Hintergrund der Erfindung
[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Füllen und Nachfüllen von Wasser in einen
Wasserkreislauf, welcher von einem Wasserversorgungssystem mit Wasser versorgt wird,
insbesondere in einen Heiz- oder Kühlkreislauf, wobei zwischen dem Wasserkreislauf
und dem Wasserversorgungssystem ein Absperrventil angeordnet ist, durch das im geöffneten
Zustand Wasser in den Wasserkreislauf eintreten kann, wobei mittels eines Drucksensors
der Druck im Wasserkreislauf gemessen wird, wobei das Absperrventil in Abhängigkeit
von dem im Wasserkreislauf herrschenden Druck derart gesteuert wird, dass das Absperrventil
öffnet, wenn der Druck im Wasserkreislauf einen ersten Grenzwert unterschreitet und
dass das Absperrventil schließt, wenn der Druck einen zweiten Grenzwert überschreitet,
wobei der zweite Grenzwert größer ist als der erste Grenzwert.
[0002] Ein Ventilsystem zum Füllen bzw. Nachfüllen von Heizungsanlagen ist bspw. aus
DE 10 2005 006 790 B4 bekannt.
DE 10 2005 006 790 B4 offenbart eine Ventilanordnung mit einem Kugelventil. Ein Drucksensor steuert einen
Stellmotor, durch den das Kugelventil bei Erreichen eines vorgegebenen Systemdrucks
in eine Schließstellung verdreht wird. Bei Absinken des Systemdrucks unter einen vorgegebenen
Wert, wird die Ventilkugel durch den Stellmotor wieder in eine geöffnete Ventilstellung
zurückgedreht.
[0003] DE 102 01 752 B4 offenbart ein Heizsystem mit einem Nachspeiseventil, über das einem Heizwasserkreislauf
Frischwasser zugeführt werden kann, um den Druck im Heizkreislauf auf einen vorgegebenen
Wert zu halten. Sinkt der Druck im Heizwasserkreislauf, öffnet ein Nachspeiseventil
und Frischwasser strömt in den Heizwasserkreislauf. Bei einem vorgegebenen Druck im
Heizwasserkreislauf wird die Verbindung zum Frischwassernetz unterbrochen.
[0004] Sowohl in
DE 10 2005 006 790 B4 als auch in
DE 102 01 752 B4 erfolgt die Steuerung der Absperr- bzw. Nachspeiseventile ausschließlich über den
Druck im Heizwasserkreislauf. Problematisch bei derartigen Ventilen ist, dass beispielsweise
während einer Nachtabsenkung, Nachtabschaltung oder bei einer witterungsgeführten
Temperaturabsenkung zu viel Wasser nachgefüllt wird, weil der Druck im Heizkreislauf
bei der abgesenkten Temperatur gering ist. Bei einer späteren Temperaturerhöhung kann
dann ein Überdruck im Heizkreislauf entstehen. Empfindliche Anlagenteile können beschädigt
werden. Um dies zu verhindern, muss das Wasser über ein Überdruckventil abgelassen
werden. Andererseits kann eine zu geringe Füll- und Nachfüllmenge bei einer bestimmten
Temperatur im Heizkreislauf dazu führen, dass bei einer weiteren Temperaturabsenkung
der Druck so stark absinkt, dass ein Unterdruck im Heizkreislauf entsteht. Bei einem
Unterdruck im Heizkreislauf besteht die Gefahr, dass Luft und damit Sauerstoff in
den Kreislauf gelangt und so Korrosionsvorgänge unterstützt werden. Außerdem kann
es zu Störungen des Umwälzbetriebs kommen.
[0005] In
DE 202006016581 U1 ist ein druck- und temperaturgesteuertes Sicherheitsventil zum Schutz von Trinkwassererwärmern
offenbart. Das Ventil öffnet einerseits, wenn der Eingangsdruck einen durch eine Federkraft
bestimmten Schwellwert überschreitet und der Ventilteller dadurch nach oben gedrückt
wird, andererseits wird das Ventil von einem im Einlass angeordneten Temperaturfühler
gesteuert, der sich bei steigender Temperatur ausdehnt und den Ventilteller ebenfalls
gegen die Vorlast der Feder öffnet. Beide Steuerungskriterien, Druck und Temperatur,
werden unabhängig voneinander ausgelöst und sind fest durch die Federkraft vorgegeben.
Aufgabe der Erfindung
[0006] Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren zum Füllen und Nachfüllen
von Wasser in einen Wasserkreislauf, insbesondere einen Heiz- oder Kühlkreislauf,
vorzustellen, bei dem sowohl Beschädigungen der Anlagenteile durch Drucküberhöhung
als auch Korrosion aufgrund eines Unterdrucks im Wasserkreislauf vermieden werden.
Kurze Beschreibung der Erfindung
[0007] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass eine aktuelle Wassertemperatur
des Wassers im Wasserkreislauf mittels eines ersten Temperatursensors erfasst und
an eine Steuereinheit übermittelt wird, und dass die Grenzwerte für den Druck in Abhängigkeit
von der ermittelten Wassertemperatur festgelegt werden.
[0008] Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren werden der erste und der zweite Grenzwert nicht
einmalig, sondern in Abhängigkeit von der gemessenen Wassertemperatur festgelegt.
Durch diese Berücksichtigung der Wassertemperatur kann der Wasserkreislauf mit der
optimalen Füllmenge und unter optimalen Druckverhältnissen betrieben werden, was einen
energiesparenden Betrieb gewährleistet. Ein Überdruck bzw. Unterdruck nach Aufheizen
bzw. Abkühlen z.B. im Rahmen einer Nachtabsenkung oder Nachtabschaltung und die damit
verbundenen Folgen (Beschädigung von empfindlichen Anlagenteilen bei Überdruck, Störungen
bei der Umwälzung, Eintritt von Luft bzw. Sauerstoff in den Wasserkreislauf verbunden
mit Geräuschen und Korrosion bei Unterdruck) können somit vermieden werden. Der erste
Grenzwert p
GW1 wird vorzugsweise im Bereich zwischen 0,5 und 1,5 bar, insbesondere zwischen 1 und
1,5 bar gewählt. Der zweite Grenzwert p
GW2 liegt vorzugsweise zwischen 1,5 und 4 bar, insbesondere zwischen 2 und 3 bar, wobei
die Differenz der beiden Grenzwerte vorzugsweise einen Wert zwischen 0,05 und 1,5
bar, insbesondere zwischen 0,2 und 0,5 bar aufweist.
[0009] Die Grenzwerte werden vorzugsweise in Abhängigkeit von der Höhe des Gebäudes gewählt,
in dem der Wasserkreislauf betrieben werden soll. Je höher das Gebäude ist, desto
größer sind die Grenzwerte zu wählen.
[0010] "Festlegung" der Grenzwerte bedeutet, dass im Speicher der Steuereinheit eine Zuordnung
von jeweils einem ersten Grenzwert p
GW1 und einem zweiten Grenzwert p
GW2 zu verschiedenen Wassertemperaturen oder -temperaturbereichen hinterlegt wird, bspw.
in Form einer Kennlinie oder eines Funktionsterms.
[0011] Die Bestimmung des ersten Grenzwertes p
GW1 kann beispielsweise dadurch erfolgen, dass ein Minimaldruck p
min festgelegt wird, der im Wasserkreislauf nicht unterschritten werden darf (z.B. um
Lufteintritt zu vermeiden). Des Weiteren wird eine Minimaltemperatur T
min, die das Wasser im Wasserkreislauf nicht unterschreitet, festgelegt (z.B. aufgrund
einer Frostschutzeinstellung im Wasserkreislauf). Der erste Grenzwert bei der Minimaltemperatur
ist somit größer als der Minimaldruck, vorzugsweise aber nur wenig größer, z.B. in
der Größenordnung von einigen Zehntel bar über dem Minimaldruck, (p
GW1(T
min) >≈ p
min). Ausgehend von diesem ersten Grenzwert p
GW1(T
min) bei Minimaltemperatur wird der erste Grenzwert p
GW1(T1) für eine beliebige aktuelle Temperatur T1 (T1 > T
min) vorzugsweise so festgelegt, dass der Druck p bei einer angenommenen Temperaturerniedrigung
von der aktuellen Wassertemperatur T1 auf die Minimaltemperatur T
min den Minimaldruck p
min nicht unterschreitet. Das Verhalten des Drucks bei Temperaturänderung ist bekannt
bzw. kann auf einfache Weise ermittelt werden.
[0012] Die Bestimmung des zweiten Grenzwertes p
GW2 kann beispielsweise dadurch erfolgen, dass ein gewünschter Betriebsdruck p
B festgelegt wird, der im Wasserkreislauf nicht überschritten werden soll. Falls ein
Sicherheitsventil vorhanden ist, ist der Betriebsdruck kleiner als der Öffnungsdruck
des Sicherheitsventils zu wählen. Darüber hinaus wird eine gewünschte Betriebstemperatur
T
B des Wassers im Wasserkreislauf festgelegt, bei welcher der Betriebsdruck p
B erreicht werden soll. D.h. der zweite Grenzwert p
GW2(T
B) bei Betriebstemperatur T
B ist der gewünschte Betriebsdruck (p
GW2(T
B) = p
B). Sinkt die Wassertemperatur T1 unter die Betriebstemperatur T
B (z.B. durch eine Nachtabsenkung) so sinkt auch der aktuelle Druck im Wasserkreislauf.
Der zweite Grenzwert p
GW2(T1) für eine beliebige aktuelle Temperatur T1 (T1 < T
B) wird vorzugsweise so festgelegt, dass bei einer angenommenen Temperaturerhöhung
der im Wasserkreislauf befindlichen Wassermenge auf die Betriebstemperatur T
B der Betriebsdruck p
B nicht überschritten wird. Der zweite Grenzwert p
GW2 für den Druck ist daher im vorliegenden Fall abhängig von der aktuellen Wassertemperatur
T1 und der Betriebstemperatur T
B, bei welcher der Wasserkreislauf betrieben werden soll. Die Werte für die Betriebstemperatur
und den zugehörigem gewünschten Betriebsdruck können z.B. Erfahrungswerte sein oder
auf einer Herstellerangabe basieren (z.B. für einen besonders ökonomischen oder Komponenten
schonenden Betrieb des Wasserkreislaufs). Ausgehend von den Angaben des Herstellers
oder den Erfahrungswerten können mit Hilfe von Kennlinien, wie z.B. in Fig. 1 gezeigt,
die Grenzwerte p
GW1 und p
GW2 bestimmt werden.
[0013] Die Betriebstemperatur T
B des Wassers im Wasserkreislauf kann entweder festgelegt werden oder in Abhängigkeit
einer anderen gemessenen Größe, z.B. der Außentemperatur (wie unten näher erläutert),
bestimmt werden. Die Betriebstemperatur T
B ist dann abhängig von dieser zusätzlich gemessenen Größe. Die Grenzwerte sind entsprechend
abhängig von der aktuellen Wassertemperatur T1 und der zusätzlich gemessenen Größe.
[0014] Durch die Grenzwerte p
GW1 und p
GW2 wird also eine minimale und maximale Wassermenge festgelegt, die für den Betrieb
des Wasserkreislaufes mit einer Betriebstemperatur T
B im Wasserkreislauf enthalten sein darf. Enthält der Wasserkreislauf ein Ausdehnungsgefäß
(z.B. ein Membranausdehnungsgefäß) als Pufferspeicher, erfolgt ein Nachspeisen von
Wasser in den Wasserkreislauf erst, wenn die Kapazität des Ausdehnungsgefäßes erschöpft
ist.
Vorteilhafte Varianten der Erfindung
[0015] Vorzugsweise werden die Grenzwerte des Drucks p
GW1 und p
GW2 so festgelegt, dass sie mit sinkender Wassertemperatur T1 abnehmen. Die Zuordnung
p
GW1(T1) bzw. p
GW2(T1) der Grenzwerte zur Wassertemperatur ist monoton steigend, insbesondere streng
monoton steigend. Dadurch wird vermieden, dass in Abkühlphasen (Nachtabsenkung, Nachtabschaltung,
witterungsgeführte Absenkung) bei sinkendem Druck p zu viel Wasser nachgefüllt wird
und bei einer späteren Erhöhung der Temperatur T1 im regulären Heizbetrieb ein Überdruck
entsteht.
[0016] Eine bevorzugte Variante des erfindungsgemäßen Verfahrens sieht vor, dass das Absperrventil
nur dann öffnet, wenn zusätzlich die Bedingung erfüllt ist, dass die Wassertemperatur
einen Grenzwert T
GW überschreitet. Das Absperrventil öffnet also nicht, wenn die Wassertemperatur kleiner
oder gleich dem Grenzwert T
GW ist. Auf diese Weise kann auf eine Nachfüllung gänzlich verzichtet werden, wenn die
Wassertemperatur T1 einen bestimmten Wert unterschreitet. Dies ist insbesondere zu
Zeiten außerhalb der Heizperiode, bei einer Nachtabschaltung oder aber auch bei einer
Funktionsstörung der Heizungsanlage relevant.
[0017] Vorzugsweise wird die Wassertemperatur des Wassers im Wasserkreislauf an mehreren
Stellen im Wasserkreislauf erfasst. Dadurch wird der Tatsache Rechnung getragen, dass
die Wassertemperatur in der Regel ortsabhängig ist. Dies wird somit bei der Temperaturabhängigkeit
der Grenzwerte berücksichtigt. So kann bspw. ein Mittelwert der erfassten Temperaturen
zur näherungsweisen Bestimmung der beiden Grenzwerte p
GW1 und p
GW2 für den Druck im Wasserkreislauf verwendet werden. Dabei sollte jedoch berücksichtigt
werden, dass die realen Temperaturen im Wasserkreislauf teilweise höher bzw. niedriger
sind. Die Bestimmung der Grenzwerte p
GW1 und p
GW2 sollte demnach entsprechend konservativ ausfallen. Eine andere Möglichkeit besteht
darin, den ersten Grenzwert p
GW1 auf Basis der niedrigsten und den zweiten Grenzwert p
GW2 auf Basis der höchsten erfassten Temperatur zu bestimmen.
[0018] Vorzugsweise werden eine Vorlauftemperatur im Vorlauf zu einem Wärmeverbraucher und
eine Rücklauftemperatur im Rücklauf von dem Wärmeverbraucher erfasst, da dort die
Temperaturunterschiede am größten sind. Es wird somit das gesamte im Wasserkreislauf
vorliegende Temperaturintervall berücksichtigt.
[0019] Bei einer besonderen Variante des erfindungsgemäßen Verfahrens öffnet das Absperrventil
nur dann, wenn zusätzlich die Bedingung erfüllt ist, dass die Differenz zwischen Vorlauftemperatur
T1
VL und Rücklauftemperatur T1
RL einen Grenzwert ΔT
GW überschreitet. Der Grenzwert der Temperaturdifferenz ΔT
GW ist abhängig von der Vorlauftemperatur T1
VL, die den Druck p im Wasserkreislauf beeinflusst. Bei dieser Verfahrensvariante findet
kein Füllen bzw. Nachfüllen statt, wenn ΔT
GW unterschritten wird, d.h. wenn die Wärmeabgabe zu gering ist, beispielsweise außerhalb
der Heizperiode, bei einer Nachtabschaltung oder aber auch bei einer Funktionsstörung
der Heizungsanlage.
[0020] Eine besonders bevorzugte Variante des erfindungsgemäßen Verfahrens sieht vor, dass
eine Außentemperatur außerhalb des Wasserkreislaufs mittels eines zweiten Temperatursensors
erfasst wird, und dass die Grenzwerte p
GW1 und p
GW2 als Funktion der erfassten Außentemperatur festgelegt werden. Bei der gemessenen
Außentemperatur handelt es sich um die Temperatur außerhalb des Gebäudes, in welchem
sich der Wasserkreislauf befindet. Die Vorlauftemperatur T1
VL wird im Allgemeinen in Abhängigkeit von der Witterung (also von der Außentemperatur)
festgelegt. Somit ist auch der Druck p abhängig von der Außentemperatur. Mit steigender
Außentemperatur sinkt die Vorlauftemperatur T1
VL und damit der Druck p des Wasserkreislaufs. Bei der erfindungsgemäßen Variante wird
die Betriebstemperatur T
B des Wassers in Abhängigkeit von der erfassten Außentemperatur T2 geregelt/festgelegt.
Diese Abhängigkeit der Betriebstemperatur T
B des Wassers von der Außentemperatur T2 geht in die Festlegung der Grenzwerte ein.
[0021] Es kann auch vorteilhaft sein, die Grenzwerte p
GW1 und p
GW2 als Funktion der Zeit festzulegen. So können die Grenzwerte beispielsweise Tag/Nacht-abhängig
oder Saison-abhängig sein.
[0022] Vorzugsweise trennt ein Systemtrenner den Wasserkreislauf vom Wasserversorgungssystem,
wenn der Druck p des Wasserkreislaufs den Druck im Wasserversorgungssystem übersteigt.
Dadurch wird verhindert, dass Heizungswasser in das Trinkwassersystem zurückfließt
und die Norm DIN EN 1717 nicht eingehalten wird.
[0023] Besonders vorteilhaft ist eine Variante des erfindungsgemäßen Verfahrens, bei der
das Absperrventil schließt, wenn beim Nachfüllen von Wasser in den Wasserkreislauf
der Druck des Wasserkreislaufs nicht ansteigt. Ebenso soll das Absperrventil schließen,
wenn nach einem Nachfüllvorgang der Druck innerhalb kurzer Zeit wieder abfällt. Steigt
der Druck beim Nachfüllen nicht an oder fällt er nach dem Nachfüllen innerhalb kurzer
Zeit wieder ab, so deutet dies auf eine Leckage hin. Ein ungewolltes Austreten von
Wasser aufgrund einer solchen Leckage wird durch das Schließen des Absperrventils
verhindert.
[0024] Vorzugsweise wird die Menge an Wasser, die in den Wasserkreislauf gefüllt bzw. nachgefüllt
wird, erfasst, z.B. mittels eines Durchflussmessers. Durch die Bestimmung der in den
Wasserkreislauf gefüllten und nachgefüllten Wassermenge können ungewöhnliche Füllmengen
erkannt werden. Darüber hinaus kann im Falle einer Behandlung des Füllwassers die
behandelte Wassermenge erfasst und gegebenenfalls eine Erschöpfung eines Wasserbehandlungselements
erkannt werden (wie unten näher erläutert). Der Wert der gemessenen Wassermenge wird
an die Steuereinheit übertragen, die aufgrund der Daten das Absperrventil und/oder
die Regeneration des Wasserbehandlungselements entsprechend steuert.
[0025] Ein weiteres Indiz für eine Leckage ist das Nachfüllen von ungewöhnlich hohen Wassermengen.
Es ist daher vorteilhaft, dass das Absperrventil schließt, wenn die in den Wasserkreislauf
gefüllte bzw. nachgefüllte Wassermenge einen Grenzwert V
GW überschreitet. Werden also außergewöhnliche Füllmengen erkannt, die auf einen Defekt
bzw. eine Leckage im Heizungskreislauf hindeuten, so wird die Wasserzufuhr unterbrochen.
Vorzugsweise wird ein Zeitintervall festgelegt, innerhalb dessen der Grenzwert erreicht
werden muss, damit das Absperrventil schließt. Statt eines festen Zeitintervalls kann
auch festgelegt werden, dass ein Schließen des Absperrventils erfolgt, wenn der Grenzwert
während einer Ventilöffnung (die zeitlich variieren kann) erreicht wird.
[0026] Bei einer speziellen Variante des erfindungsgemäßen Verfahrens wird die Leitfähigkeit
des Wassers, das in den Wasserkreislauf gefüllt bzw. nachgefüllt wird, bestimmt. Somit
wird die Qualität des Füllwassers erfasst. Die Qualität des Füllwassers ist entscheidend
für einen störungsfreien und energieoptimierten Betrieb einer Heizungsanlage.
[0027] Eine Weiterbildung dieser Variante sieht vor, dass das Wasser beim Füllen und Nachfüllen
in den Wasserkreislauf gefiltert und/oder behandelt wird, vorzugsweise gemäß VDI-Richtlinie
2035. Dadurch werden Schäden und Energieverluste durch Korrosion und Steinbildung
verhindert.
[0028] Eine Wasserbehandlung kann beispielsweise eine Entsalzung und/oder eine Enthärtung
(Austausch der Calcium- und Magnesium-Ionen gegen Natrium-Ionen) beinhalten. Bei einer
Entsalzung deutet eine steigende Leitfähigkeit des behandelten Wassers auf eine Erschöpfung
der Wasserbehandlungseinheit hin, bei einer Enthärtung sinkt die Leitfähigkeit des
behandelten Wassers im Falle einer Erschöpfung. Um den Erschöpfungszustand einer Wasserbehandlungseinheit
zu überwachen, ist es daher vorteilhaft, dass die Messung der Leitfähigkeit des Wassers
nach Behandlung des Wassers durchgeführt wird, und das Absperrventil schließt, wenn
die Differenz zwischen der gemessenen Leitfähigkeit des behandelten Wassers und einem
Soll-Leitfähigkeitswert einen Grenzwert überschreitet, der auf eine Erschöpfung der
Wasserbehandlungseinheit hindeutet. Somit kann der Erschöpfungszustand überwacht werden.
Der Soll-Leitfähigkeitswert ist in der Steuerungseinheit abgespeichert.
[0029] Die Erfindung betrifft auch eine Vorrichtung zum Durchführen des erfindungsgemäßen
Verfahrens, insbesondere eine Heizungsfüllstation, umfassend: einen Temperatursensor
zur Messung der Wassertemperatur im Wasserkreislauf; ein Absperrventil, welches zwischen
dem Wasserkreislauf und einem Wasserversorgungssystem angeordnet ist, einen Drucksensor
zur Messung des Drucks im Wasserkreislauf, Mittel zur Übermittlung der gemessenen
Temperatur- und Druckwerte an eine Steuereinheit zur Steuerung des Absperrventils
in Abhängigkeit von dem gemessenen Druck im Wasserkreislauf und der gemessenen Wassertemperatur,
wobei die Steuereinheit einen Speicher aufweist, in welchem folgende Werte abgespeichert
sind: ein erster Grenzwert des im Wasserkreislauf herrschenden Drucks in Abhängigkeit
der gemessenen Temperatur und ein zweiter Grenzwert des im Wasserkreislauf herrschenden
Drucks in Abhängigkeit der gemessenen Temperatur, wobei der zweite Grenzwert größer
ist als der erste Grenzwert.
[0030] Bei dem Temperatursensor der erfindungsgemäßen Vorrichtung kann es sich auch um einen
bereits im Wasserkreislauf vorhandenen Temperatursensor handeln, der zur Übertragung
der gemessenen Temperaturwerte mit der Steuereinheit verbunden wird.
[0031] Vorzugsweise ist ein zweiter Temperatursensor zur Messung einer Außentemperatur außerhalb
des Wasserkreislaufs vorgesehen, so dass die Grenzwerte in Abhängigkeit der Außentemperatur
(wie oben beschrieben) bestimmt werden können.
[0032] Weitere vorteilhafte Ausführungsformen der erfindungsgemäßen Vorrichtung können folgende
Bauteile alleine oder in Kombination miteinander umfassen: weitere Temperatursensoren
zur Messung der Wassertemperatur an verschiedenen Stellen des Wasserkreislaufs; Systemtrenner
zur Trennung des Wasserkreislaufs vom Wasserversorgungssystem; Wasserzähler zur Messung
der Menge an Wasser, die in den Wasserkreislauf gefüllt bzw. nachgefüllt wird; Wasserbehandlungseinheit
zur Behandlung (z.B. Filterung, Entsalzung, Enthärtung) des Wassers, das in den Wasserkreislauf
gefüllt bzw. nachgefüllt wird; und Leitfähigkeitsmesser zur Messung der Leitfähigkeit
des behandelten oder unbehandelten Wassers, das in den Wasserkreislauf gefüllt bzw.
nachgefüllt wird.
[0033] Weitere Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der Beschreibung und der Zeichnung.
Ebenso können die vorstehend genannten und die weiter aufgeführten Merkmale je für
sich oder zu mehreren in beliebigen Kombinationen Verwendung finden. Die gezeigten
und beschriebenen Ausführungsformen sind nicht als abschließende Aufzählung zu verstehen,
sondern haben vielmehr beispielhaften Charakter für die Schilderung der Erfindung.
Zeichnung und detaillierte Beschreibung der Erfindung
[0034] Es zeigen:
- Fig. 1
- eine grafische Darstellung des Füllvolumens eines Wasserkreislaufes und des Drucks
im Heizkreislauf (Wassermenge im Wasserkreislauf) in Abhängigkeit von der Wassertemperatur
des Wassers im Wasserkreislauf;
- Fig. 2
- eine grafische Darstellung der Abhängigkeit der Vorlauftemperatur und der Rücklauftemperatur
von der Außentemperatur (Heizkurve); und
- Fig. 3
- eine schematische Darstellung eines Heizkreislaufs mit Zuflussleitung für Füll- und
Nachfüllwasser mit Mitteln zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens.
[0035] Fig. 1 zeigt beispielhaft das Volumen des Füllwassers in einem Heizkreislauf in Abhängigkeit
von der Temperatur des Füllwassers (Wassertemperatur T1). Das Füllvolumen beträgt
hier 200 I bei 20°C. Mit zunehmender Temperatur nimmt die Dichte des Wassers ab. Das
spezifische Volumen als Kehrwert der Dichte steigt entsprechend. Bei 70°C hat sich
das Volumen des Füllwassers auf etwa 204 I ausgedehnt. Der durch diese Volumenzunahme
bedingte Druckanstieg in einem geschlossenen Heizkreislauf mit einem Membranausdehnungsgefäß
6 ist in Fig. 1 näherungsweise dargestellt (gestrichelte Linie). Der Druck p steigt
von 1,2 bar bei 20°C auf etwa 1,7 bar bei 70°C. Diese Situation tritt z.B. ein, wenn
nach einer Nachtabsenkung das Wasser im Wasserkreislauf wieder auf Betriebstemperatur
gebracht wird. An dieser Stelle sei betont, dass die beschriebene Volumen- und Druckzunahme
lediglich durch die Temperaturerhöhung, nicht jedoch durch einen Nachfüllprozess bedingt
ist. Dies ist bei Füll- und Nachfüllvorgängen zu berücksichtigen, die eine zusätzliche
Druckänderung mit sich bringen.
[0036] Es ist üblich, die Vorlauftemperatur T1
VL (Temperatur des Füllwassers vor Durchlaufen eines Wärmeverbrauchers) eines Heizungswasserkreislaufes
in Abhängigkeit von der Außentemperatur T2 einzustellen.
Fig. 2 zeigt idealisiert eine Zuordnung der Vorlauftemperatur T1
VL zur Außentemperatur T2, die sogenannte Heizkurve oder Heizkennlinie. Der genaue Verlauf
der Heizkurve wird anlagen- und gebäudespezifisch eingestellt. Allgemein gilt jedoch,
je kälter es wird, desto mehr Wärme wird benötigt. Dies entspricht einer höheren Vorlauftemperatur
T1
VL. Die durch die Wärmeabgabe der Heizkörper entstehende Rücklauftemperatur T1
RL in Abhängigkeit von der Außentemperatur T2 ist in Fig. 2 ebenfalls grafisch dargestellt.
Überschreitet die Außentemperatur T2 die Heizgrenze, so stellt ein Regler die Heizungsanlage
ab (hier bei + 15°C).
[0037] Wie bei Fig. 1 erläutert, hängt der Druck p im Heizkreislauf von der Temperatur T1
ab und diese, wie eben dargestellt, von der Außentemperatur T2. Bei Füll- und Nachfüllprozessen
gemäß des erfindungsgemäßen Verfahrens wird dies berücksichtigt, indem die Temperaturen
T1 bzw. T2 bestimmt werden und die Grenzwerte des Drucks p
GW1 bzw. p
GW2 zur Steuerung des Absperrventils abhängig sind von den erfassten Temperaturen T1
bzw.T2.
[0038] Fig. 3 zeigt eine Heizungsfüllstation
1 zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens, die an einen Wasserkreislauf
2, hier einen Heizkreislauf einer Heizungsanlage eines Gebäudes, angeschlossen ist.
Im Wasserkreislauf 2 sind eine Umwälzpumpe
3, mehrere Heizkörper
4a, 4b, ein Heizkessel
5 und ein Membranausdehnungsgefäß
6 vorgesehen.
[0039] Über einen Zulauf
7 fließt der Heizungsfüllstation 1 Wasser zu, etwa aus dem örtlichen Trinkwassernetz.
Am Zulauf 7 kann der Wasserfluss mit einem Hauptabsperrhahn
8 blockiert werden. Das Wasser passiert einen Systemtrenner
9 vom Typ BA, der ein Rückfließen des Wassers aus dem Heizkreislauf 2 in das Trinkwassernetz
bei zulaufseitigem Unterdruck verhindert. Ein nachfolgender Druckminderer
10 gewährleistet einen konstanten Betriebsdruck und schützt den Heizkreislauf 2 vor
Überdruck bei der Be- und Nachfüllung. Das anschließende Absperrventil
11 ist durch eine elektronische Steuereinheit
12 motorisch betätigbar, hier beispielhaft mittels eines Stellmotors
13.
[0040] Zur Steuerung des Absperrventils 11 und damit der Menge an Wasser, die in den Heizkreislauf
2 fließt, wird der Druck p des Heizkreislaufs 2 mittels eines Drucksensors
14 erfasst, der mit dem stromabwärtigen Heizkreislauf 2 in Verbindung steht. Weiterhin
werden die aktuelle Wassertemperatur T1 des Wassers im Heizkreislauf 2 mittels eines
ersten Temperatursensors
15 sowie die Außentemperatur T2 mittels eines zweiten Temperatursensors
16 bestimmt. Der Druck p sowie die beiden Temperaturen T1 und T2 werden an die elektronische
Steuereinheit 12 übermittelt. In der Steuereinheit 12 sind temperaturabhängige Druck-Grenzwerte
p
GW1 und p
GW2 in einem Speicher
17 abgespeichert, wobei das Absperrventil 11 öffnet, wenn der Druck p den ersten Grenzwert
p
GW1 unterschreitet, und schließt, wenn der Druck p den zweiten Grenzwert p
GW2 überschreitet. Dadurch liegen der Druck p und die Menge an Wasser im Heizkreislauf
2 bei jeder Temperatur in einem für einen optimalen Betrieb des Heizkreislaufs 2 günstigen
Bereich. Eine Kennlinie zur Bestimmung der Grenzwerte p
GW1 und p
GW2 kann über eine Eingabevorrichtung
18 an der Steuereinheit 12 anlagenspezifisch eingegeben und mittels eines Displays
19 angezeigt werden.
[0041] Das zulaufende Wasser wird weiterhin über einen Wasserzähler
20 geleitet, dessen Messergebnis (Wassermenge M) ebenfalls an die elektronische Steuereinheit
12 weitergegeben wird. Überschreitet die in den Heizkreislauf 2 gefüllte bzw. nachgefüllte
Wassermenge M einen vom Volumen des Heizkreislaufs 2 abhängigen Grenzwert oder steigt
der Druck p während des Füllvorgangs nicht an, deutet dies auf eine Leckage oder einen
Defekt im Heizkreislauf 2 hin. Das Absperrventil 11 unterbricht in diesem Fall die
Wasserzufuhr.
[0042] Zum Schutz vor Korrosion und Steinbildung im Heizkreislauf 2 wird das Wasser vor
Eintritt in den Heizkreislauf 2 mittels einer Wasserbehandlungseinheit
21 (Enthärtung, Entsalzung und/oder Filtration) behandelt. Das Absperrventil 11 kann
auch bei Erschöpfung der Wasserbehandlungseinheit 21 den Wasserzufluss und damit den
Füll- bzw. Nachfüllprozess unterbrechen. Hierzu bestimmt die elektronische Steuereinheit
12 aus der behandelten Wassermenge M sowie aus der mit einem Leitfähigkeitssensor
22 gemessenen Leitfähigkeit des unbehandelten Wassers eine Restkapazität der Wasserbehandlungseinheit
21. Die Erschöpfung der Wasserbehandlungseinheit 21 kann ebenso durch einen zweiten
Leitfähigkeitssensor
23 signalisiert werden, der die Qualität des behandelten Wassers überwacht.
[0043] Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren werden die Grenzwerte für den Druck im Wasserkreislauf,
bei denen die Wasserzufuhr in den Wasserkreislauf begonnen bzw. unterbrochen wird,
in Abhängigkeit von der Wassertemperatur festgelegt. Dadurch wird der Abhängigkeit
des Drucks von der Wassertemperatur Rechnung getragen. Das Absperrventil der erfindungsgemäßen
Anordnung öffnet im Gegensatz zu
DE 202006016581 U1 nicht bei Beaufschlagung des Ventils mit einer (durch Druck oder Temperatur) induzierten
Kraft, die durch die Bauart des Ventils einmalig festgelegt ist, sondern das Absperrventil
wird erfindungsgemäß durch eine Steuereinheit angesteuert, welche die mit einer Temperaturänderung
einhergehende Druckänderung bei der Festlegung der Grenzwerte berücksichtigt. Die
Grenzwerte bei einer bestimmten Wassertemperatur können so gewählt werden, dass auch
bei einer Temperaturänderung vorher festlegbare Minimal- und Maximalwerte für den
Druck des Wasserkreislaufs nicht über- bzw. unterschritten werden.
Bezugszeichenliste
[0044]
- 1
- Heizungsfüllstation
- 2
- Wasserkreislauf (hier: Heizkreislauf)
- 3
- Umwälzpumpe
- 4a, 4b
- Wärmeverbraucher (hier: Heizkörper)
- 5
- Heizkessel
- 6
- Membranausdehnungsgefäß
- 7
- Zulauf
- 8
- Hauptabsperrhahn
- 9
- Systemtrenner (z.B. Rohrtrenner vom Typ BA)
- 10
- Druckminderer
- 11
- Absperrventil (Verschlussorgan)
- 12
- elektronische Steuereinheit
- 13
- Stellmotor
- 14
- Drucksensor
- 15
- Temperatursensor zur Messung der Wassertemperatur T1 im Wasserkreislauf
- 16
- Temperatursensor zur Messung der Außentemperatut T2
- 17
- Speicher, in dem die Grenzwerte pGW1 und pGW2 für den Druck im Wasserkreislauf gespeichert sind
- 18
- Eingabevorrichtung
- 20
- Wasserzähler
- 21
- Wasserbehandlungseinheit
- 22
- erster Leitfähigkeitssensor zur Messung der Leitfähigkeit des unbehandelten Wassers
- 23
- zweiter Leitfähigkeitssensor zur Messung der Leitfähigkeit des behandelten Wassers
1. Verfahren zum Füllen und Nachfüllen von Wasser in einen Wasserkreislauf (2), welcher
von einem Wasserversorgungssystem mit Wasser versorgt wird, insbesondere in einen
Heiz- oder Kühlkreislauf,
wobei zwischen dem Wasserkreislauf (2) und dem Wasserversorgungssystem ein Absperrventil
(11) angeordnet ist, durch das im geöffneten Zustand Wasser in den Wasserkreislauf
(2) eintreten kann,
wobei mittels eines Drucksensors (14) der Druck (p) im Wasserkreislauf gemessen wird,
wobei das Absperrventil (11) in Abhängigkeit von dem im Wasserkreislauf (2) herrschenden
Druck (p) derart gesteuert wird, dass das Absperrventil (11) öffnet, wenn der Druck
(p) im Wasserkreislauf (2) einen ersten Grenzwert (pGW1) unterschreitet und dass das Absperrventil (11) schließt, wenn der Druck (p) einen
zweiten Grenzwert (pGW2) überschreitet, wobei der zweite Grenzwert (pGW2) größer ist als der erste Grenzwert (pGW1),
dadurch gekennzeichnet,
dass eine aktuelle Wassertemperatur (T1, T1VL, T1RL) des Wassers im Wasserkreislauf (2) mittels eines ersten Temperatursensors (15) erfasst
und an eine Steuereinheit (12) übermittelt wird, und
dass die Grenzwerte (pGW1, pGW2) für den Druck (p) in Abhängigkeit von der ermittelten Wassertemperatur (T1, T1VL, T1RL) festgelegt werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
dass die Grenzwerte (pGW1, pGW2) des Drucks (p) mit sinkender Wassertemperatur (T1, T1VL, T1RL) abnehmen.
3. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
dass das Absperrventil (11) nur dann öffnet, wenn zusätzlich die Bedingung erfüllt ist,
dass die Wassertemperatur (T1, T1VL, T1RL) einen Grenzwert TGW überschreitet.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
dass die Wassertemperatur (T1VL, T1RL) des Wassers im Wasserkreislauf (2) an mehreren Stellen im Wasserkreislauf (2) erfasst
wird.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet,
dass eine Vorlauftemperatur (T1VL) im Vorlauf zu einem Wärmeverbraucher (4a, 4b) und eine Rücklauftemperatur (T1RL) im Rücklauf von dem Wärmeverbraucher (4a, 4b) erfasst werden.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet,
dass das Absperrventil (11) nur dann öffnet, wenn zusätzlich die Bedingung erfüllt ist,
dass die Differenz zwischen Vorlauftemperatur (T1VL) und Rücklauftemperatur (T1RL) einen Grenzwert ΔTGW überschreitet.
7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
dass eine Außentemperatur (T2) außerhalb des Wasserkreislaufs (2) mittels eines zweiten
Temperatursensors (16) erfasst wird, und
dass die Grenzwerte (pGW1, pGW2) als Funktion der erfassten Außentemperatur (T2) festgelegt werden.
8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
dass die Grenzwerte (pGW1, pGW2) als Funktion der Zeit festgelegt werden.
9. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
dass ein Systemtrenner (9) den Wasserkreislauf vom Wasserversorgungssystem trennt, wenn
der Druck (p) im Wasserkreislauf (2) den Druck im Wasserversorgungssystem übersteigt.
10. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
dass das Absperrventil (11) schließt, wenn beim Nachfüllen von Wasser in den Wasserkreislauf
(2) der Druck (p) nicht ansteigt.
11. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
dass die Menge an Wasser, die in den Wasserkreislauf (2) gefüllt bzw. nachgefüllt wird,
erfasst wird.
12. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet,
dass das Absperrventil (11) schließt, wenn die in den Wasserkreislauf (2) gefüllte bzw.
nachgefüllte Wassermenge einen Grenzwert VGW überschreitet.
13. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
dass die Leitfähigkeit des Wassers, das in den Wasserkreislauf (2) gefüllt bzw. nachgefüllt
wird, bestimmt wird.
14. Verfahren nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet,
dass das Wasser beim Füllen und Nachfüllen in den Wasserkreislauf (2) gefiltert und/oder
behandelt wird.
15. Verfahren nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet,
dass die Messung der Leitfähigkeit des Wassers nach Behandlung des Wassers durchgeführt
wird, und
dass das Absperrventil (11) schließt, wenn die Differenz zwischen der gemessenen Leitfähigkeit
des behandelten Wassers und einem Soll-Leitfähigkeitswert einen Grenzwert überschreitet,
der auf eine Erschöpfung einer Wasserbehandlungseinheit (21) hindeutet.
16. Vorrichtung zum Durchführen des Verfahrens nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
umfassend:
einen Temperatursensor (15) zur Messung der Wassertemperatur im Wasserkreislauf (2);
ein Absperrventil (11), welches zwischen dem Wasserkreislauf (2) und einem Wasserversorgungssystem
angeordnet ist,
einen Drucksensor (14) zur Messung des Drucks (p) im Wasserkreislauf (2),
Mittel zur Übermittlung der gemessenen Temperatur- und Druckwerte an eine Steuereinheit
(12) zur Steuerung des Absperrventils (11) in Abhängigkeit von dem gemessenen Druck
(p) im Wasserkreislauf (2) und der gemessenen Wassertemperatur (T1, T1VL, T1RL), wobei die Steuereinheit (12) einen Speicher aufweist, in welchem folgende Werte
abgespeichert sind:
ein erster Grenzwert (pGW1) des im Wasserkreislauf (2) herrschenden Drucks (p) in Abhängigkeit der gemessenen
Temperatur (T1, T1VL, T1RL),
ein zweiter Grenzwert (pGW2) des im Wasserkreislauf (2) herrschenden Drucks (p) in Abhängigkeit der gemessenen
Temperatur (T1, T1VL, T1RL),
wobei der zweite Grenzwert (pGW2) größer ist als der erste Grenzwert (pGW1).
17. Vorrichtung nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet,
dass ein zweiter Temperatursensor (16) zur Messung einer Außentemperatur (T2) außerhalb
des Wasserkreislaufs (2) vorgesehen ist.