[0001] Die Erfindung betrifft eine Weblitze für einen Webschaft einer Webmaschine. In einem
Webschaft einer Webmaschine ist eine Vielzahl von Litzen angeordnet, die zur Aufnahme
jeweils eines Kettfadens dienen. Durch Auf- und Abbewegen der Webschäfte wird ein
Webfach geöffnet, in das ein Schussfaden eingetragen werden kann. Webmaschinen weisen
mehrere Webschäfte auf. Die einen Kettfäden verlaufen daher durch die Fadenaugen der
Litzen eines Webschafts, während andere Kettfäden durch die Zwischenräume zwischen
zwei benachbarten Litzen hindurch verlaufen, wenn sie durch Litzen eines anderen Webschafts
geführt sind.
[0002] Bei heutigen Webmaschinen bewegen sich die Webschäfte mit großer Geschwindigkeit
zwischen den beiden Umkehrpunkten, was große Beschleunigungen der Webschäfte erfordert.
Dadurch werden hohe Ansprüche an die Weblitzen gestellt. Zum einen müssen sie ausreichend
stabil sein und trotz der Relativbewegung zu den Kettfäden eine möglichst große Lebensdauer
aufweisen. Außerdem sind möglichst leichte Weblitzen gewünscht, um das zu beschleunigende
Gesamtgewicht des Webschafts mit der Vielzahl von Weblitzen so gering wie möglich
zu halten.
[0003] Aus
DE 43 36 362 C1 ist eine Weblitze bekannt, die einen Litzenkörper aufweist, der aus Metall oder Kunststoff
ausgestanzt sein kann. Der Bereich des Fadenauges wird aus der Ebene, in der sich
der übrige Litzenkörper erstreckt, herausgedreht bzw. tordiert und zusätzlich werden
die beiden das Fadenauge begrenzenden Längsstege verschränkt.
[0004] Eine weitere aus Kunststoff hergestellte Weblitze ist aus der
EP 2 224 046 A1 bekannt. Diese Kunststofflitze zeichnet sich durch eine besondere Ausbildung der
Leitflächen im Bereich des Fadenauges aus.
[0005] Weiter offenbart die
DE 10 2005 030 632 A1 eine Kunststoff-Weblitze, deren Fadenauge durch zwei seitlich gegeneinander versetzte
Stege begrenzt ist. Oben und unten schließen sich an das Fadenauge verdickte rampenartige
Bereiche an, die dazu dienen, benachbarte Weblitzen auf Abstand zu halten und zwischen
zwei benachbarten Weblitzen verlaufende Kettfäden schonend an der Außenfläche gleiten
zu lassen.
[0006] Außerdem sind auch Weblitzen bekannt, die einen Litzenkörper aus einem flachen Metallstreifen
aufweisen, beispielsweise aus
US 5,348,055. In
CH 601 532 wird außerdem vorgeschlagen, Endösen aus Kunststoff an einem metallischen Litzenkörperteil
anzubringen.
[0007] Ausgehend hiervon kann es als eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung angesehen werden,
eine Weblitze zu schaffen, die einfach hergestellt werden kann und eine hohe Standzeit
aufweist. Ferner soll ein Herstellungsverfahren für eine solche Weblitze angegeben
werden.
[0008] Diese Aufgabe wird durch eine Weblitze mit den Merkmalen des Patentanspruches 1 sowie
ein Herstellungsverfahren mit Merkmalen des Patentanspruches 12 gelöst.
[0009] Die Weblitze weist einen sich in Längsrichtung erstreckenden Litzenkörper auf, der
ein Fadenauge zur Aufnahme des Kettfadens aufweist. Vorzugsweise verfügt der Litzenkörper
selbst auch über endseitige Endösen, mit denen die Weblitze auf einer Litzentragschiene
des Webschafts angeordnet werden kann. Der Litzenkörper weist in einem Verstärkungsabschnitt
wenigstens zwei Folienlagen auf oder ist durch die Folienlagen gebildet, die flächig
aneinander anliegen und miteinander verbunden sind. Das Verbinden der Folienlagen
erfolgt insbesondere durch eine stoffschlüssige Verbindung, beispielsweise durch Kleben.
Es ist auch möglich, im Verstärkungsabschnitt eine oder mehrere innere Folienlagen
vorzusehen, die sandwichartig durch zwei äußere Folienlagen eingefasst werden. Die
Weblitze kann einen oder mehrere Verstärkungsabschnitte in Längsrichtung aufweisen.
Die Verstärkungsabschnitte können voneinander beabstandet sein oder unmittelbar aneinander
anschließen. Es ist auch möglich, den gesamten Litzenkörper mit mehreren durchgängigen
Folienlagen in Längsrichtung aufzubauen.
[0010] Mithin ist eine Herstellung des Litzenkörpers aus einem folienartig dünnen Material
möglich, das zumindest in den Verstärkungsabschnitten durch weitere Folienlagen gestärkt
wird. Eine innere Folienlage kann beispielsweise in Längsrichtung des Litzenkörpers
durchgehend angeordnet sein und für die nötige Zugfestigkeit des Litzenkörpers sorgen.
Beispielsweise im Bereich des Fadenauges kann diese innere Folie durch Anbringen von
einer oder mehreren zusätzlichen Folienlagen verstärkt werden, um die Resistenz des
Litzenkörpers gegen das Einschneiden eines Kettfadens zu verbessern. Das Material
der unterschiedlichen Folienlagen wird angepasst an die gewünschten Eigenschaften
gewählt.
[0011] Bei einem bevorzugten Ausführungsbeispiel bestehen die einzelnen Folienlagen aus
einem Kunststoffmaterial. Das Kunststoffmaterial kann dabei auch als Kunststoffmatrix
dienen, der Zusatzelemente wie Fasern, Kugeln oder andere Körper hinzugefügt sind,
so dass ein Verbundwerkstoff auf Kunststoffbasis entsteht. Die Zusatzelemente können
aus Glas, Keramik oder Metall bestehen.
[0012] Das Kunststoff- oder Verbundmaterial kann elektrisch leitfähig sein bzw. elektrisch
leitfähige Bestandteile aufweisen, um ein elektrostatisches Aufladen der Kunststofflitze
zu verhindern. In Gebrauchslage der Litze ist durch deren elektrisch leitfähige Bestandteile
eine elektrische Verbindung zu wenigstens einer elektrisch leitfähigen Litzentragschiene
hergestellt, um eine elektrische Ableitung über die Litzentragschiene des Webschafts
zu ermöglichen und dadurch eine statische Aufladung des Litzenkörpers zu verhindern.
Es ist möglich, dass der gesamte Litzenkörper der Kunststofflitze aus elektrisch leitfähigem
Kunststoff-oder Verbundmaterial besteht oder dass nur einzelne Lagen eines mehrlagigen
Litzenkörpers elektrisch leitfähig sind. Beispielsweise können die elektrisch leitfähigen
Lagen bzw. der Litzenkörper insgesamt aus Verbundmaterial bestehen, das eine nicht
elektrisch leitfähige Kunststoffmatrix enthält, die mit elektrisch leitfähigen Zusatzelementen
zum Beispiel aus Metall und/oder Graphit verbunden ist. Als Zusatzelemente können
beispielsweise lange Fasern und/oder sogenannte Whiskers und/oder Nanoröhren oder
dergleichen dienen.
[0013] Bei einer Ausführungsform kann der Litzenkörper an seinen beiden Flachseiten zumindest
abschnittsweise und/oder im Bereich des Fadenauges jeweils an der Außenfläche mit
einer Metallschicht versehen sein. Dies verringert den Verschleiß des Litzenkörpers
insbesondere in den Kontaktbereichen mit den Kettfäden. Die Metallschichten können
miteinander elektrisch verbunden sein und in Gebrauchslage der Litze eine elektrische
Verbindung zu wenigstens einer elektrisch leitfähigen Litzentragschiene herstellen.
[0014] Der Litzenkörper kann in dem wenigstens einen Verstärkungsabschnitt eine größere
Dicke aufweisen, als in den sich an den Verstärkungsabschnitt anschließenden Abschnitten,
die als Verbindungsabschnitte bezeichnet werden können. Beispielsweise kann die Anzahl
der Folienlagen im Verstärkungsabschnitt größer sein als im Verbindungsabschnitt.
Bei einem Ausführungsbeispiel kann es ausreichen, den Verbindungsabschnitt lediglich
einlagig aus einer einzigen Folienlage herzustellen, während diese Folienlage in dem
wenigstens einen Verstärkungsabschnitt durch wenigstens eine zusätzliche Folienlage
verstärkt wird. Die Weblitze wird dadurch sehr leicht und der Materialeinsatz auf
die Bereiche beschränkt, in denen eine Verstärkung des Litzenkörpers notwendig ist.
Dies ist insbesondere der Bereich zur Kettfadenführung um das Fadenauge herum und/oder
die Endbereiche um die Endösen herum. Die Dicke der in einem Verstärkungsabschnitt
übereinander angeordneten Folienlagen kann verschieden sein. Z.B. kann eine zentrale
Folienlage zur Herstellung der Zugfestigkeit eine größere Dicke aufweisen, als eine
darauf angeordnete äußere Folienlage, die den Litzenkörper gegen das Einschneiden
eines Fadens schützt. Die Dicke einer Folienlage wird dabei rechtwinklig zu ihrer
Erstreckungsebene gemessen.
[0015] Die beschriebene Weblitze wird hergestellt, indem wenigstens eine erste Folienbahn
und eine zweite Folienbahn bereitgestellt wird. Die beiden Folienbahnen werden zur
Bildung des wenigstens einen Verstärkungsabschnitts aufeinander gelegt und miteinander
verbunden, beispielsweise durch Kleben oder eine andere stoffschlüssige Verbindungsart.
Die Folienbahnen können alternativ auch unmittelbar bei ihrem Herstellungsprozesschritt
miteinander verbunden werden, beispielsweise mittels Coextrusion der mehrlagigen Bahn.
Zur Erhöhung der Festigkeit der mehrlagigen Bahn kann diese in ihrer Erstreckungsebene
in Verlaufsrichtung der Bahn und/oder quer dazu in Breitenrichtung verstreckt werden.
Dabei werden die Molekülstrukturen ausgerichtet und die Festigkeit in der Verstreckungsrichtung
vergrößert. Es ist auch möglich, eine oder mehrere der Folienlagen zu verstrecken
und anschließend zur mehrlagigen Bahn zusammenzufügen.
[0016] Auf diese Weise entsteht eine zumindest in den Verstärkungsabschnitten mehrlagige
Bahn. Aus dieser zumindest abschnittweise mehrlagigen Bahn wird dann der Litzenkörper
herausgetrennt, beispielsweise durch Ausstanzen. Der Litzenkörper ist somit als Trennteil
oder Stanzteil ausgeführt. Dabei können zunächst die Endösen und das Fadenauge ausgestanzt
werden. Gleichzeitig oder anschließend wird dann die Außenkontur des Litzenkörpers
ausgestanzt. Aus einer mehrlagigen Bahn können auf diese Weise eine Vielzahl von Litzenkörpern
ausgestanzt werden.
[0017] Alternativ zum Stanzen kann der Litzenkörper auch aus der mahrlagigen Bahn ausgeschnitten
werden, beispielsweise durch Laser- oder Ultraschallschneiden.
[0018] Bei einem bevorzugten Ausführungsbeispiel wird der herausgeschnittene oder herausgestanzte
Litzenkörper nicht weiter verarbeitet, sondern stellt die fertig hergestellte Weblitze
dar. Alternativ hierzu kann es beispielsweise abhängig von der Steifigkeit des Litzenkörpers
notwendig sein, den mittleren Längsabschnitt um das Fadenauge herum aus der Erstreckungsebene,
in der sich der ausgestanzte Litzenkörper erstreckt, herauszudrehen bzw. zu tordieren,
da die Kettfadenrichtung in etwa rechtwinklig zum Verlauf der Litzentragschienen ausgerichtet
ist. Bei sehr dünnen, wenig torsionssteifen Litzenkörpern entsteht die Verdrehung
des Fadenauges in Gebrauchslage durch den Kettfaden von selbst. Es kann jedoch bei
sehr empfindlichen Fäden notwendig sein, den Fadenaugenbereich plastisch zu verformen,
um die durch das Torsionsmoment des Litzenkörpers auf den Kettfaden ausgeübte Kraft
zu verringern. Bei solchen Weblitzen wird nach dem Heraustrennen des Litzenkörpers
der Längsabschnitt im Bereich des Fadenauges tordiert und beispielsweise durch thermische
Einwirkung plastisch verformt, so dass er in dieser Stellung verbleibt.
[0019] Im Folgenden wird die Weblitze und das Herstellungsverfahren anhand von Ausführungsbeispielen
erläutert. Aus der Beschreibung und den abhängigen Patentansprüchen ergeben sich weitere
vorteilhafte Ausgestaltungen, wobei die Zeichnung ergänzend heranzuziehen ist. Es
zeigen:
Fig. 1 eine stark schematisierte Darstellung einer Weblitze in Seitenansicht auf die
Endösen und das Fadenauge,
Fig. 2 eine schematische perspektivische Darstellung einer mehrlagigen Bahn, aus der
der Litzenkörper nach Fig. 1 ausgestanzt werden kann,
Fig. 3 ein weiteres Ausführungsbeispiel einer Weblitze in stark schematisierter Seitenansicht
auf die Endösen, wobei der Längsabschnitt im Bereich des Fadenauges tordiert ist,
Fig. 4 eine teilgeschnittene Darstellung des Fadenauges quer zur Längsrichtung der
Weblitze nach Fig. 3 gemäß Schnittlinie IV-IV,
Fig. 5 eine weitere Ausführungsform einer Weblitze in schematischer Ansicht auf die
Flachseite in der Erstreckungsebene der Folienlagen und
Fig. 6 eine Ausführungsform eines Verstärkungsabschnitts der Weblitze im Bereich eines
Fadenauges mit mehreren inneren Folienlagen und zwei äußeren Folienlagen.
[0020] In der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele einer Weblitze 10 mit einem sich in einer
Längsrichtung L erstreckenden Litzenkörper 11 dargestellt. Der Litzenkörper 11 weist
ein Fadenauge 12 zur Führung eines Kettfadens auf, das in etwa mittig im Litzenkörper
11 angeordnet ist. An den beiden Längsenden ist am Litzenkörper 11 jeweils eine Endöse
13 vorgesehen, die zum Anordnen der Weblitze an den Litzentragschienen eines Webschafts
dient. Die Endösen 13 sind bei den hier erläuterten Ausführungsbeispielen als ringförmig
geschlossene O-förmige Endösen dargestellt. Alternativ hierzu ist es auch möglich,
die Endösen seitlich an einer Stelle zu öffnen, um C-förmige oder J-förmige Endösen
zu bilden.
[0021] Die in der Zeichnung dargestellten verschiedenen Ausführungsformen der Weblitze 10
sind stark schematisiert und nicht maßstabsgetreu dargestellt. In der Zeichnung soll
lediglich das Prinzip der erfindungsgemäßen Weblitze 10 sowie deren Herstellung veranschaulicht
werden.
[0022] Der Litzenkörper ist zumindest entlang eines sich in Längsrichtung L erstreckenden
Verstärkungsabschnitts 15 mehrlagig aufgebaut. Zumindest innerhalb des Verstärkungsabschnitts
15 besteht der Litzenkörper 11 aus zwei oder mehr Folienlagen 16, die flächig aufeinander
gelegt und miteinander verbunden sind. Die Folienlagen 16 sind insbesondere stoffschlüssig
flächig miteinander verbunden, beispielsweise verklebt. Die stoffschlüssige Verbindung
wird vorzugsweise vollflächig entlang der gesamten Kontaktfläche zwischen den aneinander
anliegenden Folienlagen 16 ausgeführt. Alternativ können verschiedene Folienlagen
auch bereits durch Coextrusion hergestellt und in einem Schritt miteinander verbunden
werden, so dass ein nachfolgender Fügeprozess wie das Kleben entfallen kann.
[0023] Die Anzahl der Folienlagen 16 in einem Verstärkungsabschnitt 15 kann variieren. Vorzugsweise
ist zumindest eine zentrale oder innere Folienlage 16a vorhanden, die sandwichartig
zwischen zwei äußeren Folienlagen 16b angeordnet ist. Die wenigstens eine innere Folienlage
16a wird beim Ausführungsbeispiel dazu verwendet, dem Litzenkörper 11 die notwendige
Zugfestigkeit zu verleihen. Hierfür wird die Dicke der wenigstens einen inneren Folienlagen
16a, die Anzahl der inneren Folienlagen 16a, das Material, etc. entsprechend gewählt.
Vorzugsweise besteht der gesamte Litzenkörper 11 aus Kunststoff. Die verschiedenen
Folienlagen und insbesondere die inneren Folienlagen 16a und die äußeren Folienlagen
16b können aus unterschiedlichen Kunststoffen bestehen. Es ist auch möglich Verbundwerkstoffe
auf Kunststoffbasis einzusetzen, wobei einer Kunststoffmatrix Zusatzelemente hinzugefügt
werden, die beispielsweise aus Glas und/oder Keramik und/oder Metall bestehen können.
Solche Zusatzelemente können durch kurze Fasern (so genannte Whiskers) und/oder Kugeln
und/oder andere kleine Körper gebildet werden. Für jede Folienlage wird jedoch ein
einheitliches Material eingesetzt.
[0024] In den Verstärkungsabschnitten 15 dienen die beiden äußeren Folienlagen 16b dazu,
die Verschleißfestigkeit des Litzenkörpers 11 gegenüber dem Kettfaden 19 sowie gegenüber
den Litzentragschienen zu erhöhen. Daher sind bei einem bevorzugten Ausführungsbeispiel
zumindest drei Verstärkungsabschnitte 15 vorgesehen. In diesen drei Verstärkungsabschnitten
15 liegen die beiden Endösen 13 sowie das Fadenauge 12. Besonders im mittleren Verstärkungsabschnitt
15 muss der Litzenkörper 11 gegen das Einschneiden durch den Kettfaden 19 geschützt
werden. In Gebrauchslage wird die Weblitze 10 stark beschleunigt und nimmt den im
Fadenauge 12 geführten Kettfaden mit, um diesen in die gewünschte Stellung zu bringen.
Wegen der großen Beschleunigungen wirken auch relativ große Kräfte zwischen dem Kettfaden
19 und dem Litzenkörper 11. Aus diesem Grund sind die beiden äußeren Folienlagen 16b
um das Fadenauge 12 herum aus einem Kunststoff- oder Verbundmaterial hergestellt,
das besonders verschleißfest ist und eine lange Standzeit der Weblitze 10 gewährleistet.
Beispielsweise kann für die wenigstens eine innere Folienlage 16a Polyethylen, Polypropylen
oder Polykarbonat verwendet werden. Für die äußeren Folienlagen 16b kann z.B. Polyamid
verwendet werden. Die genannten Kunststoffe können auch als Kunststoffmatrix in einem
Verbundwerkstoff eingesetzt werden. Zur Herstellung des Litzenkörpers 11 werden Folienbahnen
bereitgestellt, die flächig miteinander verbunden werden und dann eine mehrlagige
Bahn 17 bilden, wie dies beispielhaft in Fig. 2 dargestellt ist. Bei diesem Ausführungsbeispiel
ist der gesamte Litzenkörper 11 in seiner Längsrichtung L mehrlagig ausgeführt. Die
Anzahl der Folienlagen 16 ist in Längsrichtung L entlang des Litzenkörpers konstant.
Alle Folienlagen 16 erstrecken sich über die gesamte Länge des Litzenkörpers 11.
[0025] Aus einer solchen mehrlagigen Folienbahn 17 wird im Anschluss daran der Litzenkörper
11 herausgetrennt. Vorzugsweise wird der Litzenkörper 11 herausgestanzt. Der Stanzprozess
kann in einem oder mehreren Schritten erfolgen. Es ist möglich, zunächst in einem
ersten Stanzvorgang das Fadenauge 12 und die Endösen 13 aus der Folienbahn 17 herauszustanzen.
Anschließend kann dann die Außenkontur 18 herausgestanzt werden. Alternativ können
die Stanzvorgänge auch gleichzeitig erfolgen. Nach dem Stanzen erhält man einen Litzenkörper
11 als Stanzteil wie er schematisch in Fig. 1 dargestellt ist.
[0026] In Abhängigkeit von der Torsionssteifigkeit des Litzenkörpers 11 kann es erforderlich
sein, die Ebene, in der sich das Fadenauge 12 erstreckt, gegenüber der Ebene in der
sich die Endösen 13 erstrecken zu tordieren, wie dies anhand der Figuren 3 und 4 veranschaulicht
ist. Hierzu kann ein mittlerer Längsabschnitt des Litzenkörpers 11 plastisch verformt
werden, um die Fadenaugenebene gegenüber der Ebene der Endösen 13 in der tordierten
Stellung zu fixieren. Dadurch ist es möglich, einen Kettfaden 19 durch das Fadenauge
12 zu führen ohne dass der Kettfaden 19 durch ein Torsionsmoment der Weblitze 10 beaufschlagt
wird.
[0027] Die Folienlagen 16 des Litzenkörpers 11 können in Längsrichtung L gesehen kürzer
sein als der Litzenkörper 11 und lediglich in einem Verstärkungsabschnitt 15 angeordnet
sein. In Querrichtung Q quer zur Längsrichtung L und in der Erstreckungsebene der
Folienlage 16 erstrecken sich alle Folienlagen 16 über die gesamte Breite des Litzenkörpers
11.
[0028] In Abwandlung zu den in den Figuren 1 bis 4 dargestellten Ausführungsformen ist beim
Ausführungsbeispiel der Weblitze 10 nach Fig. 5 der Litzenkörper 11 in Längsrichtung
L uneinheitlich dick ausgestaltet. Er weist mehrere und beispielsgemäß drei in Längsrichtung
L beabstandete Verstärkungsabschnitte 15 auf. Diese befinden sich in den beiden Endbereichen
an den Endösen 13 sowie im mittleren Bereich am Fadenauge 12. Die beiden endseitigen
Verstärkungsabschnitte 15 sind mit dem mittleren Verstärkungsabschnitt 15 über jeweils
einen Verbindungsabschnitt 21 verbunden. Die Anzahl der Folienlagen 16 ist in den
Verbindungsabschnitten 21 geringer als in den Verstärkungsabschnitten 15. Beim Ausführungsbeispiel
sind die Verbindungsabschnitte durch lediglich eine zentrale oder innere Folienlage
16a gebildet. Diese innere Folienlage 16a erstreckt sich in Längsrichtung L durchgehend
durch den gesamten Litzenkörper 11. In den Verstärkungsabschnitten ist die innere
Folienlage 16a durch wenigstens eine weitere Folienlage verstärkt und beispielsgemäß
durch jeweils zwei auf entgegengesetzten Seiten angeordnete äußere Folienlagen 16b
sandwichartig eingefasst. Zur Herstellung einer solchen Weblitze 10 verfügt die mehrlagige
Bahn 17 lediglich an den nach dem Heraustrennen des Litzenkörpers 11 den Verstärkungsabschnitten
15 entsprechenden Stellen über mehrere Folienlagen. Die Ansicht auf die Vorderkante
einer solchen Folienbahn 17 würde der Darstellung in Fig. 5 entsprechen.
[0029] Die einzelnen Folienlagen 16 können abhängig von ihrer Funktion und/oder abhängig
vom verwendeten Material unterschiedlich dick ausgeführt sein. Eine lediglich beispielhafte
Darstellung für unterschiedlich dicke Folienlagen 16 ist in Fig. 6 skizziert. Bei
diesem Ausführungsbeispiel sind mehrere innere Folienlagen 16a vorgesehen, die jeweils
eine Dicke da aufweisen. Alle inneren Folienlagen 16a erstrecken sich in Längsrichtung
L entlang des gesamten Litzenkörpers 11. Die Gesamtdicke di ergibt sich daher aus
der Dicke da einer innerer Folienlage 16a multipliziert mit der Anzahl der vorgesehenen
inneren Folienlagen 16a. Beispielsgemäß sind hier fünf innere Folienlagen 16a vorgesehen,
wobei deren Anzahl den Anforderungen entsprechend gewählt werden kann. Beispielsweise
kann abhängig vom Anwendungsfall die Zugfestigkeit der Weblitze 10 vergrößert werden,
in dem die Anzahl der inneren Folienlagen 16a erhöht wird. Dies ermöglicht eine sehr
flexible und kostengünstige Herstellung von Weblitzen 10, wobei die Herstellung sehr
einfach an verschiedene Belastungsfälle angepasst werden kann.
[0030] Demgegenüber ist die Dicke db der beiden äußeren Folienlagen 16b kleiner als die
Gesamtdicke di aller inneren Folienlagen 16a und beispielsgemäß größer als die Dicke
da einer einzelnen inneren Folienlage 16a. In Abwandlung hierzu könnten auf beiden
Seiten des Litzenkörpers 11 jeweils auch mehrere äußere Folienlagen 16b vorgesehen
sein.
[0031] Die Erfindung betrifft eine Weblitze 10, deren Litzenkörper 11 zumindest abschnittsweise
mehrlagig aufgebaut ist. Der Litzenkörper 11 weist wenigstens einen Verstärkungsabschnitt
15 auf, der aus mehreren Folienlagen 16 besteht. Vorzugsweise erstreckt sich wenigstens
eine innere Folienlage 16a in Längsrichtung L entlang des gesamten Litzenkörpers 11.
Diese wenigstens eine innere Folienlage 16a ist insbesondere im Abschnitt um das Fadenauge
12 und/oder im Abschnitt um die Endösen 13 des Litzenkörpers 11 mit wenigstens einer
und vorzugsweise zwei äußeren Folienlagen 16b zur Bildung von Verstärkungsabschnitten
15 verstärkt. Die Verstärkungsabschnitte 15 können sozusagen sandwichartig aus vorzugsweise
wenigstens drei Folienlagen 16a, 16b aufgebaut. Es ergibt sich eine einfache Herstellung
durch Bereitstellen einer zumindest abschnittsweise mehrlagigen Folienbahn und Ausschneiden
oder Ausstanzen des Litzenkörpers 11 aus dieser mehrlagigen Folienbahn.
Bezugszeichenliste:
[0032]
- 10
- Weblitze
- 11
- Litzenkörper
- 12
- Fadenauge
- 13
- Endöse
- 15
- Verstärkungsabschnitt
- 16
- Folienlage
- 16a
- innere Folienlage
- 16b
- äußere Folienlage
- 17
- Folienbahn
- 18
- Außenkontur
- 19
- Kettfaden
- 21
- Verbindungsabschnitt
- da
- Dicke der inneren Folienlage
- db
- Dicke der äußeren Folienlage
- di
- Gesamtdicke aller inneren Folienlagen
- L
- Längsrichtung
- Q
- Querrichtung
1. Weblitze (10) für einen Webschaft,
mit einem Litzenkörper (11), der sich in einer Längsrichtung (L) erstreckt und der
ein Fadenauge (12) aufweist, das zur Aufnahme eines Kettfadens (19) dient,
wobei der Litzenkörper (11) zumindest in einem Verstärkungsabschnitt (15) wenigstens
zwei Folienlagen (16) aufweist, die flächig aneinander anliegen und miteinander verbunden
sind.
2. Weblitze nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass in dem Verstärkungsabschnitt (15) wenigstens drei Folienlagen (16) vorgesehen sind.
3. Weblitze nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass der Litzenkörper (11) mehrere Verstärkungsabschnitte (15) mit jeweils wenigstens
zwei Folienlagen (16) aufweist.
4. Weblitze nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass sich an einen Verstärkungsabschnitt (15) des Litzenkörpers (11) mit wenigstens zwei
Folienlagen (16a, 16b) ein Verbindungsabschnitt (21) des Litzenkörpers (11) anschließt,
wobei der Verbindungsabschnitt (21) weniger Folienlagen (16a) aufweist, als der daran
anschließenden Verstärkungsabschnitt (15).
5. Weblitze nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet, dass der Litzenkörper (11) in dem Verbindungsabschnitt (21) nur eine Folienlage (16a)
aufweist.
6. Weblitze nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass der gesamte Litzenkörper (11) wenigstens zwei Folienlagen (16) aufweist.
7. Weblitze nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass sich wenigstens eine zentrale Folienlage (16a) in Längsrichtung (L) entlang des gesamten
Litzenkörpers (11) erstreckt.
8. Weblitze nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet, dass die zentrale Folienlage (16a) in den Verstärkungsabschnitten (15) zwischen zwei äußeren
Folienlagen (16b) angeordnet ist.
9. Weblitze nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass eine Folienlage (16a) aus einem ersten Material und zumindest eine andere Folienlage
(16b) aus einem zweiten Material hergestellt ist.
10. Weblitze nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass der Litzenkörper (11) aus einem Kunststoffmaterial hergestellt ist.
11. Weblitze nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass die Dicke (da, db) zweier Folienlagen (16a, 16b) in einem Verstärkungsabschnitt (15)
unterschiedlich groß ist.
12. Verfahren zur Herstellung einer Weblitze (10) mit einem Litzenkörper (11), der sich
in einer Längsrichtung (L) erstreckt und der ein Fadenauge (12) aufweist, das zur
Aufnahme eines Kettfadens (19) dient, mit folgenden Schritten:
- Bereitstellen mehrlagigen Bahn (17), die miteinander verbunden sind,
- Heraustrennen des Litzenkörpers (11) aus der mehrlagigen Bahn (17).
13. Verfahren nach Anspruch 12,
dadurch gekennzeichnet, dass beim Heraustrennen des Litzenkörpers (11) die Endösen (13) und das Fadenauge (12)
aus der zumindest teilweise mehrlagigen Bahn (17) ausgestanzt werden und gleichzeitig
oder anschließend die Außenkontur (18) des Litzenkörpers (11) ausgestanzt wird.
14. Verfahren nach Anspruch 12,
dadurch gekennzeichnet, dass nach dem Heraustrennen des Litzenkörpers (11) aus der zumindest teilweise mehrlagigen
Bahn (17) der Bereich des Fadenauges (12) plastisch verformt wird.
15. Verfahren nach Anspruch 12,
dadurch gekennzeichnet, dass die mehrlagige Bahn (17) durch Coextrudieren hergestellt ist oder dass die mehrlagige
Bahn (17) durch einen separaten Fügeprozessschritt von mehreren Folienlagen (16) hergestellt
wird.