(19)
(11) EP 2 286 394 B1

(12) EUROPÄISCHE PATENTSCHRIFT

(45) Hinweis auf die Patenterteilung:
03.10.2012  Patentblatt  2012/40

(21) Anmeldenummer: 09761541.3

(22) Anmeldetag:  21.04.2009
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
G08B 17/10(2006.01)
A62C 3/07(2006.01)
G08B 29/16(2006.01)
(86) Internationale Anmeldenummer:
PCT/EP2009/054687
(87) Internationale Veröffentlichungsnummer:
WO 2009/149978 (17.12.2009 Gazette  2009/51)

(54)

BRANDDETEKTION IN SCHIENENFAHRZEUGEN

FIRE DETECTION IN RAIL VEHICLES

DÉTECTION D' INCENDIE DANS DES VÉHICULES SUR RAILS


(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL NO PL PT RO SE SI SK TR

(30) Priorität: 13.06.2008 DE 102008028134

(43) Veröffentlichungstag der Anmeldung:
23.02.2011  Patentblatt  2011/08

(60) Teilanmeldung:
12153748.4 / 2450860

(73) Patentinhaber: Fogtec Brandschutz GmbH & Co. KG
51063 Köln (DE)

(72) Erfinder:
  • SPRAKEL, Dirk
    50996 Köln (DE)

(74) Vertreter: Cohausz & Florack 
Patent- und Rechtsanwälte Partnerschaftsgesellschaft Bleichstraße 14
40211 Düsseldorf
40211 Düsseldorf (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
EP-A1- 1 419 804
US-A1- 2005 093 707
EP-A1- 1 811 478
   
  • PATENT ABSTRACTS OF JAPAN Bd. 2004, 15. Januar 2004 (2004-01-15) -& JP 2004 008566 A (NOHMI BOSAI LTD), 15. Januar 2004 (2004-01-15)
   
Anmerkung: Innerhalb von neun Monaten nach der Bekanntmachung des Hinweises auf die Erteilung des europäischen Patents kann jedermann beim Europäischen Patentamt gegen das erteilte europäischen Patent Einspruch einlegen. Der Einspruch ist schriftlich einzureichen und zu begründen. Er gilt erst als eingelegt, wenn die Einspruchsgebühr entrichtet worden ist. (Art. 99(1) Europäisches Patentübereinkommen).


Beschreibung


[0001] Der Gegenstand betrifft ein Verfahren als auch eine Vorrichtung zur Branddetektion in Schienenfahrzeugen. Insbesondere in Passagierwagons soll eine möglichst ausfallsichere Branddetektion zur Verfügung gestellt werden.

[0002] In Schienenfahrzeugen ist eine fehlerarme Rauchgasdetektion von höchstem Interesse. Insbesondere ist die durch die Passagiere eingebrachte Brandlast nicht kontrollierbar, weshalb entstehende Brände sich schnell ausbreiten können und Gegenmaßnahmen sehr schnell ergriffen werden müssen. Beispielsweise muss eine Brandbekämpfungsanlage einen entstandenen Brand sehr schnell bekämpfen können. Kommt es zu übergriffen des Feuers, ist bei einem Ausfall der Brandbekämpfungsanlage in den meisten Fällen mit schweren Schäden zu rechnen, weshalb die Rauchgasdetektion zwingend redundant ausgeführt werden muss.

[0003] Bei bekannten Schienenfahrzeugen sind Rauchmelder elektrisch miteinander verbunden in den Wagons angeordnet. Schlägt ein Rauchmelder an, wird ein Alarmsignal erzeugt, woraufhin eine Brandbekämpfungsanlage aktiviert wird. Eine solche Brandbekämpfungsanlage kann beispielsweise eine Hochdruckwassernebelanlage sein. Beispielsweise ist aus der deutschen Offenlegungsschrift DE 10 2007 004 051 oder aus dem dokument EP1419 804 A1 eine Brandbekämpfungsanlage für Schienenfahrzeuge bekannt.

[0004] Bei den bekannten Überwachungssystemen ist jedoch bei Ausfall eines Brandmelders eine Überwachung des dem Brandmelder zugeordneten Überwachungsbereichs nicht mehr gegeben. Allenfalls kann ein Signal ausgegeben werden, dass der Brandmelder nicht mehr funktioniert. Tritt in diesem Moment ein Brand auf, kann dieser bei herkömmlichen Anlagen nicht schnell genug detektiert werden.

[0005] Aus diesem Grunde lag dem Gegenstand die Aufgabe zugrunde, eine Branddetektion zu schaffen, welche eine redundante Überwachung ermöglicht.

[0006] Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren zur Branddetektion in Schienenfahrzeugen Nach dem Gegenstand des Anspruchs 1 und durch eine Schienenfahrzeug - Branddeientionserwrichtung nach dem Gegenstand des Anspruchs 10 gelöst, bei dem Raumluft in einem Schienenfahrzeug mittels zumindest zwei getrennt voneinander betriebenen Ansaugeinrichtungen in jeweils einem Überwachungsbereich angesaugt wird. Die angesaugte Raumluft wird in den Ansaugeinrichtungen getrennt voneinander ausgewertet. Bei Detektion eines Überwachungsparametergrenzwertes in zumindest einer Ansaugeinrichtung wird ein erstes Steuersignal ausgegeben. Ein Überwachungsparameter kann beispielsweise der Rauchgasgehalt, der CO2 Gehalt oder die Rauchgaspartikelanzahl sein.

[0007] Durch das Ansaugen von Raumluft mittels zwei getrennt voneinander betriebenen Ansaugeinrichtungen in jeweils einem Überwachungsbereich wird sichergestellt, dass bei einem Ausfall einer Ansaugeinrichtung in einem Überwachungsbereich die jeweils zweite Ansaugeinrichtung weiterhin zur Branddetektion zur Verfügung steht. Durch das getrennte Auswerten wird sichergestellt, dass bei einer Fehlauswertung eines Überwachungsparameters durch eine Ansaugeinrichtung ein Korrektiv vorhanden ist, welches durch die zweite Ansaugeinrichtung geschaffen ist.

[0008] Wird ein Grenzwert eines Überwachungsparameters überschritten, wird ein Steuersignal ausgegeben, welches die erforderlichen Maßnahmen, beispielsweise das Aktivieren einer Brandbekämpfung, das Anhalten des Zuges, das Einleiten von Evakuierungsmaßnahmen oder das Anschalten von Überwachungskameras einleitet.

[0009] Gemäß, eines vorteilhaften Ausführungsbeispiels wird vorgeschlagen, dass die Raumluft längs des Überwachungsbereiches mittels Ansaugrohren mit mehreren entlang ihrer Achse verteilten Ansaugöffnungen angesaugt wird. Durch die Anordnung der Ansaugrohre entlang des Überwachungsbereichs, beispielsweise entlang der Achse des Schienenfahrzeugs, kann mit Hilfe eines einzigen Ansaugrohres ein großer Überwachungsbereich abgedeckt werden. Ansaugrohre mit einer Öffnung zum Ansaugen der Raumluft können bei dem gegenständlichen Verfahren zum Einsatz kommen. Durch die Ansaugrohre kann ein Brand lokalisiert werden. Durch die Verlegung von zwei Ansaugeinrichtungen im gleichen Detektionsbereich, respektive zwei Ansaugrohren, kann die Ausfallsicherheit erhöht werden. Fällt eine Ansaugeinrichtung aus, so ist in jedem Fall die jeweils andere Ansaugeinrichtung mit dem Ansaugrohr vorhanden und kann ein Steuersignal ausgeben, wenn ein Überwachungsparametergrenzwert überschritten ist. Ein Steuersignal kann beispielsweise ein Voralarm sein, durch den vorbereitende Maßnahmen eingeleitet werden können. Hierdurch wird ein täuschungsalarmfreies Überwachungssystem bereitgestellt.

[0010] Gemäß, eines vorteilhaften Ausführungsbeispiels wird vorgeschlagen, dass bei Detektion eines Überwachungsparametergrenzwertes in zumindest zwei einem gleichen Überwachungsbereich zugeordneten Ansaugeinrichtungen ein Alarmsignal ausgegeben wird. Bei diesem Ausführungsbeispiel kann für die Ausgabe des Alarmsignals die gleichzeitige Detektion eines Überwachungsparametergrenzwertes in zwei Ansaugeinrichtungen eines Überwachungsbereichs notwendig sein. Hierdurch kann sicher auf einen aufgetretenen Brand geschlossen werden. Durch diese Maßnahme wird ein täuschungsalarmfreies Überwachen möglich, da erst bei Detektion von Rauchgasen, einer erhöhten CO2 Konzentration oder einer erhöhten Anzahl an Rauchpartikeln in zwei autarken Ansaugeinrichtungen ein Alarmsignal ausgelöst wird. Eine Auslösung aufgrund eines Täuschalarms wird unwahrscheinlicher, da das Alarmsignal nur dann erzeugt wird, wenn beide Ansaugeinrichtungen den Überwachungsparametergrenzwert detektieren, also beide ein erstes Steuersignal geben. Das Alarmsignal kann beispielsweise eine Brandbekämpfung auslösen, das Anhalten des Zuges, das Einleiten von Evakuierungsmaßnahmen oder das Anschalten von Überwachungskameras bewirken. Eine Fehlauslösung wird jedoch unwahrscheinlicher, da das Alarmsignal nur dann erzeugt wird, wenn beide Ansaugeinrichtungen den Überwachungsparametergrenzwert detektieren.

[0011] Eine Überwachung in zwei räumlich voneinander getrennten Bereichen des Schienenfahrzeugs ist gemäß, eines vorteilhaften Ausführungsbeispiels möglich. Hierbei können beispielsweise von einer ersten Ansaugeinrichtung zwei Ansaugrohre jeweils in einen der zwei räumlich voneinander getrennten Bereiche abzweigen und von der zweiten Ansaugeinrichtung ebenfalls zwei Ansaugrohre jeweils in einen der zwei räumlich voneinander getrennten Bereiche abzweigen. Somit verzweigt jede Ansaugeinrichtung ein Ansaugrohr in jeweils einen Bereich. Fällt eine Ansaugeinrichtung aus, so überwacht die zweite Ansaugeinrichtung weiterhin beide Bereiche, was zu einer Redundanz führt.

[0012] Insbesondere in doppelstöckigen Schienenfahrzeugen, bei denen Obergeschoss und Untergeschoss überwacht werden müssen, lässt sich das gegenständliche Verfahren gut einsetzen.

[0013] Wie bereits zuvor erläutert, kann jeweils eine Ansaugeinrichtung den Überwachungsparameter aus den mindest zwei räumlich voneinander getrennten Bereichen gemäß eines vorteilhaften Ausführungsbeispiels auswerten. Somit ist sichergestellt, dass bei Ausfall einer Ansaugeinrichtung die jeweils andere Ansaugeinrichtung den überwachten Bereich weiterhin überwacht, und ein Brand detektiert werden kann.

[0014] Um eine erhöhte Sicherheit gegen Täuschungsalarme zu ermöglichen, wird vorgeschlagen, dass bei Ausfall einer Ansaugeinrichtung ein zweites Steuersignal (Ausfallsignal) ausgegeben wird.

[0015] So ist es beispielsweise nach einem vorteilhaften Ausführungsbeispiel möglich, dass bei Ausgabe des ersten Steuersignals eine Anweisung zur Videoüberwachung des der das Steuersignal bedingenden Ansaugeinrichtung zugeordneten Überwachungsbereiches ausgegeben wird. Wird das erste Steuersignal empfangen, ist noch nicht zwingend ein Brand detektiert. Eine Videoüberwachung, die beispielsweise durch den Zugführer aktiviert wird, kann den zu überwachenden Bereich erfassen, so dass der Zugführer visuell überprüfen kann, ob tatsächlich ein Brand vorliegt oder nicht. Eine Videoüberwachung wird Erfindungsgemäβ bei einem Empfang des Ausfallsignals aktiviert, da in diesem Falle keine redundante Überwachung mehr möglich ist, da eine Ansaugeinrichtung ausgefallen ist.

[0016] Insbesondere wenn eine Ansaugeinrichtung ausgefallen ist, somit das Ausfallsignal ausgegeben wurde, ist eine redundante Branddetektion nicht mehr möglich. In diesem Falle muss beim Vorliegen des Ausfallsignals die Ausgabe des ersten Steuersignals gemäß eines vorteilhaften Ausführungsbeispiel ein Alarmsignal aktivieren.

[0017] Um zu verhindern, dass die Ansaugeinrichtung unnötig Energie verbraucht, wird vorgeschlagen, dass der Betrieb der Ansaugeinrichtung an den Betrieb des Schienenfahrzeugs gekoppelt ist. Dies kann beispielsweise derart geschehen, ,dass die Ansauganrichtung eine vorbestimmte Zeit, beispielsweise eine halbe Stunde, nach Beendigung des Betriebs des Schienenfahrzeugs abgeschaltet wird und erst nach Wiederaufnahme des Betriebs erneut angeschaltet wird.

[0018] Um mehrere Bereiche überwachen zu können, sind die zumindest zwei Ansaugeinrichtungen räumlich voneinander getrennt angeordnet.

[0019] Um zu verhindern, dass ein Defekt in einem Fahrzeugteil oder eine Beschädigung eines Fahrzeugteils beide Ansaugeinrichtungen gleichzeitig zerstört, wird vorgeschlagen, dass eine Ansaugeinrichtung in einem vorderen Fahrzeugteil und eine zweite Ansaugeinrichtung in einem hinteren Fahrzeugteil angeordnet sind.

[0020] Auch wird vorgeschlagen, dass die Ansaugrohre in räumlich voneinander getrennten Bereichen angeordnet sind.

[0021] Nachfolgend wird der Gegenstand anhand einer Ausführungsbeispiele zeigenden Zeichnung näher erläutert. In der Zeichnung zeigen:
Fig. 1
ein schematisch angedeutetes Schienenfahrzeug;
Fig. 2
ein Ansaugrohr.


[0022] Figur 1 zeigt ein Schienenfahrzeug 2 mit einem Obergeschoss 4 und einem Untergeschoss 6 getrennt durch eine Trenndecke 8.

[0023] Ferner ist in dem Schienenfahrzeug 2 eine erste Ansaugeinrichtung 10a und eine zweite Ansaugeinrichtung 10b vorgesehen. An die erste Ansaugeinrichtung 10a sind Ansaugrohre 12a und 14a angeordnet. An die zweite Ansaugeinrichtung 10b sind Ansaugrohre 12b und 14b angeschlossen. Wie zu erkennen ist, verlaufen die Ansaugrohre 12a und 12b im Obergeschoss 4 des Schienenfahrzeugs 2. In der schematischen Darstellung verläuft das Ansaugrohr 12a im oberen Bereich des Obergeschosses 4 und das Ansaugrohr 12b im unteren Bereich des Obergeschosses 4. Die Ansaugrohre 12a, 12b können auch beide beabstandet voneinander in der Decke oder dem Boden des Schienenfahrzeugs 2 angeordnet sein.

[0024] Ferner ist zu erkennen, dass die Ansaugrohre 14a, 14b im Untergeschoss 6 des Schienenfahrzeugs 2 angeordnet sind.

[0025] Über die Ansaugrohre 12, 14 saugen die Ansaugeinrichtungen 10a, 10b die Raumluft im Obergeschoss 4 bzw. im Untergeschoss 6 an und überwachen den die angesaugte Raumluft, beispielsweise den Rauchgasgehalt oder andere Qualitätsparameter, wie beispielsweise den CO2 Gehalt oder die Rauchpartikelanzahl. Durch die lineare Ausdehnung der Ansaugrohre 12, 14 in dem Obergeschoss 4 und dem Untergeschoss 6 wird erreicht, dass der gesamte Bereich überwacht wird. Die Ansaugeinrichtungen 10 werden durch Überwachungseinrichtungen (nicht dargestellt) überwacht, und ein Ausfall der Ansaugeinrichtungen 10 selber wird detektiert.

[0026] Die Ansaugeinrichtungen 10 sind über eine Datenleitung 16 miteinander verbunden und kommunizieren miteinander. Über Ausgänge 18 können die Ansaugeinrichtungen 10 Steuersignale und Alarmsignale ausgeben.

[0027] Für den Fall, dass eine Ansaugeinrichtung beschädigt ist, wird ebenfalls über einen der Ausgänge 18 ein Ausgangssignal erzeugt, welches eine Beschädigung an der Ansaugeinrichtung indiziert.

[0028] Stellt eine der Ansaugeinrichtungen 10 in der angesaugten Raumluft einen erhöhten Rauchgasgehalt oder einen erhöhten CO2 Gehalt oder eine erhöhte Rauchpartikelanzahl fest, so gibt diese Ansaugeinrichtung 10 ein erstes Steuersignal aus. In einem Auswertecomputer (nicht dargestellt) werden die Signale auf den Ausgängen 18 ausgewertet. Liegt ein erstes Steuersignal vor, so wird beispielsweise eine Videoüberwachung 20a, 20b in dem Bereich aktiviert, welcher zu dem Ansaugrohr gehört, in dem eine erhöhte Rauchgaskonzentration detektiert wurde, welche das erste Steuersignal bedingt hat.

[0029] Wird zusätzlich zum ersten Steuersignal in einer zweiten Ansauganrichtung 10 ebenfalls eine erhöhte Rauchgaskonzentration in dem entsprechenden Bereich detektiert, wird ein weiteres Steuersignal ausgegeben. Beim Vorliegen von zwei Steuersignalen, welche gleichzeitig eine Rauchgasdetektion in ein und demselben Bereich signalisieren, wird von dem zentralen Steuercomputer beispielsweise eine Brandbekämpfung, beispielsweise mittels Sprinkler, Löschnebel oder Schaum, aktiviert. Auch ist es möglich, dass weitere Videoüberwachungen aktiviert werden, der Zug angehalten wird und/oder eine Evakuierungsmaßnahme eingeleitet wird.

[0030] Zu erkennen ist, dass die Ansaugeinrichtung 10a, 10b in gegenüberliegenden Enden des Schienenfahrzeugs 2 angeordnet sind. Ferner ist zu erkennen, dass je eine der Ansaugeinrichtungen 10 je ein Ansaugrohr 12, 14 in je einen der Bereiche 4, 6 betreibt. Durch die dargestellte Anordnung der Ansaugeinrichtung 10 und der Absaugrohren 12, 14 wird eine erhöhte Redundanz gewährleistet.

[0031] Der Betrieb der Ansaugeinrichtungen 10 kann an den Betrieb des Schienenfahrzeugs 2 gekoppelt sein. Hierbei ist es möglich, dass die Ansaugeinrichtungen 10 die Raumluft nur während der Betriebszeiten des Schienenfahrzeuges 2 ansaugen, und außerhalb deren Betriebszeiten deaktiviert sind. Auch kann eine Nachlaufzeit von beispielsweise einer halben Stunde oder einer Stunde eingerichtet sein, so dass die Raumluft auch noch eine halbe Stunde oder eine Stunde nach Abschalten des Schienenfahrzeugs 2 angesaugt und ausgewertet wird.

[0032] Figur 2 zeigt beispielhaft ein Ansaugrohr 12. Zu erkennen ist, dass das Ansaugrohr 12 Löcher 22 aufweist. Die Löcher 22 sind entlang der Achse des Ansaugrohrs 12 angeordnet und dienen einer Ansaugung der Raumluft. Durch die Löcher 22 wird die Raumluft entlang der gesamten Achse des Ansaugrohres 12 angesaugt. Es ist auch möglich, die Löcher entlang einer Linie auf dem Rohrmantel anzuordnen. Auch ist es möglich, die Löcher in Abständen von 30 - 50 cm anzuordnen.

[0033] Die angesaugte Raumluft wird durch das Ansaugrohr 12 zu der Ansaugeinrichtung 10 transportiert. Dort wird die angesaugte Raunluft ausgewertet. Abhängig vom Auswerteergebnis kann ein Steuersignal ausgegeben werden.

[0034] Durch das gegenständliche Verfahren und die intelligente Verknüpfung der Ausgangssignale der Ansaugeinrichtungen 10 wird die Mean-Time-Between Failure (MTBF) erhöht.

[0035] Oft erfordert die Zulassung eines Zuges die volle Funktionsfähigkeit eines Branddetektionssystems, damit der Zug überhaupt in den Betrieb gehen darf. Wäre nur ein Detektionssystem installiert sein, so könnte der Zug das Depot nicht verlassen, sofern dieses System defekt ist. Durch den gegenständlichen redundanten Aufbau aber ist auch eine Alarmierung gewährleistet, wenn eine Ansaugeinrichtung ausfiele. Der Zug müsste also erst dann im Depot verbleiben, wenn beide Ansaugeinrichtungen defekt wären.

[0036] Auch wird die Anzahl der Täuschungsalarme reduziert und die Dauer zwischen zwei Täuschungsalarmen erhöht. Durch das Ansteuern einer Videoüberwachung beim Erkennen eines ersten Steuersignals oder auch lediglich durch die Information des Zugführers zur Aktivierung der Videoüberwachung wird eine erhöhte Sicherheit gewährleistet. Mit Hilfe des gegenständlichen Verfahrens lassen sich Brände sicherer detektieren und somit effektiver bekämpfen.


Ansprüche

1. Verfahren zur Detektion von Bränden in Schienenfahrzeugen umfassend:

- Ansaugen von Raumluft in einem Schienenfahrzeug mittels zumindest zwei getrennt voneinander betriebenen räumlich voneinander getrennt angeordneten Ansaugeinrichtungen (10A,10B) in jeweils einem gemeinsamen Überwachungsbereich,

- getrenntes Auswerten von Überwachungsparametern der angesaugten Raumluft in den Ansaugeinrichtungen (10A, 10B),

- Ausgeben eines ersten Steuersignals bei Detektion eines Überwachungsparametergrenzwertes in zumindest einer Ansaugeinrichtung (10A, 10B),

- Ausgeben eines zweiten Steuersignals bei Ausfall einer Ansaugeinrichtung (10A,10B) und

- Aktivieren einer Videoüberwachung (20A, 20B) des der das zweite Steuersignal bedingenden Ansaugeinrichtung (10A, 10B) zugeurdneten Überwachungs bereiches bei Empfang des zweiten Steuersignals


 
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Raumluft längs des Überwachungsbereiches mittels Ansaugrohren (12) mit mehreren entlang ihrer Achse verteilten Ansaugöffnungen (22) angesaugt wird.
 
3. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass erst bei Detektion eines Überwachungsparametergrenzwertes in zumindest zwei dem gemeinsamen Überwachungsbereich zugeordneten Ansaugeinrichtungen (10A, 10B) ein Alarmsignal ausgegeben wird.
 
4. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Überwachung in zumindest zwei räumlich voneinander getrennten Bereiches des Schienenfahrzeugs durchgeführt wird.
 
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Bereiche ein Obergeschoss und ein Untergeschoss sind.
 
6. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass jeweils eine Ansaugeinrichtung (10A, 10B) die Überwachungsparameter aus zumindest zwei räumlich voneinander getrennten Bereichen auswertet.
 
7. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass bei Ausgabe des ersten Steuersignals eine Anweisung zur Videoüberwachung (20A, 20B) des der das erste Steuersignal bedingenden Ansaugeinrichtung (10A, 10B) zugeordneten Überwachungsbereiches ausgegeben wird.
 
8. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass beim Vorliegen des zweiten Steuersignals die Ausgabe des ersten Steuersignals ein Alarmsignal aktiviert.
 
9. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Betrieb der Ansaugeinrichtung (10A, 10B) an den Betrieb des Schienenfahrzeugs gekoppelt ist.
 
10. Schienenfahrzeug-Branddetektionseinrichtung mit

- zumindest zwei getrennt voneinander betriebenen jeweils einem gemeinsamen Überwachungsbereich zugeordneten räumlich voneinander getrennt angeordneten Ansaugeinrichtungen (10A, 10B) eingerichtet zum Ansaugen von Raumluft, wobei die Ansaugeinrichtungen (10A, 10B) derart gebildet sind, dass

- die angesaugte Raumluft getrennt voneinander ausgewertet wird,

- ein erstes Steuersignal bei Detektion eines Grenzwertes eines Uberwachungsparameters in zumindest einer Ansaugeinrichtung (10A, 10B) ausgegeben wird,

- ein zweites Steuersignal bei Ausfall einer Ansaugeinrichtung (10A, 10B) ausgegeben wird, und

- eine Videoüberwachung (20A, 20B) des der das zweite Steuersignal bedingenden Ansaugeinrictchung (10A, 10B) zugeorneten Überwachuntsbereiches bei Empfang des zweiten Steuersignals aktiviert wird.


 
11. Schienenfahrzeug-Branddetektionseinrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass entlang der Längsachse des Schienenfahrzeugs angeordnete, Öffnungen (22) ausweisende Ansaugrohre (12) vorgesehen sind.
 
12. Schienenfahrzeug-Branddetektionseinrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine Ansaugeinrichtung (10A, 10B) in einem vorderen Fahrzeugteil und eine zweite Ansaugeinrichtung (10A, 10B) in einem hinteren Fahrzeugteil angeordnet ist.
 
13. Schienenfahrzeug-Branddetektionseinrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Ansaugrohre (12) in räumlich voneinander getrennten
 


Claims

1. Method for detecting fires in railway vehicles, comprising:

- sucking-in of compartment air in a railway vehicle by means of at least two spatially separated suctioning devices (10A, 10B) operated separately from one another, respectively in a common monitoring region,

- separate evaluation of monitoring parameters of the compartment air sucked in in the suctioning devices (10A, 10B),

- outputting a first control signal on detection of a monitoring parameter threshold value in at least one suctioning device (10A, 10B),

- outputting a second control signal on the failure of one suctioning device (10A, 10B)

- activating a video surveillance (20A, 20B), which is assigned to the monitoring region of the suctioning device (10A, 10B) inducing the second control signal.


 
2. Method according to Claim 1, characterised in that the compartment air is sucked in along the monitoring region by means of suction pipes (12) having a plurality of suctioning openings (22) distributed along their axis.
 
3. Method according to any one of the preceding claims, characterised in that an alarm signal is only output on detection of a monitoring parameter threshold value in at least two suctioning devices (10A, 10B) assigned to the common monitoring region.
 
4. Method according to any one of the preceding claims, characterised in that the monitoring is carried out in at least two regions of the railway vehicle which are spatially separated from one another.
 
5. Method according to Claim 4, characterised in that the regions are an upper level and a lower level.
 
6. Method according to any one of the preceding claims, characterised in that each one suctioning device respectively evaluates the monitoring parameters from at least two regions spatially separated from one another.
 
7. Method according to any one of the preceding claims, characterised in that, on the output of the first control signal, an instruction for video surveillance (20A, 20B) of the monitoring region assigned to the suctioning device (20A, 20B) inducing the first control signal is issued.
 
8. Method according to any one of the preceding claims, characterised in that, on the presence of the second control signal, the output of the first control signal activates an alarm signal.
 
9. Method according to any one of the preceding claims, characterised in that the operation of the suctioning device (10A, 10B) is coupled to the operation of the railway vehicle.
 
10. Railway vehicle fire detection device, having

- at least spatially separated two suctioning devices (10A, 10B) operated separately from one another, assigned to a common monitoring region and configured to suck in compartment air, wherein the suctioning devices (10A, 10B) are formed such that

- the compartment air sucked in is evaluated separately and

- a first control signal is output on detection of a threshold value of a monitoring parameter in at least one suctioning device (10A, 10B),

- a second control signal is output on failure of one suctioning device (10A, 10B), and

- a video surveillance (20A, 20B), which is assigned to the monitoring region of the suction device (10A, 10B) inducing the second control signal, is activated.


 
11. Railway vehicle fire detection device according to Claim 10, characterised in that suction pipes (12) arranged along the longitudinal axis of the railway vehicle and having openings (22) are provided.
 
12. Railway vehicle fire detection device according to any one of the preceding claims, characterised in that a suctioning device (10A, 10B) is arranged in a front part of the vehicle and a second suctioning device (10A, 10B) is arranged in a rear part of the vehicle.
 
13. Railway vehicle fire detection device according to any one of the preceding claims, characterised in that the suction pipes (12) are arranged in regions spatially separated from one another.
 


Revendications

1. Procédé de détection d'incendies dans des véhicules sur rails, comprenant :

- aspiration d'air intérieur dans un véhicule sur rails au moyen d'au moins deux dispositifs d'aspiration (10A, 10B), qui fonctionnent indépendamment l'un de l'autre et sont spatialement séparés l'un de l'autre, respectivement dans une zone de contrôle commune,

- évaluation séparée de paramètres de contrôle de l'air intérieur aspiré, dans les dispositifs d'aspiration (10A, 10B),

- émission d'un premier signal de commande lors de la détection d'une valeur limite de paramètre de contrôle dans au moins un dispositif d'aspiration (10A, 10B),

- émission d'un deuxième signal de commande lors de la défaillance d'un dispositif d'aspiration (10A, 10B), et

- activation d'un contrôle vidéo (20A, 20B) de la zone de contrôle, associée au dispositif d'aspiration (10A, 10B) déterminant le deuxième signal de commande, lors de la réception dudit deuxième signal de commande.


 
2. Procédé selon la revendication 1, caractérisé en ce que l'air intérieur est aspiré le long de la zone de contrôle au moyen de tubes d'aspiration (12), qui sont dotés de plusieurs ouvertures d'aspiration (22) réparties le long de son axe longitudinal.
 
3. Procédé selon l'une des revendications précédentes, caractérisé en ce qu'un signal d'alarme est émis seulement lors de la détection d'une valeur limite de paramètre de contrôle dans au moins deux dispositifs d'aspiration (10A, 10B), associés à une zone de contrôle commune.
 
4. Procédé selon l'une des revendications précédentes, caractérisé en ce que le contrôle est effectué dans au moins deux zones du véhicule sur rails séparées spatialement l'une de l'autre.
 
5. Procédé selon la revendication 4, caractérisé en ce que les zones consistent en un étage supérieur et un étage inférieur.
 
6. Procédé selon l'une des revendications précédentes, caractérisé en ce que, chaque fois, un dispositif d'aspiration (10A, 10B) évalue les paramètres de contrôle d'au moins deux zones spatialement séparées l'une de l'autre.
 
7. Procédé selon l'une des revendications précédentes, caractérisé en ce que, lors de la sortie du premier signal de commande, est émise une instruction de contrôle vidéo (20A, 20B) de la zone de contrôle associée au dispositif d'aspiration (10A, 10B), déterminant le premier signal de commande.
 
8. Procédé selon l'une des revendications précédentes, caractérisé en ce que, lors de la présence du deuxième signal de commande, la délivrance du premier signal de commande active un signal d'alarme.
 
9. Procédé selon l'une des revendications précédentes, caractérisé en ce que le fonctionnement du dispositif d'aspiration (10A, 10B) est couplé au fonctionnement du véhicule sur rails.
 
10. Dispositif de détection d'incendie dans un véhicule sur rails, qui comprend

- au moins deux dispositifs d'aspiration (10A, 10B), qui, destinés à l'aspiration d'air intérieur, sont séparés spatialement, fonctionnent indépendamment l'un de l'autre et sont respectivement associés à une zone de contrôle commune, sachant que lesdits dispositifs d'aspiration (10A, 10B) sont conçus de sorte que

- l'air intérieur aspiré soit évalué séparément,

- un premier signal de commande soit émis lors de la détection d'une valeur limite d'un paramètre de contrôle, dans au moins un dispositif d'aspiration (10A, 10B),

- un deuxième signal de commande soit émis lors d'une défaillance d'un dispositif d'aspiration (10A, 10B), et

- un contrôle vidéo soit activé lors de la réception du deuxième signal de commande.


 
11. Dispositif de détection d'incendie dans un véhicule sur rails selon la revendication 10, caractérisé en ce que des tubes d'aspiration (12) dotés d'ouvertures (22) sont prévus le long de l'axe longitudinal du véhicule sur rails.
 
12. Dispositif de détection d'incendie dans un véhicule sur rails selon l'une des revendications précédentes, caractérisé en ce qu'un dispositif d'aspiration (10A, 10B) est disposé dans une partie avant du véhicule et qu'un deuxième dispositif d'aspiration (10A, 10B) est disposé dans une parie arrière du véhicule.
 
13. Dispositif de détection d'incendie dans un véhicule sur rails selon l'une des revendications précédentes, caractérisé en ce que les tubes d'aspiration (12) sont disposés dans des zones spatialement séparées l'une de l'autre.
 




Zeichnung








Angeführte Verweise

IN DER BESCHREIBUNG AUFGEFÜHRTE DOKUMENTE



Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde ausschließlich zur Information des Lesers aufgenommen und ist nicht Bestandteil des europäischen Patentdokumentes. Sie wurde mit größter Sorgfalt zusammengestellt; das EPA übernimmt jedoch keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.

In der Beschreibung aufgeführte Patentdokumente