[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Beschichtung von Bauteilen mit einem Lack,
insbesondere zur Lackierung von metallischen Bauteilen mit einem zinkhaltigen Lack,
mit den folgenden Schritten:
- (a) Vorbehandeln des Bauteils;
- (b) Aufnehmen des Bauteils an einer Halterung;
- (c) Eintauchen des Bauteils in ein Beschichtungsbad;
- (d) Drehen des Bauteils mit wechselnder Drehrichtung um eine Drehachse;
- (e) Ausfahren des Bauteils aus dem Beschichtungsbad;
- (f) Abschleudern des Bauteils durch Drehen mit wechselnder Drehrichtung und
- (g) Einbrennen der Beschichtung.
[0002] Ein derartiges Verfahren ist aus der
FR 725 416 A bekannt.
[0003] Das bekannte Verfahren wird zur Beschichtung von elektrischen Spulen mit Lack verwendet.
[0004] Kompliziert geformte Bauteile aus Metall, die vielfach in der Automobilindustrie,
aber auch in anderen Branchen eingesetzt werden, müssen häufig zuverlässig und dauerhaft
gegen Korrosion geschützt werden. So müssen z.B. Bauteile, bei denen es sich um Gusskonstruktionen,
Schweißkonstruktionen oder anderweitig hergestellte Bauteile handelt, die insbesondere
einen Hohlraum aufweisen, wie z.B. Achsträger-Baugruppen, mit einem dauerhaften Korrosionsschutz
versehen werden. Hierbei ist es wichtig, dass nicht nur die Außenoberfläche, sondern
auch die Innenoberfläche möglichst gleichförmig beschichtet wird, dass Blasenbildungen
vermieden werden und dass unerwünschte Anhäufungen von Lack an Funktionsflächen, wie
etwa Verschraubungen, und dgl. vermieden werden. Außerdem soll das Gewicht der Beschichtung
einerseits so gering wie möglich gehalten werden, andererseits muss durch die verwendete
Beschichtung der notwendige Langzeitschutz auch unter den widrigsten Umgebungseinflüssen,
wie Salz, Feuchtigkeit, Hitze, Kälte usw. gegeben sein.
[0005] Bisher werden Achsträger-Baugruppen etwa mit einer Feuerverzinkung versehen, mit
galvanischen Beschichtungen, mit KTL-Beschichtungen (also mit einer sog. katodischen
Tauchlackierung) und/oder mit verschiedenen Lacken versehen. Ein Verfahren zur Elektrotauchlackierung
einer Autokarosserie ist z.B. aus der
DE 196 43 082 C2 bekannt.
[0006] Mit den bekannten Beschichtungsverfahren lässt sich allerdings nur ein relativ ungleichmäßiger
Auftrag und insbesondere kein ausreichender Korrosionsschutz bei Hohlteilen im Inneren
erzielen. Auch lassen sich Lackansammlungen nicht vermeiden, so dass die Anforderungen
an einen besonders hochwertigen Korrosionsschutz mit den bekannten Verfahren nicht
erfüllt werden.
[0007] Zur Beschichtung von Verbindungsteilen, wie etwa Schrauben, ist es im Stand der Technik
grundsätzlich auch bekannt, eine Behandlung mit Zinklamellen-Lack im Tauch-Schleuderverfahren
durchzuführen.
[0008] Hierbei werden allerdings nur Massenteile in Form von Schüttgut behandelt. Eine Behandlung
größerer Bauteile, die innen und außen beschichtet werden sollen, mit einem derartigen
Verfahren ist jedoch nicht bekannt.
[0009] Aus der
DE 10 2004 062 753 A1 ist ferner ein Verfahren zur Schüttgut-Sprühlackierung von beschädigungsempfindlichen
Kleinteilen bekannt, wobei die zu beschichtenden Teile als Schüttgut in einer Mischung
zusammen mit abgerundeten Füllkörpern in einer Vorrichtung zur Sprühlackierung in
Bewegung versetzt werden, die Werkstücke dabei mit Lack besprüht und anschließend
wieder von den Füllkörpern getrennt werden.
[0010] Vor diesem Hintergrund liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur
Beschichtung von Bauteilen mit einem Lack zu schaffen, mit dem eine hochwertige Beschichtung
mit einer Langzeitschutzwirkung bei kompliziert geformten Bauteilen ermöglicht ist,
die als Hohlteile ausgebildet sind, und wobei eine möglichst gleichmäßige Beschichtung
sowohl der Innenoberflächen als auch der Außenoberflächen möglichst ohne Lackanhäufungen
ermöglicht wird.
[0011] Diese Aufgabe wird bei einem Verfahren gemäß der eingangs genannten Art dadurch gelöst,
dass das Bauteil im Schritt (f) an seiner größten Entfernung von der Drehachse mit
einer Umfangsgeschwindigkeit von mindestens 50 m/min, vorzugsweise von mindestens
100 m/min, weiter bevorzugt von mindestens 100 m/min, weiter bevorzugt von mindestens
200 m/min, besonders bevorzugt von mindestens 300 m/min gedreht wird.
[0012] Erfindungsgemäß wird eine besonders gleichmäßige Schichtstärke dadurch gewährleistet,
dass im Tauch-Schleuderverfahren mit einer wechselnden Drehrichtung mit einer sehr
hohen Umfangsgeschwindigkeit beim Abschleudern des Bauteils gearbeitet wird.
[0013] Auf diese Weise lassen sich Blasenbildungen und Lackanhäufungen vermeiden. Gleichfalls
lässt sich eine gleichmäßige Beschichtung sowohl der Innenoberflächen als auch der
Außenoberflächen erzielen. Bauteile, die Funktionsflächen, wie z.B. Gewinde oder dgl.
aufweisen, können auf diese Weise zuverlässig gegen Korrosion geschützt werden, ohne
dass die Funktionsweise der Funktionsflächen, wie z.B. die Möglichkeit der Aufnahme
einer Schraube in einem Gewinde des Bauteils, beeinträchtigt wird.
[0014] Insbesondere bei Verwendung eines zinkhaltigen Lackes, wie etwa eines Zinklamellen-Lackes,
lässt sich auf diese Weise ein besonders hochwertiger Korrosionsschutz in einer gleichmäßigen
Beschichtungsstärke sowohl innen als auch außen bei Hohlteilen erzielen.
[0015] In bevorzugter Weiterbildung der Erfindung wird das Bauteil im Schritt (d) an seiner
größten Entfernung (x) von der Drehachse mit einer Umfangsgeschwindigkeit von mindestens
10 m/min, vorzugsweise von mindestens 20 m/min, weiter bevorzugt von mindestens 30
m/min, besonders bevorzugt von mindestens 50 m/min gedreht.
[0016] Durch diese Maßnahme lässt sich eine besonders gleichmäßige Beschichtung erzielen,
die besonders hochwertig ist.
[0017] Gemäß einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung wird das Bauteil mindestens im Schritt
(d) oder (f) mehrfach abwechselnd in unterschiedlicher Drehrichtung gedreht.
[0018] Auch diese Maßnahme unterstützt eine besonders gleichmäßige Beschichtung.
[0019] Zusätzlich kann das Bauteil im Schritt (d) um eine zur Drehachse winklig, vorzugsweise
rechtwinklig, verlaufende Schwenkachse hin- und hergeschwenkt werden. Durch diese
Maßnahme wird selbst bei geometrisch sehr ungünstigen Verhältnissen auch in Innenräumen
von Hohlteilen eine besonders gleichmäßige Beschichtung gewährleistet.
[0020] Wie bereits erwähnt, ist das erfindungsgemäße Verfahren insbesondere zur Beschichtung
von Bauteilen vorteilhaft, die als Hohlteile ausgebildet sind, die über eine Mehrzahl
von Öffnungen mit ihren Außenoberflächen in Verbindung stehen, und wobei die Beschichtung
sowohl an der Außenoberfläche als auch an der Innenoberfläche der Bauteile erfolgt.
[0021] Weiter eignet sich das erfindungsgemäße Verfahren insbesondere zur Beschichtung von
Bauteilen, die eine Länge von mindestens 500 mm in Richtung ihrer größten Längserstreckung
aufweisen.
[0022] Da die betreffenden Bauteile jeweils individuell an einer Halterung aufgenommen werden
oder ggf. mehrere Teile gleichzeitig an einer Halterung befestigt werden, lassen sich
erfindungsgemäß auch sehr große Bauteile gleichmäßig an der Innen- und Außenoberfläche
beschichten.
[0023] In bevorzugter Weiterbildung der Erfindung wird hierzu ein Zinklamellen-Lack verwendet.
[0024] Mit einem Zinklamellen-Lack, der insbesondere Zink-Flakes, Aluminium-Flakes, Bindemittel,
Lösemittel und weitere anorganische Lackbestandteile enthält, lässt sich ein besonders
hochwertiger Langzeit-Korrosionsschutz gewährleisten. Durch das erfindungsgemäße Auftragsverfahren
werden hierbei die notwendigen Randparameter, wie etwa gleichmäßige Beschichtung,
keine Lackanhäufungen, Blasenfreiheit usw., eingehalten.
[0025] In weiterer Ausgestaltung der Erfindung wird zunächst gemäß der Schritte (a) bis
(g) eine Basislackschicht aufgetragen und anschließend mindestens eine weitere Schicht,
insbesondere ein Topcoat, aufgetragen.
[0026] Dies erfolgt vorzugsweise wiederum durch Eintauchen des Bauteils in ein Beschichtungsbad,
Drehen des Bauteils mit wechselnder Drehrichtung um eine Drehachse, Ausfahren des
Bauteils aus dem Beschichtungsbad, Abschleudern des Bauteils durch Drehen mit wechselnder
Drehrichtung und Einbrennen des Lackes.
[0027] Durch die Auftragung mehrerer Schichten im Tauch-Schleuderverfahren mit wechselnder
Drehrichtung lassen sich auf diese Weise noch höhere Anforderungen an die Beständigkeit
der Beschichtung realisieren.
[0028] Zur Bewegung des Bauteils wird in vorteilhafter Weiterbildung der Erfindung ein Roboter
oder eine Handlingeinrichtung verwendet.
[0029] Auf diese Weise kann eine Beschichtung in einem vollautomatischen Prozess erfolgen.
Alternativ kann die Bewegung des Bauteils auch während des Tauch-Schleuderverfahrens
durch eine ortsfeste Vorrichtung zum Dreh- bzw. ggf. Kippantrieb des Bauteils und
durch Anheben bzw. Absenken des Tauchbades erzielt werden. Es versteht sich, dass
umgekehrt natürlich auch der Drehantrieb bzw. Kippantrieb angehoben oder abgesenkt
werden kann und das Tauchbad ortsfest ausgebildet sein kann.
[0030] In weiter bevorzugter Ausgestaltung der Erfindung umfasst der Schritt (a) der Vorbehandlung
eine Entfettung in einem Tauchbad.
[0031] Vorzugsweise umfasst hierbei die Entfettung zunächst eine Heißentfettung und anschließend
eine Entfettung mit Ultraschallunterstützung in einem Tauchbad.
[0032] Hierbei erfolgt bevorzugt eine alkalische Entfettung in einem Tauchbad oder nur eine
leicht saure Entfettung.
[0033] Durch diese Maßnahmen wird die Wirkung der nachfolgenden Behandlungsschritte unterstützt
und durch den Verzicht auf eine saure Entfettung bzw. durch eine allenfalls leicht
saure Entfettung werden Nachteile in Bezug auf den Korrosionsschutz vermieden.
[0034] Nach der Entfettung erfolgt vorzugsweise zunächst eine Spülung und anschließend eine
Beizung gefolgt von einer Spülung.
[0035] Hierbei wird die Beizung vorzugsweise mit Ultraschallunterstützung in einem Tauchbad
durchgeführt.
[0036] Gemäß einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung schließt sich an die Beizung und
Spülung eine Aktivierung, gefolgt von einer Phosphatierung, vorzugsweise einer Zinkphosphatierung,
an.
[0037] Vorzugsweise wird die Phosphatierung zunächst von einem Spülen, Trocknen und Abkühlen
gefolgt, bevor mit der Tauchbeschichtung im Schritt (c) begonnen wird.
[0038] Durch diese zusätzlichen Behandlungsschritte wird eine weitere Verbesserung des Korrosionsschutzes
bei nur sehr dünnen Schichten erzielt.
[0039] Es versteht sich, dass die vorstehend genannten Merkmale und die nachfolgend noch
zu erwähnenden Merkmale nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern
auch in anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar sind, ohne den Rahmen
der Erfindung zu verlassen.
[0040] Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung
bevorzugter Ausführungsbeispiele unter Bezugnahme auf die Zeichnung. Es zeigen:
- Fig. 1
- eine schematische Darstellung einer Anlage zur Durchführung des erfindungsgemäßen
Verfahrens und
- Fig. 2
- eine schematische Darstellung der Tauchstation gemäß Fig. 1.
[0041] Eine Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens ist in Fig. 1
dargestellt und insgesamt mit der Ziffer 10 bezeichnet.
[0042] Die Vorrichtung gemäß der Fig. 1 und 2 dient zur Lackierung von kompliziert geformten
Bauteilen, die als Hohlteile ausgeführt sind, mit einem zinkhaltigen Lack, insbesondere
mit einem Zinklamellen-Lack.
[0043] Das erfindungsgemäße Verfahren wird im Folgenden anhand eines Beispiels zur Beschichtung
von Bauteilen in Form von Achsträger-Bauteilen näher beschrieben.
[0044] Es versteht sich, dass die Beschreibung dieses Beschichtungsverfahrens lediglich
beispielhafter Natur ist und dass entsprechende Anpassungen im Rahmen der zugehörigen
Ansprüche vorgenommen werden können, um das Verfahren an andere Bauteilgeometrien,
andere Bauteil-Materialien oder andere Anforderungen an die Qualität der betreffenden
Beschichtung zu erfüllen.
[0045] Im vorliegenden Fall handelt es sich bei dem Bauteil um einen Träger für eine Vorderachse
eines Pkws, der eine Reihe von Funktionsflächen zur Anbindung von Anbauteilen, wie
Federbeinaufnahmen, Achsschenkel und dgl. mehr aufweist. Es handelt sich hierbei um
eine rohrförmige Konstruktion in der Grundform eines Vierecks mit entsprechenden Anbauflächen
und Funktionsflächen, wobei die Konstruktion hohl ist und eine Reihe von Öffnungen
aufweist. Die Ausdehnung in Richtung der maximalen Längserstreckung beträgt ca. 85
cm, die Ausdehnung in Richtung der maximalen Quererstreckung etwa 60 cm und die Höhe
etwa 13 cm. Es handelt sich um eine geschweißte Stahlrohrkonstruktion.
[0046] Ein derartiges Bauteil wird mit dem erfindungsgemäßen Verfahren innen und außen beschichtet.
Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren lassen sich Luftblasen und Lackanhäufungen im
Innenbereich vermeiden und eine gleichmäßige Beschichtungsstärke bei geringem Gesamtgewicht
der Beschichtung erzielen. Auch können Lackanhäufungen an Verschraubungsflächen vermieden
werden.
[0047] Die Bauteile werden mit einem Basecoat aus einem Zinklamellen-Lack der Firma Magni
Typ B95 und mit einem Topcoat der Firma Magni des Typs P35 beschichtet.
[0048] Die gesamte Beschichtungsanlage ist vorzugsweise vollautomatisiert.
[0049] Gemäß Fig. 1 erfolgt zunächst an einer Beladestation 12 eine automatische Entnahme
der Bauteile aus Ladungsträgern, in denen diese angeliefert werden. Die Bauteile können
automatisch an einer geeigneten Halterung eingespannt werden und die Beschichtungsanlage
10 durchlaufen. Gegebenenfalls kann vor oder nach dem Durchlaufen einer oder mehrerer
Stationen ein Umspannen oder eine Aufhängung an einem anderen Halter erfolgen.
[0050] Von der Beladestation 12 gelangen die Bauteile zunächst in eine Heißentfettungsstation
14 zur Durchführung einer alkalischen Entfettung. Nach der Heißentfettungsstation
14 durchlaufen die Bauteile eine durch Ultraschall unterstützte alkalische Entfettung
in der Station 16.
[0051] Danach erfolgt eine Spülung in einer Mehrfach-Spülkaskade mit Stadtwasser. in der
Station 18. Hieran schließt sich eine mit Ultraschall unterstützte Beize in einer
Beizstation 20 an. Badtemperatur und Bauteilbewegung erfolgen wie auch zuvor in den
Stationen 14 und 16 nach den Empfehlungen des Herstellers der Chemikalien für die
Entfettung bzw. die Beize.
[0052] Nach dem Beizen erfolgt eine Spülung mit Stadtwasser in einer Dreifach-Spülkaskade
in der Station 22.
[0053] Hieran schließt sich eine Phosphatierung in Form einer Zinkphosphatierung an, wozu
zunächst eine Aktivierung in einer Aktivierungsstation 24 erfolgt.
[0054] In der anschließenden Phosphatierungsstation 26 erfolgt eine Zinkphosphatierung in
einem Zinkphosphatbad mit einem durchschnittlichen Schichtgewicht der Phosphatierung
von 5 g/m
2.
[0055] Hieran schließt sich wieder eine Spülstation 28 mit einer Dreifach-Spülkaskade an,
in der zunächst eine Spülung mit Stadtwasser und dann eine Spülung mit vollentsalztem
Wasser (VE-Wasser) aus einer nachfolgenden Spülstation erfolgt.
[0056] Anschließend erfolgt ein Trocknen und Entfeuchten bei etwa 60°C in einer Trocknungsstation
30. Die Bauteile gelangen anschließend im vollständig getrockneten Zustand in eine
Tauchstation 32 gemäß Fig. 2.
[0057] In der Tauchstation 32 werden Bauteile 52, die an einem Halter 54 aufgenommen sind,
in einem speziellen Tauch-Schleuderverfahren mit einem Zinklamellen-Lack beschichtet.
[0058] Zur Bewegung der Bauteile 52 kann ein Roboter 58 verwendet werden. Alternativ kann
eine fest aufgehängte Vorrichtung zum Dreh- und ggf. Kippantrieb der Bauteile 52 vorgesehen
sein und das Behandlungsbad 50 vertikal verfahrbar ausgebildet sein, wie durch den
Doppelpfeil 68 angedeutet ist. Es versteht sich, dass das Behandlungsbad 50 auch feststehend
ausgebildet sein kann und ein entsprechend verfahrbarer Antrieb zum Verdrehen bzw.
Verschwenken der Bauteile 52 anstatt eines Roboters vorgesehen sein kann.
[0059] Bei der Ausführung gemäß Fig. 2 weist der Roboter 58 einen Roboterarm 62 auf, an
dem ein Drehantrieb 60 vorgesehen ist, mittels dessen ein an einer Aufnahme 64 eingespannter
Halter 54 um eine Drehachse 56 mit wechselnder Drehrichtung angetrieben werden kann,
wie durch den Doppelpfeil 68 angedeutet ist. Zusätzlich kann der Drehantrieb 60 um
eine Schwenkachse 61, die senkrecht zur Drehachse 56 ist, hin- und hergeschwenkt werden,
wie durch den Doppelpfeil 63 angedeutet ist. Auf diese Weise können die an dem Halter
54 eingespannten Bauteile 52 um die Drehachse 56 mit wechselnder Drehrichtung gedreht
werden und dabei, soweit gewünscht, zusätzlich etwa um eine horizontale Schwenkachse
61 hin- und hergeschwenkt werden.
[0060] Die Bauteile 52 sind hierbei vorzugsweise, soweit es sich um symmetrische Bauteile
handelt, etwa in der Mitte ihrer Längserstreckung an der Halterung 54 eingespannt.
[0061] Die Bauteile 52 werden zunächst mit einer ersten Drehrichtung mit etwa 25 Umdrehungen/Minute
oder einer Umfangsgeschwindigkeit von ca. 65 m/min innerhalb des Tauchbades 50 um
die Drehachse 56 gedreht und nach kurzer Zeit, beispielsweise nach drei Umdrehungen
mit umgekehrter Drehrichtung und gleicher Umfangsgeschwindigkeit angetrieben. Es kann
z.B. innerhalb von 8 Sekunden auf die Drehzahl hochgefahren werden, anschließend bis
zu 60 Sekunden links gedreht werden. Dann wieder abgebremst werden und wieder mit
8 bis 60 Sekunden rechts gedreht werden.
[0062] Die angegebene Umfangsgeschwindigkeit bezieht sich hierbei auf die maximale Entfernung
der äußersten Bauteilerstreckung von der Drehachse 56, die in Fig. 2 mit x bezeichnet
ist. Es versteht sich, dass die betreffenden Bauteile 52 im Bereich ihrer äußersten
Längserstreckung in den betreffenden Außenwänden 70 entsprechende Abflussöffnungen
74 aufweisen, so dass das Beschichtungsbad in den Hohlraum 72 des Bauteils 52 gelangen
kann und aus diesem auch wieder abfließen kann.
[0063] Nach der Bewegung, die abwechselnd einmal im Uhrzeigersinn und einmal im Gegenuhrzeigersinn
mit beispielsweise 25 Umdrehungen/min erfolgt, wird das Bauteil entweder mittels des
Roboters 58 nach oben aus dem Beschichtungsbad 50 herausbewegt, wie durch den Pfeil
66 angedeutet ist, oder alternativ wird das Beschichtungsbad 50 nach unten abgesenkt
(Pfeil 68). Anschließend erfolgt ein Abschleudern oberhalb des Tauchbades 50 wiederum
durch eine erste Drehbewegung im Uhrzeigersinn (oder umgekehrt) und eine anschließende
Bewegung im umgekehrten Drehsinn. Hierzu wird eine deutlich höhere Drehfrequenz verwendet,
die beispielsweise bei etwa 150 U/min liegt. Dies entspricht einer Umfangsgeschwindigkeit
in der größten Entfernung x von der Drehachse 56 von ca. 400 m/min.
[0064] Das Abschleudern erfolgt z.B. mit 8 bis 120 Sekunden im Gegenuhrzeigersinn und anschließend
mit 8 bis 120 Sekunden im Uhrzeigersinn.
[0065] Danach erfolgt ein Vortrocknen in einer Vortrocknungsstation 34 bei etwa 100°C, 10
min lang, und anschließend ein Einbrennen nach Herstellerangaben, beispielsweise über
20 min bei 250°C, in einer Einbrennstation 36.
[0066] Anschließend werden die Bauteile 52 in einer Abkühlstation 38 auf etwa 30 bis 40°C
abgekühlt und nunmehr in einer nachfolgenden Tauchstation 50 in der gleichen Weise
wie zuvor in der Tauchstation 32 mit einem Topcoat des Typs P35 der Firma Magni beschichtet.
Wiederum erfolgt hierbei eine abwechselnde Drehung im Uhrzeigersinn und Gegenuhrzeigersinn
mit den zuvor angegebenen Parametern. Sowohl bei der Basecoat-Beschichtung als auch
bei der Topcoat-Beschichtung erfolgt eine Temperaturregelung des Beschichtungsbades
50 nach Herstellerangaben, beispielsweise auf 27°C.
[0067] Anschließend erfolgt in einer nachfolgenden Vortrocknungsstation 42 zunächst ein
Vortrocknen und dann in einer Einbrennstation 44 ein Einbrennen nach Herstellerangaben,
z.B. 20 min bei 200°C.
[0068] Danach werden die Bauteile durch eine Abkühlstation 46 geleitet und auf 30 bis 40°C
abgekühlt und schließlich über eine Entladestation 48 wieder in geeignete Träger entladen.
1. Verfahren zur Beschichtung von Bauteilen (52) mit einem Lack, insbesondere zur Lackierung
von metallischen Bauteilen (52) mit einem zinkhaltigen Lack, mit den folgenden Schritten:
(a) Vorbehandeln des Bauteils (52);
(b) Aufnehmen des Bauteils (52) an einer Halterung (54);
(c) Eintauchen des Bauteils (52) in ein Beschichtungsbad (50);
(d) Drehen des Bauteils (52) mit wechselnder Drehrichtung um eine Drehachse (56);
(e) Ausfahren des Bauteils (52) aus dem Beschichtungsbad (50);
(f) Abschleudern des Bauteils (52) durch Drehen mit wechselnder Drehrichtung und
(g) Einbrennen der Beschichtung;
dadurch gekennzeichnet, dass das Bauteil (52) im Schritt (f) an seiner größten Entfernung (x) von der Drehachse
(56) mit einer Umfangsgeschwindigkeit von mindestens 50 m/min, vorzugsweise von mindestens
100 m/min, weiter bevorzugt mit mindestens 200 m/min, besonders bevorzugt mit mindestens
300 m/min gedreht wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, bei dem das Bauteil (52) im Schritt (d) an seiner größten
Entfernung (x) von der Drehachse (56) mit einer Umfangsgeschwindigkeit von mindestens
10 m/min, vorzugsweise von mindestens 20 m/min, weiter bevorzugt mit mindestens 30
m/min, besonders bevorzugt mit mindestens 50 m/min gedreht wird.
3. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem das Bauteil (52) mindestens
im Schritt (d) oder (f) mehrfach abwechselnd in unterschiedlicher Drehrichtung gedreht
wird.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem das Bauteil (52) im Schritt
(d) zusätzlich um eine zur Drehachse (56) winklig, vorzugsweise rechtwinklig, verlaufende
Schwenkachse (61) hin- und hergeschwenkt wird.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche zur Beschichtung von Bauteilen (52),
die als Hohlteile ausgebildet sind, die über eine Mehrzahl von Öffnungen (74) mit
ihren Außenflächen in Verbindung stehen, und wobei die Beschichtung sowohl an der
Außenoberfläche als an der Innenoberfläche der Bauteile (52) erfolgt.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche zur Beschichtung von Bauteilen (52),
die eine Länge von mindestens 500 mm in Richtung ihrer größten Längserstreckung aufweisen.
7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem ein Zinklamellen-Lack zur
Beschichtung verwendet wird.
8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem zunächst gemäß der Schritte
(a) bis (g) eine Basisschicht (Basecoat) aufgetragen wird und anschließend mindestens
eine weitere Schicht, insbesondere eine Deckschicht (Topcoat) aufgetragen wird.
9. Verfahren nach Anspruch 8, bei dem der Auftrag einer weiteren Schicht gemäß der Schritte
(c) bis (g) erfolgt.
10. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem der Schritt (a) der Vorbehandlung
eine Entfettung in einem Tauchbad (14, 16) umfasst.
11. Verfahren nach Anspruch 10, bei dem die Entfettung eine Heißentfettung und anschließend
eine Entfettung mit Ultraschallunterstützung in einem Tauchbad (14, 16) umfasst.
12. Verfahren nach Anspruch 10 oder 11, bei dem der Schritt (a) eine alkalische Entfettung
in einem Tauchbad (14, 16) umfasst.
13. Verfahren nach Anspruch 10, 11 oder 12, bei dem nach der Entfettung eine Spülung und
anschließend eine Beizung gefolgt von einer Spülung durchgeführt wird, wobei die Beizung
vorzugsweise mit Ultraschallunterstützung in einem Tauchbad (20) erfolgt.
14. Verfahren nach Anspruch 12 oder 13, bei dem nach der Beizung und Spülung eine Aktivierung
gefolgt von einer Phosphatierung, vorzugsweise einer Zinkphosphatierung, durchgeführt
wird.
15. Verfahren nach Anspruch 14, bei dem nach der Phosphatierung zunächst ein Spülen, Trocknen
und Abkühlen durchgeführt wird, bevor mit Schritt (c) begonnen wird.
1. A method for coating of parts (52) with a lacquer, in particular for the lacquering
of metallic parts (52) with a zinc containing lacquer, comprising the following steps:
(a) pretreating the part (52);
(b) supporting the part (52) on a holder (54);
(c) immersing the part (52) within a coating bath (50);
(d) rotating the part (52) about an axis of rotation (56) with alternating directional
rotation;
(e) removing the part (52) from the coating bath (50);
(f) centrifuging the part (52) by rotating with alternating directional rotation;
and
(g) burning in the coating;
characterized in that the part (52) in step (f) is rotated with a peripheral velocity of at least 50 m/min
at its largest distance (x) from the axis of rotation (56), preferably with at least
100 m/min, more preferably with at least 200 m/min, particularly preferred with at
least 300 m/min.
2. The method of claim 1, wherein the part (52) in step (d) is rotated with a peripheral
velocity of at least 10 m/min at its largest distance (x) from the axis of rotation
(56), preferably with at least 20 m/min, more preferably with at least 30 m/min, most
preferably with at least 50 m/min.
3. The method of any of the proceeding claims, wherein the part (52) at least in step
(d) or (f) is rotated with at least multiply alternating direction of rotation.
4. The method of any of the proceeding claims, wherein the part (52) in step (d) in addition
is pivoted back and forth about a pivot axis (61) extending at an angle to the axis
of rotation (56), preferably at a rectangular angle.
5. The method of any of the proceeding claims for the coating of parts (52) which are
configured as hollow parts and which communicate via a plurality of openings (74)
with their outer surfaces, and wherein the coating is performed at the outer surfaces
as well as at the inner surfaces of the parts (52).
6. The method of any of the proceeding claims for the coating of parts (52) having a
length of at least 500 mm in the direction of their largest longitudinal extension.
7. The method of any of the proceeding claims, wherein a zinc lamella lacquer is used
for coating.
8. The method of any of the proceeding claims, wherein in the beginning according to
steps (a) to (g) a base coat is applied, and thereafter at least a further layer,
in particular a top coat, is applied.
9. The method of claim 8, wherein the application of a further layer is performed according
to steps (c) to (g).
10. The method of any of the proceeding claims, wherein the step (a) of pretreating comprises
a degreasing within a dipping bath (14, 16).
11. The method of claim 10, wherein the degreasing comprises a hot degreasing and subsequently
a degreasing with ultrasonic assistance within a dipping bath (14, 16).
12. The method of claim 10 or 11, wherein step (a) comprises an alkaline degreasing within
a dipping bath (14, 16).
13. The method according to any of claims 10, 11 or 12, wherein after the degreasing a
rinsing and subsequently a pickling followed by a rinsing is performed, wherein the
pickling is preferably assisted with ultrasonic within a dipping bath (20).
14. The method of claim 12 or 13, wherein after the pickling and rinsing an activation
is performed, followed by a phosportizing, preferably a zinc phosphortizing.
15. The method of claim 14, wherein after the phosphortizing first a rinsing, drying and
cooling is performed, before step (c) is initiated.
1. Procédé de revêtement de pièces (52) avec une laque, en particulier pour le laquage
de pièces métalliques (52) avec une laque contenant du zinc, comportant les étapes
suivantes:
(a) pré-traitement de la pièce (52);
(b) montage de la pièce (52) sur un support (54);
(c) immersion de la pièce (52) dans un bain de revêtement (50);
(d) rotation de la pièce (52) avec un sens de rotation alterné autour d'un axe de
rotation (56);
(e) extraction de la pièce (52) hors du bain de revêtement (50);
(f) centrifugation de la pièce (52) par rotation avec un sens de rotation alterné;
et
(g) cuisson du revêtement;
caractérisé en ce que l'on fait tourner la pièce (52), à l'étape (f), à sa plus grande distance (x) de
l'axe de rotation (56) avec une vitesse périphérique d'au moins 50 m/min, de préférence
d'au moins 100 m/min, de préférence encore d'au moins 200 m/min, et de façon particulièrement
préférée d'au moins 300 m/min.
2. Procédé selon la revendication 1, dans lequel on fait tourner la pièce (52), à l'étape
(d), à sa plus grande distance (x) de l'axe de rotation (56) avec une vitesse périphérique
d'au moins 10 m/min, de préférence d'au moins 20 m/min, de préférence encore d'au
moins 30 m/min, et de façon particulièrement préférée d'au moins 50 m/min.
3. Procédé selon l'une quelconque des revendications précédentes, dans lequel on fait
tourner la pièce (52), au moins à l'étape (d) ou (f), en alternant plusieurs fois
dans des sens de rotation différents.
4. Procédé selon l'une quelconque des revendications précédentes, dans lequel on fait
en plus osciller la pièce (52), à l'étape (d), autour d'un axe d'oscillation (61)
orienté en oblique, de préférence perpendiculairement à l'axe de rotation (56).
5. Procédé selon l'une quelconque des revendications précédentes pour le revêtement de
pièces (52), qui sont constituées par des pièces creuses, qui sont en communication
avec leurs faces extérieures par une pluralité d'ouvertures (74), et dans lequel on
effectue le revêtement aussi bien sur la surface extérieure que sur la surface intérieure
des pièces (52).
6. Procédé selon l'une quelconque des revendications précédentes pour le revêtement de
pièces (52), qui présentent une longueur d'au moins 500 mm dans la direction de leur
plus grande extension longitudinale.
7. Procédé selon l'une quelconque des revendications précédentes, dans lequel on utilise
pour le revêtement une laque à lamelles de zinc.
8. Procédé selon l'une quelconque des revendications précédentes, dans lequel on dépose
d'abord une couche de base (basecoat) selon les étapes (a) à (g) et on dépose ensuite
au moins une autre couche, en particulier une couche de finition (topcoat).
9. Procédé selon la revendication 8, dans lequel on effectue le dépôt d'une autre couche
selon les étapes (c) à (g).
10. Procédé selon l'une quelconque des revendications précédentes, dans lequel l'étape
(a) de pré-traitement comprend un dégraissage dans un bain d'immersion (14, 16).
11. Procédé selon la revendication 10, dans lequel le dégraissage comprend un dégraissage
à chaud et ensuite un dégraissage avec appoint d'ultrasons dans un bain d'immersion
(14, 16).
12. Procédé selon la revendication 10 ou 11, dans lequel l'étape (a) comprend un dégraissage
alcalin dans un bain d'immersion (14, 16).
13. Procédé selon la revendication 10, 11 ou 12, dans lequel on effectue un rinçage après
le dégraissage et ensuite un décapage suivi d'un rinçage, dans lequel on effectue
le décapage de préférence avec appoint d'ultrasons dans un bain d'immersion (20).
14. Procédé selon la revendication 12 ou 13, dans lequel on effectue, après le décapage
et le rinçage, une activation suivie d'une phosphatation, de préférence une phosphatation
au zinc.
15. Procédé selon la revendication 14, dans lequel on effectue, après la phosphatation,
d'abord un rinçage, un séchage et un refroidissement, avant de commencer l'étape (c).