[0001] Die Erfindung betrifft eine an einem Bauteil eines Gebäudes angeordnete frei auskragende
Stufe einer Treppe, wobei in der Stufe mindestens ein sich in Längsrichtung der Stufe
erstreckender stangenförmiger Zuganker angeordnet ist, wobei durch den mindestens
einen Zuganker die Stufe auf Druck vorspannbar ist, wobei die Stufe zur Aufnahme des
mindestens einen stangenförmigen Zugankers ein sich in Längsrichtung der Stufe erstreckendes
Sackloch aufweist, wobei der Zuganker in dem Sackloch verankert ist.
[0002] Treppen mit frei auskragenden Treppenstufen sind aus dem Stand der Technik hinreichend
bekannt. So ist beispielsweise aus der
DE 10 2005 035 560 B3 eine Treppenstufe einer Treppe bekannt, bei der die Stufe frei auskragend durch ein
Gebäudeteil aufnehmbar ist, wobei zur Aufnahme der aus mehreren Glasschichten bestehenden
Stufe an dem Gebäudeteil eine Befestigungsvorrichtung vorgesehen ist. Die Befestigungsvorrichtung
umfasst Backen mit Spannmitteln, wobei die Spannmittel die Stufe zwischen den Backen
eingespannt halten. Die Spannmittel können hierbei als Schraubbolzen ausgebildet sein.
[0003] Die
DE 195 03 582 C2 zeigt eine Spindeltreppe mit frei auskragend an der Spindel angeordneten nicht miteinander
verbundenen Treppenstufen aus Naturstein. Eine jede dieser Treppenstufen besitzt zwei
parallel zur Längsachse sich in der Treppenstufe erstreckende Bewehrungsstäbe, die
an beiden Stirnseiten der Treppenstufe austreten. Endseitig weisen die Bewehrungsstäbe
jeweils ein Gewinde zur Aufnahme einer Mutter auf, wobei die Muttern gegen die Stufe
auf der Spindel verspannt werden. Die Anordnung solcher Bewehrungsstäbe in einer Natursteinstufe
ist aus folgenden Gründen erforderlich. Naturstein kann hohen Druckkräften standhalten,
wie dies auch bei Beton der Fall ist, ist allerdings nur in geringem Umfange auf Zug
beanspruchbar. Durch die in der Treppenstufe angeordneten Bewehrungsstäbe, die gegen
die Treppenstufe vorgespannt werden, wird die einzelne Treppenstufe durch die Bewehrungsstäbe
auf Druck beansprucht. Bei Belastung der Treppenstufe wird nun aufgrund der Biegebeanspruchung
der Stufe die Druckbeanspruchung der Stufe entsprechend dem auf der Stufe aufstehenden
Gewicht abgebaut. Dieses Prinzip ist an sich wie dies bereits beschrieben wurde aus
dem Stand der Technik hinreichend bekannt.
[0004] Nachteilig hierbei ist, dass von außen die Bewehrungsstäbe, die sich parallel zur
Längsachse der Stufe in der Stufe erstrecken, erkennbar sind. Zwar ist bekannt, im
Bereich des freien stirnseitigen Endes einer Treppenstufe an die Bewehrungsstäbe Halterungen
für das Geländer anzubringen, jedoch stört auch dies den optischen Gesamteindruck
einer solchen Treppe. Dies auch insofern, als das Geländer häufig eher auf der Treppenstufe
angebracht wird.
[0005] Aus der
DE 3506329 A1 ist eine Stufe gemäß dem Oberbegriff des Anspruches 1 bekannt. Die Verankerung in
der Stufe erfolgt dadurch, dass in das Sackloch der Stufe eine aushärtbare Masse eingebracht
wird, in die ein Zuganker eingeschoben wird. Nach Aushärten der Masse wird auf das
Ende des mit einem Gewinde versehenen Zugankers eine Mutter aufgesetzt und so die
Stufe vorgespannt. Nachteilig hierbei ist, dass sich beim Anziehen der Mutter auf
dem Zuganker gegen die Stirnseite der Stufe der Zuganker aus der ausgehärteten Masse
lösen kann. In einem solchen Fall muss das Sackloch nochmals aufgebohrt werden, um
den Zuganker erneut zu befestigen.
[0006] Die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe besteht demzufolge darin, bei einer frei
auskragenden Stufe einer Treppe der eingangs genannten Art, den mindestens einen Zuganker
in der Stufe derart anzubringen, dass er gegen die Stufe vorgespannt werden kann,
ohne dass die Gefahr besteht, dass er ausreißt.
[0007] Zur Lösung der Aufgabe wird erfindungsgemäß vorgeschlagen, dass die Stufe zur Aufnahme
des mindestens einen stangenförmigen Zugankers in dem Sackloch, eine in dem Sackloch
verankerte Hülse mit einem Innengewinde zur Aufnahme des mit einem Außengewinde versehenen
Zugankers aufweist.
[0008] Hieraus wird deutlich, dass zunächst eine Hülse in das Sackloch eingeschoben wird,
die Hülse im Inneren des Sackloches mit der Stufe verbunden wird, beispielsweise durch
einen geeigneten Klebstoff, wie dies auch schon in Bezug auf die zuvor beschriebene
Ausführungsform erwähnt worden ist. Im Einzelnen kann hierbei vorgesehen sein, dass
die Hülse auf ihrem Außenumfang eine Verzahnung, insbesondere ein Gewinde aufweist,
um eine stabile Verbindung zwischen der Hülse einerseits und dem sie umgebenden Material
der Treppenstufe herzustellen.
[0009] Die Verspannung des mindestens einen in der Treppenstufe geführten Zugankers gegen
die Treppenstufe selbst zur Erzeugung einer Druckkraft auf die Treppenstufe erfolgt
durch eine auf der dem Bauteil zugewandten Stirnseite der Treppenstufe angeordneten
Spannplatte, wobei der mindestens eine Zuganker im Bereich der Spannplatte ein Gewinde
zur Aufnahme eines Spanngliedes aufweist, um den Zuganker gegen die Spannplatte vorzuspannen.
Hieraus wird deutlich, dass der Zuganker auf Zug und korrespondierend hierzu die Stufe
über die Spannplatte auf Druck beansprucht wird.
[0010] Im Einzelnen ist vorgesehen, dass die Spannplatte ein Senkloch zur Aufnahme einer
Mutter aufweist, die auf dem Zuganker aufsitzt. Das Senkloch weist hierbei eine Tiefe
auf, die mindestens der Höhe der Mutter entspricht, sodass bei entsprechender Länge
des Zugankers, der Zuganker mit der Mutter plan zur Oberseite der Spannplatte abschließt.
[0011] Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung ist die Spannplatte mit einer Ankerplatte
verbunden, die der Befestigung am Bauteil des Gebäudes dient. Die Ankerplatte selbst,
die mit der Spannplatte beispielsweise verschweißt ist, kann in dem Beton des Bauteils
eingegossen sein, oder aber die Ankerplatte wird mit dem Bauteil, beispielsweise einer
Wand, verdübelt.
[0012] Durch die Anordnung eines Sackloches, das sich parallel zur Längsachse von der einen
Stirnseite ausgehend in die Treppenstufe erstreckt, zur Aufnahme des mindestens einen
Zugankers, wird nunmehr erreicht, dass die Bewehrung der Treppe von außen nicht sichtbar
ist, denn an der Stirnseite der Stufe mit dem Sackloch ist die Stufe am Bauteil des
Gebäudes, z. B. einer Wand, befestigt.
[0013] Anhand der Zeichnungen wird die Erfindung nachstehend beispielhaft näher erläutert.
- Fig. 1
- zeigt schematisch eine an einem Bauteil eines Gebäudes angeordnete Treppenstufe in
einer Draufsicht;
- Fig. 2
- zeigt einen Schnitt gemäß der Linie II-II aus Fig. 1 in einer zweiten Ausführungsform;
[0014] Die mit 1 bezeichnete Treppenstufe ist an einem mit 2 bezeichneten Gebäudeteil angeordnet.
Das Gebäudeteil 2 kann hierbei beispielsweise eine Beton- oder Ziegelwand eines Gebäudes
sein. Denkbar ist ebenfalls die Anordnung der Treppenstufe an dem Mantel einer Spindel.
Das heißt, die Spindel ist ebenfalls als ein Gebäudeteil im Sinne der Erfindung anzusehen.
Gegenstand der Erfindung ist nunmehr die Anordnung der beiden als Zuganker 10 ausgebildeten
Bewehrungsglieder in der Treppenstufe 1 (Fig. 1).
[0015] Wie sich aus der Darstellung gemäß Fig. 2 ergibt, ist in dem Sackloch eine Hülse
15 angeordnet, wobei die Hülse 15 ein Innengewinde 15 a und ein Außengewinde 15 b
aufweist. Die Hülse 15 wird hierbei durch einen Kleber, beispielsweise auf der Basis
von einem Polyesterharz in dem Sackloch der Treppenstufe 1 verklebt. Die Hülse 15
dient der Aufnahme des Zugankers 10, der wiederum am hülsenseitigen Ende einen Gewindeansatz
aufweist. Für die Verspannung des Zugankers 10 gegen die Stufe 1 ist, wie sich dies
aus der Darstellung gemäß Fig. 2 ergibt, eine Spannplatte 20 vorgesehen, wobei die
Spannplatte 20 sich über die Fläche der Stirnseite der Stufe 1 erstreckt. Die Spannplatte
weist für die Durchführung des Zugankers 10 eine Bohrung 21 auf, wobei der Zuganker
an diesem Ende zumindest auch ein Gewinde 12 zur Aufnahme der mit 23 bezeichneten
Mutter aufweist. Die Spannplatte 20 besitzt des Weiteren im Bereich der Bohrung 21
ein Senkloch 24, das der Aufnahme der Mutter 23 dient. Die Größe des Senkloches 24
und die Größe der Mutter korrespondieren auch insofern, als zwischen Senkloch und
Mutter ein radialer Abstand vorgesehen ist, um Raum für den Ansatz eines Werkzeuges,
beispielsweise einer Nuss zu haben. Nach Verspannung der Spannplatte 20 und des Zugankers
gegen die Stufe wird an der Spannplatte 20 eine Ankerplatte 30 befestigt. Die Ankerplatte
liegt plan auf der Spannplatte 20 auf, da die Höhe der Mutter geringer ist, als die
Tiefe des Senkloches. Die Ankerplatte 30 kann beispielsweise mit der Spannplatte verschweißt
oder auch verschraubt sein. Die Ankerplatte 30 wird in dem Bauteil, beispielsweise
wenn es sich um eine Betonwand handelt, eingegossen oder mit der Wand verdübelt.
[0016] Wie bereits an anderer Stelle erläutert ist auch denkbar, eine solche Treppenstufe
an einer Spindel zu befestigen. Die Treppenstufe ist hierbei dann auf ihrer der Spindel
zugewandten Stirnseite entsprechend dem Radius der Spindel gewölbt ausgebildet, was
in gleicher Weise auch für die Spannplatte und die Ankerplatte gilt. Die Verbindung
zwischen der Ankerplatte und der Spindel kann hierbei durch Schrauben oder auch durch
eine Schweißverbindung erfolgen.
Bezugszeichenliste:
[0017]
- 1
- Treppenstufe
- 2
- Gebäudeteil
- 5
- Sackloch
- 10
- Zuganker
- 11
- Gewinde
- 12
- Gewinde
- 15
- Hülse
- 15a
- Innengewinde der Hülse 15
- 15b
- Außengewinde der Hülse 15
- 20
- Spannplatte
- 21
- Bohrung
- 23
- Mutter
- 24
- Senkloch
- 30
- Ankerplatte
1. An einem Bauteil (2) eines Gebäudes angeordnete frei auskragende Stufe (1) einer Treppe,
wobei in der Stufe (1) mindestens ein sich in Längsrichtung der Stufe erstreckender
stangenförmiger Zuganker (10) angeordnet ist, wobei durch den mindestens einen Zuganker
(10) die Stufe (1) auf Druck vorspannbar ist, wobei die Stufe (1) zur Aufnahme des
mindestens einen stangenförmigen Zugankers ein sich in Längsrichtung der Stufe (1)
erstreckendes Sackloch (5) aufweist, wobei der Zuganker in dem Sackloch (5) verankert
ist,
dadurch gekennzeichnet,
dass in dem Sackloch (5) eine Hülse (15) mit einem Innengewinde (15a) zur Aufnahme des
mit einem Außengewinde (11) versehenen Zugankers (10) verankert ist.
2. Stufe nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Hülse (15) ein Außengewinde (15b) aufweist.
3. Stufe nach einem der voranstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Verankerung der Hülse (15) durch Verkleben in dem Sackloch (5) erfolgt.
4. Stufe nach einem der voranstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Stufe (1) auf der dem Bauteil (2) zugewandten Stirnseite eine Spannplatte (20)
aufweist, wobei der mindestens eine Zuganker (10) im Bereich der Spannplatte (20)
ein Gewinde (12) zur Aufnahme eines Spanngliedes (23) zeigt, um den Zuganker (10)
auf Zug über die Spannplatte (20) gegen die Stufe (1) vorzuspannen.
5. Stufe nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Spannplatte (20) ein Senkloch (24) zur Aufnahme einer Mutter (23) aufweist, die
auf dem Zuganker (10) aufsitzt.
6. Stufe nach Anspruch 4 oder 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Spannplatte (20) mit einer Ankerplatte (30) verbunden ist, die der Befestigung
am Bauteil (2) dient.