[0001] Die Erfindung betrifft, gemäß Patentanspruch 1 ein Modellflugzeug mit manueller Verstellung
zum Wechseln zwischen Geradeausflug und Looping-oder Kreisflug.
[0002] Modellflugzeuge ohne besonderes Leitwerk, so genannte Nurflügelflugzeuge, sind seit
langem bekannt. Diese Flugzeuge sind in der Regel mit an den Flügelenden angeordneten
Stabilisierungsflächen versehen, welche das Leitwerk ersetzen und einstückig hergestellt
sind. Beispielsweise erfolgt die Herstellung aus besonders leichtem, aushärtbarem,
weichem Schaumstoff mittels Formpresse. Die Rumpfnase und auch die Tragflächen dieser
Modellflugzeuge sind in diesem Fall verhältnismäßig dick, der Rumpfkörper ist nach
hinten verjüngt, so dass am Flugzeugheck keine Luftwirbel entstehen. Um dem Modellflugzeug
genügend Stabilität für den Gleitflug zu verleihen, weisen diese meist große Tragflächen
auf.
[0003] Beispielsweise ist aus der
DE 702 41 119 U1 ein Modelltlugzeug mit einem Rumpf, Tragflächen, einem Seitenruder und einem Triebwerk
(Motor) bekannt, welches aus Kunststoff als Pressteile hergestellt und ohne Zuhilfenahme
spezieller Werkzeuge zusammensetzbar ist. Dabei sind am Rumpf in Mitteldeckerbauart
Tragflächen in Deltaform angeordnet, die - in Abkehr von den üblichen Göttinger Profilen
- über ihre gesamte Länge eine gleiche Stärke aufweisen und jeweils aus zwei im wesentlichen
ebenen Flächenabschnitten von unterschiedlichem Anstellwinkel bestehen. Der Anstellwinkel,
d.h. der Winkel zwischen der Bewegungs- oder Anströmrichtung und der Bezugslinie /
zentralen Bereich des Flügelprofils, beträgt im vorderen Abschnitt der spiegelsymmetrisch
ausgebildeten Tragflächen zwischen 5° und 7° und der Anstellwinkel im hinteren Abschnitt
liegt zwischen 0° und 2°. Für eine stabile Fluglage erstreckt sich der vordere Flächenabschnitt
über die mittleren 5/7 der Gesamtlänge des Flugkörpers und der sich über 1/7 erstreckende
hintere Flächenabschnitt schließt sich unmittelbar an, wobei der Übergang zwischen
den beiden Flächenabschnitten gleichmäßig ausgebildet ist. Die Wurzeln der Tragflächen
liegen am Rumpf tiefer als deren freie Enden und die Tragflächen können unter einem
Winkel zwischen 3° und 6° zur Horizontalen angeordnet sein. Die Spannweite der Tragflächen
ist etwas geringer als die Gesamtlänge des Flugzeuges und ist etwa viermal so groß
wie der größte Durchmesser des Rumpfes in horizontaler Richtung. Der Rumpf besteht
aus einem Oberteil und einem Unterteil als Kunststoffpressteile mit querverlaufenden
Verstärkungsrippen, welche durch eine im wesentlichen horizontale Trennfuge miteinander
verbunden sind und einem massiv ausgebildeten Heck zur Stabilisierung der Fluglage
und zur Montage des Triebwerks. Zur Verbindung der beiden Rumpfteile sind am unteren
Rumpfteil federnde Laschen vorgesehen, an deren freien Enden Ausnehmungen angeordnet
sind, die über Nasen federn, wenn die beiden Teile zusammengesteckt sind und in der
Trennfuge dicht aneinander liegen. Im Bereich der Trennfuge weist das Oberteil nach
außen versetzte Vorsprünge auf, welche eine schwalbenschwanzförmige Nut haben, in
die ein entsprechend ausgebildetes Anschlussorgan der Tragflächen einschiebbar ist.
Die Heckflosse mit dem Seitenruder kann in der gleichen Weise am oberen Rumpfteil
befestigt sein. Um eine stabile Fluglage auch bei unterschiedlichen Strömungs-Verhältnissen
sicherzustellen, ist im vorderen unteren Bereich des Rumpfes eine in axialer Richtung
verstellbare Belastung angeordnet. Beispielsweise kann als Belastung ein Gewicht vorgesehen
sein, das auf einer Führung mittels einer Handhabe stufenlos verstellbar ist, welche
durch einen in der nach unten weisenden Außenhaut des Rumpfes ausgebildeten Längsschlitz
nach außen ragt. Die Fixierung des Gewichtes kann in der Weise erfolgen, dass dieses
etwa rechteckig ausgebildet ist und auf dem Boden des Unterteiles gleitet. Der Motor
und der Treibstoffvorrat sind dabei so bemessen, dass das Flugzeug nach dem Start
eine bestimmte Strecke im Geradeausflug zurücklegt. Hierbei ist es unbedeutend, dass
das Seitenruder um etwa 1° schräggestellt ist. Sobald das Triebwerk jedoch aussetzt,
geht das Flugzeug in den Gleitflug über, wobei je nach Stellung des Seitenruders das
Flugzeug in einem weiten Bogen zum Startplatz zurückkehrt.
[0004] Weiterhin ist aus der
DE 1 912 846 U1 ein Modellflugzeug bekannt, das mittels Gummizug katapultähnlich abgeschossen werden
kann und das so zu mehr oder weniger kurzem Gleitflügen gebracht werden kann. An der
Unterseite der Tragflächen des Modellflugzeuges sind U-förmige Gleitbahnen z.B. zum
Einlegen von Raketen darstellenden Geschossen angeordnet. Die Verwendbarkeit des als
Spielzeug ausgebildeten Modellflugzeuges ist dadurch wesentlich erweitert, denn nunmehr
kann das Spielzeug sowohl als Modellgleiter als auch als Abschussbasis für Raketengeschosse
verwendet werden. Hierzu sind beidseitig der Gleitbahnen Halter zum Einhängen von
federnden Mitteln, z.B. als Gummischnüre, am Flugzeugrumpf und an den Tragflächen
angebracht, die auf die eingelegten Geschosse vorspannen, so dass durch eine Ausklinkbewegung
die Geschosse in den Raum geschleudert werden. Die Geschosse selbst sind an ihrem
rückwärtigen Ende mit Einkerbungen aufweisenden Leitflächen versehen, deren Schultern
beim Einlegen in die Gleitbahnen gegen deren Abschlusskanten anstehen, während in
die Einkerbungen die gespannten Gummischnüre zu liegen kommen. Aus Gründen der billigen
Herstellung und der Stabilität des Spielzeuges sind solche Modellflugzeuge in der
Regel aus Kunststoff gefertigt, wobei an die Flugeigenschaften keine hohen Anforderungen
gestellt werden.
[0005] Schließlich ist aus der
DE 87 13 317 U1 ein Modellflugzeug aus geschäumten Kunststoff als Gleiter oder Segler mit Deltaflügeln
mit starren Leitflächen bekannt. Um zu erreichen, dass das Modellflugzeug an den Ort
des Katapultierens zurückkehrt, ist an dessen Rumpfunterseite im Bereich des Schwerpunktes
eine zylindrische Öffnung vorhanden, in die ein mit Widerhaken versehener Schleuderhaken
eingeführt ist, über den in Verbindung mit einem Gummiband das Modellflugzeug in die
Luft schleuderbar ist, wobei beide Tragflächen im Bereich ihrer hinteren Kanten an
ihren Oberseiten hochgestellt sind. Das Looping wird erreicht, weil die hochgestellten
Flächen-Bereiche an beiden Deltaflügeln als gleichgerichtete Höhenruder wirken und
somit die Spitze des Flugzeuges um die Querachse anheben. Diese sind in der Ansicht
von oben dreieckig mit ungleichen Seiten, wobei vom Rumpf ausgehend zu dem jeweiligen
Flügelende die Breite des Dreiecks zunimmt. Um den Durchmesser des Kreises, in dem
sich das Flugzeug bei der Durchführung des Loopings dreht, verändern zu können, sind
weiterhin an der Rumpfunterseite im Bereich des Schwerpunktes hintereinander mehrere
zylindrische Öffnungen vorhanden, in die der Katapult-Haken wahlweise einsteckbar
ist. Sofern der Katapulthaken im nahen Bereich des Schwerpunktes angeordnet ist, steigt
das Modellflugzeug vergleichsweise schnell an mit dem Ergebnis, dass ein Looping-Kreis
vergleichsweise geringen Durchmessers geflogen wird. Ist der Katapulthaken jedoch
nach vorne vom Schwerpunkt weiter entfernt, dann ist der Anstieg geringer mit dem
Ergebnis, dass der Durchmesser des zu fliegenden Kreises entsprechend größer ist.
Schließlich ist vorgesehen, dass ein Seitenleitwerk bzw. beide Seitenleitwerke mit
ihren hinteren Enden winkelförmig um die Hochachse abgebogen sind, wodurch sich eine
Kreisbahn nach dem Katapultieren um eine Hochachse mit in einer horizontalen Ebene
verbleibenden Tragflächen ergibt. Diese mit ihrer Oberseite in Flugrichtung gesehen
nach hinten angewinkelten und hochgestellten Flächen sind im wesentlichen eben und
ergeben am hinteren Ende des Tragflächenprofils eine stark bemessene Abrisskante,
die eine Höhe h von ca. 1 cm hat, bemessen bei einer Spannweite des Modellflugzeuges
von 25 cm.
[0006] Wie die vorstehende Würdigung des Standes der Technik aufzeigt, sind entweder mittels
Gummizug katapultähnlich abgeschossene Modellflugzeuge für den Geradeausflug - wie
beim Gegenstand der
DE 1 912 846 U1 - oder für Kreis und Looping - wie beim Gegenstand der
DE 87 13 317 U1 - bekannt. Es fehlt jedoch ein Modellflugzeug, welches ohne Motor betrieben (d.h.
im Gegensatz zum Modellflugzeug gemäß der
DE 702 41 119 U1) einen Wechsel zwischen Geradeausflug und Looping- oder Kreisflug ermöglicht und
welches auf einfache Art und Weise erweiterbar/umrüstbar ist. Besonders bedeutsam
ist dies, weil die Spielzeugindustrie als fortschrittliche, entwicklungsfreudige Industrie
anzusehen ist, die schnell Verbesserungen und Vereinfachungen aufgreift und in die
Tat umsetzt.
[0007] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Modellflugzeug derart anzugestalten,
dass ein Wechsel zwischen Geradeausflug und Looping- oder Kreisflug ermöglicht wird
und dass der Herstellungsaufwand hierfür geringe Zusatzkosten erfordert. Weiterhin
soll auf einfache Art und Weise eine Änderung des Durchmessers des Kreises oder des
Looping durch manuelle Änderung des Benutzers möglich sein.
[0008] Diese Aufgabe wird, gemäß Patentanspruch 1, durch ein Modellflugzeug mit einem Flugzeugrumpf,
mindestens einer Tragfläche und einem Höhenleitwerk dadurch gelöst, dass zum manuellen
Wechseln zwischen Geradeausflug und Looping- oder Kreisflug, ausgehend von der Grundposition
für Geradeausflug mit einem bestimmten Anstellwinkel ϑ von der Tragfläche und Anstellwinkel
δ vom Höhenleitwerk und mit einer Schwerpunktposition entweder der Anstellwinkel δ
des Höhenleitwerks oder der Anstellwinkel ϑ der Tragflächen erhöht oder der Schwerpunkt
in Richtung zum Flugzeugheck verlagert wird. Das erfindungsgemäße Modelltlugzeug ermöglicht
dem Benutzers durch manuelle Änderung auf einfache Art und Weise den Wechsel zwischen
Geradeausflug und Looping- oder Kreisflug und durch Kombination der Veränderung des
Anstellwinkels ϑ von der Tragfläche und des Anstellwinkels δ vom Höhenleitwerk oder
der Veränderung des Anstellwinkels ϑ von der Tragfläche und der Schwerpunktposition
oder der Veränderung des Anstellwinkels δ vom Höhenleitwerk und der Schwerpunktposition
oder aller drei Veränderungen eine Änderung des Durchmessers des Kreises oder des
Looping. Im Vergleich zum Stand der Technik weist das erfindungsgemäße Modellflugzeug
den Vorteil niedrigerer Kosten für die erweiterte Funktionalität auf.
[0009] Weitere Vorteile und Einzelheiten lassen sich der nachfolgenden Beschreibung einer
bevorzugten Ausführungsform der Erfindung unter Bezugnahme auf die Zeichnung entnehmen.
In der Zeichnung zeigt:
- FIG. 1
- in Seitenansicht eine Ausführungsform des erfindungsgemäßen Modellflugzeugs in der
Grundposition für Geradeausflug,
- FIG. 2
- das Modellflugzeug gemäß FIG. 1 mit verändertem Anstellwinkel δ des Höhenleitwerks HL für Looping- oder Kreisflug,
- FIG. 3
- das Modellflugzeug gemäß FIG. 1 mit verändertem Anstellwinkel der Tragflächen T für Looping- oder Kreisflug,
- FIG. 4
- das Modellflugzeug gemäß FIG. 1 mit verlagertem Schwerpunkt SL in Richtung zum Flugzeugheck für Looping- oder Kreisflug,
- FIG. 5
- das Modellflugzeug gemäß FIG. 1 mit verändertem Anstellwinkel und Anstellwinkel δ für Looping- oder Kreisflug,
- FIG. 6a, 6b und 6c
- im Detail das Modellflugzeug gemäß FIG. 1 mit Wechsel des Höhenleitwerks HL zwischen Flugzeugrumpf R und Seitenleitwerk S,
- FIG. 7a und 7b
- im Detail das Modellflugzeug gemäß FIG. 1 die Tragflächenwurzeln und korrespondierende Aufnahmen am Flugzeugrumpf R und
- FIG. 8a und 8b
- im Detail das Modellflugzeug gemäß FIG. 1 mit Befestigung der Kabinenhaube K und Gewicht.
[0010] FIG. 1 bis
FIG. 8b zeigen eine bevorzugte Ausführungsform des erfindungsgemäßen Modellflugzeugs mit
einem Flugzeugrumpf R, zwei Tragflächen T, einem Seitenleitwerk S und einem Höhenleitwerk
HL. Das Seitenleitwerk S und der Flugzeugrumpf R bilden ein Teil, wobei dieses ebenso
wie die weiteren Teile des Modellflugzeugs aus elastischem Material, beispielsweise
Schaumstoff oder expandiertes Polypropylen EPP, bestehen kann. Hierdurch kann eine
Beschädigung des Modellflugzeugs bei ordnungsgemäßen Gebrauch weitgehend vermieden
werden und weiterhin kann die Befestigung von Tragflügel T und Höhenleitwerk HL durch
kombinierten und aufeinander abgestimmten Form- und Kraftschluss erfolgen, was durch
die Grundelastizität des Materials bzw. an den Fügestellen ermöglicht wird.
[0011] Das erfindungsgemäße Modellflugzeug löst auf überraschende Art und Weise die Aufgabe,
bei einem ungesteuerten Flugmodell nur durch einfache Maßnahmen zwischen Geradeausflug
und Looping- bzw. Kreisflug (liegender Looping) mit zu wechseln. Insbesondere ist
dabei der Durchmesser von Looping bzw. Kreis veränderbar.
[0012] Um einen geraden Flug, nachfolgend als Grundposition bezeichnet, zu erreichen, sind
die Positionen für Flügel, Höhenruder und Schwerpunkt in einer bestimmten Position
fixiert, wobei sich diese im aerodynamisch korrekten Bereich befinden (siehe
FIG. 1). Verändert man eine dieser Kriterien, verändert das Modellflugzeug seine Flugeigenschaften.
[0013] Ausgehend von der Grundposition für Geradeausflug mit einem bestimmten Anstellwinkel
ϑ von der Tragfläche T und Anstellwinkel δ vom Höhenleitwerk HL und mit einer Schwerpunktposition
SG wird erfindungsgemäß entweder der Anstellwinkel δ des Höhenleitwerks HL (siehe
FIG. 2) oder der Anstellwinkel ϑ der Tragflächen T (siehe
FIG. 3) erhöht oder der Schwerpunkt SL in Richtung zum Flugzeugheck verlagert (siehe
FIG. 4).
[0014] Bei einer Veränderung des Anstellwinkels δ des Höhenruders HL wandert die Hinterkante
(Endleiste) des Höhenruders HL bezogen auf die Rumpflängsachse bzw. die Auftrieb-Nulllinie
NL weiter nach oben. Bei einer Veränderung des Anstellwinkels ϑ des Flügels T wandert
die Vorderkante (Nasenleiste) des Flügels bezogen auf die Rumpflängsachse nach oben.
Bei einer Veränderung des Schwerpunktes wandert der Schwerpunkt nach hinten. Daneben
ist erfindungsgemäß die Kombination aus vorstehenden Maßnahmen vorgesehen, wodurch
der Benutzer auf überraschend einfache Art und Weise den Durchmesser von Looping bzw.
Kreis verändern kann.
[0015] Die Grundposition des Höhenruders HL (siehe
FIG. 1) wird erreicht durch Einschieben des Höhenruders HL von hinten in den Rumpf R. Um
die Loopingposition zu erreichen, wird das Höhenruder HL vom Benutzer aus dem Rumpf
R entnommen und in einen entsprechenden Ausschnitt eingeschoben, der die für einen
Looping erforderliche höhere Anstellung hat (siehe
FIG. 2).
[0016] Der Flügel T wird in einem Ausschnitt im Rumpf R für den Geradeausflug fixiert (siehe
FIG. 1). Um die Loopingposition zu erreichen, wird der Flügel T in einem gesonderten Ausschnitt
fixiert, der die entsprechende höhere Anstellung der Nasenleiste hat (siehe
FIG. 4).
[0017] Zur Veränderung des Schwerpunktes wird ein Gewicht im Vorderteil des Rumpfes R in
veränderbaren Positionen fixiert, beispielsweise für den Geradeausflug siehe
FIG. 5, für den Loopingflug siehe
FIG. 6. Zwischenpositionen sind möglich.
[0018] Durch die Kombination der genannten Maßnahmen kann der Durchmesser des Loopings verändert
werden. Bei Anwendung nur jeweils einer Maßnahme hat der Looping den größten Durchmesser,
bei Kombination aller Maßnahmen hat der Looping den kleinsten Durchmesser. Im Einzelnen
ist hierzu folgendes vorgesehen:
Das Höhenleitwerk HL ist einteilig ausgeführt, das Modellflugzeug weist das am Flugzeugheck
angeordnetes Seitenleitwerks S auf und die Veränderung des Anstellwinkels δ erfolgt
durch Einbringen des Höhenleitwerks HL in eine am Flugzeugrumpf (R) angeordnete Aussparung
A1 oder in eine Aussparung A2 des Seitenleitwerks S (siehe FIG. 2). Das Modell fliegt bei ausreichender Geschwindigkeit einen Looping. Der Schwerpunkt
bleibt unverändert.
[0019] Insbesondere sind die Aussparungen A1, A2 annähernd als Schlitze ausgestaltet und
die Veränderung des Anstellwinkels δ erfolgt durch Einschieben des Höhenleitwerks
HL in eine von mindestens zwei am Flugzeugrumpf R angeordnete Aussparungen A1, A12
oder in eine von mindestens zwei Aussparungen A2, A21 des Seitenleitwerks S oder durch
Wechsel zwischen den Aussparungen A1, A12, A2, A21 (in der Zeichnung in der Ausgestaltung
mit jeweils einer Aussparung im Flugzeugrumpf R und im Seitenleitwerk S dargestellt).
[0020] Vorzugsweise weisen das Höhenleitwerk HL mindestens eine Erhebung N und der Flugzeugrumpf
R und das Seitenleitwerk S eine dazu korrespondierende Vertiefung V auf und das Höhenleitwerk
HL ist im mittleren hinteren Bereich mit der gleichen Dicke wie die Aussparungen A1,
A2 im Flugzeugrumpf R oder Seitenleitwerk S ausgeführt (siehe
FIG. 6a, 6b und
6c). Dabei greifen zwei Nasen am Höhenleitwerk HL in die entsprechenden Vertiefungen
V am Rumpf R bzw. am Seitenleitwerk S und sichern dadurch das Höhenleitwerk HL gegen
herausrutschen.(siehe
FIG. 6a). Um eine sichere Befestigung zu erzielen, ist das Höhenleitwerk HL im mittleren
hinteren Bereich in der gleichen Dicke ausgeführt, wie die Aussparungen im Rumpf R
bzw. Seitenleitwerk S .(siehe
FIG. 6b). Die Lage der Vertiefung V, in die die Nasen N des Höhenleitwerks HL eingreifen
zeigt die
FIG. 6c.
[0021] Erfindungsgemäß ist jede Tragfläche T einteilig ausgeführt, der Flugzeugrumpf R weist
mindestens zwei zu der Tragflächenwurzel korrespondierende Aufnahmen AR1, AR2 auf
und die Veränderung des Anstellwinkels ϑ erfolgt durch Einführen der Tragflächenwurzeln
in eine der beiden Aufnahmen AR1, AR2 im Flugzeugrumpf R. Das Modell fliegt bei ausreichender
Geschwindigkeit einen Looping und der Schwerpunk bleibt unverändert. Dabei ist zumindest
die Tragtlächenwurzel im mittleren Bereich des gewölbten Profils geringfügig dicker
als die korrespondierende Aufnahmen AR1, AR2, Insbesondere ist die Tragfläche T im
mittleren Bereich geringfügig dicker gearbeitet. Eine trapezförmige Vertiefung in
der Tragfläche T und die entsprechende trapezförmige Erhöhung als Aufnahme AR1 im
Rumpfausschnitt R sichert den Tragflügel T gegen verrutschen (siehe
FIG. 7a, 7b und
7c). Durch diese kombinierte kraft-/formschlüssige Verbindung (anstelle einer reinen
formschlüssigen Verbindung, beispielsweise in Form einer schwalbenschwanzförmigen
Nut wie beim Gegenstand der
DE 702 41 119 U1) wird eine Überlastsicherung der Tragfläche beim Aufprall am Boden oder gegen ein
Hindernis realisiert, wobei diese (Steck-)Verbindung auch von einem ungeübten Benutzer
manuell einfach vorzunehmen ist.
[0022] Vorzugsweise ist zur Verlagerung des Schwerpunkts von der Grundposition für Geradeausflug
SG in Richtung zum Flugzeugheck SL ein Gewicht im Vorderteil des Flugzeugrumpfes R
in veränderbaren Positionen fixierbar. Dadurch wird ein schwanzlastiges Moment erzeugt
und das Modell fliegt bei ausreichender Geschwindigkeit einen Looping. In Weiterbildung
hierzu weist das Modellflugzeug eine Kabinenhaube K auf und durch eine Anformung A
an der Kabinenhaube K wird sowohl die Kabinenhaube K am Flugzeugrumpf R als auch das
Gewicht im Flugzeugrumpf R festgehalten. Die entsprechenden Ausformungen für das Gewicht
verteilen sich vorzugsweise zu jeweils 50% auf den Rumpf R bzw. die Kabinenhaube K.
[0023] Werden, wie in
FIG. 5 dargestellt, sowohl der Anstellwinkel δ des Höhenleitwerks HL als auch der Anstellwinkel
ϑ der Tragflächen T erhöht, so wird dadurch ein schwanzlastiges Moment erzeugt und
das Modell fliegt bei ausreichender Geschwindigkeit einen Looping.
[0024] In Weiterbildung der Erfindung kann zum manuellen Wechseln zwischen Geradeausflug
und Looping- oder Kreisflug die Tragfläche T oder das Höhenleitwerk HL als Tiefdecker
(in der Zeichnung nicht dargestellt) oder Mitteldecker (siehe
FIG. 1 bis
FIG. 8) oder als Mitteldecker (siehe
FIG. 1 bis
FIG. 8) und Hochdecker (in der Zeichnung nicht dargestellt) ausgestaltet werden.
[0025] Die Erfindung ist nicht auf die dargestellten und beschriebenen Ausführungsbeispiele
beschränkt, sondern umfasst auch alle im Sinne der Erfindung gleichwirkenden Ausführungen.
Im Rahmen der Erfindung kann die Befestigung des Höhenleitwerks HL als Tiefdecker
oder als Hochdecker Flugzeugrumpf R mittels im wesentlichen U-förmigen Federklammern
erfolgen oder das Höhenleitwerk HL kann als Pendelhöhenruder ausgestaltet sein. Bei
einem Pendelruder wird im Gegensatz zu einem Klappenruder (verstellbare Klappen an
der Hinterkante des Höhenleitwerks HL) das gesamte Höhenleitwerk HL um eine Achse
gedreht, die etwa im ersten Drittel der Wurzeltiefe des Höhenruders angebracht ist
(in der Zeichnung nicht dargestellt). Dadurch wird ebenfalls eine Veränderung des
Winkels zwischen Tragfläche T und Höhenleitwerk HL erzeugt. Das Höhenleitwerk HL ist
in diesem Falle vorzugsweise zweiteilig ausgeführt, wobei ein entsprechendes Gestänge
(in der Zeichnung nicht dargestellt) die Höhenleitwerksstellung fixiert. Eine weitere
Möglichkeit der Höhenleitwerksausführung ist ein sogenanntes V-Leitwerk. Dabei stehen
die beiden Höhenleihverkshälften in Winkel von 90 - 100 Grad zueinander. Mit dem V-
Leitwerk wird eine Kombination von Seitenleitwerk S und Höhenleitwerk HL erreicht,
so dass sowohl die flugphysikalische Stabilisierung um die Querachse als auch um die
Hochachse erreicht wird. Um ein gleich stabiles Flugverhalten wie mit dem Kreuzleitwerk
zu erreichen, weist dabei das V-Leitwerk in seiner Projektion von oben die gleiche
Fläche wie das entsprechende Höhenleitwerk HL für ein Kreuzleitwerk auf. Das V-Leitwerk
kann einteilig oder mehrteilig ausgeführt sein. Mit einem sogenannten Mischer (mechanisch
oder elektronisch bewegt) können die Leitwerksklappen gleichsinnig oder gegensinnig
bewegt werden, so dass die Funktion von Seitenruder und Höhenruder in einem Bauteil
kombiniert wird. Eine weitere Ausgestaltung ist ein sogenanntes Pendel V-Leitwerk,
bei dem zusätzlich die beiden V-Höhenleitwerkshälften auf einer Achse drehbar gelagert
sind, so dass jede Hälfte gleichsinnig oder gegensinnig bewegt werden können. Weiterhin
kann im Rahmen der Erfindung ein T-Leitwerk vorgesehen werden. Dabei sitzt das Höhenleitwerk
HL auf der Oberkante des Seitenleitwerks S, so dass bei der Ansicht von vorne oder
hinten ein T entsteht. Das T-Leitwerk kann sowohl als Klappenruder als auch als Pendelruder
ausgeführt werden.
[0026] Ferner ist die Erfindung bislang auch noch nicht auf die im Patentanspruch 1 definierte
Merkmalskombination beschränkt, sondern kann auch durch jede beliebige andere Kombination
von bestimmten Merkmalen aller insgesamt offenbarten Einzelmerkmale definiert sein.
Dies bedeutet, dass grundsätzlich praktisch jedes Einzelmerkmal des Patentanspruchs
1 weggelassen bzw. durch mindestens ein an anderer Stelle der Anmeldung offenbartes
Einzelmerkmal ersetzt werden kann.
1. Modellflugzeug mit einem Flugzeugrumpf (R), mindestens einer Tragfläche (T) und einem
Höhenleitwerk (HL), dadurch gekennzeichnet, dass zum manuellen Wechseln zwischen Geradeausflug und Looping- oder Kreisflug, ausgehend
von der Grundposition für Geradeausflug mit einem bestimmten Anstellwinkel ϑ von der
Tragfläche (T) und Anstellwinkel δ vom Höhenleitwerk (HL) und mit einer Schwerpunktposition
(SG) entweder der Anstellwinkel δ des Höhenleitwerks (HL) oder der Anstellwinkel ϑ
der Tragflächen (T) erhöht oder der Schwerpunkt (SL) in Richtung zum Flugzeugheck
verlagert wird.
2. Modellflugzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Höhenleitwerk (HL) einteilig ausgeführt ist, dass das Modellflugzeug ein am Flugzeugheck
angeordnetes Seitenleitwerks (S) aufweist und dass die Veränderung des Anstellwinkels
δ durch Einbringen des Höhenleitwerks (HL) in eine am Flugzeugrumpf (R) angeordnete
Aussparung (A1) oder in eine Aussparung (A2) des Seitenleitwerks (S) erfolgt.
3. Modellflugzeug nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Aussparungen (A1, A2) annähernd als Schlitze ausgestaltet sind und dass die Veränderung
des Anstellwinkels δ durch Einschieben des Höhenleitwerks (HL) in eine von mindestens
zwei am Flugzeugrumpf (R) angeordnete Aussparungen (A1, A12) oder in eine von mindestens
zwei Aussparungen (A2, A21) des Seitenleitwerks (S) oder durch Wechsel zwischen den
Aussparungen (A1, A12, A2, A21) erfolgt.
4. Modellflugzeug nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Höhenleitwerk (HL) mindestens eine Erhebung (N) und der Flugzeugrumpf (R) und
das Seitenleitwerk (S) eine dazu korrespondierende Vertiefung (V) aufweisen und dass
das Höhenleitwerk (HL) im mittleren hinteren Bereich in der gleichen Dicke wie die
Aussparungen (A1, A2) im Flugzeugrumpf (R) oder Seitenleitwerk (S) ausgeführt sind.
5. Modellflugzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass jede Tragfläche (T) einteilig ausgeführt ist, dass der Flugzeugrumpf (R) mindestens
zwei zu der Tragflächenwurzel korrespondierende Aufnahmen (AR1, AR2) aufweist und
dass die Veränderung des Anstellwinkels ϑ durch Einführen der Tragflächenwurzeln in
eine der beiden Aufnahmen (AR1, AR2) im Flugzeugrumpf (R) erfolgt.
6. Modellflugzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass zur Verlagerung des Schwerpunkts von der Grundposition für Geradeausflug (SG) in
Richtung zum Flugzeugheck (SL) ein Gewicht im Vorderteil des Flugzeugrumpfes (R) in
veränderbaren Positionen fixierbar ist.
7. Modellflugzeug nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest die Tragflächenwurzel im mittleren Bereich des gewölbten Profils geringfügig
dicker als die korrespondierende Aufnahmen (AR1, AR2) ist.
8. Modellflugzeug nach Anspruch 1 und 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Modellflugzeug eine Kabinenhaube (K) aufweist und dass durch eine Anformung (A)
an der Kabinenhaube (K) sowohl diese am Flugzeugrumpf (R) als auch das Gewicht im
Flugzeugrumpf (R) festgehalten wird.
9. Modellflugzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass zum manuellen Wechseln zwischen Geradeausflug und Looping- oder Kreisflug die Tragfläche
(T) oder das Höhenleitwerk (HL) als Tiefdecker oder Mitteldecker oder als Mitteldecker
und Hochdecker ausgestaltet sind.
10. Modellflugzeug nach Anspruch 1 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass Teile oder zumindest Teilbereiche des Modellflugzeugs aus elastischem Material bestehen.