[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Aufnahme-, Halte- und/oder Handhabungsvorrichtung
für flächige Gegenstände mit wenigstens zwei steuerbaren Sauggreifern, welche die
Merkmale des unabhängigen Anspruchs 1 aufweist. Die Erfindung betrifft zudem ein Verfahren
zur Aufnahme, zum Halten und/oder zur Handhabung von flächigen Gegenständen über mindestens
zwei steuerbare Sauggreifer mit den Merkmalen des unabhängigen Verfahrensanspruchs
16.
[0002] Bei der Verarbeitung und/oder Verpackung von Artikeln und Stückgütern werden diese
oftmals in mehreren Palettenlagen übereinander gestapelt, wobei zwischen die einzelnen
Lagen sog. Zwischenlagen oder Trennschichten in Form von flächigen Gegenständen eingelegt
sein können. Solche flächige Gegenstände bzw. Platten können bspw. durch Kartonzwischenlagen,
Kunststoffzwischenlagen, Hohlkammerplatten, Platten aus Wellpappe oder Stegpappe,
wahlweise aus Karton oder Kunststoff gebildet sein. Sollen flächige Gegenstände wie
bspw. gestapelte Platten einzeln angehoben werden, so entstehen oftmals Probleme,
da die Gegenstände oder Platten häufig dazu neigen, aneinander zu haften. Für diese
unerwünschten Hafteffekte können bspw. Adhäsionskräfte oder auch mechanische Faserverschränkungen
oder Unterdruckanhaftungen verantwortlich sein, die beim Anheben einzelner Platten
reduziert oder unwirksam gemacht werden müssen. Je schneller die Taktzeiten der Greif-
und Hebevorrichtungen sind, desto ausgeprägter treten diese unerwünschten Hafterscheinungen
auf. Um das Aneinanderhaften der Platten zu vermeiden oder zumindest abzuschwächen,
können beim Anheben einer zuoberst liegenden Platte die darunter liegenden Platten
bspw. mittels geeigneter Bürstenelemente zurückgehalten werden. Auch das Anheben und
Aufbiegen der seitlichen Ränder der obersten Platte hat sich in der Praxis als wirksame
Maßnahme zur Verhinderung des Mitzieheffektes herausgestellt. Eine weitere Maßnahme
zur Vermeidung der genannten Probleme kann die Verwendung von Rahmenmagazinen mit
Vorseparierung der Platten sein.
[0003] Die
EP 0 639 519 A1 zeigt eine Vereinzelungsvorrichtung für Plattenmaterial mit mehreren vertikal orientierten
Sauggreifern, die eine zuoberst liegende Platte eines Plattenstapels zum Anheben kontaktieren.
Ein randseitig angeordneter Sauggreifer ist schwenkbar und/oder in seiner Aufhängung
in horizontaler Richtung verschiebbar ausgebildet, so dass er den seitlichen Rand
der Platte vor dem Anheben der gesamten Vorrichtung seitlich nach oben biegen kann.
[0004] Eine Vorrichtung zum Vereinzeln von flexiblen plattenartigen Werkstücken wie bspw.
Blechplatten mittels als Tragsaugern bezeichneten Sauggreifern ist weiterhin aus der
EP 1 215 148 A1 bekannt. Der Mehrzahl von Sauggreifern sind randseitig angeordnete sog. Trennsauger
zugeordnet, die über ein Gelenk um einen geringen Betrag gegenüber den in vertikaler
Ausrichtung arbeitenden Tragsaugern verschwenkbar sind, so dass sie vor dem Anheben
der Platte deren Randbereich von der darunter liegenden Platte anheben und nach oben
biegen können.
[0005] Die
EP 1 864 922 B1 offenbart eine Vorrichtung und ein Verfahren zum Abheben der obersten Kunststoffplatte
von einem Plattenstapel mittels Sauggreifern. Diese werden auf die oberste Kunststoffplatte
aufgesetzt, wonach ein Unterdruck angelegt und die oberste Platte vom Plattenstapel
angehoben wird. Um das Anhaften der obersten Platte an der darunter liegenden Platte
zu verhindern, wird die aufgenommene Kunststoffplatte während der Abhebebewegung zunächst
parallel zum Plattenstapel abgehoben und danach wechselseitigen Biegungen unterworfen.
Die offenbarte Vorrichtung zum Abheben der obersten Kunststoffplatte vom Plattenstapel
umfasst einen höhenverschiebbaren Träger mit daran angeordneten Sauggreifern, die
mit einer Unterdruckquelle in Verbindung gebracht werden können, wobei paarweise äußere
und innere Sauger angeordnet sind. Die inneren Sauger können zeitweise mit einer Vakuumquelle
und die äußeren Sauger zeitweise und abwechselnd mit einer Vakuumquelle und einem
Druckluftanschluss über ein Schaltventil in Verbindung gebracht werden.
[0006] Das vorrangige Ziel der Erfindung besteht darin, eine zuverlässig arbeitende Vorrichtung
und ein entsprechendes Verfahren zur Aufnahme, zum Halten und/oder zur Handhabung
von flächigen Gegenständen mittels steuerbarer Sauggreifer zur Verfügung zu stellen,
mit deren Hilfe ohne weitere unterstützende Mittel wie bspw. Zwischenlagenmagazine
mit Bürstenelementen und/oder Vorseparierungen oder andere Rückhaltesysteme die flächigen
Gegenstände wie Platten o. dgl. einzeln von Stapeln aufgenommen werden können, ohne
dass die darunter liegenden Gegenstände oder Platten mitgezogen und/oder dabei verrutscht
werden. Dabei sollen insbesondere im Interesse einer industriellen Einsatzmöglichkeit
hohe Taktzahlen realisierbar sein, ohne dass die Handhabungspräzision darunter leidet.
Zudem sollen die Vorrichtung und das entsprechende Verfahren kostengünstig betreibbar
bzw. durchführbar sein.
[0007] Diese Ziele der Erfindung werden mit den Gegenständen der unabhängigen Ansprüche
erreicht. Merkmale vorteilhafter Weiterbildungen der Erfindung finden sich in den
abhängigen Ansprüchen. Zur Erreichung der genannten Ziele schlägt die Erfindung eine
Aufnahme-, Halte- und/oder Handhabungsvorrichtung für flächige Gegenstände mit mindestens
zwei steuerbaren Sauggreifern vor. Die zwei oder mehr Sauggreifer befinden sich jeweils
an freien Enden beweglicher und zumindest in Teilbereichen elastisch oder auch gelenkig
verformbarer, an einer Brücke gelagerter und/oder dort abgestützter Auslegerarme und
sind dort bevorzugt in einer Weise fixiert, dass sie sich nicht in irgendeiner beliebigen
Richtung gelenkig bewegen lassen, sondern ihre Hub- und Schwenkbewegungen im Zusammenhang
mit den sich elastisch und/oder gelenkig verformenden Auslegerarmen ausführen. Diese
typischerweise symmetrisch und flügelartig angeordneten Auslegerarme umfassen jeweils
wenigstens einen Unterzug und einen Oberzug, die am freien Ende des Auslegerarms aufeinandertreffen
und dort je nach Auslegung der mechanischen Eigenschaften der Auslegerarme wahlweise
weitgehend starr, d.h. nicht gelenkig verbunden oder lediglich abgestützt sind, ggf.
in sog. fliegender Lagerung. Zudem ist dort auch der jeweilige Sauggreifer angeordnet,
wobei auch diese Verankerung wahlweise nicht gelenkig, sondern starr bzw. im Umfang
der elastischen Eigenschaften des Oberzugs und des Unterzugs ebenfalls geringfügig
elastisch sein kann.
[0008] Eine alternative Variante kann vorsehen, dass die Verbindung zwischen Oberzug und
Unterzug am freien Ende des jeweiligen Auslegerarms biegeweich oder auch gelenkig
ausgebildet ist. Bei dieser Ausführungsform ist es allerdings notwenig, dass der Sauggreifer
entweder am Oberzug oder am Unterzug derart fixiert ist, dass er dort nicht gelenkig
gelagert, sondern allenfalls geringfügig elastisch beweglich ist, da ansonsten die
exakte Steuerung der Ausrichtung der Sauggreifer aufgrund der kinematischer Unbestimmtheit
deutlich beeinträchtigt sein könnte. So kann der Sauggreifer bspw. weitgehend starr
am Unterzug fixiert sein, typischerweise in rechtwinkeliger Ausrichtung, während die
Verbindung zwischen Oberzug und Unterzug und/oder zwischen Oberzug und Sauggreifergehäuse
gelenkig oder biegeweich ausgelegt sein kann.
[0009] Im Bereich der Brücke können der Oberzug und der Unterzug wahlweise beabstandet voneinander
gelagert sein, wobei der Unterzug insbesondere ortsfest an der Brücke fixiert sein
kann und dem Oberzug ein geeigneter Aktor zur Erzeugung einer variabel steuerbaren
Zugkraft mit zumindest einer horizontalen Richtungskomponente ungefähr parallel zur
Längserstreckungsrichtung des Auslegerarms zugeordnet ist. Dieser Aktor kann insbesondere
durch eine geeignete Zugeinrichtung wie bspw. einem Linearantrieb o. dgl. gebildet
sein. Daneben kommen jedoch grundsätzlich auch andere Betätigungsprinzipien in Frage
wie Drehantriebe, die über Zugmittel eine Zugkraft in die gewünschte Richtung erzeugen
können. Als Linearantriebe eignen sich insbesondere pneumatisch oder hydraulisch wirkende
bzw. betätigte Stellantriebe oder Stellzylinder, die wahlweise einfach oder doppelt
wirkend ausgelegt sein können. Die benötigte Zugkraft zur Verformung der elastisch
in ihre Ausgangslage zurück drängenden Auslegerarme kann wahlweise mit Hilfe einer
entsprechend wirkenden Mechanik auch durch einen Druckzylinder aufgebracht werden.
[0010] Neben der erwähnten Fixierung der separaten Unterzüge zweier symmetrisch angeordneter
Auslegerarme an der mittig angeordneten Brücke sind auch Varianten möglich, bei denen
bspw. ein einziger durchgängiger Unterzug eingesetzt wird, der wahlweise an der Brücke
fixiert sein kann oder in fliegender Lagerung lediglich dort abgestützt wird, wenn
sich die Sauggreifer unter konvexer Krümmung des Unterzugs nach oben bewegen. Bei
der Variante mit fliegender Lagerung kann es sinnvoll sein, auf eine exakt synchrone
Auslenkung der für die Verformungsbewegungen der Auslegerarme verantwortlichen Aktoren,
Stellzylinder etc. zu achten, damit das Auslegerarmpaar nicht asymmetrisch verformt
wird und bspw. in eine der beiden Längsrichtungen der Auslegerarme ausweicht, da dies
einer möglichst exakten Positionierbarkeit der Sauggreifer abträglich wäre. Bei einer
mittigen Verankerung der Unterzüge bzw. des einzigen durchgängigen Unterzugs kann
dieser Effekt dagegen nicht auftreten, da die beiden Auslegerarme grundsätzlich unabhängig
voneinander steuerbar und verformbar sind, ohne dass dies irgendwelche, ggf. negativen
Auswirkungen auf die Lagesteuerung der Sauggreifer haben kann.
[0011] Die erfindungsgemäße Vorrichtung ermöglicht eine Bewegungsführung für die zwei oder
mehr Sauggreifer, die auch unter dem Begriff "Fin-Ray"-Prinzip bekannt ist oder diesem
Prinzip ähnelt. Die Bewegungsbahnen der Sauggreifer ermöglichen das Anheben von Platten,
Bögen oder anderen flächigen Gegenständen von Stapeln durch anfängliches seitliches
Anheben, ohne dass gleichzeitig schon der mittlere Bereich des flächigen Gegenstandes
von der darunter liegenden Fläche abgelöst wird. Die Ablösung der randseitigen Bereiche
verhindert jedoch die unerwünschten Hafteffekte, so dass das anschließende Abheben
des gesamten flächigen Gegenstandes erfolgen kann, ohne dass dabei der darunter liegende
Gegenstand mitgezogen, seitlich verschoben oder auf andere unerwünschte Weise beeinflusst
wird. Wahlweise kann der flächige Gegenstand unter gleichzeitigem Zurückschwenken
der Sauggreifer in die ursprüngliche vertikale Ausgangsposition abgehoben werden.
Ebenso möglich ist es jedoch auch, den flächigen Gegenstand unmittelbar nach dem Anheben
der Sauggreifer vom Stapel abzuheben, ohne die Sauggreifer zunächst in die ursprüngliche
vertikale Ausgangsposition zurückschwenken zu müssen.
[0012] Die gemäß einer ersten Ausführungsvariante relativ biegesteife Auslegung der Verbindungsstelle
zwischen Oberzug, Unterzug und Sauggreifer ermöglicht einen gewünschten und ggf. bevorzugten
Bewegungsverlauf der Sauggreifer, die in einer seitlichen Ansicht den dynamischen
Auf- und Abbewegungen von Flügeln ähneln. Um diese Bewegungsverläufe zu erzielen,
bei denen die Auslegerarme über ihre gesamte Länge verformt werden, kann es sinnvoll
sein, die Verbindungsstellen zwischen Oberzug und Unterzug sowie zwischen dem Auslegerarm
und den Sauggreifern nicht gelenkig, sondern starr oder allenfalls in gewissen Grenzen
elastisch auszubilden. Bei entsprechender Dimensionierung der Elastizitäten der einzelnen
Elemente der Auslegerarme können die in einer ersten Lage annähernd vertikal ausgerichteten
Sauggreifer bei Betätigung der den Oberzügen der Auslegerarme zugeordneten Zugeinrichtungen
jeweils eine bogenförmige Bewegungsbahn beschreiben und werden dabei gleichzeitig
winkelig angestellt, so dass der jeweils aufgenommene flächige Gegenstand mit seinem
mittleren Abschnitt nach oben gegen die Unterseite der Brücke gezogen wird, während
seine seitlichen Randbereiche durch die sich hebenden und gleichzeitig sich mit ihren
Unterseiten nach außen drehenden Sauggreifern vom Stapel abgehoben werden.
[0013] Wahlweise kann gemäß einer alternativen Ausführungsvariante zumindest eine der beiden
Verbindungsstellen zwischen dem Sauggreifer und dem Oberzug oder dem Unterzug flexibel
oder gelenkig ausgebildet sein, wodurch ein modifiziertes Verformungsverhalten der
Auslegerarme und damit ein modifizierter Bewegungsverlauf der Sauggreifer realisierbar
sein kann, deren Bewegungsverlauf zwar in einer seitlichen Ansicht gleichermaßen den
dynamischen Auf- und Abbewegungen von Flügeln ähneln kann, ggf. jedoch mit in Richtung
Sauggreifer stärkerer Krümmung. Bei entsprechender Dimensionierung der Elastizitäten
der einzelnen Elemente der Auslegerarme können die in einer ersten Lage annähernd
vertikal ausgerichteten Sauggreifer bei Betätigung der den Oberzügen der Auslegerarme
zugeordneten Zugeinrichtungen jeweils eine bogenförmige Bewegungsbahn beschreiben
und werden dabei gleichzeitig winkelig angestellt, so dass der jeweils aufgenommene
flächige Gegenstand mit seinem mittleren Abschnitt nach oben gegen die Unterseite
der Brücke gezogen wird, während seine seitlichen Randbereiche durch die sich hebenden
und gleichzeitig sich mit ihren Unterseiten nach außen drehenden Sauggreifern vom
Stapel abgehoben werden. Mit dem gelenkig am Sauggreifer bzw. dessen Gehäuse angreifenden
Oberzug kann die Krümmung der Auslegerarme bei zunehmender Auslenkung an ihren freien
Enden stärker zunehmen als in den übrigen Abschnitten.
[0014] Gemäß einer weiteren möglichen Ausführungsvariante der erfindungsgemäßen Vorrichtung
sind der Oberzug und der Unterzug jedes Auslegerarms zwischen der Brücke und dem freien
Ende über wenigstens einen Verbindungssteg miteinander verbunden. Diese Verbindungsstelle
zwischen dem wenigstens einen Verbindungssteg und dem Unterzug kann entweder weitgehend
biegesteif, biegeweich oder auch gelenkig ausgebildet sein. Auch kann die Verbindungsstelle
zwischen dem wenigstens einen Verbindungssteg und dem Oberzug wahlweise weitgehend
biegesteif oder gelenkig ausgebildet sein. Wahlweise können zwischen dem Oberzug und
dem Unterzug jedes Auslegerarmes zwei, drei oder mehr Verbindungsstege angeordnet
sein. Den gelenkigen Verbindungsstellen kann wahlweise jeweils ein Federelement zugeordnet
sein, um für eine automatische Rückstellung in die Grundstellung zu sorgen.
[0015] Diese flächig, säulenartig, gerüstartig oder bspw. auch als Kreuzverstrebungen ausgebildeten
Verbindungsstege können dafür sorgen, dass die auf den Oberzug einwirkenden Zugkräfte,
die zum Heben und gleichzeitigen Schwenken der freien Enden der Auslegerarme sowie
der daran befestigten Sauggreifer führen, weitgehend gleichmäßig auch auf den Unterzug
übertragen werden. Der Unterzug übt in diesem Fall eine stützende und versteifende
Wirkung aus und verhindert, dass die freien Enden zu stark nach außen gebogen werden,
ohne dass sie gleichzeitig in dem gewünschten Ausmaß gehoben werden. Die Kräfteverteilung
über den Oberzug auf den Unterzug bewirkt letztlich die gewünschte Verformung des
Auslegerarms über seine gesamte Länge. Durch die oben erwähnten optionalen gelenkigen
Verbindungen, die anstelle einer biegesteifen Anlenkung relativ nachgiebig ausgebildet
sein können, kann das lokale wie auch das gesamte Verformungsverhalten der Auslegerarme
beeinflusst und modifiziert werden. So kann es ggf. sinnvoll sein, die Auslegerarme
sich zu ihren freien Enden hin zunehmend stärker verformen zu lassen, während die
Abschnitte in Nähe ihrer Aufhängung steifer ausgebildet sein können.
[0016] Die erwähnten Verbindungsstege sind jedoch keinesfalls zwingend erforderlich, sondern
als Option zu verstehen, mit deren Hilfe die elastischen Eigenschaften der Auslegerarme
in geeigneter Weise beeinflusst werden können. So sind durchaus Varianten ohne Verbindungsstege
zwischen dem Oberzug und dem Unterzug oder mit nur einem Verbindungssteg bzw. mit
einer nahezu beliebigen Anzahl unterschiedlich positionierter Verbindungsstege oder
ggf. auch gekreuzt verbundenen Verbindungsstegen möglich.
[0017] Es sei an dieser Stelle betont, dass der Oberzug und der Unterzug nicht zwingend
als flache Bauteile mit dazwischen angeordneten Streben ausgebildet sein müssen. So
kann eine alternative Ausführungsvariante auch vorsehen, dass zumindest Bereiche der
Auslegerarme durch ein integriertes Volumenbauteil, insbesondere durch ein Verbundbauteil
mit definierten elastischen Eigenschaften gebildet sind. Wenn in diesem Zusammenhang
von einem Volumenbauteil die Rede ist, so kann damit bspw. ein geschäumtes Bauteil
mit oder ohne Durchbrüche oder Aussparungen, ein Wabenstrukturbauteil oder Ähnliches
gemeint sein. Dem Fachmann sind aufgrund seines Fachwissens weitere alternative Varianten
geläufig, mit denen er die gewünschten Material- und Elastizitätseigenschaften erreichen
kann, um letztlich das Verformungsverhalten der Auslegerarme zu erreichen, das dem
erwähnten "Fin-Ray"-Prinzip ähnelt. Normalerweise wird als Fin Ray Effekt ein bei
Fischen beobachtetes Phänomen bezeichnet, nach dem Schwanzflossen bestimmter Fische
bei seitlichem Druck nicht in Druckrichtung ausweichen, sondern sich in entgegen gesetzte
Richtung wölben, d.h. in die Richtung, aus welcher der Druck kommt. Im vorliegenden
Zusammenhang wird das "Fin-Ray"-Prinzip in der Art abgewandelt, dass die flossenartige
Bewegung der an den Auslegerarmen angeordneten Sauggreifer nicht durch einen Druck
auf die Oberseite des Oberzugs der Auslegerarme, sondern durch die Zugkraft in horizontale
Richtung auf den Oberzug bewirkt wird. Ob hierfür ein Bauteil verwendet wird, das
in beschriebener Weise aus den deutlich erkennbaren Elementen Oberzug, Unterzug und
Querstreben besteht, oder ob ein Bauteil zum Einsatz kommt, bei dem die einzelnen
Elemente in integrierter Bauweise zusammengefasst sind, ist für die Funktion und die
Umsetzung des gewünschten Bewegungs- und Verformungsverhaltens grundsätzlich unerheblich.
[0018] Auch bei Verwendung solcher Verbundbauteile ergeben sich wiederum die beiden alternativen
Varianten eines einstückigen Bauteils mit durchgängigem Unterzug und damit durchgängiger
Formgebung oder einer zweiteiligen Ausführung bei separaten Auslegerarmen, die symmetrisch
zueinander angeordnet sind, jedoch zwingend eine mittige Lagerung an der Brücke benötigen,
typischerweise in Höhe des Unterzugs bzw. der Unterseite der Auslegerarme. Bei der
einstückigen Variante mit durchgängigem Unterzug und damit dem integrierten Bauteil,
das beide Auslegerarme eines symmetrischen Paares umfasst, kann der Unterzug wahlweise
mittig an der bereits oben erwähnten Brücke fixiert oder dort in fliegender Lagerung
bei Bedarf abgestützt werden. Bei der einstückigen, durchgängigen Variante kann zumindest
der einteilige Unterzug wie eine Blattfeder wirken, die in ihre gerade Ausgangslage
zurückstrebt, sobald keine Verformungs- oder Zugkräfte mehr angreifen. Bei dieser
Variante kann es weiterhin von Vorteil sein, wenn dem als Blattfeder wirkenden Unterzug
eine zusätzliche Verstärkung zugeordnet ist, so dass sich ein Aufbau ähnlich einer
mehrlagigen Blattfeder ergeben kann. Eine solche zusätzliche Verstärkung kann wirksam
einem Versagen des Bauteils nach längerem Betrieb vorbeugen, bspw. einem Ermüdungsbruch.
[0019] Die Zugeinrichtungen, die für die horizontale oder schräg nach oben gerichtete Zugbewegungen
auf den Oberzug sorgen, können bspw. durch annähernd horizontal oder flach geneigt
wirkende Linearmotoren gebildet sein, die vorzugsweise gegen die Brücke abgestützt
sind. Solche Linearmotoren können bspw. als Pneumatik- oder Hydraulikzylinder, als
elektrische Linearmotoren oder auch als Zugmittelantriebe ausgebildet sein. Die Sauggreifer
sind vorzugsweise an sich bekannte Bauelemente, die über Schlauchleitungen an eine
zentrale Unterdruckversorgung angeschlossen und dadurch individuell oder gemeinsam
in ihrem Saugverhalten gesteuert sein können. Die Biegebewegung des Unterzugs lässt
sich durch einstellbare Endanschläge, Distanzstücke o. dgl. justieren, insbesondere
durch Distanzelemente bei Druckluftzylindern. Es muss an dieser Stelle nicht gesondert
betont werden, dass bei Verwendung von zwei einzelnen Aktoren für ein gemeinsam zu
steuerndes Paar von Auslegerarmen für eine synchrone Auslenkung und Steuerung der
Aktoren gesorgt werden kann, sofern ein gleichmäßiges Verformen beider Auslegerarme
gewünscht ist. Ebenso möglich sind jedoch asymmetrische Hub- und Verformungsbewegungen,
die durch eine versetzt gesteuerte Hubbewegung der Aktoren ausgelöst werden können.
In diesem Fall kann durch gezielte Betätigung mehrerer Aktoren eine nahezu beliebige
ungleichmäßige Verformungs- und damit Hebebewegung der erfindungsgemäßen Vorrichtung
bewirkt werden.
[0020] Die erfindungsgemäße Vorrichtung weist typischerweise eine hängende Anordnung auf
und kann bspw. über einen horizontal und/oder vertikal verstellbaren Auslegerarm bewegt
werden, an dessen Ende über eine zentrale Säule der komplette Sauggreiferkopf mit
allen Steuerungs- und Bewegungskomponenten hängend fixiert sein kann. Ggf. kann diese
Säule zusätzlich drehbar ausgebildet sein, was jedoch je nach Einsatzzweck nicht unbedingt
erforderlich ist. Der erwähnte Auslegerarm kann wiederum an einem Maschinengestell,
einer Drehsäule o. dgl. aufgehängt sein, die eine Bodenverankerung aufweisen kann.
[0021] Die Erfindung betrifft zudem ein Verfahren zur Aufnahme, zum Halten und/oder zur
Handhabung von flächigen Gegenständen über mindestens zwei steuerbare Sauggreifer.
Diese Sauggreifer sind jeweils an freien Enden beweglicher und zumindest in Teilbereichen
elastisch verformbarer, an einer Brücke gelagerter Auslegerarme angeordnet und fixiert.
Die Auslegerarme umfassen jeweils wenigstens einen Unterzug und einen Oberzug, die
am freien Ende des Auslegerarms aufeinandertreffen und dort starr verbunden sind und
im Bereich der Brücke voneinander beabstandet gelagert sind, wobei der Unterzug ortsfest
an der Brücke fixiert ist und der Oberzug über eine Zugeinrichtung mit zumindest einer
horizontalen Richtungskomponente ungefähr parallel zur Längserstreckungsrichtung des
Auslegerarms bewegt wird. Die in einer ersten Lage annähernd vertikal ausgerichteten
Sauggreifer beschreiben durch die auf die Oberzüge der Auslegerarme wirkenden Zugkräfte
jeweils eine bogenförmige Bewegungsbahn und werden dabei winkelig angestellt. Gemäß
der vorliegenden Erfindung erfahren die Auslegerarme durch eine Zugbewegung auf die
Oberzüge jeweils eine Verformung, bei der sich der untere Schenkel nach oben biegt,
während der obere Schenkel verkürzt bzw. in Richtung zur Brücke bewegt wird, wodurch
die freien Enden mitsamt den daran angeordneten Sauggreifern nach oben gebogen werden.
Dabei werden die Auslegerarme bei Einwirkung der Zugkräfte jeweils als Ganzes mitsamt
den Oberzügen und Unterzügen elastisch verformt, was auch als "Fin-Ray"-Prinzip bekannt
ist.
[0022] Die vorliegende Erfindung behebt einige Nachteile, die bei den bisher bekannten Hebevorrichtungen
identifiziert werden konnten. So erfordert der permanent herrschende Kostendruck günstigere
Anlageaufstellungen. Die erfindungsgemäße Vorrichtung und das entsprechende Verfahren
ermöglichen den Verzicht auf sog. Zwischenlagenmagazine, auf Einrichtungen zur Vorseparierung
der gestapelten Platten sowie auch auf anders ausgestaltete Rückhaltesysteme, wodurch
der Anlagenpreis reduziert werden kann. Die Beschickung der Anlage mit gestapelten
flächigen Gegenständen, wie sie bspw. als Zwischenlagen bei Gebindelagen und Paletten
mit Getränkebehältern eingesetzt werden, kann ohne Mehraufwand und ohne Kostensteigerung
automatisiert werden. Hinzu kommt, dass an die Ablagegenauigkeit des Stapels keine
sehr hohen Anforderungen zu stellen sind, da die Aufnahmevorrichtung relativ tolerant
hinsichtlich der exakten Position der aufzunehmenden Gegenstände ist.
[0023] Im Gegensatz zur erwähnten horizontal oder schräg auf die Oberzüge der Auslegerarme
wirkenden Zugkraft können die Auslegerarme wahlweise auch durch Schubkräfte verformt
werden. Alternativ kann die Verformung beider Auslegerarme eines Paares auch über
eine einige, vertikal nach oben wirkende Zugkraftkomponente bewirkt werden, wobei
die Oberzüge ggf. gelenkig miteinander verbunden sein und über ein geeignetes Zugelement
nach oben gezogen werden können, wodurch sich die erwähnte Fin-Ray-Verformung in entsprechender
Weise erzielen lässt.
[0024] Die Auslegerarme können aus den unterschiedlichsten Materialien gefertigt sein, wahlweise
auch in Kombination jeweils unterschiedlicher Materialien, die durch Kleben, Verschrauben,
Verschweißen oder bspw. mittels Stecksystemen miteinander verbunden sein können. So
können bspw. die oben erwähnten Verbindungsstege vertikal oder diagonal angeordnet
sein, wobei die starren oder gelenkigen Verbindungen lösbar oder unlösbar ausgebildet
sein können. Die Verbindungsstege lassen sich bspw. als flächige Teile oder als dünne,
vorzugsweise knicksteife Streben aus geeignetem Material herstellen, so bspw. aus
spritzgegossenem Kunststoff. Bei einer gelenkigen oder gelenkähnlichen Verbindung
kann auch eine unterstützende Feder verbaut oder in der Verbindungsstelle integriert
sein, die für ausreichende Rückstellkräfte sorgen kann, um den Auslegerarm aus einer
ausgelenkten Lage in die entspannte Ruhelage bringen zu können.
[0025] Weiterhin kann die erfindungsgemäße Handhabungsvorrichtung mit anderen Greifaufgaben
kombiniert eingesetzt werden, so bspw. mit mechanisch wirkenden Palettengreifern,
Deckrahmengreifern o. dgl., die vorzugsweise am selben Gestell angeordnet sind, so
dass eine integrierte Bauweise entsteht.
[0026] Eine weitere Ausführungsvariante der beweglichen Funktionsbauteile der erfindungsgemäßen
Vorrichtung zur Aufnahme, zum Halten und/oder zur Handhabung von flächigen Gegenständen
wie Karton-, Kunststoff- oder Metallplatten oder auch Hohlkammerplatten aus Kunststoff
oder Pappe, wie sie bspw. als Zwischenlagen von mehrlagig gestapelten Palettenlagen
mit Getränkebehältern eingesetzt werden, kann vorsehen, dass sich die steuerbaren
Sauggreifer jeweils einzeln oder paarweise an freien Enden von gelenkig beweglichen
und verformbaren Auslegerarmen befinden, die bspw. in symmetrischer Anordnung an einer
Brücke gelagert und dort fixiert oder auch nur abgestützt und/oder fliegend gelagert
sein können. Die Auslegerarme können bei einer solchen Ausführungsvariante nicht elastisch
verformbar ausgebildet, sondern durch mehrere gelenkig miteinander verbundene starre
Plattensegmente gebildet sein, die in Zusammenwirkung eine ähnliche Bewegung ermöglichen
wie die zuvor beschriebenen Ausführungsvarianten der Auslegerarme. Bei dieser weiteren
Variante der Erfindung können die Auslegerarme definierte und überlagerte Hub- und
Schwenkbewegungen durch die gelenkigen Bewegungen der Plattensegmente ausführen.
[0027] Die symmetrisch und flügelartig angeordneten Auslegerarme umfassen jeweils einen
horizontal angeordneten, flächigen bzw. plattenartigen Unterzug und einen gegenüber
der Horizontalen in spitzem Winkel geneigten Oberzug, der ebenfalls flächig bzw. plattenartig
ausgebildet ist. Der Unterzug und der Oberzug stoßen am freien Ende des Auslegerarms
aufeinander und sind dort vorzugsweise gelenkig miteinander verbunden. Alle vorhandenen
Gelenke zwischen den schwenkbar miteinander verbundenen Plattensegmenten lassen Schwenkbewegungen
ausschließlich um jeweils parallele Achsen zu, die normalerweise horizontal und quer
zur Längserstreckungsrichtung des Unterzugs orientiert sind. Der gesamte Unterzug,
der sich über die beiden gelenkig beweglichen, symmetrischen Auslegerarme erstreckt,
ist durch mehrere miteinander verbundene Plattensegmente gebildet, während jeder der
beiden Oberzüge ebenfalls durch einige gelenkig miteinander verbundene Plattensegmente
gebildet ist. Ein mittiges Plattensegment des Unterzugs kann je nach Bedarf etwas
kürzer oder länger sein als die sich beidseitig daran anschließenden übrigen Plattensegmente.
Zudem kann dieses mittige Plattensegment wahlweise an der Brücke der Vorrichtung verankert,
verschraubt oder dort lediglich abgestützt und damit fliegend gelagert sein. Die sich
beidseitig an das mittlere Plattensegment des Unterzugs anschließenden Plattensegmente
sind jeweils über erste Koppelstangen mit den inneren Plattensegmenten der Oberzüge
gelenkig verbunden. Die sich daran anschließenden Plattensegmente des Unterzugs sind
über zweite Koppelstangen mit weiteren Plattensegmenten der Oberzüge gelenkig verbunden,
während die jeweils endseitigen, äußeren Plattensegmente der Oberzüge und des Unterzugs
außen an den jeweiligen freien Enden gelenkig miteinander verbunden sein können. Wahlweise
ist dort jedoch eine starre Verbindung zwischen den endseitigen Plattensegmenten der
Ober- und Unterzüge möglich. Die beiden innen liegenden ersten Koppelstangen sind
jeweils länger als die beiden weiter außen liegenden zweiten Koppelstangen, so dass
sich insgesamt die flügelartige Gestalt der Anordnung gemäß einer der zuvor beschriebenen
Ausführungsvarianten ergibt. Die Koppelstangen entsprechen in ihrer Platzierung und
in ihrer Funktion weitgehend den Verbindungsstegen der zuvor beschriebenen Ausführungsvarianten,
mit dem Unterschied, dass die Koppelstangen nicht starr, sondern in Gelenkzapfen gelagert
sind, so dass sie jeweils gelenkig mit den entsprechenden Plattensegmenten des Oberzugs
bzw. des Unterzugs verbunden sind.
[0028] Wahlweise können die Koppelstangen gleichzeitig als Bewegungsanschläge ausgebildet
sein, bspw. durch entsprechende Formgebung oder Profilierung, die dafür sorgen kann,
dass die Plattensegmente der Ober- und Unterzüge mit ihren zueinander weisenden Oberflächen
bei einer definierten Maximalauslenkung dort anstoßen, so dass keine über die Maximalauslenkung
hinaus gehende weitere Auslenkbewegung mehr möglich ist. Auch kann ein mittiges Plattensegment
des Unterzuges eines solchen mehrteiligen, aus gelenkig miteinander verbundenen Plattensegmenten
gebildeten Greifmoduls bspw. mit einem zusätzlichen Brückensegment versehen sein,
welches eine gelenkige Verbindung oder Abstützung zu einer starren Brücke entsprechend
einer der zuvor beschriebenen Ausführungsvarianten herstellt.
[0029] Einigen oder auch jedem der Gelenke zwischen den Plattensegmenten kann wahlweise
ein Federelement zugeordnet sein, bspw. in Gestalt von die Plattensegmente teilweise
umschließenden Federbügeln o. dgl. Solche Federbügel koppeln jeweils benachbarte Plattensegmente,
so dass diese nicht uneingeschränkt und frei um die jeweilige Verbindungsachse beweglich
sind, sondern nach jeder Auslenkung in ihre Ursprungs- bzw. Ausgangslage zurückkehren,
bei welcher der Unterzug annähernd geradlinig und ohne Wölbung gestreckt ist. Wahlweise
können durch unterschiedlich starke Federbügel die Feder- und Rückstellkräfte variiert
werden. Wahlweise können die zwischen den gelenkig miteinander verbundenen Plattensegmenten
wirkenden Federkräfte auch mit anders gestalteten Federelementen erzielt werden, bspw.
mit in den Gelenken integrierten Blattfederelementen oder bspw. mit zwischen den Segmenten
eingesetzten elastischen Stiften oder auf andere geeignete Weise.
[0030] Grundsätzlich sind auch weitere, hier nicht näher erläuterte Ausführungsvarianten
denkbar, bei denen die Oberzüge bspw. mittels Seilen, Gurten, Gliederketten o. dgl.
dargestellt sind, die wahlweise über geeignete Koppelelemente gelenkig, elastisch
oder zumindest teilweise starr mit dem Unterzug bzw. mit den Unterzügen verbunden
sind. Wenn somit im Zusammenhang der vorliegenden Erfindung von elastischen oder gelenkigen
Oberzügen der Auslegerarme die Rede ist, so sind die Varianten mit flexibel beweglichen
Oberzügen, die bspw. durch Gurte, Seile etc. gebildet sind, ebenfalls von dieser Definition
umfasst.
[0031] Die erfindungsgemäße Vorrichtung kann wahlweise auch mehrere Greifmodule umfassen,
die unabhängig voneinander angesteuert und bewegt werden können. So kann die Vorrichtung
bspw. zwei an einem gemeinsamen Träger aufgehängte Greifmodule aufweisen, die in ihrem
Abstand zueinander einstellbar und/oder unabhängig voneinander ansteuerbar und beweglich
sind. Die beiden Greifmodule können wahlweise gemeinsam angesteuert werden, was insbesondere
zum Anheben und Handhaben entsprechend großer Plattenbauteile sinnvoll ist. Die beiden
Greifmodule können auch unabhängig voneinander bewegt werden, was bspw. zur separaten
Handhabung von entsprechend kleineren Plattenbauteilen sinnvoll sein kann, die von
jeweils einem Greifmodul mit seinen bis zu vier oder mehr beweglichen Sauggreifern
getragen werden können. Wahlweise kann zur Handhabung kleinerer Bauteile wie bspw.
sog. Halbpaletten-Zwischenlagen auch nur jeweils ein Greifmodul aktiviert werden,
während das andere in Ruhe bleiben kann, solange es nicht benötigt wird.
[0032] Darüber hinaus können bei einer solchen Ausführungsvariante der erfindungsgemäßen
Vorrichtung die beiden Greifmodule ggf. auch in ihren Abständen zueinander eingestellt
werden, was bspw. durch ihre Aufhängung an Schlittenführungen am gemeinsamen Gestell
ermöglicht sein kann. Die Schlittenführungen umfassen für jedes Greifmodul ein Paar
horizontaler Achsen, an denen die Befestigungsabschnitte bzw. oberen Aufhängungsteile
der Greifmodule mitsamt ihren Antriebs- und Steuerungsteilen in horizontaler Richtung
verschiebbar gehalten sein können, so dass jedes Greifmodul mitsamt seiner gesamten
Aufhängungs- und Antriebseinheit um einen bestimmten Weg in horizontaler Richtung
am Gestell verschoben und in einer neuen Position fixiert werden kann. Auf diese Weise
können die beiden Greifmodule nicht nur unabhängig voneinander angesteuert, sondern
auch auf verschiedene Größen von Halbpaletten-Zwischenlagen o. dgl. flächige Gegenstände
einjustiert werden. Die erwähnte Verstellung bzw. Abstandsvariation der Greifmodule
kann wahlweise manuell oder motorisch erfolgen, bspw. über einen elektromotorischen,
pneumatischen oder anderen fluidischen Antrieb.
[0033] Eine weitere Option kann vorsehen, dass die erfindungsgemäße Vorrichtung mit einem
Palettengreifersystem ausgestattet ist, das am Gestell mit dem wenigstens einen steuerbaren
Greifmodul angeordnet und unabhängig von diesem ansteuerbar und/oder verschwenkbar
ist. Dieses Palettengreifersystem kann bspw. geeignete Greifarme am Gestell der Vorrichtung
umfassen, um bspw. als Zwischenlagengreifer und/oder als Palettengreifer zu fungieren.
Die mindestens zwei gegensinnig bewegbaren und/oder verschwenkbaren Greifarme sind
vorzugsweise unabhängig von den Greifmodulen für die Zwischenlagen bzw. flächigen
Bauteile ansteuerbar und beweglich. Eine vorteilhafte Variante eines solchen Palettengreifersystems
kann ggf. auch mit der Abstandsverstellung der paarweise angeordneten und in ihren
Abständen voneinander verstellbaren Greifmodule kombiniert sein, bspw. durch eine
Verlängerung der hierfür bereits vorhandenen Schlitten-Verstellsysteme, an denen jeweils
endseitig geeignete Halteeinrichtungen angeordnet sein können. Diese Halteeinrichtungen
können bspw. durch Blechklammern o. dgl. gebildet sein, die jeweils nach innen, d.h.
aufeinander zu weisende unterseitige Haken oder andersartig gestaltete Haltenasen
o. dgl. zum Eingriff in eine Palette und zu deren Aufnahme und Handhabung aufweisen
können.
[0034] Im Folgenden sollen Ausführungsbeispiele die Erfindung und ihre Vorteile anhand der
beigefügten Figuren näher erläutern. Die Größenverhältnisse der einzelnen Elemente
zueinander in den Figuren entsprechen nicht immer den realen Größenverhältnissen,
da einige Formen vereinfacht und andere Formen zur besseren Veranschaulichung vergrößert
im Verhältnis zu anderen Elementen dargestellt sind.
Fig. 1 zeigt eine schematische Perspektivdarstellung einer Ausführungsvariante einer
erfindungsgemäßen Aufnahme-, Halte- und/oder Handhabungsvorrichtung für flächige Gegenstände.
Fig. 2 zeigt eine schematische Seitenansicht einer ersten Variante der erfindungsgemäßen
Vorrichtung in einer ersten Betriebslage.
Fig. 3 zeigt eine schematische Seitenansicht der Vorrichtung gemäß Fig. 2 in einer
zweiten, aktivierten Betriebslage.
Fig. 4 zeigt eine schematische Seitenansicht einer zweiten Variante der erfindungsgemäßen
Vorrichtung in einer ersten Betriebslage.
Fig. 5 zeigt eine schematische Seitenansicht der Vorrichtung gemäß Fig. 4 in einer
zweiten, aktivierten Betriebslage.
Fig. 6 zeigt eine Detailansicht einer Ausführungsvariante eines verformbaren Auslegerarms
der Vorrichtung mit daran befindlichem Sauggreifer.
Fig. 7 zeigt eine Detailansicht einer weiteren Variante des Auslegerarms.
Fig. 8 zeigt eine weitere schematische Perspektivdarstellung der Aufnahme-, Halte-
und/oder Handhabungsvorrichtung für flächige Gegenstände.
Fig. 9 zeigt eine schematische Perspektivdarstellung einer weiteren Ausführungsvariante
der Aufnahme-, Halte- und/oder Handhabungsvorrichtung für flächige Gegenstände.
Fig. 10 zeigt eine schematische Perspektivdarstellung der Variante der Vorrichtung
gemäß Fig. 9 von schräg unten.
Fig. 11 zeigt eine perspektivische Detailansicht einer Ausführungsvariante eines Funktionsbauteils
bzw. Greifmoduls der erfindungsgemäßen Aufnahme-, Halte-und/oder Handhabungsvorrichtung
für flächige Gegenstände.
Fig. 12 zeigt eine schematische Seitenansicht eines Greifmoduls der Variante der Vorrichtung
gemäß Fig. 9.
Fig. 13 zeigt eine schematische Perspektivdarstellung des Greifmoduls gemäß Fig. 12.
Fig. 14 zeigt eine schematische Perspektivdarstellung eines Teils der Vorrichtung
gemäß Fig. 9 mit Betätigungselementen zur Betätigung und Bewegung des Greifmoduls
gemäß Fig. 12 und Fig. 13.
Fig. 15 zeigt eine schematische Seitenansicht der Darstellung gemäß Fig. 14.
Fig. 16 zeigt eine weitere Ausführungsvariante einer erfindungsgemäßen Vorrichtung
mit einem zusätzlichen Palettengreifersystem.
Fig. 17 zeigt die Vorrichtung gemäß Fig. 16 mit deaktiviertem Palettengreifersystem.
Fig. 18 zeigt eine schematische Perspektivdarstellung einer weiteren Variante der
der erfindungsgemäßen Vorrichtung mit einem Palettengreifersystem.
[0035] Für gleiche oder gleich wirkende Elemente der Erfindung werden in den Figuren 1 bis
18 jeweils identische Bezugszeichen verwendet. Ferner werden der Übersicht halber
nur Bezugszeichen in den einzelnen Figuren dargestellt, die für die Beschreibung der
jeweiligen Figur erforderlich sind. Die dargestellten Ausführungsformen stellen lediglich
Beispiele dar, wie die erfindungsgemäße Vorrichtung oder das erfindungsgemäße Verfahren
ausgestaltet sein können und stellen keine abschließende Begrenzung dar.
[0036] Die schematische Perspektivdarstellung der Fig. 1 zeigt eine Ausführungsvariante
einer erfindungsgemäßen Vorrichtung 10 zur Aufnahme, zum Halten und/oder zur Handhabung
von flächigen Gegenständen wie Karton-, Kunststoff-oder Metallplatten oder auch Hohlkammerplatten
aus Kunststoff oder Pappe, wie sie bspw. als Zwischenlagen von mehrlagig gestapelten
Palettenlagen mit Getränkebehältern eingesetzt werden. Die Vorrichtung umfasst ein
an einer mittigen Säule 11 an einem hier nicht dargestellten Maschinenausleger o.
dgl. hängend angeordnetes Gestell 12, das bspw. an einem Auslegerarm einer in der
Höhe verstellbaren und räumlich beweglichen Handhabungsvorrichtung geführt sein kann.
An der Unterseite des Gestells 12 weist die Vorrichtung 10 vier steuerbare Sauggreifer
14 auf, die in ihrer Ruhelage senkrecht ausgerichtet und damit zur Aufnahme von horizontal
liegenden Platten oder flächigen Gegenständen (nicht dargestellt) von einem Stapel
vorgesehen sind. Die vier Sauggreifer 14 befinden sich jeweils paarweise an freien
Enden 16 beweglicher und elastisch verformbarer Auslegerarme 18, die in symmetrischer
Anordnung an einer Brücke 20 gelagert und dort fixiert (vgl. Figuren 2 und 3) oder
auch nur abgestützt und/oder fliegend gelagert (vgl. Figuren 4 und 5) sind. Die als
Lagerung, Fixierung und/oder Abstützung fungierende Brücke 20 ist mit dem Gestell
12 der Vorrichtung 10 starr verbunden.
[0037] Die Auslegerarme 18 sind derart elastisch ausgebildet, dass sie sich nicht beliebig
gelenkig bewegen lassen, sondern definierte und überlagerte Hub- und Schwenkbewegungen
durch elastische Verformungen der Auslegerarme 18 ausführen können. Die symmetrisch
und flügelartig angeordneten Auslegerarme 18 umfassen jeweils einen horizontal angeordneten,
flächigen bzw. plattenartigen Unterzug 22 und einen gegenüber der Horizontalen in
spitzem Winkel geneigten Oberzug 24, der ebenfalls flächig bzw. plattenartig ausgebildet
ist. Der Unterzug 22 und der Oberzug 24 stoßen am freien Ende 16 des Auslegerarms
18 aufeinander und sind dort gemäß der in Fig. 1 dargestellten Ausführungsvariante
weitgehend starr, d.h. nicht gelenkig miteinander verbunden. Eine hier nicht dargestellte
alternative Variante kann jedoch auch eine gelenkige Verbindung der Ober- und Unterzüge
24, 22 an ihren freien Enden 16 vorsehen.
[0038] Zudem sind an diesem freien Ende 16 auch die jeweiligen Sauggreifer 14 als Paare
nebeneinander angeordnet, wobei auch diese Verankerung nicht gelenkig, sondern starr
bzw. im Umfang der elastischen Eigenschaften des Oberzugs 24 und des Unterzugs 22
ebenfalls geringfügig elastisch sein kann. Gemäß Fig. 1 können die Sauggreifer 14
bspw. über ein ggf. mehrfach abgewinkeltes Montageblech 15 im Bereich des freien Endes
16 am Unterzug 22 fixiert sein, wodurch eine wahlweise starre, ggf. leicht elastische
oder auch eine gelenkige Verbindung zum Oberzug 24 jeweils nicht beeinflusst ist.
[0039] Weiterhin sind der Unterzug 22 und der Oberzug 24 jedes Auslegerarms 18 über mehrere
vertikale, flächig bzw. plattenartig ausgebildete Verbindungsstege 25 miteinander
verbunden. Die Verbindungsstege 25 sind ebenso wie der Unterzug 22 und der Oberzug
24 vorzugsweise in gewissem Ausmaß elastisch, jedoch dabei knicksteif und relativ
starr. Die Verbindungsstellen zwischen den Verbindungsstegen 25 und dem Unterzug 22
bzw. dem Oberzug 24 können gemäß einer ersten Ausführungsvariante wahlweise nicht
gelenkig, sondern entsprechend der Materialeigenschaften der fest miteinander verbundenen
Abschnitte geringfügig elastisch sein. Ebenso möglich sind jedoch elastische, biegeweiche
oder auch gelenkige Verbindungen zwischen Oberzug 24 und den Verbindungsstegen 25
und/oder zwischen Unterzug 22 und Verbindungsstegen 25. Diese erwähnten Verbindungsstellen
bzw. Kreuzungspunkte können in beliebiger Weise miteinander kombiniert werden, wodurch
sich in weiten Grenzen die elastischen Eigenschaften und das exakte Verformungsverhalten
der Auslegerarme 18 definieren lassen.
[0040] Im Bereich der Brücke 20 sind der Oberzug 24 und der Unterzug 22 bei der in Fig.
1 gezeigten Ausführungsvariante beabstandet voneinander gelagert, wobei der Unterzug
22 ortsfest an der Brücke 20 fixiert ist. Wahlweise kann auch ein einziger durchgängiger
Unterzug 22 gemäß der Ausführungsvariante entsprechend Fig. 4 und Fig. 5 eingesetzt
werden, der wahlweise an der Unterseite der Brücke 20 fixiert oder dort lediglich
abgestützt und im Übrigen fliegend gelagert sein kann.
[0041] Im vorliegenden Zusammenhang wird ein Modul aus symmetrisch gegenüber liegend angeordneten
Auslegerarmen 18, bestehend jeweils aus Unterzug 22, Oberzug 24 sowie jeweils wenigstens
einem Verbindungssteg 25 als Greifmodul 17 bezeichnet. Ein solches Greifmodul 17 ist
zur Verdeutlichung seiner Funktionsweise in den schematischen Ansichten der Figuren
2 bis 5 erkennbar. Eine erste Variante eines mit seinem durchgängigen Unterzug 22
an der Brücke 20 und mit seinen beiden symmetrischen Oberzügen 24 an den Querstreben
34 abgestützten Greifmoduls 17 ist zudem in den perspektivischen Darstellungen der
Fig. 1 und der Fig. 8 verdeutlicht. Die schematischen Darstellungen der Figuren 9
bis 15 zeigen dagegen eine alternative Ausführungsvariante eines solchen Greifmoduls
17 in verschiedenen Ansichten.
[0042] Jedem der beiden Oberzüge 24 der jeweiligen Auslegerarme 18 ist eine Zugeinrichtung
26 bzw. Stelleinrichtung 28 zur Erzeugung einer horizontal gerichteten Zugkraft ungefähr
parallel zur Längserstreckungsrichtung des jeweiligen Auslegerarms 18 zugeordnet.
Normalerweise arbeiten die beiden Stelleinrichtungen 28 synchron gegeneinander. Im
gezeigten Ausführungsbeispiel umfassen die Stelleinrichtungen 28 jeweils einen Linearmotor
30, bspw. ausgeführt als Hydraulikzylinder oder als Pneumatikzylinder o. dgl. Die
beiden Linearmotoren 30 sind horizontal im Gestell 12 verankert und bewirken über
einen Gestängeantrieb 32 jeweils horizontal gerichtete Stellbewegungen auf Querstreben
34, an denen ein, zwei oder mehr parallele Verankerungen von Oberzügen 24 eines Auslegerarms
18 oder mehrerer Auslegerarme 18 befestigt sein können. Während in der Ansicht der
Fig. 1 lediglich ein symmetrisches Paar von Auslegerarmen 18 mit jeweils einem daran
geführten Paar von Sauggreifern 14 erkennbar ist, verdeutlicht die Fig. 8 eine bevorzugte
Ausführungsvariante mit zwei Paaren von Auslegerarmen 18, die jeweils synchron mittels
der horizontal beweglichen Querstreben 34 bewegt und verstellt werden.
[0043] Weiterhin zeigt Fig. 1 zwei an einer weiteren Querstrebe 50 verankerte Tastelemente
52, die jeweils als Tiefenanschläge für die Vorrichtung 10 fungieren. Ein senkrecht
gegen die Rückstellkraft und gegen die nach unten wirkende Schwerkraft nach oben beweglicher
Druckstempel mit einer unterseitigen Tastkugel kann bspw. mit einem Wegsensor o. dgl.
(nicht dargestellt) gekoppelt sein, der ein Wegbegrenzungssignal für die Steuerung
der Vorrichtung 10 liefert, um bei in der Höhe abnehmendem Stapel an flächigen Gegenständen
eine zuverlässige Vertikalpositionierung zu ermöglichen. Die Tastelemente 52 können
jedoch auch als rein mechanisch wirkende Anschlagelemente fungieren, die ein zu hartes
Aufsetzen der Brücke 20 oder der Unterzüge 22 der Auslegerarme 18 auf dem abzutragenden
Stapel verhindern können.
[0044] Die schematischen Darstellungen der Figuren 2 und 3 verdeutlichen das Arbeitsprinzip
einer ersten Ausführungsvariante der erfindungsgemäßen Vorrichtung 10, die eine Bewegungsführung
für die zwei oder mehr Sauggreifer 14 ermöglicht, die unter dem Begriff "Fin-Ray"-Prinzip
bekannt ist. Die Bewegungsbahnen der Sauggreifer 14 ermöglichen das Anheben von Platten
36, Bögen oder anderen flächigen Gegenständen 38 von Stapeln 40 durch anfängliches
seitliches Anheben an den Randbereichen 42 der Platten 36 oder flächigen Gegenstände
38, ohne dass gleichzeitig schon der mittlere Bereich 44 des flächigen Gegenstandes
38 von der darunter liegenden Fläche abgelöst wird. Die Ablösung der randseitigen
Bereiche 42 verhindert jedoch die unerwünschten Hafteffekte, so dass das anschließende
Abheben des flächigen Gegenstandes 38 unter gleichzeitigem Zurückschwenken der Sauggreifer
14 in die ursprüngliche vertikale Ausgangsposition erfolgen kann, ohne dass dabei
der darunter liegende Gegenstand mitgezogen, seitlich verschoben oder auf andere unerwünschte
Weise beeinflusst wird.
[0045] Die biegesteife Auslegung der am freien Ende 16 befindlichen Verbindungsstelle zwischen
Oberzug 24, Unterzug 22 und Sauggreifer 14 ermöglicht die gewünschten und bevorzugten
Bewegungsverläufe der Sauggreifer 14 entsprechend Fig. 3, die in einer seitlichen
Ansicht den dynamischen Auf- und Abbewegungen von Flügeln ähneln. Um diese Bewegungsverläufe
zu erzielen, bei denen die Auslegerarme 18 entsprechend Fig. 3 über ihre gesamte Länge
verformt werden, kann es erforderlich oder zur Erzielung bestimmter Verformungseigenschaften
wünschenswert sein, dass die Verbindungsstellen zwischen Oberzug 24 und Unterzug 22
sowie zwischen dem Auslegerarm 18 und den Sauggreifern 14 nicht gelenkig, sondern
starr bzw. im Umfang der Materialelastizitäten elastisch ausgebildet sind. Bei entsprechender
Dimensionierung der Elastizitäten der einzelnen Elemente der Auslegerarme 18 können
die in einer ersten Lage annähernd vertikal ausgerichteten Sauggreifer 14 (vgl. Fig.
2) bei Betätigung der auf die Oberzüge 24 der Auslegerarme 18 einwirkenden Zugeinrichtungen
26 jeweils eine bogenförmige Bewegungsbahn beschreiben und werden dabei gleichzeitig
winkelig angestellt, so dass der jeweils aufgenommene flächige Gegenstand 38 mit seinem
mittleren Abschnitt 44 nach oben gegen die Unterseite der Brücke 20 gezogen wird,
während seine seitlichen Randbereiche 42 durch die sich hebenden und gleichzeitig
sich mit ihren Unterseiten nach außen drehenden Sauggreifern 14 vom Stapel 40 abgehoben
werden. Um die Bewegungsverläufe gezielt zu beeinflussen und das für den jeweiligen
Fall bzw. die jeweilige Dimensionierung gewünschte Verformungsverhalten der Auslegerarme
zu erzielen, bei denen die Auslegerarme 18 ähnlich der in Fig. 3 gezeigten Weise über
ihre gesamte Länge gleichmäßig oder in progressiver Weise verformt werden, hat es
sich als sinnvoll erwiesen, einzelne, mehrere oder alle Verbindungsstellen zwischen
Oberzug 24 und Unterzug 22 sowie zwischen dem Auslegerarm 18 und den Sauggreifern
14 zumindest teilweise gelenkig auszubilden. Bei entsprechender Dimensionierung der
Elastizitäten der einzelnen Elemente der Auslegerarme 18 und ggf. der Reibungskräfte
der einzelnen Gelenkstellen können die in einer ersten Lage annähernd vertikal ausgerichteten
Sauggreifer 14 (vgl. Fig. 2) bei Betätigung der auf die Oberzüge 24 der Auslegerarme
18 einwirkenden Zugeinrichtungen 26 die beschriebene bogenförmige Bewegungsbahn beschreiben
und werden dabei gleichzeitig winkelig angestellt, so dass der jeweils aufgenommene
flächige Gegenstand 38 mit seinem mittleren Abschnitt 44 nach oben gegen die Unterseite
der Brücke 20 gezogen wird, während seine seitlichen Randbereiche 42 durch die sich
hebenden und gleichzeitig sich mit ihren Unterseiten nach außen drehenden Sauggreifern
14 vom Stapel 40 abgehoben werden.
[0046] Die in den Figuren 4 und 5 gezeigte zweite Ausführungsvariante der erfindungsgemäßen
Vorrichtung unterscheidet sich von der ersten Variante im Wesentlichen durch den nicht
zweigeteilten, sondern durchgängig ausgebildeten Unterzug 22, der sich über beide
Auslegerarme 18 erstreckt und der an der mittigen Lagerstelle 21 wahlweise fest an
der Brücke 20 verankert oder dort lediglich abgestützt sein kann, woraus sich aus
der letztgenannten Variante eine sog. fliegende Lagerung ergibt. Die übrige Funktion
der Vorrichtung 10 und der weitere Bewegungsverlauf der Auslegerarme 18 mit den daran
angeordneten Sauggreifern 14 unterscheidet sich nicht von der in den Figuren 2 und
3 gezeigten Variante.
[0047] Wie anhand der in den Figuren 1 bis 5 gezeigten Ausführungsbeispiele sowie an der
Detaildarstellung der Fig. 6 verdeutlicht ist, sind der Oberzug 24 und der Unterzug
22 jedes Auslegerarms 18 zwischen der Brücke 20 und dem freien Ende 16 über insgesamt
drei vertikale Verbindungsstege 25 bzw. Querstreben miteinander verbunden. Die Verbindungsstellen
zwischen den Verbindungsstegen 25 und dem Oberzug 24 sowie dem Unterzug 22 können
wahlweise jeweils weitgehend biegesteif oder auch gelenkig ausgebildet sein. Die Verbindungsstege
25 sorgen dafür, dass die auf den Oberzug 24 einwirkenden Zugkräfte, die zum Heben
und gleichzeitigen Schwenken der freien Enden der Auslegerarme 18 sowie der daran
befestigten Sauggreifer 14 führen, weitgehend gleichmäßig auch auf den Unterzug 22
übertragen werden. Der Unterzug 22 übt in diesem Fall eine stützende und versteifende
Wirkung aus und verhindert, dass die freien Enden 16 zu stark nach außen gebogen werden,
ohne dass sie gleichzeitig in dem gewünschten Ausmaß angehoben werden. Die Kräfteverteilung
über den Oberzug 24 auf den Unterzug 22 bewirkt die in Fig. 3 und in Fig. 5 gezeigten
Verformungen des Auslegerarms 18 über seine gesamte Länge.
[0048] Die Detaildarstellung der Fig. 6 zeigt beispielhaft drei vertikal stehende Verbindungsstege
25 zwischen dem in entspannter Lage horizontal verlaufenden Unterzug 22 und dem dazu
in spitzem Winkel orientierten Oberzug 24, welcher die Zugkräfte auf den Auslegerarm
18 überträgt. Die Verbindungsstege 25 können oben und unten wahlweise jeweils über
feste bzw. starre Verbindungen 54 oder über gelenkige Verbindungen 56 mit dem Oberzug
24 bzw. dem Unterzug 22 verbunden sein. Welche dieser Verbindungen 54 und/oder 56
jeweils zum Einsatz kommt, orientiert sich nach dem gewünschten Verformungsverhalten
des Auslegerarms 18, was zweckmäßigerweise durch Versuchsreihen zu ermitteln ist.
[0049] Der Auslegerarm 18 kann gemäß Fig. 7 auch als Verbundbauteil 58 ausgebildet sein,
bspw. als geschäumtes Kunststoffbauteil oder als Faserverbundbauteil o. dgl. Optionale,
hier nicht dargestellte Durchbrüche, variable Faserdichten der Verstärkungsfasern
und/oder deren Orientierung im Bauteil 58 können jeweils einzeln oder in Kombination
dazu beitragen, die elastischen Eigenschaften in einer Art und Weise zu definieren,
wie sie für eine optimierte Funktionsweise sinnvoll bzw. erforderlich sind.
[0050] Die schematische Ansicht der Fig. 8 zeigt neben den bereits erläuterten Bauteilen
der Vorrichtung 10 einen Steuerblock 46, der über Schlauchleitungen die Verbindungen
zu den Stellelementen wie den Sauggreifern 14 und den Linearmotoren 30 herstellt und
deren Steuerbarkeit ermöglicht. Als Sauggreifer 14, Linearmotoren 30 und Steuer- und
Stellventile des Steuerblocks 46 können an sich bekannte Bauelemente zum Einsatz kommen,
die über eine zentrale Unterdruckversorgung verfügen.
[0051] Die schematische Perspektivdarstellung der Fig. 9 zeigt eine weitere Ausführungsvariante
der Aufnahme-, Halte- und/oder Handhabungsvorrichtung 10 für flächige Gegenstände.
Die Darstellung der Fig. 10 zeigt diese Variante der Vorrichtung 10 von schräg unten.
Es sind dort im Wesentlichen dieselben Bauteile erkennbar wie in der Darstellung der
Fig. 8. Allerdings unterscheidet sich das Greifmodul 17 in seiner Bauausführung von
den Varianten gemäß der Figuren 1 bis 8. Das Greifmodul 17 kann bspw. der in Fig.
11 oder der in den Figuren 12 bis 15 gezeigten Variante entsprechen.
[0052] Insbesondere verdeutlichen die Figuren 9 und 10 eine Ausführungsvariante der Vorrichtung
10, bei der zwei gleichartige, spiegelgleiche oder identische Greifmodule 17 am gemeinsamen
Gestell 12 angeordnet sind, wobei die beiden Greifmodule 17 wahlweise gemeinsam angesteuert
werden können, was insbesondere zum Anheben und Handhaben entsprechend großer Plattenbauteile
sinnvoll ist. Die gezeigte Ausführungsvariante ermöglicht jedoch auch die getrennte
und unabhängige Ansteuerung der beiden Greifmodule 17, bspw. zur separaten Handhabung
von entsprechend kleineren Plattenbauteilen, die von jeweils einem Greifmodul mit
seinen vier beweglichen Sauggreifern 14 getragen werden können. Wahlweise kann zur
Handhabung kleinerer Bauteile wie bspw. sog. Halbpaletten-Zwischenlagen auch nur jeweils
ein Greifmodul 17 aktiviert werden, während das andere Greifmodul 17 im Ruhezustand
verbleiben kann, solange es nicht benötigt wird.
[0053] Darüber hinaus können bei der in den Figuren 9 und 10 gezeigten Ausführungsvariante
der erfindungsgemäßen Vorrichtung 10 die beiden Greifmodule 17 in ihren Abständen
zueinander eingestellt werden, was durch ihre Aufhängung an Schlittenführungen 13
am gemeinsamen Gestell 12 ermöglicht ist. Die Schlittenführungen 13 umfassen für jedes
Greifmodul 17 ein Paar horizontaler Achsen, an denen die Befestigungsabschnitte bzw.
oberen Aufhängungsteile der Greifmodule 17 mitsamt ihren Antriebs- und Steuerungsteilen
in horizontaler Richtung verschiebbar gehalten sind, so dass jedes Greifmodul 17 mitsamt
seiner gesamten Aufhängungs-und Antriebseinheit um einen bestimmten Weg in horizontaler
Richtung am Gestell 12 verschoben und in einer neuen Position fixiert werden kann.
Auf diese Weise können die beiden Greifmodule 17 nicht nur unabhängig voneinander
angesteuert, sondern auch auf verschiedene Größen von Halbpaletten-Zwischenlagen o.
dgl. flächige Gegenstände 38 einjustiert werden.
[0054] Die erwähnte Verstellung bzw. Abstandsvariation der Greifmodule 17 kann wahlweise
manuell oder motorisch erfolgen, bspw. über einen elektromotorischen, pneumatischen
oder anders wirkenden fluidischen Antrieb.
[0055] Auch die beidseitig zu beiden Seiten der Sauggreifer 14 erkennbaren Tastelemente
52, die auch als Niederhalter fungieren, sind in doppelter Ausführung paarweise angeordnet
und können aufgrund ihrer Zuordnung zu den Greifmodulen 17 gemeinsam mit diesen in
ihrer Position verstellt werden. Die Tastelemente 52 bzw. Niederhalter dienen dem
leichteren Vereinzeln der aufgenommenen flächigen Gegenstände 38, d.h. bspw. der Zwischenlagen
aus Kunststoff oder Karton bzw. der Halbpaletten-Zwischenlagen.
[0056] Weiterhin zeigt die Fig. 11 eine perspektivische Detailansicht einer Ausführungsvariante
eines Greifmoduls 17 der erfindungsgemäßen Vorrichtung 10 zur Aufnahme, zum Halten
und/oder zur Handhabung von flächigen Gegenständen wie Karton-, Kunststoff- oder Metallplatten
oder auch Hohlkammerplatten aus Kunststoff oder Pappe, wie sie bspw. als Zwischenlagen
von mehrlagig gestapelten Palettenlagen mit Getränkebehältern eingesetzt werden. Die
in Fig. 11 nicht gezeigten Bestandteile der Vorrichtung 10 können den in den Figuren
1 und 8 oder 9 und 10 gezeigten Varianten entsprechen. So finden sich auch hier vier
steuerbare Sauggreifer 14, die in ihrer Ruhelage senkrecht ausgerichtet und damit
zur Aufnahme von horizontal liegenden Platten oder flächigen Gegenständen (nicht dargestellt)
von einem Stapel vorgesehen sind. Die vier Sauggreifer 14 befinden sich jeweils paarweise
an freien Enden 16 von gelenkig beweglichen und verformbaren Auslegerarmen 18, die
in symmetrischer Anordnung an einer Brücke 20 gelagert und dort fixiert (vgl. Figuren
2 und 3) oder auch nur abgestützt und/oder fliegend gelagert (vgl. Figuren 4 und 5)
sind.
[0057] Die Auslegerarme 18 des Greifmoduls 17 sind bei dieser Ausführungsvariante nicht
elastisch verformbar ausgebildet, sondern durch mehrere gelenkig miteinander verbundene
starre Plattensegmente 60 gebildet, die in Zusammenwirkung eine ähnliche Bewegung
ermöglichen wie die zuvor gezeigten Ausführungsvarianten der Auslegerarme 18, so dass
diese Auslegerarme 18 entsprechend Fig. 11 definierte und überlagerte Hub- und Schwenkbewegungen
durch die gelenkigen Bewegungen der Plattensegmente 60 ausführen können. Die symmetrisch
und flügelartig angeordneten Auslegerarme 18 umfassen jeweils einen horizontal angeordneten,
flächigen bzw. plattenartigen Unterzug 22 und einen gegenüber der Horizontalen in
spitzem Winkel geneigten Oberzug 24, der ebenfalls flächig bzw. plattenartig ausgebildet
ist. Der Unterzug 22 und der Oberzug 24 stoßen am freien Ende 16 des Auslegerarms
18 aufeinander und sind dort gemäß der in Fig. 11 dargestellten Ausführungsvariante
gelenkig miteinander verbunden. Alle vorhandenen Gelenke zwischen den schwenkbar miteinander
verbundenen Plattensegmenten 60 lassen Schwenkbewegungen ausschließlich um jeweils
parallele Achsen zu, die horizontal und quer zur Längserstreckungsrichtung des Unterzugs
22 orientiert sind.
[0058] Der gesamte Unterzug 22, der sich über die beiden gelenkig beweglichen, symmetrischen
Auslegerarme 18 erstreckt, ist im gezeigten Ausführungsbeispiel durch insgesamt sieben
miteinander verbundene Plattensegmente 60 gebildet, während jeder der beiden Oberzüge
24 durch insgesamt drei gelenkig miteinander verbundene Plattensegmente 60 gebildet
ist. Selbstverständlich sind auch andere Anordnungen mit mehr oder weniger als sieben
Plattensegmenten 60 im Unterzug 22 und mit mehr oder weniger als drei Plattensegmenten
60 je Oberzug 24 denkbar. Das mittige Plattensegment 62 des Unterzugs 22 kann je nach
Bedarf etwas länger oder auch kürzer sein als die sich beidseitig daran anschließenden
übrigen Plattensegmente 60. Zudem kann dieses mittige Plattensegment 62 wahlweise
an der Brücke 20 der Vorrichtung 10 (vgl. Fig. 1, Fig. 8) verankert, verschraubt oder
dort lediglich abgestützt und damit fliegend gelagert sein.
[0059] Die sich beidseitig an das mittlere Plattensegment 62 des Unterzugs 22 anschließenden
Plattensegmente 60 sind jeweils über erste Koppelstangen 64 mit den inneren Plattensegmenten
60 der Oberzüge 24 gelenkig verbunden. Die sich daran anschließenden Plattensegmente
60 des Unterzugs 22 sind über zweite Koppelstangen 66 mit den mittleren Plattensegmenten
60 der Oberzüge 24 gelenkig verbunden, während die jeweils endseitigen, äußeren Plattensegmente
60 der Oberzüge 24 und des Unterzugs 22 außen an den jeweiligen freien Enden 16 gelenkig
miteinander verbunden sind. Die beiden innen liegenden ersten Koppelstangen 64 sind
jeweils länger als die beiden weiter außen liegenden zweiten Koppelstangen 66, so
dass sich insgesamt die flügelartige Gestalt der Anordnung gemäß Fig. 11 ergibt, die
sich in der Kontur nicht wesentlich von den zuvor gezeigten Varianten unterscheidet.
Die Koppelstangen 64 und 66 entsprechen in ihrer Platzierung und in ihrer Funktion
weitgehend den Verbindungsstegen 25 der zuvor gezeigten Ausführungsvarianten, mit
dem Unterschied, dass die Koppelstangen 64 und 66 nicht starr, sondern entsprechend
Fig. 11 in Gelenkzapfen gelagert sind, so dass sie jeweils gelenkig mit den entsprechenden
Plattensegmenten 60 des Oberzugs 24 bzw. des Unterzugs verbunden sind.
[0060] Einigen oder auch jedem der Gelenke zwischen den Plattensegmenten 60 und 62 kann
ein Federelement zugeordnet sein, wie dies in Fig. 11 durch die relativ dünn ausgeführten,
die Plattensegmente teilweise umschließenden Federbügel 68 angedeutet ist. Die Federbügel
68 koppeln jeweils benachbarte Plattensegmente 60 bzw. 62 in einer Weise, dass diese
nicht uneingeschränkt und frei um die jeweilige Verbindungsachse beweglich sind, sondern
nach jeder Auslenkung in die in Fig. 11 dargestellte Ursprungs- bzw. Ausgangslage
zurückkehren, bei welcher der Unterzug 22 annähernd geradlinig und ohne Wölbung gestreckt
ist. Die U-förmigen Federbügel 68 sind so ausgebildet und montiert, dass ihre Basisabschnitte
flach auf der Oberfläche eines Plattensegments 60 aufliegen und/oder dort verhakt
oder eingehängt sind, während abgewinkelte hakenförmige Enden der beiden sich rechtwinkelig
an den Basisabschnitt anschließenden parallelen Schenkel in entsprechende Aufnahmeöffnungen
70 in den Längsseiten von benachbarten Plattensegmenten 60 eingehängt sind. Jeweils
drei oder vier an verschiedenen Positionen nebeneinander angeordnete Aufnahmeöffnungen
70 in jedem Plattensegment 60 ermöglichen das Versetzen der Federbügel 68, um auf
diese Weise die zwischen den Plattensegmenten 60 wirkenden Rückstellkräfte variieren
zu können. Auch unterschiedlich starke Federbügel 68 eignen sich zur Variation der
Feder- und Rückstellkräfte.
[0061] Im Unterzug 22 liegt der Basisabschnitt jedes Federbügels 68 auf der Oberseite des
jeweils nach außen benachbarten Plattensegments 60, so dass bei nach oben gezogenen
Plattensegmenten 60 eine Rückstellkraft nach unten wirkt. Die hakenförmigen Enden
der Schenkel der Federbügel 68 sind an den gegenüber liegenden Seiten der sich innen
anschließenden Plattensegmente 60 bzw. des mittigen Plattensegments 62 eingehängt.
Die entsprechende Ausrichtung der Federbügel 68 in den Oberzügen 24 richtet sich nach
der gewünschten Richtung der Rückstellkräfte. Wahlweise können die hakenförmigen Enden
der parallelen Schenkel an den Längsseiten der Plattensegmente 60 so verankert sein,
dass sie sich in den Aufnahmeöffnungen 70 nicht verdrehen können, so dass damit die
gewünschte Rückstellwirkung der Federelemente erreicht und gewährleistet werden kann.
[0062] Wahlweise können die zwischen den gelenkig miteinander verbundenen Plattensegmenten
60 wirkenden Federkräfte auch mit anders gestalteten Federelementen erzielt werden,
bspw. mit in den Gelenken integrierten Blattfederelementen oder bspw. mit zwischen
den Segmenten eingesetzten elastischen Stiften oder auf andere geeignete Weise.
[0063] Am freien Ende 16 sind auch die jeweiligen Sauggreifer 14 als Paare nebeneinander
angeordnet, wobei diese Verankerung nicht gelenkig, sondern starr ist. Die Sauggreifer
14 sind jeweils an den freien Enden über ein Montageblech 15 am äußersten Plattensegment
60 des Unterzugs 22 fixiert.
[0064] Jedem der beiden Oberzüge 24 der jeweiligen Auslegerarme 18 ist wie bei den zuvor
gezeigten Ausführungsvarianten jeweils eine Zugeinrichtung bzw. eine Stelleinrichtung
zur Erzeugung einer horizontal gerichteten und ungefähr parallel zur Längserstreckungsrichtung
des jeweiligen Auslegerarms 18 verlaufenden Zugkraft zugeordnet, was in Fig. 11 jedoch
nicht gezeigt ist. Normalerweise arbeiten die beiden Stelleinrichtungen synchron gegeneinander.
[0065] Zudem zeigen die Seitenansicht der Fig. 12 und die perspektivische Ansicht der Fig.
13 eine weitere Ausführungsvariante des Greifmoduls 17 der erfindungsgemäßen Vorrichtung
10. Die in den Figuren 12 und 13 nicht gezeigten Bestandteile der Vorrichtung 10 können
den in den Figuren 1 und 8 oder 9 und 10 gezeigten Varianten entsprechen. So sind
bspw. die jeweils paarweise an den freien Enden 16 der Auslegerarme 18 des Greifmoduls
17 zu fixierenden Sauggreifer hier nicht dargestellt. Die Montage der Sauggreifer
erfolgt an L-förmigen Montageblechen 15, die mit einem vertikalen Abschnitt stirnseitig
an den freien Enden 16 und mit ihrer Oberfläche senkrecht zur Längserstreckungsrichtung
der Auslegerarme 18 montiert sind. Ein senkrecht abgewinkelter Abschnitt jedes Montageblechs
15 weist im Ruhezustand des Greifmoduls 17 mit nicht angehobenen Auslegerarmen 18
eine horizontale Ausrichtung auf und trägt jeweils zwei voneinander beabstandete Montagelöcher
zur Befestigung der Sauggreifer. Die gelenkig beweglichen und verformbaren Auslegerarme
18 können in symmetrischer Anordnung an einer Brücke 20 gelagert und dort fixiert
sein (vgl. Figuren 2 und 3). Wahlweise können sie an der Brücke 20 lediglich abgestützt
und/oder fliegend gelagert sein (vgl. Figuren 4 und 5). Auch bei dieser Ausführungsvariante
des Greifmoduls 17 sind die Auslegerarme 18 nicht elastisch verformbar ausgebildet,
sondern durch mehrere gelenkig miteinander verbundene starre Plattensegmente 60 gebildet,
die in Zusammenwirkung eine ähnliche Bewegung ermöglichen wie die zuvor gezeigten
Ausführungsvarianten der Auslegerarme 18, so dass die Varianten der Auslegerarme 18
entsprechend Fig. 12 und Fig. 13 definierte und überlagerte Hub- und Schwenkbewegungen
durch die gelenkigen Bewegungen der Plattensegmente 60 ausführen können. Die symmetrisch
und flügelartig angeordneten Auslegerarme 18 umfassen jeweils einen horizontal angeordneten,
flächigen bzw. plattenartigen Unterzug 22 und einen gegenüber der Horizontalen in
spitzem Winkel geneigten Oberzug 24, der ebenfalls flächig bzw. plattenartig ausgebildet
ist. Der Unterzug 22 und der Oberzug 24 stoßen am freien Ende 16 des Auslegerarms
18 aufeinander und sind dort gemäß der in Fig. 12 und Fig. 13 dargestellten Ausführungsvariante
gelenkig miteinander verbunden. Alle vorhandenen Gelenke zwischen den schwenkbar miteinander
verbundenen Plattensegmenten 60 lassen Schwenkbewegungen ausschließlich um jeweils
parallele Achsen zu, die horizontal und quer zur Längserstreckungsrichtung des Unterzugs
22 orientiert sind.
[0066] Der gesamte Unterzug 22, der sich über die beiden gelenkig beweglichen, symmetrischen
Auslegerarme 18 erstreckt, ist im gezeigten Ausführungsbeispiel durch insgesamt fünf
miteinander verbundene Plattensegmente 60 gebildet, während jeder der beiden Oberzüge
24 durch insgesamt zwei gelenkig miteinander verbundene Plattensegmente 60 gebildet
ist. Das mittige Plattensegment 62 des Unterzugs 22 kann je nach Bedarf etwas länger
oder auch kürzer sein als die sich beidseitig daran anschließenden übrigen Plattensegmente
60. Zudem kann dieses mittig angeordnete Plattensegment 62 wahlweise an der Brücke
20 der Vorrichtung 10 (vgl. Fig. 1, Fig. 8) verankert, verschraubt oder dort lediglich
abgestützt und damit fliegend gelagert sein. Im gezeigten Ausführungsbeispiel der
Figuren 12 und 13 kann die Abstützung an der Brücke 20 jedoch mittels eines zusätzlichen
Brückensegments 72 erfolgen, das oberhalb des mittigen Plattensegments 62 des Unterzugs
22 und parallel zu diesem angeordnet ist, und das sich über zwei symmetrische schräge
Koppelstangen 74 ― hier als dritte Koppelstangen 74 bezeichnet ― an den jeweils beidseitig
des mittleren Plattensegments 62 des Unterzugs 22 angeordneten Plattensegmenten 60
abstützt. Die beiden dritten Koppelstangen 74 fallen zu beiden Seiten vom Brückensegment
72 jeweils schräg nach unten ab und sind beidseitig in den Segmenten 72 und 60 gelenkig
gelagert.
[0067] Die sich beidseitig an das mittlere Plattensegment 62 des Unterzugs 22 anschließenden
Plattensegmente 60 sind an ihren äußeren Gelenkverbindungen zu den jeweils außen angeordneten
weiteren Plattensegmenten 60 über vierte Koppelstangen 76 mit den Oberzügen 24 gelenkig
verbunden. Diese Gelenkverbindungen zwischen den vierten Koppelstangen 76 und den
Oberzügen 24 setzen jeweils in den Gelenkverbindungen zwischen den beiden Plattensegmenten
60 jedes Oberzuges an, wie dies besonders deutlich aus Fig. 12 hervorgeht. Diese vierten
Koppelstangen 76 weisen zudem ein flächiges Profil auf, das für einen Bewegungsanschlag
bei der Verformung bzw. Wölbung des Greifmoduls 17 in der in Fig. 3 oder in Fig. 5
gezeigten Weise sorgen kann. Solche Bewegungsanschläge 80 sind auch an den freien
Enden 16 vorgesehen, die sich in den Zwischenraum zwischen den äußeren Plattensegmenten
60 des Oberzugs 24 und des Unterzugs 22 erstrecken und dort ebenfalls für eine Begrenzung
der Wölbung des Greifmoduls 17 beim Verformen nach oben sorgen. Insgesamt bildet das
Greifmodul 17 die flügelartige Gestalt gemäß Fig. 12, die sich in ihrer Kontur nicht
wesentlich von den zuvor gezeigten Varianten unterscheidet. Die Koppelstangen 76 entsprechen
in ihrer Platzierung und in ihrer Funktion weitgehend den Verbindungsstegen 25 der
zuvor gezeigten Ausführungsvarianten, mit dem Unterschied, dass die Koppelstangen
76 nicht starr, sondern entsprechend Fig. 12 und Fig. 13 beweglich in den Verbindungsgelenken
zwischen den Plattensegmenten 60 gelagert sind, so dass sie jeweils gelenkig mit den
entsprechenden Plattensegmenten 60 des Oberzugs 24 bzw. des Unterzugs verbunden sind.
[0068] Jedem der beiden Oberzüge 24 der jeweiligen Auslegerarme 18 ist wie bei den zuvor
gezeigten Ausführungsvarianten jeweils eine Zugeinrichtung bzw. Stelleinrichtung zur
Erzeugung einer horizontal gerichteten Zugkraft zugeordnet, welche ungefähr parallel
zur Längserstreckungsrichtung des jeweiligen Auslegerarms 18 wirkt, was in den Figuren
12 und 13 jedoch nicht gezeigt ist.
[0069] Grundsätzlich sind auch weitere, hier nicht dargestellte Ausführungsvarianten denkbar,
bei denen die Oberzüge 24 bspw. mittels Seilen, Gurten, Gliederketten o. dgl. dargestellt
oder ausgeführt sind, die wahlweise über geeignete Koppelelemente gelenkig, elastisch
oder zumindest teilweise starr mit dem Unterzug 22 verbunden sind.
[0070] Die schematische Perspektivdarstellung der Fig. 14 zeigt einen Teil der Vorrichtung
gemäß Fig. 9 mit Betätigungselementen zur Betätigung und Bewegung des Greifmoduls
17 gemäß Fig. 12 und Fig. 13. Die Fig. 15 zeigt eine schematische Seitenansicht der
Darstellung gemäß Fig. 14. Insbesondere anhand Fig. 15 ist die Betätigungsmöglichkeit
des Greifmoduls 17 mittels einer Zusammenwirkung des Linearmotors 30 mit den Stelleinrichtungen
26 und Zugeinrichtungen 28 verdeutlicht. Der Linearmotor 30 übt in Zusammenwirkung
mit den Stelleinrichtungen 26 und den Zugeinrichtungen 28 die gewünschten Zugbewegungen
auf die inneren Plattensegmente 60 der Oberzüge 24 aus, um dadurch das Greifmodul
17 in der gewünschten Weise zu verformen. Das Brückensegment 72 mitsamt dem mittigen
Plattensegment 62 wird dabei gleichzeitig mittig abgestützt, wodurch die freien Enden
16 mit den daran angeordneten Montageblechen 15 und Sauggreifern 14 jeweils nach oben
verschwenkt werden können, um die Bewegungen zum Heben der flächigen Bauteile, Platten
o.ä. vom Stapel 40 gemäß Fig. 3 bzw. Fig. 5 auszuführen.
[0071] Eine in den Figuren 16 und 17 dargestellte Variante weist schwenkbare Greifarme 82
auf, die oberhalb des Greifmoduls 17 angeordnet sind, um insbesondere als Zwischenlagengreifer
und/oder als Palettengreifer fungieren zu können. Die beiden symmetrisch bewegbaren
und am Gestell 12 oberhalb des Greifmoduls 17 angelenkten Greifarme 82, die das Greifmodul
17 beidseitig umgreifen, bilden ein optionales Palettengreifersystem 84, das in vorteilhafter
Weise mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung 10 kombiniert werden kann. Ein solches
Palettengreifersystem 84 kann bspw. bei aktiviertem oder nicht aktiviertem Greifmodul
17 eine unterhalb des Greifmoduls 17 angeordnete Palette 86 greifen, indem diese mittels
endseitig an den Greifarmen 82 angeordneten, zueinander weisenden Haken 88 seitlich
fixiert und gegriffen wird, wie dies in Fig. 16 schematisch angedeutet ist. Wahlweise
können dabei die Greifarme 82 des Palettengreifers 84 unabhängig vom Greifmodul 17
der Vorrichtung 10 arbeiten und bspw. lediglich in ihren Schwenk- und Stellbewegungen
mit dem Gestell 12 gekoppelt sein.
[0072] Bei Nichtgebrauch können die Greifarme 82 wahlweise gemäß Fig. 17 zumindest teilweise
ineinander verschränkt bzw. nach oben in Richtung zum Gestell 12 geschwenkt werden,
so dass sie einen ausreichenden Abstand vom Höhenniveau des Arbeitsbereichs des Greifmoduls
17 haben. Dieses kann in dieser Lage des Palettengreifersystems 84 in der zuvor beschriebenen
Weise zur Aufnahme von flächigen Gegenständen 38 eingesetzt werden, ohne dass die
Greifarme 82 diese Handhabung stören.
[0073] Die schematische Perspektivdarstellung der Fig. 18 zeigt eine weitere Variante der
erfindungsgemäßen Vorrichtung 10 mit einem Palettengreifersystem 84, das mit der Schlittenführung
13 für die Abstandsverstellung der beiden Greifmodule 17 (vgl. Fig. 9 und Fig. 10)
kombiniert sein kann. Hierbei ist das Palettengreifersystem 84 mit der Abstandsverstellung
der paarweise angeordneten und in ihren Abständen voneinander verstellbaren Greifmodule
17 gezeigt, die jeweils eine Verlängerung für die hierfür bereits vorhandenen Schlitten-Verstellsysteme
13 nutzen, an denen jeweils endseitig geeignete Haltebleche 90 angeordnet sind. Diese
in ihren Abständen zueinander verstellbaren Haltebleche 90 sind mit vertikal nach
unten weisenden Blechklammern 92 versehen, die jeweils nach innen, d.h. aufeinander
zuweisende unterseitige Haken 94 zum Eingriff in eine Palette und zu deren Aufnahme
und Handhabung aufweisen.
[0074] Grundsätzlich sind neben den schwenkbeweglichen (Fig. 16, Fig. 17) oder den linear
beweglichen (Fig. 18) Palettengreifersystemen 84 weitere Varianten solcher Greifersysteme
denkbar, die vom Erfindungsgedanken mit umfasst sind. Generell ist zu ergänzen, dass
die Erfindung unter Bezugnahme auf mehrere bevorzugte und/oder vorteilhafte Ausführungsformen
beschrieben wurde. Es ist jedoch für einen Fachmann vorstellbar, dass Abwandlungen
oder Änderungen der Erfindung gemacht werden können, ohne dabei den Schutzbereich
der nachstehenden Ansprüche zu verlassen.
Bezugszeichenliste:
[0075]
- 10
- Vorrichtung
- 11
- Säule
- 12
- Gestell
- 13
- Schlittenführung
- 14
- Sauggreifer
- 15
- Montageblech
- 16
- freies Ende
- 17
- Greifmodul
- 18
- Auslegerarm
- 20
- Brücke
- 22
- Unterzug
- 24
- Oberzug
- 25
- Verbindungssteg
- 26
- Stelleinrichtung
- 28
- Zugeinrichtung
- 30
- Linearmotor
- 32
- Gestängeantrieb
- 34
- Querstrebe
- 36
- Platte
- 38
- flächiger Gegenstand
- 40
- Stapel
- 42
- Randbereich
- 44
- mittlerer Bereich
- 46
- Steuerblock
- 50
- weitere Querstrebe
- 52
- Tastelement
- 54
- starre Verbindung
- 56
- gelenkige Verbindung
- 58
- Verbundbauteil
- 60
- Plattensegment
- 62
- mittiges Plattensegment
- 64
- erste Koppelstange
- 66
- zweite Koppelstange
- 68
- Federbügel
- 70
- Aufnahmeöffnung
- 72
- Brückensegment
- 74
- dritte Koppelstange
- 76
- vierte Koppelstange
- 78
- flächiges Profil, Anschlagprofil
- 80
- Bewegungsanschlag
- 82
- Greifarm
- 84
- Palettengreifersystem
- 86
- Palette
- 88
- Haken
- 90
- Halteblech
- 92
- Blechklammer
- 94
- Haken
1. Aufnahme-, Halte- und/oder Handhabungsvorrichtung (10) für flächige Gegenstände (38),
mit mindestens zwei steuerbaren Sauggreifern (14), die jeweils an freien Enden (16)
beweglicher und zumindest in Teilbereichen elastisch verformbarer und/oder gelenkig
beweglicher, an einer Brücke (20) gelagerter oder dort beweglich abgestützter Auslegerarme
(18) angeordnet und/oder fixiert sind, welche Auslegerarme (18) jeweils wenigstens
einen Unterzug (22) und einen Oberzug (24) umfassen, die am freien Ende (16) des Auslegerarms
(18) aufeinandertreffen und dort verbunden sind, wobei zumindest dem Oberzug (24)
eine Zugeinrichtung (26) zur Erzeugung einer Zugkraft mit zumindest einer horizontalen
Richtungskomponente ungefähr parallel zur Längserstreckungsrichtung des Auslegerarms
(18) zugeordnet ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, bei welcher zumindest die Oberzüge (24) jedes Auslegerarms
im Bereich der Brücke (20) voneinander beabstandet gelagert sind und/oder wobei die
Unterzüge (22) jedes Auslegerarms (18) jeweils ortsfest an der Brücke (20) fixiert
sind.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1, bei welcher die Unterzüge (22) von miteinander fluchtenden
Auslegerarmen (18) miteinander verbunden oder durchgängig bzw. einstückig ausgebildet
und ortsfest an der Brücke (20) fixiert oder dort beweglich gelagert oder abgestützt
sind.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, bei der die Verbindungsstelle zwischen
Oberzug (24), Unterzug (22) und Sauggreifer (14) weitgehend biegesteif ausgebildet
ist.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, bei der die Verbindungsstelle zwischen
Oberzug (24), Unterzug (22) und Sauggreifer (14) biegeweich oder gelenkig ausgebildet
ist.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, bei der die in einer ersten Lage annähernd
vertikal ausgerichteten Sauggreifer (14) bei Betätigung der den Oberzügen (24) der
Auslegerarme (18) zugeordneten Zugeinrichtungen (26) jeweils eine annähernd bogenförmige
Bewegungsbahn beschreiben und dabei winkelig anstellbar sind.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, bei welcher der Oberzug (24) und der
Unterzug (22) jedes Auslegerarms (18) zwischen der Brücke (20) und dem freien Ende
(16) über wenigstens einen Verbindungssteg (25) miteinander verbunden sind, wobei
die wenigstens eine Verbindungsstelle zwischen dem wenigstens einen Verbindungssteg
(25) und dem Unterzug (22) weitgehend biegesteif, biegeweich oder gelenkig ausgebildet
ist, und wobei die wenigstens eine Verbindungsstelle zwischen dem wenigstens einen
Verbindungssteg (25) und dem Oberzug (24) weitgehend biegesteif, biegeweich oder gelenkig
ausgebildet ist.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, bei der zwischen Oberzug (24) und Unterzug
(22) zwei, drei oder mehr Verbindungsstege (25) angeordnet sind, wobei die Verbindungsstellen
zwischen den Verbindungsstegen (25) und dem Oberzug (24) und/oder dem Unterzug (22)
weitgehend biegesteif und/oder biegeweich und/oder gelenkig ausgebildet sind.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, bei der zumindest Abschnitte der Unterzüge
(22) und/oder der Oberzüge (24) jeweils mehrteilig ausgebildet und durch gelenkig
miteinander verbundene Plattensegmente (60) gebildet sind.
10. Vorrichtung nach Anspruch 8 oder 9, bei der die Verbindungsstege (25) zwischen den
Plattensegmenten (60) durch gelenkig mit diesen verbundende Koppelstangen (64, 66,
74, 76) gebildet sind.
11. Vorrichtung nach Anspruch 10, bei der zumindest einzelne der Koppelstangen (74, 76)
als Bewegungsanschläge (80, 78) zur Definition einer maximalen Verformung der Auslegerarme
(18) ausgebildet sind.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 10, bei der zumindest Bereiche der Auslegerarme
(18) durch ein integriertes Volumenbauteil, insbesondere durch ein Verbundbauteil
(58) mit definierten und/oder in verschiedenen Bereichen unterschiedlichen elastischen
Eigenschaften gebildet sind.
13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 12, bei der die Zugeinrichtungen (26) durch
annähernd horizontal wirkende Linearmotoren (30) gebildet sind, die gegen die Brücke
(20) abgestützt sind.
14. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 13, die wenigstens zwei an einem gemeinsamen
Träger aufgehängte Greifmodule (17) aufweist, die in ihrem Abstand zueinander einstellbar
und/oder unabhängig voneinander ansteuerbar und beweglich sind.
15. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 14, die ein Palettengreifersystem (84)
aufweist, das am Gestell (12) mit dem wenigstens einen steuerbaren Greifmodul (17)
angeordnet und unabhängig von diesem ansteuerbar und/oder verschwenkbar ist.
16. Verfahren zur Aufnahme, zum Halten und/oder zur Handhabung von flächigen Gegenständen
(38) über mindestens zwei steuerbare Sauggreifer (14), die jeweils an freien Enden
(16) beweglicher und zumindest in Teilbereichen elastisch verformbarer, an einer Brücke
(20) gelagerter oder dort abgestützter Auslegerarme (18) angeordnet und/oder fixiert
sind, welche Auslegerarme (18) jeweils wenigstens einen Unterzug (22) und einen Oberzug
(24) umfassen, die am freien Ende (16) des Auslegerarms (18) aufeinandertreffen und
dort starr, beweglich und/oder gelenkig verbunden sind, wobei zumindest die Oberzüge
(24) im Bereich der Brücke (20) voneinander beabstandet gelagert sind, wobei der Unterzug
(22) ortsfest an der Brücke (20) fixiert oder dort beweglich bzw. schwimmend gelagert
oder abgestützt ist und der Oberzug (24) über eine Zugeinrichtung (26) mit zumindest
einer horizontalen Richtungskomponente ungefähr parallel zur Längserstreckungsrichtung
des Auslegerarms (18) bewegt wird.