(19)
(11) EP 2 505 093 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
03.10.2012  Patentblatt  2012/40

(21) Anmeldenummer: 12161142.0

(22) Anmeldetag:  23.03.2012
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
A41G 5/00(2006.01)
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AL AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL NO PL PT RO RS SE SI SK SM TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
BA ME

(30) Priorität: 29.03.2011 ES 201130475

(71) Anmelder: Ofer, Gerhard
53773 Hennef (DE)

(72) Erfinder:
  • Guerrero Onofre, César
    08024 Barcelona (ES)

(74) Vertreter: Bungartz, Klaus Peter 
Patentanwälte Bungartz & Tersteegen Eupener Straße 161a
50933 Köln
50933 Köln (DE)

   


(54) Haarverlängerung und Verfahren zum Verlängern von Haaren und Haarverlängerungsset


(57) Die vorliegende Erfindung betrifft eine Verlängerung des Kopfhaares und die dafür bestimmte Befestigungsmethode, die dazu dient, eine unsichtbare Befestigung des Haarteils an das Kopfhaar des Nutzers vorzunehmen und das entsprechendem Haarteil zu entfernen sowie wiederverwenden zu können. Der Nachteil der bekannten Verfahren besteht darin, dass die Haarverlängerungen entweder nicht dauerhaft haften oder nicht wiederverwendet werden können. Auch ist die Anwendung schwierig und mit sichtbaren Stellen verbunden. Dies beseitigt die Erfindung durch eine Bündelung der Haarsträhne durch Polyurethan und einen Cyanoacrylat enthaltenden Klebstoff, mit dem die Haarsträhne an das Echthaar angeklebt wird.




Beschreibung

Technisches Gebiet



[0001] Die Erfindung betrifft eine Haarverlängerung und ein Befestigungsverfahren zum Verlängern von Haaren. Beides dient dazu, eine unsichtbare Befestigung eines Haarteils, insbesondere an dem Kopfhaar der Person zu erreichen. Insbesondere betrifft die Erfindung die Anbringung derartiger Haarverlängerungen im professionellen Friseurbereich.

Stand der Technik



[0002] Derzeit ist es allgemein bekannt, zur Haarverlängerung überwiegend Haarsträhnen, Echthaar oder Kunsthaar zu verwenden. Dies wird an dem Kopfhaar der Person befestigt, damit um deren Eigenhaar länger oder fülliger erscheint. In diesem Zusammenhang sind unterschiedliche Haarverlängerungen und Befestigungsverfahren bekannt.

[0003] Bei Haarverlängerungen können die Haarsträhnen durch Hitze mit dem Eigenhaar verbunden werden. Hierbei werden die einzuarbeitenden einzelnen Haare an ihren Spitzen durch Keratin, thermoplastischen Kunstharz oder einen anderen hitzereaktiven Stoff zu jeweils einer Haarsträhne verbunden. Diese Strähnen werden dann mittels einer Wärmezange oder Klammer, die gleichzeitig Druck und Hitze abgeben kann, am Eigenhaar fixiert.

[0004] Eine solche Haarverlängerung und das zugehörige Befestigungsverfahren zusammen mit den notwendigen Werkzeugen sind in der EP 98 830 205 A1 beschrieben. Dieses Verfahren beinhaltet das Auftragen einer bestimmten Menge eines flüssigen, thermoplastischen Harzes auf die Spitzen eines Haarbündels. Wenn die Haarspitzen mit dem Harz in Berührung kommen, werden diese zwischen einer konkaven Oberfläche und einer entsprechenden konvexen Oberfläche zusammengedrückt und anschließend wieder entformt, so dass sie nachfolgend ein Fingernagel-ähnliches, konkaves Trägerelement bilden. Dieser konkave Bereich erstarrt, sobald das Kunstharz erkaltet.

[0005] In der internationalen Patentanmeldung PCT/IB2003/000165 wird eine Befestigungsmethode von Haarverlängerungen beschrieben, die mit einer Zange durchgeführt wird. Diese verfügt einerseits über wenigstens eine feste Backe und andererseits über ein bewegliches Element, das dazu dient, Druck auf das feste Element auszuüben. Das bewegliche Element wird mit einer Pneumatikvorrichtung gesteuert, so dass durch eine hinreichende Druckerzeugung das feste Backenelement die Halterungen der Haarverlängerungssträhnen in das Eigenhaar einpresst.

[0006] Es sind mechanische Haarverlängerungsmethoden bekannt, bei denen mittels mechanischer Halteelemente Strähnen an das Eigenhaar befestigt werden. Dazu eignen sich zum Beispiel Ringe, Clips, Fäden, Klammern, Thermo-Schrumpfschläuche oder ähnliche Befestigungselemente. Die ES 2237331 A1 beschreibt ein solches mechanisches Verfahren, sowie die zur Befestigung der Haarverlängerungen notwendigen Hilfsmittel. Das betreffende Set beinhaltet ein Element, durch das die Eigenhaarsträhne gezogen wird, auf welcher die Haarverlängerungssträhne angebracht werden soll. Weiter enthält das Set ringförmige Elemente zur Befestigung nach Art von Unterlegscheiben. Diese sind sehr biegsam und haltbar. Schließlich umfasst das Haarverlängerungsset ein zangenartiges, druckerzeugendes Werkzeug, sowie Verlängerungshaarsträhnen.

[0007] Die Technik zur Befestigung der Haarverlängerung funktioniert wie folgt: Zunächst wird der Bereich in dem die Haarverlängerung angebracht werden soll, freigelegt und eventuelle Rückstände entfernt. Sodann wird die Eigenhaarsträhne, auf der die Haarverlängerung angebracht werden soll, ausgesucht. Diese wird dann durch den Ring geschoben, sodass das scheibenartige Element kurz über den Haarwurzeln liegt. Die Zange wird in geöffnetem Zustand mit einer Backe unter die ausgesuchte Eigenhaarsträhne geschoben und zwar so, dass der Druckpunkt unter dem durch die Strähne gezogenen Ring liegt. Daraufhin wird die Haarverlängerungssträhne durch den Ring eingeführt. Mit dem anderen Ende der Zange wird nun auf den Ring gedrückt, durch welchen sowohl die Echthaarsträhne als auch die Fremdhaarsträhne eingeführt worden sind, und die Unterbelegscheibe mitsamt Haarverlängerung so an der Eigenhaarsträhne befestigt. Falls ein Teil der Haarverlängerungssträhne des zusammengedrückten Ringes überhängen sollte, ist der Teil abzuschneiden.

[0008] Die ES 1048116 U beschreibt eine Haarverlängerung, die durch eine Webband hergestellt wird. Dabei handelt es sich um ein ovales Band mit einem gewebten Rand, auf den Haare aus Echthaar aufgenäht sind. Der Saum des Bandes besteht aus einer verschlossenen Kontur, die zwei sich gegenüberliegende Teile abgrenzt. Auf eines der Teile ist durch Einweben ein Haar-Clip befestigt, über den dann die Haarverlängerungssträhne befestigt wird.

[0009] Die ES 1056533 U beschreibt eine Haarverlängerung, die in Form eines Haarbündels, oder eines Haarzopfes ausgebildet ist, an dessen einem Ende ein Befestigungselement vorgesehen ist, durch das das Haarteil an dem Eigenhaar des Benutzers befestigt wird. Das in dem Gebrauchsmuster beschriebene Verfahren zeichnet sich dadurch aus, dass ein weiteres Haarbündel hinzugefügt werden kann, das an demjenigen Ende herausragt, an dem das Befestigungselement integriert ist. Dieses zusätzliche Haarteil kann über das Eigenhaar eingeknotet werden, im Idealfall über dem oberen Teil der Haarverlängerung.

[0010] Die ES 1064500 U beschreibt eine Haarverlängerung mittels einer Methode, die sich dadurch auszeichnet, dass ein Teil auf dem Haare eingewebt sind, in dem Echthaar befestigt wird. Dies geschieht mittels einer Reihe von kleinen hohlen Zylinderchen, die auf der Innenseite einer Befestigungszone angebracht sind und in welche das Haar dann eingebunden wird. Gleichzeitig befinden sich in diesen Zylinderchen abnehmbare Elemente zur Einfädelung.

[0011] Schließlich findet sich in der ES 1065775 U eine Beschreibung über eine mechanische Haarverlängerungsmethode mittels Ringen zur Befestigung. Dabei wird sowohl eine Echthaarsträhne als auch eine Haarverlängerungssträhne durch diesen Ring gezogen und sodann der Ring mittels einer Zange zusammengedrückt, so dass er umknickt. Dadurch vereinen sich Echt- und Fremdhaarsträhne. Die Methode weist als Besonderheit auf, dass der Ring mittels Innenoberfläche das Haar zusammenhält sobald er zerdrückt wird.

[0012] Es gibt auch Haarverlängerungstechniken, bei denen die Haare zwar auf mechanische Weise befestigt werden, dies jedoch mittels Hitzeeinwirkung. Ein Beispiel für diese Art der Haarverlängerung findet sich in der internationalen Patentanmeldung PCT/ES 1996/00189. Dort wird eine Technik beschrieben, bei welcher die Haarverlängerungssträhne mit einer Strähne des Eigenhaares verknotet wird. Der Knoten wird durch ein Rohr geschützt, welcher die Eigenschaft besitzt sich bei Hitzeeinwirkung zusammenzuziehen. Das Röhrchen wird mittels eines eigens dafür entwickelten Apparates angebracht.

[0013] Schließlich sind auch selbstklebende Verfahren der Haarverlängerung bekannt, bei denen doppelseitige Klebebänder zur Befestigung verwendet werden. Auf der einen Seite werden die Haarverlängerungen angebracht, während auf der anderen Seite die Klebefolie an dem Echthaar befestigt wird. Die ES 232642 und die EP 175 960 beschreiben in diese abnehmbaren und wiederverwendbaren Verlängerungen von Haaren und Strähnen zum Selbstanbringen ohne chemische Substanzen. Diese Art der Haarverlängerung enthält eine Haftmittel aus Polyurethan, eine Reihe von Haaren zum Anbringen auf der linken Seite und eine Reihe von Haaren zur Befestigung auf der rechten Seite des Hinterkopfes. Zudem enthält das Set Ersatzhaare zum Selbermachen sowie ein rechteckiges doppelseitiges selbstklebendes Band, das durchsichtig ist. Auf der einen Seite ist dieses vollständig mit Polyurethan bedeckt. Über diese Seite ist eine Schutzfolie angebracht.

[0014] Ein Nachteil der oben erwähnten Verfahren besteht darin, dass beim Anbringen von Haarverlängerungen mittels Wärmeeinwirkung die Verwendung einer Zange oder einer Klemmbacke Notwendig ist. Denn nur durch die Zuhilfenahme solcher Werkzeuge wird genügend Druck und Wärme bereit gestellt, damit das wärmeempfindliche Produkt zum Schmelzen gebracht und somit die Befestigung der Haarverlängerung an das Eigenhaar erreicht wird. Der Gebrauch der Wärmezangen ist allerdings mit zusätzlichen Kosten verbunden und erfordert eine entsprechende Erfahrung und Fachkenntnis auf Seiten desjenigen, der die Befestigung der Haarverlängerungen durchführt, da er gleichzeitig das Echthaar bearbeiten, die Haarverlängerung anbringen und die Geräte bedienen können muss. Die Haarverlängerung mittels Wärme erfordert daher Erfahrung und Kenntnis, um die Produkte mit der Wärmezange gerade so lange zu bearbeiten, bis der Schmelzpunkt erreicht ist, ohne dass dabei das Eigenhaar oder die Haarverlängerung versengt würde.

[0015] Ein weiterer Nachteil der Wärmetechnik ist, dass bereits durch bloßes Hinsehen die Stelle ausgemacht werden kann, an denen das Eigenhaar mit der Haarverlängerung verbunden worden ist, nämlich dort wo das Kopfhaar in dem eingeschweißten Material steckt.

[0016] Die Anbringung von Haarverlängerungen mittels mechanischer Befestigungen wiederum erweist sich als vergleichsweise langsam und aufwendig und birgt zudem den Nachteil, dass die Ringe, Metallhülsen, Clips oder andere Befestigungselemente ebenfalls sichtbar sind und beim Liegen oder Tragen von Kopfbedeckungen unangenehm drücken.

[0017] Thermische Haarverlängerungsmethoden erweisen sich dagegen als einfacher in der Anwendung. Allerdings ist die Verbindung von Eigenhaar und Fremdhaarsträhne wesentlich empfindlicher. Dies führt zu einer kürzeren Haltbarkeitsdauer der Haarverlängerungen. Folglich muss sie im Vergleich zu den anderen Verfahren in kürzerer Zeit entfernt und erneuert werden. Zudem ist auch hier die Bonding-Stelle teilweise zu sehen und damit auch zu sehen, dass die jeweilige Person Haarverlängerungen trägt.

[0018] Schließlich haben die bekannten Verfahren den Nachteil, dass die Verbindung entweder nicht fest und dauerhaft genug ist oder dass die eingeklebten Strähnen nicht mehr aus dem Haar gelöst werden können, ob abgeschnitten zu werden. Da die Strähnen jedoch an Echthaar befestigt werden, wachsen sie mit der Zeit aus dem unsichtbaren Bereich heraus und müssen erneut befestigt werden, wobei die ursprüngliche Verbindung in der Regel nicht mehr verwendet werden kann, so dass entweder die Strähne nicht mehr benutzt werden kann oder gekürzt werden müsste, was aber meist nicht gewünscht ist.

Kurzbeschreibung der Erfindung



[0019] Aufgabe der Erfindung ist es daher, ein Verfahren zur Haarverlängerung zu schaffen, das einerseits das Befestigen der Haarverlängerungen an das Echthaar vereinfacht und andererseits eine möglichst unauffällige Verbindung schafft. Eine weitere Aufgabe der Erfindung besteht darin, eine wiederlösbare, aber für die Tragedauer bis zum Herauswachsen der Verbindungsstelle aus dem Echthaarbereich feste Verbindung mit dem Echthaar zu schaffen.

[0020] Diese Aufgabe wird nach der Erfindung durch Haarverlängerungen nach Anspruch 1 und ein Verfahren nach Anspruch 5 sowie ein Haarverlängerungsset nach Anspruch 6 gelöst.

[0021] Die Erfindung betrifft allgemein Haarverlängerungen unter denen gegenständlich eine Vielzahl von Haaren zu verstehen ist, die an einem Ende gebündelt sind. Dieses Ende wird an dem Eigenhaar des Benutzers befestigt. Das gebündelte Ende der Haarverlängerungssträhne bildet ein biegsames, insbesondere aus Kunststoff bestehendes Trägerelement, durch welches die einzelnen Fremdhaare vereint sind. Die einzelnen Fremdhaare werden durch ein permanent haftendes Klebemittel an zumindest einer Seite des Trägerelements angebracht. Vorzugsweise weist dabei die Haarverlängerungssträhne an dem gebündelten Ende eine abgeflachte Oberflächenform auf.

[0022] In einer bevorzugten Ausgestaltung enthält der permanent haftende Klebstoff ein Polyurethan auf, vorzugsweise ein elastomeres Polyurethan. Weiterhin bevorzugt umfasst das Klebemittel Polyurethan auf Basis eines biogenen Polyol, bevorzugt auf der Basis von Pflanzenöl, beispielsweise Rizinusöl, Rapsöl, Sojaöl, Sonnenblumenöl und/oder Lingin.

[0023] In einer weiteren Ausgestaltung enthält das Trägerelement ein Polyurethan bzw. besteht hieraus, vorzugsweise ein elastomeres Polyurethan. Weiterhin bevorzugt umfasst das Klebemittel Polyurethan auf Basis eines biogenen Polyol, bevorzugt auf der Basis von Pflanzenöl, beispielsweise Rizinusöl, Rapsöl, Sojaöl, Sonnenblumenöl und/oder Lingin.

[0024] Das Trägerelement kann rechteckig, rund oder oval ausgestaltet sein. In einer weiteren Ausgestaltung weist das Trägerelement den oben genannten Klebstoff beidseitig auf. Vorzugsweise weist weiterhin die Haarverlängerung beidseitig Haare auf.

[0025] In einer weiteren Ausgestaltung ist vorgesehen, dass das Trägerelement dünner ist als die Klebstoffschicht, die einseitig oder beidseitig auf das Trägerelement aufgetragen ist. In einer weiteren Ausgestaltung ist das Material des Trägerelements gleich dem Material des Klebers, so dass vorzugsweise nach dem Befestigen der Haare am Trägerelement das Trägerelement und der Kleber nicht mehr unterscheidbar sind, besonders bevorzugt materialverbunden sind. Weiterhin ist bevorzugt, dass das Trägerelement aus dem Material des Klebstoffs besteht und sich insbesondere mit diesem dauerhaft verbindet oder vermischt.

[0026] In einer weiteren Ausführungsform ist vorgesehen, dass die Haarverlängerung ausschließlich aus den Haaren, dem Trägerelement und dem Kleber besteht.

[0027] Im Gegensatz zu den oben genannten Haarverlängerungsmethoden ist es bei dem vorgeschlagenen Verfahren nicht notwendig, an die Stelle, wo die einzelnen Fremdhaare miteinander verbunden sind, ein weiteres klebendes, durch Hitzeeinwirkung klebendes oder mechanisches Element anzubringen, an dem die Strähne dann an das Echthaar angebracht wird und dessen Vorhandensein später, nach Entfernen der Haarverlängerungssträhne, ihre Wiederverwendung verhindert.

[0028] Wie bereits ausgeführt, stellt das einzige Halteelement der erfindungsgegenständlichen Haarverlängerungssträhne das flexible Trägerelement dar, auf dessen Oberfläche die Fremdhaare haften.

[0029] Dieses flexible Trägerelement, das die einzelnen Fremdhaare zu einer Strähne bündelt und gleichzeitig das Element darstellt, an welchem die Haarverlängerung schließlich an das Echthaar befestigt wird, kann in seiner Länge variiert werden beziehungsweise mehr oder weniger gekürzt werden und zwar je nachdem, wie dick beziehungsweise breit die Fremdhaarsträhne ausfallen soll. Ebenso können die Längsseiten des Rechtecks der Trägerelementform an die individuellen Bedürfnisse angepasst werden, indem die Längsseiten verlängert werden, um auf der Innenseite des Trägerelements mehr Haare nebeneinander aufkleben zu können.

[0030] Eine der Ausführungsformen der vorgeschlagenen Erfindung besteht darin, dass an das biegsame Trägerelement in Form von verlängerten Breitseiten bandförmig verstärkte Fäden angebracht werden, die dazu dienen, das Trägerelement vorzugsweise in Längsrichtung weiter auszudehnen.

[0031] Die Fäden wirken insbesondere als Armierung, so dass das langgestreckte Trägerelement, auf dem die Haare befestigt sind, nicht reißt. Weiterhin ist in einer Ausgestaltung vorgesehen, dass die Fäden sich über das Trägerelement hinaus erstrecken und beispielsweise mit einer weiteren Haarverlängerung kombinierbar beziehungsweise verbindbar ist.

[0032] Wie erwähnt, ist auch das Verfahren zur Befestigung der Haarverlängerung an das Eigenhaar Gegenstand dieser Erfindung. Die Befestigung wird folgendermaßen durchgeführt:

[0033] Ein Teil der Haare oder eine Strähne des Haarverlängerungsträgers wird ausgesondert und zwar derart, dass die ausgewählte Innenseite des Kopfhaares offengelegt wird. Auf die Stelle des Trägerelements an der die Fremdhaare angebracht sind - dem Halteelement - wird ein Klebstoff auf Grundlage von Cyanoacrylat (Alkylcyanacrylat) aufgetragen. Sodann wird die mit Kleber bedeckte Fläche gegen die Innenseite der ausgewählten Haarpartie oder Haarsträhne des Kopfhaares gedrückt, um die Haarverlängerungen mittels der Wirkung des Klebstoffes an das Eigenhaar zu befestigen. Der Klebstoff hat aufgrund seiner Fähigkeit zur anionischen Polymerisation die Eigenschaft, schon bei geringer Konzentration von Hydroxid-lonen zu polymerisieren, die in der Regel schon in der Luftfeuchte gegeben ist. Daher ist er leicht verarbeitbar, solange er vor dem Auftrag von Luftfeuchtigkeit ferngehalten wird.

[0034] Dieses Befestigungsverfahren weist mehrere bedeutende Vorteile gegenüber der gegenwärtig üblichen Haarverlängerungsmethoden auf.

[0035] Zuerst funktioniert die Befestigung der Fremdhaare an das Eigenhaar ohne die Zuhilfenahme von Werkzeugen. Des Weiteren können die Haarverlängerungen dann abgenommen werden, wenn der Träger dies wünscht. Und zwar mittels eines Lösungsmittels, das dafür geeignet ist, das Klebemittel zu entfernen. Vorzugsweise wird zur Lösung des Klebstoffes auf Grundlage von Cyanoacrylat (Alkylcyanacrylat) ein Lösungsmittel verwendet, dass Aceton und/oder Butanon, vorzugsweise 2-Butanon umfasst. Weiterhin bevorzugt ist das Lösungsmittel derart gewählt, dass dieses den Kleber nicht löst, der das Fremdhaar am Trägerelement befestigt, besonders bevorzugt ist das Lösungsmittel derart gewählt, dass dieses Polyurethan nicht löst. Diese Methode ist sehr schonend und erlaubt darum auch ohne weiteres die Wiederverwendung der Haarverlängerungen, da der Kleber auf Grundlage von Cyanoacrylat vollständig von der Haarverlängerung beziehungsweise von dem Halteelement lösbar ist.

[0036] Ein weiterer Vorteil des erfindungsgegenständlichen Befestigungsverfahrens ist, dass die Befestigung der Fremdhaare an die Eigenhaare keine weiteren Verbindungselemente braucht, sondern die Haarverlängerungen direkt mit dem Eigenhaar verbunden werden und zwar auf der Innenseite der Eigenhaare, das heißt der Seite der Eigenhaare, die der Kopfhaut zugewandt sind, wenn sie schwerkraftbedingt nach unten hängen. Dadurch wird die Stelle der Befestigung der Haarverlängerung durch das Eigenhaar selbst verborgen.

[0037] Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen und aus der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele anhand der Zeichnungen.

Kurze Beschreibung der Zeichnungsfiguren



[0038] In den Zeichnungen zeigt:

[0039] Fig. 1 eine erfindungsgemäße Haarverlängerung in Form einer Einzelsträhne aus frontaler Perspektive,

[0040] Fig. 2 die Haarverlängerung aus Figur 1 in einer Seitenansicht,

[0041] Fig. 3 die Haarverlängerung aus Figur 1 in einer weiteren Seitenansicht,

[0042] Fig. 4 eine Variante der Durchführung der gegenständlichen Erfindung dar, in welcher das bandförmig verlängerte flexible Trägerelement über verstärkende Fäden verfügt und auf der gesamten Breite des Trägerelements Haare aufgeklebt sind und

[0043] Fig. 5-7 schematisch die einzelnen Schritte der erfindungsgemäßen Befestigungsmethode der Haarverlängerungen.

Beschreibung der Ausführungsarten



[0044] In den Figuren 1 und 4 ist die erfindungsgemäße Haarverlängerung 1 dargestellt. Die Haarverlängerung 1 weist ein biegsames Trägerelement 11 aus Kunststoff auf, das als Träger der Haarverlängerungssträhne 1 dient und auf dem die dafür vorgesehenen Haarspitzen 12 der Haarverlängerung 1 angebracht werden. Hierzu werden diese Haarspitzen 12 auf eine der Seiten des biegsamen Trägerelements 11 gelegt und mittels eines - nicht dargestellten - dauerhaften Klebstoffes an dem biegsamen Trägerelement 11 befestigt. Durch diese Art der Verbindung von Haarverlängerungssträhne 1 und biegsamen Trägerelement 11 erhält die Haarverlängerungssträhne 1 am Verbindungspunkt eine abgeflachte Form.

[0045] Auf der in den Figuren 1 bis 3 beispielhaft dargestellten Ausgestaltung hat das biegsame Trägerelement 11 ein kleines Format, da hier nur eine einzelne Haarsträhne 12 befestigt wird.

[0046] Bei dem in Figur 4 gezeigten Ausführungsbeispiel der Erfindung weist das biegsame Trägerelement 11 dagegen eine längliche Form auf. Dies kann zum Beispiel die Form eines durchgängigen Bandes sein, an dem der Länge nach eine von neben einander und/oder übereinander angeordneten Strähnen 12 gebildete Haarschicht befestigt ist.

[0047] Bei diesem Ausführungsbeispiel ist das biegsame Trägerelement 11 faserverstärkt und insbesondere in Längsrichtung von Verstärkungsfasern 13 durchzogen. Diese Verstärkungsfasern 13 beeinträchtigen die Flexibilität des Trägerelements 11 nicht, sind aber wegen der größeren Länge des Trägerelements hilfreich, um dem verlängerten Trägerelement 11 die notwendige Stabilität zu verleihen und so die Breite vergrößern zu können.

[0048] Das Verfahren zur Befestigung der vorhergehend beschriebenen Haarverlängerungen in dem Haar 2 einer Person wird nachfolgend anhand der schematischen Darstellungen der Figuren 5,6 und 7 verdeutlicht.

[0049] Bei dem Verfahren wird eine Strähne oder eine Haarreihe 21 des Haares 2 der Person 21 ausgesondert, wobei die innere Oberfläche 22 der Strähne oder Haarreihe 21 freigelegt wird. Dann wird ein für das Kleben von Haaren geeigneter Klebstoff 3 auf Grundlage von Cyanacrylat auf den Bereich der Haarverlängerung 1 aufgetragen, der mit dem haltgebenden biegsamen Trägerelement 11 verbunden ist. Die mit Klebstoff bedeckte Fläche der Haarverlängerung 1 wird dann gegen die innere Oberfläche 22 der separierten Haarsträhne oder Haarreihe 21 des Haares 2 der Person gedrückt. Die Befestigung der Haarverlängerung 1 mit dem Haar 2 der Person wird dann durch die Wirkung des Klebstoffes 3 erzielt.

[0050] Aus Figur 6 ist erkennbar, dass nach dem Anbringen der Haarverlängerungen 1 die Stelle, an der die Haarverlängerung 1 mit dem Haar 2 der Person verbunden wurde, durch das darüber hängende Eigenhaar 2 der Person verborgen werden kann.


Ansprüche

1. Haarverlängerung (1) zur Verlängerung von Echthaar einer Person in Form einer Vielzahl einzelner Fremdhaare (12) die an einem ihrer Enden gebündelt sind, wobei an dem gebündelten Ende der Haarverlängerung (1) die Haarverlängerung (1) an das Kopfhaar eines Anwenders anbringbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass die einzelnen Fremdhaare (12) durch ein biegsames Plättchen (11) aus Kunststoff gebündelt und hierdurch gehalten sind, wobei die Fremdhaare (12) der Haarverlängerung (1) auf zumindest einer Seite des biegsamen Plättchens (11) mittels eines permanent haftenden Klebstoffes befestigt sind und wobei an der Verbindungsstelle des biegsamen Plättchens (11) und der Fremdhaare (12) die Haarverlängerung (1) eine flache Oberflächenform aufweist.
 
2. Haarverlängerung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das die die Haarverlängerung (1) zusammenhaltende, biegsame Plättchen (11) als rechteckiger durchgehender Streifen ausgestaltet ist.
 
3. Haarverlängerung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass das als durchgehender Streifen ausgebildete, biegsame Plättchen (11) länglich mit einer Schmalseite und einer Längsseite ausgebildet ist und an seiner Längsseite über zur Versteifung dienende Fäden (13) verfügt.
 
4. Haarverlängerung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Plättchen (11) und/oder der permanent haftenden Klebstoff Polyurethan aufweist.
 
5. Verfahren zur Verlängerung von Echthaar durch Anbringen einer Haarverlängerung, insbesondere nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine Strähne (21) oder ein Teil des Haares (2) einer Person separiert wird, die Innenfläche (22) der separierten Haare oder Strähne (21) nach außen gekehrt offengelegt wird, ein zur Anwendung für Haare geeigneter Klebstoff (3) auf Grundlage von Cyanoacrylat auf die Stelle der Haarverlängerung (1) aufgetragen, die das biegsame, zum Zusammenhalt der einzelnen Fremdhaare bestimmten Plättchen (11) aufweist, die beklebte Fläche der Haarverlängerungssträhne (1) gegen die Innenfläche (22) der Strähne (21) oder der Haare des Benutzers zur Befestigung der Haarverlängerung (1) durch die Wirkung des Klebstoffs (3) gedrückt wird.
 
6. Haarverlängerungsset zur Durchführung des Verfahren zum Verlängern von Haaren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass es zumindest eine Haarverlängerung (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 4 und einem Klebstoff (3) auf Grundlage von Cyanoacrylat umfasst.
 
7. Haarverlängerungsset nach dem vorhergehenden Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass es Aceton und/oder Butanon aufweisendes Lösungsmittel umfasst.
 




Zeichnung



















Recherchenbericht









Recherchenbericht




Angeführte Verweise

IN DER BESCHREIBUNG AUFGEFÜHRTE DOKUMENTE



Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde ausschließlich zur Information des Lesers aufgenommen und ist nicht Bestandteil des europäischen Patentdokumentes. Sie wurde mit größter Sorgfalt zusammengestellt; das EPA übernimmt jedoch keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.

In der Beschreibung aufgeführte Patentdokumente