[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Strängen in einer Strangeinrichtung
der Tabak verarbeitenden Industrie, umfassend die Schritte: Zuführen von Zigarettenpapier
einerseits und Tabak andererseits in die Strangeinrichtung, Zusammenführen von Zigarettenpapier
und Tabak, Beleimen des Zigarettenpapiers und Bilden eines mit Zigarettenpapier umhüllten
Tabakstrangs, Schalten eines Strangabschlägers zum Unterbrechen des Transports des
in der Strangeinrichtung hergestellten Strangs von der Strangeinrichtung an eine der
Strangeinrichtung nachgeordnete Vorrichtung und Abführen des dann anfallenden Schussmaterials,
und Sammeln des ausgeschleusten Schussmaterials.
[0002] Des Weiteren betrifft die Erfindung eine Strangeinrichtung zur Herstellung von Strängen
der Tabak verarbeitenden Industrie, umfassend Mittel zum Zuführen von Zigarettenpapier,
Mittel zum Zuführen von Tabak, Mittel zum Zusammenführen von Zigarettenpapier und
Tabak, Mittel zum Beleimen des Zigarettenpapiers, Mittel zum Formen eines von Zigarettenpapier
umhüllten Tabakstrangs, Mittel zum Unterbrechen des Transports des gebildeten Tabakstrangs
von der Strangeinrichtung an eine der Strangeinrichtung nachgeordnete Vorrichtung
sowie einen Behälter zum Sammeln des durch die Unterbrechung anfallenden Schussmaterials.
[0003] Solche Verfahren und Vorrichtungen kommen in der Tabak verarbeitenden Industrie zum
Einsatz, um Zigaretten oder andere stabförmige Artikel, wie z.B. Zigarillos oder dergleichen
aus endlosen Strängen herzustellen. Dazu ist die Strangeinrichtung üblicherweise Bestandteil
einer Anordnung, die aus einer Verteilereinheit, der Strangeinheit und einer nachgeordneten
Vorrichtung, beispielsweise einer Filteransetzeinheit besteht. In der Strangeinheit
werden der aus der Verteilereinheit zugeführte Tabak, also loser Tabak, Tabakmischungen,
Tabak mit Zusatzstoffen und dergleichen, sowie von Bobinen abgezogenes Zigarettenpapier
zusammengeführt und zu einem mit dem Zigarettenpapier umhüllten Tabakstrang geformt.
Diese Verfahren und Vorrichtungen bzw. Anordnungen sind hinlänglich bekannt, weshalb
auf eine ausführliche Beschreibung der eigentlichen Strangherstellung verzichtet wird.
[0004] Bei der Herstellung von stabförmigen Artikeln, wie z.B. Zigaretten oder dergleichen,
die von einem endlosen Strang abgetrennt werden, fällt insbesondere auch in der Strangeinheit
Schussmaterial an. Das Schussmaterial ist solches Material, das aus dem regulären
Betrieb ausgesondert wird. Es wird z.B. durch Anfahr- oder Stoppvorgänge, durch Reißen
des Zigarettenpapiers, durch Strangbruch oder auf andere Weise erzeugt. Zum Unterbrechen
des Transports des in der Strangeinrichtung hergestellten Strangs von der Strangeinrichtung
an eine der Strangeinrichtung nachgeordneten Vorrichtung, beispielsweise die Filteransetzeinheit,
wird ein entsprechend ausgebildetes Mittel, beispielsweise ein so genannter Strangabschläger
aktiviert. Mit anderen Worten wird der kontinuierliche Transport des Stranges bzw.
der davon abtrennten Abschnitte durch den Strangabschläger unterbrochen bzw. gestoppt,
so dass der Strang bzw. die Abschnitte als Schussmaterial umgeleitet bzw. ausgeschleust
werden. Bisher wird das anfallende Schussmaterial, das üblicherweise aus Tabakmaterial
und Papier besteht, in einem Behälter direkt an der Strangeinrichtung gesammelt und
dann zu Zwecken der Entsorgung oder Wiederaufbereitung behälterweise abtransportiert,
um dem nachrückenden Schussmaterial Platz zu machen.
[0005] Die bisherigen Verfahren sowie die entsprechenden Vorrichtungen beim Sammeln und
Abtransportieren des bei der Strangherstellung in der Strangeinrichtung anfallenden
Schussmaterials weisen jedoch den Nachteil auf, dass der Abtransport des Schussmaterials
aufwendig und teuer ist. Des Weiteren besteht das Schussmaterial überwiegend aus Tabak,
Papier und langen Strängen, also langen Abschnitten von mit Zigarettenpapier umhülltem
Tabak, was eine Nachbearbeitung bzw. Wiederaufbereitung des Schussmaterials erschwert.
Anders ausgedrückt ist das mit der herkömmlichen Methode bei der Strangherstellung
anfallende und gesammelte Schussmaterial nur kostenintensiv und umständlich zu trennen
und mit erhöhtem Aufwand wieder zurück in den Verarbeitungsprozess zu führen.
[0006] Der Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, ein einfaches und sicheres Verfahren
zum Handhaben des in der Strangeinrichtung anfallenden Schussmaterials vorzuschlagen.
Die Aufgabe besteht weiterhin darin, eine entsprechende Strangeinrichtung zu schaffen.
[0007] Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren mit den eingangs genannten Schritten dadurch
gelöst, dass das Schussmaterial aktiv über eine einzige Rohrleitung mittels Saugluft
von der Strangeinrichtung weg abgesaugt wird. Mit dieser erfindungsgemäßen Lösung
wird erreicht, dass das Schussmaterial als Einheit, also als mit Papier umhüllter
Tabak, kontrolliert und kontinuierlich aus dem Bereich der Strangeinrichtung abgeführt
werden kann. Beispielsweise kann das Schussmaterial zur weiteren Verwendung direkt
hinter die Strangeinrichtung gesaugt werden, wobei als Saugluft bzw. Transportluft
die ohnehin beim Benutzer vorliegende Beschickungszentrale verwendet werden kann.
Damit wird ein besonders einfaches und sicheres Verfahren zum leichten und kostengünstigen
Handhaben des Schussmaterials vorgeschlagen, das gleichzeitig den engen Platzverhältnissen
an einer Strangeinrichtung Rechnung trägt.
[0008] Eine zweckmäßige Weiterbildung der Erfindung zeichnet sich dadurch aus, dass mit
dem Schalten des Strangabschlägers die Leimzufuhr zum Beleimen des Zigarettenpapiers
gestoppt wird. Dadurch werden lange Stränge bzw. lange Strangabschnitte aus mit Zigarettenpapier
umhülltem Tabak vermieden. Sobald die Beleimung gestoppt ist, fällt das Schussmaterial
bereits in quasi getrennter Form an, so dass auf die Auftrennung der umhüllten Tabakstränge
verzichtet werden kann. Mit anderen Worten führt die mechanische und/oder elektronische
Kopplung von Strangabschläger und Leimdüse dazu, dass nur sehr kurze, bereits fertig
gebildete Strangabschnitte als Schussmaterial anfallen. Sobald die Leimzufuhr gestoppt
ist, besteht das Schussmaterial aus Tabak einerseits und Zigarettenpapier andererseits.
Damit kann der im Schussmaterial befindliche Tabak ohne zusätzlichen Aufwand zurückgewonnen
werden.
[0009] Vorteilhafterweise wird das Schussmaterial in einen Abscheider gesaugt, in dem das
Schussmaterial von der Saugluft getrennt und dann einem Sammelbehälter zugeführt wird.
Damit wird die Weiterverarbeitung des Schussmaterials weiter vereinfacht.
[0010] Eine besonders bevorzugte Ausführungsform ist dadurch gekennzeichnet, dass der aus
dem Schussmaterial gewonnene Tabak manuell oder automatisch in eine der Strangeinrichtung
vorgeschaltete Verteilereinrichtung zurückgeführt wird. Durch diese Weiterbildung
wird quasi ein "geschlossener" Kreislauf erzeugt, indem das ausgeschleuste Schussmaterial
mindestens teilweise, nämlich im Umfang des wiedergewonnenen Tabaks, direkt wieder
der Strangherstellung über die Verteilervorrichtung zugeführt wird. Die erfindungsgemäße
Vorgehensweise erlaubt kurze Wege und damit kurze Liege- bzw. Lagerungszeiten des
Tabaks, wodurch einer Austrocknung des Tabaks vorgebeugt wird.
[0011] Vorteilhafterweise wird der aus dem Schussmaterial gewonnene Tabak dosiert und mit
frischem Tabak vermischt in die Verteilereinrichtung zurückgeführt. Diese Verfahrensweise
bietet dem Nutzer die Möglichkeit, die Dosierung des aus dem Schussmaterial gewonnenen
Tabaks und insbesondere auch das Mischungsverhältnis zwischen dem aus dem Schussmaterial
gewonnenen Tabak und dem "frischen" Tabak, also Tabak, der erstmals der Verteilereinrichtung
zugeführt wird, selbst zu bestimmen.
[0012] Die Aufgabe wird auch durch eine Strangeinrichtung der eingangs genannten Art dadurch
gelöst, dass der Behälter zum Sammeln des Schussmaterials an eine einzige mit Saugluft
beaufschlagte Rohrleitung angeschlossen ist, derart, dass das Schussmaterial von der
Strangeinrichtung weg abgesaugt wird. Die sich daraus ergebenden Vorteile wurden bereits
im Zusammenhang mit dem erfindungsgemäßen Verfahren beschrieben, weshalb zur Vermeidung
von Wiederholungen auf die entsprechenden Passagen verwiesen wird.
[0013] Weitere zweckmäßige und/oder vorteilhafte Merkmale und Weiterbildungen der Erfindung
ergeben sich aus den Unteransprüchen und der Beschreibung. Besonders bevorzugte Ausführungsformen
der Erfindung werden anhand der beigefügten Zeichnung näher erläutert. In der Zeichnung
zeigt:
- Fig. 1
- eine schematische Darstellung einer Anordnung zum Herstellen von Filterzigaretten
mit einer Strangeinrichtung,
- Fig. 2
- eine schematische Darstellung einer ersten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Strangeinrichtung,
- Fig. 3
- eine schematische Darstellung einer weiteren Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Strangeinrichtung,
- Fig. 4
- eine schematische Darstellung einer weiteren Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Strangeinrichtung
- Fig. 5
- eine schematische Darstellung einer weiteren Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Strangeinrichtung, und
- Fig. 6
- eine schematische Darstellung einer Tabakrückführanordnung der Strangeinrichtung an
eine Verteilereinrichtung.
[0014] Die in der Zeichnung dargestellten Ausführungsformen dienen zum Handhaben von in
einer Strangeinrichtung anfallendem Schussmaterial. Selbstverständlich ist die Anwendung
nicht allein auf eine im Folgenden beschriebene Zigarettenstrangmaschine und das Handhaben
von aus Tabaksträngen gebildetem Schussmaterial beschränkt. Das Verfahren und die
Vorrichtung können in entsprechender Weise auch zum Handhaben von Filterschussmaterial
oder dergleichen eingesetzt werden.
[0015] Zunächst wird in der Figur 1 eine übliche Anordnung von Vorrichtungen zur vollständigen
Herstellung strangförmiger Artikel, nämlich z.B. Zigaretten, gezeigt, um das Verständnis
der Erfindung zu erleichtern. Die in der Figur 1 gezeigte Anordnung 10 umfasst eine
Verteilereinrichtung 11, eine Strangeinrichtung 12 sowie optional eine Filteransetzeinrichtung
13. Die Erfindung betrifft den Bereich der Strangeinrichtung 12 sowie in weiteren
Ausgestaltungen die rückführende Anbindung bzw. Kopplung der Strangeinrichtung 12
an die Verteilereinrichtung 11. Bekannte Strangeinrichtungen 12 zur Herstellung von
Strängen der Tabak verarbeitenden Industrie umfassen Mittel 14 zum Zuführen von Zigarettenpapier,
Mittel 15 zum Zuführen von Tabak, beispielsweise in Gestalt der Verteilereinrichtung
11, Mittel 16 zum Zusammenführen von Zigarettenpapier und Tabak, Mittel 17 zum Beleimen
des Zigarettenpapiers, Mittel 18 zum Formen eines von Zigarettenpapier umhüllten Tabakstrangs,
Mittel 19 zum Unterbrechen des Transports in Transportrichtung T des gebildeten Tabakstrangs
von der Strangeinrichtung 12 an eine nachgeordnete Vorrichtung, beispielsweise an
die Filteransetzeinrichtung 13, sowie einen Behälter 20 zum Sammeln des durch die
Unterbrechung anfallenden Schussmaterials. Als Schussmaterial wird sämtliches Material
angesehen, das nicht an die der Strangeinrichtung 12 nachgeordnete Vorrichtung gelangt,
sondern im Bereich der Strangeinrichtung 12 oder direkt dahinter ausgeschleust wird.
[0016] Die erfindungsgemäße Strangeinrichtung 12 zeichnet sich dadurch aus, dass der Behälter
20 zum Sammeln des Schussmaterials an eine einzige mit Saugluft beaufschlagte Rohrleitung
21 angeschlossen ist, derart, dass das Schussmaterial von der Strangeinrichtung weg
abgesaugt wird. Diese z.B. in Figur 2 dargestellte Ausführungsform zeichnet sich dadurch
aus, dass das Schussmaterial direkt aus dem Bereich, in dem es anfällt, kontinuierlich
abgesaugt und in einen Bereich transportiert bzw. gefördert wird, in dem es weiterverarbeitet
werden kann. Anders ausgedrückt umfasst die Strangeinrichtung 12 mit Saugluft beaufschlagte
Transportmittel zum Abführen des Schussmaterials.
[0017] Im Folgenden werden weitere erfindungsgemäße Ausgestaltungen beschrieben, die einzeln
oder in Kombination miteinander die zuvor beschriebene erfindungsgemäße Ausführungsform
weiterbilden.
[0018] Das Mittel 19 zum Unterbrechen des Transports, das z.B. ein so genannter Strangabschläger
sein kann, und das Mittel 17 zum Beleimen, das z.B. eine Leimdüse sein kann, stehen
miteinander in Wirkverbindung, derart, dass ein Schalten des Mittels 19 zwangsläufig
zum Stoppen der Beleimung führt. Es ist eine mechanische und/oder elektronische Rückkopplung
von dem Strangabschläger an die Leimdüse vorgesehen, so dass das Auslösen des Strangabschlägers,
das beispielsweise durch einen Messkopf hervorgerufen wird, zum Stoppen der Leimzufuhr
und/oder zum Abheben der Leimdüse vom Zigarettenpapier zeitgleich oder zeitversetzt
führt. Der Strangabschläger ist vorzugsweise direkt oberhalb des Behälters 20, der
bevorzugt als Absaugtrichter ausgebildet ist, angeordnet, so dass die vom endlosen
Strang abgeschlagenen Abschnitte und/oder das durch das Anfahren oder Stoppen der
Strangeinrichtung sowie durch Papierriss, Strangbruch oder dergleichen anfallende
Schussmaterial direkt durch Schwerkraft in den Behälter 20 bzw. genauer in den Absaugtrichter
fallen. An den Absaugtrichter schließt sich die einzelne Rohrleitung 21 an. Der Ansaugtrichter
kann auch integraler Bestandteil der Rohrleitung 21 sein.
[0019] Die Rohrleitung 21, die an ein Drucksystem 50 angeschlossen ist, bevorzugt an ein
ohnehin beim Nutzer vorhandenes Beschickungssystem oder an jede andere einen Transportstrom
erzeugende bzw. Transportluft bereitstellende Einrichtung, ist Bestandteil einer Tabakrückführanordnung
22, die einen Abscheider 23 zum Trennen des Schussmaterials von der Saugluft und einen
Sammelbehälter 24 für das von der Saugluft getrennte Schussmaterial aufweist (siehe
z.B. Figur 2). Der Abscheider 23, der z.B. nach dem Prinzip der im Stand der Technik
bekannten Verteilereinrichtung-Schleuse mit Unterdruckkammer, Abscheiderkammer, Sieb
und Schließklappe funktioniert, trennt die Saugluft vom Schussmaterial, das aus dem
Abscheider 23 heraus beispielsweise über eine Rutsche 25 oder andere geeignete Transport-
oder Fördermittel in den Sammelbehälter 24 fällt.
[0020] Die Tabakrückführanordnung 22 umfasst vorzugsweise auch Mittel 26 zum automatischen
Trennen von Tabak und Zigarettenpapier (siehe z.B. Figur 3). Das im Sammelbehälter
24 befindliche bzw. in den Sammelbehälter 24 fallende Schussmaterial weist sowohl
Bestandteile von Zigarettenpapier als auch Tabakbestandteile auf. Das Mittel 26 kann
ein Rüttelelement mit einem Sieb sein. Optional besteht die Möglichkeit, dem Sammelbehälter
24 z.B. ein Rundsieb oder ein Plansieb zuzuordnen. Das Mittel 26 bzw. das oder jedes
Sieb kann manuell oder automatisch betätigt werden. Durch das Mittel 26 wird in einem
ersten Bereich des Sammelbehälters 24 das Zigarettenpapier und in einem anderen Bereich
der Tabak gesammelt. Es besteht weiterhin die Möglichkeit, dass das Sieb aus mehreren
Etagen mit unterschiedlichen Siebgrößen bestehen, so dass unterschiedliche Tabakqualitäten
getrennt gesammelt werden können.
[0021] Weiterhin kann die Tabakrückführanordnung 22 Mittel 27 zum automatischen Zurückführen
des aus dem Schussmaterial gewonnenen Tabaks vorzugsweise in eine der Strangeinrichtung
12 bezogen auf den Materialfluss der Strangherstellung vorgeschaltete Verteilereinrichtung
11 aufweisen. Das Mittel 27 kann z.B. einen Saugrüssel 28 umfassen, der manuell oder
automatisch aus einer Warteposition in eine Saugposition und umgekehrt bewegbar ist
(siehe z.B. Figur 4). Der Saugrüssel 28 ist an die Verteilereinrichtung 11 angeschlossen,
so dass der aus dem Schussmaterial gewonnene Tabak über die Verteilereinrichtung-Schleuse
wieder der Strangherstellung zugeführt werden kann. Der Saugrüssel 28 kann auch über
eine Weiche 29 verfügen, in der der aus dem Schussmaterial gewonnene Tabak mit frischem
Tabak vermischt wird. Die Weiche 29 kann selbstverständlich aber auch in der Verteilereinrichtung
11 integriert sein.
[0022] Zusätzlich zum Sammelbehälter 24 kann ein weiterer Behälter 30 vorgesehen sein, der
zur Aufnahme des aus dem Schussmaterial gewonnenen Tabaks ausgebildet und eingerichtet
ist. Innerhalb des Behälters 30 befindet sich mindestens eine Walze 31, vorzugsweise
jedoch zwei Walzen 31. Diese vorzugsweise mit Nadeln besetzten Walzen 31 bilden eine
mechanische Sperre, um den Tabak in dem Behälter zurückzuhalten. Über den Antrieb
bzw. die Drehzahl der Walzen 31 kann der Tabak dosiert über Leitungen 32 an die Verteilereinrichtung
11 zurückgeführt werden, ebenfalls bevorzugt über eine Weiche 29 zum Mischen mit "frischem"
Tabak (siehe z.B. Figur 5). Zum Transport des Tabaks kann der Leitung 32 eingangsseitig
eine Einrichtung 33 zum Zuführen von Transportluft zugeordnet sein.
[0023] In der Figur 6 ist eine Darstellung gezeigt, bei der das Mittel 26 zum Trennen des
Schussmaterials in Zigarettenpapier und Tabak ein Plansieb 34 ist. Das Plansieb 34
bildet gleichzeitig die Transportstrecke zur Verteilereinrichtung 11 bzw. zum Mittel
15. Über einen Trichter 35 gelangt der aus dem Schussmaterial gewonnene Tabak in eine
Überschussschnecke 36 der Verteilereinrichtung 11. Des Weiteren ist dem Plansieb 34
ein Behälter 37 zum Sammeln des Zigarettenpapiers zugeordnet.
[0024] Die einzelnen zuvor genannten und beschriebenen Komponenten der Anordnung 10 sind
über Druckluft- bzw. Saugluftleitungen miteinander verbunden, wobei im Bereich der
Saugluftleitungen auch Drosselklappen oder andere den Transportstrom beeinflussende
Elemente angeordnet sein können.
[0025] Im Folgenden wird das erfindungsgemäße Verfahrensprinzip näher erläutert: Der Strangeinrichtung
12 wird aus der Verteilereinrichtung 11 als Mittel 15 Tabak, also loser Tabak, eine
Tabakmischung, Tabak oder Tabakmischung mit Zusatzstoffen und/oder Geschmacksstoffen,
zugeführt. Von Bobinen wird endloses Zigarettenpapier über einen Einfädeler der Strangeinrichtung
12 zugeführt. Der Tabak wird mit dem Zigarettenpapier zusammengeführt, indem der Tabak
auf dem ausgebreiteten Zigarettenpapier abgelegt wird. Anschließend wird das Zigarettenpapier
zur Bildung einer Klebenaht in Längsrichtung, also in Transportrichtung T, beleimt
und zu einem mit Zigarettenpapier umhüllten Tabakstrang geformt. Wird der Strang bzw.
dessen Herstellung erwünscht oder unerwünscht unterbrochen, wird der Strangabschläger
manuell oder automatisch geschaltet, so dass der Transport des in der Strangeinrichtung
hergestellten Strangs von der Strangeinrichtung an eine der Strangeinrichtung nachgeordnete
Vorrichtung unterbrochen wird. Das dann anfallende Schussmaterial, das aus mit Papier
umhülltem Tabak besteht, wird abgeführt und gesammelt. Erfindungsgemäß erfolgt das
Abführen des Schussmaterials über die einzelne Rohrleitung 21 mittels Saugluft von
der Strangeinrichtung 12 weg. Das Schussmaterial wird also nicht direkt an der Strangeinrichtung
durch passives Fallen in einen Behälter gesammelt, sondern aktiv abgesaugt. Das Schussmaterial
wird auch nicht unmittelbar hinter der Strangeinrichtung getrennt. Vorzugsweise wird
das Schussmaterial der Strangeinrichtung 12 hinter die Strangeinrichtung 12 gesaugt.
[0026] Die weiteren im Folgenden beschriebenen Verfahrensschritte bilden bevorzugte Weiterbildungen,
wobei die Schritte einzeln oder in Kombination miteinander ausgeführt werden können.
Die Trennung des Schussmaterials erfolgt erst in dem Abscheider 23. Das von der Saugluft
getrennte Schussmaterial wird in dem Sammelbehälter 24 gesammelt. Das gesammelte und
von der Saugluft getrennte Schussmaterial wird manuell oder automatisch nach Tabak
und Zigarettenpapier getrennt. Bei der automatischen Trennung erfolgt diese z.B. durch
ein Sieb, so dass in dem Sammelbehälter 24 z.B. ein erster Bereich mit Zigarettenpapier
und ein weiterer Bereich mit Tabak entstehen. Der aus dem Schussmaterial gewonnene
Tabak wird manuell oder automatisch in eine der Strangeinrichtung 12 vorgeschaltete
und als Mittel 15 ausgebildete Verteilereinrichtung 11 zurückgeführt. Dass die Verteilereinrichtung
11 der Strangeinrichtung 12 vorgeschaltet ist, bedeutet nicht zwingend, dass die Verteilereinrichtung
auch örtlich vor der Strangeinrichtung 12 stehen muss. In den Figuren 4 und 5 ist
die Verteilereinrichtung 11 der Einfachheit halber örtlich hinter der Strangeinrichtung
12 positioniert, bezogen auf den Materialfluss des aus dem Schussmaterial gewonnenen
Tabaks und des frisch zugeführten Tabaks jedoch der Strangeinrichtung 12 vorgeschaltet.
Zum Zurückführen des wiedergewonnenen Tabaks kann ein Maschinenbediener z.B. den Saugrüssel
28 betätigen und den Tabak aus dem Bereich des Sammelbehälters 24, in dem der Tabak
gesammelt wird, absaugen, und zwar direkt in die Verteilereinrichtung 11. Soll kein
wiedergewonnener Tabak zurückgeführt werden, wird der Saugrüssel 28 in eine Warteposition
gesteckt, um unnötige Abluft zum Drucksystem 50 zu vermeiden. Optional kann der durch
den Saugrüssel 28 angesaugte "alte" Tabak auch mit frischem Tabak vermischt werden,
beispielsweise in Bereich der Weiche 29. Bei der automatisierten Zurückführung des
"alten" Tabaks wird der in dem Sammelbehälter 24 gesammelte Tabak in einen weiteren
Behälter 30 geführt. In dem Behälter 30 wird der Tabak durch mindestens eine Walze
31, vorzugsweise jedoch zwei Walzen 31 aufgehalten. Treibt man die mit Nadeln besetzten
Walzen 31 an, wird der wiedergewonnene Tabak freigegeben. Über die Drehzahl der Walzen
31 kann der Tabak dosiert werden. Der freigegebene Tabak wird der Verteilereinrichtung
11 beim Ansaugen von Tabak zurückgegeben und optional auch mit frischem Tabak gemischt.
Wird das Plansieb 34 zur Trennung des Schussmaterials in Zigarettenpapier und Tabak
verwendet, kann die Siebstrecke des Plansiebs 34 auch als Transportstrecke zur Verteilereinrichtung
11 genutzt werden. Der Tabak wird dann über einen Trichter 35 in die Überschussschnecke
36 zurückgegeben.
[0027] Wird der Strangabschläger als Mittel 19 zum Unterbrechen des Transports des Stranges
geschaltet, beispielsweise weil ein Messkopf einen Strangbruch oder den Riss des Zigarettenpapiers
erkannt hat oder weil sich die Strangeinrichtung 12 im Anfahr- oder Stoppmodus befindet,
wird das Beleimen des Zigarettenpapiers gestoppt. Anders ausgedrückt führt eine Betätigung
des Strangabschlägers zwangsläufig, vorzugsweise zeitgleich, dazu, dass die Leimzufuhr
zur Leimdüse als Mittel 17 zum Beleimen gestoppt wird. Dadurch werden lange Stränge
bzw. lange Strangabschnitte, bei denen der Tabak mit einem verklebten Zigarettenpapier
umhüllt ist, vermieden, so dass der im Schussmaterial befindliche Tabak ohne zusätzliche
Auftrenneinrichtungen zurückgewonnen werden kann. Die Leimzufuhr kann durch Unterbrechen
der Leimzuführung und/oder durch das Abschwenken der Leimdüse vom Zigarettenpapier
erreicht werden. Selbstverständlich sind auch andere übliche Rückkopplungen zur Herstellung
einer Wirkverbindung zwischen dem Strangabschläger und der Leimdüse möglich.
1. Verfahren zur Herstellung von Strängen in einer Strangeinrichtung (12) der Tabak verarbeitenden
Industrie, umfassend die Schritte:
- Zuführen von Zigarettenpapier einerseits und Tabak andererseits in die Strangeinrichtung
(12),
- Zusammenführen von Zigarettenpapier und Tabak,
- Beleimen des Zigarettenpapiers und Bilden eines mit Zigarettenpapier umhüllten Tabakstrangs,
- Schalten eines Strangabschlägers zum Unterbrechen des Transports des in der Strangeinrichtung
(12) hergestellten Strangs von der Strangeinrichtung (12) an eine der Strangeinrichtung
(12) nachgeordnete Vorrichtung und Abführen des dann anfallenden Schussmaterials,
und
- Sammeln des ausgeschleusten Schussmaterials,
dadurch gekennzeichnet, dass das Schussmaterial aktiv über eine einzige Rohrleitung (21) mittels Saugluft von
der Strangeinrichtung (12) weg abgesaugt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass mit dem Schalten des Strangabschlägers die Leimzufuhr zum Beleimen des Zigarettenpapiers
gestoppt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Schussmaterial in einen Abscheider (23) gesaugt wird, in dem das Schussmaterial
von der Saugluft getrennt und dann einem Sammelbehälter (24) zugeführt wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass das gesammelte und von der Saugluft getrennte Schussmaterial manuell oder automatisch
nach Tabak und Zigarettenpapier getrennt wird.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Trennen von Tabak und Zigarettenpapier mittels mindestens eines Siebes durchgeführt
wird.
6. Verfahren nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass der aus dem Schussmaterial gewonnene Tabak manuell oder automatisch in eine der Strangeinrichtung
(12) vorgeschaltete Verteilereinrichtung (11) zurückgeführt wird.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 4 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass der aus dem Schussmaterial gewonnene Tabak dosiert und mit frischem Tabak vermischt
in die Verteilereinrichtung (11) zurückgeführt wird.
8. Strangeinrichtung (12) zur Herstellung von Strängen der Tabak verarbeitenden Industrie,
umfassend Mittel (14) zum Zuführen von Zigarettenpapier, Mittel (15) zum Zuführen
von Tabak, Mittel (16) zum Zusammenführen von Zigarettenpapier und Tabak, Mittel (17)
zum Beleimen des Zigarettenpapiers, Mittel (18) zum Formen eines von Zigarettenpapier
umhüllten Tabakstrangs, Mittel (19) zum Unterbrechen des Transports des gebildeten
Tabakstrangs von der Strangeinrichtung (12) an eine der Strangeinrichtung (12) nachgeordnete
Vorrichtung sowie einen Behälter (20) zum Sammeln des durch die Unterbrechung anfallenden
Schussmaterials, dadurch gekennzeichnet, dass der Behälter (20) zum Sammeln des Schussmaterials an eine einzige mit Saugluft beaufschlagte
Rohrleitung (21) angeschlossen ist, derart, dass das Schussmaterial von der Strangeinrichtung
(12) weg abgesaugt wird.
9. Strangeinrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass das Mittel (19) zum Unterbrechen des Transports und das Mittel (17) zum Beleimen
in Wirkverbindung miteinander stehen, derart, dass ein Schalten des Mittels (19) zum
Unterbrechen des Transports zwangsläufig zum Stoppen der Beleimung führt.
10. Strangeinrichtung nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, dass das Mittel (19) zum Unterbrechen des Transports ein Strangabschläger ist, der über
eine Rückkopplung mit einer Leimdüse als Mittel (17) zum Beleimen verbunden ist.
11. Strangeinrichtung nach einem der Ansprüche 8 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Rohrleitung (21) Bestandteil einer Tabakrückführanordnung (22) ist, die einen
Abscheider (23) zum Trennen des Schussmaterials von der Saugluft und einen Sammelbehälter
(24) für das von der Saugluft getrennte Schussmaterial aufweist.
12. Strangeinrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Tabakrückführanordnung (22) Mittel (26) zum automatischen Trennen von Tabak und
Zigarettenpapier umfasst.
13. Strangeinrichtung nach Anspruch 11 oder 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Tabakrückführanordnung (22) Mittel (27) zum automatischen Zurückführen des aus
dem Schussmaterial gewonnenen Tabaks in eine der Strangeinrichtung (12) vorgeschaltete
Verteilereinrichtung (11) umfasst.