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(11) |
EP 1 758 809 B1 |
(12) |
EUROPÄISCHE PATENTSCHRIFT |
(45) |
Hinweis auf die Patenterteilung: |
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03.10.2012 Patentblatt 2012/40 |
(22) |
Anmeldetag: 31.05.2005 |
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Internationale Patentklassifikation (IPC):
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(86) |
Internationale Anmeldenummer: |
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PCT/EP2005/005830 |
(87) |
Internationale Veröffentlichungsnummer: |
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WO 2005/121010 (22.12.2005 Gazette 2005/51) |
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(54) |
AUFZUGSSCHACHT
ELEVATOR SHAFT
GAINE D'ASCENSEUR
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(84) |
Benannte Vertragsstaaten: |
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AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HU IE IS IT LI LT LU MC NL PL PT RO SE SI
SK TR |
(30) |
Priorität: |
07.06.2004 DE 202004009022 U
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(43) |
Veröffentlichungstag der Anmeldung: |
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07.03.2007 Patentblatt 2007/10 |
(73) |
Patentinhaber: ThyssenKrupp Elevator AG |
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45143 Essen (DE) |
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Erfinder: |
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- MÜLLER, Wolfgang, T.
78315 Radolfzell (DE)
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(74) |
Vertreter: Karrais, Martin |
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HOEGER, STELLRECHT & PARTNER Patentanwälte
Uhlandstrasse 14 c 70182 Stuttgart 70182 Stuttgart (DE) |
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Entgegenhaltungen: :
DE-U1- 20 206 290
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US-A1- 2003 217 893
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Anmerkung: Innerhalb von neun Monaten nach der Bekanntmachung des Hinweises auf die
Erteilung des europäischen Patents kann jedermann beim Europäischen Patentamt gegen
das erteilte europäischen Patent Einspruch einlegen. Der Einspruch ist schriftlich
einzureichen und zu begründen. Er gilt erst als eingelegt, wenn die Einspruchsgebühr
entrichtet worden ist. (Art. 99(1) Europäisches Patentübereinkommen). |
[0001] Die Erfindung betrifft ein Verhehrssystem mit den Merkmalen des Oberbegriffes von
Patentanspruch 1.
[0002] Der vertikale Transport in Gebäuden wird heute im Wesentlichen mit Seil- oder Hydraulik-Aufzügen
bewerkstelligt. Bedingt durch die Bauart benötigt jede Kabine eines Aufzuges exklusiv
einen eigenen Schacht. Das heißt es können nicht mehrere Kabinen gleichzeitig eine
Fahrbahn des Schachtes nutzen. Bei hohen Gebäuden werden dadurch bis zum 30 % des
umbauten Raumes allein für die Aufzugsschächte benötigt.
[0003] Wirtschaftlicher sind Systeme, bei denen je nach Verkehrsaufkommen mehrere Kabinen
dieselbe Fahrbahn im Aufzugsschacht benutzen. Damit kann die Transportleistung im
Vergleich zu herkömmlichen Aufzügen bei weniger umbautem Raum erheblich gesteigert
werden.
[0004] Inzwischen ist das erste System auf dem Markt, bei dem sich zwei konventionelle Aufzüge
mit Gegengewicht einen Aufzugsschacht teilen. Dadurch wird die Schachtaushutzung um
fast das Doppelte gesteigert. Diese Lösung hat jedoch den Nachteil, dass nicht jede
der beiden Kabinen die Endhaltestelle erreichen kann. Zudem sind die Möglichkeiten,
mehr als zwei Kabinen pro Schacht einzusetzen, durch die Seile und Gegengewichte begrenzt.
[0005] Eine bessere und flexiblere Schachtausnutzung wird mit selbstfahrenden Kabinen, die
z. B. mittels Linearmotor oder Reibrad angetrieben sind, erreicht. Die im weiteren
beschriebene Lösung geht von solchen selbstfahrenden Kabinen im Aufzugsschacht aus.
[0006] In Veröffentlichungen und Patentschriften werden eine Vielzahl von Lösungen für die
Mehrfachnutzung von Aufzugschächten beschrieben. Meist sehen diese Lösungen einen
Kreisverkehr der Kabinen in mindestens zwei Aufzugsschächten vor. Es können dann je
nach Verkehrsaufkommen beliebig viele Kabinen in den Verkehr gebracht werden. Der
Verkehrsfluss im Schacht bewegt sich zudem nur in einer Richtung, wodurch die technische
Auslegung des Gesamtsystems vereinfacht und die Kollisionsgefahr reduziert wird.
[0007] Bisher sind solche Systeme nicht zur Anwendung gelangt, da für das Schachtsystem
und insbesondere für die Umsetzung der selbstfahrenden Kabinen von einem Schacht in
den anderen keine wirtschaftliche Lösung gefunden wurde.
[0008] Das Gebrauchsmuster
DE 202 06 290 U1 beschreibt ein einfaches System. Die beschriebene Lösung setzt allerdings ein zylinderförmiges
Schachtsystem voraus. Auch die Kabinen müssen die Form eines Teilzylinders aufweisen.
Dies hat zur Folge, dass sowohl die Schachttüren als auch die Kabinentüren rund auszuführen
sind, was die Herstellungskosten erheblich verteuert. Kabinen und Schacht sind zudem
als Teilzylinder zu realisieren, was zumindest in der Anwendung gewöhnungsbedürftig
ist.
[0009] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, einen Aufzugsschacht der eingangs genannten
Art derart auszugestalten, dass mehrere Aufzugskabinen gemeinsam eine Fahrbahn in
einem viereckigen Schacht nutzen können.
[0010] Diese Aufgabe wird durch einen Aufzugsschacht mit den Merkmalen von Patentanspruch
1 gelöst.
[0011] Die mit der Erfindung erzielten Vorteile bestehen insbesondere darin, dass sich das
Prinzip der gleichzeitigen Nutzung einer Fahrbahn durch mehrere Kabinen in der heute
üblichen Bauweise mit eckigen Schächten und Kabinen wirtschaftlich realisieren lässt.
Die Erfindung ermöglicht die Nutzung eines Aufzugsschachtes mit nur einer Fahrbahn
durch bis zu vier selbstfahrende Kabinen.
[0012] In einen voll ausgebauten Aufzugsschacht können bis zu vier voneinander unabhängige
Fahrbahnen parallel eingesetzt werden.
[0013] Bei entsprechender Ausstattung der Fahrbahnen können die selbstfahrenden Kabinen
mit Linearmotor oder Reibradantrieb oder gemischt eingesetzt werden.
[0014] Die Verknüpfung der Fahrbahnen wird mit einer Umsetzeinrichtung bewerkstelligt, die
an beliebiger Stelle in den Schacht positionierbar ist.
[0015] Die mulitfunktionale Umsetzeinrichtung ermöglicht das Zwischenparken und den Wechsel
der Kabinen von einer Fahrbahn zur anderen. Damit können die unterschiedlichsten Anforderungen
abgedeckt werden, wie z. B. Kreisverkehr, Überholen oder Anpassen der Kabinendichte
an das Verkehrsaufkommen.
[0016] Da die Kabinen wie bei einem Bahnhof von beiden Seiten in die Umsetzeinrichtung einfahren
können, kann ein besonders guter Katastrophenschutz erzielt werden. Besonders wenn
ein Gebäude in der Mitte durch eine Explosion ganz oder teilweise zerstört ist.
[0017] Um diesen Katastrophenschutz zu erreichen, werden in regelmäßigen Abständen Umsetzeinrichtungen
in einen Schacht mit mindestens zwei Fahrbahnen positioniert. Wird ein Gebäude einschließlich
des Schachtes in der Mitte zerstört, setzt die Steuerung den betroffenen Abschnitt
außer Betrieb. Für den darunter und den darüber liegenden Gebäudebereich kann im Schacht
ein eigenständiger Kreisverkehr den Betrieb weiter aufrecht erhalten.
Ausführungsbeispiele
[0018] Ziel der Erfindung ist es, ein wirtschaftliches Verkehrssystem für den Personentransport
in Gebäuden zu schaffen, das die unterschiedlichsten Anforderungen erfüllt und sich
trotzdem in einem hohen Maße standardisieren lässt.
[0019] Zwei Ausführungsbeispiele werden im Folgenden beschrieben. Beide erfüllen im Wesentlichen
dieselben Funktionen.
[0020] Das Verkehrssystem besteht aus einem Mehrfachschacht und einer Umsetzeinrichtung.
Der vollausgebaute viereckige Mehrfachschacht unterteilt sich in vier gleichartige
Segmente. Jedes Segment enthält eine Fahrbahn für den gleichzeitigen Betrieb von mehreren
selbstfahrenden Kabinen. Fahrbahnen und Kabinen können für verschiedene Antriebsarten
ausgestattet werden, zum Beispiel für Reibrad- oder Linearmotorantrieb. Auch ein gemischter
Betrieb ist möglich.
[0021] Den Anfangs- oder Endbahnhof des Gesamtsystems bildet die Umsetzeinrichtung. Die
Umsetzeinrichtung kann auch als Zwischenstation an beliebiger Stelle im Schacht eingefügt
werden.
[0022] Die Umsetzeinrichtung wirkt wie ein mulitfunktionaler Vekehrsknoten. Sie ermöglicht
den Kabinen den Fahrbahnwechsel, die Richtungsumkehr, das Überholen und das Zwischenparken.
Die Umsetzeinrichtungen können aber auch von den Kabinen, auf derselben Fahrbahn bleibend,
einfach durchfahren werden. Bei Anwendung der Umsetzeinrichtungen als Zwischenstation
ist der Verkehr in höheren Gebäuden in größere Abschnitte unterteilbar. Damit kann
bei Unfällen im Gebäude der betroffene Abschnitt stillgelegt werden, ohne Beeinträchtigung
der darüber oder darunter liegenden Abschnitte.
[0023] Zwei ausgewählte Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung dargestellt
und im Folgenden beschrieben. Es zeigen:
- Figur 1:
- einen Horizontalschnitt eines viereckigen Mehrfachschachtes mit Eckeinstieg und vier
parallelen Fahrbahnen;
- Figur 2:
- einen Horizontalschnitt eines viereckigen Mehrfachschachtes mit Eckeinstieg und zwei
parallelen Fahrbahnen (nich Teil der Erfindung);
- Figur 3:
- einen Horizontalschnitt eines viereckigen Mehrfachschachtes mit Eckeinstieg und einer
Fahrbahn (nich Teil der Erfindung);
- Figur 4:
- eine Draufsicht einer als Drehkreuz ausgebildeten Umsetzeinrichtung mit vier Segmenten
zur Aufnahme von vier quadratischen Kabinen;
- Figur 5:
- eine Draufsicht einer als Halbkreis ausgebildeten Umsetzeinrichtung mit einem nach
rechts oder links schwenkbaren Segment zur Aufnahme von einer quadratischen Kabine
(nicht Teil der Erfindung);
- Figur 6:
- einen Horizontalschnitt eines viereckigen Mehrfachschachtes mit vier parallelen Fahrbahnen,
ausgelegt für rechteckige Kabinen mit seitlicher Schiebetüre;
- Figur 7:
- eine Draufsicht einer als Hakendrehkreuz ausgebildeten Umsetzeinrichtung mit vier
Segmenten zur Aufnahme einer rechteckigen Kabine mit seitlicher Schiebetüre.
Anwendungsbeispiel 1.
[0024] Figur 1 zeigt als ein erstes Anwendungsbeispiel 1 einen Schacht 5 mit quadratischem
Querschnitt. Er wird durch ein rechtwinkliges Kreuz 10 in vier gleiche Segmente 11,
12, 13, 14 unterteilt. Jedes der Segmente 11, 12, 13, 14 ist mit einer Fahrbahn ausgestattet.
Die Schenkel 9 des Kreuzes 10 sind dazu auf jeder Seite mit vertikalen Führungsschienen
21 versehen. Die Führungsschienen 21 für ein Segment stehen im rechten Winkel zueinander.
Sie sind im Beispiel für den Betrieb selbstfahrender Kabinen 31, 32, 33 34 mit eigenem
Reibradantrieb ausgelegt. An die Schienen 21 sind jeweils Rollen 20 angepresst, die
hierzu mit einem geregelten Antrieb ausgerüstet sind. Die Energiezufuhr erfolgt über
vertikale Stromschienen (nicht eingezeichnet). Die vier Fahrbahnen sind so angeordnet,
dass eine horizontal durch die außen liegende Ecke 2 der Kabinen 31, 32, 33 34 gelegte
Achse 15, 16, 17, 18 das Zentrum 100 eines ebenfalls durch die äußeren Ecken 2 der
Kabinen 31, 32, 33, 34 laufenden, gedachten Kreises trifft, wobei dieses Zentrum 100
gleichzeitig den Mittelpunkt des Aufzugsschachtes 5 und der eingefügten Umsetzeinrichtungen
bildet.
[0025] Die Kabinen 31, 32, 33, 34 und die vier Schachtsegmente 11, 12, 13, 14 haben jeweils
einen Eckeinstieg. Kabinentüren 6 und Schachttüren 7 laufen hierzu rechtwinklig aufeinander
zu und treffen sich auf den Achsen 15, 16, 17, 18.
Figur 2 zeigt den in Figur 1 dargestellten Schacht 5 als Teilschacht 5.2 in identischer
Bauform, jedoch mit nur zwei nebeneinander angeordneten Segmenten bzw. Fahrbahnen.
Figur 3 zeigt für kleine Anwendungen den in Figur 1 dargestellten Schacht 5 als Teilschacht
5.3 in identischer Bauform mit nur einem Segment bzw. einer Fahrbahn.
Umsetzeinrichtung
[0026] Die Umsetzeinrichtung dient vor allem dem Wechsel einer Kabine von einem Schacht
in einen anderen. Die Kabine fährt hierzu von oben oder unten in ein die Höhe einer
Kabine aufweisendes, drehbar gelagertes Drehkreuz ein. Der Umsetzvorgang wird durch
eine horizontale Drehbewegung mit der Kabine nach rechts oder links ausgeführt. Steht
das drehbare Segment mit der Kabine exakt über dem gewünschten Segment im Schacht,
wird das Drehkreuz elektrisch und mechanisch verriegelt. Die Kabine kann dann ihre
Fahrt nach oben oder unter fortsetzen. Die Energieübertragung und gegebenenfalls die
Informationsübertragung vom stationären Schacht zum Drehkreuz findet zum Beispiel
mittels Schleifringkontakten oder flexiblen Leitungen statt. Die Informationsübertragung
kann z. B. drahtlos durch eine Sende- und Empfangseinrichtung erfolgen.
[0027] Figur 4 zeigt die Draufsicht einer als Drehkreuz 410 ausgebildeten Umsetzeinrichtung
mit vier gleichen Segmenten 411, 412, 413, 414 zur Aufnahme von vier quadratischen
Kabinen mit Eckeinstieg.
[0028] Die Umsetzeinrichtung ist rund, hat die Höhe eines Stockwerkes des Gebäudes und ist
durch einen eigenen Antrieb nach rechts und links drehend ausgeführt. Sie wird von
einer kreisförmigen feststehenden Schachtwand 45 umschlossen. In die Schachtwand 45
sind für jedes der Segmente 411, 413, 414, 415 runde, zentral öffnende Schiebetüren
47 mit eigenem Antrieb eingelassen. Die Achse des Drehkreuzes 410 ist auf dem Mittelpunkt
des Schachtkreuzes 10 gelagert. Jedes der Segmente 411, 412, 413, 414 des Drehkreuzes
410 ist mit einer Fahrbahn ausgestattet. Die Schenkel 409 des Drehkreuzes 410 sind
dazu auf jeder Seite mit vertikalen Führungsschienen 21 versehen. Der Durchmesser
des Drehkreuzes 410 entspricht der Distanz der Achse 16, 18 zwischen den äußeren Ecken
der gegenüberliegenden Kabinen z. B. 32, 34. Die Segmente 411, 412, 413, 414 des Drehkreuzes
410 zwischen den Schenkeln 409 werden zur Schachtwand 45 mit drehenden Türschwellen
44 begrenzt. Rechts und links von diesen sind raumhohe Abdeckungen 49 angebracht.
[0029] Figur 5 zeigt die Draufsicht einer reduzierten Umsetzeinrichtung in Form eines Drehkreuzes
510 mit einer nach rechts oder links schwenkbaren Kabine 34. Die Schachtwand 55 ist
halbkreisförmig ausgestaltet, und in die Schachtwand 55 sind Schiebetüren 57 eingelassen.
Das in Figur 5 dargestellte Drehkreuz 510 ist nur zu einem Viertel ausgeführt und
definiert ein Segment 514. Ansonsten ist die Bauform mit derjenigen in Figur 4 identisch.
Kombinationsmöglichkeiten
[0030] Der vierfache Schacht in Figur 1, der zweifache Schacht in Figur 2 und der einfache
Schacht in Figur 3 können mit den Drehkreuzen in Figur 4 und Figur 5 in den verschiedensten
Varianten kombiniert werden.
[0031] Bei der Kombination des vierfachen Schachtes von Figur 1 mit dem kompletten Drehkreuz
in Figur 4 können zum Beispiel jeweils zwei der vier Schächte einen unabhängigen Kreisverkehr
bilden. In einer anderen Variante bedienen zwei Schächte die Hauptverkehrsrichtung
und der dritte Schacht wird für die Rückholung der Kabinen eingesetzt. Der vierte
Schacht dient als Reserve.
[0032] Eine reduzierte Lösung stellt der zweifache Schacht in Figur 2 zusammen mit dem halben
Drehkreuz in Figur 5 dar. Damit lässt sich ein kompletter Kreisverkehr mit mehreren
Kabinen aufbauen.
[0033] Die kleinste Lösung ergibt sich, indem der Einzelschacht in Figur 3 mit dem Drehkreuz
in Figur 4 kombiniert wird. Mit dieser Kombination können bis zu vier Kabinen hintereinander
entlang des Schachtes nach oben in ein oberes Drehkreuz einfahren. Danach wird die
Richtung umgekehrt und die vier Kabinen können in umgekehrter Reihenfolge wieder nach
unten in ein unteres Drehkreuz einfahren.
[0034] Im Prinzip ist es auch möglich, den Einzelschacht nur zusammen mit einer Kabine mit
oder ohne Gegengewicht zu betreiben.
Anwendungsbeispiel 2
[0035] Der traditionelle Aufzugsbau geht im allgemeinen von quadratischen oder rechteckigen
Kabinen aus, die mit seitlich oder zentral öffnenden Türen ausgestattet sind. Für
diese Lösung sind kostengünstige Komponenten im Markt verfügbar. Als Antriebsvariante
für selbst fahrende Kabinen wird dem Linearantrieb eine Zukunftsperspektive eingeräumt.
Deshalb wurden bei der Gestaltung des Anwendungsbeispieles 2 diese Anforderungen berücksichtigt.
[0036] Im Übrigen sind jedoch alle Funktionen und Anwendungsvarianten der Anwendungsbeispiele
1 und 2 identisch, so dass im Folgenden nur auf die Unterschiede in der Ausgestaltung
eingegangen wird.
[0037] Anstatt eines quadratischen Schachtes zeigt Figur 6 einen rechteckigen Schacht 65,
der durch ein Hakenkreuz 610 in vier rechteckige Segmente 611, 612, 613, 614 unterteilt
ist. Jedes der Segmente 611, 612, 613, 614 ist mit einer Fahrbahn ausgestattet. Die
parallel zueinander verlaufenden Schenkel 609 des Schachtkreuzes 610 sind pro Segment
auf der Innenseite mit vertikalen Führungsschienen 621 versehen. Der Schenkel dazwischen
trägt den aktiven oder den passiven Teil 603 eines Linearmotors. Das Gegenstück 604
dazu sitzt auf der jeweiligen Kabine 631, 632, 633, 634.
[0038] Die vier Segmente 611, 612, 613, 614 mit jeweils eigenständiger Fahrbahn sind wiederum
so angeordnet, dass eine horizontal durch die außen liegende Ecke der Kabinen gelegte
Achse 601, 602 das Zentrum 100 eines ebenfalls durch die äußeren Ecken der Kabinen
631, 632, 633, 634 verlaufenden gedachten Kreises trifft, wobei dieses Zentrum 100
gleichzeitig den Mittelpunkt des Hakenkreuzes 610 und der eingefügten Umsetzreinrichtungen
bildet.
[0039] Die Kabinen 631, 632, 633, 634 und der Schacht 65 sind jeweils mit seitlich öffnenden
Schiebetüren 67, 66 ausgestattet.
[0040] Der vierfache Schacht 65 in Figur 6 kann wie im Anwendungsbeispiel 1 ebenfalls mit
zwei oder nur mit einem Segment realisiert werden.
[0041] In Figur 7 ist eine Umsetzeinrichtung dargestellt mit einem Drehkreuz in Form eines
Hakenkreuzes 710 mit Schenkeln 709 sowie mit rechteckigen Kabinen 631, 632, 633, 634
und seitlich öffnenden Schiebetüren 76. Letztere geben Türschwellen 74 frei, die seitlich
neben Abdeckungen 79 angeordnet sind. Das Drehkreuz 710 ist zudem wie der Schacht
65 für den Linearantrieb ausgestattet. Runde, einflügelige Schachttüren 77 verfügen
jeweils über einen eigenen Antrieb.
[0042] Die Umsetzeinrichtung in Figur 7 kann in der Sparversion auch als Halbkreis mit einem
schwenkbaren Segment für die Aufnahme einer Kabine realisiert werden.
1. Verhehrssystem bestehend aus einem Aufzugsschacht mit bis zu vier parallelen, gleichartigen
Fahrbahnen, eingerichtet für den Betrieb von mehreren selbstfahrenden Kabinen (31,
32, 33, 34) pro Fahrbahn, und mit mindestens einer Umsetzeinrichtung (410, 510, 710)
zum Wechseln der Fahrbahn, zum Zwischenparken, Wenden und Überholen von Kabinen (31,
32, 33, 34), dadurch gekennzeichnet, dass der Aufzugsschacht (5, 65) einen viereckigen Querschnitt aufweist mit bis zu vier
Segmenten (11, 12, 13, 14; 611, 612, 613, 614) mit jeweils eigenständiger Fahrbahn,
wobei die Segmente (11, 12, 13, 14; 611, 612, 613, 614) jeweils so angeordnet sind,
dass eine horizontal durch die außen liegende Ecke der Kabinen (31, 32, 33, 34) gelegte
Achse (15, 16, 17, 18; 601, 602) das Zentrum (100) eines ebenfalls durch die äußeren
Ecken der Kabinen (31, 32, 33, 34) verlaufenden gedachten Kreises trifft, wobei dieses
Zentrum (100) gleichzeitig den Mittelpunkt des Aufzugsschachtes (5, 65) und der eingefügten
Umsetzeinrichtungen (410, 510, 710) bildet.
2. Verhehrssystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Aufzugsschacht als Teilschacht (5.1, 5.2) mit einem, zwei oder drei Segmenten
ausgeführt ist.
3. Verhehrssystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Umsetzeinrichtung (410, 510, 710) als rechtwinkliges Drehkreuz mit bis zu vier
Segmenten zur Aufnahme von maximal vier Kabinen (31, 32, 33, 34) ausgebildet ist.
4. Verhehrssystem nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Umsetzeinrichtung (410, 510, 710) am Anfang und am Ende des Schachtes (5, 65)
oder an einem beliebigen Haltepunkt in den Schacht (5, 65) eingefügt ist.
5. Verhehrssystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Einstieg in Schacht und Kabine über Eck erfolgt und dementsprechend die Türflügel
(6, 7) von Schacht- und Kabinentüren im rechten Winkel aufeinander stoßen.
6. Verhehrssystem nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Drehkreuz (710) als Hakenkreuz ausgeführt ist.
7. Verhehrssystem nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Einstieg in die Kabine (31, 32, 33, 34) durch die außenliegende Stirnfläche und
durch gerade Aufzugstüren (76) erfolgt.
8. Verhehrssystem nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Schachttüren (47) der Umsetzeinrichtung (410) mit einem eigenständigen Antrieb
ausgerüstet sind.
9. Verhehrssystem nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Fahrbahnen im Schacht für den Betrieb von Kabinen (31, 32, 33, 34) mit Linearmotor
(603, 604) ausgerüstet sind.
10. Verhehrssystem nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Fahrbahnen im Schacht für den Betrieb von Kabinen (31, 32, 33, 34) mit Reibradantrieb
(20, 21) ausgerüstet sind.
11. Verhehrssystem nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Segmente des Drehkreuzes (410, 510, 710) oben und unten offen sind und die Kabinen
(31, 32, 33, 34) von oben oder unten in das Segment einfahren oder auch durch dieses
hindurch fahren können.
12. Verhehrssystem nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Drehkreuz (410, 510, 710) mit einer Verriegelungseinrichtung und einer Signalisierungseinrichtung
ausgerüstet ist, die dann aktiv werden, wenn nach einer Drehbewegung die Segmente
(411, 412, 413, 414; 514) wieder passgenau über den Fahrbahnen stehen.
13. Verhehrssystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Aufzugsschacht (65) eine rechteckige Grundfläche und die Umsetzeinrichtung (710)
eine kreisförmige Grundfläche aufweist.
14. Verhehrssystem nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass mehrere Umsetzeinrichtungen (410, 510, 710) übereinander positionierbar sind.
15. Verhehrssystem nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Fahrbahnen im Schacht (5; 65) einschließlich der Umsetzeinrichtung (410, 510,
710) für den gemischten Betrieb von Kabinen mit Reibradantrieb und Linearmotor ausgerüstet
sind.
16. Verhehrssystem nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Umsetzeinrichtung (510) als Halbkreis mit einem nach rechts und links schwenkenden
Segment (514) zur Aufnahme von maximal einer Kabine (34) ausgebildet ist.
1. Traffic system consisting of an elevator shaft having up to four parallel tracks of
the same type, adapted for the operation of a plurality of self-propelled cars (31,
32, 33, 34) per track, and having at least one transfer arrangement (410, 510, 710)
for switching track and for allowing cars (31, 32, 33, 34) to park on an interim basis,
to turn and to pass one another, characterized in that the elevator shaft (5, 65) has a quadrilateral cross section having up to four segments
(11, 12, 13, 14; 611, 612, 613, 614), each with an independent track, the segments
(11, 12, 13, 14; 611, 612, 613, 614) each being disposed such that an axis (15, 16,
17, 18; 601, 602) laid out horizontally through the outwardly-located corner of the
cars (31, 32, 33, 34) passes through the center (100) of an imaginary circle which
likewise runs through the outer corners of the cars (31, 32, 33, 34), this center
(100) simultaneously forming the center point of the elevator shaft (5, 65) and of
the transfer arrangements (410, 510, 710) which have been inserted.
2. Traffic system according to Claim 1, characterized in that the elevator shaft is configured as a part-shaft (5.1, 5.2) with one, two or three
segments.
3. Traffic system according to Claim 1, characterized in that the transfer arrangement (410, 510, 710) is formed as a right-angled spider with
up to four segments for accommodating a maximum of four cars (31, 32, 33, 34).
4. Traffic system according to Claim 3, characterized in that the transfer arrangement (410, 510, 710) is inserted in the shaft (5, 65) at the
start and at the end of the shaft (5, 65) or at any desired stopping point.
5. Traffic system according to Claim 1, characterized in that access to the shaft and car takes place via a corner and, correspondingly, the door
leaves (6, 7) of the shaft and car doors meet at right angles.
6. Traffic system according to Claim 3, characterized in that the spider (710) is configured as a swastika.
7. Traffic system according to Claim 6, characterized in that access to the car (31, 32, 33, 34) takes place via the outwardly-located end face
and via upright elevator doors (76).
8. Traffic system according to one of the preceding claims, characterized in that the shaft doors (47) of the transfer arrangement (410) are equipped with an independent
drive.
9. Traffic system according to one of the preceding claims, characterized in that the tracks in the shaft are equipped for operation of cars (31, 32, 33, 34) with
a linear motor (603, 604).
10. Traffic system according to one of the preceding claims, characterized in that the tracks in the shaft are equipped for operation of cars (31, 32, 33, 34) with
a friction drive (20, 21).
11. Traffic system according to Claim 3, characterized in that the segments of the spider (410, 510, 710) are open at the top and bottom, and the
cars (31, 32, 33, 34) can move into the segment from the top or bottom or can also
travel through the segment.
12. Traffic system according to Claim 3, characterized in that the spider (410, 510, 710) is equipped with a locking arrangement and a signaling
arrangement, these becoming active when, following a rotary movement, the segments
(411, 412, 413, 414; 514) are positioned exactly above the tracks again.
13. Traffic system according to Claim 1, characterized in that the elevator shaft (65) has a rectangular base and the transfer arrangement (710)
has a circular base.
14. Traffic system according to one of the preceding claims, characterized in that a plurality of transfer arrangements (410, 510, 710) can be positioned one above
the other.
15. Traffic system according to one of the preceding claims, characterized in that the tracks in the shaft (5; 65), including the transfer arrangement (410, 510, 710),
are equipped for the mixed operation of cars with a friction drive and a linear motor.
16. Traffic system according to Claim 3, characterized in that the transfer arrangement (510) is formed as a semicircle with a segment (514), which
pivots to the right and left, for accommodating no more than one car (34).
1. Système de circulation ou de transport constitué d'une gaine ou cage d'ascenseur comprenant
jusqu'à quatre voies de circulation parallèles et de même type, et conçue pour permettre
l'exploitation de plusieurs cabines automotrices (31, 32, 33, 34) par voie de circulation,
et comprenant au moins un ensemble de transfert (410, 510, 710) pour changer de voie
de circulation, pour le stationnement intermédiaire, la rotation ou le dépassement
de cabines (31, 32, 33, 34), caractérisé en ce que la gaine d'ascenseur (5, 65) présente une section transversale carrée comprenant
jusqu'à quatre secteurs (11, 12, 13, 14 ; 611, 612, 613, 614) avec chacun sa propre
voie de circulation, les secteurs (11, 12, 13, 14 ; 611, 612, 613, 614) étant respectivement
agencés de façon telle, qu'un axe (15, 16, 17, 18 ; 601, 602) s'étendant horizontalement
et passant par le coin extérieur des cabines (31, 32, 33, 34), passe par le centre
(100) d'un cercle fictif passant également par les coins extérieurs des cabines (31,
32, 33, 34), ce centre (100) formant simultanément le point central de la gaine d'ascenseur
(5, 65) et des ensembles de transfert (410, 510, 710) qui y sont insérés.
2. Système de circulation ou de transport selon la revendication 1, caractérisé en ce que la gaine d'ascenseur est réalisée en tant que gaine partielle (5.1, 5.2) comprenant
un, deux ou trois secteurs.
3. Système de circulation ou de transport selon la revendication 1, caractérisé en ce que l'ensemble de transfert (410, 510, 710) est réalisé en tant que tourniquet en croix
à angle droit, comprenant jusqu'à quatre secteurs destinés à recevoir au maximum quatre
cabines (31, 32, 33, 34).
4. Système de circulation ou de transport selon la revendication 3, caractérisé en ce que l'ensemble de transfert (410, 510, 710) est inséré dans la gaine (5, 65) au début
et à la fin de la gaine (5, 65) ou en un point d'arrêt quelconque.
5. Système de circulation ou de transport selon la revendication 1, caractérisé en ce que l'accès à la gaine et à la cabine s'effectue en coin, et les vantaux de porte (6,
7) des portes de gaine et de cabine se ferment en conséquence l'un contre l'autre
à angle droit.
6. Système de circulation ou de transport selon la revendication 3, caractérisé en ce que le tourniquet en croix (710) est d'une configuration en forme de croix gammée.
7. Système de circulation ou de transport selon la revendication 6, caractérisé en ce que l'accès à la cabine (31, 32, 33, 34) s'effectue par l'intermédiaire de la face frontale
extérieure et par des portes d'ascenseur (76) droites.
8. Système de circulation ou de transport selon l'une des revendications précédentes,
caractérisé en ce que les portes de gaine (47) de l'ensemble de transfert (410) sont équipées d'un moyen
d'entraînement qui leur est propre.
9. Système de circulation ou de transport selon l'une des revendications précédentes,
caractérisé en ce que les voies de circulation dans la gaine sont équipées pour l'exploitation de cabines
(31, 32, 33, 34) avec moteur linéaire (603, 604).
10. Système de circulation ou de transport selon l'une des revendications précédentes,
caractérisé en ce que les voies de circulation dans la gaine sont équipées pour l'exploitation de cabines
(31, 32, 33, 34) avec un système d'entraînement à roue de friction (20, 21).
11. Système de circulation ou de transport selon la revendication 3, caractérisé en ce que les secteurs du tourniquet en croix (410, 510, 710) sont ouverts vers le haut et
vers le bas, et en ce que les cabines (31, 32, 33, 34) peuvent pénétrer par le haut ou par le bas dans un secteur,
ou bien également traverser celui-ci.
12. Système de circulation ou de transport selon la revendication 3, caractérisé en ce que le tourniquet en croix (410, 510, 710) est équipé d'un dispositif de verrouillage
et d'un dispositif de signalisation, qui deviennent actifs lorsqu'après un mouvement
de rotation, les secteurs (411, 412, 413, 414 ; 514) se retrouvent à nouveau exactement
au-dessus des voies de circulation.
13. Système de circulation ou de transport selon la revendication 1, caractérisé en ce que la gaine d'ascenseur (65) présente une surface de base rectangulaire et l'ensemble
de transfert (710) une surface de base circulaire.
14. Système de circulation ou de transport selon l'une des revendications précédentes,
caractérisé en ce que plusieurs ensembles de transfert (410, 510, 710) peuvent être positionnés les uns
au-dessus des autres.
15. Système de circulation ou de transport selon l'une des revendications précédentes,
caractérisé en ce que les voies de circulation dans la gaine (5, 65), y compris l'ensemble de transfert
(410, 510, 710), sont équipés pour l'exploitation mixte de cabines avec système d'entraînement
à roue de friction et moteur linéaire.
16. Système de circulation ou de transport selon la revendication 3, caractérisé en ce que l'ensemble de transfert (510) est réalisé sous forme de demi-cercle avec un secteur
(514) pouvant pivoter vers la droite et vers la gauche, pour recevoir au maximum une
cabine (34).
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