[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum temporären Anbringen einer Dichtungsbahn
aus thermoplastischen Kunststoff in einem Tunnelgewölbe, dessen Tunnelwandung mit
einer Schicht aus geotextilem Material, insbesondere einem geotextilem Vlies, versehen
ist, wobei die Dichtungsbahn abschnittsweise und in Umfangsrichtung des Tunnelgewölbes
an die Tunnelwandung gelegt wird. Auch betrifft die Erfindung eine Dichtungsbahn zum
Durchführen des Verfahrens, insbesondere für Tunnelgewölbe.
[0002] Beim Bau eines Tunnels werden die rohen Felswände des Tunnelgewölbes zunächst mit
einer Spritzbetonschicht versehen. Dann wird eine Dichtungsbahn aus Kunststoff aufgebracht,
auf welche der Innenbeton mit Stahlbewehrungen eingebracht wird. Die Dichtungsbahn
schützt den Innenbeton und den Tunnel vor drückendem Wasser.
[0003] Es muss beim Einbau gewährleistet sein, dass die Dichtungsbahn im Wesentlichen vollflächig
wasserdicht ist. Probleme bereiten hier vor allem die Nahtstellen zwischen den Dichtungsbahnen.
Auch besteht die Gefahr, dass die Dichtungsbahn beim Einbringen der Bewehrung für
den Innenbeton beschädigt wird. Hier werden durch die
EP 1 728 624 B1 und die
EP 0 607 854 B1 mehrschichtige Kunststoffbahnen vorgeschlagen, die Schichten unterschiedlicher Farbe
aufweisen. mechanische Beschädigungen können dann leicht optisch erkannt werden. Bei
der Erstellung der Tunnelwand muss die Dichtungsbahn auf der Spritzbetonschicht solange
hängend gehalten werden, bis die Innenbetonschicht eingebracht ist. Dann befindet
sich die Dichtungsbahn zwischen der Spritzbetonschicht und der Innenbetonschicht und
wird durch diese gehalten. Für den temporären Halt der Dichtungsbahn an dem Spritzbeton
ist es aus der
DE 199 25 573 C2 bekannt, die Dichtungsbahn auf ihrer der Tunnelwandung zugekehrten Seite mit einer
Schicht aus geotextilem Material zu versehen. Auf dem Spritzbeton befinden sich Klettbänder,
die sich in der geotextilen Schicht festkrallen und die Dichtungsbahn an der Wandung
bis zum Einbringen des Innenbetons halten. Die Herstellung einer solchen mehrschichtigen
Dichtungsbahn ist jedoch relativ aufwändig. Auch muss eine Vielzahl von Haltetellern
mit dem Klettband vorgesehen werden, um den Halt der Dichtungsbahn zu gewährleisten.
[0004] Weiterhin ist es bekannt, die Dichtungsbahn mit vorher an der Tunnelwandung montierten
Haltetellern zu verkleben. Hier besteht das Problem darin, dass die aus Kunststoff
bestehende Dichtungsbahn angeschmolzen werden muss, um einen festen Verbund mit den
Haltetellern zu erreichen. Es können unerwünschte Schwachstellen entstehen, die im
montierten Zustand der Dichtungsbahn nicht zu erkennen sind. Es besteht dann beim
Einbringen des Innenbetons die Gefahr, dass eine Undichtigkeit entsteht. Auch müssen
die Halteteller hinter der Dichtungsbahn angeschmolzen werden. Dies ist nur mit einiger
Geschicklichkeit möglich.
[0005] Ein anderes Problem besteht darin, dass die Geotextilschicht häufig ein Vlies aus
Polypropylen ist. Die Dichtungsbahn besteht häufig aus Polyethylen. Eine direkte Verklebung
ist hier nicht ohne weiteres möglich. Es ist daher weiterhin aus der
DE 10 2004 024 472 B4 bekannt, eine mit einer Geotextilschicht versehene Kunststoffbahn mittels Verscheißung
mit einer an der Tunnelwandung befindlichen Geotextilschicht zu verbinden. Dieses
Verfahren ist sehr aufwändig.
[0006] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, das eingangs beschrieben Verfahren so zu
verbessern, dass die Verlegung der Dichtungsbahn bis zum Einbringen des Innenbetons
einfacher möglich ist. Auch soll die Dichtungsbahn beim Anbringen nicht mehr oder
kaum thermisch belastet werden, so dass eine vollflächige Abdichtung der Tunnelwandung
ohne beschädigte Dichtungsbahn möglich ist.
[0007] Zur Lösung der Aufgabe schlägt die Erfindung vor, dass die Dichtungsbahn auf ihrer
der Tunnelwandung zugekehrten Seite zumindest bereichsweise mit einer Haftfolie beschichtet
wird, dass die Dichtungsbahn vor dem Anlegen an die geotextile Schicht zumindest im
Bereich der Haftfolie erhitzt wird, so dass die Haftfolie zumindest teilweise plastifiziert
wird, und dass die Dichtungsbahn mit der plastifizierten Haftfolie an die Wand gedrückt
wird. Die geotextile Schicht wird demnach in die aufgeschmolzene Haftfolie eingepresst,
so dass ein fester mechanischer Verbund zwischen Dichtungsbahn und geotextiler Schicht
erzeugt wird. Dieser reicht aus, die Dichtungsbahn bis zum Einbringen des Innenbetons
an der geotextilen Schicht zu halten.
[0008] Da durch das Erhitzen lediglich die Haftfolie erhitzt und aufgeschmolzen wird, wird
die Dichtungsbahn nicht thermisch belastet. Spätere Schwachstellen der Dichtungsbahn
werden zuverlässig vermieden.
[0009] Ein besonderer Vorteil besteht darin, dass die Dichtungsbahn auf diese Weise nahezu
ohne aufwändige Handarbeit an der Tunnelwand angebracht werden kann. Das Erhitzen
der Haftfolie kann maschinell beim Abwickeln der Dichtungsbahn von einer Vorratsrolle
erfolgen. Dann wird die Dichtungsbahn gegen die geotextile Schicht gedrückt. Dies
kann im Zuge einer Arbeitsbewegung der Arbeitsbühne im Tunnelbau erfolgen. Da nur
die Haftfolie angeschmolzen, plastifiziert oder aktiviert wird, kühlt diese nach dem
Andrücken an die geotextile Schicht schnell ab, so dass unmittelbar der gewünschte
Halt gewährleistet ist.
[0010] Es ist günstig, wenn die Haftfolie streifenförmig in Längserstreckung der Dichtungsbahn
auf die Dichtungsbahn aufgebracht wird. Dies hat den Vorteil, dass das Erhitzen der
Haftfolie in Abwickelrichtung der Dichtungsbahn kontinuierlich erfolgen kann. Es wird
eine ausreichend große Haftfläche erzielt.
[0011] Es ist zweckmäßig, wenn die Haftfolie bei der Herstellung der Dichtungsbahn auf diese
aufgebracht wird. Dann braucht vor Ort, also im Tunnel, lediglich die Dichtungsbahn
zumindest im Bereich der Haftfolie erhitzt zu werden. Anschließend wird die Dichtungsbahn
mit der somit aktivierten Haftfolie an die geotextile Schicht auf Tunnelwandung gedrückt.
Hier können Anpressrollen vorgesehen werden, die die Dichtungsbahn auf der der Tunnelwandung
abgewandten Seite im Bereich der Haftfolie gegen die Tunnelwandung drücken.
[0012] Das Erhitzen kann mittels Heißluft oder mit Heizstrahlern erfolgen. Es kann damit
ein örtlich begrenzter Bereich der Dichtungsbahn und insbesondere lediglich die Haftfolie
erhitzt werden. Eine weitere thermische Belastung der Dichtungsbahn wird hiermit vermieden.
Es ist dann weiterhin zweckmäßig, wenn die Temperatur so gewählt ist, dass die Haftfolie
nur auf ihrer freien Oberfläche plastifiziert wird. Auch hierdurch wird die Gefahr
von thermischen Überbeanspruchungen der Dichtungsbahn zuverlässig vermieden. Die Temperatur
an der Haftfolie kann im aktivierten Zustand beispielsweise 100°C bis 130°C betragen.
[0013] Ein anderer Vorteil der Haftfolie ist darin zu sehen, dass das Material der Haftfolie
an das Material der geotextilen Schicht einerseits und das der Dichtungsbahn anderseits
angepasst werden kann. Es ist daher möglich, mit einer derartigen Haftfolie zwei an
sich nicht verbindbare Kunststoffe miteinander zu verbinden. So kann die Dichtungsbahn
aus einem Kunststoff, beispielsweise PVC oder Polyethylen bestehen. Die der Dichtungsbahn
zugekehrte Schicht der Haftfolie besteht dann aus einem mit diesem Kunststoff kompatiblen
Material. Die gegenüberliegende Schicht der Haftfolie besteht aus einem Kunststoff,
die mit dem Material an der zu verkleidenden Wandung verbindbar ist. Das Wandmaterial
ist häufig ein geotextiles, beispielsweise ein Vlies aus Polypropylen.
[0014] Es kann daher vorgesehen werden, dass die geotextile Schicht aus einem Polypropylen-Kunststoff
besteht, dass die Dichtungsbahn aus einem Polyethylen-Kunststoff besteht, und dass
die Haftfolie wenigstens zwei Schichten aufweist, von denen die der Dichtungsbahn
zugewandte Schicht aus einem Polyethylen-Kunststoff besteht und die in der montierten
Lage der geotextilen Schicht zugewandte Schicht aus einem Polypropylen-Kunststoff
besteht. Damit ist es möglich, die beiden an sich nicht ohne weiteres verbindbaren
Kunststoffmaterialien mittels der Haftfolie zu verbinden. Die Polypropylenschicht
der Haftfolie lässt sich gut mit der geotextilen Schicht verbinden. Die andere Schicht
aus Polyethylen kann fest mit der Dichtungsbahn verbunden werden. Es wird ein sicherer
Halt der Dichtungsbahn an der geotextilen Schicht bewirkt.
[0015] Bei der Dichtungsbahn gemäß der Erfindung wird vorgeschlagen, dass die Dichtungsbahn
zumindest auf ihrer in der montierten Lage der Tunnelwandung zugewandten Seite zumindest
bereichsweise mit einer Haftfolie versehen ist, die mit einer geotextilen Schicht
an der Tunnelwandung verbindbar ist. Besonders zweckmäßig ist es dabei, wenn die Haftfolie
streifenförmig in Längserstreckung der Dichtungsbahn auf dieser angebracht ist. Dadurch
werden die Herstellungskosten reduziert. Auch reicht die streifenförmige Anordnung
aus, die Dichtungsbahn ausreichend fest an der vorher an der Tunnelwandung angebrachten
geotextilen Schicht zu halten. Es kann aber auch vorgesehen werden, dass die Haftfolie
vollflächig oder tellerförmig verteilt auf der Dichtungsbahn angebracht ist.
[0016] Es ist vorgesehen, dass die Dichtungsbahn aus einem Polyethylen-Kunststoff besteht,
und dass die Haftfolie wenigstens zwei Schichten aufweist, von denen die der Dichtungsbahn
zugekehrte Schicht aus einem Polyethylen-Kunststoff besteht. Damit kann die Haftfolie
während der Herstellung der Dichtungsbahn gut auf diese aufgebracht und fest mit dieser
verbunden werden.
[0017] Die andere, zunächst freie Seite der Haftfolie kann aus einem Material bestehen,
dass entsprechend dem Material, mit dem die Dichtungsbahn verbunden werden soll, ausgebildet
ist. Es kann vorgesehen werden, dass die Haftfolie auf ihrer freien, in der montierten
Lage der Tunnelwandung zugekehrten Seite eine Schicht aus einem Polypropylen-Kunststoff
aufweist. Es kann weiterhin zwischen den Schichten der Haftfolie eine Verbindungsschicht
vorhanden sein.
[0018] Die Erfindung wird im Folgenden anhand der schematischen Zeichnung näher erläutert.
Es zeigen:
- Figur 1
- einen Querschnitt durch ein Tunnelgewölbe, dessen Tunnelwandung mit einer Dichtungsbahn
versehen wird,
- Figur 2
- die Ansicht auf die Montageseite der Dichtungsbahn und
- Figur 3
- einen Schnitt entlang der Linie A-A in Figur 1 mit vergrößerter Darstellung der Dichtungsbahn.
[0019] Die in Figur 1 grob schematisch dargestellte Vorrichtung 10 zum Auskleiden einer
Tunnelwandung 11 mit einer Dichtungsbahn 12 weist einen Arm 13 auf, der in der Zeichenebene
in Richtung des Pfeils 14 hin- und herverschwenkbar an einem Fahrgestell 15 gelagert
ist. Die Länge des Arms 13 kann in radialer Richtung des in etwa teilkreisförmigen
Querschnitts des Tunnelgewölbes verändert werden. Auch ist es möglich, dass der Drehpunkt
16 des Arms 13 entlang einer Sehne in Richtung des Pfeils 17 hin- und her verschiebbar
am Fahrgestell 15 gelagert ist. Mit einer derartigen Anordnung ist es möglich, dass
der vordere Abschnitt 18 des Arms 13 dem Verlauf der Tunnelwandung 11 in einem vorbestimmten
Abstand folgen kann. Das Fahrgestell 15 ist zudem in Längsrichtung des Tunnels auf
dem Tunnelboden 36 verfahrbar. Es ist somit möglich, die gesamte Tunnelwandung mit
dem Arm 13 abzufahren. Eine derartige Tunnelarbeitsbühne wird beispielsweise von der
Bunorm AG, CH-4129 Aarwangen angeboten und bedarf daher keiner weiteren Erläuterung.
[0020] Am freien Ende 18 des Arms 13 ist eine Vorratsrolle 19 für die Dichtungsbahn 12 drehbar
gelagert. In Arbeitsrichtung 20 hinter der Vorratsrolle befindet sich eine Anpressrolle
21, durch welche die abgewickelte Dichtungsbahn 12 gegen die Tunnelwandung 11 gedrückt
werden kann. Die Tunnelwandung 11 ist vor dem Verlegen der Dichtungsbahn 12 mit einer
Spritzbetonschicht 22 versehen worden, die auf das rohe Felsgestein 23 aufgebracht
worden ist. Auf der Innenseite der Spritzbetonschicht 22 befindet sich eine geotextile
Schicht 24, insbesondere eine Vliesschicht, die in herkömmlicher Weise mit Haltetellern
33 in der Spritzbetonschicht 22 verankert ist. Die Dichtungsbahn 12 wird demnach gegen
die geotextile Schicht 24 gedrückt.
[0021] Die Dichtungsbahn 12 weist auf ihrer Montageseite 25, die der Tunnelwandung 11 zugekehrt
ist, eine Haftfolie auf. Im Einzelnen ist die Anordnung so getroffen, dass mehrere
in Längsrichtung der Dichtungsbahn 12 verlaufende Haftfolienstreifen 26 vorgesehen
sind. Die Haftfolie 26 weist wenigstens zwei Schichten auf, von denen die der Dichtungsbahn
12 zugekehrte Schicht 27 gut mit dem Material der Dichtungsbahn verbindbar ist. Es
kann zum Beispiel vorgesehen werden, dass die Dichtungsbahn und diese Schicht 27 aus
Polyethylen bestehen. Die Haftfolie 26 ist demnach fest mit der Dichtungsbahn 12 verbunden.
[0022] Die der Dichtungsbahn 12 abgekehrte Schicht 28 der Haftfolie 26 besteht aus einem
Material, das gut mit der geotextilen Schicht 24 auf der Tunnelwandung verbindbar
ist. Es ist vorgesehen, dass die Haftfolie erhitzt und somit aktiviert wird, in dem
sie aufgeschmolzen wird. In diesem Zustand wird die Haftfolie 26 mit der Dichtungsbahn
12 in die geotextile Schicht 24 mittels der Andruckrolle 21 gedrückt. Die Fasern der
Vliesschicht 24 werden in die plastifizierte Schicht 28 der Haftfolie 26 hineingedrückt
und dort nach dem Erkalten fest verankert. Diese Art der Befestigung reicht aus, um
die Dichtungsbahn 12 zumindest so lange an der Tunnelwandung 11 zu halten, bis die
in Figur 3 lediglich gestrichelt angedeutete Innenbetonschicht 29 aufgebracht worden
ist. In der fertig installierten Lage wird die Dichtungsbahn 12 somit zwischen der
Spritzbetonschicht 22 und der Innenbetonschicht 29 gehalten. In dieser Lage braucht
die Dichtungsbahn 12 nicht mehr mit der Haftfolie 26 an der geotextilen Schicht 24
gehalten zu werden.
[0023] Die Dichtungsbahn wird auf ihrer Montageseite 25 mittels eines Heizgebläses 30 zumindest
im Bereich der Haftfolie 26 erhitzt. Die Temperatur der austretenden Heißluft ist
so gewählt, dass sich die freie Schicht 28 der Haftfolie 26 plastifiziert und somit
aktiviert. In diesem teilweise angeschmolzenen Zustand wird die Dichtungsbahn 12 fest
auf die geotextile Schicht 24 gepresst. In Arbeitsrichtung 20 hinter der Anpressrolle
21 ist die Haftfolie bzw. deren freie Schicht 28 soweit abgekühlt, dass die in die
Schicht eingedrungenen Fasern des Vlieses 24 fest verankert sind. Es wird dadurch
der gewünschte feste Halt der Dichtungsbahn auf dem geotextilen Vlies 24 und somit
an der Tunnelwandung 11 erreicht.
[0024] Da die Haftfolie 26 streifenförmig in Längsrichtung, also in Arbeitsrichtung 20 verläut,
kann auch die Heißluft kontinuierlich zugeführt werden. Es erfolgt ein kontinuierliches
Aufschmelzen der Schicht 28 der Haftfolie 26 und ein kontinuierliches Anpressen der
Dichtungsbahn durch die Anpressrollen 21, so dass eine kontinuierliche Arbeitsbewegung
möglich ist. Die Anpressrollen 21 sind dabei in einem Bereich über den Streifen der
Haftfolie 26 auf der freien Seite 31 der Dichtungsbahn an der Arbeitsbühne angeordnet.
Damit wird gewährleistet, dass der Anpressdruck gut auf die streifenförmige Haftfolie
26 einwirkt, so dass diese fest in das Vlies 24 eingedrückt wird.
[0025] Die Anpressrollen 21 werden über einen Tragarm 34 mit dem Arm 13 in Arbeitsrichtung
in der gewünschten Position in Arbeitsrichtung 20 hinter der Vorratsrolle 19 mitgeführt.
Die Heißluftdüse 30 befindet sich in Arbeitrichtung vor dem Berührungspunkt der Dichtungsbahn
12 mit der geotextilen Schicht 24 und kann über eine nicht gezeigte Haltevorrichtung
ebenfalls mit dem Arm 13 mitgeführt werden. die Heißluft strömit daher in den Zwickel
35 zwischen der Tunnelwand 11 und der Dichtungsbahn 12. Die Heißlüftdüse 30 oder -düsen
können so bemessen und ausgerichtet sein, dass lediglich die äußere Schicht 28 der
Haftfolie 26 aufgeschmolzen wird. Eine thermische Belastung der Dichtungsbahn wird
zuverlässig vermieden.
[0026] Die Anpressrollen 21 sind in axialer Richtung, also in einer Richtung senkrecht zur
Zeichenebene in Figur 1, so an der Arbeitsbühne befestigt, dass diese über den Streifen
26 angeordnet werden können. Die Anpressrollen können in radialer Richtung nachgiebig
ausgebildet sein und beispielsweise Luftreifen aufweisen. Auch kann der Tragarm 34
der Anpressrollen unter federnder Vorspannung gehalten sein. Damit kann ein gleichmäßiger
Anpressdruck auch bei Unebenheiten der Tunnelwandung aufrechterhalten werden. Ein
gleichmäßiges Andrücken und somit ein definierter Halt der Dichtungsbahn am Tunnelgewölbe
wird somit erreicht.
[0027] Die geotextile Schicht kann beispielsweise ein Vlies aus Polypropylen sein. Die Dicke
dieser Schicht 24 beträgt vorzugsweise mehr als 5,0 mm, so dass die Unebenheiten des
Spritzbetons 22 gut ausgeglichen werden können. Eine mechanische Beschädigung der
Dichtungsbahn 12 ist dann nicht zu befürchten.
[0028] Die Dichtungsbahn 12 besteht vorzugsweise aus Polyethylen. Die Dicke beträgt in der
Regel 1,5 mm bis 5,0 mm je nach Anwendungsfall. Die Haftfolie 26 weist dann zwei Schichten
auf, von denen die der Dichtungsbahn 12 zugekehrte Schicht 27 ebenfalls aus Polyethylen
besteht. Dann kann die Haftfolie bereits während der Herstellung der Dichtungsbahn
im Werk fest mit der Dichtungsbahn 12 verbunden werden. Die dann freie Schicht 28
der Haftfolie 26 besteht aus Polypropylen, so dass diese gut mit der geotextilen Schicht
24 nach dem Aktivieren der Haftfolie durch Erwärmen verbunden werden kann.
[0029] Zwischen der der Dichtungsbahn 12 zugekehrten Schicht 27 und der freien Schicht 28
der Haftfolie kann eine Verbindungsschicht 32 vorhanden sein, durch die die beiden
Schichten aus den unterschiedlichen Materialien zusammen gehalten werden. Ein Ablösen
der Dichtungsbahn von der Tunnelwandung ist demnach nicht zu befürchten. Die Haftfolie
kann eine Dicke von weniger als 2,0 mm und vorzugsweise weniger als 1,0 mm aufweisen.
Es hat sich gezeigt, dass diese Stärke ausreicht, den gewünschten Halt der Dichtungsbahn
an der Tunnelwandung zu gewährleisten. Die Breite der Dichtungsbahn 12 kann beispielsweise
bis zu 4,0 m betragen. Hier können vier bis fünf Streifen der Haftfolie vorgesehen
werden und ausreichend sein. Die Breite der Haftfolie kann dem 0,1 bis 0,2-fachen
der Breite der Dichtungsahn und somit bei einer 4 m breiten Dichtungsbahn etwa 0,4
m bis 0,8 m betragen.
[0030] Verfahren zum temporären Anbringen einer Dichtungsbahn in Tunnelgewölben und Dichtungsbahn
dafür
1. Verfahren zum temporären Anbringen einer Dichtungsbahn (12) aus thermoplastischen
Kunststoff in einem Tunnelgewölbe, dessen Tunnelwandung (11) mit einer Schicht (24)
aus geotextilem Material, insbesondere einem geotextilem Vlies, versehen ist, wobei
die Dichtungsbahn abschnittsweise und in Umfangsrichtung des Tunnelgewölbes an die
Tunnelwandung gelegt wird, dadurch gekennzeichnet, dass die Dichtungsbahn auf ihrer der Tunnelwandung zugekehrten Seite (25) zumindest bereichsweise
mit einer Haftfolie (26) beschichtet wird, dass die Dichtungsbahn (12) vor dem Anlegen
an die geotextile Schicht (24) zumindest im Bereich der Haftfolie erhitzt wird, so
dass die Haftfolie zumindest teilweise plastifiziert wird, und dass die Dichtungsbahn
mit der plastifizierten Haftfolie an die Wand gedrückt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Haftfolie wenigstens zwei flächig miteinander verbundene Schichten (27, 28) aufweist,
und dass die der Dichtungsbahn (12) zugewandte Schicht mit dieser durch Kleben oder
Erhitzen verbindbar ist und die der geotextilen Schicht (24) zugewandte Schicht (28)
mit dieser durch Kleben oder Erhitzen verbindbar ist.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Haftfolie (26) streifenförmig in Längserstreckung der Dichtungsbahn (12) auf
die Dichtungsbahn aufgebracht wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Haftfolie (26) bei der Herstellung der Dichtungsbahn (12) auf diese aufgebracht
wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Erhitzen mittels Heißluft erfolgt.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Erhitzen mit Heizstrahlern erfolgt.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Temperatur so gewählt ist, dass die Haftfolie nur auf ihrer freien Oberfläche
plastifiziert wird.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die geotextile Schicht (24) aus einem Polypropylen-Kunststoff besteht, dass die Dichtungsbahn
(12) aus einem Polyethylen-Kunststoff besteht, und dass die Haftfolie (26) wenigstens
zwei Schichten (27, 28) aufweist, von denen die der Dichtungsbahn zugewandte Schicht
(27) aus einem Polyethylen-Kunststoff besteht und die in der montierten Lage der geotextilen
Schicht zugewandte Schicht (28) aus einem Polypropylen-Kunststoff besteht.
9. Dichtungsbahn, insbesondere für Tunnelgewölbe, dadurch gekennzeichnet, dass die Dichtungsbahn (12) zumindest auf ihrer in der montierten Lage der Tunnelwandung
zugewandten Seite (25) zumindest bereichsweise mit einer Haftfolie (26) versehen ist,
die mit einer geotextilen Schicht (24) an der Tunnelwandung (11) verbindbar ist.
10. Dichtungsbahn nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Haftfolie wenigstens zwei flächig miteinander verbundene Schichten (27, 28) aufweist,
und dass die der Dichtungsbahn (12) zugewandte Schicht mit dieser durch Kleben oder
Erhitzen verbindbar ist und die der geotextilen Schicht (24) zugewandte Schicht (28)
mit dieser durch Kleben oder Erhitzen verbindbar ist.
11. Dichtungsbahn nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Haftfolie (26) streifenförmig in Längserstreckung der Dichtungsbahn (12) auf
dieser angebracht ist.
12. Dichtungsbahn nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Haftfolie vollflächig auf der Dichtungsbahn angebracht ist.
13. Dichtungsbahn nach einem der Ansprüche 9 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Dichtungsbahn (12) aus einem Polyethylen-Kunststoff besteht, und dass die Haftfolie
(26) wenigstens zwei Schichten (27, 28) aufweist, von denen die der Dichtungsbahn
zugekehrte Schicht (27) aus einem Polyethylen-Kunststoff besteht.
14. Dichtungsbahn nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Haftfolie (26) auf ihrer freien, in der montierten Lage der Tunnelwandung zugekehrten
Seite eine Schicht (28) aus einem Polypropylen-Kunststoff aufweist.
15. Dichtungsbahn nach einem der Ansprüche 10, 13 oder 12, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen den Schichten (27, 28) der Haftfolie eine Verbindungsschicht (32) vorhanden
ist.