[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung und ein Verfahren zum Auslegen von Druckprodukten
aus einer sattelförmigen, einen First aufweisenden Auflage, auf der die Druckprodukte
zunächst rittlings aufliegend mittels Förderelementen in einer Förderrichtung einem
Auslagebereich der sattelförmigen Auflage zugeführt und schliesslich mittels zumindest
eines Greifelements aus dem Auslagebereich entnommen werden, wobei zumindest im Auslagebereich
zwei Auflageteile der sattelförmigen Auflage beabstandet zueinander und zwischen sich
einen in Förderrichtung verlaufenden Spalt bildend angeordnet sind.
[0002] Derartige Vorrichtungen und Verfahren sind bekannt und werden zumeist in Sammelheftern
realisiert. Dabei handelt es sich um Maschinen, bei denen gefalzte Druckbogen mittels
mehrerer Anleger nacheinander auf einer sattelförmigen Auflage abgelegt, zu Druckprodukten
zusammentragen und geheftet werden. Die Druckprodukte werden anschließend an eine
Einrichtung zur Weiterverarbeitung, beispielsweise eine Schneidvorrichtung, übergeben.
Der Transport der Druckbogen erfolgt beim Sammelhefter zumindest im Bereich seiner
Heftvorrichtung häufig mit einer aus zwei einzelnen, beabstandet voneinander und parallel
zueinander angeordneten Sammelketten bestehenden, sogenannten Doppelsammelkette. Bei
mit einer solchen Doppelsammelkette ausgestatteten Sammelheftern wird das Druckprodukt
im Bereich eines zwischen den beiden Ketten bestehenden Freiraums geheftet. An der
Doppelsammelkette sind als Mitnehmer ausgebildete Förderelemente angeordnet, welche
die rittlings auf der sattelförmigen Auflage aufliegenden Druckbogen bzw. Druckprodukte
durch den Sammelhefter transportieren.
[0003] Weiterhin sind Lösungen bekannt, bei denen statt einer Doppelsammelkette lediglich
eine einzige, die Förderelemente tragende Sammelkette Verwendung findet, welche gemeinsam
mit einem im Wesentlichen parallel dazu angeordneten Auflagenteil die sattelförmige
Auflage bildet. Schliesslich sind auch Lösungen bekannt, bei denen die sattelförmige
Auflage durch zwei parallel zueinander angeordnete Auflagenteile gebildet wird, während
die Druckprodukte mittels ausserhalb der sattelförmigen Auflage angeordneter Förderelemente
auf der sattelförmigen Auflage transportiert werden. Unabhängig von der Ausbildung
der sattelförmigen Auflage sollen die Druckbogen bzw. Druckprodukte so schonend wie
möglich transportiert und zur jeweiligen Weiterverarbeitungseinrichtung ausgelegt
werden, wozu bereits eine Reihe von Vorrichtungen und Verfahren entwickelt worden
sind.
[0004] So offenbart die
EP1072546 A1 eine Vorrichtung bei der eine einen First aufweisende, sattelförmige Auflage in ihrem
Auslagebereich abgesenkt wird. Die Druckprodukte werden auf ein in diesem Bereich
in einem zwischen den Auflageteilen der sattelförmigen Auflage verlaufenden Spalt
angeordnetes, feststehendes und im Wesentlichen mit einer bis in den Auslagebereich
verlängerten Firstlinie fluchtendes Schwert geschoben und von dort mittels Greifelementen
zu einer Weiterverarbeitungseinrichtung ausgelegt.
[0005] Die
US2005/0225023 A1 betrifft eine Vorrichtung zum Transport von gehefteten, aus Druckbogen bestehenden
Druckprodukten. Die Vorrichtung umfasst eine mit einem First ausgestattete, sattelförmige
Auflage, auf der die Druckprodukte von Mitnehmern transportiert werden und eine mit
als Schwerter ausgebildeten, aktiven Elementen ausgestattete Kette, welche in einem
Auslagebereich in einen Spalt der sattelförmigen Auflage, diesen von unten nach oben
durchgreifend einfährt. Dabei werden die Druckprodukte über eine bis in den Auslagebereich
verlängerte Firstlinie angehoben, somit von der sattelförmigen Auflage abgehoben und
für eine Weitergabe an einen rotierenden Arm positioniert. Das Abheben wird ausgeführt,
um ein leichteres Greifen der Druckprodukte zu ermöglichen. Dabei entsteht das Problem,
dass die Druckprodukte durch die Greifelemente genau im Spalt zwischen zwei Schwertern
ergriffen werden müssen, damit keine unerwünschten Markierungen auf dem Druckprodukten
hinterlassen werden. Folglich ist die Steuerung der Vorrichtung kompliziert, da die
die Druckprodukte auf der sattelförmigen Auflage transportierenden Förderelemente,
die die Schwerter tragende Kette und die Greifelemente zu diesem Zweck sehr genau
synchronisiert werden müssen.
[0006] Daher besteht die Aufgabe der Erfindung darin, eine kostengünstige Vorrichtung und
ein entsprechendes Verfahren zum schonenden Auslegen von Druckprodukten aus einer
sattelförmigen Auflage aufzuzeigen.
[0007] Diese Aufgabe wird durch eine Vorrichtung und ein Verfahren zum Auslegen von Druckprodukten
aus einer sattelförmigen Auflage gemäss den Merkmalen der unabhängigen Ansprüche gelöst.
[0008] Die erfindungsgemässe Vorrichtung weist zumindest zwei den Spalt des Auslagebereichs
durchgreifbar ausgebildete, um jeweils eine in Förderrichtung beabstandet voneinander
angeordnete, ortsfeste Drehachse rotierbare Scheiben auf, welche zum kontinuierlichen
Abheben der Druckprodukte aus dem Auslagebereich der sattelförmigen Auflage während
ihrer Rotation um die Drehachse zeitweise über eine bis in den Auslagebereich verlängerte
Firstlinie der sattelförmigen Auflage hinausragbar ausgebildet sind.
[0009] In einer ersten Ausführungsform der Vorrichtung sind die Scheiben im Wesentlichen
gleich gross ausgebildet und derart ausgestaltet, dass ein oberster Umfangspunkt jeder
Scheibe um einen gleichen Abstand über die bis in den Auslagebereich verlängerte Firstlinie
der sattelförmigen Auflage hinausragbar ausgebildet ist.
[0010] In einer weiteren Ausführungsform der Vorrichtung ist ein Abstand zwischen der Drehachse
und einem jeweils obersten Umfangspunkt der Scheiben winkelabhängig, wobei die Scheiben
zumindest in einem Umfangsbereich jeweils im Wesentlichen spiralförmig ausgebildet
sind.
[0011] Die erfindungsgemässe Vorrichtung kommt insbesondere in einem Sammelhefter zum Einsatz.
[0012] Beim erfindungsgemässen Verfahren werden die Druckprodukte im Auslagebereich jeweils
durch mindestens zwei den Spalt durchgreifende, mit jeweils einer in Förderrichtung
beabstandet zueinander angeordneten, ortsfesten Drehachse ausgestattete, rotierende
Scheiben kontinuierlich von der sattelförmigen Auflage in Richtung des zumindest einen
Greifelements abgehoben.
[0013] Die Vorrichtung und das Verfahren schaffen die Möglichkeit, die Druckprodukte schonend
von der sattelförmigen Auflage abzuheben und sie damit für eine entsprechende Entnahme
vorzubereiten.
[0014] Ausserdem erlaubt die erfindungsgemässe Vorrichtung eine Einsparung einiger Elemente.
Bezug nehmend auf
US2005/0225023 A1 ist beispielsweise die zweite Kette mit den dazugehörigen Elementen, wie z.B. den
Schwertern, nicht mehr notwendig. Als Folge werden die Kosten für die Herstellung
und Instandhaltung der Vorrichtung und insbesondere des gesamten Sammelhefters reduziert.
[0015] Ausgewählte Ausführungsformen der Erfindung ergeben sich aus den abhängigen Ansprüchen
und werden in der nachfolgenden Beschreibung mit Hilfe der im Folgenden beschriebenen
Figuren und Beispiele detailliert erläutert. Dabei zeigen:
- Fig. 1
- eine perspektivische Ansicht einer erfindungsgemässen Vorrichtung,
- Fig. 2
- eine Seitenansicht einer erfindungsgemässen Vorrichtung in einer ersten Momentaufnahme,
mit einem im Auslagebereich ankommenden Druckprodukt,
- Fig. 3
- eine Seitenansicht einer erfindungsgemässen Vorrichtung in einer zweiten Momentaufnahme,
zum Zeitpunkt eines ersten Kontakts der Scheiben mit dem Druckprodukt, und
- Fig. 4
- eine Seitenansicht einer erfindungsgemässen Vorrichtung in einer dritten Momentaufnahmen.
mit einem von den Scheiben angehobenen Druckprodukt, zum Zeitpunkt seiner Entnahme
aus dem Auslagebereich.
[0016] In den Figuren bezeichnen gleiche Bezugszeichen strukturell bzw. funktionell gleich
wirkende Bauteile.
[0017] Die Fig. 1 zeigt eine perspektivische Ansicht einer Vorrichtung 1 zum Auslegen von
mit einem Falz 2 versehenen Druckprodukten 3 aus einer sattelförmigen Auflage 4 eines
Sammelhefters 5 an eine Weiterverarbeitungseinrichtung 6. Die sattelförmige Auflage
4 weist zwei voneinander beabstandete, parallel zueinander angeordnete, als Sammelketten
ausgebildete Auflageteile 4, 4b sowie einen zentral zwischen den Auflageteilen 4a,
4b, diese überragend angeordneten, die Druckprodukte 3 im Bereich ihres Falzes 2 führenden,
still stehenden First 7 auf. Zwischen den Sammelketten verläuft ein Spalt 8, in dem
der First 7 angeordnet ist. An den Sammelketten sind jeweils mehrere als Mitnehmer
ausgebildete Förderelemente 9 befestigt, mittels derer die Druckprodukte 3 rittlings
auf dem First 7 und der sattelförmigen Auflage 4 aufliegend in einer Förderrichtung
10 bis zu einem Auslagebereich 11 transportiert werden.
[0018] Alternativ zu einer derartigen Doppelsammelkette kann lediglich eine einzige, die
Förderelemente 9 aufnehmende Sammelkette verwendet werden, welche gemeinsam mit einem
im Wesentlichen parallel dazu angeordneten Auflagenteil die sattelförmige Auflage
4 und den Spalt 8 bildet. Natürlich kann die sattelförmige Auflage 4 auch durch zwei
parallel zueinander angeordnete Auflagenteile gebildet werden, während die Druckprodukte
mittels ausserhalb der sattelförmigen Auflage 4 angeordneter Förderelemente 9 auf
der sattelförmigen Auflage 4 transportiert werden. Der Spalt 8 ist in diesem Fall
zwischen den Auflagenteilen ausgebildet.
[0019] In Fig. 1 ist der vordere Auflagenteil 4a sichtbar während der hintere Auflagenteil
4b durch den First 7 sowie durch ein im Auslagebereich 11 auf der sattelförmigen Auflage
4 liegendes, aus zumindest einem Druckbogen bestehendes Druckprodukt 3 verdeckt ist.
Ebenfalls verdeckt sind Oberkanten 12 der sattelförmigen Auflage 4, welche im Auslagebereich
11 mit gestrichelten Linien angedeutet sind. Mit der Vorrichtung 1 werden in der Regel
geheftete Druckprodukte 3 von der sattelförmigen Auslage abgehoben und damit zur Weiterleitung
an die Weiterverarbeitungseinrichtung 6 bereitgestellt. Natürlich können auch ungeheftete
Druckprodukte verwendet werden.
[0020] Auf der sattelförmigen Auflage 4 werden die Druckprodukte 3 mittels der an den Sammelketten
befestigten Förderelemente 9 mit einer Geschwindigkeit in Förderrichtung 10 transportiert,
welche einer Geschwindigkeit 9c der Förderelemente 9 bzw. der Sammelketten entspricht.
In Fig. 1 wird ein Hinterschenkel eines Druckprodukts 3 teilweise von dessen Vorderschenkel
und von den Auflagenteilen 4a, 4b verdeckt.
[0021] Der die Druckprodukte 3 führende First 7 endet unmittelbar stromauf des Auslagebereichs
11, wobei eine auf Höhe des Firsts 7 verlaufende Firstlinie 7a bis in den Auslagebereich
11 verlängerbar ist. Die im Auslagebereich 11 befindliche Vorrichtung 1 weist zwei
im Spalt 8, zwischen den Auflageteilen 4a und 4b angeordnete und diesen durchgreifende,
um jeweils eine in Förderrichtung 10 beabstandet voneinander angeordnete, ortsfeste
Drehachse 13a, 13b rotierende Scheiben 14a, 14b auf. Die Scheiben 14a, 14b sind während
ihrer Rotation um die Drehachse 13a, 13b zum kontinuierlichen Abheben der Druckprodukte
3 von der sattelförmigen Auflage 4 zeitweise über die bis in den Auslagebereich 11
verlängerte Firstlinie 7a der sattelförmige Auflage 4 hinausragend ausgebildet. Zudem
sind die Scheiben 14a, 14b in Förderrichtung 10 derart hintereinander angeordnet,
dass auf eine erste, stromab angeordnete Scheibe 14a eine zweite, stromauf angeordnete
Scheibe 14b folgt, wobei sich diese in der Darstellung der Fig. 1 in einem vom Druckprodukt
3 verdeckten Bereich des Spalts 8 der sattelförmigen Auflage 4 befinden. Natürlich
können die Scheiben 14a, 14b auch einander teilweise überlappend im Spalt 8 angeordnet
werden, indem ihre Drehachsen 13a, 13b gegenüber der in Fig. 1 gezeigten Position
in Förderrichtung 10 zueinander versetzt und die Scheiben 14a, 14b damit seitlich
versetzt zueinander angeordnet werden. Alternativ dazu kann eine der Scheiben 14a,
14b geschlitzt ausgebildet und die andere Scheibe 14b, 14a in den Schlitz eingreifend
angeordnet sein. Die Verwendung von zwei Scheiben 14a, 14b ist bevorzugt, jedoch können
auch mehr als zwei Scheiben eingesetzt werden.
[0022] Für den rotativen Antrieb der Scheiben 14a, 14b um ihre Drehachsen 13a, 13b ist ein
Aktor 15 vorgesehen. Antriebs- oder Wellenstränge der Scheiben 14a, 14b sind mit Verbindungslinien
zwischen der jeweiligen Drehachse 13a, 13b und dem Aktor 15 angedeutet. Ausführungsformen
solcher Antriebe sind bekannt und werden hier nicht weiter erläutert. Der Aktor 15
treibt die Scheiben 14a, 14b mit einer vorzugsweise konstanten und gleichen Winkelgeschwindigkeit
14c an. In einer anderen, hier nicht dargestellten Ausführungsform der Vorrichtung
1 ist jede Scheibe 14a, 14b mit einem separaten Aktor verbunden, wobei die Scheiben
14a, 14b mit einer vorzugsweise konstanten und im Wesentlichen gleichen Winkelgeschwindigkeit
14c angetrieben werden. Unter einer "konstanten Winkelgeschwindigkeit" wird hier eine
zeitlich konstante Winkelgeschwindigkeit 14c beim bestimmungsgemässen Betrieb der
Vorrichtung 1 verstanden. Alternativ dazu kann der Antrieb der Scheiben 14a, 14b natürlich
auch mittels eines nicht dargestellten Antriebs einer ebenfalls nicht dargestellten
Heftmaschine des Sammelhefters erfolgen.
[0023] Zudem ist eine Steuerung 16 zur Einstellung der Winkelgeschwindigkeit 14c der Scheiben
14a, 14b angeordnet, deren Funktion im Zusammenhang mit Fig. 3 genauer erläutert wird.
[0024] In Fig. 1 ist auch ein Teil der Weiterverarbeitungseinrichtung 6 dargestellt, welche
einen mit einer Winkelgeschwindigkeit 17c rotierenden Arm 17 aufweist, an dem ein
Greifelement 18 mit zwei Greiffingern 18a zum Auslegen der Druckprodukte 3 aus der
sattelförmigen Auflage 4 angeordnet ist. Selbstverständlich können die Weiterverarbeitungseinrichtung
6 und/oder der Arm 17 und/oder das Greifelement 18 auch anders ausgestaltet sein.
Ausführungsformen dafür sind dem Fachmann bekannt. Beispielsweise wird in der
W02008/008301 A2 eine einstellbare Greiferanordnung offenbart.
[0025] Die Fig. 2 bis 4 zeigen Seitenansichten der Vorrichtung 1 in drei unterschiedlichen
Momentaufnahmen. In diesen Momentaufnahmen wird der Auslagebereich 11 der sattelförmigen
Auflage 4 dargestellt. Grundsätzlich wird im gesamten Anmeldetext im Zusammenhang
mit "Auslagebereich" oder "Auslegen" das mittels der Vorrichtung 1 erfolgende Abheben
der Druckprodukte 3 von der sattelförmigen Auflage 4 sowie das Abgeben der Druckprodukte
3 an die Weiterverarbeitungseinrichtung 6 verstanden.
[0026] Nachfolgend werden die Fig. 2 bis 4 und die damit dargestellten Momentaufnahmen näher
erläutert, wobei gestrichelte Linien ebenfalls andeuten, dass der jeweilige Bauteil
in dem betreffenden Bereich verdeckt ist.
[0027] Insbesondere in Fig. 2 und 3 kann die Orientierung der Scheiben 14a, 14b von der
tatsächlichen Orientierung in einer sattelförmigen Auflage 4, bei der eine bestimmte
Geschwindigkeit 9c der Förderelemente 9 bzw. der Sammelketten und eine bestimmte Winkelgeschwindigkeit
14c der Scheiben 14a, 14b vorherrschen, leicht variieren. Die dargestellte Orientierung
der Scheiben 14a, 14b ist daher näherungsweise und zu Erläuterungszwecken gewählt.
[0028] Die Fig. 2 zeigt eine Momentaufnahme der Vorrichtung 1 mit einem im Auslagebereich
11 ankommenden Druckprodukt 3. Dabei sind die Scheiben 14a, 14b im Wesentlichen gleich
gross und derart ausgestaltet, dass ein Abstand a1 zwischen ihren Drehachsen 13a,
13b und einem jeweils obersten Umfangspunkt 19 der jeweiligen Scheibe 14a, 14b winkelabhängig
ist. Die Scheiben 14a, 14b sind in einer bevorzugten Ausführungsform im Wesentlichen
spiralförmig ausgebildet. Der Begriff "spiralförmig" ist hier so zu verstehen, dass
die Scheiben 14a, 14b zumindest in einem Umfangsbereich 20 im Wesentlichen die Form
einer Wurzelspirale oder einer archimedische Spirale, jeweils mit im Wesentlichen
rundem Umfang aufweisen. Selbstverständlich kann der Spiralenradius auch einer anderen
Wachstumsfunktion entstammen und von einem minimalen bis zu einem maximalen Spiralenradius
ansteigen. Wie in den Figuren 1 bis 4 dargestellt, ist die Spirale der Scheiben 14a,
14b nicht über 360° ausgebildet, d.h. sie besitzt zunächst einen konstanten Radius,
welcher beispielsweise ab einem Winkel von etwa 120° spiralförmig ansteigt. Natürlich
sind auch davon abweichende Ausbildungen der Spirale möglich. Schliesslich können
anstelle spiralförmiger Scheiben 14a, 14b auch andere, z. B. elliptische Scheiben
eingesetzt werden.
[0029] Die Scheiben 14a, 14b sind mit einem festen Abstand a2 zwischen ihren Drehachsen
13a und 13b angeordnet. Grossformatige Druckprodukte werden dabei so weit auf der
sattelförmigen Auflage 4 transportiert, dass die Scheiben 14a, 14b zum Abheben etwa
mittig angreifen. Soll ein Druckprodukt 3 mit einem von einer Parallelen zur Firstlinie
7a der sattelförmigen Auflage 4 abweichenden Falz 2 an die Weiterverarbeitungseinrichtung
6 übergeben werden, wird dies durch eine mittels der Steuerung 16 erfolgenden Verstellung
der Winkelposition der Scheiben 14a, 14b zueinander realisiert.
[0030] Die Scheiben 14a, 14b können auch so angetrieben werden, dass ihre Winkelposition
zu den Förderelementen 9 verstellt werden kann. Auf diese Weise können mit den Scheiben
14a, 14b unmittelbar aufeinander folgend unterschiedlich dicke Druckprodukte und Druckprodukte
mit variablem Format von der sattelförmigen Auflage 4 abgehoben und damit zur Übernahme
durch die Greiffinger 18a des Greifelements 18 bereitgestellt werden. Die Vorrichtung
1 ist daher auch zur Weiterverarbeitung von mittels Digitaldruckmaschinen erzeugten
Druckprodukten 3 geeignet, welche von Druckprodukt zu Druckprodukt unterschiedliche
Dicken und/oder Formate aufweisen können.
[0031] Alternativ zur Anordnung der Scheiben 14a, 14b mit einem festen Abstand a2 kann dieser
auch einstellbar ausgebildet sein. Dabei ist der minimale Abstand a2 so zu wählen,
dass sich die Scheiben 14a, 14b bei ihrer Drehung nicht gegenseitig behindern. Die
Einstellbarkeit des Abstands a2 zwischen den Drehachsen 13a, 13b der Scheiben 14a,
14b hat den Vorteil, eine erhöhte Flexibilität bezüglich des maximal unterstützten
Formats der Druckprodukte 3, speziell einer Höhe 21 der Druckprodukte 3, zu gewährleisten.
Die minimale Höhe 21 ist dabei durch den kleinstmöglichen Abstand a2 zwischen den
Drehachsen 13a, 13b fest vorgegeben. Dagegen kann die maximale Höhe 21 der Druckprodukte
3 durch eine Verschiebung der Drehachsen 13a, 13b in entgegengesetzten Richtungen,
d.h. durch eine Verschiebung der ersten Drehachse 13a in Förderrichtung 10 und der
zweiten Drehachse 13b entgegen der Förderrichtung 10, variiert werden.
[0032] Weiter sind die Scheiben 14a, 14b vorzugsweise austauschbar angeordnet. Insbesondere
können sie gegen Scheiben unterschiedlicher Form und Grösse ausgetauscht werden.
[0033] In einer Ausgangsstellung werden die Scheiben 14a, 14b derart ausgerichtet, mit anderen
Worten kalibriert, dass nach der Zuführung eines Druckprodukts 3 in den Auslagebereich
11 jeweils ein auf dem grössten Radius der Scheiben 14a, 14b befindlicher, oberster
Umfangspunkt 19b der Scheiben 14a, 14b die verlängerte Firstlinie 7a der sattelförmigen
Auflage 4 mindestens zeitweise zum gleichen Zeitpunkt mit einem gleichen Abstand a3
derart überragt, dass das Druckprodukt von den Auflageteilen 4a, 4b abgehoben wird
(Fig. 4). Bezogen auf ihre Form und Grösse werden die Scheiben 14a, 14b derart positioniert,
dass sie synchron laufen. Ob ihre jeweils oberster Umfangspunkt 19, nach der Zuführung
eines Druckprodukts 3 in den Auslagebereich 11 zeitweise oder immer die verlängerte
Firstlinie 7a der sattelförmigen Auflage 4 überragt, hängt vor allem vom Abstand des
Falzes 2 des Druckprodukts 3 vom First 7 und damit von der jeweiligen Ausbildung des
Druckprodukts 3 ab.
[0034] Die Ausrichtung der Scheiben 14a, 14b relativ zueinander kann beispielsweise manuell
vorgenommen werden. Insbesondere beim Einsatz eines eigenen Aktors 15 für jede Scheibe
14a, 14b kann dies auch automatisch geschehen, indem die Winkelgeschwindigkeit 14c
jeder Scheibe 14a, 14b solange variiert wird, bis eine durch den Übergang von einem
grössten zu einem kleinsten Radius der Scheibe 14a, 14b gebildete Nase 22 jeder Scheibe
14a, 14b zum gleichen Zeitpunkt einen entsprechenden Kontrollpunkt passiert hat. Die
nicht dargestellten Kontrollpunkte können beispielsweise durch den Einsatz von Laserstrahlen
festgelegt werden, welche bei einem synchronen Lauf der Scheiben 14a, 14b gleichzeitig
und für eine gleiche Zeitdauer durch die in den jeweiligen Laserstrahl einfahrende
Nase 22 der jeweiligen Scheibe 14a, 14b unterbrochen werden. Die Änderung der Winkelgeschwindigkeiten
14c der Scheiben 14a, 14b kann derart erfolgen, dass die Steuerung 16 auf der Basis
einer Auswertung der über die Unterbrechung der Laserstrahlen gewonnenen Daten den
jeweiligen Aktor 15 zu einer Korrektur der Winkelgeschwindigkeit 14c der zugehörigen
Scheibe 14a, 14b ansteuert. Selbstverständlich kann diese Kalibriermethode auch zur
Zwischenkalibrierung im Leerlauf der Förderelemente 9 bzw. der Sammelketten vorgenommen
werden. Andere bekannte Kalibriermethoden können ebenfalls zum Einsatz kommen.
[0035] Beim Übergang von der in Fig. 2 gezeigten zur in Fig. 3 dargestellten Situation bewegt
sich das Druckprodukt 3 weiter in Förderrichtung 10, während sich die Scheiben 14a,
14b mit der Winkelgeschwindigkeit 14c drehen. Aufgrund ihrer spiralförmigen Ausbildung
überragen die Scheiben 14a, 14b die bis in den Auslagebereich 11 verlängerte Firstlinie
7a der sattelförmigen Auflage 4 während dieses in Förderrichtung 10 erfolgenden Transports
der Druckprodukte 3 nicht, da sich ein mit "kleinen" Spiralradien ausgestatteter Umfangsbereich
20' der Scheiben 14a, 14b im Bereich der Oberkanten 12 der sattelförmigen Auflage
4 befindet. Dadurch wird das Druckprodukt 3 durch die Förderelemente 9 der Sammelketten
ungehindert über die stromauf angeordnete Scheibe 14b weitertransportiert und erreicht
auf diese Weise die stromab angeordnete Scheibe 14a. Aufgrund ihrer weiteren Drehung
hat sich zwischenzeitlich der Radius der Scheiben 14a, 14b in ihrem aktuell obersten
Umfangspunkt 19 vergrössert, vorzugsweise stetig vergrössert. Wenn sich das Druckprodukt
3 über beide Scheiben 14a, 14b erstreckt, hat der Radius der Scheiben 14a, 14b in
einem ersten, zu diesem Zeitpunkt obersten Umfangspunkt 19a einen derartigen Wert
erreicht, dass die Scheiben 14a, 14b das Druckprodukt 3 mit dem ersten Umfangspunkt
19a zunächst berühren, wie dies in Fig. 3 für den ersten Umfangspunkt 19a der zweiten
Scheibe 14b dargestellt ist, und es danach kontinuierlich vom Auslagebereich 11 der
sattelförmigen Auflage 4 abheben. Je nach Auslegung der Scheiben 14a, 14b können diese
auch bereits vor dem Abheben Kontakt zum Druckprodukt 3 haben.
[0036] Um eine Beschädigung des Druckprodukts 3 oder unerwünschte Markierungen am Druckprodukt
3 beim Abheben zu vermeiden, wird eine Bahngeschwindigkeit des ersten, durch den ersten
Kontakt mindestens einer der Scheiben 14a, 14b mit dem im Auslagebereich 11 ankommenden
Druckprodukt 3 definierten obersten Umfangspunkts 19a, derart gewählt, dass der Betrag
einer ersten, zur Förderrichtung 10 der Förderelemente 9 und der von diesen transportierten
Druckprodukte 3 parallelen Bahngeschwindigkeitskomponente 19d, im Wesentlichen gleich
der Geschwindigkeit 9c der Förderelemente 9 der Sammelketten ist. Je nach den konkreten
Arbeitsbedingungen kann die Geschwindigkeit 9c der Förderelemente 9 aber auch erheblich
von der Bahngeschwindigkeitskomponente 19d abweichen.
[0037] Der erste, oberste Umfangspunkt 19a ist in Fig. 3 mit einem schwarzen Punkt und seine
Bahngeschwindigkeitskomponente 19d mit einem waagerechten Pfeil dargestellt. Durch
das Angleichen der ersten Bahngeschwindigkeitskomponente 19d mit der Geschwindigkeit
9c der Förderelemente 9 erfährt das Druckprodukt 3 weder ein Abbremsen noch eine Beschleunigung,
welche beispielsweise zu einem Abrieb des Falzes 2 an den Scheiben 14a, 14b oder des
Druckprodukts 3 an den Förderelementen 9 der Sammelketten führen könnten. In Fig.
3 ist die Bahngeschwindigkeit 23c eines beliebigen Umfangspunkts 23 mit einem Pfeil
dargestellt, um den Unterschied zur Winkelgeschwindigkeit 14c der Scheiben 14a, 14b
zu verdeutlichen. Die Bahngeschwindigkeit 23c hängt von dem Radius der Scheibe 14a,
14b im jeweiligen Umfangspunkt 23 ab, d.h. bei gleichbleibender Winkelgeschwindigkeit
14c nimmt die Bahngeschwindigkeit 23c mit zunehmendem Radius der Scheibe 14a, 14b
zu. Folglich kann über diese Abhängigkeit erreicht werden, dass bei einer Variation
der Winkelgeschwindigkeit 14c und/oder der Form der Scheiben 14a, 14b die Bahngeschwindigkeitskomponente
19d im ersten, obersten Umfangspunkt 19a der Geschwindigkeit 9c der Förderelemente
9 entspricht. Es wird angemerkt, dass die Bezeichnung "Komponente" im Zusammenhang
mit den Bahngeschwindigkeiten des ersten, obersten Umfangspunkts 19a der Scheiben
14a, 14b aus formalen Gründen verwendet wird, um eine Unterscheidung von der eine
horizontale und eine vertikale Komponente aufweisenden Bahngeschwindigkeit 23c eines
beliebigen Umfangspunktes 23 zu bewirken. Bei der dargestellten horizontalen Anordnung
der sattelförmige Auflage 4 und damit der Sammelketten entspricht die Bahngeschwindigkeitskomponente
19d tatsächlich der gesamten Bahngeschwindigkeit im ersten, obersten Umfangspunkt
19a. Bei einer leicht schrägen Lage der der sattelförmigen Auflage 4 und damit der
Sammelketten wäre dies nicht mehr der Fall, da sich in diesem Fall auch im ersten,
obersten Umfangspunkt 19a eine vertikale Komponente ergeben würde. Der Begriff "Komponente"
bezieht sich daher bei der vorliegenden Erfindung stets auf die in Förderrichtung
10 verlaufende Geschwindigkeitskomponente des jeweiligen Umfangspunktes.
[0038] Wie schon erwähnt, kann die Winkelgeschwindigkeit 14c der Scheiben 14a, 14b über
die Steuerung 16 eingestellt werden. Dadurch kann gemäss den erläuterten Abhängigkeiten
mit der Steuerung 16 indirekt die Bahngeschwindigkeitskomponente 19d mit der Geschwindigkeit
9c der Förderelemente 9 synchronisiert werden. Dies kann derart geschehen, dass die
mit dem Aktor 15 verbundene Steuerung 16 zunächst die aktuelle Winkelgeschwindigkeit
14c der Scheiben 14a, 14b ermittelt. Daraus kann die zu erwartende Bahngeschwindigkeitskomponente
19d im ersten, obersten Umfangspunkt 19a ermittelt werden. Die Steuerung 16 kann auch
mit einem hier nicht dargestellten Antrieb der Förderelemente 9, d.h. der Sammelketten
verbunden sein, um die zur Synchronisierung erforderliche, aktuelle Geschwindigkeit
9c der Förderelemente 9 zu ermitteln. Selbstverständlich können die Winkelgeschwindigkeit
14c der Scheiben 14a, 14b und/oder die Geschwindigkeit 9c Förderelemente 9, d.h. der
Sammelketten während des laufenden Betriebs der Vorrichtung 1 ermittelt werden. Alternativ
kann die Winkelgeschwindigkeit 14c und/oder die Geschwindigkeit 9c auch einprogrammiert
sein. Ein Vergleich der so ermittelten Bahngeschwindigkeitskomponente 19d im ersten,
obersten Umfangspunkt 19a mit der Geschwindigkeit 9c der Förderelemente bzw. der Sammelketten
zeigt, ob die Winkelgeschwindigkeit 14c der Scheiben 14a, 14b geändert werden muss,
um bei Bedarf und innerhalb bestimmter Toleranzen einen Abgleich der beiden Geschwindigkeiten
9c und 19d zu schaffen. Der Abgleich kann analog zu der für die Ausrichtung der Scheiben
14a, 14b relativ zueinander beschriebenen Weise geschehen.
[0039] In Fig. 4 ist das Druckprodukt 3 im Moment der Entnahme durch das Greifelement 18
gezeigt. Beim Übergang zwischen der Momentaufnahme aus Fig. 3 und der Momentaufnahme
aus Fig. 4 wird das Druckprodukt 3 kontinuierlich von den Scheiben 14a, 14b von der
sattelförmigen Auflage 4 und damit von den Sammelketten abgehoben. Dies geschieht
aufgrund des schon erläuterten zunehmenden Radius des jeweils obersten Umfangspunkts
19 der Scheiben 14a, 14b. In der in Fig. 4 gezeigten Darstellung ist das Druckprodukt
3 im Bereich der Nasen 22 mittels des Greifelements 18 ergriffen worden und sein Falz
2 befindet sich bereits oberhalb der mit der Vorrichtung 1 erreichbaren höchstmöglichen
Position, d.h. oberhalb eines zweiten, auf dem grössten Radius der Scheiben 14a, 14b
befindlichen Umfangspunkts 19b, von wo aus das Druckprodukt 3 mittels des Greifelements
18 aus dem Auslagebereich 11 entnommen wird. Damit kann sichergestellt werden, dass
das Druckprodukt 3 einerseits hoch genug angehoben wurde, um bei der Entnahme keine
Markierungen darauf zu hinterlassen und, dass andererseits nicht versehentlich die
Scheiben 14a, 14b eingeklemmt werden.
[0040] Wenn sich die Frequenz der im Auslagebereich 11 ankommenden Druckprodukte 3 ändert,
kann die Lage des zweiten, auf dem grössten Radius der Scheiben 14a, 14b befindlichen
Umfangspunkts 19b in Abhängigkeit von der Winkelgeschwindigkeit 14c der Scheiben 14a,
14b entsprechend angepasst werden, was vorzugsweise während des Betriebs der Vorrichtung
1 erfolgt. Dabei kann der Fall auftreten, dass die Winkelgeschwindigkeit 14c beim
Abheben des Druckprodukts 3 durch die Scheiben 14a, 14b entsprechend der Geschwindigkeit
9c der Förderelemente 9 gering sein muss, wobei aber die Scheiben 14a, 14b keine Zeit
für eine ausreichende Drehung hätten, um in die richtige Position zur Aufnahme des
nächsten Druckprodukts 3 zu kommen. In diesem Fall können die Scheiben 14a, 14b zyklisch
kurzzeitig beschleunigt und zum Abheben des Druckprodukts 3 wieder abgebremst werden.
[0041] Die Bahngeschwindigkeit des zweiten, durch den Zeitpunkt der Entnahme des Druckprodukts
3 definierten Umfangspunkts 19b der Scheiben 14a, 14b wird mit einer Bahngeschwindigkeitskomponente
19e dargestellt und derart gewählt, dass der Betrag der zur Förderrichtung 10 der
Förderelemente 9 parallelen Bahngeschwindigkeitskomponente 19e im Wesentlichen einer
in Förderrichtung 10 der Förderelemente 9 verlaufenden Geschwindigkeitskomponente
18d des mit einer Winkelgeschwindigkeit rotierenden Greifelements 18 entspricht. Um
ein optimal schonendes Abheben des Druckprodukts 3 von der sattelförmigen Auflage
4 sowie ein Wegziehen des Druckprodukts 3 vom Förderelement 9 zu gewährleisten, wird
die Geschwindigkeit 9c des jeweiligen Förderelements 9 und damit die Geschwindigkeit
des Druckprodukts 3 an die zum Zeitpunkt des Abhebens in Förderrichtung 10 verlaufende
Geschwindigkeitskomponente 18d des Greifelements 18 derart angepasst, dass die Geschwindigkeitskomponente
18d des Greifelements 18 grösser als die Geschwindigkeit des Druckprodukts 3 ist.
Dies kann durch die Wahl geeigneter Abmessungen der Scheiben 14a, 14b geschehen. Ab
dem Zeitpunkt des ersten Kontakts des Druckprodukts 3 im ersten Umfangspunkt 19a wird
das Druckprodukt 3 nicht mehr durch die Förderelemente 9, sondern mittels der
[0042] Scheiben 14a, 14b der Vorrichtung 1 transportiert. Dabei beschreibt das Druckprodukt
3 eine Vorwärtsbewegung in Förderrichtung 10 und gleichzeitig, aufgrund des zunehmenden
Radius der Scheiben 14a, 14b, eine Hubbewegung weg von der sattelförmigen Auflage
4. Zudem erfährt das Druckprodukt 3 dabei eine Beschleunigung. Eine Endgeschwindigkeit
3c des Druckprodukts 3 zum Zeitpunkt der Entnahme durch das Greifelement 18 wird durch
den Radius der Scheiben 14a, 14b im zweiten Umfangspunkt 19b bestimmt. Zur Anpassung
der Endgeschwindigkeit 3c des Druckprodukts 3 an die Geschwindigkeitskomponente 18d
des Greifelements 18, wird der Radiuszuwachs der Scheiben 14a, 14b vom ersten Umfangspunkt
19a bis zum zweiten Umfangspunkt 19b vorteilhaft derart gewählt, dass der zum zweiten
Umfangspunkt 19b zugehörige Radius bei konstanter Winkelgeschwindigkeit 14c der Scheiben
14a, 14b einen solchen Wert annimmt, dass die Endgeschwindigkeit 3c des Druckprodukts
3 im Wesentlichen gleich der Geschwindigkeitskomponente 18d des Greifelements 18 ist.
[0043] Selbstverständlich können statt einem rotierenden Greifelement 18 auch mehrere rotierende
Greifelemente oder auch ein oder mehrere geeignete stationäre Greifelemente für die
Entnahme der Druckprodukte 3 verwendet werden.
[0044] In einer bevorzugten Ausführungsform können die Scheiben 14a, 14b während der Zufuhr
eines Druckprodukts 3 zum Auslagebereich 11 der sattelförmigen Auflage 4 zu einem
Zeitpunkt abgebremst oder angehalten werden, zu dem sie den Transport des Druckprodukts
3 in Förderrichtung 10 nicht behindern. Der Vorteil dieser Option liegt darin, dass
ein oder mehrere Druckprodukte 3 statt von der sattelförmigen Auflage 4 abgehoben
und der Weiterverarbeitungseinrichtung 6 zugeführt zu werden, zunächst auf der sattelförmigen
Auflage 4 in Förderrichtung 10 weitergeleitet und einer anderen Verwendung zugeführt
werden können. Dies kann beispielsweise besonders vorteilhaft sein, wenn einzelne
Druckprodukte 3 als Stichproben zur Qualitätskontrolle abgeführt werden sollen. Weiter
können zum Beispiel zwei verschiedene
[0045] Chargen von Druckprodukten 3, welche mittels der Förderelemente 9 nacheinander auf
der sattelförmigen Ablage 4 transportiert werden sollen, aber verschiedene Weiterverarbeitungen
erfordern, ohne Umstellungen der beteiligten Vorrichtungen und daher mit minimaler
Unterbrechung verarbeitet werden. Als Beispiel für die genannte Option sei ein Tandem-Betrieb
genannt, bei dem zwei Sammelhefter hintereinander geschaltet sind. Dabei gelangen
die Druckprodukte von der sattelförmigen Auflage des ersten Sammelhefters ungehindert
zur sattelförmigen Auflage des zweiten Sammelhefter, wo zusätzliche Druckprodukte
hinzukommen. Erst am Ende des zweiten Sammelhefters werden alle Druckprodukte mittels
einer Heftmaschine zusammengeheftet. Im Gegensatz dazu können die Druckprodukte des
ersten Sammelhefters bei einem Betrieb mit aktiver Auslage schon vorgeheftet werden
und erst danach dem zweiten Sammelhefter zugeführt werden.
[0046] Obwohl vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung gezeigt und beschrieben werden,
ist die Erfindung nicht auf diese beschränkt, sondern sie kann im Rahmen des Geltungsbereiches
der folgenden Ansprüche auf andere Weise ausgeführt und angewendet werden.
1. Vorrichtung zum Auslegen von Druckprodukten (3) aus einer sattelförmigen, einen First
(7) aufweisenden Auflage (4), auf der die Druckprodukte (3) rittlings aufliegend mittels
Förderelementen (9) in einer Förderrichtung (10) einem Auslagebereich (11) der sattelförmigen
Auflage (4) zuführbar und mittels zumindest eines Greifelements (18) aus dem Auslagebereich
(11) entnehmbar sind, wobei zumindest im Auslagebereich (11) zwei Auflageteile (4a,
4b) der sattelförmigen Auflage (4) beabstandet zueinander und zwischen sich einen
in Förderrichtung (10) verlaufenden Spalt (8) bildend angeordnet sind, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung (1) zumindest zwei den Spalt (8) des Auslagebereichs (11) durchgreifbar
ausgebildete, um jeweils eine in Förderrichtung (10) beabstandet voneinander angeordnete,
ortsfeste Drehachse (13a, 13b) rotierbare Scheiben (14a, 14b) aufweist, welche zum
kontinuierlichen Abheben der Druckprodukte (3) vom Auslagebereich (11) der sattelförmigen
Auflage (4) während ihrer Rotation um die Drehachse (13a, 13b) zeitweise über eine
bis in den Auslagebereich (11) verlängerte Firstlinie (7a) der sattelförmige Auflage
(4) hinausragbar ausgebildet sind.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Scheiben (14a, 14b) im Wesentlichen gleich gross ausgebildet und derart ausgestaltet
sind, dass ein oberster Umfangspunkt (19, 19a, 19b) jeder Scheibe (14a, 14b) um einen
gleichen Abstand (a3) über die bis in den Auslagebereich (11) verlängerte Firstlinie
(7a) der sattelförmigen Auflage (4) hinausragbar ausgebildet ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass ein Abstand (a3) zwischen der Drehachse (13a, 13b) und einem jeweils obersten Umfangspunkt
(19, 19a, 19b) der Scheiben (14a, 14b) winkelabhängig ist, wobei die Scheiben (14a,
14b) zumindest in einem Umfangsbereich (20) jeweils im Wesentlichen spiralförmig ausgebildet
sind.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Scheiben (14a, 14b) derart gelagert sind, dass ein Abstand (a2) zwischen ihren
Drehachsen (13a, 13b) einstellbar ist.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass sie eine Steuerung (16) zur Synchronisierung einer zur Förderrichtung (10) parallelen
Bahngeschwindigkeitskomponente (19d) eines durch einen ersten Kontakt mindestens einer
der Scheiben (14a, 14b) mit dem Druckprodukt (3) definierten Umfangspunkts (19a) mit
einer Geschwindigkeit (9c) der Förderelemente (9) aufweist.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass sie einen gemeinsamen Aktor (15) zum Antrieb der Scheiben (14a, 14b) mit einer gleichen
Winkelgeschwindigkeit (14c) oder jeweils einen Aktor (15) zum Antrieb jeder Scheibe
(14a, 14b) mit einer im Wesentlichen gleichen Winkelgeschwindigkeit (14c) aufweist.
7. Verfahren zum Auslegen von Druckprodukten (3) von einer sattelförmigen Auflage (4),
auf der die Druckprodukte (3) zunächst rittlings aufliegend mittels Förderelementen
(9) in einer Förderrichtung (10) einem Auslagebereich (11) der sattelförmigen Auflage
(4) zugeführt und schliesslich mittels zumindest eines Greifelements (18) aus dem
Auslagebereich (11) entnommen werden, wobei zumindest im Auslagebereich (11) zwei
Auflageteile (4a, 4b) der sattelförmigen Auflage (4) beabstandet zueinander und zwischen
sich einen in Förderrichtung (10) verlaufenden Spalt (8) bildend angeordnet sind,
dadurch gekennzeichnet, dass die Druckprodukte (3) im Auslagebereich (11) jeweils durch mindestens zwei den Spalt
(8) durchgreifende, mit jeweils einer in Förderrichtung (10) beabstandet zueinander
angeordneten, ortsfesten Drehachse (13a, 13b) ausgestattete, rotierende Scheiben (14a,
14b) kontinuierlich von der sattelförmigen Auflage (4) in Richtung des zumindest einen
Greifelements (18) abgehoben werden.
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass eine Bahngeschwindigkeit eines, durch einen ersten Kontakt mindestens einer der Scheiben
(14a, 14b) mit einem im Auslagebereich (11) ankommenden Druckprodukt (3) definierten,
ersten Umfangspunkts (19a) derart gewählt wird, dass der Betrag einer ersten, zur
Förderrichtung (10) der Förderelemente (9) parallelen Bahngeschwindigkeitskomponente
(19d), im Wesentlichen gleich einer Geschwindigkeit (9c) des das Druckprodukt (3)
transportierenden Förderelements (9) ist.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, dass eine Bahngeschwindigkeit eines durch den Zeitpunkt der Entnahme des Druckprodukts
(3) definierten, zweiten Umfangspunkts (19b) der Scheiben (14a, 14b) derart gewählt
wird, dass der Betrag einer zweiten, zur Förderrichtung (10) des das Druckprodukt
(3) transportierenden Förderelements (9) parallelen Bahngeschwindigkeitskomponente
(19e) im Wesentlichen einer in Förderrichtung (10) verlaufenden Geschwindigkeitskomponente
(18d) des Greifelements (18) entspricht.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 7 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Scheiben (14a, 14b) im Wesentlichen gleich grosse Winkelgeschwindigkeiten (14c)
haben.
11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Winkelgeschwindigkeit (14c) der Scheiben (14a, 14b) konstant ist.
12. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Winkelgeschwindigkeit (14c) der Scheiben (14a, 14b) abhängig von der Frequenz
der im Auslagebereich (11) ankommender Druckprodukte (3) eingestellt wird, vorzugsweise
während des Betriebs der Förderelemente (9).
13. Verfahren nach einem der Ansprüche 7 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass das Druckprodukt (3) zum Zeitpunkt der Entnahme auf beiden Scheiben (14a, 14b) aufliegt.
14. Verfahren nach einem der Ansprüche 7 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Scheiben (14a, 14b) in einer Ausgangsstellung derart ausgerichtet werden, dass
jeweils ein oberster Umfangspunkt (19, 19a, 19b) der Scheiben (14a, 14b) nach der
Zuführung eines Druckprodukts (3) in den Auslagebereich (11) eine bis in den Auslagebereich
(11) verlängerte Firstlinie (7a) der sattelförmigen Auflage (4) mindestens zeitweise
zum gleichen Zeitpunkt um einen gleichen Abstand (a3) überragt.
15. Verfahren nach einem der Ansprüche 7 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass die Scheiben (14a, 14b) nach der Zuführung eines Druckprodukts (3) in den Auslagebereich
(11) zu einem Zeitpunkt abgebremst oder angehalten werden, zu dem jeweils ein oberster
Umfangspunkt (19, 19a) der Scheiben (14a, 14b) die bis in den Auslagebereich (11)
verlängerte Firstlinie (7a) der sattelförmigen Auflage (4) nicht überragt.