[0001] Die Erfindung betrifft einen Faltschiebeladen für Fenster oder Türen oder andere
Abschlüsse.
[0002] Falt- und/oder Schiebeladen sind ein ebenso altes wie neuzeitlich attraktives Element
zum Schutz von Fenstern, Türen und der zugehörigen Räumlichkeiten etc. gegen unberechtigten
Zutritt oder Einblick, vor Sonnenlicht o. a. m.
[0003] Sie sind zumeist aus Holz gefertigt, doch kommen heute auch metallische Werkstoffe
oder Kunststoffe zur Anwendung.
[0004] Ein Sonnen- oder Sichtschutz, der Faltläden aufweist, geht aus der
DE-U-20020529 hervor. Die Faltläden sind zu mindestens einem Faltladenpaket zusammenschiebbar,
wozu in der Verschieberichtung oben und unten in einer Trägerkonstruktion jeweils
eine Führungsschiene vorgesehen ist.
[0005] Ein Faltladen gemäss
DE-A-102009014579 beinhaltet ein Doppeldrehgelenk an den Schmalseiten der Ladentafeln, das aus zwei
scharnierartigen Drehpunkten besteht, die mit mindestens einem abstandbildenden Drehverbinder
gekoppelt sind.
[0006] Die
EP-A-1816298 zeigt einen Schiebe-Falt-Fensterladen mit vier Ladenelementen, die verschwenkbar
miteinander verbunden sind. Vorgesehen ist eine Antriebseinrichtung mit einem motorisch
betriebenen Schwenkhebel, der mit dem ersten Ladenelement zum schwenken desselben
zusammenwirkt. Vorgesehen ist zudem ein ebenfalls motorisch verschwenkbarer Zusatzschwenkhebel,
der mit dem dritten Ladenelement zum verschwenken desselben zusammenwirkt. Erstes
und zweites sowie drittes und viertes
[0007] Ladenelement sind mittels Schwenkbeschlag miteinander verbunden und die Verbindung
zwischen zweitem und drittem Ladenelements erfolgt mittels Schwenk-Schiebebeschlag.
Bei einem Schiebefensterladen gemäss
CH-A-654373 werden zwecks Meidung der Nachteile von Faltladen zwei Ladenelemente parallel zur
Fensterfront in eine Offen- oder Schliessstellung verfahren, d. h. in entgegen gesetzter
Richtung oder aufeinander zu gerichtet. Hierzu sind zwei Führungsschienen parallel
zueinander oberhalb der Fensteröffnung angeordnet. An jeder Führungsschiene ist ein
Schlitten längsbewegbar geführt, dessen Länge um den Verschiebeweg des zugeordneten
Ladenteils kleiner als die Länge seiner Führungsschiene ist. Für die Schlitten ist
ein gemeinsamer Bandantrieb vorgesehen, an dessen Trums je einer der Schlitten angekoppelt
ist.
Faltläden gemäss vorgenanntem Stand der Technik weisen somit raumgreifende und verschmutzbare
Führungelemente auf und/oder erlauben keine totpunktfreie Faltbewegung.
[0008] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, einen Faltschiebeladen für Fenster
oder Türen oder dergleichen zu schaffen, der ein einfaches, aufwands- und kraftarmes
Falten und ggf. Verschieben von Laden ermöglicht. Die Aufgabe ist mit den Merkmalen
des Patentanspruchs 1 gelöst. Dies erfolgt mittels einer Einrichtung zur Zwangsführung
des Faltschiebeladens resp. von deren Elementen.
[0009] Vorteilhafte Ausführungsformen sind in den abhängigen Ansprüchen offenbart. Besonders
vorteilhaft sind zwei Kreuzgelenke zur Verbindung der Elemente des Faltschiebeladens
vorgesehen, die eine totpunktfreie Ausführung der Faltbewegung ermöglichen und die
eine bestimmte Stellung halten können.
[0010] Der Faltschiebeladen ist einfach bedienbar, sowohl manuell wie auch motorisch und
wo dies gewünscht ist, kann bei Verzicht auf einen Anschlag oder mittels eines bewegbaren
Anschlags die Faltbewegung nach aussen und nach innen, d. h. in zwei Richtungen erfolgen,
z. B. bei Nutzung des Faltschiebeladens als Tür oder Tor. Bei Anwendung als Garagentor
(vertikal) kann durch ein entsprechendes Gegengewicht oder eine Feder bei einer Führungsschiene
ein Gewichtsausgleich zum Gewicht der Ladenelemente erreicht werden.
[0011] Neben Fenstern und Türen ist eine Anwendung des Faltschiebeladens auch bei Fahrzeugtüren,
Bustüren, Heckklappen von Fahrzeugen u. a. möglich um eine vollständige Öffnung in
Verbindung mit einem guten Zugang zu erreichen.
[0012] Die Erfindung wird nachfolgend in einem Ausführungsbeispiel anhand einer Zeichnung
näher beschrieben. In der Zeichnung zeigen die
Fig. 1: die Anordnung eines Faltschiebeladens vor einem Fenster
Fig. 2: eine Zwangsführung in Schnittdarstellung
Fig. 3: ein Kreuzgelenk in Draufsicht
Fig. 4: ein Schneckengetriebe mit Antriebsmotor
Fig. 5: die Anordnung nach Fig. 2 in abgewandelter Ausführungsform
Fig. 6: eine abgewandelte Ausführung der Anordnung nach Fig. 5.
[0013] An einer Hauswand 1 ist beispielhaft vor einem Fenster 2 ein zweiflügliger Faltschiebeladen
mit zwei Laden 3, 4 angeordnet. Die Laden 3, 4 sind an der Faltlängsseite oben und
unten mittels Kreuzgelenk 5 miteinander verbunden. Der Laden 4 ist an seiner anderen
Längsseite mittels unterem Scharnier und oberem Scharnier 6 schwenkbar am Fenster
2 resp. der Hauswand 1 angeordnet, während die andere Längsseite des Ladens 3 mittels
Führung 18 (Schwalbenschwanz) in einer Zwangsführung 10 parallel zur Hauswand 1 verschieblich
angeordnet ist. Das Kreuzgelenk 5 umfasst zwei miteinander in Eingriff stehende Stirnzahnräder
51, die zwischen zwei parallel angeordneten, abgerundeten Platten 53 in einem Gehäuse
55 angeordnet sind. Durch die Achse jedes Zahnrades 51 ist ein Schraubenbolzen 54
geführt, der auch jeweils zwei Schienen 52, die ausserhalb jeder Platte 53 angeordnet
sind zugeordnet sind. Die Schienen 52 sind jeweils in die Laden 3, 4 eingelassen.
Die Schraubenbolzen 54 sichern die Lage der genannten teile zueinander, gestatten
jedoch ein verschwenken der Schienen 52 gegen- oder zueinander um bis zu 360°. Sollen
sich weitere Laden an den Laden 3 anschliessen, kann die bewegliche Verbindung zu
diesen über weitere Kreuzgelenke 5 in der anderen Längsseite des Ladens 3 hergestellt
werden.
[0014] Die Zwangsführung 10 umfasst das obere Scharnier 6 des Ladens 4 sowie eine Führung
in einem U-förmigen Profilstück 19, das parallel zur Fensterfläche auf oder in der
Hauswand 1 angeordnet ist. Das Profilstück 19 weist einen kürzeren, zur Aussenwand
hin gerichteten Schenkel 20 und einen längeren, ins Hausinnere gerichteten Schenkel,
der einen Anschlag 21 bildet auf. Innen an der Grundfläche des Profilstücks 19 ist
beabstandet ein Führungsrohr 11 angeordnet, das von einer offenen Buchse 12 umgeben
ist. Im direkten Kontakt zum Führungsrohr 11 weist die Buchse 12 ein leichtgängiges,
kugelgeführtes Lager 22 auf. Die Buchse 12 geht in ein sich verjüngendes Übergangsstück
15 über, das eine Aussparung resp. Aufnahme 17 für eine Schraube 16 aufweist. Die
Schraube 16 ist mit ihrem Gewindeteil in einer Bohrung 18 des Ladens aufgenommen.
[0015] Der Laden 4 ist an der vorgenannten anderen Längsseite drehbar in Scharnieren geführt
Eine Sechskantwelle 7 ist mit einem Zahnkranz 8 als Teil eines Schneckengetriebes
13 versehen und stellt die Verbindung zum Laden 4 her. An das Schneckengetriebe 13
ist ein Antriebsmotor 14 gekoppelt (anstelle des Antriebsmotors 14 kann auch eine
Handkurbel vorgesehen werden).
[0016] Der Antriebsmotor 14 ist ein Getriebemotor und weist ein Kunststoffteil auf, das
ihn thermisch gegenüber der Hauswand 1 isoliert. Der Antriebsmotor 14 ist zugleich
mit einem Gore Protective Vent zum Feuchtigkeitsaustrag versehen. Dieser Motor ist
auch bei Fensterläden einsetzbar.
[0017] Für einen ruhigen und kraftarmen Lauf sind die Kegelräder 24, 25 des Schneckengetriebes
13 in ihrer Lage gesichert, deren Wellen können ein Sechskantprofil aufweisen.
[0018] Um eine kompakte Bauweise der Antriebseinheit zu erreichen, ist der Antriebsmotor
14 bevorzugt parallel zur Längsachse des Führungsrohrs 11 angeordnet. Die Antriebseinheit
kann so auch als separat herstell- und handelbare Baugruppe gehandhabt werden. Durch
einschalten des Antriebsmotors 14 dreht das Schneckengetriebe 13 mit den Kegelrädern
24, 25 die Schnecke 23 und diese den Zahnkranz resp. das Stirnzahnrad 8 und die Welle
7 des Scharniers 6 (senkrecht zur Drehung des Antriebsmotors 14) und infolge der Zwangsführung
der Laden 3, 4 wird die Rotationsbewegung in eine Längsbewegung der Buchse 12 entlang
des Führungsrohrs 11 übertragen (Laufkatzenprinzip). Je nach Drehrichtung des Antriebsmotors
14 wird der Faltschiebeladen geöffnet oder gefaltet (geschlossen).
[0019] Bei Verzicht auf einen Anschlag kann diese Bewegung auch beidseitig erfolgen. Insbesondere
bei der Handhabung eines Faltschiebeladens grösserer Abmessungen kann ein Ausgleich
des Windangriffs erforderlich sein. Hierzu wird durch das Übergangsstück 15 ein verschieblicher
Hebelarm 9 gedrückt, der nach vollständiger Öffnung auch verriegelt. Gleiches geschieht
nach vollständiger Schliessung. Es sind zwei magnetische Teile am Anfang und am Ende
des Hebelarms 9 vorgesehen, die von der Steuerung angesteuert wahlweise von einem
Magneten 26 angezogen werden. Bei Schliessung fasst der Magnet 26 am Ende des Führungsrohrs
11, im offenen Zustand (Fig. 6) näher beim Anfang.
Aufstellung der Bezugszeichen
[0020]
- 1
- Hauswand
- 2
- Fenster
- 3
- Laden
- 4
- Laden
- 5
- Kreuzgelenk
- 6
- Scharnier
- 7
- Welle
- 8
- Zahnkranz/Stirnzahnrad
- 9
- Hebelarm
- 10
- Zwangsführung
- 11
- Führungsrohr
- 12
- Buchse
- 13
- Schneckengetriebe
- 14
- Antriebsmotor
- 15
- Übergangsstück
- 16
- Schraube
- 17
- Aufnahme
- 18
- Bohrung
- 19
- Profilstück
- 20
- Anschlag
- 21
- Schenkel
- 22
- Lager
- 23
- Schnecke
- 24
- Kegelrad
- 25
- Kegelrad
- 26
- Magnet
- 51
- Zahnrad
- 52
- Schiene
- 53
- Platte
- 54
- Schraubenbolzen
- 55
- Gehäuse
1. Faltschiebeladen für Fenster (2), Türen oder andere Abschlüsse mit zwei, an einer
Längsseite schwenkbar miteinander verbundenen Laden (3, 4), wobei die andere Längsseite
des einen Ladens (4) oben und unten drehbar gelagert ist, dadurch gekennzeichnet, dass sich der andere Laden (3) in Wirkverbindung mit einer Einrichtung zur Zwangsführung
befindet, die zumindest ein Schneckengetriebe (13) und Mittel zur Umsetzung einer
Drehbewegung in eine Längsbewegung umfasst.
2. Faltschiebeladen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Einrichtung zur Zwangsführung ein U-förmiges Profilstück (19) umfasst, das einen
kürzeren Schenkel (20) und einen längeren Schenkel, der einen Anschlag (21) bildet
aufweist, wobei an der Grundfläche des Profilstücks (19) beabstandet ein Führungsrohr
(11) angeordnet ist, das von einer offenen Buchse (12) umgeben ist, die in ein sich
verjüngendes Übergangsstück (15) zur Anbindung des Ladens (3) übergeht.
3. Faltschiebeladen nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Schneckengetriebe (13) mit einem oberen Scharnier (6) des Ladens (4) in Wirkverbindung
steht, wobei das Scharnier (6) eine Welle (7) mit einem Zahnkranz (8) aufweist, in
den ein Zahnrad des Schneckengetriebes (13) eingreift.
4. Faltschiebeladen nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die zwei, an einer Längsseite schwenkbar miteinander verbundenen Laden (3, 4) mittels
eines Kreuzgelenks (5) oben und unten verbunden sind, wobei das Kreuzgelenk (5) zwei
miteinander in Eingriff stehende Stirnzahnräder (51) umfasst, die mittels Schienen
(52) mit den Laden (3, 4) verbunden sind.
5. Faltschiebeladen nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Schneckengetriebe (13) mit einem Antriebsmotor (14) versehen ist, der gegen eine
Hauswand (1) thermisch isoliert und mit einem Gore Protective Vent zur Entlüftung
versehen ist.
6. Faltschiebeladen nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Längsachsen von Führungsrohr (11) und Antriebsmotor (14) parallel zueinander
angeordnet sind.
7. Faltschiebeladen nach mindestens einem der Ansprüche 2 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass ein Hebelarm (9) mit dem Übergangsstück (15) und einem Magneten (26) korrespondiert.