(19)
(11) EP 2 216 467 B1

(12) EUROPÄISCHE PATENTSCHRIFT

(45) Hinweis auf die Patenterteilung:
03.10.2012  Patentblatt  2012/40

(21) Anmeldenummer: 09001732.8

(22) Anmeldetag:  07.02.2009
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
E04H 7/20(2006.01)
E04G 21/12(2006.01)

(54)

Grossbehälter

Large container

Grand récipient


(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL NO PL PT RO SE SI SK TR

(43) Veröffentlichungstag der Anmeldung:
11.08.2010  Patentblatt  2010/32

(73) Patentinhaber: Drössler GmbH Umwelttechnik
57080 Siegen (DE)

(72) Erfinder:
  • Stahl, Michael
    51580 Reichshof (DE)
  • Imkamp, Josef
    57250 Netphen (DE)

(74) Vertreter: Grosse, Wolf-Dietrich Rüdiger 
Patentanwälte Valentin Gihske Grosse Klüppel Hammerstrasse 3
57072 Siegen
57072 Siegen (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
DE-A1- 3 335 141
GB-A- 1 218 245
   
       
    Anmerkung: Innerhalb von neun Monaten nach der Bekanntmachung des Hinweises auf die Erteilung des europäischen Patents kann jedermann beim Europäischen Patentamt gegen das erteilte europäischen Patent Einspruch einlegen. Der Einspruch ist schriftlich einzureichen und zu begründen. Er gilt erst als eingelegt, wenn die Einspruchsgebühr entrichtet worden ist. (Art. 99(1) Europäisches Patentübereinkommen).


    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft einen Großbehälter, bestehend aus einer Bodenplatte und aus auf dieser bzw. auf einem diese umgebenden Fundament aufstehenden Wänden aus vorgefertigten Stahlbeton-Kreissegment-Elementen, wobei die Kreissegment-Elemente an ihren aneinander zugewandten Stirnseiten von Dichtungen umgebende Längsnute zur Aufnahme von Injektionsfüllgut aufweisen und zwischen den Stirnseiten mindestens eine von Hüllrohren umgebende, umlaufende Spannlitze besitzen, wobei eines der Kreissegment-Elemente als Abspannelement ausgebildet ist, bei dem die Hüllrohre und die sie aufnehmende Spannlitze über Kreuz nach außen geführt sind. Die Erfindung betrifft weiterhin ein Verfahren zur Herstellung eines entsprechenden Großbehälters.

    [0002] Die DE 33 35 141 A1 offenbart einen derartigen Behälter. Beim Aufbau derartiger Behälter wird regelmäßig in die Fugen zwischen zwei benachbarte Kreissegment-Elemente mindestens ein Rohr eingesetzt, über welches Injektionsfüllgut in die Längsnut injiziert wird. Um ein gutes und gleichmäßiges Füllen der Längsnut zu erreichen, wird regelmäßig für jede Längsnut ein entsprechender Injektionsanschluss vorgesehen.

    [0003] Es ist aber auch schon bekannt geworden, dass z. B. nur jede zweite Fuge mit entsprechenden Injektionsanschlüssen versehen wird, und dass eine Verteilung des Injektionsfüllguts über die Hüllrohre erfolgt.

    [0004] Nachteilig ist jedoch, dass im Bereich des Abspannelementes die Hüllrohre zwecks Einführung der Spannlitze über Kreuz nach außen geführt werden. Dadurch ist bei der Injektion von Injektionsfüllgut z. B. in eine Nut des Abspannelements ein Austausch des Injektionsfüllgutes zur anderen Seite des Abspannelementes nicht möglich. Von daher müssten, um eine vollständige Injektion aller Fugen zu gewährleisten, auf jeden Fall mehrere Injektionsanschlüsse vorgesehen werden.

    [0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Großbehälter und ein Verfahren zur Herstellung eines Großbehälters aufzuzeigen, bei dem über einen einzigen Injektionsanschluss kostengünstig eine vollständige, sichere und befriedigende Füllung sämtlicher Fugen erreicht wird.

    [0006] Zur Lösung der Aufgabe wird vorgeschlagen, dass das Abspannelement neben den Hüllrohren für die Spannlitze mindestens ein Vergusshüllrohr aufweist, welches die beiden Stirnseiten des Abspannelementes im Bereich seiner Nute miteinander verbindet.

    [0007] Durch das Vergusshüllrohr wird gewährleistet, dass auch im Bereich des Abspannelements eine gleichmäßige Verteilung des Injektionsfüllguts von Nute zu Nute erfolgen kann. Eine Unterbrechung des Flusses des Injektionsfüllgutes durch die kreuzweise nach außen gelegten Hüllrohre ist ausgeschlossen.

    [0008] Dadurch ist die Injektion eines Behälters von einer Stelle aus möglich. Anders als früher kann sogar die Injektion direkt neben dem Abspannelement einsetzen. Vorteilhaft ist dabei, dass die Fugen dadurch wesentlich schneller und gleichmäßiger gefüllt werden und sich eine wesentlich höhere Dichtigkeitsgarantie ergibt. Ebenso werden Lufteinschlüsse vermieden.

    [0009] Von Vorteil ist, dass die Durchmesser der die Spannlitze aufnehmenden Hüllrohre den Durchmesser der Spannlitze derart übersteigen, und dass der Durchmesser des Vergusshüllrohres des Abspannelementes derart bemessen ist, dass ein horizontaler Ausgleich des Injektionsfüllgut über die Hüllrohre und/oder Vergusshüllrohre von Fuge zu Fuge möglich ist.

    [0010] Anstelle der Füllung der Fugen über die Hüllrohre können in den Kreissegment-Elementen zusätzlich zu den die Spannlitze aufnehmenden Hüllrohre, wie auch bei dem Abspannelement, zusätzlich Vergusshüllrohre vorgesehen werden, um eine optimale gleichmäßige Verteilung des Injektionsfüllgutes zu ermöglichen.

    [0011] Für die Herstellung eines erfindungsgemäßen Großbehälters wird als eine Möglichkeit vorgeschlagen, die Kreissegment-Elemente auf einem Fundament aufzusetzen, mit den Spannlitzen zumindest vorzuspannen und anschließend eine Bodenplatte zu gießen, wobei die aufstehenden Kreissegment-Elemente als Schalung für die Bodenplatte dienen. Es besteht aber auch die Möglichkeit, z. B. vorgefertigt, segmentierte Stahlbetonbodenplatten vorzusehen, auf denen die Kreissegment-Elemente aufgestellt werden.

    [0012] Eine der Fugen zwischen den Kreissegment-Elementen kann einen Injektionsanschluss aufweisen, über den von unten Injektionsfüllgut in die Nut der ersten Fuge eingefüllt wird. Über die Hüllrohre und/oder Vergusshüllrohre kann das Injektionsfüllgut von einer zur nächsten Nut beidseitig der zunächst befüllten Nut strömen. Dadurch wird ein schnelles Befüllen sämtlicher Nute erreicht. Durch die Befüllung von unten nach oben werden Lufteinschlüsse vermieden.

    [0013] Die Erfindung wird anhand einer Zeichnung näher erläutert. Dabei zeigt:

    Fig. 1 die schematische Draufsicht auf einen erfindungsgemäßen Großbehälter;

    Fig. 2 das Abspannelement mit einem Schnitt im Bereich der Hüllrohre; und

    Fig. 3 das Abspannelement mit einem Schnitt im Bereich des Vergusshüllrohres.



    [0014] Figur 1 zeigt einen Großbehälter 1, der aus acht vorgefertigten Stahlbeton-Kreissegment-Elementen 2 besteht, wobei eines der acht Kreissegment-Elemente als Abspannelement 3 ausgebildet ist. Zwischen den Kreissegment-Elementen 2 aber auch den Kreissegment-Elementen 2 und dem Abspannelement 3 sind Fugen 4 ausgebildet. Jede Fuge ist an ihrem äußeren Randbereich gedichtet. Zwischen den Dichtflächen 5 weisen die Kreissegment-Elemente 2 und das Abspannelement 3 Nute 6 auf, die zusammen einen Raum ergeben, in den Injektionsfüllgut einfüllbar ist.

    [0015] Figur 2 zeigt das Abspannelement 3 mit den Dichtflächen 5 und der Nut 6, 6'. Der Schnitt im Abspannelement 3 ist so gelegt, dass die über Kreuz verlaufenden Hüllrohre 7 und in den Hüllrohren die Spannlitze 8 zu erkennen sind.

    [0016] Figur 3 zeigt das Abspannelement 3 in einer Schnitthöhe, in der das Vergusshüllrohr 9 zu erkennen ist. Das Vergusshüllrohr 9 dient einzig zum Transport und Ausgleich des Injektionsfüllgutes.

    Bezugszeichenübersicht



    [0017] 
    1
    Großbehälter
    2
    Kreissegment-Element
    3
    Abspannelement
    4
    Fuge
    5
    Dichtfläche
    6
    Nut
    7
    Hüllrohr
    8
    Spannlitze
    9
    Vergusshüllrohr



    Ansprüche

    1. Großbehälter (1), bestehend aus einer Bodenplatte und aus auf dieser bzw. auf einem diese umgebenden Fundament aufstehenden Wänden aus vorgefertigten Stahlbeton-Kreissegment-Elementen (2), wobei die Kreissegment-Elemente (2) an ihren aneinander zugewandten Stirnseiten von Dichtflächen (5) umgebene Längsnute (6) zur Aufnahme von Injektionsfüllgut aufweisen und zwischen den Stirnseiten mindestens eine von Hüllrohren (7) umgebene umlaufende Spannlitze (8) besitzen, wobei eines der Kreissegment-Elemente als Abspannelement (3) ausgebildet ist, bei dem die Hüllrohre (7) und die sie aufnehmende Spannlitze (8) über Kreuz nach außen geführt sind,
    dadurch gekennzeichnet,
    dass das Abspannelement (3) neben den Hüllrohren (7) für die Spannlitze (8) mindestens ein Vergusshüllrohr (9) aufweist, welches die beiden Stirnseiten des Abspannelements (3) im Bereich seiner Nute (6) miteinander verbindet.
     
    2. Großbehälter (1) nach Anspruch 1,
    dadurch gekennzeichnet,
    dass für den Großbehälter (1) mindestens ein vorzugsweise im Bereich einer der Nute (6) angeordneter Injektionsanschluss vorgesehen ist.
     
    3. Großbehälter (1) nach Anspruch 1 oder 2,
    dadurch gekennzeichnet,
    dass zwischen den Kreissegment-Elementen (2) Fugen (4) ausgebildet sind und
    dass die Durchmesser der die Spannlitze (8) aufnehmenden Hüllrohre (7) den Durchmesser der Spannlitze (8) derart übersteigt, und dass der Durchmesser des Vergusshüllrohrs (9) des Abspannelements (3) derart bemessen ist, dass ein horizontaler Ausgleich des Injektionsfüllgutes über die Hüllrohre (7) und/oder Vergusshüllrohre (9) von Fuge (4) zu Fuge (4) möglich ist.
     
    4. Verfahren zum Herstellen eines Großbehälters (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 3, bei dem die Kreissegment-Elemente (2) auf dem Fundament bzw. auf einer Bodenplatte stehend zu einem Großbehälter (1) zusammengefügt sind und mittels der umlaufenden Spannlitze (8) miteinander verbunden werden, wobei über das Abspannelement (3) die Kreissegment-Elemente (2) gegeneinander zumindest vorgespannt werden und wobei anschließend über den mindestens einen Injektionsanschluss die erste Nut (6) einer Fuge (4) und über die Hüllrohre (7) und im Bereich des Abspannelements (3) über die Vergusshüllrohre (9) die Nute (6) nach und nach gefüllt werden.
     


    Claims

    1. A large container (1), consisting of a bottom plate and of walls made of prefabricated reinforced concrete circular segment elements (2), which stand vertically on said bottom plate or on a foundation surrounding It, respectively, wherein the circular segment elements (2), on their front sides that face one another, encompass longitudinal grooves (6) surrounded by sealing surfaces (5) for accommodating injection fill and, between the front sides, have at least one tensioning wire (8), which is surrounded by jacket tubes (7), wherein one of the circular segment elements is embodied as a bracing element (3), in the case of which the jacket tubes (7) and the tensioning wire (8) that accommodates them are guided outwardly in a crosswise manner,
    characterized in
    that, in addition to the jacket tubes (7) for the tensioning wire (8), the bracing element (3) encompasses at least one socket jacket tube (9), which connects the two front sides of the brazing element (3) to one another in the area of Its groove (6).
     
    2. The large container (1) according to claim 1,
    characterized in
    that provision is made for the large container (1) for at least one injection connection, which is preferably arranged in the area of one of the grooves (6).
     
    3. The large container (1) according to claim 1 or 2,
    characterized in
    that Joints (4) are embodied between the circular segment elements (2) and that the diameters of the jacket tubes (7), which accommodate the tensioning wire (8), exceed the diameter of the tensioning wire (8) such that the diameter of the socket jacket tube (9) of the bracing element (3) Is dimensioned such that a horizontal adjustment of the injection fill is possible via the jacket tubes (7) and/or socket jacket tube (9) from joint (4) to joint (4).
     
    4. A method for producing a large container (1) according to one of claims 1 to 3, in the case of which the circular segment elements (2), standing on the foundation or on a bottom plate, respectively, are joined to form a large container (1), and are connected to one another by means of the revolving tensioning wire (8), wherein the circular segment elements (2) are at least pretensioned against one another via the bracing element (3) and wherein the first groove (6) of a joint (4) is subsequently filled little by little via the at least one injection connection and the groove (6) is filled little by little via the jacket tubes (7) and via the socket jacket tubes (9) in the area of the bracing element (3).
     


    Revendications

    1. Grand conteneur (1) composé d'une plaque de fond et de parois posées sur celle-ci ou sur une base entourant celle-ci en éléments en arc de cercle préfabriqués en béton armé (2), les éléments en arc de cercle (2) présentant sur leurs faces frontales tournées les une vers les autres des rainures longitudinales (6) entourées de surfaces d'étanchéité (5) et destinées à recevoir des produits injectés et possédant entre les faces frontales une lisse de tension périphérique (9) entourée de tubes de gainage (7), un des éléments en arc de cercle (2) se présentant sous la forme d'un élément tendeur (3) dans lequel passent vers l'extérieur en se croisant les tubes de gainage (7) et la lisse de tension (8) les supportant,
    caractérisé en ce que
    l'élément tendeur (3) présente près des tubes de gainage (7) de la lisse de tension (8) au moyen un tube de gainage coulé (9) qui relie ensemble les deux faces frontales de l'élément tendeur (3) au niveau de sa rainure (6).
     
    2. Grand conteneur (1) selon la revendication 1,
    caractérisé en ce
    qu'il est prévu pour le grand conteneur (1) au moins un raccord d'injection disposé de préférence au niveau de la rainure (6).
     
    3. Grand conteneur (1) selon la revendication 1 ou 2,
    caractérisé en ce que,
    entre les éléments en arc de cercle (2), des joints (4) sont réalisés et que le diamètre du tube de gainage (7) recevant la lisse de tension (8) dépasse le diamètre du lisse de tension (8) de manière telle et que le diamètre du tube de gainage coulé (9) de l'élément tendeur est dimensionné de manière à ce qu'un équilibrage horizontal de joint à joint du produit injecté à l'aide du tube de gainage (7) et/ou du tube de gainage coulé (4) soit possible.
     
    4. Procédé de fabrication d'un grand conteneur (1) selon une des revendications 1 à 3, dans lequel les éléments en arc de cercle (2) sont réunis debout sur la base ou sur une plaque de fond en un grand conteneur (1) et reliés ensemble au moyen de la tisse de tension périphérique (8), les éléments en arc de cercle (2) étant au moins précontraints les uns par rapport aux autres à l'aide de l'élément tendeur (3) et la première rainure (6) d'un joint (4) étant ensuite remplie progressivement par l'au moins un raccord d'injection et la rainure (6) au niveau de l'élément tendeur (3) par le tube de gainage coulé (9).
     




    Zeichnung











    Angeführte Verweise

    IN DER BESCHREIBUNG AUFGEFÜHRTE DOKUMENTE



    Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde ausschließlich zur Information des Lesers aufgenommen und ist nicht Bestandteil des europäischen Patentdokumentes. Sie wurde mit größter Sorgfalt zusammengestellt; das EPA übernimmt jedoch keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.

    In der Beschreibung aufgeführte Patentdokumente