[0001] Die Erfindung betrifft ein Ladegerät mit einem hydraulisch betätigbaren Ausleger,
einem Sensor zur Überwachung des Lastzustands am Ladegerät und einer hydraulischen
Anordnung zum Betätigen des Auslegers und/oder eines am Ausleger befestigten Werkzeugs,
wobei die hydraulische Anordnung wenigstens einen Hydraulikzylinder mit einer stangenseitigen
und einer kolbenseitigen Versorgungsleitung, wenigstens ein mechanisch schaltbares
Steuergerät zur Steuerung des wenigstens einen Hydraulikzylinders, eine Hydraulikquelle,
einen Hydrauliktank und eine elektronische Steuereinheit aufweist, wobei zwischen
dem Steuergerät und dem Hydraulikzylinder Volumenstrom begrenzende Mittel vorgesehen
sind, mit denen in Abhängigkeit von einem von dem Sensor gelieferten Sensorsignal
ein Volumenstrom in wenigstens einer der stangenseitigen oder kolbenseitigen Versorgungsleitungen
des Hydraulikzylinders begrenzbar ist.
[0002] Im Bereich von Ladegeräten, wie Laderfahrzeuge oder Teleskoplader und dergleichen,
sind Systeme bekannt, die das Fahrzeug davor schützen, in einen unsicheren Ladezustand
zu kommen. Unsichere Ladezustände stellen sich beispielsweise dann ein, wenn das Fahrzeug
aufgrund einer Schwerpunktverlagerung nach vorne über die Vorderachse hinweg umkippt.
Bei diesen Systemen werden die hydraulischen Funktionen abgebremst und angehalten,
sobald ein Sensor feststellt, dass das Fahrzeug zu kippen droht. Nachdem die hydraulischen
Aktuatoren gestoppt worden sind, können nur noch die Funktionen betätigt werden, welche
das Fahrzeug zurück in einen sicheren Zustand bringen, wie z. B. Ausleger anheben,
Werkzeug bzw. Last einkippen und Ausleger einfahren.
[0003] Bei derartigen Systemen ist es sinnvoll, die Bewegungen eines Auslegers nicht abrupt
zu unterbinden, da dies aufgrund der Massenträgheit der Last und des Auslegers trotzdem
zu einem Umkippen des Fahrzeugs führen kann. Es ist sinnvoll, die Funktionen mit zunehmender
Annäherung an einen kritischen Betriebszustand bzw. Lastzustand zunehmend zu verlangsamen.
[0004] Die
WO 2004/007339 A1 offenbart ein derartiges System. Hierbei wird ein am Fahrzeug wirkendes Kippmoment
sensorisch erfasst und einer elektronischen Steuerung zugeführt. Ferner sind mehrere
Hydraulkzylinder zum Heben, Senken und Teleskopieren eines Teleskopauslegers sowie
eine elektrohydraulische Ansteuerung der Hydraulikzylinder vorgesehen. Das System
sieht vor, dass, wenn sich einem vorgegebenen Schwellwert für das Kippmoment genähert
wird, die hydraulischen Funktionen zum Betreiben der Hydraulikzylinder verlangsamt
werden, bevor der vollständige Stillstand der Hydraulikzylinder eintritt. Hierbei
wird beispielsweise das Lastsignal elektronisch weiterverarbeitet und die Betätigungsmöglichkeiten
durch den Bediener verringert bzw. die Betätigung unterbunden. Je ausgereifter die
Technik ist, z. B. durch elektronische Steuereinheiten, desto einfacher ist der Eingriff
durch die Elektronik.
[0005] Für Systeme mit mechanisch gesteuerten Steuergeräten, bei denen die Ventilschieber
des Steuergeräts über Bautenzüge oder Hebel angesteuert werden ist die in der
WO 2004/007339 A1 offenbarte Lehre nicht anwendbar, da nicht auf derart einfache Weise kontrolliert
in die durch den Bediener mechanisch ausgeführten Funktionen eingegriffen werden kann,
da eine geeignete Elektronik fehlt.
[0006] Die
EP 0 580 007 A offenbart eine Steuerung für das Verschwenken eines mit einer Hubvorrichtung um eine
horizontale Achse aufrichtbaren und in seiner effektiven Länge veränderlichen Auslegers.
Es sind Sensoren vorgesehen, welche zum einen ein auf die Hubvorrichtung wirkendes
Kraftsignal und zum anderen ein den Wirkhebel am Ausleger berücksichtigendes Winkelsignal
generieren, wobei die Signale einer elektronischen Steuerung zur Ermittlung eines
Lastmoment des Auslegers um die horizontale Achse zugeführt werden. Es soll verhindert
werden, dass ein zulässiges Lastmoment überschritten wird. Die vorgeschlagene Steuerung
soll ein Umkippen eines für den Ausleger vorgesehenen Gerüsts, Fahrgestelle oder dergleichen
verhindern, wobei von einem im wesentlichen ortsfesten Betrieb des Auslegers ausgegangen
wird, auch wenn hier die Anwendung auf Fahrgestelle vorgeschlagen wird. Die Applikation
der hier offenbarten Steuerung für Fahrzeuge scheint ungeeignet, da insbesondere dynamische
Aspekte eines fahrbaren Gestells bzw. Fahrgestells nicht berücksichtigt werden.
[0007] Die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe wird darin gesehen, ein Ladegerät der
eingangs genannten Art anzugeben, durch welches die vorgenannten Nachteile überwunden
werden.
[0008] Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Lehre des Patentanspruchs 1 gelöst. Weitere
vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung gehen aus den Unteransprüchen
hervor.
[0009] Erfindungsgemäß wird ein Ladegerät der eingangs genannten Art derart ausgebildet,
dass der Sensor derart ausgebildet und angeordnet ist, dass ein kritischer Lastzustand
am Ladegerät detektierbar ist und dass der Sensor an einer Fahrzeugachse des Ladegeräts
angeordnet ist. Der Sensor ist demnach an einer Achse des Fahrzeugs angeordnet und
signalisiert bei entsprechend hoher, einseitiger Last einen kritischen Ladezustand.
Dabei können beispielsweise Dehnungsmessstreifen oder Kraftsensoren zum Einsatz kommen.
Es ist auch denkbar den Sensor an einer anderen geeigneten Stelle zu positionieren
und beispielsweise die Neigung eines Fahrzeugrahmens gegenüber der Fahrzeugachse als
kritische Ladezustandsgröße zu definieren. Über die den Volumenstrom variierenden
Mittel wird die Bedienbarkeit des über ein mechanisch gesteuertes Steuergerät angesteuerten
Hydraulikzylinders derart beeinflusst, dass ein Volumenstrom der in eine der beiden
Kammern des Hydraulikzylinders fließenden Hydraulikflüssigkeit begrenzt bzw. reduziert
wird, so dass die Geschwindigkeit, mit der eine bestimmte Menge an Hydraulikflüssigkeit
in eine der Kammern fließt begrenzt bzw. reduziert wird und letztendlich dadurch die
Bewegung des Hydraulikzylinders bzw. des Kolbens verlangsamt wird. Der Volumenstrom
der in die Kammer des Hydraulikzylinders fließenden Hydraulikflüssigkeit wird dabei
stärker reduziert, je näher man sich einem kritischen Wert für den Lastzustand nähert,
welcher der elektronischen Steuereinheit vorgegeben ist. Um zu verhindern, dass eine
Bedienperson das Fahrzeug in einen unsicheren Zustand bringen kann, was letztendlich
das Umkippen des Fahrzeuges bedeuten könnte, werden somit die Funktionen des Hydraulikzylinders
erst verlangsamt und dann schließlich vollständig unterbunden.
[0010] Vorzugsweise umfassen die den Volumenstrom begrenzenden Mittel wenigstens ein von
der elektronischen Steuereinheit ansteuerbares elektrohydraulisches Überdruckventil
und sind in einer sich zwischen der stangenseitigen und kolbenseitigen Versorgungsleitung
erstreckenden Verbindungsleitung angeordnet. Das elektrohydraulische Überdruckventil
kann in Abhängigkeit von dem vom Sensor gelieferten Lastsignal bzw. Überlastsignal
zunehmend geöffnet werden. Je weiter man sich also dem voreingestellten Schwellwert
nähert, umso größer ist die Gefahr, dass das Fahrzeug umkippt, und desto geringer
werden die Überdruckventile eingestellt bzw. umso mehr werden die Überdruckventile
geöffnet. Somit kann bei steigendem Sensorsignal immer mehr Volumen an Hydraulikflüssigkeit
von der einen Verbindungsleitung in die andere Verbindungsleitung abfließen. Aufgrund
des daraus resultierenden geringer werdenden Volumenstroms für die betroffene, mit
der stangenseitigen oder kolbenseitigen Versorgungsleitung verbundenen, Kammer, wird
der Kolben des Hydraulikzylinders weniger schnell bewegt bzw. wird bis zum Stillstand
immer langsamer.
[0011] Vorzugsweise ist in der Verbindungsleitung ein Rückschlagventil vorgesehen, so dass
die Hydraulikflüssigkeit nur in eine Richtung durch das Überdruckventil von der stangenseitigen
Versorgungsleitung in die kolbenseitige Versorgungsleitung, oder umgekehrt, fließen
kann. Es ist jedoch auch denkbar, dass ein derartiges Rückschlagventil bereits im
Überdruckventil integriert ist. In jedem Fall kann dadurch der Hydraulikzylinder in
der entgegengesetzten Bewegungsrichtung wie gewohnt betätigt werden. Es ist natürlich
denkbar, dass mehrere Hydraulikzylinder in der hydraulischen Anordnung angeordnet
sind und somit mehrere Steuergeräte zur Steuerung der Hydraulikzylinder eingesetzt
werden können. Für den Fall, dass mehrere Steuergeräte bzw. mehrere Hydraulikzylinder
zum Einsatz kommen, können entsprechend mehrere elektrohydraulische Überdruckventile
eingesetzt werden, die von der elektronischen Steuereinheit in Abhängigkeit des Sensorsignals
verstellt werden.
[0012] Es ist somit möglich, die Auslegerbewegungen so zu begrenzen, dass das Fahrzeug nicht
in einen gefährlichen Betriebszustand geraten kann, wobei der Bediener neben den ohnehin
in der Kabine des Ladegeräts auftretenden Warnsignalen zusätzlich feststellen wird,
dass trotz seiner Verstellvorgabe der Ausleger bis zum Stillstand immer langsamer
wird.
[0013] In einer anderen Ausführungsform umfassen die Volumenstrom begrenzenden Mittel ebenfalls
wenigstens ein von der elektronischen Steuereinheit ansteuerbares elektrohydraulisches
Überdruckventil, sie sind jedoch in einer von der stangenseitigen oder kolbenseitigen
Versorgungsleitung zum Hydrauliktank abzweigenden Abflussleitung angeordnet. Auf diese
Weise wird die über das Überdruckventil aus der stangenseitigen oder kolbenseitigen
Versorgungsleitung abgezweigte Hydraulikflüssigkeit direkt in den Hydrauliktank und
nicht in die kolbenseitige bzw. stangenseitige Versorgungsleitung geführt. Dadurch
können auch kleinere Grenzdruckwerte eingestellt werden, da der im vorherigen Ausführungsbeispiel
(Verbindungsleitung) wirkende Druck in der entsprechend anderen Versorgungsleitung
dem eigentlichen Öffnungsdruck entgegenwirkt, was sich auf die Empfindlichkeit bzw.
auf das Ansprechverhalten des Überdruckventils nachteilig auswirkt. Bei einem Überdruckventil,
welches in einer direkt in den Hydrauliktank führenden Abflussleitung angeordnet ist,
ist dies nicht der Fall.
[0014] Das Ladegerät ist vorzugsweise als Teleskoplader ausgebildet, wobei der Ausleger
über einen ersten Hydraulikzylinder in seinem Anstellwinkel und über einen zweiten
Hydraulikzylinder in seiner Länge variierbar ist und wobei ein dritter Hydraulikzylinder
vorgesehen sein kann, mit dem ein am Ausleger angeordneten Werkzeug verschwenkbar
ist. So kann beispielsweise auch das Einkippen einer mit Ladegut gefüllten Ladeschaufel
einen kritischen Ladezustand abschwächen, ohne dass der Ausleger bewegt wird. In jedem
Fall sorgen die in den Steuerdruckleitungen der Steuergeräte angeordneten Überdruckventile
für eine langsame Umsetzung der von der Bedienperson vorgegebenen Bewegungen, so dass
keine störenden Trägheitsmasseneffekte des Ladeguts oder des Auslegers auftreten,
die dann in der Nähe des Schwellwertbereichs ein Umkippen des Ladegeräts auslösen
können.
[0015] In einer anderen Ausführungsform umfasst das Ladegerät einen Frontlader, wobei der
Ausleger als Schwinge eines Frontladers ausgebildet ist, die über einen ersten oder
einen ersten und zweiten Hydraulikzylinder in ihrem Anstellwinkel variierbar ist.
Ein dritter Hydraulikzylinder kann vorgesehen sein, mit dem ein am Ausleger vorgesehenes
Werkzeug, beispielsweise eine Ladeschaufel oder eine Ladegabel verschwenkbar ist.
[0016] Sowohl für den Teleskoplader als auch für das mit dem Frontlader ausgestattete Ladegerät
sind selbstverständlich auch alle anderen üblichen Ladewerkzeuge einsetzbar, wie beispielsweise
Kübel, Ballenzange etc.
[0017] Anhand der Zeichnung, die Ausführungsbeispiele der Erfindung zeigt, werden nachfolgend
die Erfindung sowie weitere Vorteile und vorteilhafte Weiterbildungen und Ausgestaltungen
der Erfindung näher beschrieben und erläutert.
[0018] Es zeigt:
- Fig. 1
- eine schematische Seitenansicht eines als Teleskoplader ausgebildeten Ladegeräts mit
einer hydraulischen Anordnung gemäß der Figur 2 oder 3,
- Fig. 2
- einen schematischen Schaltplan einer hydraulischen Anordnung,
- Fig. 2
- einen schematischen Schaltplan einer alternativen hydraulischen Anordnung und
- Fig. 3
- eine schematische Seitenansicht eines einen Frontlader aufweisenden Ladegeräts mit
einer hydraulischen Anordnung gemäß der Figur 2 oder 3.
[0019] In Figur 1 ist ein Ladegerät 10 in Form eines Teleskopladers dargestellt. Der Teleskoplader
weist einen Rahmen 12, an dem ein Ausleger 14 angelenkt ist. Der Rahmen wird von einer
Vorderachse 16 und von einer Hinterachse 18 mit entsprechenden Vorder- und Hinterrädern
20, 22 getragen.
[0020] Der Ausleger 14 ist als Teleskopausleger ausgebildet und ist über einen Hydraulikzylinder
24 in seinem Anstellwinkel gegenüber dem Rahmen 12 verstellbar angelenkt. Ein zweiter
Hydraulikzylinder ist im Inneren des Auslegers 14 angeordnet (nicht gezeigt) und ermöglicht
das Ein- bzw. Ausfahren (Teleskopieren) des Auslegers. Ein dritter Hydraulikzylinder
ist am freien Ende des Auslegers 14 im Inneren angeordnet und ermöglicht das Verschwenken
bzw. Kippen eines Ladewerkzeugs 26.
[0021] Das Ladegerät 10 verfügt über eine Hydraulikquelle 28 sowie über einen Hydrauliktank
30, die unterhalb der Fahrzeugkarosserie angeordnet sind und zur Versorgung der hydraulischen
Komponenten dienen.
[0022] Eine in einer Kabine 32 angeordnete mechanische Bedieneinrichtung 34, dient zur Ansteuerung
der hydraulischen Komponenten. Die hydraulischen Komponenten sind im Wesentlichen
in Figur 2 dargestellt.
[0023] In Figur 2 ist eine für das Ladegerät 10 vorgesehene hydraulische Anordnung 36 dargestellt.
Die hydraulische Anordnung 36 umfasst den Hydraulikzylinder 24, sowie gegebenenfalls
den zum Teleskopieren des Auslegers und Kippen des Ladewerkzeugs angeordneten Hydraulikzylinder
(nicht gezeigt). Der Hydraulikzylinder 24 ist über eine erste und zweite hydraulische
Versorgungsleitung 38, 40 mit einem mechanisch ansteuerbaren Steuergerät 42 verbunden,
über welches die Verbindung der Versorgungsleitungen 38, 40 mit der Hydraulikpumpe
28 und dem Hydrauliktank 30 herstellbar ist. Das Steuergerät 42 ist mit der Bedieneinrichtung
34 mechanisch verbunden, beispielsweise über Bautenzüge, so dass durch Verstellen
der Bedieneinrichtung 34 ein Verschieben des Steuergerätes 42 bzw. des Ventilschiebers
des Steuergerätes 42 erfolgen kann.
[0024] In der der hubseitigen Kammer des Hydraulikzylinders 24 zugeordneten Versorgungsleitung
40 ist ein Lasthalteventil 44 angeordnet. Das Lasthalteventil umfasst ein in Richtung
des Steuergeräts 42 öffenbares Druckbegrenzungsventil 46, welches in der Versorgungsleitung
40 angeordnet und über Steuerdruckleitungen 48, 50, die mit beiden Versorgungsleitungen
38, 40 verbunden sind, öffenbar ist, sowie ein in einer Bypassleitung angeordnetes
und in Richtung des Hydraulikzylinders 24 öffnendes Rückschlagventil 52. Das Lasthalteventil
44 dient dazu, dass im Falle eines Rohrbruchs auf der Hubseite des Hydraulikzylinders
24, keine Hydraulikflüssigkeit entweichen kann und der Hydraulikzylinder 24 seine
Position beibehält.
[0025] Das Steuergerät 42 umfasst drei Schieberstellungen, eine zum Heben, eine zum Senken
und eine weitere zum Halten des Hydraulikzylinders. Das Steuergerät 42 ist als mechanisch
schaltbares bzw. mechanisch ansteuerbares Proportionalventil ausgebildet und kann
über eine Betätigungsvorrichtung 54 mechanisch angesteuert bzw. verstellt werden,
wobei der Betätigungsvorrichtung 54 mit der Bedieneinrichtung 34 mechanisch gekoppelt
ist.
[0026] Das mechanisch betätigbare Steuergerät 42 stellt eine Verbindung oder Trennung der
Hydraulikpumpe 28 mit den Versorgungsleitungen 38, 40 her. Beispielsweise wird ein
an der Bedieneinrichtung 34 befindlicher Betätigungshebel nach vorn gedrückt, wodurch
die Betätigung des Steuergeräts 42 erfolgt und dieses in seine Heben-Stellung verschoben
wird und der Hydraulikzylinder 24 hubseitig mit Hydraulikflüssigkeit befüllt wird,
also ausgefahren wird. Eine entsprechend entgegengesetzte Betätigung des Betätigungshebels
würde eine Verschiebung des Steuergeräts 42 in die Senken-Stellung hervorrufen, woraufhin
der Hydraulikzylinder 24 abgelassen würde.
[0027] In dem in Figur 2 dargestellten Ausführungsbeispiel ist eine Verbindungsleitung 56
vorgesehen, die sich zwischen den beiden Versorgungsleitungen 38, 40 erstreckt. In
der Verbindungsleitung 56 ist ein in Richtung der stangenseitigen Versorgungsleitung
38 schließendes Rückschlagventil 58 angeordnet, welches verhindert, dass Hydraulikflüssigkeit
von der kolbenseitigen Versorgungsleitung 40 in die stangenseitige Versorgungsleitung
38 fließen kann. Zwischen dem Rückschlagventil 58 und der stangenseitigen Versorgungsleitung
38 ist in der Verbindungsleitung 56 ein elektrohydraulisches Überdruckventil 62 angeordnet.
Das Überdruckventil 62 ist derart angeordnet, dass Hydraulikflüssigkeit aus der stangenseitigen
Versorgungsleitung 38 in Richtung der kolbenseitigen Versorgungsleitung 40 abfließen
kann. Dazu ist das elektrohydraulische Überdruckventil 62 mit einer elektronischen
Steuereinheit 64 verbunden. Sobald ein voreingestellter Grenzdruck von dem sich in
der stangenseitigen Versorgungsleitung 38 aufbauenden Druck erreicht wird, öffnet
das Überdruckventil 62, so Hydraulikflüssigkeit in die kolbenseitige Versorgungsleitung
und darüber in den Hydrauliktank 30 abfließt, was dazu führt, dass die Verstellgeschwindigkeit
des Hydraulikzylinders 24 reduziert wird, da der Volumenstrom der sich in der stangenseitigen
Versorgungsleitung befindlichen Hydraulikflüssigkeit reduziert wird. Das heißt, dass
die Menge an Hydraulikflüssigkeit, die in die stangenseitige Kammer des Hydraulikzylinders
fließt, abnimmt und somit die Betätigung des Hydraulikzylinders 24, in diesem Falle
das Senken des Hydraulikzylinders 24, verlangsamt wird. Selbstverständlich kann die
Anordnung des Rückschlagventils 58 und des elektrohydraulischen Überdruckventils 62
entgegengesetzt erfolgen, so dass Hydraulikflüssigkeit aus der kolbenseitigen Versorgungsleitung
40 in die stangenseitige Versorgungsleitung 38 abfließen kann. In diesem Falle würde
dann das Heben des Hydraulikzylinders 24 verlangsamt werden.
[0028] Die Steuerung des Überdruckventils 62 erfolgt durch die elektronische Steuereinheit
64 welche ihrerseits Steuersignale von einem Lastfallsensor 66 bekommt. Je nach Lastzustand
signalisiert der Sensor 66 einen mehr oder weniger kritischen Lastzustand. Nähert
man sich dem kritischen Lastzustand so verstärkt sich auch das von der elektronischen
Steuereinheit 64 ausgesendete Stellsignal zur Verstellung des Überdruckventils 62,
welches daraufhin weiter geöffnet wird, so dass der abfließende Volumenstrom zunimmt.
Die Verstellung bzw. die Verstärkung des Stellsignals erfolgt dabei vorzugsweise proportional
zu dem vom Sensor gelieferten Signal.
[0029] Der Sensor ist vorzugsweise an der Hinterachse 18 des Ladegeräts 10 angeordnet. Beispielsweise
ist der Sensor 66 als Dehnungsmessstreifen ausgebildet und registriert bzw. erfasst
die Durchbiegung der Hinterachse 18. Aus den Signalwerten für die Durchbiegung kann
dann auf die Be- bzw. Entlastung der Hinterachse 18 geschlossen werden. Sollte die
Belastung der Hinterachse 18 zunehmend abnehmen, kann dies auf einen kritischen Lastzustand
hinweisen, nämlich spätestens dann, wenn keine Last mehr auf der Hinterachse 18 detektiert
bzw. signalisiert würde. In diesem Falle beginnt das Ladegerät 10 Umzukippen. Gleiches
ist auch für die Vorderachse 16 denkbar.
[0030] In Figur 3 ist ein alternatives Ausführungsbeispiel für eine hydraulische Anordnung
56' dargestellt, bei dem anstelle der Verbindungsleitung 56 aus Figur 2 eine Abflussleitung
56' angeordnet ist, in der das elektrohydraulische Überdruckventil 62 angeordnet ist.
Die Abflussleitung 56' zweigt von der stangenseitigen Versorgungsleitung 38 ab und
führt in den Hydrauliktank 30. Somit kann über das Überdruckventil 62 aus der stangenseitigen
Versorgungsleitung 38 Hydraulikflüssigkeit direkt in den Hydrauliktank 30 abfließen.
Die Steuerung des Überdruckventils erfolgt dabei analog zu dem in Figur 2 dargestellten
Ausführungsbeispiel. Bei der in Figur 3 dargestellten hydraulischen Anordnung 36'
ist kein Rückschlagventil 58 vorgesehen, da keine Verbindung der kolbenseitigen Versorgungsleitung
40 zur Abflussleitung 56' besteht. Analog zu dem in Figur 2 dargestellten Ausführungsbeispiel
wird in Figur 3 lediglich das Senken des Hydraulikzylinders 24 verlangsamt. Wie bei
dem zu Figur 2 beschriebenen Ausführungsbeispiel kann auch bei dem in Figur 3 dargestellten
Ausführungsbeispiel das Abfließen von Hydraulikflüssigkeit aus der kolbenseitigen
Versorgungsleitung 40 vorgesehen werden und damit das Heben des Hydraulikzylinders
24 verlangsamt werden. In diesem Falle ist die Abflussleitung 56' mit der kolbenseitigen
Versorgungsleitung 40 verbunden, wobei die Steuerung des Überdruckventils auf analoge
Weise wie in dem in Figur 3 dargestellten Beispiel erfolgt.
[0031] Die in den Figuren 2 und 3 dargestellten Ausführungsbeispiele der hydraulischen Anordnungen
36, 36' zeigen stellvertretend die Anordnung von nur einem Hydraulikzylinder 24. Wie
oben erwähnt, sind weitere Hydraulikzylinder (nicht gezeigt) parallel einsetzbar,
die auf gleiche Weise von einer Betätigungseinrichtung 34 betätigbar sind und ebenfalls
in einer hydraulischen Anordnung 36, 36', wie sie in den Figuren 2 und 3 dargestellt
sind, eingebunden sind. Weiterhin ist es, wie bereits erwähnt, nicht nur möglich das
Einfahren bzw. Senken des Hydraulikzylinders 24 zu begrenzen bzw. zu verlangsamen.
Es ist natürlich auch denkbar das Ausfahren zu begrenzen bzw. zu verlangsamen, wie
es zum Beispiel zur Vermeidung eines Ausfahrens des Auslegers 14 erforderlich wäre,
um ein Umkippen des Teleskopladers zu verhindern. In diesem Falle wäre für das Ausführungsbeispiel
in Figur 2 die Steuerdruckleitung 56, mit der die Heben Stellung des Steuergeräts
42 und damit das Heben des Hydraulikzylinders 24 ansteuerbar ist, mit einem elektrohydraulischen
Überdruckventil 62 versehen bzw. verbunden. Für das Ausführungsbeispiel in Figur 3
wäre die kolbenseitige Versorgungsleitung 40 mit einer entsprechenden Abflussleitung
56' mit elektrohydraulischem Überdruckventil 62 verbunden.
[0032] Figur 4 zeigt als weiteres Ausführungsbeispiel ein Ladegerät 10 in Form eines Traktors
68 mit Frontlader 70, wobei für die gleichen Komponenten des Ladegeräts 10, wie Rahmen
12, Vorderachse 16, Hinterachse 16, Räder 20, 22, Ladewerkzeug 26 und Kabine 32 die
gleichen Bezugszeichen gelten. Hierbei stellen die Schwingen 70, die beidseitig des
Traktors 68 angeordnet sind, einen Ausleger dar, durch dessen Betätigung in bestimmten
Situationen und bei Überladung kritische Lastzuständen des Ladegeräts 10 hervorgerufen
werden können. Die zum Betätigen der Schwingen 70 angeordneten Hydraulikzylinder 74
bzw. die zum Betätigen des Laderwerkzeugs 26 angeordneten Hydraulikzylinder 76 werden
dabei analog zu den in den Figuren 2 und 3 dargestellten hydraulischen Anordnungen
36, 36' betrieben.
[0033] Auch wenn die Erfindung lediglich anhand eines Ausführungsbeispiels beschrieben wurde,
erschließen sich für den Fachmann im Lichte der vorstehenden Beschreibung sowie der
Zeichnung viele verschiedenartige Alternativen, Modifikationen und Varianten, die
unter die vorliegende Erfindung fallen.
1. Ladegerät mit einem hydraulisch betätigbaren Ausleger (14, 72), einem Sensor (66)
zur Überwachung des Lastzustands am Ladegerät (10) und einer hydraulischen Anordnung
(36, 36') zum Betätigen des Auslegers (14, 72) und/oder eines am Ausleger (14, 72)
befestigten Werkzeugs (26), wobei die hydraulische Anordnung (36, 36') wenigstens
einen Hydraulikzylinder (24) mit einer stangenseitigen und einer kolbenseitigen Versorgungsleitung
(38, 40), wenigstens ein mechanisch schaltbares Steuergerät (42) zur Steuerung des
wenigstens einen Hydraulikzylinders (24), eine Hydraulikquelle (28), einen Hydrauliktank
(30) und eine elektronische Steuereinheit (64) aufweist, wobei zwischen dem Steuergerät
(42) und dem Hydraulikzylinder (24) Volumenstrom begrenzende Mittel (62) vorgesehen
sind, mit denen in Abhängigkeit von einem von dem Sensor (66) gelieferten Sensorsignal
ein Volumenstrom in wenigstens einer der stangenseitigen oder kolbenseitigen Versorgungsleitungen
(38, 40) des Hydraulikzylinders (24) begrenzbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass der Sensor (66) derart ausgebildet und angeordnet ist, dass ein kritischer Lastzustand
am Ladegerät (10) detektierbar ist und dass der Sensor (66) an einer Fahrzeugachse
(16, 18) des Ladegeräts (10) angeordnet ist.
2. Ladegerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Volumenstrom begrenzenden Mittel (62) wenigstens ein von der elektronischen Steuereinheit
(64) ansteuerbares elektrohydraulisches Überdruckventil umfassen und in einer sich
zwischen der stangenseitigen und kolbenseitigen Versorgungsleitung (38, 40) erstreckenden
Verbindungsleitung (56) angeordnet sind.
3. Ladegerät nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Verbindungsleitung (56) ein Rückschlagventil (58) aufweist, welches einen Volumenstrom
in eine Fließrichtung sperrt.
4. Ladegerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Volumenstrom begrenzenden Mittel (62) wenigstens ein von der elektronischen Steuereinheit
(64) ansteuerbares elektrohydraulisches Überdruckventil umfassen und in einer von
der stangenseitigen oder kolbenseitigen Versorgungsleitung (38, 40) zum Hydrauliktank
(30) abzweigenden Abflussleitung (56') angeordnet sind.
5. Ladegerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Ladegerät (10) als Teleskoplader ausgebildet ist und der Ausleger (14) über einen
ersten Hydraulikzylinder (24) in seinem Anstellwinkel und über einen zweiten Hydraulikzylinder
in seiner Länge variierbar ist, wobei ein dritter Hydraulikzylinder vorgesehen sein
kann, mit dem ein am Ausleger (14) vorgesehenes Werkzeug (26) verschwenkbar ist.
6. Ladegerät nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Ladegerät (10) einen Frontlader (70) umfasst und der Ausleger als Schwinge (72)
eines Frontladers (70) ausgebildet ist, die über einen ersten oder einen ersten und
zweiten Hydraulikzylinder (24) in ihrem Anstellwinkel variierbar ist, wobei ein dritter
Hydraulikzylinder (24) vorgesehen sein kann, mit dem ein an der Schwinge (72) vorgesehenes
Werkzeug (26) verschwenkbar ist.
1. Loader with a hydraulically operated extension arm (14, 72), a sensor (66) for monitoring
the load condition on the loader (10) and a hydraulic arrangement (36, 36') for actuation
of the extension arm (14, 72) and/or an implement (26) attached to the extension arm
(14, 72), the hydraulic arrangement (36, 36') exhibiting at least one hydraulic cylinder
(24) with one supply line on the piston rod side (38, 40) and one supply line on the
piston side, at least one mechanically switchable control device (42) for controlling
the at least one hydraulic cylinder (24), a hydraulic source (28), a hydraulic tank
(30) and an electronic control unit (64), wherein means (62) for restricting the volumetric
flow are provided between the control device (42) and the hydraulic cylinder (24),
by which means, depending on a sensor signal supplied by the sensor (66), a volumetric
flow in at least one of the supply line on the piston rod side or the supply line
on the piston side (38, 40) of the hydraulic cylinder (24) can be restricted, characterized in that the sensor (66) is configured and arranged in such a way that a critical load condition
on the loader (10) is detectable and in that the sensor (66) is arranged on a vehicle axle (16, 18) of the loader (10).
2. Loader according to Claim 1, characterized in that the means (62) for restricting the volumetric flow consist of at least one electrohydraulic
overpressure valve capable of actuation by the electronic control unit (64) and are
arranged in a connecting line (56) extending between the supply line on the piston
rod side and the supply line on the piston side (38, 40).
3. Loader according to Claim 2, characterized in that the connecting line (56) exhibits a check valve (58), which blocks a volumetric flow
in one direction of flow.
4. Loader according to Claim 1, characterized in that the means (62) for restricting the volumetric flow consist of at least one electrohydraulic
overpressure valve capable of actuation by the electronic control unit (64) are arranged
in a discharge line (56') branching from the supply line on the piston rod side and
the supply line on the piston side (38, 40) to the hydraulic tank (30).
5. Loader according to one of the foregoing claims, characterized in that the loader (10) is configured as a telescopic loader and the extension arm (14) is
capable of being varied via a first hydraulic cylinder (24) in respect of its angle
of attack and via a second hydraulic cylinder in respect of its length, in conjunction
with which a third hydraulic cylinder may be provided, with which an implement (26)
arranged on the extension arm (14) is capable of being caused to pivot.
6. Loader according to one of Claims 1 to 4, characterized in that the loader (10) consists of a front loader (70) and the extension arm is configured
as a load arm (72) of a front loader (70), which is capable of being varied via a
first or a first and a second hydraulic cylinder (24) in respect of its angle of attack,
in conjunction with which a third hydraulic cylinder (24) can be provided, by means
of which an implement (26) provided on the load arm (72) is capable of being caused
to pivot.
1. Appareil de chargement comprenant un bras à commande hydraulique (14, 72), un capteur
(66) pour contrôler l'état de charge au niveau de l'appareil de chargement (10) et
un agencement hydraulique (36, 36') pour actionner le bras (14, 72) et/ou un outil
(26) fixé au bras (14, 72), l'agencement hydraulique (36, 36') présentant au moins
un vérin hydraulique (24) avec une conduite d'alimentation (38, 40) respective côté
tige et côté piston, au moins un appareil de commande (42) pouvant être commuté mécaniquement
pour la commande de l'au moins un vérin hydraulique (24), une source de fluide hydraulique
(28), un réservoir de fluide hydraulique (30) et une unité de commande électronique
(64), des moyens (62) limitant le débit volumique étant prévus entre l'appareil de
commande (42) et le vérin hydraulique (24), ces moyens permettant, en fonction d'un
signal de capteur fourni par le capteur (66), de limiter un débit volumique dans au
moins l'une des conduites d'alimentation (38, 40) respectives côté tige ou côté piston
du vérin hydraulique (24), caractérisé en ce que le capteur (66) est réalisé et disposé de telle sorte qu'un état de charge critique
au niveau de l'appareil de chargement (10) puisse être détecté et en ce que le capteur (66) est disposé sur un essieu de véhicule (16, 18) de l'appareil de chargement
(10).
2. Appareil de chargement selon la revendication 1, caractérisé en ce que les moyens (62) limitant le débit volumique comprennent au moins une soupape de surpression
électrohydraulique pouvant être commandée par l'unité de commande électronique (64),
et sont disposés dans une conduite de liaison (56) s'étendant entre les conduites
d'alimentation (38, 40) côté tige et côté piston.
3. Appareil de chargement selon la revendication 2, caractérisé en ce que la conduite de liaison (56) présente un clapet anti-retour (58) qui bloque un débit
volumique dans une direction d'écoulement.
4. Appareil de chargement selon la revendication 1, caractérisé en ce que les moyens (62) limitant le débit volumique comprennent au moins une soupape de surpression
électrohydraulique pouvant être commandée par l'unité de commande électronique (64),
et sont disposés dans une conduite d'évacuation (56') partant de la conduite d'alimentation
(38, 40) côté tige ou côté piston vers le réservoir de fluide hydraulique (30).
5. Appareil de chargement selon l'une quelconque des revendications précédentes, caractérisé en ce que l'appareil de chargement (10) est réalisé sous forme de chargeur télescopique et
l'angle d'inclinaison du bras (14) peut être modifié par le biais d'un premier vérin
hydraulique (24), et la longueur du bras peut être modifiée par le biais d'un deuxième
vérin hydraulique, un troisième vérin hydraulique pouvant être prévu, lequel permet
de faire pivoter un outil (26) prévu sur le bras (14).
6. Appareil de chargement selon l'une quelconque des revendications 1 à 4, caractérisé en ce que l'appareil de chargement (10) comprend un chargeur frontal (70) et le bras est réalisé
sous forme de bielle oscillante (72) d'un chargeur frontal (70), dont l'angle d'inclinaison
peut être modifié par le biais d'un premier ou d'un premier et d'un deuxième vérin
hydraulique (24), un troisième vérin hydraulique (24) pouvant être prévu pour faire
pivoter un outil (26) prévu sur la bielle oscillante (72).