Technisches Gebiet
[0001] Die Erfindung betrifft eine Haarverlängerung und ein Befestigungsverfahren zum Verlängern
von Haaren. Beides dient dazu, eine unsichtbare Befestigung eines Haarteils, insbesondere
an dem Kopfhaar der Person zu erreichen. Insbesondere betrifft die Erfindung die Anbringung
derartiger Haarverlängerungen im professionellen Friseurbereich.
Stand der Technik
[0002] Derzeit ist es allgemein bekannt, zur Haarverlängerung überwiegend Haarsträhnen,
Echthaar oder Kunsthaar zu verwenden. Dies wird an dem Kopfhaar der Person befestigt,
damit um deren Eigenhaar länger oder fülliger erscheint. In diesem Zusammenhang sind
unterschiedliche Haarverlängerungen und Befestigungsverfahren bekannt.
[0003] Bei Haarverlängerungen können die Haarsträhnen durch Hitze mit dem Eigenhaar verbunden
werden. Hierbei werden die einzuarbeitenden einzelnen Haare an ihren Spitzen durch
Keratin, thermoplastischen Kunstharz oder einen anderen hitzereaktiven Stoff zu jeweils
einer Haarsträhne verbunden. Diese Strähnen werden dann mittels einer Wärmezange oder
Klammer, die gleichzeitig Druck und Hitze abgeben kann, am Eigenhaar fixiert.
[0004] Eine solche Haarverlängerung und das zugehörige Befestigungsverfahren zusammen mit
den notwendigen Werkzeugen sind in der
EP 98 830 205 A1 beschrieben. Dieses Verfahren beinhaltet das Auftragen einer bestimmten Menge eines
flüssigen, thermoplastischen Harzes auf die Spitzen eines Haarbündels. Wenn die Haarspitzen
mit dem Harz in Berührung kommen, werden diese zwischen einer konkaven Oberfläche
und einer entsprechenden konvexen Oberfläche zusammengedrückt und anschließend wieder
entformt, so dass sie nachfolgend ein Fingernagel-ähnliches, konkaves Trägerelement
bilden. Dieser konkave Bereich erstarrt, sobald das Kunstharz erkaltet.
[0005] In der internationalen Patentanmeldung
PCT/IB2003/000165 wird eine Befestigungsmethode von Haarverlängerungen beschrieben, die mit einer Zange
durchgeführt wird. Diese verfügt einerseits über wenigstens eine feste Backe und andererseits
über ein bewegliches Element, das dazu dient, Druck auf das feste Element auszuüben.
Das bewegliche Element wird mit einer Pneumatikvorrichtung gesteuert, so dass durch
eine hinreichende Druckerzeugung das feste Backenelement die Halterungen der Haarverlängerungssträhnen
in das Eigenhaar einpresst.
[0006] Es sind mechanische Haarverlängerungsmethoden bekannt, bei denen mittels mechanischer
Halteelemente Strähnen an das Eigenhaar befestigt werden. Dazu eignen sich zum Beispiel
Ringe, Clips, Fäden, Klammern, Thermo-Schrumpfschläuche oder ähnliche Befestigungselemente.
Die
ES 2237331 A1 beschreibt ein solches mechanisches Verfahren, sowie die zur Befestigung der Haarverlängerungen
notwendigen Hilfsmittel. Das betreffende Set beinhaltet ein Element, durch das die
Eigenhaarsträhne gezogen wird, auf welcher die Haarverlängerungssträhne angebracht
werden soll. Weiter enthält das Set ringförmige Elemente zur Befestigung nach Art
von Unterlegscheiben. Diese sind sehr biegsam und haltbar. Schließlich umfasst das
Haarverlängerungsset ein zangenartiges, druckerzeugendes Werkzeug, sowie Verlängerungshaarsträhnen.
[0007] Die Technik zur Befestigung der Haarverlängerung funktioniert wie folgt: Zunächst
wird der Bereich in dem die Haarverlängerung angebracht werden soll, freigelegt und
eventuelle Rückstände entfernt. Sodann wird die Eigenhaarsträhne, auf der die Haarverlängerung
angebracht werden soll, ausgesucht. Diese wird dann durch den Ring geschoben, sodass
das scheibenartige Element kurz über den Haarwurzeln liegt. Die Zange wird in geöffnetem
Zustand mit einer Backe unter die ausgesuchte Eigenhaarsträhne geschoben und zwar
so, dass der Druckpunkt unter dem durch die Strähne gezogenen Ring liegt. Daraufhin
wird die Haarverlängerungssträhne durch den Ring eingeführt. Mit dem anderen Ende
der Zange wird nun auf den Ring gedrückt, durch welchen sowohl die Echthaarsträhne
als auch die Fremdhaarsträhne eingeführt worden sind, und die Unterbelegscheibe mitsamt
Haarverlängerung so an der Eigenhaarsträhne befestigt. Falls ein Teil der Haarverlängerungssträhne
des zusammengedrückten Ringes überhängen sollte, ist der Teil abzuschneiden.
[0008] Die
ES 1048116 U beschreibt eine Haarverlängerung, die durch eine Webband hergestellt wird. Dabei
handelt es sich um ein ovales Band mit einem gewebten Rand, auf den Haare aus Echthaar
aufgenäht sind. Der Saum des Bandes besteht aus einer verschlossenen Kontur, die zwei
sich gegenüberliegende Teile abgrenzt. Auf eines der Teile ist durch Einweben ein
Haar-Clip befestigt, über den dann die Haarverlängerungssträhne befestigt wird.
[0009] Die
ES 1056533 U beschreibt eine Haarverlängerung, die in Form eines Haarbündels, oder eines Haarzopfes
ausgebildet ist, an dessen einem Ende ein Befestigungselement vorgesehen ist, durch
das das Haarteil an dem Eigenhaar des Benutzers befestigt wird. Das in dem Gebrauchsmuster
beschriebene Verfahren zeichnet sich dadurch aus, dass ein weiteres Haarbündel hinzugefügt
werden kann, das an demjenigen Ende herausragt, an dem das Befestigungselement integriert
ist. Dieses zusätzliche Haarteil kann über das Eigenhaar eingeknotet werden, im Idealfall
über dem oberen Teil der Haarverlängerung.
[0010] Die
ES 1064500 U beschreibt eine Haarverlängerung mittels einer Methode, die sich dadurch auszeichnet,
dass ein Teil auf dem Haare eingewebt sind, in dem Echthaar befestigt wird. Dies geschieht
mittels einer Reihe von kleinen hohlen Zylinderchen, die auf der Innenseite einer
Befestigungszone angebracht sind und in welche das Haar dann eingebunden wird. Gleichzeitig
befinden sich in diesen Zylinderchen abnehmbare Elemente zur Einfädelung.
[0011] Schließlich findet sich in der
ES 1065775 U eine Beschreibung über eine mechanische Haarverlängerungsmethode mittels Ringen zur
Befestigung. Dabei wird sowohl eine Echthaarsträhne als auch eine Haarverlängerungssträhne
durch diesen Ring gezogen und sodann der Ring mittels einer Zange zusammengedrückt,
so dass er umknickt. Dadurch vereinen sich Echt- und Fremdhaarsträhne. Die Methode
weist als Besonderheit auf, dass der Ring mittels Innenoberfläche das Haar zusammenhält
sobald er zerdrückt wird.
[0012] Es gibt auch Haarverlängerungstechniken, bei denen die Haare zwar auf mechanische
Weise befestigt werden, dies jedoch mittels Hitzeeinwirkung. Ein Beispiel für diese
Art der Haarverlängerung findet sich in der internationalen Patentanmeldung
PCT/ES 1996/00189. Dort wird eine Technik beschrieben, bei welcher die Haarverlängerungssträhne mit
einer Strähne des Eigenhaares verknotet wird. Der Knoten wird durch ein Rohr geschützt,
welcher die Eigenschaft besitzt sich bei Hitzeeinwirkung zusammenzuziehen. Das Röhrchen
wird mittels eines eigens dafür entwickelten Apparates angebracht.
[0013] Schließlich sind auch selbstklebende Verfahren der Haarverlängerung bekannt, bei
denen doppelseitige Klebebänder zur Befestigung verwendet werden. Auf der einen Seite
werden die Haarverlängerungen angebracht, während auf der anderen Seite die Klebefolie
an dem Echthaar befestigt wird. Die
ES 232642 und die
EP 175 960 beschreiben in diese abnehmbaren und wiederverwendbaren Verlängerungen von Haaren
und Strähnen zum Selbstanbringen ohne chemische Substanzen. Diese Art der Haarverlängerung
enthält eine Haftmittel aus Polyurethan, eine Reihe von Haaren zum Anbringen auf der
linken Seite und eine Reihe von Haaren zur Befestigung auf der rechten Seite des Hinterkopfes.
Zudem enthält das Set Ersatzhaare zum Selbermachen sowie ein rechteckiges doppelseitiges
selbstklebendes Band, das durchsichtig ist. Auf der einen Seite ist dieses vollständig
mit Polyurethan bedeckt. Über diese Seite ist eine Schutzfolie angebracht.
[0014] Ein Nachteil der oben erwähnten Verfahren besteht darin, dass beim Anbringen von
Haarverlängerungen mittels Wärmeeinwirkung die Verwendung einer Zange oder einer Klemmbacke
Notwendig ist. Denn nur durch die Zuhilfenahme solcher Werkzeuge wird genügend Druck
und Wärme bereit gestellt, damit das wärmeempfindliche Produkt zum Schmelzen gebracht
und somit die Befestigung der Haarverlängerung an das Eigenhaar erreicht wird. Der
Gebrauch der Wärmezangen ist allerdings mit zusätzlichen Kosten verbunden und erfordert
eine entsprechende Erfahrung und Fachkenntnis auf Seiten desjenigen, der die Befestigung
der Haarverlängerungen durchführt, da er gleichzeitig das Echthaar bearbeiten, die
Haarverlängerung anbringen und die Geräte bedienen können muss. Die Haarverlängerung
mittels Wärme erfordert daher Erfahrung und Kenntnis, um die Produkte mit der Wärmezange
gerade so lange zu bearbeiten, bis der Schmelzpunkt erreicht ist, ohne dass dabei
das Eigenhaar oder die Haarverlängerung versengt würde.
[0015] Ein weiterer Nachteil der Wärmetechnik ist, dass bereits durch bloßes Hinsehen die
Stelle ausgemacht werden kann, an denen das Eigenhaar mit der Haarverlängerung verbunden
worden ist, nämlich dort wo das Kopfhaar in dem eingeschweißten Material steckt.
[0016] Die Anbringung von Haarverlängerungen mittels mechanischer Befestigungen wiederum
erweist sich als vergleichsweise langsam und aufwendig und birgt zudem den Nachteil,
dass die Ringe, Metallhülsen, Clips oder andere Befestigungselemente ebenfalls sichtbar
sind und beim Liegen oder Tragen von Kopfbedeckungen unangenehm drücken.
[0017] Thermische Haarverlängerungsmethoden erweisen sich dagegen als einfacher in der Anwendung.
Allerdings ist die Verbindung von Eigenhaar und Fremdhaarsträhne wesentlich empfindlicher.
Dies führt zu einer kürzeren Haltbarkeitsdauer der Haarverlängerungen. Folglich muss
sie im Vergleich zu den anderen Verfahren in kürzerer Zeit entfernt und erneuert werden.
Zudem ist auch hier die Bonding-Stelle teilweise zu sehen und damit auch zu sehen,
dass die jeweilige Person Haarverlängerungen trägt.
[0018] Schließlich haben die bekannten Verfahren den Nachteil, dass die Verbindung entweder
nicht fest und dauerhaft genug ist oder dass die eingeklebten Strähnen nicht mehr
aus dem Haar gelöst werden können, ob abgeschnitten zu werden. Da die Strähnen jedoch
an Echthaar befestigt werden, wachsen sie mit der Zeit aus dem unsichtbaren Bereich
heraus und müssen erneut befestigt werden, wobei die ursprüngliche Verbindung in der
Regel nicht mehr verwendet werden kann, so dass entweder die Strähne nicht mehr benutzt
werden kann oder gekürzt werden müsste, was aber meist nicht gewünscht ist.
Kurzbeschreibung der Erfindung
[0019] Aufgabe der Erfindung ist es daher, ein Verfahren zur Haarverlängerung zu schaffen,
das einerseits das Befestigen der Haarverlängerungen an das Echthaar vereinfacht und
andererseits eine möglichst unauffällige Verbindung schafft. Eine weitere Aufgabe
der Erfindung besteht darin, eine wiederlösbare, aber für die Tragedauer bis zum Herauswachsen
der Verbindungsstelle aus dem Echthaarbereich feste Verbindung mit dem Echthaar zu
schaffen.
[0020] Diese Aufgabe wird nach der Erfindung durch Haarverlängerungen nach Anspruch 1 und
ein Verfahren nach Anspruch 5 sowie ein Haarverlängerungsset nach Anspruch 6 gelöst.
[0021] Die Erfindung betrifft allgemein Haarverlängerungen unter denen gegenständlich eine
Vielzahl von Haaren zu verstehen ist, die an einem Ende gebündelt sind. Dieses Ende
wird an dem Eigenhaar des Benutzers befestigt. Das gebündelte Ende der Haarverlängerungssträhne
bildet ein biegsames, insbesondere aus Kunststoff bestehendes Trägerelement, durch
welches die einzelnen Fremdhaare vereint sind. Die einzelnen Fremdhaare werden durch
ein permanent haftendes Klebemittel an zumindest einer Seite des Trägerelements angebracht.
Vorzugsweise weist dabei die Haarverlängerungssträhne an dem gebündelten Ende eine
abgeflachte Oberflächenform auf.
[0022] In einer bevorzugten Ausgestaltung enthält der permanent haftende Klebstoff ein Polyurethan
auf, vorzugsweise ein elastomeres Polyurethan. Weiterhin bevorzugt umfasst das Klebemittel
Polyurethan auf Basis eines biogenen Polyol, bevorzugt auf der Basis von Pflanzenöl,
beispielsweise Rizinusöl, Rapsöl, Sojaöl, Sonnenblumenöl und/oder Lingin.
[0023] In einer weiteren Ausgestaltung enthält das Trägerelement ein Polyurethan bzw. besteht
hieraus, vorzugsweise ein elastomeres Polyurethan. Weiterhin bevorzugt umfasst das
Klebemittel Polyurethan auf Basis eines biogenen Polyol, bevorzugt auf der Basis von
Pflanzenöl, beispielsweise Rizinusöl, Rapsöl, Sojaöl, Sonnenblumenöl und/oder Lingin.
[0024] Das Trägerelement kann rechteckig, rund oder oval ausgestaltet sein. In einer weiteren
Ausgestaltung weist das Trägerelement den oben genannten Klebstoff beidseitig auf.
Vorzugsweise weist weiterhin die Haarverlängerung beidseitig Haare auf.
[0025] In einer weiteren Ausgestaltung ist vorgesehen, dass das Trägerelement dünner ist
als die Klebstoffschicht, die einseitig oder beidseitig auf das Trägerelement aufgetragen
ist. In einer weiteren Ausgestaltung ist das Material des Trägerelements gleich dem
Material des Klebers, so dass vorzugsweise nach dem Befestigen der Haare am Trägerelement
das Trägerelement und der Kleber nicht mehr unterscheidbar sind, besonders bevorzugt
materialverbunden sind. Weiterhin ist bevorzugt, dass das Trägerelement aus dem Material
des Klebstoffs besteht und sich insbesondere mit diesem dauerhaft verbindet oder vermischt.
[0026] In einer weiteren Ausführungsform ist vorgesehen, dass die Haarverlängerung ausschließlich
aus den Haaren, dem Trägerelement und dem Kleber besteht.
[0027] Im Gegensatz zu den oben genannten Haarverlängerungsmethoden ist es bei dem vorgeschlagenen
Verfahren nicht notwendig, an die Stelle, wo die einzelnen Fremdhaare miteinander
verbunden sind, ein weiteres klebendes, durch Hitzeeinwirkung klebendes oder mechanisches
Element anzubringen, an dem die Strähne dann an das Echthaar angebracht wird und dessen
Vorhandensein später, nach Entfernen der Haarverlängerungssträhne, ihre Wiederverwendung
verhindert.
[0028] Wie bereits ausgeführt, stellt das einzige Halteelement der erfindungsgegenständlichen
Haarverlängerungssträhne das flexible Trägerelement dar, auf dessen Oberfläche die
Fremdhaare haften.
[0029] Dieses flexible Trägerelement, das die einzelnen Fremdhaare zu einer Strähne bündelt
und gleichzeitig das Element darstellt, an welchem die Haarverlängerung schließlich
an das Echthaar befestigt wird, kann in seiner Länge variiert werden beziehungsweise
mehr oder weniger gekürzt werden und zwar je nachdem, wie dick beziehungsweise breit
die Fremdhaarsträhne ausfallen soll. Ebenso können die Längsseiten des Rechtecks der
Trägerelementform an die individuellen Bedürfnisse angepasst werden, indem die Längsseiten
verlängert werden, um auf der Innenseite des Trägerelements mehr Haare nebeneinander
aufkleben zu können.
[0030] Eine der Ausführungsformen der vorgeschlagenen Erfindung besteht darin, dass an das
biegsame Trägerelement in Form von verlängerten Breitseiten bandförmig verstärkte
Fäden angebracht werden, die dazu dienen, das Trägerelement vorzugsweise in Längsrichtung
weiter auszudehnen.
[0031] Die Fäden wirken insbesondere als Armierung, so dass das langgestreckte Trägerelement,
auf dem die Haare befestigt sind, nicht reißt. Weiterhin ist in einer Ausgestaltung
vorgesehen, dass die Fäden sich über das Trägerelement hinaus erstrecken und beispielsweise
mit einer weiteren Haarverlängerung kombinierbar beziehungsweise verbindbar ist.
[0032] Wie erwähnt, ist auch das Verfahren zur Befestigung der Haarverlängerung an das Eigenhaar
Gegenstand dieser Erfindung. Die Befestigung wird folgendermaßen durchgeführt:
[0033] Ein Teil der Haare oder eine Strähne des Haarverlängerungsträgers wird ausgesondert
und zwar derart, dass die ausgewählte Innenseite des Kopfhaares offengelegt wird.
Auf die Stelle des Trägerelements an der die Fremdhaare angebracht sind - dem Halteelement
- wird ein Klebstoff auf Grundlage von Cyanoacrylat (Alkylcyanacrylat) aufgetragen.
Sodann wird die mit Kleber bedeckte Fläche gegen die Innenseite der ausgewählten Haarpartie
oder Haarsträhne des Kopfhaares gedrückt, um die Haarverlängerungen mittels der Wirkung
des Klebstoffes an das Eigenhaar zu befestigen. Der Klebstoff hat aufgrund seiner
Fähigkeit zur anionischen Polymerisation die Eigenschaft, schon bei geringer Konzentration
von Hydroxid-lonen zu polymerisieren, die in der Regel schon in der Luftfeuchte gegeben
ist. Daher ist er leicht verarbeitbar, solange er vor dem Auftrag von Luftfeuchtigkeit
ferngehalten wird.
[0034] Dieses Befestigungsverfahren weist mehrere bedeutende Vorteile gegenüber der gegenwärtig
üblichen Haarverlängerungsmethoden auf.
[0035] Zuerst funktioniert die Befestigung der Fremdhaare an das Eigenhaar ohne die Zuhilfenahme
von Werkzeugen. Des Weiteren können die Haarverlängerungen dann abgenommen werden,
wenn der Träger dies wünscht. Und zwar mittels eines Lösungsmittels, das dafür geeignet
ist, das Klebemittel zu entfernen. Vorzugsweise wird zur Lösung des Klebstoffes auf
Grundlage von Cyanoacrylat (Alkylcyanacrylat) ein Lösungsmittel verwendet, dass Aceton
und/oder Butanon, vorzugsweise 2-Butanon umfasst. Weiterhin bevorzugt ist das Lösungsmittel
derart gewählt, dass dieses den Kleber nicht löst, der das Fremdhaar am Trägerelement
befestigt, besonders bevorzugt ist das Lösungsmittel derart gewählt, dass dieses Polyurethan
nicht löst. Diese Methode ist sehr schonend und erlaubt darum auch ohne weiteres die
Wiederverwendung der Haarverlängerungen, da der Kleber auf Grundlage von Cyanoacrylat
vollständig von der Haarverlängerung beziehungsweise von dem Halteelement lösbar ist.
[0036] Ein weiterer Vorteil des erfindungsgegenständlichen Befestigungsverfahrens ist, dass
die Befestigung der Fremdhaare an die Eigenhaare keine weiteren Verbindungselemente
braucht, sondern die Haarverlängerungen direkt mit dem Eigenhaar verbunden werden
und zwar auf der Innenseite der Eigenhaare, das heißt der Seite der Eigenhaare, die
der Kopfhaut zugewandt sind, wenn sie schwerkraftbedingt nach unten hängen. Dadurch
wird die Stelle der Befestigung der Haarverlängerung durch das Eigenhaar selbst verborgen.
[0037] Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen
und aus der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele anhand der
Zeichnungen.
Kurze Beschreibung der Zeichnungsfiguren
[0038] In den Zeichnungen zeigt:
[0039] Fig. 1 eine erfindungsgemäße Haarverlängerung in Form einer Einzelsträhne aus frontaler
Perspektive,
[0040] Fig. 2 die Haarverlängerung aus Figur 1 in einer Seitenansicht,
[0041] Fig. 3 die Haarverlängerung aus Figur 1 in einer weiteren Seitenansicht,
[0042] Fig. 4 eine Variante der Durchführung der gegenständlichen Erfindung dar, in welcher
das bandförmig verlängerte flexible Trägerelement über verstärkende Fäden verfügt
und auf der gesamten Breite des Trägerelements Haare aufgeklebt sind und
[0043] Fig. 5-7 schematisch die einzelnen Schritte der erfindungsgemäßen Befestigungsmethode
der Haarverlängerungen.
Beschreibung der Ausführungsarten
[0044] In den Figuren 1 und 4 ist die erfindungsgemäße Haarverlängerung 1 dargestellt. Die
Haarverlängerung 1 weist ein biegsames Trägerelement 11 aus Kunststoff auf, das als
Träger der Haarverlängerungssträhne 1 dient und auf dem die dafür vorgesehenen Haarspitzen
12 der Haarverlängerung 1 angebracht werden. Hierzu werden diese Haarspitzen 12 auf
eine der Seiten des biegsamen Trägerelements 11 gelegt und mittels eines - nicht dargestellten
- dauerhaften Klebstoffes an dem biegsamen Trägerelement 11 befestigt. Durch diese
Art der Verbindung von Haarverlängerungssträhne 1 und biegsamen Trägerelement 11 erhält
die Haarverlängerungssträhne 1 am Verbindungspunkt eine abgeflachte Form.
[0045] Auf der in den Figuren 1 bis 3 beispielhaft dargestellten Ausgestaltung hat das biegsame
Trägerelement 11 ein kleines Format, da hier nur eine einzelne Haarsträhne 12 befestigt
wird.
[0046] Bei dem in Figur 4 gezeigten Ausführungsbeispiel der Erfindung weist das biegsame
Trägerelement 11 dagegen eine längliche Form auf. Dies kann zum Beispiel die Form
eines durchgängigen Bandes sein, an dem der Länge nach eine von neben einander und/oder
übereinander angeordneten Strähnen 12 gebildete Haarschicht befestigt ist.
[0047] Bei diesem Ausführungsbeispiel ist das biegsame Trägerelement 11 faserverstärkt und
insbesondere in Längsrichtung von Verstärkungsfasern 13 durchzogen. Diese Verstärkungsfasern
13 beeinträchtigen die Flexibilität des Trägerelements 11 nicht, sind aber wegen der
größeren Länge des Trägerelements hilfreich, um dem verlängerten Trägerelement 11
die notwendige Stabilität zu verleihen und so die Breite vergrößern zu können.
[0048] Das Verfahren zur Befestigung der vorhergehend beschriebenen Haarverlängerungen in
dem Haar 2 einer Person wird nachfolgend anhand der schematischen Darstellungen der
Figuren 5,6 und 7 verdeutlicht.
[0049] Bei dem Verfahren wird eine Strähne oder eine Haarreihe 21 des Haares 2 der Person
21 ausgesondert, wobei die innere Oberfläche 22 der Strähne oder Haarreihe 21 freigelegt
wird. Dann wird ein für das Kleben von Haaren geeigneter Klebstoff 3 auf Grundlage
von Cyanacrylat auf den Bereich der Haarverlängerung 1 aufgetragen, der mit dem haltgebenden
biegsamen Trägerelement 11 verbunden ist. Die mit Klebstoff bedeckte Fläche der Haarverlängerung
1 wird dann gegen die innere Oberfläche 22 der separierten Haarsträhne oder Haarreihe
21 des Haares 2 der Person gedrückt. Die Befestigung der Haarverlängerung 1 mit dem
Haar 2 der Person wird dann durch die Wirkung des Klebstoffes 3 erzielt.
[0050] Aus Figur 6 ist erkennbar, dass nach dem Anbringen der Haarverlängerungen 1 die Stelle,
an der die Haarverlängerung 1 mit dem Haar 2 der Person verbunden wurde, durch das
darüber hängende Eigenhaar 2 der Person verborgen werden kann.
1. Haarverlängerung (1) zur Verlängerung von Echthaar einer Person in Form einer Vielzahl
einzelner Fremdhaare (12) die an einem ihrer Enden gebündelt sind, wobei an dem gebündelten
Ende der Haarverlängerung (1) die Haarverlängerung (1) an das Kopfhaar eines Anwenders
anbringbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass die einzelnen Fremdhaare (12) durch ein biegsames Plättchen (11) aus Kunststoff gebündelt
und hierdurch gehalten sind, wobei die Fremdhaare (12) der Haarverlängerung (1) auf
zumindest einer Seite des biegsamen Plättchens (11) mittels eines permanent haftenden
Klebstoffes befestigt sind und wobei an der Verbindungsstelle des biegsamen Plättchens
(11) und der Fremdhaare (12) die Haarverlängerung (1) eine flache Oberflächenform
aufweist.
2. Haarverlängerung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das die die Haarverlängerung (1) zusammenhaltende, biegsame Plättchen (11) als rechteckiger
durchgehender Streifen ausgestaltet ist.
3. Haarverlängerung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass das als durchgehender Streifen ausgebildete, biegsame Plättchen (11) länglich mit
einer Schmalseite und einer Längsseite ausgebildet ist und an seiner Längsseite über
zur Versteifung dienende Fäden (13) verfügt.
4. Haarverlängerung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Plättchen (11) und/oder der permanent haftenden Klebstoff Polyurethan aufweist.
5. Verfahren zur Verlängerung von Echthaar durch Anbringen einer Haarverlängerung, insbesondere
nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine Strähne (21) oder ein Teil des Haares (2) einer Person separiert wird, die Innenfläche
(22) der separierten Haare oder Strähne (21) nach außen gekehrt offengelegt wird,
ein zur Anwendung für Haare geeigneter Klebstoff (3) auf Grundlage von Cyanoacrylat
auf die Stelle der Haarverlängerung (1) aufgetragen, die das biegsame, zum Zusammenhalt
der einzelnen Fremdhaare bestimmten Plättchen (11) aufweist, die beklebte Fläche der
Haarverlängerungssträhne (1) gegen die Innenfläche (22) der Strähne (21) oder der
Haare des Benutzers zur Befestigung der Haarverlängerung (1) durch die Wirkung des
Klebstoffs (3) gedrückt wird.
6. Haarverlängerungsset zur Durchführung des Verfahren zum Verlängern von Haaren nach
Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass es zumindest eine Haarverlängerung (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 4 und einem
Klebstoff (3) auf Grundlage von Cyanoacrylat umfasst.
7. Haarverlängerungsset nach dem vorhergehenden Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass es Aceton und/oder Butanon aufweisendes Lösungsmittel umfasst.