[0001] Die Erfindung betrifft eine Pistenraupe mit einer Seilwindenanordnung, die einen
drehbaren Windenarm sowie eine Haspel umfasst, auf der ein Windenseil auf- und abwickelbar
gehalten ist, sowie eine Seilwindenanordnung für eine derartige Pistenraupe.
[0002] Eine Pistenraupe für die Bearbeitung von Schneegelände ist allgemein bekannt. Um
auch eine Schneepistenbearbeitung in steilem Gelände zu ermöglichen, sind Pistenraupen
mit einer Seilwindenanordnung versehen, die hinter einem Fahrerhaus angeordnet ist.
Die Seilwindenanordnung weist einen das Windenseil führenden Windenarm auf, der relativ
zum Fahrzeug drehbar gelagert ist. Die Seilwindenanordnung umfasst eine Haspel, auf
der das Windenseil auf- und abwickelbar gehalten ist. In einem Windenbetrieb der Pistenraupe
wird ein in Auszugrichtung vorderes Seilende des Windenseils an einem stationären
Punkt oberhalb des zu bearbeitenden Steilhanges befestigt. Die Seilwindenanordnung
ist mit einem Windenantrieb versehen, der im Windenbetrieb einen Kettenantrieb der
Pistenraupe unterstützt und so eine Bodenbearbeitung auch in steilem Gelände zulässt.
[0003] Aufgabe der Erfindung ist es, eine Pistenraupe sowie eine Seilwindenanordnung der
eingangs genannten Art zu schaffen, die erweiterte Einsatzmöglichkeiten für die Pistenraupe
zulassen.
[0004] Diese Aufgabe wird für die Pistenraupe dadurch gelöst, dass eine für einen Windenbetrieb
der Pistenraupe nutzbare Seillänge größer als 1200 m, vorzugsweise zwischen 1250 m
und 1500 m, ist.
[0005] Durch die erfindungsgemäße Lösung ist es möglich, auch längere Steilhänge in Skigebieten
durch Pistenraupen so zu bearbeiten, dass einfach befahrbare Schneepisten geschaffen
werden.
[0006] In Ausgestaltung der Erfindung weist das Windenseil der Seilwindenanordnung eine
maximale Seilzugkraft von mehr als 40.000 N, insbesondere im Bereich zwischen 41.000
N und 50.000 N, auf. Eine besonders vorteilhafte Ausführungsform weist eine Zugkraft
von 45 kN auf, die im Fachjargon auch als Zugkraft von 4,5 t bezeichnet wird. Die
hohe maximale Zugkraft ermöglicht eine Oberflächenbearbeitung in besonders steilem
Gelände, in dem eine Gewichtskraft der Pistenraupe eine größere Rolle spielt als bei
flacherem Gelände.
[0007] Für die Seilwindenanordnung mit einem drehbaren Windenarm, mit einer Haspel sowie
mit einem Spillgetriebe, über das im Windenbetrieb das Windenseil von der Haspel abgezogen
oder der Haspel zugeführt wird, sowie mit einem Haspelantrieb und mit einem Antrieb
für das Spillgetriebe, wird die der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe dadurch gelöst,
dass der Haspelantrieb steuerbar gestaltet ist, dass Mittel zum Erfassen einer Seillage
des Windenseiles auf der Haspel vorgesehen sind, und dass Mittel zum Steuern des Haspelantriebs
unter Berücksichtigung der Seillage des Windenseils auf der Haspel derart vorgesehen
sind, dass eine Seilspannung des Windenseils im Bereich zwischen Haspel und Spillgetriebe
zumindest weitgehend konstant gehalten ist.
[0008] In besonders vorteilhafter Weise liegt ein im Wesentlichen konstanter Bereich einer
Vorspannung des Windenseils im Betrieb zwischen der Haspel und dem Spillgetriebe zwischen
1500 und 3000 N. Durch die im Wesentlichen konstante Vorspannung ist ein besonders
exaktes und gleichmäßiges Auf- oder Abwickeln des Windenseils von der Haspel ermöglicht.
Damit können auch große Seillängen auf die Haspel aufgewickelt oder von dieser abgezogen
werden, ohne dass Fehlwicklungen oder Beschädigungen des Windenseiles auftreten.
[0009] In weiterer Ausgestaltung der Seilwindenanordnung mit einem einer Haspel zugeordneten
Spillgetriebe, das zwei um zueinander parallele Drehachsen auf Spillwellen gelagerte
Spillkopfeinheiten sowie eine dem Antrieb für das Spillgetriebe zugeordnete, zu den
Drehachsen parallele Antriebswelle umfasst, die die Spillwelle mittels eines Zahnradgetriebes
antreibt, wobei die Spillwellen mittels Wälzlagerungen in einem Spillgehäuse gelagert
sind, ist vorgesehen, dass die Wälzlagerungen auf ihren zu den offenen Abschnitten
eines Spillgetriebegehäuses gerichteten Seiten mit verstaubungs- oder verschmutzungsfesten
Dichtungen versehen sind. Geeignete Dichtungen sind insbesondere Labyrinth- oder Kanaldichtungen.
Dadurch wird verhindert, dass die Wälzlagerungen verschmutzen und vorzeitig ausgetauscht
werden müssen.
[0010] In weiterer Ausgestaltung der Erfindung weist jede Spillkopfeinheit sechs Spillköpfe
auf, um die das Windenseil umlenkbar ist. Bekannte Spillgetriebe für Pistenraupen
weisen sieben oder mehr Spillköpfe pro Spillkopfeinheit auf. Die reduzierte Anzahl
von lediglich sechs Spillköpfen reduziert die Anzahl notwendiger Biegewechsel für
das Windenseil, wodurch eine reduzierte Beanspruchung des Windenseiles gegeben ist.
[0011] In weiterer Ausgestaltung der Erfindung weisen alle Spillköpfe einen nutzbaren Durchmesser
zwischen 300 und 330 mm auf. Dieser nutzbare Durchmesser ist gegenüber bekannten Spillköpfen
vergrößert. Der vergrößerte nutzbare Durchmesser führt zwangsläufig zu einem größeren
Radius für eine Umlenkung des Windenseiles und demzufolge zu einer geringeren Krümmung
oder Biegung des Windenseiles. Auch durch diese Maßnahme wird die Beanspruchung des
Windenseiles in einem Windenbetrieb der Pistenraupe reduziert. Durch die vergrößerten
Durchmesser entsprechend auftretende, höhere Belastungen auf das Spillgetriebe werden
durch die Auslegung der Komponenten des Spillgetriebes, insbesondere von Zahnradpaarungen
des Spillgetriebes, mit höheren Sicherheiten ausgeglichen.
[0012] Weitere Vorteile und Merkmale der Erfindung ergeben sich aus den Ansprüchen sowie
aus der nachfolgenden Beschreibung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels der Erfindung,
das anhand der Zeichnungen dargestellt ist.
- Fig. 1
- zeigt in einer Seitenansicht eine Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Pistenraupe,
- Fig. 2
- in einer Seitenansicht einen Teil einer Seilwindenanordnung der Pistenraupe nach Fig.
1,
- Fig. 3
- in perspektivischer Darstellung den Teil der Seilwindenanordnung nach Fig. 2,
- Fig. 4
- in vergrößerter, perspektivischer Darstellung einen Ausschnitt IV der Seilwindenanordnung
nach Fig. 3,
- Fig. 5
- in einer stirnseitigen, schematischen und vergrößerten Ansicht einen Teil der Seilwindenanordnung
nach den Fig. 2 bis 4 und
- Fig. 6
- in vergrößerter Querschnittsdarstellung eine obere Hälfte eines Spillgetriebes nach
Fig. 5.
[0013] Eine Pistenraupe 1 nach Fig. 1 ist für die Bearbeitung von Schneegelände vorgesehen.
Die Pistenraupe 1 ist in grundsätzlich bekannter Weise mit einem durch ein Kettenlaufwerk
gebildeten Fahrantrieb versehen. Frontseitig ist ein Räumschild angebaut. Heckseitig
ist die Pistenraupe 1 mit einer Heckfräse versehen. Die Pistenraupe 1 weist hinter
einem Fahrerhaus eine Funktionsplattform auf, auf der eine Seilwindenanordnung 2 befestigt
ist. Die Seilwindenanordnung 2 weist einen in der Darstellung nach Fig. 1 über das
Fahrerhaus nach vorne abragenden Windenarm 3 auf, der zur Seilführung dient. Die Seilwindenanordnung
2 weist zudem eine in Fig. 1 lediglich angedeutete Haspel 6 auf, auf der das Windenseil
auf- und abwickelbar gehalten ist. Der Haspel 6 ist ein in Fig. 1 lediglich angedeutetes
Spillgetriebe 7 zugeordnet, das zum Aufbringen einer entsprechend hohen Seilkraft
sowie zum Auf- und Abwickeln des Windenseiles relativ zur Haspel 6 vorgesehen ist.
Die Haspel 6 und das Spillgetriebe 7 sind in einem Tragrahmen 4 der Seilwindenanordnung
2 gehalten, der relativ zu einem mit der Ladeplattform der Pistenraupe 1 festen Sockel
5 um eine in Fahrzeughochrichtung erstreckte Drehachse gemeinsam mit dem Windenarm
3 drehbeweglich gelagert ist. Bei einer nicht dargestellten Ausführungsform weist
die Seilwindenanordnung 2 einen stationären Tragrahmen auf, in dem Haspel und Spillgetriebe
untergebracht sind. Der Windenarm ist bei dieser Ausführungsform relativ zu dem stationären
Tragrahmen um eine in Fahrzeughochrichtung erstreckte Drehachse drehbeweglich gelagert.
[0014] Die Seilwindenanordnung 2 weist ein Windenseil W auf, das bei dem dargestellten,
bevorzugten Ausführungsbeispiel eine nutzbare Seillänge von 1400 m aufweist. Die tatsächliche
Seillänge des Windenseiles W ist etwas größer als die nutzbare Seillänge. Die nutzbare
Seillänge ist die Seillänge, um die das Windenseil W in vollständig ausgezogenem und
gestreckten Zustand sich zwischen dem in Auszugrichtung vorderen Seilende und einem
vorderen Ende des Windenarmes 3 erstreckt, an dem das Windenseil W den Windenarm 3
verlässt.
[0015] Wie anhand der Fig. 2 bis 6 erkennbar ist, handelt es sich bei der Seilwindenanordnung
2 um eine Treibtrommelwindenanordnung, die eine stationär in dem Trägerrahmen 4 drehbeweglich
gelagerte Haspel 6 sowie ein der Haspel 6 vorgelagertes Spillgetriebe 7 umfasst. Das
Spillgetriebe 7 weist zwei zueinander mit parallelen Drehachsen beabstandete Spillkopfeinheiten
11, 12 auf, die durch jeweils sechs nebeneinander angeordnete Spillköpfe 11a gebildet
sind. Jeder Spillkopf stellt eine Riemenscheibe dar, wobei die sechs Spillköpfe 11a
in nicht näher dargestellter Weise koaxial aneinander geflanscht sind und eine kompakte,
einteilig funktionale Baueinheit, nämlich die Spillkopfeinheit 11, 12, bilden. Alle
Spillköpfe der beiden Spillkopfeinheiten 11, 12 sind identisch gestaltet und weisen
einen nutzbaren Durchmesser von 310 mm auf. Der nutzbare Durchmesser ist gemessen
im Bereich eines Grundes jeder rinnenförmigen Ringnut jedes Spillkopfes 11a. Die beiden
Spillkopfeinheiten 11, 12 weisen im Bereich ihrer Drehachsen einen Abstand zueinander
auf, der 350 mm beträgt. Die beiden Spillkopfeinheiten 11, 12 sind mittels eines Zahnradgetriebes,
wie in den Fig. 4 und 6 mit dem Bezugszeichen 9, 10, 18 angedeutet ist, gemeinsam
antreibbar. Als Antrieb für das Zahnradgetriebe ist ein steuerbarer Hydromotor 8 vorgesehen,
der an eine fahrzeugseitige Hydrauliksteuerung angeschlossen ist.
[0016] Auf einer durch den Hydromotor 8 angetriebenen Antriebswelle sitzt gemäß Fig. 6 gegenüberliegend
zu dem Hydromotor 8 eine nicht näher beschriebene und in Fig. 6 angedeutete Bremse
15. Die Darstellung in den Fig. 2 bis 4 ist lediglich funktional. Bei der Darstellung
gemäß Fig. 5 ist aus Übersichtlichkeitsgründen die Bremse 15 weggelassen.
[0017] Das Spillgetriebe 7, das das Zahnradgetriebe und die Spillkopfeinheiten 11, 12 sowie
entsprechende, zur Lagerung der Spillkopfeinheiten 11, 12 dienende Spillwellen umfasst,
ist innerhalb eines Spillgetriebegehäuses 13, 14 untergebracht. Die nicht näher bezeichneten
Spillwellen (Fig. 6) der beiden Spillkopfeinheiten 11, 12 sind mit Hilfe von Wälzlagerungen
16 in dem Spillgetriebegehäuse 13, 14 drehbar gelagert. Den Lagerungen 16 ist auf
ihren den Spillkopfeinheiten 11, 12 zugewandten Seiten jeweils eine Kanaldichtung
17 zugeordnet, die eine Abdichtung der zu der jeweiligen Spillkopfeinheit 11, 12 offenen
Gehäuseabschnitte des Spillgetriebegehäuses 13, 14 vornimmt. Statt Kanaldichtungen
17 können auch Labyrinthdichtungen vorgesehen sein. Die Kanaldichtungen 17 oder auch
entsprechende Labyrinthdichtungen dichten entsprechende Spalte zwischen Spillkopfeinheit
11, 12 und Gehäusewandungen des Spillgetriebegehäuses 13, 14 derart verschmutzungs-
und verstaubungsfrei ab, dass keine Verschmutzungen in die Wälzlagerungen 16 gelangen
können. Das Zahnradgetriebe und die entsprechenden Wellen sind nass laufend gelagert.
Durch die beschriebenen Abdichtungen mittels der Kanaldichtungen 17 oder Labyrinthdichtungen
wird für das Spillgetriebe 7 eine Lebensdauer von mehr als 5000 Betriebsstunden und
ein Ölwechselzyklus nach jeweils etwa 600 Betriebsstunden erzielt.
Die sechs Spillköpfe 11a an den beiden Spillkopfeinheiten 11, 12 führen zu entsprechenden
Seilumlenkungen des Windenseiles W im Bereich des Spillgetriebes 7 von insgesamt zwei
mal sechs Biegewechseln. Diese sind anhand der Fig. 4 und 5 erkennbar.
[0018] Der Haspel 6 ist ein Seilwickelarm 19 zugeordnet (Fig. 5), der das Windenseil W für
parallel zueinander verlaufende, über die gesamte Breite der Haspel 6 verteilte Seilwicklungen
in verschiedenen, gleichmäßigen Wickellagen exakt führt. Beim dargestellten Ausführungsbeispiel
umfasst jede Wickellage des Windenseiles W auf der Haspel 6 fünfzig Seilwicklungen,
die auch als Seilwindungen bezeichnet werden. Jede Teilwicklung bzw. Seilwindung entspricht
einer 360°-Umschlingung des Windenseiles W auf der Zylinderoberfläche der Haspel 6.
[0019] Einer Drehachse der Haspel 6 ist ein Sensor S zum Erfassen der Umdrehungen der Haspel
6 zugeordnet, der als Absolutwertgeber in Form eines Drehgebers gestaltet ist. Dieser
Sensor S umfasst Drehwinkel und Umdrehungen der Haspel 6. Da die Anzahl von Seilwicklungen
in jeder Wickellage des Windenseiles W auf der Haspel 6 durch eine Seildicke und eine
entsprechende, für Seilwicklungen nutzbare Breite der Haspel 6 vorgegeben ist, kann
der Sensor S erfassen, sobald eine Wickellage des Windenseiles W auf der Haspel 6
abgeschlossen ist und die Aufwicklung oder Abwicklung der nächsten Wickellage beginnt.
Diese durch den Sensor S ermittelten Informationen nutzt eine elektronische Steuereinheit
St, die die ermittelten Informationen auswertet und einen Antrieb M ansteuert. Dies
erfolgt derart, dass das Windenseil W im Bereich zwischen der Haspel 6 und dem Spillgetriebe
7 eine relativ konstante Seilspannung im Bereich zwischen 1500 und 3000 N während
eines Auf- oder Abwickelvorganges beibehält. Eine Ansteuerung des Antriebs M durch
geeignete Erhöhung oder Reduzierung der Umdrehungen der Haspel 6 erfolgt abhängig
vom Abstand der jeweiligen Wickellage zur Drehachse der Haspel 6. Die entsprechende
Ansteuerung des Antriebs M berücksichtigt, dass weiter außen liegende Wickellagen
einen größeren radialen Abstand zur Drehachse der Haspel 6 haben als weiter innen
liegende Wickellagen. Um die Seilspannung des Windenseiles W beim Abziehen von der
Haspel 6 oder beim Aufwickeln auf die Haspel 6 in dem Bereich zwischen Haspel 6 und
Spillgetriebe 7 in einem relativ konstanten Vorspannungsbereich zu halten, muss die
Drehzahl des Antriebs M, der auf die Haspel 6 wirkt, abhängig vom Auf- oder Abwickelzustand
des Windenseiles W entsprechend angepasst werden. Da die Seilgeschwindigkeit des Windenseiles
W relativ einfach aus der Drehzahl der Haspel 6 und dem Abstand der momentan abgezogenen
oder aufgewickelten Wickellage zur Drehachse der Haspel 6 berechnet werden kann, ist
über die Steuereinheit St mit der Erfassung der momentanen Wickellage durch Zählung
der Umdrehungen der Haspel 6 in Ab- oder Aufwickelrichtung auch die Zuordnung zu entsprechenden
Solldaten ermöglicht, die in einem Speicher der Steuereinheit St abgelegt sind. Ein
entsprechender Vergleich zwischen Ist- und Sollwerten führt zur entsprechenden Ansteuerung
des Antriebes M. Der Antrieb M ist als Hydraulikantrieb ausgeführt, der druckabhängig
gesteuert wird. Hierzu ist der Antrieb M als hydraulischer Verstellmotor ausgeführt.
[0020] Die Ansteuerung des Haspelantriebs erfolgt demzufolge in folgenden Schritten: Der
Sensor S zählt die Anzahl von Umdrehungen, die die Haspel 6 in beiden Drehrichtungen
vollführt. Wenn die Haspel 6 in einer Drehrichtung - beginnend bei vollständig abgezogenem
Windenseil W - fünfzig Umdrehungen vollendet hat, ist die erste Wickellage aufgefüllt.
Eine weitere Drehung der Haspel 6 in die gleiche Drehrichtung führt zu einer Auffüllung
der Seilwicklungen der zweiten Wickellage. Nach erneuten fünfzig Umdrehungen wird
die dritte Wickellage begonnen und so weiter. Ergänzend kann auch eine Überwachung
des Seilwickelarmes 19 vorgesehen werden, um zu gewährleisten, dass der Seilwickelarm
19 die einzelnen Seilwicklungen tatsächlich über jeweils die gesamte Breite der Haspel
6 verteilt. In einem Speicher der Steuereinheit St sind Sollwerte abgelegt, bei welcher
Haspeldrehzahl sich für jede Wickellage ein konstanter Seilspannungsbereich zwischen
1500 und 3000 N - gemessen im Bereich des Windenseiles W zwischen Haspel 6 und Spillgetriebe
7 - ergibt. Nach Erfassung der Istwerte durch den Sensor S, d.h. der Zählung, in welcher
Wickellage sich die äußere, jeweils momentan abgezogene oder aufgewickelte Teilwicklung
des Windenseiles W befindet, führt ein Vergleich mit dem Sollwert zwangsläufig zu
einer gewünschten Drehzahl für den Haspelantrieb M, der bei den Solldaten ein entsprechend
passender Hydraulikdruck zugeordnet ist. Dieser wird durch entsprechende Ansteuerung
mittels der Steuereinheit St eingestellt und bei einem entsprechenden Aufwickel- oder
Abwickelbetrieb der Haspel 6 jeweils angepasst. Durch die Druckregelung erfolgt die
gewünschte Drehzahländerung der Haspel 6 abhängig von der erfassten Wickellage.
[0021] Durch die beschriebene Seilwindenanordnung wird eine maximale Seilzugkraft von 45
kN erzielt. Dabei sind 40 kN für eine Fahrgeschwindigkeit bis zu 8 km/h erzielbar
und 25 kN bei einer Geschwindigkeit von 16,5 km/h. Für wenigstens 3000 Betriebsstunden,
vorzugsweise sogar für 5000 Betriebsstunden, ist keine Revision des Spillgetriebes
7 notwendig. Bei Installation einer hydraulischen Windenpumpe mit größerem Fördervolumen
können die Seilzugkräfte von 25 kN bzw. 40 kN auch bis zu höheren Geschwindigkeitsbereichen
erzielt werden.
1. Pistenraupe (1) mit einer Seilwindenanordnung (2), die einen drehbaren Windenarm (3)
sowie eine Haspel (6) umfasst, auf der ein Windenseil (W) auf- und abwickelbar gehalten
ist, dadurch gekennzeichnet, dass eine für einen Windenbetrieb der Pistenraupe nutzbare Seillänge größer als 1200 m,
vorzugsweise zwischen 1250 und 1500 m, ist.
2. Pistenraupe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Windenseil (W) der Seilwindenanordnung (2) eine maximale Seilzugkraft von mehr
als 40 kN, insbesondere im Bereich von 41 bis 50 kN, aufweist.
3. Seilwindenanordnung für eine Pistenraupe nach Anspruch 1 oder 2, mit einem drehbaren
Windenarm (3), mit einer Haspel (6) sowie mit einem Spillgetriebe (7), über das im
Windenbetrieb das Windenseil (W) von der Haspel (6) abgezogen oder der Haspel (6)
zugeführt wird, sowie mit einem Haspelantrieb (M) und mit einem Antrieb (8) für das
Spillgetriebe (7), dadurch gekennzeichnet, dass der Haspelantrieb (M) steuerbar gestaltet ist, dass Mittel (S) zum Erfassen einer
Seillage des Windenseiles (W) auf der Haspel (6) vorgesehen sind, und dass Mittel
(St) zum Steuern des Haspelantriebs (M) unter Berücksichtigung der Seillage des Windenseiles
(W) auf der Haspel (6) derart vorgesehen sind, dass eine Seilspannung des Windenseiles
(W) im Bereich zwischen Haspel (6) und Spillgetriebe (7) zumindest weitgehend konstant
gehalten ist.
4. Seilwindenanordnung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Mittel (S) zum Erfassen einer Seillage des Windenseiles auf der Haspel (6) einen
einer Drehachse der Haspel (6) zugeordneten Drehgeber (S) umfassen.
5. Seilwindenanordnung für eine Pistenraupe nach Anspruch 1 oder 2, mit einem einer Haspel
(6) zugeordneten Spillgetriebe (7), das zwei um zueinander parallele Drehachsen auf
Spillwellen gelagerte Spillkopfeinheiten (11, 12) sowie eine dem Antrieb (8) für das
Spillgetriebe (7) zugeordnete, zu den Drehachsen parallele Antriebswelle umfasst,
die die Spillwellen mittels eines Zahnradgetriebes (9, 10, 18) antreibt, wobei die
Spillwellen mittels Wälzlagerungen (16) in einem Spillgetriebegehäuse (13, 14) gelagert
sind, dadurch gekennzeichnet, dass die Wälzlagerungen (16) auf ihren zu den offenen Abschnitten eines Spillgetriebegehäuses
(13, 14) gerichteten Seiten mit staub- und schmutzdichten Dichtungen, insbesondere
mit Kanal- oder Labyrinth-Dichtungen, versehen sind.
6. Seilwindenanordnung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass jede Spillkopfeinheit durch sechs Spillköpfe (11a) gebildet ist, um die das Windenseil
(W) umgelenkt ist.
7. Seilwindenanordnung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass alle Spillköpfe (11a) einen nutzbaren Durchmesser im Bereich zwischen 300 und 330
mm aufweisen.