[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Türband einer überfälzten Tür gemäß dem Oberbegriff
des Anspruchs 1.
[0002] In der
DE 102006062614 ist ein Türband beschrieben, dass für den verdeckten Einbau in überfälzte Türen geeignet
ist. Das Band besitzt konstruktionsbedingt eine so große Breite, dass es für den Einbau
die Türblätter unter 50mm Breite nicht geeignet ist. Die Breite der Bandteile wird
durch die Gestaltung eines fünfachsigen Gelenkes bestimmt und durch die Anforderung,
die Tür um 180 Grad öffnen zu können. Beim Schließen der Tür müssen daher die Gelenkkörper
vollständig in die Gehäusekörper eintauchen können. Durch die Begrenzung auf eine
Mindesttürblattstärke können die Bänder nicht in Standardtüren, deren Türblätter eine
Stärke von 38mm bis 43mm haben, eingesetzt werden. Ein großer Teil der produzierten
Türen haben jedoch entsprechende Türblattstärken. Das Band ist daher nur für Türelemente
mit hohen Anforderung an die Funktion, wie z.B. hohe Brandschutzanforderungen oder
Einbruchschutzanforderungen, einsetzbar, bei denen die Türblattstärke funktionsbedingt
50mm und mehr beträgt.
[0003] Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, ein Türband für den verdeckten
Einbau in Türelementen zu entwickeln, das in Standardtürelementen eingesetzt werden
kann.
[0004] Diese Aufgabe wird durch ein Türband einer überfälzten Tür mit den Merkmalen des
Anspruchs 1 gelöst.
[0005] Erfindungsgemäß weist das Türband ein erstes an einem Türblatt fixierbares Gehäuse
auf, ein zweites an einer Zarge fixierbares Gehäuse, wobei zur Fixierung der jeweiligen
Gehäuse an dem Türblatt und der Zarge Halteplatten vorgesehen sind, die an dem jeweiligen
Gehäuse und an dem Türblatt bzw. der Zarge fixierbar sind, sowie seitliche Ansätze
an den Gehäusen, wobei die beiden Gehäuse über ein u-förmiges Gelenk drehbeweglich
miteinander verbunden sind.
[0006] Ein derart ausgebildetes Türband zeichnet sich zum einen durch seinen einfachen Aufbau
auf, so dass das Türband preisgünstig herstellbar ist. Das Türband zeichnet sich außerdem
durch seine Stabilität aus, welche wesentlich durch die Vorsehung nur einer Drehachse
bewirkt wird, und durch die einfache Kinematik.
[0007] Vorteilhafte Ausführungsvarianten der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
[0008] Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsvariante weist das erste Gehäuse längsseitig
zwei aus einem Hauptkörper des Gehäuses hervorstehende voneinander beabstandete Ansätze
auf, in denen eine Drehachse des Gelenks gelagert ist. Durch die gegenüber dem Hauptkörper
des Gehäuses erhöhte Lagerung des Gelenks an dem im Türblatt eingelassenen Gehäuse
ist eine vollständige Öffnung der Tür, sprich um 180 Grad, ermöglicht.
[0009] Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausführungsvariante weist das erste Gehäuse eine
Tasche zur Aufnahme des Gelenkkörpers des Gelenks beim Schließen der Tür auf. Dadurch
wird erreicht, dass das Türband im geschlossenen Zustand der Tür von der Türblattseite
her verdeckt ist.
[0010] Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausführungsvariante entspricht die Höhe der Ansätze
der Höhe einer Türfalz und die Breite der Ansätze ist schmaler als die Breite des
Türfalzes. Dadurch ist das Türband auch in Standardtüren mit üblichen Abmaßen von
40mm Türblattbreite, einer Falzbreite von etwas 12mm und einer Falzhöhe von 13 bis
15 mm einsetzbar.
[0011] Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines Ausführungsbeispiels mit Bezug auf die
beigefügten Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
- Figur 1
- eine perspektivische Ansicht einer Ausführungsvariante eines erfindungsgemäßen Türbandes
in geöffneter Stellung,
- Figur 2
- eine perspektivische Rückansicht des Türbandes aus Figur 1,
- Figur 3
- eine perspektivische Ansicht des Türbandes aus Figur 1, eingesetzt in eine Türzarge
und ein Türblatt bei geöffneter Tür,
- Figur 4
- eine Draufsicht von oben auf das Türband aus Figur 1, eingesetzt in eine Türzarge
und ein Türblatt bei geöffneter Tür, und
- Figur 5
- eine Draufsicht von oben auf das Türband aus Figur 1, eingesetzt in eine Türzarge
und ein Türblatt bei geschlossener Tür.
[0012] In der nachfolgenden Figurenbeschreibung beziehen sich Begriffe oben, unten, links,
rechts, vorne, hinten usw. ausschließlich auf die in den jeweiligen Figuren gewählte
beispielhafte Darstellung und Position des Türbandes und anderer Teile. Diese Begriffe
sind nicht einschränkend zu verstehen, d.h. durch verschiedene Arbeitsstellungen oder
dergleichen können sich diese Bezüge ändern.
[0013] In den Figuren 1 und 2 ist mit dem Bezugszeichen 1 insgesamt eine Ausführungsvariante
eines erfindungsgemäßen Türbandes bezeichnet. Das Türband 1 weist dabei im wesentlichen
zwei Gehäuse 2, 3 auf, von denen ein erstes Gehäuse 2 an einem Türblatt 5, bevorzugt
in einer Stirnseite des Türblatts 5 des Türsystems fixierbar ist sowie ein zweites
Gehäuse 3, das an einer Zarge 6 des Türsystems fixierbar ist.
[0014] Zur Fixierung der jeweiligen Gehäuse 2, 3 an dem Türblatt 5 bzw. der Zarge 6 sind
den Gehäusen 2, 3 jeweils Halteplatten 22, 32 vorgesehen, über die die Gehäuse 2,
3 die mit dem Türblatt 5 bzw. der Zarge 6 fixierbar sind. Um die genaue Lage der Gehäuse
2, 3 in dem Türblatt 5 bzw. der Zarge 6 justieren zu können, sind an den Gehäusen
2, 3 jeweilige seitliche Ansätze 24, 34 vorgesehen. Die seitlichen Ansätze 24, 34
sind dabei bevorzugt über Halteschrauben mit den Halteplatten 22, 32 verschraubt.
[0015] Des Weiteren sind zur Justierung des Gehäuses 2, 3 vorzugsweise Verstellspindeln
25 vorgesehen, die die Halteplatten 22, 32 mit den Ansätzen 24, 34 sowie ggf. rückseitig
angebrachten Klemmplatten 28, 38 vorgesehen, wobei durch das Verdrehen der Verstellspindel
25 sich die Lage des Gehäuses 2, 3 zwischen der Halteplatte 22, 32 und der Klemmplatte
28, 38 verschiebt und so die Lage des Türblattes 5 sich in Bezug zur Türzarge 6 verändern
bzw. verstellen lässt.
[0016] Die drehbewegliche Lagerung des Türblatts 5 gegenüber der Zarge 6 wird durch ein
Gelenk 4 erreicht, das die beiden Gehäuse 2, 3 drehbeweglich miteinander verbindet.
Dieses Gelenk 4 ist, wie in Figur 1 gut zu erkennen ist, u-förmig ausgebildet. In
der hier gezeigten bevorzugten Ausgestaltung ist das Gelenk 4 in Form eines sich über
die gesamte Länge I des Gelenks 4 erstreckendes Metallband ausgebildet und somit aufgrund
des einfachen Aufbaus deutlich preiswerter herstellbar als vergleichbare Türbänder
mit Mehrfachgelenken.
[0017] Das Gelenk 4 ist vorzugsweise an dem an der Zarge 6 angeordneten Gehäuse 3 starr
befestigt. Die Verbindung des Gelenks 4 mit dem Gehäuse 2 erfolgt vorzugsweise über
eine Drehachse 42, die in zwei voneinander beabstandeten Ansätzen 27 des Gehäuses
2 gelagert ist. Diese Ansätze 27 stehen dabei längsseitig aus einem Hauptkörper 21
des Gehäuses 2 senkrecht zur Stirnseite des Türblatts 5 hervor.
[0018] Im montierten Zustand, wie es in den Figuren 3 bis 5 gezeigt ist, sind die Ansätze
27 bündig in eine Türfalz 51 des Türblatts 5 eingelassen. Dementsprechend ist die
Höhe h der Ansätze 27 so bemessen, dass sie der Höhe der Türfalz 51 entspricht. Ebenso
ist die Breite b der Ansätze 27 so ausgelegt, dass sie schmaler ist als die Breite
des Türfalzes 51, so dass ein äußerer Rand der Türfalz 51 über die gesamte Länge des
Türblattes erhalten bleibt und nur die Innenseite der Türfalz 51 durch das Gelenk
4 und die Ansätze 27 unterbrochen ist.
[0019] Die Höhe der Ansätze 27 beträgt dabei insbesondere zwischen 10mm und 16mm und die
Breite der Ansätze beträgt insbesondere weniger als 11 mm. Dadurch ist das Türband
in Standardtüren mit einer Türblattbreite von etwa 40mm, einer Falzbreite von etwa
12mm und einer Falztiefe von 13-15mm einsetzbar.
[0020] Entsprechend ist die Breite des an dem Türblatt angeordneten Gehäuses 2 bemessen
und beträgt insbesondere weniger als 38mm.
[0021] In einer besonderen, hier nicht gezeigten, Ausführungsvariante ist der Gelenkkörper
41 des Gelenks und der Ansatz 27 des Gehäuses 2 als von den Gehäusen 2, 3 demontierbare
Teile ausgebildet.
[0022] Die Ansätze 27 sind zum Durchgehen und der Türfalz 51 hin bevorzugt mit einer gerundeten
Außenseite ausgebildet.
[0023] Zur Aufnahme des Gelenkkörpers 41 im geschlossenen Zustand der Tür ist der zentrale
Bereich des Gehäusekörpers 21 mit einer Tasche 6 ausgebildet, die wie in Figur 5 zu
erkennen ist, den Gelenkkörper 41 des Gelenks 4 beim Schließen der Tür aufnimmt, so
dass das Türband 1 im geschlossenen Zustand der Tür von der Türblattseite her verdeckt
ist.
Bezugszeichenliste
[0024]
- 1
- Türband
- 2
- Gehäuse
- 3
- Gehäuse
- 4
- Gelenk
- 5
- Türblatt
- 6
- Zarge
- 21
- Hauptkörper
- 22
- Halteplatte
- 23
- Halteplatte
- 24
- Ansatz
- 25
- Verstellspindeln
- 26
- Tasche
- 27
- Ansatz
- 28
- Klemmplatte
- 32
- Halteplatte
- 34
- Ansatz
- 38
- Klemmplatte
- 41
- Gelenkkörper
- 42
- Drehachse
- 51
- Türfalz
- b
- Breite
- h
- Höhe
- I
- Länge
1. Türband eines überfälzten Türsystems, aufweisend ein erstes an einem Türblatt (5)
des Türsystems fixierbares Gehäuse (2), ein zweites an einer Zarge (6) des Türsystems
fixierbares Gehäuse (3), wobei zur Fixierung der jeweiligen Gehäuse (2, 3) an dem
Türblatt (5) und der Zarge (6) Halteplatten (22, 32) vorgesehen sind, die an dem jeweiligen
Gehäuse (2, 3) und an dem Türblatt (5) bzw. der Zarge (6) fixierbar sind, seitliche
Ansätze (24, 34) an den Gehäusen (2, 3), dadurch gekennzeichnet, dass die beiden Gehäuse (2, 3) über ein u-förmiges Gelenk (4) drehbeweglich miteinander
verbunden sind.
2. Türband nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das erste Gehäuse (2) längsseitig zwei aus einem Hauptkörper (21) des Gehäuses (2)
hervorstehende voneinander beabstandete Ansätze (27) aufweist, in denen eine Drehachse
(42) des Gelenks (4) gelagert ist.
3. Türband nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das erste Gehäuse (2) eine Tasche (26) zur Aufnahme des Gelenkkörpers (41) des Gelenks
(4) beim Schließen der Tür aufweist.
4. Türband nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Gelenk (4) fest mit dem an der Zarge (6) angeordneten Gehäuse (3) verbunden ist.
5. Türband nach einem der vorstehenden Ansprüche" dadurch gekennzeichnet, dass die Ansätze (27) an ihrer von dem Gehäuse (2) abgewandten Außenseite (11) abgerundet
ausgebildet sind.
6. Türband nach einem der vorstehenden Ansprüche" dadurch gekennzeichnet, das die Höhe der Ansätze (27) der Höhe einer Türfalz (51) entspricht und die Breite
der Ansätze (27) schmaler als die Breite des Türfalzes (51) bemessen ist.
7. Türband nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Höhe der Ansätze (27) zwischen 10mm und 16mm und die Breite der Ansätze (27)
weniger als 11 m m beträgt.
8. Türband nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Breite des Gehäuses (2) weniger als 38mm beträgt.
9. Türband nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Lageposition des Türbandes im jeweiligen Gehäuse (2, 3) verstellbar ist.
10. Türband nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Gelenkkörper (41) und der Ansatz (27) als von den Gehäusen (2, 3) demontierbare
Teile ausgebildet sind.
11. Türband nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Ansätze (27) seitlich am Gehäuse (2) herausstehen und fest oder lösbar mit dem
Gehäuse (2) verbunden sind.