Technisches Umfeld
[0001] Die Erfindung betrifft eine Rauch- und/oder Wärmeabzugseinrichtung umfassend eine
an einem Rahmen anscharnierte Lichtkuppel bzw. ―klappe oder eine Dunkelklappe, die
an einem auf einer Dachfläche angesetzten Rahmen oder einer Zarge angeordnet ist,
und die im Brandfall aus einer Öffnungselementstellung "Geschlossen" in eine Öffnungselementstellung
"Offen" mittels einer ansteuerbaren mechanischen Einrichtung schwenkbar ist, wobei
die Einrichtung mit einem Rauch- und/oder Brandmelder und/oder Wärmemelder in Wirkverbindung
steht und die mechanische Einrichtung die Lichtkuppel bzw. - klappe oder eine Dunkelklappe
in eine Winkellage von vorzugsweise mehr als 90° zum Rahmen verschwenkt.
Stand der Technik
[0002] Antriebseinrichtungen zum Bewegen einer Klappe oder Kuppel einer Rauch- / Wärmeabzugseinrichtung
sind an sich bekannt. So beschreibt die
DE 33 38 092 eine Antriebsvorrichtung zum Rauch- bzw. Wärmeabzug einer an einem Rahmen anscharnierten
Klappe sowie einer dem Scharnier gegenüberliegend angeordneten Verriegelung für die
Schließung, bei der die Klappe beispielsweise mit einem Druckluftzylinder als Hubelement
von einer "Schließen"- in eine "Offen"-Stellung und umgekehrt überführt werden kann.
Das Hubelement ist an einer Schwinge angelenkt, die mittels eines zweiten Hubelementes
um einen Festpunkt am Rahmen schwenkbar ist, so dass der Schwenkpunkt der Klappe über
die durch seine Anscharnierung gehende Vertikalebene hinaus wandern kann. Ähnliche
Antriebe zum Bewegen einer als einer Rauchabführvorrichtung ausgebildeten Klappe sind
ebenfalls aus der
EP 0 885 341 B1 sowie aus der
EP 1 103 690 bekannt.
[0003] Der vorbeugende Brandschutz wird im Industriebau auf Grund des günstigen Mehrfachnutzens
über so genannte NRWG's (Natürliche Rauch- und Wärmeabzugsgeräte) umgesetzt. Hierbei
werden z. B. Lichtkuppeln oder Lichtbänder mit Öffnungsmechanismen ausgestattet, die
im Brandlastfall über RWA-Beschläge (Rauch- Wärmeabzugsbeschläge) automatisch oder
über Handsteuerung komplett geöffnet werden, um einen natürlichen Abzug der heißen
und giftigen Gase auf physikalischem Wege zu ermöglichen.
[0004] Die bei der Betätigung eingesetzten RWA-Beschläge können pneumatisch, elektrisch
oder pyrotechnisch angetrieben werden und müssen ein zur Verfügung stehendes, abhängig
vom Beschlagssystem und der Geräte-Nenngröße definiertes Energiepotential gemäß dem
relevanten Kraft-Weg-Diagramm optimal ausnutzen um die Öffnungsfläche innerhalb des
normativ geforderten 60-sekündigen Zeitrahmens freizugeben.
[0005] Hierbei werden auch Öffnungswiderstände wie z. B. Schneelast oder gegen die öffnende
Klappe drückender Wind normativ berücksichtigt und sind somit Bestandteil der Geräte-Zulassungen.
Werden in der Geräte-Norm Mindestanforderungen an verschiedene Leistungskriterien
gestellt, so können zu Grunde gelegte unterschiedliche, begleitende Normen zu höheren
Anforderungen führen, die ihrerseits wiederum zu höherem Krafteinsatz oder einem erforderlichen
höheren Energiepotential führen. Diesen Anforderungen gerecht zu werden sind grundsätzliche
zwei Optionen möglich.
[0006] Eine Option würde darin bestehen die Beschläge konstruktiv stärker auszulegen, unter
Bereitstellung eines größeren Energiepotentials, welches bei einer höheren Flächenbelastung,
hier durch Schnee, die Betriebssicherheit der Rauchabzugseinrichtung gewährleistet.
So ist es dann erforderlich einer möglichen Jahrhundert-Schneelast gerecht zu werden,
die eine Dimensionierung und/oder Konstruktion der Beschlagstechnik für den Extremfall
vorsieht, also eine Überdimensionierung der Lastfallüberlagerung. Zudem sind Zulassungsverfahren
erforderlich, die deutlich höhere Mehrkosten und einen höheren Aufwand im laufenden
Betrieb für die NRWG's mit sich bringen. In diesem Zusammenhang stellt auch die normative
Regelung / Begrenzung des Energiepotentials (z. B. CO2-Menge) eine erhebliche Beschränkung
hinsichtlich einer möglichen Geräteoptimierung dar.
[0007] Eine andere Option wäre der Einsatz einer größeren Anzahl kleinerer RWA-Geräte, die
mit der zur Verfügung stehenden Beschlagstechnik die flächenbezogene Belastung der
RWA-Geräte durch Schnee überwinden kann. Dies führt ebenfalls zu höheren Mehrkosten,
sowie einem höheren Aufwand im laufenden Betrieb.
[0008] Bei diesen nach dem Stand der Technik bekannten Rauch- und/oder Wärmeabzugseinrichtungen
wird es als nachteilig angesehen, dass bei der Ausstattung einer Rauch- und/oder Wärmeabzugseinrichtung
bei einer extremen wetterabhängigen Flächenbelastung, beispielsweise durch Schnee,
eine Überdimensionierung der Einrichtung zwingend erforderlich ist, was immer, wie
beschrieben, mit den erforderlichen Mehrkosten verbunden ist.
Aufgabe
[0009] Somit stellt sich der Erfindung das Problem eine gattungsgemäße Rauch-und/oder Wärmeabzugseinrichtung
so weiter zu bilden, die insbesondere den möglichen extremen Schneelastbedingungen
gerecht wird, wobei auf den erforderlichen Mehraufwand zum Betreiben der Rauch- und/oder
Wärmeabzugseinrichtung verzichtet werden kann.
Lösung
[0010] Das Problem wird durch die Merkmale des Hauptanspruchs gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen
und bevorzugte Ausführungsformen beschreiben die Unteransprüche.
[0011] Der wesentliche Vorteil der erfindungsgemäßen Lösung besteht darin, dass im Rahmen
einer Detektion der Flächenlast und daraus resultierend eine mögliche Lastüberschreitung
ein Öffnungsvorgang an der Rauch- und/oder Wärmeabzugseinrichtung eingeleitet wird,
der ausschließlich zur Beseitigung der Flächenlast im Rahmen einer so genannten Notöffnung
bestimmt ist und sich danach durch das Verschließen der Klappe oder Kuppel der Normalzustand
wieder einstellt. Vorzugsweise kommen hierbei Beschläge zum Einsatz, die mehrfach
sowohl "Öffnen" als auch "Schließen" können. Infolge der Überwachung der Flächenlast
auf einer Klappe oder Kuppel erübrigt sich daher eine Überdimensionierung an den Beschlägen
der Rauchabzugseinrichtungen für eventuelle wetterbedingte Extremsituationen vorzusehen.
Sind Rauch-und/oder Wärmeabzugseinrichtung mit der erfindungsgemäßen Flächenlastüberwachung
ausgerüstet, so können diese mit den herkömmlichen, bereits genormten Beschlägen und
Antriebseinrichtungen bestückt werden, so dass sie ebenfalls für Extremsituationen
gerüstet sind. Auch besteht bei der erfindungsgemäßen Lösung die vorteilhafte Möglichkeit
bereits eingebaute Rauch-und/oder Wärmeabzugseinrichtungen nachzurüsten, so dass diese
den geforderten Normen für wetterbedingte Extremsituationen gerecht werden.
[0012] Darüber hinaus würde die ggf. erforderliche Beseitigung von Schnee auf Rauch- und/oder
Wärmeabzugseinrichtungen durch Personen vermieden und damit ein vorteilhafter Beitrag
im Sinne der Verkehrssicherheit / Arbeitssicherheit geleistet.
[0013] Gemäß der Erfindung wird daher vorgeschlagen, dass die Rauch- und/oder Wärmeabzugseinrichtung
mit Mitteln zusammenwirkt, mit denen eine Flächenbelastung an bzw. auf der Lichtkuppel
oder Lichtklappe, bzw. dem NRWG-Öffnungselement messbar und/oder ermittelbar ist.
Hierzu wirken die Mittel mit den ansteuerbaren, mechanischen Einrichtungen zusammen.
Die Mittel sind dabei derart ausgelegt, dass diese bei Überschreitung einer Last auf
der Lichtkuppel oder Lichtklappe die mechanische Einrichtung für einen Öffnungsvorgang
zur Beseitigung der Flächenbelastung auf der Lichtkuppel oder der Lichtklappe ansteuern.
Somit wird sichergestellt, dass auf Grund der sich ergebenden Schneelast eine Öffnung
der Klappe durch die Schneelast nicht verhindert wird, da die Schneelast in Zeitabschnitten
beseitigt wird, so dass immer die Flächenbelastung derart ausgelegt ist, dass ein
einwandfreies Öffnen und Schließen der Klappe oder der Kuppel für den Brandfall gegeben
ist.
[0014] In vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung steuern die Mittel unmittelbar nach
dem Öffnungsvorgang der mechanischen Einrichtung wieder die Einstellung des Normalstandes
an, zur Schließung der Lichtkuppel bzw. ―klappe oder einer Dunkelklappe. Hierbei wirken
die Mittel zur Erkennung der Flächenbelastung entweder mittelbar oder unmittelbar
mit den ansteuerbaren mechanischen Einrichtungen zusammen.
[0015] So können beispielsweise die Mittel optische Sensoren zur Erkennung der Flächenbelastung
umfassen. So besteht die Möglichkeit mit den optischen Lichtsensoren die Helligkeitsunterschiede
zwischen Innen und Außen zu messen und einer Auswerteinheit zuzuführen, so dass dann
das Signal bei einem bestehenden Grenzwert die mechanische Einrichtung ansteuert.
Eine andere Möglichkeit wäre eine Sende-Reflektions-Empfangseinheit vorzusehen, welche
die Schneehöhe auf der Dachfläche überwacht, so dass dann die RWA-Zentrale diese registriert.
Eine andere optische Überwachung ergibt sich, in dem beispielsweise eine Videoüberwachungskamera
vorgesehen wird, die eine Auswertung der Bildübertragung und Auslösung bzw. auch automatische
Auswertung der Bilder über rechnerische Bildinterpretation an Hand von zusätzlichen
Messmarken erkennt. Dabei ist zu unterscheiden, dass beispielsweise eine Schneehöhenermittlung
vorgenommen werden kann. Hierzu können durch eine permanente Überwachung einer definierten
Distanz zwischen Dachfläche und Ultraschall-Radarsensor Schneezuwächse erkannt werden
und bei einem definierten Delta-Wert eine Öffnung auslösen. Zwei in unterschiedlicher
Höhe angebrachte Windmesser, z. B. in Höhe der Lichtkuppel können hierbei auch die
Schneehöhen überwachen. Eine andere Möglichkeit besteht darin, die Schneehöhe dadurch
zu übermitteln, in dem eine Sensormesslatte oder ein Draht eine Widerstandsmessung
durchführt. Die Schneehöhe als solches kann auch über meteorlogische Verfahren wie
Messbecher, Wiegeeinheiten oder Regensensoren ermittelt werden. Auch können die Mittel
beispielsweise Zugriffe oder Verbindungen herstellen, zu behördlichen oder privatrechtlichen
Messstationen im Hinblick auf regionale Schneefallhöhen.
[0016] Auch können Mittel vorgesehen sein, die mechanische Sensoren zur Erkennung der Flächenbelastung
umfassen. So können auch im Hinblick auf Grund einer Federlagerung der Klappe, also
hier mechanisch / elektronische Überwachungseinheiten vorgesehen werden, wobei z.
B. die Verriegelung vorgespannt sein kann, und bei einer Überlastung ein Signal gesendet
wird. Hierzu ist auf kapazitive Überwachungseinheiten zu verweisen, wobei eine Berührungssensorik,
analog einer Touch-Screen-Oberfläche integriert in die Lichtkuppeloberfläche vorgesehen
werden können. Was besonders vorteilhaft ist, ist die Lastermittlung am Schloss, weil
mit der Lastermittlung durch z. B. Druckermittlung eine Verriegelung durch Drucksensoren,
wie beispielsweise Piezzo-Elemente, Dehnungsstreifen, Kraft-Mess-Dosen, im Schlossbereich
vorgesehen werden können, die hier unmittelbar die Lastaufnahme registrieren, so dass
bei Überschreiten eines Wertes hier die Einrichtung angesteuert wird, um die Klappe
zu öffnen. Über den Umweg der Stromstärkeermittlung und Bewertung von Teillast und
Grenzlast bei elektromotorischen Lüftungsantrieben könnten Testhübe über eine definierte
Strecke in vorgegebenem zeitlichem Abstand ggf. sogar unter Berücksichtigung einer
vorgegebenen Temperaturgrenze vorzugsweise unter z. B. 2°C eine Auslösung bewirken.
[0017] Nach einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung können auch beispielsweise
Vorrichtungen vorgesehen werden, die auf der Lichtkuppel angeordnet sind, und beispielsweise
wie ein Scheibenwischer in ihrer Funktion die Schwerlast mechanisch entfernen. Auch
kann eine Heizung an der Lichtkuppelschale vorgesehen sein, wobei durch Temperatursteuerung
und Regensensor die Schale beheizt wird, so dass eine Schneelast sich nicht bilden
kann. Auch kann vorgesehen werden, dass eine automatische Öffnung über definierte
Zeiträume und Abstände vorgenommen wird.
[0018] Die Erfindung betrifft auch ein Verfahren zur Ermittlung einer Last beispielsweise
einer Schneelast auf einer an einem Rahmen anscharnierten Lichtkuppel bzw. -Klappe
oder Dunkelklappe, die an einem auf einer Dachfläche angesetzten Rahmen oder einer
Zarge angeordnet ist, und die im Brandfall aus einer Öffnungselementenstellung "Geschlossen"
in eine Öffnungselementstellung "Offen" mittels einer ansteuerbaren mechanischen Einrichtung
schwenkbar ist, wobei die Einrichtung mit einem Rauch- und/oder Brandmelder oder Wärmemelder
in Wirkverbindung steht, und die mechanische Einrichtung, die Lichtkuppel bzw. -klappe
bzw. Dunkelklappe in eine Winkellage von vorzugsweise mehr als 90° vom Rahmen verschwenkt.
[0019] Zur Lösung wird gemäß dem Verfahren vorgeschlagen, dass zur Ermittlung bzw. zur Überwachung
der Last (q) die ansteuerbare mechanische Einrichtung mit einer Auswerteeinheit gekoppelt
wird, und wobei die Auswerteeinheit vorzugsweise eine elektronische Zustandüberwachung
sowie eine Auswertung von einer oder mehreren Signalgrößen vornimmt, und wobei die
Signalgrößen mit Grenzwerten verglichen werden und wobei bei einer Überschreitung
eines Grenzwertes bei einer vorhanden Last (q) die Auswerteeinheit einen Entlastungshub
über die ansteuerbare mechanische Einrichtung ansteuert wobei nach Erreichen der Entlastungslage
die Lichtkuppel bzw. ― klappe oder Dunkelklappe wieder geschlossen und verriegelt
wird.
[0020] Zur Ermittlung bzw. zur Überwachung der Last wird die ansteuerbare, mechanische Einrichtung
mit einer Auswerteeinheit gekoppelt, die als eine elektronische Einheit zur Steuerung
der elektrischen Antriebe für die Lichtkuppel bzw. - klappe oder Dunkelklappe verwendet
wird. Dabei nimmt die Auswerteeinheit gleichzeitig eine elektronische Zustandsüberwachung
sowie eine Auswertung von verschiedenen Signalgrößen vor, wobei zunächst zur Ermittlung
von verschiedenen Signalgrößen Testhübe ohne Last durchgeführt werden können zur Erfassung
der die Antriebe umfassenden Motorparameter für die Auswerteeinheit. Diese Signalgrößen
werden mit Soll-Daten verglichen, wobei die Solldaten auf Einhaltung von definierten
Leistungsgrenzen geprüft werden. Bei einer Überschreitung der Leistungsgrenze bei
einer vorhandenen Last steuert die Auswerteeinheit einen Entlastungshub über die ansteuerbare
mechanische Einrichtung wobei nach Erreichen der Endlage bzw. Endlastungslage die
Lichtkuppel bzw. -klappe oder Dunkelklappe wieder geschlossen und verriegelt wird.
[0021] So kann mittels des erfindungsgemäßen Verfahrens in vorteilhafter Weise mit zeitlich
vorgegebenen Testhüben der Lastzustand auf der Lichtkuppel bzw. - klappe oder Dunkelklappe
abgefragt bzw. festgestellt werden, wobei für den Fall einer Überlast das System bestehend
aus der mechanisch ansteuerbaren Einrichtung sowie der Auswerteeinrichtung sofort
reagiert, um die Überlast zu entfernen.
[0022] Hierbei wird gemäß dem Verfahren nach einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung,
die für die Lastaufnahmen auswertbaren Signalgrößen für die Auswerteeinheit durch
die Stromaufnahmen am Motor vorgenommen. Nach einer besonders vorteilhaften Weiterbildung
der Erfindung kann hierbei mit der Auswerteeinheit auch vorzugsweise ein Sensor zur
Erfassung von Witterungseinflüssen zusammenwirken.
[0023] Hierbei lässt sich die Vorrichtung in Verbindung mit dem Verfahren zur Begrenzung
von Auflasten auf Lichtkuppeln und Lichtbandklappen als eine elektronische Einheit
zur Steuerung von elektromotorischen Antrieben mit gleichzeitiger elektronischer Zustandsüberwachung
und Auswertung verschiedener Signalgrößen beschreiben. Der Elektro-RWA-Beschlag einer
RWA-Lichtkuppel oder einer RWA-Lichtbandklappe fungiert dabei zugleich als Sensor
und ist daher integraler Bestandteil der Vorrichtung. Gesteuert durch die zentrale
Logik einer Auswerteinheit erhält der RWA-Motor über die 24-/48-Volt - RWA-Zentrale
einen Öffnungsimpuls, der zu einem Testhub, ähnlich der Lüftungsstellung von Kuppeln
oder Klappen führt. Während der so imitierten Testfahrt des Motors werden die Motorparameter
von der zentralen Logik schrittweise erfasst und mit gerätetypischen Soll-Daten verglichen
und auf Einhaltung definierter Leistungsgrenzen geprüft.
[0024] Bei Überschreitung der vorgenannten Leistungsgrenzen wird dann automatisch durch
die zentrale Logik ein Entlastungshub (RWA-Komplettöffnung) über die RWA-Zentrale
an die RWA-Gruppe oder RWA-Gruppen gesteuert und nach erreichen der Endlage sogleich
wieder geschlossen und verriegelt. Sollte der vordefinierte Wert nicht überschritten
werden, wird unmittelbar nach dem Testhub ein Schließvorgang initiiert.
[0025] Dabei ist es auch denkbar, dass durch die mehrmalige Testhübe (automatische Kalibrierungen)
der Grenzwert ohne Last automatisch an einer beliebigen Klappe ermittelt und gespeichert
werden kann. Der auf diese Weise ermittelte Grenzwert kann für die spätere Auswertung
herangezogen werden.
[0026] Über die Erweiterung der angeschlossenen Sensoren an der zentralen Logik können z.
B. Temperatur, Niederschlag und Windgeschwindigkeit erfasst und ausgewertet werden.
Diese Option bietet die Möglichkeit der (jahres-) zeitlichen Einschränkung des Testhubes
durch Temperatur und Niederschlag (Schneefall nur bei Niederschlag und niedriger Temperatur)
und sie bietet eine gewisse Sicherheit, gegen negative Einflüsse durch eindringenden
von Schnee oder Regen bzw. Schäden bei Starkwind. Hierdurch wird der RWA-Motor bzw.
das gesamte RWA-System geschont.
[0027] Dabei können die Testhübe auch ausschließlich Nachts ausgeführt werden, wobei hierzu
die Steuerungseinheit um einen Helligkeitssensor erweitert werden kann.
[0028] Zur Sicherstellung, dass die Klappen auch nach dem Testhub geschlossen sind, kann
eine RWA-Klappe mit einem Klappenkontakt ausgestattet werden.
[0029] Mit auf dem Dach installierten Kameras kann Schnee auf der Kuppel überwacht werden.
Mittels Bildverarbeitung- und Objekterkennungssoftware kann die Schneehöhe vermessen
werden. Bei Überschreitung einer bestimmten Schneehöhe wird ein Öffnungsvorgang initiiert.
Gleichzeitig kann eine Meldung an die Gebäudeleittechnik bzw. Hausmeister erfolgen.
Beschreibung der Zeichnungen
[0030] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird an Hand der nachstehenden Figuren näher
erläutert, dabei zeigen:
- Figur 1
- Eine Lichtkuppel im geschlossenen Zustand mit technischer Darstellung einer Flächenlast
q; und
- Figur 2
- Eine Lichtkuppel im geöffneten Zustand mit abgeworfener Flächenlast q .
- Figur 3
- eine weitere Ausführungsform einer Lichtkuppel mit Schneelast im geschlossenen Zustand
mit der nach dem Verfahren wirkenden Auswerteeinheit; und
- Figur 4
- eine weitere Darstellung gemäß der Figur 3 im aufgeschwenkten Zustand der Lichtkuppel
mit der nach dem Verfahren wirkenden Auswerteeinheit.
Ausführungsbeispiele
[0031] Die Figuren 1 und 2 zeigt jeweils eine Rauchabzugseinrichtung 1 in unterschiedlichen
Situationen. Dabei umfasst die Rauchabzugseinrichtung 1 eine an einem Rahmen 2 anscharnierte
Lichtkuppel bzw. ―klappe oder eine Dunkelklappe 3, die an einem auf einer Dachfläche
4 angesetzten Rahmen oder einer Zarge 5 angeordnet ist. Im Brandfall schwenkt die
Lichtkuppel bzw. -klappe oder Dunkelklappe 3 aus einer Öffnungselementstellung "Geschlossen",
Figur 1, in eine Öffnungselementstellung "Offen", Figur 2, mittels einer ansteuerbaren
mechanischen Einrichtung 6. Die Einrichtung 6 wirkt mit einem Rauch- und Brand- oder
Wärmemelder zusammen, wobei die mechanische Einrichtung 6 die Lichtkuppel bzw. ―klappe
oder Dunkelklappe 3 in eine Winkellage von vorzugsweise mehr als 90° zum Rahmen 5
verschwenkt, wie in der Figur 2 dargestellt.
[0032] Gemäß der Erfindung wirkt die Rauchabzugseinrichtung 1 mit Mitteln zusammen, mit
denen eine Flächenbelastung q an bzw. auf der Lichtkuppel bzw. ―klappe oder Dunkelklappe
3 messbar und/oder ermittelbar ist. Dabei wirken die Mittel mit der ansteuerbaren
mechanischen Einrichtung 6 zusammen, wobei die Mittel bei Überschreitung einer Flächenlast
q von Schnee oder Eis auf der Lichtkuppel bzw. ―klappe oder Dunkelklappe 3 die mechanische
Einrichtung 6 für einen Öffnungsvorgang zur Beseitigung der Flächenbelastung q auf
der Lichtkuppel bzw. ―klappe oder Dunkelklappe 3 ansteuern. Ist die Flächenlast q
entfernt, so wird unmittelbar nach dem Öffnungsvorgang die mechanische Einrichtung
6 wieder zur Einstellung des Normalzustandes angesteuert zur Schließung der Lichtkuppel
bzw. ―klappe oder Dunkelklappe 3. Die zum Einsatz kommenden Mittel wirken hierbei
zur Erkennung der Flächenbelastung q mittelbar und oder unmittelbar mit der ansteuerbaren
mechanischen Einrichtung 6 zusammen.
[0033] Nach einer bevorzugten Ausführungsform umfassen die Mittel optische Sensoren zur
Erkennung der Flächenbelastung q. Denkbar sind auch elektrische / elektronische Sensoren
zur Erkennung der Flächenbelastung q einzusetzen. Auch sind mechanische Sensoren zur
Erkennung der Flächenbelastung q verwendbar. Entsprechendes gilt auch für elektrische
/ elektronische und/oder mechanische Sensoren.
[0034] Eine andere Möglichkeit der Lastbeseitigung besteht darin, dass die Last q mit einer
Einrichtung auf der Lichtkuppel oder Lichtklappe 3 wie beispielsweise in der Bauart
eines Scheibenwischers entfernt wird.
[0035] Wie aus den Figuren 3 und 4 zu erkennen ist, verfügt die Rauchabzugseinrichtung 1
zur Steuerung der Lichtkuppel bzw. Klappe oder Dunkelklappe 3 über eine Auswerteinheit
7, die parallel zur RWA-Zentraleinheit 8 geschaltet ist. Die Auswerteinheit 7 wird
als eine elektronische Einheit zur Steuerung der elektronischen Antriebe für die Lichtkuppel
bzw. Klappe bzw. Dunkelklappe 3 verwendet, wobei die Auswerteeinheit 7 gleichzeitig
eine elektronische Zustandsüberwachung sowie eine Auswertung von verschiedenen Signalgrößen
vornimmt. Hierbei werden zunächst zur Ermittlung von verschiedenen Signalgrößen Testhübe
ohne Last durchgeführt zur Erfassung der die Antriebe 9 umfassenden Motorparameter
für die Auswerteeinheit 7 die mit Soll-Daten verglichen werden und wobei die Soll-Daten
auf Einhaltung von definierten Leistungsgrenzen geprüft werden.
[0036] Bei einer Überschreitung der Leistungsgrenze bei einer vorhandenen Last q wie dargestellt
steuert die Auswerteeinheit 7 einen Entlastungshub, dargestellt in der Figur 4, über
die ansteuerbare, mechanische Einheit an, wobei nach Erreichen der Endlage die Lichtkuppel
bzw. Klappe oder Dunkelklappe 3 diese wieder geschlossen und verriegelt wird. Hierbei
werden die für die Lastaufnahmen auswertbaren Signalgrößen durch die Stromaufnahme
am Motor 10 vorgenommen.
[0037] Nach einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung wird hierbei mit der
Auswerteinheit 7 ein Sensor 11 zur Erfassung von Witterungseinflüssen zusammen.
Bezugszeichenliste
[0038]
- 01
- Rauchabzugseinrichtung
- 02
- Rahmen
- 03
- Klappe
- 04
- Dachfläche
- 05
- Zarge
- 06
- Mechanische Einrichtung
- 07
- Auswerteeinheit
- 08
- Zentraleinheit
- 09
- Antreibe
- 10
- Motor
- 11
- Sensor Witterung
- q
- Flächenlast
1. Rauchabzugseinrichtung umfassend eine an einem Rahmen anscharnierte Lichtkuppel bzw.
―klappe oder Dunkelklappe, die an einem auf einer Dachfläche angesetzten Rahmen oder
einer Zarge angeordnet ist, und die im Brandfall aus einer Öffnungselementstellung
"Geschlossen" in eine Öffnungselementstellung "Offen" mittels einer ansteuerbaren
mechanischen Einrichtung schwenkbar ist, wobei die Einrichtung mit einem Rauch- und/oder
Brandmelder oder Wärmemelder in Wirkverbindung steht, und die mechanische Einrichtung
die Lichtkuppel bzw. ―klappe oder Dunkelklappe in eine Winkellage von vorzugsweise
mehr als 90° zum Rahmen verschwenkt,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Rauchabzugseinrichtung (1) mit Mitteln zusammenwirkt, mit denen eine Flächenbelastung
(q) an bzw. auf der Lichtkuppel bzw. ―klappe oder Dunkelklappe (3) messbar und/oder
ermittelbar ist.
2. Rauchabzugseinrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Mittel mit der ansteuerbaren mechanischen Einrichtung (6) zusammenwirken.
3. Rauchabzugseinrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Mittel bei einer Lastüberschreitung auf der Lichtkuppel oder der Lichtklappe
(3) die mechanische Einrichtung (6) für einen Öffnungsvorgang zur Beseitigung der
Flächenbelastung (q) auf der Lichtkuppel oder der Lichtklappe (3) ansteuern.
4. Rauchabzugseinrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Mittel unmittelbar nach dem Öffnungsvorgang die mechanische Einrichtung (6) wieder
die Einstellung des Normalzustandes ansteuern, zur Schließung der Lichtkuppel bzw.
―klappe oder Dunkelklappe (3).
5. Rauchabzugseinrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Mittel zur Erkennung der Flächenbelastung (q) mittelbar und/ oder unmittelbar
mit einer ansteuerbaren mechanischen Einrichtung (6) zusammenwirken.
6. Rauchabzugseinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Mittel optische Sensoren zur Erkennung der Flächenbelastung (q) umfassen.
7. Rauchabzugseinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Mittel elektrische / elektronische Sensoren zur Erkennung der Flächenbelastung
(q) umfassen.
8. Rauchabzugseinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Mittel mechanische Sensoren zur Erkennung der Flächenbelastung (q) umfassen.
9. Rauchabzugseinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Mittel elektrische / elektronische und/oder mechanische Sensoren umfassen.
10. Rauchabzugseinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Mittel ein Verfahren umfassen mit dem die Last (q) ermittelbar ist.
11. Rauchabzugseinrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Mittel eine Einrichtung zur Entfernen der Last umfassen.
12. Verfahren zur Ermittlung einer Last beispielweise einer Schneelast (q) auf einer an
einem Rahmen (2) anscharnierte Lichtkuppel bzw. ―klappe oder Dunkelklappe (3), die
an einem auf einer Dachfläche (4) angesetzten Rahmen oder einer Zarge (5) angeordnet
ist, und die im Brandfall aus einer Öffnungselementstellung "Geschlossen" in eine
Öffnungselementstellung "Offen" mittels einer ansteuerbaren mechanischen Einrichtung
(6) schwenkt, wobei die Einrichtung (6) mit einem Rauch- und/oder Brandmelder oder
Wärmemelder in Wirkverbindung steht, und die mechanische Einrichtung (6) die Lichtkuppel
bzw. ― klappe oder Dunkelklappe (3) in eine Winkellage von vorzugsweise mehrt als
90° zum Rahmen (2) verschwenkt,
dadurch gekennzeichnet,
dass zur Ermittlung bzw. zur Überwachung der Last (q) die ansteuerbare mechanische Einrichtung
(6) mit einer Auswerteeinheit (7) gekoppelt wird, und wobei die Auswerteeinheit (7)
vorzugsweise eine elektronische Zustandsüberwachung sowie eine Auswertung von einer
oder mehreren Signalgrößen vornimmt, und wobei die Signalgrößen mit Grenzwerten verglichen
werden, und wobei bei einer Überschreitung eines Grenzwertes bei einer vorhandenen
Last (q) die Auswerteeinheit (7) einen Entlastungshub über die ansteuerbare mechanische
Einrichtung (6) ansteuert, wobei nach Erreichen der Entlastungslage die Lichtkuppel
bzw. ―klappe oder Dunkelklappe (3) wieder geschlossen und verriegelt wird.
13. Verfahren nach Anspruch 12,
dadurch gekennzeichnet,
dass die für die Lastaufnahmen auswertbaren Signalgrößen durch die Stromaufnahme am Motor
(10) vorgenommen werden.
14. Verfahren nach Anspruch 12,
dadurch gekennzeichnet,
dass mit der Auswerteeinheit (7) ein Sensor zur Erfassung von Witterungsseinflüssen zusammenwirkt.
15. Verfahren nach Anspruch 12,
dadurch gekennzeichnet,
dass Testhübe zur Ermittlung einer Last durchgeführt werden.