[0001] Die Erfindung betrifft eine elektrohydraulische Steuervorrichtung der im Oberbegriff
des Patentanspruches 1 angegebenen Art.
[0002] Solche fahrbaren Arbeitsmaschinen sind, ohne Beschränkung, beispielsweise Schleppfahrzeuge
mit Anbaugerätschaften, landwirtschaftliche Maschinen, wie Schlepper, Grader, Radlader,
Straßenpflegefahrzeuge, Sämaschinen, und ähnliche Arbeitsmaschinen. Die in solchen
fahrbaren Arbeitsmaschinen vorgesehenen elektrohydraulischen Steuervorrichtungen zeigen
in der Praxis trotz hohen regelungstechnischen Aufwands kein einwandfrei lastunabhängiges
Betriebsverhalten. Die aus dem Prospekt der Firma Bosch "EHR-System, EHR 23 LS der
Firma Bosch bekannte Steuervorrichtung weist im Hebenstrang des einseitig beaufschlagbaren
Hydromotors ein direkt von einem Proportionalmagneten betätigtes 2/3-Druckregelsitzventil
auf, dem eine Zulauf-Druckwaage vorgeschaltet ist. Da der Anker des Proportionalmagneten
druckausgeglichen ist, erhält der Proportionalmagnet keine Rückmeldung zum tatsächlichen
Lastdruck oder zu Lastdruckänderungen, sobald das Druckregelsitzventil durch Bestromen
des Proportionalmagneten aufgesteuert ist. Die Zulauf-Druckwaage ist eine zusätzlich
erforderliche Ausstattungskomponente der Steuervorrichtung und erhöht den Drosselverlust
bei der Hebenregelung.
[0003] Bei dem Prospekt der Firma Rexroth Bosch Group, 1 987 760 507/09.99; AKY 005/7 "Elektronisch-hydraulische
Hubwrksregelung" für Hochleistungstraktoren oder Schlepper, Seite 4/55, ist eine elektrohydraulische
Steuervorrichtung auch entsprechend
DE 10 200 033 315 A bekannt, bei der das über das elektronische Steuergerät betätigbare Regelventil für
ein Front- bzw. Heck-Werk die Beaufschlagung des jeweiligen Hydromotors steuert bzw.
regelt. Gemäß
DE 10 2004 033 315 A werden die im Hebenstrang und Senkenstrang angeordneten Druckregelsitzventile über
ihre Druckvorsteuerungen proportional über einen vorgeschalteten 4/4-Proportional-Wegeschieber
mit zwei Proportionalmagneten proportional betätigt. Obwohl ein Lastdruck-Signalkreis
vorgesehen ist, ist dennoch keine ausreichende Präzision der Lastdruckunabhängigkeit
gegeben, obwohl dem 4/4-Proportional-Wegeschieber eine Zulauf-Druckwaage vorgeschaltet
ist. Diese Steuervorrichtung ist aufwändig und vielteilig und bedingt erhebliche Drosselverluste,
da zwischen der Druckquelle und dem Hydromotor mehrere drosselnde Stufen vorliegen.
[0004] Auch bei der aus
EP 2 031 256 A bekannten, aufwändigen elektrohydraulischen Steuervorrichtung ist den beiden Proportional-Druckregelsitzventilen
ein 4/4-Proportional-Wegeschieber mit Zulaufregler vorgeordnet.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine elektrohydraulische Steuervorrichtung
der eingangs genannten Art anzugeben, die baulich einfach und mit verlustarmem Betrieb
eine Steuerung bzw. Regelung des Hydromotors des Hubwerks ermöglicht, die sich durch
vollständige Lastdruckunabhängigkeit auszeichnet.
[0006] Die gestellte Aufgabe wird mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 gelöst.
[0007] Da zumindest das im Hebenstrang angeordnete Proportional-Druckregelsitzventil mit
Druckvorsteuerung ausgebildet ist und einen Proportionalmagneten aufweist, der die
Druckvorsteuerung lastdruckkompensierend betätigt, arbeitet die Steuervorrichtung
zumindest beim Heben oder bei einer Hebenregelung vollständig lastdruckunabhängig.
Solche lastdruckunabhängig arbeitenden Proportional-Druckregelsitzventile mit Druckvorsteuerung
werden in der europäischen Patentanmeldung mit dem Aktenzeichen
09 008 683.6-1252 der Anmelderin vorgeschlagen, deren Gesamtoffenbarung hiermit durch Rückbeziehung
inkorporiert wird. Die Steuervorrichtung ist baulich einfach, da zusätzlich zu den
Proportional-Druckregelsitzventilen zur Heben- und Senkensteuerung keine weiteren
Ventilkomponenten benötigt werden, wodurch auch die Drosselverluste zumindest bei
der Hebensteuerung minimiert sind.
[0008] Bei einer zweckmäßigen Ausführungsform ist im Hinblick auf eine vollständig lastdruckunabhängige
Senkensteuerung oder Senkenregelung auch das Proportional-Druckregelsitzventil im
Senkenstrang mit einer Druckvorsteuerung ausgebildet, die ein Proportionalmagnet lastdruckkompensierend
betätigt, so dass eine vollständig lastdruckunabhängige Steuerung möglich ist.
[0009] Bei einer zweckmäßigen Ausführungsform ist zumindest der Hebenstrang stromauf des
Proportional-Druckregelsitzventils an einen hydropneumatischen Gasdruckspeicher angeschlossen,
beispielsweise um eine bestimmte Dämpfung und/oder Federung zu erzeugen und/oder die
Steuervorrichtung mit Energierückgewinnung und/oder mit weniger Einschaltzyklen der
Druckquelle betreiben zu können.
[0010] Da üblicherweise bei einem Hubwerk auch Funktionen benötigt werden, bei denen zumindest
bei der Hebensteuerung eine Begrenzung der vom Hubwerk generierten Kraft erforderlich
ist, ist bei einer zweckmäßigen Ausführungsform zumindest der Hebenstrang über ein
Sekundär-Druckbegrenzungsventil oder ein Umschaltventil mit einem Tank verbindbar.
Das Sekundär-Druckbegrenzungsventil spricht auf einen eingestellten Maximaldruck an
und begrenzt diesen. Das Umschaltventil ermöglicht eine wahlweise Druckbegrenzungsfunktion
oder Druckentlastungsfunktion für das Hubwerk.
[0011] Das Sekundär-Druckbegrenzungsventil wird bei einer zweckmäßigen Ausführungsform durch
einen Proportionalmagneten verstellt, so dass der Maximaldruck feinfühlig und sogar
im Betrieb veränderbar ist, vor allem für bestimmte Funktionen auf einen ganz niedrigen
Druckwert eingestellt werden kann.
[0012] In einer Ausführungsform mit einem Umschaltventil ist dieses zweckmäßig ein Magnetschaltventil,
das über das elektrische bzw. elektronische Steuergerät nach Bedarf oder für bestimmte
Funktionen geschaltet wird.
[0013] Zweckmäßig handelt es sich bei dem Magnetschaltventil um ein 2/2-Wegeventil, das
in einer Schaltstellung den Hebenstrang gegen den Tank sperrt und den Lastdruck-Signalkreis
offen hält, der dann beispielsweise im Betrieb zur Regelung der Druckversorgung aus
einer Druckquelle herangezogen wird, und in der anderen Schaltstellung den Hebenstrang
und den Lastdruck-Signalkreis zum Tank entlastet, um die Maximalkraft für den Hydromotor
des Hubwerks zu begrenzen oder zu erniedrigen bzw. abzubauen, und gleichzeitig den
Lastdruck-Signalkreis zu entlasten, was beispielsweise bei Transportfahrt der Arbeitsmaschine
zweckmäßig ist, damit die Druckquelle, eine Verstellpumpe oder eine Konstantpumpe,
nicht auf Lastdrucksignal-Schläge reagiert, die sich aus Fahrbewegungen oder dgl.
ergeben, und das Hubwerk mit daran angebautem Gerät zum Pendeln bringen könnten.
[0014] Im Falle eines einseitig beaufschlagbaren Hydromotors ist zweckmäßig der Lastdruck-Signalkreis,
vorzugsweise über ein Wechselventil, nur an den Hebenstrang anschließbar. Im Falle
eines doppelseitig beaufschlagbaren Hydromotors ist hingegen der Lastdruck-Signalkreis
über ein weiteres Wechselventil stromab des jeweiligen Proportional-Druckregelsitzventils
und druckabhängig an den Hebenstrang oder den Senkenstrang anschließbar.
[0015] Bei einer zweckmäßigen Ausführungsform wird in der Druckvorsteuerung des Proportional-Druckregelsitzventils
aus dem Lastdruck hydraulisch eine zumindest auf einen Anker des Proportionalmagneten
einwirkende Regelkraft generiert. Damit kann der Proportionalmagnet eindeutiger und
rascher ansprechend regeln, als mit Lastdrucksignalen aus dem Lastdruck-Signalkreis.
Dabei wird vorzugsweise der Verlauf der variierenden Regelkraft derart gewählt, dass
bei jedem eingestellten Wert der Bestromung des Proportionalmagneten die zwischen
der Lastdruckseite und der Niederdruckseite strömende Menge unabhängig von zumindest
Änderungen des Lastdrucks entweder konstant haltbar oder sogar anwenderspezifisch
regelbar ist. Anwenderspezifisch regelbar bedeutet in diesem Zusammenhang, dass in
bestimmten Anwendungsfällen keine absolut lastdruckunabhängige Regelung gewünscht
wird, sondern an benutzerspezifische Anforderungen angepasst zu regeln. Dies kann
beispielsweise Anwendungsfälle betreffen, bei denen nur über einen Teilbereich des
Stellhubs des Proportionalmagneten die Menge konstant bleiben soll, und außerhalb
dieses Teilbereiches nach anderen Anforderungen zu regeln ist. So kann der Kraftverlauf
linear oder als gekrümmte Kurve eingestellt werden, wobei entscheidend ist, dass die
Regelung der Menge in jedem Fall unabhängig vom Lastdruck oder von Änderungen des
Lastdrucks erfolgt. Im Übrigen kann das Proportional-Druckregelsitzventil so ausgewählt
sein, dass es entweder stromlos offen oder stromlos geschlossen ist.
[0016] In einer zweckmäßigen Ausführungsform weist das lastdruckunabhängig steuerbare Proportional-Druckregelsitzventil
einen Ventilsitz zwischen der Lastdruckseite und der Niederdruckseite auf, einen mit
dem Ventilsitz zusammenwirkenden, eine Sitzfläche aufweisenden Hauptkolben, der in
einer Steuerkammer abgedichtet verschiebbar ist, ein aus einem Pilotsitz im Hauptkolben
und einem Pilotkegel bestehendes Druckvorsteuerungs-Pilotventil zwischen der Steuerkammer
und der Niederdruckseite, eine den Pilotkegel beaufschlagende Regelfeder und einen
mit dem Anker das Pilotventil betätigenden Proportionalmagneten, der bestromt in zumindest
einer Stellrichtung seines Stellhubs gegenüber einer Ausgangsstellung mit dem Pilotkegel
koppelbar ist, wobei zwischen der Lastdruckseite und der Steuerkammer eine Strömungsverbindung
mit einer Festdrossel und zwischen der Festdrossel und der Steuerkammer eine Stelldrossel
vorgesehen sind, wobei die Größe der Stelldrossel bei geöffnetem Pilotventil über
den Stellhub des Ankers variabel ist, und die Stelldrossel aus dem Lastdruck direkt
oder über den Pilotkegel am Anker die von der Druckdifferenz zwischen der Lastdruckseite
und der Niederdruckseite abhängige Regelkraft erzeugt. Da die variierende Regelkraft
dann dem Proportionalmagneten eine Rückmeldung bezüglich des tatsächlich wirkenden
Lastdrucks liefert, kann der Proportionaimagnet über die Druckvorsteuerung vollständig
lastdruckunabhängig die jeweilige Menge regeln. Die Stelldrossel, deren momentane
Größe von der Position des Ankers abhängt, zwingt bei geöffnetem Pilotventil den Anker
die Regelkraft auf, die eine aussagefähige Rückmeldung zum Wert der Druckdifferenz
zwischen der Lastdruckseite und der Niederdruckseite ist, so dass der Proportionalmagnet
im Zusammenspiel mit der Regelfeder entweder vollständig lastunabhängig oder sogar
entsprechend benutzerspezifischen Anforderungen lastunabhängig regeln kann. Die Regelkraft
ist ein zusätzlicher Regelparameter als definierte Information zur Druckdifferenz
zwischen der Lastdruckseite und der Niederdruckseite oder zu Lastdruck-Änderung, um
die Menge ideal lastunabhängig regeln zu können.
[0017] Abhängig davon, ob das Proportional-Druckregelsitzventil stromlos absperrt oder stromlos
durch die Regelfeder offengehalten wird, wirkt die über die Stelldrossel hydraulisch
erzeugte Regelkraft am Anker entweder in Schließrichtung oder in Öffnungsrichtung
des Pilotventils, d.h., entgegengesetzt zu der Wirkungsrichtung des Ankers bei bestromtem
Proportionalmagneten, so dass der Proportionalmagnet die Regelkraft als eindeutig
identifizierbaren Regelparameter abgreift.
[0018] Bei einer weiteren, vorteilhaften Ausführungsform ist zwischen dem Anker und der
mit der Festdrossel kommunizierenden, ein Ende des Ankers aufnehmenden Steuerkammer
eine Hilfssteuerkammer vorgesehen, die von der Steuerkammer durch eine einen Durchgang
aufweisende Trennwand separiert ist, durch welchen sich der Pilotkegel bis in die
Steuerkammer erstreckt. Um die Regelkraft zu generieren, weist der Pilotkegel einen
Steuerflächenabschnitt auf, der in Richtung zum Pilotsitz und relativ zu einer Achse
des Pilotkegels allmählich ansteigt, wobei die Stelldrossel durch den Steuerflächenabschnitt
und den Durchgang definiert wird. Diese Ausbildung ist zweckmäßig für ein Proportional-Druckregelsitzventil,
das stromlos in Sperrstellung ist. Da sich die Stelldrossel mit zunehmendem Stellhub
des Pilotkegels in Öffnungsrichtung allmählich verengt, entsteht ein Drosseleffekt
mit einer Strömungsdynamik, die aus dem Lastdruck die Regelkraft hydraulisch erzeugt.
Der Anker selbst ist zweckmäßig, beispielsweise bezogen auf den Druck in der Hilfssteuerkammer,
druckausgeglichen, so dass die Regelkraft durch keine verfälschenden Kräfte am Anker
beeinflusst wird.
[0019] Bei einer zweckmäßigen Ausführungsform erstreckt sich der Anker bis in die Steuerkammer,
wobei er mit wenigstens einem Dichtabschnitt in einem stationären Dichtabschnitt abgedichtet
verschiebbar ist, der die Steuerkammer begrenzt und mit der Festdrossel kommuniziert.
Die Stelldrossel wird zwischen den Dichtabschnitten definiert, so dass die Regelkraft
aus dem Lastdruck direkt am Anker hydraulisch generieret wird.
[0020] Hierbei ist es zweckmäßig, wenn der Anker und eine Führungsbohrung jeweils der Steuerkammer
abgewandt einen ersten Dichtabschnitt mit größerem Wirkdurchmesser und der Steuerkammer
zugewandt einen zweiten Dichtabschnitt mit kleinerem Wirkdurchmesser aufweisen. Der
erste Dichtabschnitt des Ankers begrenzt eine gegenüber der Steuerkammer abgedichtete
und mit der Lastdruckseite kommunizierende Ringkammer. Die Festdrossel ist zwischen
den ersten und zweiten Dichtabschnitten angeordnet, so dass sie in die Führungsbohrung
mündet. Der Anker weist hier in dem zweiten Dichtabschnitt einen in Richtung zur Steuerkammer
schräg abfallenden Steuerflächenabschnitt auf, wobei an der zur Steuerkammer weisenden
Seite der Festdrossel in der Führungsbohrung zwischen den Dichtabschnitten eine umlaufende
Steuerkante vorgesehen ist, die mit dem Steuerflächenabschnitt des Anker die hier
blendenartig ausgebildete Stelldrossel definiert. Die blendenartige Zusammenwirkung
zwischen der Steuerkante und dem Steuerflächenabschnitt am Anker ermöglicht eine exakte
Vorbestimmung des hubabhängig variierenden Verlaufs der Regelkraft.
[0021] Ausführungsformen des Erfindungsgegenstandes werden anhand der Zeichnungen erläutert.
Es zeigen:
- Fig. 1
- eine erste Ausführungsform einer elektrohydraulischen Steuervorrichtung eines Hubwerks
einer fahrbaren Arbeitsmaschine, als Blockschaltbild mit zugeordnetem Wirkschema,
- Fig. 2
- eine weitere Ausführungsform der elektrohydraulischen Steuervorrichtung für das Hubwerk
von Fig. 1,
- Fig. 3
- eine elektrohydraulische Steuervorrichtung in einer anderen Ausführungs-form für ein
Hubwerk mit einem doppelt wirkend beaufschlagbaren Hydro-motor,
- Fig.4
- ein Blockschaltbild einer weiteren Ausführungsform der elektrohydraulischen Steuervorrichtung
für das Hubwerk der Fig. 3,
- Fig.5
- einen Längsschnitt einer ersten Ausführungsform eines Proportional-Druckregelsitzventils,
in drucklosem Zustand, und
- Fig. 6
- eine weitere Ausführungsform eines Proportional-Druckregelsitzventils, in drucklosem
Zustand.
[0022] Eine fahrbare Arbeitsmaschine M gemäß Fig. 1 weist ein Hubwerk H (am Heck oder an
der Front oder an einer Seite) auf, das mittels wenigstens eines einseitig beaufschlagbaren
Hydromotors Z über eine elektrohydraulische Steuervorrichtung EHR steuerbar und/oder
regelbar ist, und zwar mittels eines elektrischen oder elektronischen Steuergerätes
CU. Das Steuergerät CU kann beispielsweise eine CAN-Recheneinheit sein, die ihre Versorgungsspannung
über eine Leitung 33 erhält, bei 34 zu Schnittstellen führt, und Ausgänge 35 aufweist.
Das Steuergerät CU ist mit elektrischen oder elektronischen Komponenten in der Arbeitsmaschine
M und/oder der Steuervorrichtung EHR verbunden, und kann eine nicht gezeigte Eingabe-
und Anzeigesektion umfassen.
[0023] Der Hydromotor Z ist beispielsweise ein Differentialzylinder, dessen kolbenseitige
Kammer über eine Arbeitsleitung 36 an einen Ausgang 44 der Steuervorrichtung EHR angeschlossen
ist.
[0024] Die Steuervorrichtung EHR weist einen Hebenstrang 37 und einen Senkenstrang 38 auf
und ist an einen Lastdruck-Signalkreis LS sowie eine Druckquelle P (Konstantpumpe
oder Regelpumpe) und einen Tank R angeschlossen. Von der Druckquelle P führt eine
Druckleitung 39 zum Hebenstrang 37, während vom Anschluss 44 eine Senkenleitung 45
zu einer Tankleitung 46 führt. Im Hebenstrang 37 und, vorzugsweise, im Senkenstrang
38 ist jeweils ein Proportional-Druckregelsitzventil 41 bzw. 50 mit einem Proportionalmagneten
2, 2' (PE1, PE2 deuten die jeweilige Bestromung an) und einer Druckvorsteuerung 43,
beispielsweise mit einem vom Proportionalmagneten betätigten Druckminderventil auf.
Zumindest das Proportional-Druckregelsitzventil 41 im Hebenstrang ist lastdruckunabhängig
betreibbar. Zweckmäßig ist das Proportional-Druckregelsitzventil 50 im Senkenstrang
38 ebenfalls vollständig lastunabhängig betreibbar (lastdruckkompensiert). Im Hebenstrang
37 sind stromauf und stromab des Proportional-Druckregelsitzventils 41 Rückschlagventile
40 angeordnet, die in Rückströmrichtung sperren. Optional kann an den Hebenstrang
37 ein hydropneumatischer Gasdruckspeicher 48 angeschlossen sein, der über ein in
Abströmrichtung sperrendes Rückschlagventil 40' an den Anschluss 44 angeschlossen
ist. Der Druck am Anschluss 44 wird über einen Drucksensor 49 an das Steuergerät CU
gemeldet. Dem Hubwerk H kann ein Wegsensor 52 sowie ein Kraftsensor 51 zugeordnet
sein, die ebenfalls an das Steuergerät CU angeschlossen sind, wie auch die Proportionalmagneten
2, 2' und gegebenenfalls ein nicht gezeigter Antrieb der Druckquelle P. Der Hebenstrang
37 und der Senkenstrang 38 sind ferner gemeinsam an eine Leitung 53 angeschlossen,
die zur Tankleitung 46 führt und in Fig. 1 ein Sekundär-Druckbegrenzungsventil 47
enthält, dessen Ansprechdruck zweckmäßig verstellbar ist. Das Proportional-Druckregelsitzventil
41 ist so verschaltet, dass es gegen den Druck in der Druckleitung 39 sperrt, während
das Proportional-Druckregelventil 50 so verschaltet ist, dass es gegen den Lastdruck
in der Steuerleitung 54 sperrt. Der Lastdruck-Signalkreis LS ist über ein Wechselventil
57 an die Druckleitung 39 stromab des Proportional-Druckregelsitzventils 41 angeschlossen.
[0025] Die in Fig. 2 gezeigte, alternative Ausführungsform der elektrohydraulischen Steuervorrichtung
EHR für das Hubwerk H von Fig. 1 unterscheidet sich von der der Fig. 1 dadurch, dass
anstelle des z.B. manuell einstellbaren Sekundär-Druckbegrenzungsventils 47 in der
Leitung 53 zum Tank R ein fernverstellbares Druckbegrenzungsventil 47' mit einem Proportionalmagneten
55 vorgesehen ist (Bestromung angedeutet durch PE3).
[0026] In der Ausführungsform in Fig. 1 kann das Sekundär-Druckbegrenzungsventil 47 von
Hand auf den jeweils erforderlichen Ansprechdruck eingestellt werden, während das
Sekundär-Druckbegrenzungsventil 47' in Fig. 2 durch den Proportionalmagneten 55 selbst
im Betrieb, zweckmäßig überwacht durch den Drucksensor 49, z.B. über das Steuergerät
CU verstellt werden kann.
[0027] Fig. 3 verdeutlicht eine fahrbare Arbeitsmaschine M mit einem Hubwerk H mit wenigstens
einem doppelseitig beaufschlagbaren Hydromotor Z, beispielsweise einem Differentialzylinder,
dessen kolbenseitige und kolbenstangenseitige Kammern über zwei Arbeitsleitungen 36
und 56 mit der elektrohydraulischen Steuervorrichtung EHR verbunden sind. Im über
die Leitung 45 mit der Druckleitung 39 verbundenen Senkenstrang 38 ist das Proportional-Druckregelsitzventil
50' hier so verschaltet, dass es gegen den Druck in der Druckleitung 39 sperrt. Der
Lastdruck-Signalkreis LS ist über ein weiteres Wechselventil 58 an beide Arbeitsleitungen
36, 56 angeschlossen. Beim Senken wird Hydraulikmedium entweder in den optional vorhandenen
Gasdruckspeicher 48 eingespeist, oder zur Energieeinsparung in die Leitung 45 rückgeführt,
sobald das Proportional-Druckregelsitzventil 50' durch seinen Proportionalmagneten
2' aufgesteuert ist (PE2). Das Sekundär-Druckbegrenzungsventil 47' ist hier mittels
des Proportionalmagneten 55 (Bestromung PE3) verstellbar und getrennt vom Senkenstrang
38 direkt an die Tankleitung 46 angeschlossen.
[0028] Die Ausführungsform der elektrohydraulischen Steuervorrichtung EHR in Fig. 4 unterscheidet
sich von der der Fig. 3 dadurch (ebenfalls für das Hubwerk H der Fig. 3 mit dem doppelseitig
beaufschlagbaren Hydromotor Z), dass der optional einsetzbare Gasdruckspeicher 48
hier fehlt, und anstelle des Sekundär-Druckbegrenzungsventils 47' ein Umschaltventil
49 vorgesehen ist, das in der Leitung 53 zur Tankleitung 46 so verschaltet ist, dass
es unbestromt die Steuerleitung 54 zum Lastdruck-Signalkreis LS durchgängig hält und
gleichzeitig die Leitung 53 zur Tankleitung 46 absperrt, oder bestromt (PE3) über
einen Schwarz/Weiß-Magneten 60 sowohl die Leitung 53 als auch die Steuerleitung 54
miteinander und mit der Tankleitung 46 verbindet.
[0029] Die Fig. 5 und 6 zeigen jeweils ein Proportional-Druckregelsitzventil 41, 50, 50',
wie es z.B. in der elektrohydraulischen Steuervorrichtung EHR der Fig. 1 bis 4 zumindest
im Hebenstrang 37 eingesetzt werden kann, um eine präzise lastunabhängige Mengenregelung
feinfühlig zu ermöglichen. Es ist eine Einschraubpatronen-Bauweise E dargestellt,
obwohl alternativ eine herkömmliche Blockbauweise möglich ist.
[0030] Die in Fig. 5 gezeigte Einschraubpatrone E ist mit einem den Proportionalmagneten
2, 2' tragenden Einschraubkörper 1 in eine Stufenbohrung 6 (mit einem Innengewindeabschnitt)
eines Blocks 5 eingeschraubt, in welchem sich Kanäle 7, 8 schneiden, die der Lastdruckseite
bzw. der Niederdruckseite entsprechen (z.B. dem Hebenstrang 37 oder Senkenstrang 38
und der Druckleitung 39 in den Fig. 1 bis 4).
[0031] Der Proportionalmagnet 2, 2' weist einen Anker 3 auf, der unter Bestromung relativ
zu einem stationären Magnetteil 4 aus der gezeigten Stellung nach oben bewegt wird
und dabei eine vom Wert der Bestromung abhängige Kraft entwickelt. Der Einschraubkörper
1 ist in Dichtbereichen 7, 8 abgedichtet und enthält einen abgedichteten Hülsenkörper
9, in welchem ein Hauptkolben 10 abgedichtet verschiebbar ist. Der Hauptkolben 10
weist eine Dichtfläche 11 auf, beispielsweise eine konische oder als Fase ausgebildete
Dichtfläche und, vorzugsweise, einen annähernd zylindrischen oder leicht konischen
Mengenregelfortsatz 32, der in einen Ventilsitz 12 des Hülsenkörpers 9 eintaucht.
Eine Bohrung 13 im Hauptkolben 10 führt zu einem Pilotsitz 14 einer vorbestimmten
Querschnittsgröße. Eine Steuerkammer 15 oberhalb des Hauptkolbens 10 ist durch eine
Trennwand T einer Hülse 16 begrenzt.
[0032] Im Einschraubkörper 1 ist eine Verbindung 18 zur Lastdruckseite vorgesehen, die eine
Festdrossel F einer bestimmten Querschnittsgröße enthält. Die Querschnittsgröße der
Festdrossel F ist kleiner als die Querschnittsgröße des Pilotsitzes 14. Der Anker
3 taucht mit seinem unteren Ende lose in die Hülse 16 ein und begrenzt mit der Trennwand
T eine Hilfssteuerkammer 17, die über einen Durchgang 19 mit der Festdrossel F kommuniziert.
In der Hülse 16 kann optional ein weiterer Durchgang 20 zwischen der Festdrossel F
und der Hilfssteuerkammer 17 vorgesehen sein.
[0033] In einer mit Übermaß ausgebildeten Innenbohrung des Ankers 3 ist ein stößelförmiger
Pilotkegel 21 angeordnet, der oben einen durchbohrten Endflansch 22 zur Zusammenwirkung
mit einer Mitnehmerschulter 22' im Anker 3 aufweist, wobei der Endflansch 22 durch
eine Regelfeder 23 nach unten beaufschlagt wird, die sich an dem Magnetkörper 4 abstützt.
Optional ist ein Vorspann-Einstellkörper 24, z.B. eine Hülse, vorgesehen, entweder
wie gezeigt, zwischen dem Endflansch 22 und der Regelfeder 23 oder zwischen der Regelfeder
23 und dem Magnetkörper 4. Somit ist der Anker 3 bezüglich des Drucks in der Hilfssteuerkammer
17 druckausgeglichen.
[0034] Zwischen der Festdrossel F bzw. der Hilfssteuerkammer 17 und der Steuerkammer 15
ist eine Stelldrossel S vorgesehen, deren momentane Größe von der relativen Hubstellung
des Pilotkegels 21 bzw. des Ankers 3 in Bezug beispielsweise auf den Ventilsitz 12
abhängt. Die Stelldrossel S wird durch einen Durchgang 25 in der Trennwand T und einem
Steuerflächenabschnitt 26 am Pilotkegel 21 definiert, der zur Zusammenarbeit mit dem
Pilotsitz 14 den Durchgang 25 durchsetzt. Der Steuerflächenabschnitt 26 ist relativ
zur Achse des Pilotkegels und in Richtung zum Pilotsitz 14 schräg ansteigend ausgebildet.
Beispielsweise ist der Steuerflächenabschnitt 26 eine annähernd konische Verdickung
des im Querschnitt runden Pilotkegels 21, wobei die Erzeugende des Steuerflächenabschnittes
26 eine gerade oder eine konvexe oder konkave Kurve oder aus geradlinigen und/oder
gekrümmten Abschnitten zusammengesetzt sein kann.
[0035] Je weiter der Pilotkegel 21 mit dem Anker 3 bei bestromtem Proportionalmagneten gegenüber
der gezeigten Absperrstellung nach oben bewegt wird, desto enger wird der Querschnitt
der Stelldrossel S. Bei geöffnetem Pilotventil und sinkendem Druck in der Steuerkammer
15 wird aus dem Druck in der Hilfssteuerkammer 17, wie aus dem Lastdruck über die
Festdrossel F eingestellt, hydraulisch eine variierende Regelkraft K erzeugt, die
am Anker 3 in Schließrichtung des Pilotventils wirkt. Die Regelkraft K stellt eine
Rückmeldung des Lastdruckes an der Lastdruckseite dar und wird vom Proportionalmagneten
2 als weiterer Regelparameter bei geöffnetem Pilotventil gegen die Kraft der Regelfeder
23 verwendet, um eine exakte Mengenregelung vollständig unabhängig vom Lastdruck auszuführen.
[0036] Liegt an der Lastdruckseite Lastdruck an, dann wird in stromlosem Zustand des Proportionalmagneten
2, 2' der Pilotsitz 14 vom Pilotkegel 21 verschlossen (Regelfeder 23) der über die
Festdrossel F und die weit geöffnete Stelldrossel S in der Steuerkammer 15 aus dem
Lastdruck aufgebaute Druck drückt den Hauptkolben 10 auf den Ventilsitz 12.
[0037] Wird der Proportionalmagnet 2, 2' mit einem bestimmten Stromwert bestromt, der einer
bestimmten Geschwindigkeit des Hydromotors Z entspricht, dann generiert der Anker
3 gegen die Regelfeder 23 eine nach oben gerichtete Zugkraft, die dem Pilotkegel 21
vom Pilotsitz 14 abhebt, so dass der Druck in der Steuerkammer 15 zur Niederdruckseite
bzw. den Kanal 8 abfällt. Der Querschnitt der Stelldrossel S verengt sich, so dass
die Regelkraft K mit einem der Hubstellung des Ankers 3 entsprechenden Wert gegen
die Kraft der Regelfeder am Anker 3 wirkt. Da der Lastdruck aus dem Kanal 7 am Hauptkolben
10 auf einem Kreisringquerschnitt wirkt, der durch den Außendurchmesser des Hauptkolbens
10 und den Durchmesser des Ventilsitzes 12 definiert ist, wird der Hauptkolben 10
vom Ventilsitz 12 gehoben. Hydraulikmedium strömt vom Kanal 7 zum Kanal 8. Der Hauptkolben
10 nähert sich dabei dem Pilotkegel 21, so dass der Pilotsitz 14 abgedrosselt oder
schließlich verschlossen wird, und sich ein Gleichgewicht zwischen der Regelkraft
K, der Kraft der Regelfeder 23, und der Magnetkraft des Ankers 3 einstellt, und eine
Druckdifferenz zwischen dem Lastdruck im Kanal 7 und dem Druck im Kanal 8 entsteht,
die einer bestimmten Menge und damit der gewünschten Geschwindigkeit des Hydromotors
Z entspricht. Der Wert der Druckdifferenz wird bei gleichbleibender Bestromung nun
z.B. durch eine Regelung unabhängig von zumindest Änderungen des Lastdrucks konstant
gehalten. Steigt der Lastdruck (Vergrößerung der Druckdifferenz), dann nimmt die Regelkraft
K zu, und steigt der Druck in der Steuerkammer 15, so dass der Hauptkolben 10 am Ventilsitz
12 stärker abdrosselt und die Menge wiederum konstant hält. Sinkt der Lastdruck im
Kanal 7, dann nimmt die Regelkraft K ab und wird der Druck in der Steuerkammer 15
vermindert, so dass der Hauptkolben 10 am Ventilsitz 12 weniger abdrosselt und wiederum
die Menge konstant gehalten wird. Bei dieser Mengenregelung wirkt der Fortsatz 32
im Ventilsitz 12 mit.
[0038] Wird die Bestromung erhöht, dann drosselt die Stelldrossel S weiter ab, so dass die
Regelkraft K anwächst, bis sich erneut ein Gleichgewicht einstellt und für den neuen
Stromwert eine vom Lastdruck unabhängige Mengenregelung für nun eine größere Menge
oder andere Druckdifferenz erfolgt.
[0039] Umgekehrt wird bei einer geringeren Bestromung die Regelkraft K verringert, weil
die Regelfeder 23 den Pilotkegel 21 weiter nach unten schiebt, bis sich erneut ein
Gleichgewicht einstellt und die Menge unter Berücksichtigung der Regelkraft K konstant
gehalten wird. Die Regelkraft K wird hier am Pilotkegel 21 hydraulisch erzeugt und
über den Endflansch 22 und die Mitnehmerschulter 22' auf den Anker 3 übertragen.
[0040] Die in Fig. 6 gezeigte Ausführungsform des Proportional-Druckregelsitzventils 2,
2' (stromlos absperrend) unterscheidet sich von der der Fig. 5 dadurch, dass die Regelkraft
K direkt am Anker 3 erzeugt wird, wofür die Stelldrossel S zwischen dem Anker 3 und
der Hülse 16' angeordnet und so definiert ist, dass der Querschnitt der Stelldrossel
S nur von der Hubstellung des Ankers 3 bei bestromtem Proportionalmagneten 2, 2' abhängt.
[0041] Die Festdrossel F mündet in Fig. 6 in der Hülse 16' an einer Schulter 29 zwischen
einem obenliegenden ersten Dichtabschnitt 26 mit größerem Wirkdurchmesser und einem
unteren zweiten Dichtabschnitt 27 mit kleinerem Wirkdurchmesser. In der Hülse 16'
ist innen eine Steuerkante 31 vorgesehen. Ein seitlicher Durchgang 20 in der Hülse
16' verbindet unter Umgehen der Festdrossel F den Kanal 7 mit einer Ringkammer 25,
die von einem obenliegenden Abschnitt des Ankers 3, dem Einschraubkörper 1 und dem
oberen ersten Dichtabschnitt 26 der Hülse 16' begrenzt wird. Der Durchgang 20 dient
einem Druckausgleich für den oberen Teil des Ankers 3, der mit seinem unteren Ende
in die Steuerkammer 15 eintaucht, d.h., einem Druckausgleich bezüglich des Drucks
im Kanal 7 bzw. in der Steuerkammer 15.
[0042] Am Anker 3 ist ebenfalls ein oberer erster Dichtabschnitt 30 mit größerem Wirkdurchmesser
und ein der Steuerkammer 15 zugewandter unterer zweiter Dichtabschnitt 28 mit kleinerem
Wirkdurchmesser ausgebildet, zwischen denen eine konische Schulter geformt sein kann.
Die Dichtabschnitte 30, 28 am Anker 3 wirken mit den Dichtabschnitten 26 und 27 der
Hülse 16' zusammen. Im Dichtabschnitt 28 des Ankers 3 ist ein Steuerflächenabschnitt
26' vorgesehen, der sich beispielsweise als geradlinig oder gekrümmt in Richtung zum
Hauptkolben 10 abfallende Längsrille oder Steuerkerbe (alternativ eine konische Fläche)
darstellt, und blendenartig mit der Steuerkante 31 als die Stelldrossel zusammenwirkt,
und zwar direkt stromab der Festdrossel F. Ist bei bestromtem Proportionalmagneten
2, 2' der Pilotkegel 21 vom Pilotsitz abgehoben, dann sinkt wegen des zunehmenden
Querschnittes der Stelldrossel S und der Wirkung der Festdrossel F der Druck in der
Steuerkammer 15 relativ zum Druck in der Ringkammer 25. Über die Stelldrossel S entsteht
die in Schließrichtung orientierte Regelkraft K direkt am Anker, da der Lastdruck
in der Ringkammer 25 auf einer Kreisringfläche zwischen dem kleineren Querschnitt
des oberen Endes des Ankers 3 und dem größeren Querschnitt des Dichtabschnittes 30
nach unten wirkt, während der über die Festdrossel F und den momentanen Querschnitt
der Stelldrossel S gegenüber dem Lastdruck verringerte Druck in der Steuerkammer 15
auf derselben Kreisringfläche nach oben wirkt. Die die Regelkraft K erzeugende Druckdifferenz
entsteht dadurch, dass die Festdrossel F und die Stelldrossel S zur druckentlasteten
Steuerkammer 15 abdrosselt, während die Ringkammer 25 unter Umgehen der Festdrossel
F direkt mit dem Lastdruck aus dem Kanal 7 beaufschlagt wird. Der Proportionalmagnet
2, 2' regelt die Menge, die vom Kanal 7 in den Kanal 8 strömt vollständig lastunabhängig.
[0043] Der Verlauf der Regelkraft K kann eine Gerade sein, um die Menge unabhängig vom Wert
der Druckdifferenz konstant zu halten. Falls eine Regelung entsprechend anwenderspezifischen
Anforderungen erforderlich ist, kann durch entsprechende Gestaltung der Stelldrossei
S bzw. Wahl des Verlaufs der Regelkraft K über den Stellhub eine schräggestellte Gerade
oder eine gekrümmte Verlaufskurve eingestellt werden, beispielsweise durch die entsprechende
Gestaltung des Steuerflächenabschnittes 26, 26'. In jedem Fall wird dem Proportionalmagneten
2, 2' über die Regelkraft K eine Rückmeldung zum momentanen Lastdruck aufgezwungen,
damit der Proportionalmagnet die Menge unabhängig vom Lastdruck regelt.
[0044] Alternativ zu den Proportional-Druckregelsitzventilen 41, 50, 50' der Fig. 5 und
6 können unter Umständen auch Proportional-Druckregelsitzventile verwendet werden,
die beispielsweise aus
EP 0 837 275 A und
EP 0 893 607 A der Anmelderin bekannt sind.
1. Elektrohydraulische Steuervorrichtung (EHR) eines wenigstens einen einseitig oder
doppelseitig beaufschlagbaren Hydromotor (Z) aufweisenden Hubwerks (H) einer fahrbaren
Arbeitsmaschine (M), wobei die Steuervorrichtung (EHR) einen Hebenstrang (37) und
einen Senkenstrang (38) jeweils mit einem Proportional-Druckregelsitzventil mit leckagefreier
Sperrstellung für den Lastdruck, einen Lastdrucksignalkreis (LS) sowie ein elektrisches
Steuergerät (CU) aufweist, das mit den Proportionalmagneten (2, 2', 55), und Istzustände
meldenden Sensoren (49, 51, 52) verbunden ist, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest das im Hebenstrang (37) angeordnete Proportional-Druckregelsitzventil (41,
50, 50') mit einer Druckvorsteuerung (43) ausgebildet und vom Proportionaimagenten
(2, 2') lastdruckkompensierend betätigbar ist.
2. Elektrohydraulische Steuervorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass auch das im Senkenstrang (38) angeordnete Proportional-Druckregelsitzventil (50,
50') mit einer Druckvorsteuerung ausgebildet und vom Proportionalmagneten (2') lastdruckkompensierend
betätigbar ist.
3. Elektrohydraulische Steuervorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest der Hebenstrang (37) stromauf des Proportional-Druckregelsitzventils an
einen hydropneumatischen Gasdruckspeicher (48) angeschlossen ist.
4. Elektrohydraulische Steuervorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Hebenstrang (37) über ein Senkundär-Druckbegrenzungsventil (47, 47') oder ein
Umschaltventil (59) mit einem Tank (R) verbindbar ist.
5. Elektrohydraulische Steuervorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Sekundär-Druckbegrenzungsventil (47') durch einen Proportionalmagneten (55) verstellbar
ist.
6. Elektrohydraulische Steuervorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Umschaltventil (59) ein Schwarz/Weiß-Magnetschaltventil ist.
7. Elektrohydraulische Steuervorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Umschaltventil (59) ein 2/4-Magnetschaltventil ist, das in einer Schaltstellung
den Hebenstrang (37) gegenüber einem Tank (R) sperrt und den Lastdruck-Signalkreis
(LS) offen hält, und in der anderen Schaltstellung den Hebenstrang (37) und den Lastdruck-Signalkreis
(LS) zum Tank (R) entlastet.
8. Elektrohydraulische Steuervorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass für einen einseitig beaufschlagbaren Hydromotor (Z) der Lastdruck-Signalkreis (LS),
vorzugsweise über ein Wechselventil (57), nur an den Hebenstrang (37), oder für einen
doppelseitig beaufschlagbaren Hydromotor (Z) über ein weiteres Wechselventil (53)
stromab des jeweiligen Proportional-Druckregelsitzventils druckabhängig an den Hebenstrang
(37) oder den Senkenstrang (38) anschließbar ist.
9. Elektrohydraulische Steuervorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass in der Druckvorsteuerung (43) des Proportional-Druckregelsitzventils aus dem Lastdruck
hydraulisch eine zumindest auf einen Anker (3) des Proportionalmagneten (2, 2') einwirkende
Regelkraft (K) generiert wird, vorzugsweise derart, dass bei jedem eingestellten Wert
einer Bestromung des Proportionalmagneten (2, 2') die zwischen der Lastdruckseite
und der Niederdruckseite strömende Menge unabhängig von zumindest Änderungen des Lastdrucks
entweder konstant haltbar oder anwenderspezifisch regelbar ist.
10. Elektrohydraulische Steuervorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass das lastdruckunabhängig betätigbare Proportional-Druckregelsitzventil (41, 50, 50')
ausgebildet ist mit einem Ventilsitz (12) zwischen der Lastdruckseite und der Niederdruckseite,
einem mit dem Ventilsitz (12) zusammenwirkenden, eine Sitzfläche (11) aufweisenden
Hauptkolben (10), der in einer Steuerkammer (15) aus der Absperrstellung am Ventilsitz
abgedichtet verschiebbar ist, einem aus einem Pilotsitz (14) im Hauptkolben (10) und
einem mit dem Pilotsitz (14) zusammenwirkenden Pilotkegel (21) bestehenden Druckvorsteuerungs-Pilotventil
zwischen der Steuerkammer (15) und der Niederdruckseite, einer den Pilotkegel (21)
beaufschlagenden Regelfeder (23), und dem das Pilotventil mit dem Anker (3) betätigenden
Proportionalmagneten (2, 2'), der bei Bestromung in zumindest einer Stellrichtung
seines Stellhubes gegenüber einer Ausgangsstellung mit dem Pilotkegel (21) koppelbar
ist, wobei zwischen der Lastdruckseite und der Steuerkammer (15) eine Strömungsverbindung
(18) mit einer Festdrossel (F) und zwischen der Festdrossel (F) und der Steuerkammer
(15) eine Stelldrossel (S) vorgesehen sind, wobei die Größe der Stelldrossel (S) bei
geöffnetem Pilotventil über den Stellhub des Ankers (3) variabel ist, und die Stelldrossel
(S) aus dem Lastdruck direkt oder über den Pilotkegel (21) am Anker (3) die von der
Druckdifferenz zwischen der Lastdruckseite und der Niederdruckseite abhängige Regelkraft
(K) erzeugt.
11. Elektrohydraulische Steuervorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Regelfeder (23) den Pilotkegel (21) in Schließrichtung beaufschlagt, dass der
bestromte Proportionalmagnet (2, 2') den Pilotkegel (21) mit dem Anker (3) in Öffnungsrichtung
des Pilotventils beaufschlagt, und dass die über die Stelldrossel (S) hydraulisch
erzeugte Regelkraft (K) am Anker (3) in Schließrichtung des Pilotventils wirkt.
12. Elektrohydraulische Steuervorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Regelfeder den Pilotkegel in Öffnungsrichtung beaufschlagt, dass der bestromte
Proportionalmagnet den Pilotkegel mit dem Anker in Schließrichtung beaufschlagt, und
dass die mit der Stelldrossel (S) hydraulisch erzeugte Regelkraft (K) am Anker in
Öffnungsrichtung des Pilotventils wirkt.
13. Elektrohydraulische Steuervorrichtung nach wenigstens einem der Ansprüche 9 bis 12,
dadurch gekennzeichnet, dass zwischen dem Anker (3) und der mit der Festdrossel (F) kommunizierenden, ein Ende
des Ankers (3) aufnehmenden Steuerkammer (15) eine Hilfssteuerkammer (17) vorgesehen
ist, die von der Steuerkammer (15) durch eine einen Durchgang (25) aufweisenden Trennwand
(T) separiert wird, durch welchen Durchgang (25) sich der Pilotkegel (21) bis in die
Steuerkammer (15) erstreckt, dass der Pilotkegel (21) einen Steuerflächenabschnitt
(26) aufweist, der in Richtung zum Pilotsitz (14) und relativ zu einer Achse des Pilotkegels
(21) allmählich ansteigt, und dass die Steildrossel (S) durch den Steuerflächenabschnitt
(26) und den Durchgang (25) definiert ist.
14. Elektrohydraulische Steuervorrichtung nach wenigstens einem der Ansprüche 9 bis 12,
dadurch gekennzeichnet, dass sich der Anker (3) bis in die Steuerkammer (15) erstreckt und mit wenigstens einem
Dichtabschnitt (28, 30) in einem stationären Dichtabschnitt (26, 27) abgedichtet verschiebbar
ist, der die Steuerkammer (15) begrenzt und mit der Festdrossel (F) kommuniziert,
und dass die Stelldrossel (S) zwischen den Dichtabschnitten (28, 30, 26, 27) definiert
wird.
15. Elektrohydraulische Steuervorrichtung nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass der Anker (3) und eine Führungsbohrung jeweils der Steuerkammer (15) abgewandt den
ersten Dichtabschnitt (26, 30) mit größerem Wirkdurchmesser, und der Steuerkammer
(15) zugewandten zweiten Dichtabschnitt (27, 28) mit kleinerem Wirkdurchmesser aufweisen,
von denen der erste Dichtabschnitt (30) des Ankers (3) eine gegenüber der Steuerkammer
(15) abgedichtete und mit der Lastdruckseite kommunizierende Ringkammer (25) begrenzt,
dass die Festdrossel (F) zwischen den ersten und zweiten Dichtabschnitten (26, 27)
in die Führungsbohrung mündet, dass der Anker (3) in dem zweiten Dichtabschnitt (28)
einen in Richtung zur Steuerkammer (15) schräg abfallenden Steuerflächenabschnitt
(26') aufweist, und dass an der zur Steuerkammer (15) weisenden Seite der Festdrossel
(F) zwischen den ersten und zweiten Dichtabschnitten (26, 27) eine umlaufende Steuerkante
(31) vorgesehen ist, die mit dem Steuerflächenabschnitt (26) die hier blendenartig
ausgebildete Stelldrossel (S) definiert.