "11-Uhr-Stellung". Die Kraft wirkt nun über das weitere Blechteil 10 auf die Durchfahrtssperre 13, die sich in Richtung Boden bewegt und das Durchfahren von Wagen verhindert. Die Durchfahrtssperre 13 ist verriegelt. Dies ist in Fig. 4 ausschnittsweise dargestellt. Somit können keine Wagen mehr in die Station eingefahren werden oder aus der Station herausgenommen werden. Eine Manipulation der Durchfahrtssperre 13 für den Fall, dass die Ausgabestation nicht mit elektrischer Energie versorgt wird, kann ausgeschlossen werden.

[0024] Figur 3 zeigt die Durchfahrtssperre 13 in geöffneter Position. Wagen können in die Station eingeschoben werden.

[0025] Für den Fall, dass die Ausgabestation sich im Normalbetrieb befindet, ist zu unterbinden, dass die Durchfahrtssperre 13 unter Verwendung des vom Wagen abgetrennten Adapters manipuliert wird. Hierfür bietet es sich an, einen Magnetsensor im Bereich oder direkt an der Führungsschiene vorzusehen. Ferner ist in den bei den Wagen vorhandenen Mitteln, die aus Kunststoff gebildet sind und unterhalb der Radgabeln an den hinteren Rädern eines Wagens vorgesehen sind, ein Magnet zu integrieren.

[0026] Zusätzlich zur optischen Erkennung zwischen dem Adapter und einen Sensor in der Führungsschiene, erfolgt nun mittels eines magnetischen Zusatzsensors die Kontrolle, dass stets der Wagen mit Adapter in die Station eingeschoben wird.

[0027] Vorteilhafterweise ist es für einen Außenstehenden nicht ersichtlich, dass ein solcher zusätzlicher Magnet in der Station und am Wagen verwendet wird.

Bezugszeichenliste



[0028] 
1
Zusätzliche Sperrung
2
Montageblech
3
Magnet
4
Sperriegel
5
Rückholmechanismus
6
Kolbenstange
7
Stange
8
Erstes senkrechtes Blechteil
9
Zweites senkrechtes Blechteil
10
Weiteres Blechteil
11
Winkelblech
12
Feder
13
Durchfahrtssperre, Klinke



Ansprüche

1. Ausgabestation für hintereinander angeordnete und ineinander gestapelte Transportwagen, mit wenigstens einer Führungsschiene und mit mindestens einer Durchfahrtssperre 13 sowie einer Kassiereinrichtung, wobei Durchfahrtssperre 13 und Kassiereinrichtung miteinander elektrisch geschaltet sind, wobei die Durchfahrtssperre 13 in der Führungsschiene angeordnet ist und, wobei ferner jeder Transportwagen einen Adapter aufweist, der das Herausnehmen eines Wagens aus bzw. das Einfahren in die Ausgabestation bei entriegelter Durchfahrtssperre 13 ermöglicht und bei verriegelter Durchfahrtssperre 13 verhindert, dadurch gekennzeichnet, dass eine zusätzliche Sperrung (1) vorgesehen ist, die mechanisch das Einfahren bzw. Herausnehmen eines Wagens verhindert, für den Fall, dass die Ausgabestation nicht mit elektrischer Energie versorgt wird.
 
2. Ausgabestation nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die zusätzliche Sperrung (1) jeweils in der Führungsschiene angeordnet ist.
 
3. Ausgabestation nach den Ansprüchen 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die zusätzliche Sperrung (1) auf einem Montageblech (2) angeordnet ist.
 
4. Ausgabestation nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die zusätzliche Sperrung (1) aus einem Magneten (3), einem Sperrriegel (4) und einem Rückholmechanismus (5) gebildet ist.
 
5. Ausgabestation nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass am Magnet (3) eine Kolbenstange (6) angeordnet ist.
 
6. Ausgabestation nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Sperrriegel (4) eine Stange (7) aufweist, wobei ein erstes und ein zweites senkrechten Blechteil (8, 9) parallel zur Stange (7) angeordnet sind, und dass ein weiteres Blechteil (10) parallel zum Magneten (3) am ersten senkrechten Blechteil (8) angeordnet ist.
 
7. Ausgabestation nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Rückholmechanismus (5) aus einer Feder (12) gebildet ist, die an einem Winkelblech (11) angeordnet ist.
 
8. Ausgabestation nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Winkelblech (11) aus einem Teil des Montageblechs (2) gebildet ist.
 
9. Ausgabestation nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass Sperrriegel (4) und Rückholmechanismus (5) beweglich miteinander verbunden sind und über die Stange (7) und die Kolbenstange (6) des Magneten (3) zusammenwirken.
 
10. Ausgabestation nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Stange (7) hierfür drehbar auf dem Montageblech (2) angeordnet ist.
 
11. Ausgabestation dadurch gekennzeichnet, dass an der Führungsschiene der Ausgabestation ein Magnetsensor vorgesehen ist.
 
12. Wagen für eine Ausgabestation mit Adapter und mit Mitteln an einer Radgabel, die unterhalb dieser angeordnet sind, dadurch gekennzeichnet, dass in den Mitteln ein Magnet vorgesehen ist.
 




Zeichnung



















Recherchenbericht










Angeführte Verweise

IN DER BESCHREIBUNG AUFGEFÜHRTE DOKUMENTE



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In der Beschreibung aufgeführte Patentdokumente