(19)
(11) EP 1 913 122 B1

(12) EUROPÄISCHE PATENTSCHRIFT

(45) Hinweis auf die Patenterteilung:
03.10.2012  Patentblatt  2012/40

(21) Anmeldenummer: 06776628.7

(22) Anmeldetag:  04.08.2006
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
C11B 9/02(2006.01)
(86) Internationale Anmeldenummer:
PCT/EP2006/007757
(87) Internationale Veröffentlichungsnummer:
WO 2007/017206 (15.02.2007 Gazette  2007/07)

(54)

VERFAHREN ZUR GEWINNUNG VON NATÜRLICHEN ÖLEN AUS PFLANZLICHEN BESTANDTEILEN

METHOD FOR OBTAINING NATURAL OILS FROM PLANT CONSTITUENTS

PROCEDE POUR OBTENIR DES HUILES NATURELLES A PARTIR D'INGREDIENTS VEGETAUX


(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HU IE IS IT LI LT LU LV MC NL PL PT RO SE SI SK TR

(30) Priorität: 06.08.2005 DE 102005037209

(43) Veröffentlichungstag der Anmeldung:
23.04.2008  Patentblatt  2008/17

(73) Patentinhaber: Evonik Degussa GmbH
45128 Essen (DE)

(72) Erfinder:
  • WIESMÜLLER, Johann
    84518 Garching (DE)
  • PILZ, Stephan
    70736 Fellbach (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
WO-A2-01/37792
US-A- 4 331 695
DE-A1- 4 405 127
   
  • BUETTNER ANDREA; MESTRES MONTSE; FISCHER ANJA; GUASCH JOSEP; SCHIEBERLE PETER: "Evaluation of the most odour-active compounds in the peel oil of clementines (Citrus reticulata Blanco cv. clementine)" EUROPEAN FOOD RESEARCH AND TECHNOLOGY, Bd. 216, Nr. 1, 2003, Seiten 11-14, XP002404766
  • ILLES V ET AL: "Extraction of coriander seed oil by CO2 and propane at super- and subcritical conditions" JOURNAL OF SUPERCRITICAL FLUIDS, PRA PRESS, US, Bd. 17, Nr. 2, 10. April 2000 (2000-04-10), Seiten 177-186, XP004262585 ISSN: 0896-8446
  • DATABASE FSTA [Online] INTERNATIONAL FOOD INFORMATION SERVICE (IFIS), FRANkFURT-MAIN, DE; 1999, MIN-HSIUNG LEE ET AL: "Fractionation of endogenous enzyme reacted citrus peel oil by liquid/liquid extraction." XP002404769 Database accession no. 1999-00-t0619 & MIN-HSIUNG LEE ET AL: "Fractionation of endogenous enzyme reacted citrus peel oil by liquid/liquid extraction." JOURNAL OF THE CHINESE AGRICULTURAL CHEMICAL SOCIETY,, Bd. 37, Nr. 1, 1999, Seiten 63-76, DEP. OF AGRIC. CHEM., NAT. TAIWAN UNIV., TAIPEI, TAIWAN
  • DATABASE FSTA [Online] INTERNATIONAL FOOD INFORMATION SERVICE (IFIS), FRANkFURT-MAIN, DE; STUART G ET AL: "Current investigations on orange peel oil fractionation." XP002404770 Database accession no. 2001-00-t0528 & STUART G ET AL: "Current investigations on orange peel oil fractionation." PERFUMER & FLAVORIST, Bd. 26, Nr. 1, 2001, Seiten 12-15, EMBRAPA/FOOD TECHNOLOGY, RIO DE JANEIRO, 23020-470 RJ, BRAZIL
   
Anmerkung: Innerhalb von neun Monaten nach der Bekanntmachung des Hinweises auf die Erteilung des europäischen Patents kann jedermann beim Europäischen Patentamt gegen das erteilte europäischen Patent Einspruch einlegen. Der Einspruch ist schriftlich einzureichen und zu begründen. Er gilt erst als eingelegt, wenn die Einspruchsgebühr entrichtet worden ist. (Art. 99(1) Europäisches Patentübereinkommen).


Beschreibung


[0001] Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren zur Gewinnung von natürlichen Ölen aus pflanzlichen Bestandteilen durch Extraktion mit Hilfe verdichteter Gase.

[0002] Natürliche Öle stellen zunehmend wichtige Ausgangsmaterialien für die Herstellung von Schutz- und Pflegeprodukten der kosmetischen Industrie dar. Auch im Gesundheitsbereich finden sie vermehrt Anwendung, wobei z. B. die Allergenbehandlung zu nennen ist. Der Vorteil natürlicher Öle ist insbesondere darin zu sehen, dass es sich dabei um Inhaltsstoffe nachwachsender Rohstoffe handelt, was sie unter ökologischen und ökonomischen Gesichtspunkten als äußerst wertvoll erscheinen lässt. Zudem steigt durch die Anwendung natürlicher Inhaltsstoffe die Verbraucherakzeptanz deutlich an, da die Verbraucherschaft zwischenzeitlich ein ausgeprägtes ökologisches Bewusstsein besitzt und Produkte für die Körper- und Gesundheitspflege äußerst kritisch auswählt.

[0003] Speziell im Bereich der natürlichen Öle werden unterschiedliche Begriffe verwendet, wobei man unter Ölen nach allgemeinem Verständnis lipophile Substanzgemische von (halb-)flüssiger Konsistenz versteht. Bei natürlichen Ölen pflanzlicher Herkunft handelt es sich in der Regel um Gemische aus Phytohormonen, Isoflavonoiden, Phytosterolen, Terpenoiden, lipophilen Vitaminen (Tocopherole) und kurzkettigen Fettsäureestern. Diese Öle stellen somit typische Naturprodukte dar. Eine strenge Abgrenzung der pflanzlichen Öle aufgrund der an ihrem Aufbau beteiligten Komponenten kann nur beschränkt vorgenommen werden und ist auch meist nicht erforderlich.

[0004] Pflanzliche Öle und insbesondere Apfelöle werden bereits von der Kosmetikindustrie in vielfältigen Anwendungsbereichen und insbesondere in Haut- und Haarpflegeprodukten eingesetzt.

[0005] Als Rohstoffquelle für diese beispielhaften Apfelöle dienen in der Hauptsache Trester, also mehr oder weniger getrocknete Rückstände aus der Apfelsaft- bzw. Pektinfabrikation. Die in diesem Trester enthaltenen Apfelöle entstammen meist den Kernen von Saftäpfeln. Nachdem zunächst der Trester zur Kerngewinnung abgesiebt und aus dem verbliebenem Rückstand die Fruchtwachse abgetrennt worden sind, wird in der Regel aus den gepressten Apfelkernen mit Hilfe eines Lösemittels das Apfelöl gewonnen. Dieses Rohmaterial ist ohne weiterreichende Stoffumwandlung zugänglich, d. h. es kann durch rein physikalisch wirkende Methoden wie bspw. Adsorption, Filtration und Destillation gereinigt und gewonnen werden. Der Rückstand aus der Kernölgewinnung kann, wie üblicherweise der Gesamttrester als Viehfutter eingesetzt werden.

[0006] Die bereits angesprochene Isolierung der Kernöle erfolgt also bislang hauptsächlich mit Hilfe organischer Lösemitteln, die für die Lebensmittelbehandlung zugelassen sind. Da die Kosmetikindustrie zunehmend unabhängig vom jeweiligen Anwendungsgebiet reinere Produkte mit definiertem Komponentenspektrum fordert, ist die Extraktion v. a. auch unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten mit organischen Lösemitteln jedoch nicht mehr ausreichend.

[0007] Wie bereits angedeutet, stellen natürliche Öle keine einheitliche Substanzklasse dar, sondern ein Gemisch verschiedener Stoffklassen. Aufgrund der überwiegend lipophilen Zusammensetzung der bislang für die Kernölgewinnung eingesetzten Presskerne und der bekannten unbedenklichen Eigenschaften von Kohlendioxid wäre der Einsatz von überkritischem CO2 das Verfahren der Wahl. Allerdings haben die nachteiligen Verfahrensbedingungen wie hohe Drücke und ein hoher CO2-Durchsatz sowie eine geringe Selektivität zu enttäuschenden Ergebnissen geführt.

[0008] Aus dem europäischen Patent EP 591 981 B1 ist bereits ein Verfahren zur Extraktion von Fetten und Ölen aus Naturstoffen bekannt, das mit Hilfe von flüssigem Propan als Lösemittel durchgeführt wird und bei dem auf fett- oder ölhaltige Naturstoffe u. a. auf pflanzlicher Basis als Ausgangsmaterial zurückgegriffen wird. Als Beispiele für pflanzliche Öle sind Olivenöl, Palmöl, Rapsöl, Flachsöl und Öl von Sonnenblume, Weizen- und Reiskeimen sowie Baumwollsaaten, Soja- und Palmkernen genannt. Die diesbezüglich durchgeführte Extraktion mit flüssigem Propan wird in einem sehr engen und definierten Druck- und Temperaturbereich durchgeführt, der bei 10 bis 30 bar und 10 bis 55 °C liegt, da bei Drücken > 30 bar, insbesondere bei der Extraktion von Ölsaaten, die Extraktionseigenschaften des flüssigen Propans zunehmend unselektiv werden. Bei dem in diesem Patent beschriebenen Verfahren werden somit pflanzliche Naturstoffe extrahiert, bei denen es sich um typische Quellen für pflanzliche Öle, wie Oliven, Palmkerne, Raps, Flachs, Sonnenblumenkerne und Weizen- bzw. Reiskeime handelt.

[0009] In diesem europäischen Patent EP 591 981 B1 wird auch auf weitere Dokumente aus dem Stand der Technik verwiesen, die die Verwendung von verdichtetem Propan für die Extraktion von Ölen vorbeschreiben. Gemäß DE-OS 28 43 920 werden rohe pflanzliche Fette und Öle mit überkritischen Gasen wie Propan und CO2 raffiniert. Gemäß US-PS 2,254,245 erfolgt eine Fettextraktion bei sehr niedrigen Temperaturen < 0 °C, während gemäß US-Patent 1,802,533 ein maximaler Extraktionsdruck von 7 bar empfohlen wird. Außerdem wird darauf verwiesen, dass kritische Zustandsparameter oftmals bei der Abscheidung der extrahierten Lipide gewählt werden, da auf diese Weise eine Phasentrennung in eine ölreiche und eine ölarme Propanphase ausgenutzt werden kann, um so das Öl abzutrennen oder zu fraktionieren (US 2,660,590 oder US 2,548,434).

[0010] Alle zitierten Verfahren greifen auf Ausgangsmaterialien zurück, bei denen es sich um typische Quellen für natürliche Öle handelt, wobei immer wieder darauf hingewiesen wird, dass die jeweiligen Verfahrensparameter bei der Anwendung von verdichteten Kohlenwasserstoffen, wie bspw. Propan, so zu wählen sind, dass eine maximale Selektivität hinsichtlich der zu extrahierenden Öle erreicht wird. Die Gewinnung von pflanzlichen Ölen aus unspezifischen pflanzlichen Ausgangsmaterialien ist bislang noch nicht vorbeschrieben.

[0011] US 4,331,695 beschreibt ein Verfahren zur Gewinnung von Ölen durch Extraktion eines pflanzlichen oder tierischen Materials mit einem Lösungsmittel unter unterkritischen Bedingungen und Abscheiden des Öls aus dem Extrakt durch Erhitzen über die kritische Temperatur. Das Dokument offenbart unter anderem eine Extraktion von Olivenkernen mit Isobutan bei einer Temperatur von 120 °C und einem Druck von 37 atm.

[0012] DE 44 05 127 beschreibt Haarbehandlungsmittel, die ein Pflanzenöl, wie z.B. Mandelöl oder Pfirsichkernöl enthalten. WO 01/37792 beschreibt kosmetische Zusammensetzungen, die Reisstärke, Kokosnusspulver, -öl oder -butter und Sheabutter enthalten und die zusätzlich Traubenkernöl enthalten können. Die beiden Dokumente beschreiben nicht, wie die Pflanzenöle gewonnen wurden.

[0013] Aufgrund dieses Nachteils des Standes der Technik hat sich für die vorliegende Erfindung die Aufgabe gestellt, ein neues Verfahren zur Gewinnung von natürlichen Ölen aus pflanzlichen Bestandteilen durch Extraktion mit Hilfe verdichteter C2-C4-Kohlenwasserstoffe bereitzustellen, welches den weiter gesteigerten Anforderungen durch die verarbeitende Industrie und durch den Verbraucher gerecht wird. Das neue Verfahren soll auf möglichst einfache Weise kommerziell durchführbar sein und natürliche Öle aus untypischen Ausgangsmaterialien in verbesserter Qualität zur Verfügung stellen.

[0014] Gelöst wurde diese Aufgabe mit einem Verfahren, das bzgl. des Ausgangsmaterials auf Rückstände aus der Frucht- und Obstverarbeitung zurückgreift, wobei insbesondere Rückstände aus der Verarbeitung von Fruchtkernen und Beeren und besonders bevorzugt aus der Saftherstellung geeignet sind. Insbesondere Rückstände von Äpfeln, Birnen, Zitrusfrüchten, wie Mandarine, Orange oder Zitronen, Melonen, Kürbissen, Himbeeren, Brombeeren, Holundern und/oder Johannisbeeren kommen als Ausgangsmaterialien in Frage, wobei die Rückstände vor allem große Gehalte an Kernen, z.B. Gehalte von ≥ 50 Gew.-% und insbesondere ≥ 90 Gew.-%, aufweisen sollten. Der Wassergehalt des Extraktionsgutes beträgt vorzugsweise < 15 Gew.-% und insbesondere < 10 Gew.%.

[0015] Geeignete Ausgangsmaterialien stellen aber auch Rindenstücke, Blätter, Stengel und verholztes Gewebe unter- und oberirdischer Pflanzenteile dar, die alle Ölzellen aufweisen können. Diese Rückstände müssen lediglich vorzerkleinert und evtl. gewaschen werden.

[0016] In der Praxis hat sich herausgestellt, dass mit diesem neuen Verfahren gemäß Erfindung nicht nur die Aufgabenstellung erfüllt werden konnte, sondern, dass damit überraschenderweise natürliche Öle und insbesondere Kernöle in z. T. deutlich gesteigerten Ausbeuten aus pflanzlichen Rückständen gewonnen werden können. Diese Ausbeuten gehen zwar nicht regelmäßig über die Ausbeuten hinaus, wie sie mit Hilfe von organischen Lösemitteln gemäß Stand der Technik erhältlich sind; die erfindungsgemäß erhältlichen Öle weisen aber ein qualitativ hoch stehendes Inhaltsspektrum auf. Die mit dem erfindungsgemäßen Verfahren erhältlichen Öle sind insgesamt von einer Qualität, die sie neuen Anwendungsgebieten zugänglich machen.

[0017] Als Extraktionsmittel berücksichtigt die vorliegende Erfindung Ethan, Propan und Butan sowie Mischungen daraus. Dabei können im Bedarfsfall, dem jeweils als Extraktionsmittel eingesetzten verdichteten Kohlenwasserstoff (-Gemisch) auch Schleppmittel wie Dimethylether und Alkohole zugesetzt werden, wobei diese dann vorzugsweise in Anteilen von 0,5 bis 50 Gew.-% zur Anwendung gelangen.

[0018] Hinsichtlich der Extraktionsparameter empfiehlt die vorliegende Erfindung Drücke von < 50 MPa und Temperaturen von ≤ 70 °C, wobei ein Druckbereich zwischen 0,5 und 10 MPa und Temperaturen zwischen 20 und 35 °C als besonders bevorzugt angesehen werden.

[0019] In Abhängigkeit vom jeweiligen Ausgangsmaterial (bspw. dessen Feuchtigkeitsgehalt) sollte das Verfahren gemäß vorliegender Erfindung mit einem Extraktionsmitteldurchsatz von 4 bis 20 kg/kg Ausgangsmaterial durchgeführt werden, wobei ein Durchsatz als bevorzugt angesehen wird, der zwischen 5 und 10 kg/kg Ausgangsmaterial liegt.

[0020] Die jeweiligen Extrakte werden üblicherweise durch eine Druckabsenkung auf 5 bis 10 bar bei Temperaturen zwischen 42 und 48 °C abgeschieden.

[0021] Zwar kann das vorgeschlagene Verfahren auch kontinuierlich durchgeführt werden; aus praktischen Gründen sieht die Erfindung allerdings vor, das Verfahren batchweise durchzuführen, da so in leicht nachvollziehbarer Weise die Verfahrensparameter auf das jeweilige Ausgangsmaterial, dessen Beschaffenheit und Zusammensetzung abgestimmt werden können.

[0022] Neben dem eigentlichen Verfahren selbst beansprucht die vorliegende Erfindung auch die Verwendung eines mit dem vorgeschlagenen Verfahren extrahierten pflanzlichen Öles in kosmetischen Zubereitungen und insbesondere als Aromastoff oder zur Pflege und Behandlung der Haut und deren Anhangsgebilden, worunter vor allen Dingen Haare und Fuß- sowie Fingernägel zu verstehen sind. Unter dem Begriff "Haut" sind im Rahmen der vorliegenden Erfindung natürlich zunächst die Haut selbst, aber auch Schleimhäute sowie die Hautanhangsgebilde zu verstehen, sofern diese lebende Zellen umfassen. Hier sind insbesondere Haarfollikel, Haarwurzel, Haarzwiebel sowie das ventrale Epithel des Nagelbetts, Talgdrüsen und Schweißdrüsen zu verstehen. Die erfindungsgemäße Verwendung umfasst die Pflege sowie die therapeutische und nicht-therapeutische Behandlung, was vor allem die Aromatherapie einschließt.

[0023] Mit dem neuen Verfahren zur Extraktion von natürlichen Ölen aus pflanzlichen Bestandteilen mit Hilfe von C2-C4-Kohlenwasserstoffen können natürliche Öle in verbesserter Qualität und gesteigerten Ausbeuten unter äußerst wirtschaftlichen Bedingungen aus Ausgangsmaterialien erhalten werden, die üblicherweise typische Abfallstoffe darstellen und nun als sekundäre Rohstoffe ihre Anwendung finden.

[0024] Das nachfolgende Beispiel belegt die Vorteile des beanspruchten Verfahrens.

Beispiel



[0025] Bei der Herstellung von Himbeersaft fallen typischerweise als Siebrückstand Kerne an, in denen sich natürliche Frucht- und Aromaöle befinden.

[0026] Diese Kerne wurden vom restlichen Fruchtfleisch befreit, getrocknet und abschließend vermahlen. Die zerkleinerten Kerne werden dann in einem Autoklaven bei 30 bar und 35 °C mit flüssigem Propan extrahiert, wobei der Extraktionsmitteldurchsatz durchschnittlich 6,8 kg/kg Ausgangsmaterial betrug. Der so erhaltene Extrakt wurde nach erfolgter Druckabsenkung bei 8 bar und 46 °C abgeschieden.

[0027] Auf diese Weise erhielt man einen gelb-grünen und klaren Himbeerkern-Ölextrakt in einer Ausbeute von etwa 14 %.


Ansprüche

1. Verfahren zur Gewinnung von natürlichen Ölen aus pflanzlichen Bestandteilen durch Extraktion mit Hilfe verdichteter C2-C4-Kohlenwasserstoffe, dadurch gekennzeichnet, dass als Ausgangsmaterial Rückstände aus der Verarbeitung von Fruchtkernen und Beeren eingesetzt werden und die Extraktion bei Drücken von < 50 MPa und Temperaturen von ≤ 10 °C durchgeführt wird.
 
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass Rückstände aus der Saftherstellung eingesetzt werden.
 
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Rückstände aus der Verarbeitung von Äpfeln, Birnen, Zitrusfrüchten, wie Mandarine, Orange oder Zitrone, Melonen, Kürbissen, Himbeeren, Brombeeren, Holunder und/oder Johannisbeeren stammen.
 
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass als Extraktionsmittel Ethan, Propan und Butan sowie Mischungen daraus eingesetzt werden.
 
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Druck auf 0,5 bis 10 MPa und die Temperatur auf 20 bis 35 °C eingestellt werden.
 
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass dem verdichteten Kohlenwasserstoff-Gernisch Schleppmittel wie Dimethylether und Alkohole, vorzugsweise in Anteilen von 0,5 bis 50 Gew.-%, zugesetzt werden.
 
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Extraktion mit einem Extraktionsmitteldurchsatz von 4 bis 20 kg/kg Ausgangsmaterial und bevorzugt 5 bis 10 kglkg durchgeführt wird.
 
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet dass es batchweise durchgeführt wird.
 
9. Verwendung eines nach dem Verfahren gemäß Ansprüchen 1 bis 8 erhaltenen Öles in kosmetischen Zubereitungen, insbesondere als Aromastoff und zur Pflege der Haut und deren Anhangsgebilden.
 


Claims

1. Method for obtaining natural oils from plant constituents by extraction by means of compressed C2-C4-hydrocarbons, characterized in that residues from the processing of fruit pips and berries are used as starting material and the extraction is carried out at pressures of < 50 MPa and temperatures of ≤ 70°C.
 
2. Method according to Claim 1, characterized in that residues from the production of juice are used.
 
3. Method according to Claim 1 or 2, characterized in that the residues originate from the processing of apples, pears, citrus fruits, such as mandarins, oranges or lemons, melons, pumpkins, raspberries, blackberries, elderberries and/or currants.
 
4. Method according to any one of Claims 1 to 3, characterized in that ethane, propane and butane, and mixtures thereof are used as extraction agent.
 
5. Method according to any one of Claims 1 to 4, characterized in that the pressure is adjusted to 0.5 to 10 MPa and the temperature is adjusted to 20 to 35°C.
 
6. Method according to any one of Claims 1 to 5, characterized in that entrainers such as dimethyl ether and alcohols are added to the compressed hydrocarbon mixture, preferably in amounts of from 0.5 to 50% by weight.
 
7. Method according to any one of Claims 1 to 6, characterized in that the extraction is carried out with an extraction agent throughput of from 4 to 20 kg/kg of starting material and preferably 5 to 10 kg/kg.
 
8. Method according to any one of Claims 1 to 7, characterized in that it is carried out batchwise.
 
9. Use of an oil obtained by the method according to Claims 1 to 8 in cosmetic preparations, in particular as aroma substance and for the care of the skin and appendages thereof.
 


Revendications

1. Procédé pour la production d'huiles naturelles à partir de constituants végétaux par extraction à l'aide d'hydrocarbures en C2-C4 comprimés, caractérisé en ce qu'on utilise comme matériau de départ des résidus de la transformation de noyaux de fruits et de baies et que l'extraction est réalisée à des pressions < 50 MPa et des températures ≤ 70°C.
 
2. Procédé selon la revendication 1, caractérisé en ce qu'on utilise des résidus provenant de la préparation de jus.
 
3. Procédé selon la revendication 1 ou 2, caractérisé en ce que les résidus proviennent de la transformation de pommes, de poires, d'agrumes, tels que les mandarines, les oranges ou les citrons, de melons, de citrouilles, de framboises, de mûres, de sureau et/ou de groseilles.
 
4. Procédé selon l'une quelconque des revendications 1 à 3, caractérisé en ce qu'on utilise comme agent d'extraction de l'éthane, du propane et du butane ainsi que leurs mélanges.
 
5. Procédé selon l'une quelconque des revendications 1 à 4, caractérisé en ce que la pression est réglée à 0,5 jusqu'à 10 MPa et la température à 20 jusqu'à 35°C.
 
6. Procédé selon l'une quelconque des revendications 1 à 5, caractérisé en ce qu'on ajoute, au mélange comprimé d'hydrocarbures, des agents d'entraînement tels que le diméthyléther et des alcools, de préférence en des proportions de 0,5 à 50% en poids.
 
7. Procédé selon l'une quelconque des revendications 1 à 6, caractérisé en ce que l'extraction est réalisée avec un débit d'agent d'extraction de 4 à 20 kg/kg de matériau de départ et de préférence de 5 à 10 kg/kg.
 
8. Procédé selon l'une quelconque des revendications 1 à 7, caractérisé en ce qu'il est réalisé par lots.
 
9. Utilisation d'une huile obtenue selon le procédé selon les revendications 1 à 8 dans des préparations cosmétiques, en particulier comme parfum et pour le soin de la peau et ses appendices.
 






Angeführte Verweise

IN DER BESCHREIBUNG AUFGEFÜHRTE DOKUMENTE



Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde ausschließlich zur Information des Lesers aufgenommen und ist nicht Bestandteil des europäischen Patentdokumentes. Sie wurde mit größter Sorgfalt zusammengestellt; das EPA übernimmt jedoch keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.

In der Beschreibung aufgeführte Patentdokumente