[0001] Die Erfindung betrifft eine Kreiselpumpenanordnung mit zumindest einem Kreiselpumpenaggregat.
[0002] Kreiselpumpen, insbesondere mehrstufige Kreiselpumpen werden eingesetzt, um Flüssigkeiten
zu fördern. Problematisch ist, dass derartige Kreiselpumpenaggregate üblicherweise
nicht selbstansaugend sind. In speziellen Ausgestaltungen, insbesondere der ersten
Stufen mehrstufiger Kreiselpumpenaggregate, ist es jedoch möglich, den Kreiselpumpenaggregaten
selbstansaugende Eigenschaften zu geben. In bestimmten Anwendungen, beispielsweise
bei Feuerlöscheinrichtungen von Schiffen ist es jedoch erforderlich, ein selbsttätiges
Ansaugen über größere Höhen in sehr kurzer Zeit zu gewährleisten, um bereits nach
kurzer Zeit die volle Pumpleistung zu erreichen.
[0003] Im Hinblick auf diese Problematik ist es Aufgabe der Erfindung, eine Kreiselpumpenanordnung
zu schaffen, welche ein schnelles Hochfahren bzw. eine schnelle Inbetriebnahme des
Pumpenaggregates beim Ansaugen von Flüssigkeit ermöglicht.
[0004] Diese Aufgabe wird durch eine Kreiselpumpenanordnung mit den in Anspruch 1 angegebenen
Merkmalen gelöst. Bevorzugte Ausführungsformen ergeben sich aus den Unteransprüchen,
der nachfolgenden Beschreibung sowie den beigefügten Figuren.
[0005] Die erfindungsgemäße Kreiselpumpenanordnung weist zumindest ein Kreiselpumpenaggregat
auf. Zur Unterstützung des Ansaugvorganges ist in der Kreiselpumpenanordnung zusätzlich
eine Ansaugeinrichtung zum Erzeugen eines Unterdruckes an der Saugseite des Kreiselpumpenaggregates
bzw. in einer mit der Saugseite verbundenen Saugleitung vorgesehen. Diese Ansaugeinrichtung
erzeugt einen Unterdruck in der Saugleitung, welcher ein Ansaugen von Flüssigkeit
in der Saugleitung zu dem Kreiselpumpenaggregat hin bewirkt. So kann auch ein Kreiselpumpenaggregat,
welches keine selbstansaugenden Eigenschaften hat, in Betrieb genommen werden. Ein
selbstansaugendes Kreiselpumpenaggregat kann durch eine solche zusätzliche Ansaugeinrichtung
in dem Ansaugvorgang unterstützt werden, sodass das Ansaugen und die Inbetriebnahme
des Kreiselpumpenaggrates beschleunigt wird. Die Ansaugeinrichtung ist entweder in
der Saugleitung selber angeordnet oder ist mit dieser Saugleitung verbunden.
[0006] Dabei ist die Ansaugeinrichtung vorzugsweise angrenzend an einen Sauganschluss des
Kreiselpumpenaggregates in der Saugleitung angeordnet oder angrenzend an den Sauganschluss
mit der Saugleitung verbunden. Durch diese Anordnung wird erreicht, dass der zusätzliche
Unterdruck in der Saugleitung nahe dem Saugstutzen des Kreiselpumpenaggregates erzeugt
wird, sodass von der Ansaugeinrichtung die Flüssigkeit bis zu dem Sauganschluss des
Kreiselpumpenaggregates hin angesaugt werden kann. Alternativ wäre es auch möglich,
die zusätzliche Ansaugeinrichtung in das Kreiselpumpenaggregat zu integrieren oder
direkt im Kreiselpumpenaggregat im Bereich des Ansaugstutzens mit dem Strömungsweg
zu verbinden. Auf diese Weise kann die Flüssigkeit möglichst nahe an das erste Laufrad
durch einen von der Ansaugeinrichtung erzeugten Unterdruck gefördert werden.
[0007] Besonders bevorzugt ist das Kreiselpumpenaggregat selbstansaugend ausgebildet. So
dient die zusätzliche Ansaugeinrichtung nur zur Unterstützung der selbstansaugenden
Eigenschaften des Kreiselpumpenaggregates, sodass bei Inbetriebnahme des Kreiselpumpenaggregates
ein sehr schneller Ansaugvorgang erreicht wird, sodass schnell die volle Förderleistung
des Pumpenaggregates erreicht werden kann.
[0008] Gemäß einer ersten bevorzugten Ausführungsform der Erfindung weist die Ansaugeinrichtung
einen zur Aufnahme von Flüssigkeit ausgebildeten Unterstützungstank auf, welcher an
seiner Oberseite einen Sauganschluss aufweist, der mit der Saugleitung verbunden ist,
und an seiner Unterseite eine Ablassöffnung aufweist. Durch Öffnen der Ablassöffnung
wird Flüssigkeit aus diesem Unterstützungstank schwerkraftbedingt abfließen, sodass
an der Oberseite des Unterstützungstankes ein Unterdruck erzeugt wird, welcher über
den Sauganschluss an die Saugleitung weitergegeben wird und so in dieser den oben
beschriebenen unterstützenden Unterdruck erzeugt, mittels welchem Flüssigkeit in der
Saugleitung angesaugt werden kann.
[0009] Um die Ablassöffnung gezielt öffnen zu können, ist vorzugsweise die Ablassöffnung
mit einem Ventil zum Öffnen und Schließen der Ablassöffnung versehen. Zum Füllen des
Unterstützungstankes wird die Ablassöffnung verschlossen und nur dann geöffnet, wenn
der Unterdruck durch Ablassen der Flüssigkeit in dem Unterstützungstank erzeugt werden
soll.
[0010] Die Ablassöffnung mündet vorzugsweise in einem zweiten vertikal tiefer gelegenen
Flüssigkeitstank. Dieser kann wiederum mit der Saugleitung verbunden sein, sodass
die Flüssigkeit, welche aus dem Unterstützungstank abläuft, dann von dem Pumpenaggregat
angesaugt und gefördert wird. D. h. bevorzugt wird der Unterstützungstank mit derselben
Flüssigkeit gefüllt, welche von dem Pumpenaggregat zu fördern ist, beispielsweise
Wasser.
[0011] Zum Befüllen des Unterstützungstankes ist dieser weiter bevorzugt über eine Füllleitung
mit einer Druckseite des Kreiselpumpenaggregates verbunden. So kann der Unterstützungstank
beim Betrieb des Kreiselpumpenaggregates mit der von dem Kreiselpumpenaggregat geförderten
Flüssigkeit befüllt werden. So wird der Unterstützungstank im Normalbetrieb des Kreiselpumpenaggregates
gefüllt und steht dann nach Außerbetriebnahme des Kreiselpumpenaggregates gefüllt
für die Wiederinbetriebnahme des Kreiselpumpenaggregates bereit, sodass er dann beim
Anlaufen des Kreiselpumpenaggregates durch Ablassen der Flüssigkeit den erforderlichen
Unterdruck in der Saugleitung erzeugen kann.
[0012] Die Füllleitung kann vorzugsweise in die Ablassöffnung des Unterstützungstankes münden,
d. h. der Unterstützungstank wird dann über die Füllleitung von unten befüllt.
[0013] An der Ablassöffnung kann dazu ein Drei-Wege-Ventil angeordnet sein, welches so ausgebildet
ist, dass es die Ablassöffnung wahlweise mit der Füllleitung oder einer Ablassleitung
verbindet. Die Ablassleitung führt dann beispielsweise zu dem zweiten vertikal tiefer
gelegenen Flüssigkeitstank oder zu einem anderen Bereich, in welchen die Flüssigkeit
aus dem Unterstützungstank abgelassen werden soll. So kann über ein Ventil das Befüllen
des Unterstützungstankes und das Ablassen gesteuert werden. Zum Befüllen wird das
Drei-Wege-Ventil in eine erste Stellung gebracht, in welcher die Ablassleitung verschlossen
ist und so über die Füllleitung Flüssigkeit in das Innere des Unterstützungstankes
strömen kann. Zum Öffnen der Ablassöffnung zum Ablassen der Flüssigkeit wird das Drei-Wege-Ventil
in eine zweite Schaltstellung gebracht, in welcher die Füllleitung verschlossen ist
und die Ablassleitung freigegeben ist, sodass die Flüssigkeit aus dem Unterstützungstank
abfließen kann. Um bei Außerbetriebnahme des Pumpenaggregates ein Rückströmen der
Flüssigkeit aus dem Unterstützungstank in die Füllleitung zu verhindern, kann in dieser
ein Rücklaufverhinderer angeordnet sein. Alternativ ist es möglich, den Unterstützungstank
in seiner vertikalen Höhe so zu positionieren, dass seine Oberseite unterhalb der
Verbindung der Füllleitung mit dem Kreiselpumpenaggregat gelegen ist. So kann, auch
wenn die Füllleitung an der Unterseite des Unterstützungstankes angeschlossen ist,
die Flüssigkeit über die Füllleitung nicht zurück in das Kreiselpumpenaggregat strömen.
[0014] Weiter bevorzugt ist in der Verbindung des Sauganschlusses mit der Saugleitung ein
Rückschlagventil bzw. ein Rücklaufverhinderer angeordnet. Dieses Rückschlagventil
verhindert, dass beim Betrieb des Kreiselpumpenaggregates dieses Flüssigkeit über
die Saugleitung aus dem Unterstützungstank ansaugt.
[0015] Gemäß einer zweiten bevorzugten Ausführungsform der Erfindung weist die Ansaugeinrichtung
einen Aspirator bzw. eine Venturi-Düse auf, wobei die Venturi-Düse über eine an einer
Verengung in der Düse mündende Unterdruckleitung mit der Saugleitung verbunden ist.
In die Venturi-Düse wird vorzugsweise ein Druckgas, insbesondere Druckluft geleitet.
Diese Druckgas- bzw. Druckluftströmung wird in der Verengung der Düse in bekannter
Weise beschleunigt, sodass in der Umgebung ein Unterdruck erzeugt wird, welcher durch
die in der Verengung der Düse mündende Unterdruckleitung auf die Saugleitung übertragen
wird und so auch in dieser einen Unterdruck zum Ansaugen von Flüssigkeit erzeugt.
Die Unterdruckleitung mündet in die Saugleitung vorzugsweise in der Nähe bzw. direkt
angrenzend an die Saugöffnung bzw. den Saugstutzen des Kreiselpumpenaggregates. Alternativ
kann diese Unterdruckleitung auch direkt im Kreiselpumpenaggregat in den Saugstutzen
münden.
[0016] Weiter bevorzugt ist zwischen der Saugseite des Kreiselpumpenaggregates und der zusätzlichen
Ansaugeinrichtung in der Saugleitung ein Rückschlagventil angeordnet. Durch dieses
Rückschlagventil wird verhindert, dass bei Inbetriebnahme des Kreiselpumpenaggregates
durch den von der Ansaugeinrichtung erzeugten Unterdruck Flüssigkeit aus dem Kreiselpumpenaggregat
gesaugt wird. Das Rückschlagventil stellt somit sicher, dass Flüssigkeit nur über
die Saugleitung angesaugt wird und nicht entgegen der üblichen Strömungsrichtung aus
dem Kreiselpumpenaggregat herausfließt. Dies würde nämlich die Inbetriebnahme des
Kreiselpumpenaggregates erschweren oder verhindern.
[0017] Das Kreiselpumpenaggregat kann mehrstufig ausgebildet sein und zumindest zwei Laufräder
aufweisen, welche vorzugsweise auf einer gemeinsamen Welle angeordnet sind und über
diese von einem Motor, insbesondere einem Elektromotor angetrieben werden.
[0018] Das mehrstufige Kreiselpumpenaggregat ist vorzugsweise so aufgebaut, dass es in Strömungsrichtung
zwei aufeinanderfolgende Laufradgruppen, d. h. Gruppen von Pumpenstufen aufweist,
in denen jeweils zumindest ein Laufrad vorhanden ist. Die in Strömungsrichtung erste
Laufradgruppe ist dabei so ausgestaltet, dass sie ein selbstansaugendes Verhalten
der Kreiselpumpe ermöglicht. Dazu ist in der ersten Laufradgruppe ein Rückflusskanal
vorhanden, welcher die Ausgangsseite der ersten Laufradgruppe mit deren Eingangsseite
verbindet. Dieser Rückflusskanal ermöglicht es, dass innerhalb der ersten Laufradgruppe
durch deren zumindest ein Laufrad eine Flüssigkeitsströmung durch den Rückflusskanal
und durch das Laufrad bewirkt werden kann. D. h. in der ersten Laufradgruppe kann
eine begrenzte Flüssigkeitsmenge zirkuliert werden. Diese zirkulierende Flüssigkeitsmenge
bewirkt in der ersten Laufradgruppe eine ausreichende Sogwirkung, um weitere Flüssigkeit
anzusaugen. So kann das gesamte Kreiselpumpenaggregat selbsttätig Flüssigkeit ansaugen.
Es ist lediglich bevorzugt, dass in der ersten Laufradgruppe, insbesondere in dem
Rückflusskanal eine begrenzte Flüssigkeitsmenge stets vorhanden ist, um zu gewährleisten,
dass die zirkulierende Strömung durch das Laufrad der ersten Laufradgruppe und den
Rückflusskanal bei Betriebnahme der Pumpe einsetzen kann.
[0019] Der Rückflusskanal mündet vorzugsweise in den Saugmund einer ersten Stufe der ersten
Laufradgruppe. Dadurch wird erreicht, dass die durch den Rückflusskanal fließende
Flüssigkeit der Eingangsseite des Laufrades der ersten Stufe wieder zugeführt wird,
sodass hier eine zirkulierende Förderströmung erreicht wird.
[0020] Weiter bevorzugt ist in dem Rückflusskanal zumindest ein Ventil zum Verschließen
des Rückflusskanals vorhanden. Durch dieses Ventil kann der Rückflusskanal verschlossen
werden, wenn die Pumpe ihren normalen Betriebszustand erreicht hat. Im normalen Betriebszustand,
wenn das Pumpenaggregat Flüssigkeit fördert, würden ein offener Rückflusskanal und
ein ständiger Flüssigkeitsrücklauf den Wirkungsrad des Kreiselpumpenaggregates verschlechtern.
Durch Schließen des Ventils kann dies nach dem Hochfahren der Pumpe verhindert werden,
sodass die Pumpe dann wie eine herkömmliche mehrstufige Kreiselpumpe arbeitet.
[0021] Bevorzugt ist das Ventil derart ausgestaltet, dass es beim Erreichen eines vorbestimmten
Fluiddruckes in dem Rückflusskanal bzw. an der Ausgangsseite der ersten Laufradgruppe
den Rückflusskanal verschließt. Das Erreichen des vorbestimmten Fluiddruckes wird
als normaler Betriebszustand bzw. ein Betriebszustand, in welchem bereits ein ausreichender
Förderstrom beim Ansaugen weiterer Flüssigkeit vorhanden ist, erkannt. Vorzugsweise
wird von dem Ventil der Fluiddruck im Rückflusskanal, d. h. an der Ausgangsseite der
ersten Laufradgruppe erfasst. Das Ventil ist vorzugsweise als Federelement ausgebildet,
wobei es durch Federwirkung gegen den im Rückflusskanal herrschenden Fluiddruck offen
gehalten wird. Wenn der Fluiddruck die Federkraft übersteigt, wird das Ventil geschlossen.
So kann im Rückflusskanal eine Öffnung vorgesehen sein, vor der in Strömungsrichtung
ein Federblech liegt, welches so gekrümmt ist, dass das Blech in seiner Ruhelage von
der Öffnung beabstandet ist. Durch erhöhten Fluiddruck kann das Blech gegen seine
Federvorspannung so verformt werden, dass es gegen die Öffnung gedrückt wird und diese
verschließt.
[0022] Weiter bevorzugt ist die erste Laufradgruppe zumindest zweistufig mit zwei in Strömungsrichtung
hintereinander angeordneten Laufrädern ausgebildet. Dabei ist der Rückflusskanal so
angeordnet, dass er von der Ausgangsseite des zweiten Laufrades zu der Eingangsseite
des ersten Laufrades führt. Durch die zweistufige erste Laufradgruppe kann eine ausreichende
Strömung und ein ausreichender Sog durch Fördern der Flüssigkeit im Kreislauf durch
den Rückflusskanal erreicht werden, um insgesamt im Saugmund bzw. Saugkanal des Kreiselpumpenaggregates
einen ausreichenden Unterdruck zum Ansaugen von Flüssigkeit zu erzeugen.
[0023] Ausgangsseitig der ersten Laufradgruppe ist vorzugsweise ein Trennelement angeordnet,
welches zum Trennen von Luft und Flüssigkeit ausgebildet ist. Gerade beim Anlaufen
des Pumpenaggregates wenn zunächst nur wenig Flüssigkeit durch den Rückflusskanal
gefördert wird, wird das Kreiselpumpenaggregat durch seine Saugleitung auch Luft ansaugen,
wobei sich Luft und Flüssigkeit beim Eintritt in das erste Laufrad idealerweise vermischen.
Daher ist es zweckmäßig, die Luft von der Flüssigkeit ausgangsseitig der ersten Laufradgruppe
zu trennen, um vorzugsweise ausschließlich Flüssigkeit durch den Rücklaufkanal wieder
zu der Eingangsseite der ersten Laufradegruppe zurückzuführen. So wird das Trockenlaufen
des Rückflusskanals verhindert.
[0024] Daher ist das Trennelement weiter bevorzugt relativ zu dem Rückflusskanal so angeordnet,
dass die aus dem Trennelement austretende Flüssigkeit in den Rückflusskanal eintritt.
So wird sichergestellt, dass die aus dem Rückflusskanal in die erste Laufradgruppe
einströmende Flüssigkeit, wenn sie aus der ersten Laufradgruppe wieder austritt, im
Wesentlichen vollständig wieder in den Rücklaufkanal eintritt, um so einen Kreislauf
zu erzeugen.
[0025] Eingangsseitig der ersten Laufradgruppe ist vorzugsweise ein Rückschlagventil bzw.
ein Rückflussverhinderer angeordnet, welcher verhindert, dass Flüssigkeit aus dem
Kreiselpumpenaggregat zurück in eine Saugleitung laufen kann. So wird verhindert,
dass das Kreiselpumpenaggregat vollständig trocken laufen kann, es wird vielmehr durch
das Rückschlagventil auch bei Außerbetriebnahme des Kreiselpumpenaggregates Flüssigkeit
im Inneren des Kreiselpumpenaggregates gehalten, welche das Wideranlaufen und ein
erneutes Ansaugen ermöglicht. Das Rückschlagventil kann direkt in das Kreiselpumpenaggregat
integriert sein, kann jedoch auch als separates Bauteil an den Saugstutzen des Kreiselpumpenaggregates
angesetzt sein.
[0026] Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist zwischen der ersten und der
zweiten Laufradgruppe zumindest ein Flüssigkeitsspeicher angeordnet. Der Flüssigkeitsspeicher
ist so ausgebildet, dass er sich beim normalen Betrieb des Kreiselpumpenaggregates
mit Flüssigkeit füllt. Bei Außerbetriebnahme des Kreiselpumpenaggregates oder in dem
Fall, dass das Kreiselpumpenaggregat Luftblasen fördern sollte, kann durch die Flüssigkeit
im Flüssigkeitsspeicher sichergestellt werden, dass die Förderwirkung des Kreiselpumpenaggregates
nicht vollständig aussetzt, sondern dass stets genug Flüssigkeit in dem Kreiselpumpenaggregat
vorhanden ist, um ein erneutes Ansaugen von Flüssigkeit durch den Saugstutzen bzw.
die Saugleitung des Kreiselpumpenaggregates zu ermöglichen.
[0027] Der Flüssigkeitsspeicher weist vorzugsweise zumindest eine Austrittsöffnung auf,
welche derart angeordnet ist, dass sie einer Eintrittsöffnung des Rückflusskanals
so gegenüberliegt, dass Flüssigkeit aus dem Flüssigkeitsspeicher in den Rückflusskanal
fließen kann. So wird erreicht, dass durch den Flüssigkeitsspeicher zunächst der Rückflusskanal
gefüllt wird bzw. dieser gefüllt gehalten wird. Die Flüssigkeit aus dem Rückflusskanal
fließt dann zur Eingangsseite des ersten Laufrades der ersten Laufradgruppe und tritt
in dieses ein, sodass dieses Laufrad sofort eine Förderwirkung erzielen kann und weitere
Flüssigkeit durch die Saugleitung ansaugen kann. Bis Flüssigkeit aus der Saugleitung
in das erste Laufrad eintritt, wird dann, wie oben beschrieben, die Flüssigkeit im
Rückflusskanal zunächst in der ersten Laufradgruppe im Kreis gefördert.
[0028] Das Kreiselpumpenaggregat ist vorzugsweise so ausgebildet, dass sich die Drehachse
der Laufräder vertikal erstreckt. Der vorangehend beschriebene Flüssigkeitsspeicher
ist dann vorzugsweise so ausgebildet, dass seine Austrittsöffnung an der Unterseite
angeordnet ist, sodass die Flüssigkeit aus dem Flüssigkeitsspeicher schwerkraftbedingt
nach unten austreten und in den Rückflusskanal eintreten kann. Befüllt wird der Flüssigkeitsspeicher
vorzugsweise von oben über die zu den hinter dem Flüssigkeitsspeicher bzw. oberhalb
des Flüssigkeitsspeichers angeordneten Pumpenstufen strömende Flüssigkeit. Der Rückflusskanal
weist vorzugsweise eine nach oben hin gerichtete Öffnung auf, sodass die Flüssigkeit
aus dem Flüssigkeitsspeicher von oben in diese Öffnung eintreten kann.
[0029] Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform können zumindest zwei Flüssigkeitsspeicher
derart angeordnet sein, dass eine Austrittsöffnung des zweiten Flüssigkeitsspeichers
in eine Öffnung eines ersten Flüssigkeitsspeichers mündet. So können zwei oder mehr
Flüssigkeitsspeicher in Strömungs- bzw. Förderrichtung hintereinander zwischen der
ersten Laufradgruppe und der zweiten Laufradgruppe angeordnet sein. Dabei fließt die
Flüssigkeit aus dem ersten bzw. unteren Flüssigkeitsspeicher, wie vorangehend beschrieben
vorzugsweise in den Rücklaufkanal. Die Flüssigkeit aus dem zweiten bzw. nachfolgenden
Flüssigkeitsspeicher fließt zunächst in den ersten Flüssigkeitsspeicher und von diesem
dann in den Rücklaufkanal. Entsprechend kann Flüssigkeit aus einem dritten Flüssigkeitsspeicher
in den zweiten Flüssigkeitsspeicher übertreten. Alle Flüssigkeitsspeicher weisen vorzugsweise
eine Austrittsöffnung an der Unterseite und eine Eintrittsöffnung an der Oberseite
auf.
[0030] Besonders bevorzugt ist der zumindest eine Flüssigkeitsspeicher als ringförmiger
Topf mit einer offenen Oberseite ausgebildet, welcher eine die Laufräder antreibende
Welle umgibt. D. h. der Topf ist ring- bzw. torusförmig und weist in der Mitte eine
Öffnung auf, durch welche sich die Welle erstreckt. Die Öffnung dient darüber hinaus
als Strömungsweg für die geförderte Flüssigkeit von der ersten Laufradgruppe zu der
zweiten Laufradgruppe. Dazu ist in der Öffnung ein die Welle umgehender Freiraum vorgesehen.
Der topfförmige Flüssigkeitsspeicher ist an seiner Oberseite offen ausgebildet, sodass
die Flüssigkeit, welche durch die zentrale Öffnung strömt über den Rand der Öffnung
von oben in den topfförmigen Flüssigkeitsspeicher einlaufen kann. Die beschriebene
zumindest eine Austrittsöffnung ist vorzugsweise an der Unterseite ausgebildet. Bei
der Anordnung mehrere Flüssigkeitsspeicher sind die Austrittsöffnungen der nachfolgenden
Flüssigkeitsspeicher so angeordnet, dass sie oberhalb der Oberseite des jeweils vorangehenden
Flüssigkeitsspeichers gelegen sind, sodass die Flüssigkeit aus der Austrittsöffnung
in den vorangehenden Flüssigkeitsspeicher läuft. Vom ersten, d. h. untersten Flüssigkeitsspeicher
läuft die Flüssigkeit aus der Austrittsöffnung, wie beschrieben, in die Rücklaufleitung.
Die Austrittsöffnungen sind in der Größe so dimensioniert, dass sich die Flüssigkeitsspeicher
langsam leeren.
[0031] Gemäß einer besonders bevorzugten Ausführungsform sind die einzelnen Laufräder der
zweiten Laufradgruppe jeweils in einem Stufenmodul angeordnet, wobei alle Stufenmodule
dieselbe axiale Höhe aufweisen, und das zumindest eine Laufrad der ersten Laufradgruppe
ist ebenfalls in einem solchen Stufenmodul angeordnet, welches eine axiale Höhe hat,
die der axialen Höhe oder einem ganzzahligen Vielfachen der Höhe eines Stufenmoduls
der zweiten Laufradgruppe entspricht. Dieser modulare Aufbau mit einem festen Raster
der axialen Höhen bzw. Längen der einzelnen Module hat den Vorteil, dass aus den Modulen
sehr einfach Kreiselpumpenaggregate unterschiedlicher Leistung, insbesondere unterschiedlicher
Förder- und Saughöhen realisiert werden können. Auch lässt sich die erste selbstansaugende
Laufradgruppe leicht in herkömmliche mehrstufige Kreiselpumpen integrieren, da die
Teile der ersten Laufradgruppe in ihrer axialen Länge dasselbe Raster haben wie die
Module der zweiten Laufradgruppe. So können beispielsweise dieselben Spannbänder zum
Zusammenhalten der Module verwendet werden, wie sie bei herkömmlichen mehrstufigen
Kreiselpumpenaggregaten verwendet werden. So kann die erforderliche Teilevielfalt
reduziert werden.
[0032] Weiter bevorzugt weisen ebenfalls die zwischen den beiden Laufradgruppen angeordneten
Flüssigkeitsspeicher oder Abstandselemente jeweils eine axiale Höhe auf, welcher der
axialen Höhe oder einem ganzzahligen Vielfachen dieser Höhe eines Stufenmoduls der
zweiten Laufradgruppe entspricht. So wird auch bezüglich dieser Komponenten erreicht,
dass die axiale Höhe in das vorhandene Raster der axialen Höhe der einzelnen Pumpenstufen,
welche in der zweiten Laufradgruppe angeordnet sind, passt.
[0033] Nachfolgend wird die Erfindung beispielhaft anhand der beigefügten Figuren beschrieben.
In diesen zeigt:
- Fig. 1
- eine Schnittansicht eines selbstansaugenden Kreiselpumpenaggregates,
- Fig. 2
- eine Detailansicht der ersten Laufradgruppe des Kreiselpumpenaggregates gemäß Fig.
1,
- Fig. 3
- in einer teilweise geschnittenen Detailansicht ein Ventil im Rücklaufkanal,
- Fig. 4
- in einer Schnittansicht die Flüssigkeitsspeicher des Kreiselpumpenaggregates gemäß
Fig. 1,
- Fig. 5
- eine Ansicht einer Kreiselpumpenanordnung gemäß einer ersten Ausführungsform der Erfindung
und
- Fig. 6
- eine Kreiselpumpenanordnung gemäß einer zweiten Ausführungsform der Erfindung.
[0034] Das beispielhaft beschriebene Kreiselpumpenaggregat weit insgesamt acht Stufen, d.
h. acht Laufräder auf. Von denen sind zwei Laufräder 2 in einer ersten Laufradgruppe
4 und sechs Laufräder 6 in einer zweiten Laufradgruppe 8 angeordnet. Die erste Laufradgruppe
4 ist dem Einlass- bzw. Saugstutzen 10 des Pumpenaggregates zugewandt. Die zweite
Laufradgruppe 8 ist der ersten Laufradgruppe in strömungs- bzw. Förderrichtung nachgeschaltet.
Wie bei bekannten mehrstufigen Kreiselpumpenaggregaten durchströmt die zu fördernde
Flüssigkeit nacheinander die einzelnen Laufräder und wird ausgangsseitig des letzten
Laufrades 6 über den ringförmigen Druckkanal 12 dem Druckstutzen 14 zugeführt. Alle
Laufräder 2 und 6 werden über eine gemeinsame Welle 16 angetrieben. Die Welle 16 wird
an ihrem Wellenende 18 mit einem hier nicht gezeigten Motor, beispielsweise einem
Elektromotor zum Antrieb verbunden.
[0035] Die erste Laufradgruppe 4 ist in der nachfolgend beschriebenen Weise selbstansaugend
ausgebildet, sodass die Kreiselpumpe über den Saugstutzen 10 Flüssigkeit auch dann
ansaugen kann, wenn der Saugstutzen 10 und eine sich stromaufwärts anschließende Saugleitung
nicht mit Flüssigkeit gefüllt sind.
[0036] Die selbstansaugende Wirkung der ersten Laufradgruppe 4 wird durch die anhand von
Fig. 2 näher erläuterte Ausgestaltung erreicht. Ausgangsseitig des in Strömungsrichtung
zweiten Laufrades 2 der ersten Laufradgruppe 4 ist ein Trennelement 20 angeordnet.
Dieses ist so ausgebildet, dass Flüssigkeit und Luft voneinander getrennt werden.
Dies geschieht dadurch, dass die Flüssigkeit radial nach außen beschleunigt wird,
sodass aus dem Trennelement 20 die Luft im Zentralbereich nahe der Welle 16 und die
Flüssigkeit im Umfangsbereich nahe der Umfangswandung 22 austritt. Die aus dem Trennelement
20 austretende Flüssigkeit überströmt die Umfangswandung 22 an ihrer Oberkante und
tritt in einen Rückflusskanal 24 ein. Der Rückflusskanal 24 führt am Außenumfang der
ersten Laufradgruppe 4 zurück in Richtung des Saugstutzens 10. Über Öffnungen 26 in
einer Bodenplatte führt der Rückflusskanal zum Saugmund 28 des in Strömungsrichtung
ersten Laufrades 2 der ersten Laufradgruppe 4. So wird ein geschlossener Flüssigkeitskreislauf
über die beiden Laufräder 2 des Trennelement 20 zurück durch den Rückflusskanal 24
zum Saugmund 28 des ersten Laufrades 2 realisiert.
[0037] Zum Starten der Pumpe reicht eine geringe Flüssigkeitsmenge, um den beschriebenen
Kreislauf durch die beiden Laufräder 2 und den Rückflusskanal 24 in Betrieb zu nehmen.
Dadurch erzeugen die Laufräder 2 einen Unterdruck, durch welchen dann durch den Saugstutzen
10 weitere Flüssigkeit angesaugt werden kann. Bei der Erstinbetriebnahme des Pumpenaggregates
ist es erforderlich, dass Pumpenaggregat wie herkömmliche Kreiselpumpenaggregate zu
entlüften, d. h. mit einer gewissen Flüssigkeitsmenge zu füllen.
[0038] Um den beschriebenen Kreislauf über die Rückflussleitung 24 aufrechterhalten zu können,
ist es wichtig, dass die Pumpe im Bereich der ersten Laufradgruppe 4 möglichst luftdicht
ausgebildet ist. Hierzu sind verschiedene Dichtungen angeordnet. Die Dichtungen 30
dichten den Rücklaufkanal 24 gegen den Druckkanal 12 ab, sodass verhindert wird, dass
Flüssigkeit von der Druckseite über den Rücklaufkanal 24 im normalen Betrieb zur Saugseite
überströmen kann. Im Inneren des Trennelementes 20 ist ein Lager 32 angeordnet, welches
mit dem Außenumfang der Welle 16 in Kontakt ist. Dieses dient gleichzeitig der Abdichtung
des Trennelementes 20 gegenüber der Welle 16, um zu verhindern, dass Luft aus dem
Trennelement 20 zurück zu den Laufrädern 2 strömen kann. Die Dichtung 34 dichtet das
axiale Ende der Welle 16 ab, um zu verhindern, dass Luft von der Druckseite der Pumpe
über die Welle zur Saugseite strömt. Die Dichtung 36 dient ebenfalls dazu, die Druckseite
von der Saugseite zu trennen, d. h. den Druckstutzen 14 gegenüber dem Saugstutzen
10 abzudichten.
[0039] Um nach Erreichen des normalen Betriebszustandes, in dem Flüssigkeit durch den Saugstutzen
10 angesaugt wird, zu verhindern, dass Flüssigkeit über den Rückflusskanal 24 zurück
zur Saugseite strömt, ist in dem Rückflusskanal 24 ein Ventil 38 angeordnet. Dieses
Ventil 38 ist so ausgebildet, dass es beim Erreichen eines vorbestimmten Druckes ausgangsseitig
des zweiten Laufrades 2, d. h. ausgangsseitig des Trennelementes 20 und im Rückflusskanal
24 den Rückflusskanal verschließt. D. h. nach Erreichen dieses vorbestimmten Druckes
ist der Rückflusskanal 24 verschlossen und die Flüssigkeit strömt ausschließlich zu
den nachfolgenden Laufrädern 6 der zweiten Laufradgruppe 8.
[0040] Die Ausgestaltung des Ventils 38 wird näher anhand von Fig. 3 erläutert. Fig. 3 zeigt
eine Detailansicht des Trennelementes 20. Das Trennelement 20 definiert zwischen dem
Außenumfang der Umfangswandung 22 und einer radial weiter außen gelegenen ringförmigen
Wandung 40, einen ersten Abschnitt des Rückflusskanals 24, welcher einen Eintrittsbereich
des Rückflusskanals 24 bildet. Der zweite Abschnitt des Rückflusskanals 24 wird zwischen
dem Außenumfang der Wandung 40 und einer radial beabstandeten Hülse 42 (siehe Fig.
2) definiert. In der Wandung 40 sind mehrere Löcher 44 ausgebildet, welche den Übertritt
von dem Einlassbereich des Rückflusskanals 24 in den zweiten Abschnitt des Rückflusskanals
24 zwischen der Wandung 40 und der Hülse 42 ermöglichen. An den Öffnungen 44 sind
Ventilelemente in Form von Federblechen 46 angeordnet. Diese Federbleche 46 können
zwei Positionen einnehmen, nämlich einmal eine geöffnete Position, welche in Fig.
3 mit dem Bezugszeichen 46' bezeichnet ist. In dieser Position erstreckt sich das
Federblech 46' sehnenförmig zum Innenumfang der Wandung 40 und ist somit beabstandet
von der Öffnung 44, sodass diese freigegeben ist. Steigt nun der Druck in dem Bereich
des Rückflusskanals 24, welcher zwischen der Umfangswandung 22 und der Wandung 40
gelegen ist an, wird das Federblech 46' radial nach außen gedrückt und legt sich an
die Innenseite der Wandung 40 über der Öffnung 44 an, sodass die Öffnung 44 verschlossen
wird.
[0041] Um den sicheren Betrieb des Kreiselpumpenaggregates auch dann zu gewährleisten, wenn
größere Luftblasen das System passieren, sind zwischen der ersten Laufradgruppe 4
und der zweiten Laufradgruppe 8 drei Flüssigkeitsspeicher 48 angeordnet. Diese sind
im Detail in Fig. 4 gezeigt. Die Flüssigkeitsspeicher 48 sind als ring- bzw. torusförmige
Töpfe ausgebildet, welche die Welle 16 umgeben. Die Welle 16 erstreckt sich durch
eine zentrale Öffnung 50 der Flüssigkeitsspeicher 48, wobei die Wandung der Öffnung
50 radial vom Außenumfang der Welle 16 beabstandet ist. So dient die Öffnung 50 auch
als Strömungsweg für die geförderte Flüssigkeit von der ersten Laufradgruppe 4 zu
der zweiten Laufradgruppe 8. Die Umfangswandungen 52 der Öffnungen 50 haben dabei
in Richtung der Längsachse X eine Länge, welche kürzer ist als die axiale Länge der
Außenwandungen der Flüssigkeitsspeicher 48. So sind die Flüssigkeitsspeicher 48 an
ihrer Oberseite geöffnet, sodass Flüssigkeit, welche durch die Öffnungen 50 strömt
über die Umfangswandungen 52 hinüber in das Innere der Flüssigkeitsspeicher 48 strömen
kann. So werden die Flüssigkeitsspeicher 48 im normalen Betrieb des Pumpenaggregates,
wenn Flüssigkeit von der ersten Laufradgruppe 4 zu der zweiten Laufradgruppe 8 strömt,
gefüllt.
[0042] Jeder Flüssigkeitsspeicher 48 weist an seiner Unterseite eine Auslassöffnung 54 mit
kleinem Durchmesser auf. Die Auslassöffnungen 54 sind von der Längsachse X soweit
radial beabstandet, dass sie oberhalb des Freiraums zwischen der Umfangswandung 22
und der Wandung 40 des Trennelementes 20 liegen. So läuft die Flüssigkeit aus dem
ersten, d. h. unterem Flüssigkeitsspeicher 48 direkt in den Rückflusskanal 24. Aus
den beiden anderen Flüssigkeitsspeichern 48 läuft die Flüssigkeit über die zugehörigen
Auslassöffnung 54 zunächst in den darunter gelegenen Flüssigkeitsspeicher 48. Dadurch,
dass die Flüssigkeit aus den Flüssigkeitsspeichern 48 über die kleine Auslassöffnung
54 langsam abläuft, kann auch dann, wenn größere Luftblasen oder Gasblasen das Pumpenaggregat
durchströmen, sichergestellt werden, dass im Pumpenaggregat noch eine ausreichende
Flüssigkeitsmenge vorhanden ist, um zumindest den Startkreislauf durch die erste Laufradgruppe
4, d. h. durch den Rückflusskanal 24 in der oben beschriebenen Weise wieder in Betrieb
zu nehmen.
[0043] Neben diesen Maßnahmen ist am oder im Saugstutzen 10 noch ein Rückschlagventil bzw.
Rückflussverhinderer 55 angeordnet. Hier ist das Rückschlagventil 55 direkt im Saugstutzen
angeordnet, es könnte jedoch auch als separates Bauteil an den Saugstutzen 10 angesetzt
werden. Über einen solchen kann verhindert werden, dass wenn die sich an den Saugstutzen
10 anschließende Saugleitung trockenläuft, die Flüssigkeit aus dem Pumpenaggregat
durch den Saugstutzen 10 zurück in die Saugleitung läuft. So kann stets eine gewisse
Flüssigkeitsmenge in dem Pumpenaggregat gehalten werden, über welche zumindest der
Startkreislauf in der ersten Laufradgruppe 4 wieder in Betrieb genommen werden kann,
um dann weitere Flüssigkeit durch den Saugstutzen 10 anzusaugen. Auf diese Weise wird
das gesamte Kreiselpumpenaggregat selbstansaugend ausgebildet.
[0044] Wie in Fig. 1 zu erkennen ist, ist das Pumpenaggregat insgesamt modular aufgebaut,
wobei diesem modularen Aufbau ein axiales Längenraster zugrunde liegt, welches durch
die axiale Länge der von den Laufrädern 6 gebildeten Pumpenstufen definiert ist. Diese
Pumpenstufen weisen jeweils einen umfänglichen Mantel 56 auf, welcher den Mantel der
einzelnen Stufenmodule bildet. Diese Stufenmodule sind axial aufeinandergesetzt. Die
Flüssigkeitsspeicher 48 weisen dieselbe axiale Länge wie die Mäntel 56 der Stufenmodule
der zweiten Laufradgruppe 8 auf. Darüber hinaus weist auch ein Mantel 58, welcher
das erste Laufrad 2 umgibt, dieselbe axiale Länge auf. Das Trennelement 20 weist eine
axiale Länge in Richtung der Längsachse X auf, welche dem Doppelten der axialen Länge
der Mäntel 56 und 58 entspricht. So hat die gesamte erste Laufradgruppe 4 eine axiale
Länge, welche der dreifachen Länge eines Stufenmoduls der zweiten Laufradgruppe 8
entspricht. Dieses einheitliche Längenraster begünstigt den modularen Aufbau, da Spannbänder,
welche die einzelnen Stufenmodule in axialer Richtung zusammenhalten, nur in unterschiedlichen
Längen, welche durch dieses zugrundliegende Raster definiert sind, vorgehalten werden
müssen. Damit können verschiedenste Pumpen zusammengebaut werden, mit unterschiedlichen
Zahlen von Laufrädern, Flüssigkeitsspeichern 48 und ggfs. der ersten Laufradgruppe
4 um die selbstansaugenden Eigenschaften sicherzustellen.
[0045] Die Kreiselpumpenanordnung gemäß der ersten Ausführungsform der Erfindung, welche
in Fig. 5 gezeigt ist, weist ein Kreiselpumpenaggregat 60 auf, welches in der anhand
der Figuren 1 bis 4 beschriebenen Weise ausgestaltet sein kann. D. h. es kann sich
insbesondere um ein selbstansaugendes Kreiselpumpenaggregat handeln. Das Kreiselpumpenaggregat
60 weist an seinem Druckanschluss eine Druckleitung 62 und an seinem Saugstutzen 10
eine Saugleitung 64 auf. Angrenzend an den Saugstutzen 10 ist in der Saugleitung 64
ein Rückschlagventil 66 angeordnet, welches verhindert, dass Flüssigkeit zurück aus
dem Kreiselpumpenaggregat 60 in die Saugleitung 64 fließen kann. Anstatt des Rückschlagventils
66 könnte auch ein im Saugstutzen 10 angeordnetes Rückschlagventil 55, wie es in Fig.
1 und Fig. 2 gezeigt ist, Verwendung finden.
[0046] Von der Saugleitung 64 zweigt nahe dem Rückschlagventil 66 bzw. angrenzend an das
Rückschlagventil 66 an der dem Saugstutzen 10 abgewandeten Seite eine Unterdruckleitung
68 ab, welche an dessen Oberseite in einen Unterstützungstank 70 an dessen Oberseite
mündet. Der Unterstützungstank 70 weist an seiner Unterseite eine Auslassöffnung auf,
an welcher ein Drei-Wege-Ventil 72 angeordnet ist. Das Drei-Wege-Ventil weist neben
dem Unterstützungstank 70 zwei Anschlüsse auf, einer ist mit einer Ablassleitung 74
verbunden, welche zu einem hier nicht gezeigten Flüssigkeitstank oder Flüssigkeitsreservoir
fließen kann, aus dem beispielsweise die Saugleitung 64 Flüssigkeit ansaugt. Ein zweiter
Anschluss des Drei-Wege-Ventils ist mit einer Füllleitung 76 verbunden, welche an
der Oberseite des Kreiselpumpenaggregates 60 mit dessen Druckseite verbunden ist.
[0047] Wenn das Drei-Wege-Ventil in einer Position ist, in welcher die Füllleitung 76 mit
dem Inneren des Unterstützungstankes 70 verbunden ist, wird bei Betrieb des Kreiselpumpenaggregates
60 der Unterstützungstank 70 über die Füllleitung 76 mit Flüssigkeit gefüllt. Wenn
das Kreiselpumpenaggregat außer Betrieb genommen wird, kann die Flüssigkeit aus dem
Unterstützungstank 70 über die Füllleitung 76 nicht zurück in das Kreiselpumpenaggregat
60 fließen, da der Anschluss der Füllleitung 76 an dem Kreiselpumpenaggregat 60 oberhalb
der Oberseite des Unterstützungstankes 70 gelegen ist. An der Oberseite des Unterstützungstankes
70 ist darüber hinaus ein automatisches Entlüftungsventil 78 angeordnet, durch welches
Luft aus dem Unterstützungstank 70 entweichen kann, wenn dieser über die Füllleitung
76 geführt wird. Das Entlüftungsventil 78 wirkt jedoch nur in einer Richtung, d. h.
es ist nicht möglich, dass Luft durch das Entlüftungsventil 78 zurück in den Unterstützungstank
70 strömt. Dies ist wichtig für die Inbetriebnahme des Kreiselpumpenaggregates 60.
[0048] Zu dieser wird das Drei-Wege-Ventil 72 in eine Stellung gebracht, in welcher die
Füllleitung 76 verschlossen ist und das Innere des Unterstützungstankes 70 mit der
Ablassleitung 74 verbunden ist. Dies bewirkt, dass die Flüssigkeit im Inneren des
Unterstützungstankes 70 schwerkraftbedingt in die Ablassleitung 74 einströmt. Durch
das Ablaufen der Flüssigkeit in dem Unterstützungstank 30 wird in diesem ein Unterdruck
erzeugt, welcher über die Unterdruckleitung 68 auf die Saugleitung 64 wirkt und bewirkt,
dass durch die Saugleitung 64 Flüssigkeit angesaugt wird. Diese wird dann weiter von
dem Kreiselpumpenaggregat 60 angesaugt. So unterstützt der Unterstützungstank 70 durch
einen zusätzlichen Unterdruck den Ansaugvorgang des Kreiselpumpenaggregates 60 bei
dessen Inbetriebnahme, sodass der Ansaugvorgang beschleunigt wird und der normale
Betriebszustand mit voller Förderleistung des Kreiselpumpenaggregates 60 schneller
erreicht werden kann. Um zu verhindern, dass in diesem normalen Betrieb das Kreiselpumpenaggregat
60 über die Unterdruckleitung 68 die Flüssigkeit aus dem Unterstützungstank 70 ansaugt,
ist in der Unterdruckleitung 68 ein weiteres Rückschlagventil 80 angeordnet, welches
eine Flüssigkeitsströmung nur von der Saugleitung 64 in die Druckleitung 68, nicht
jedoch in umgekehrter Richtung zulässt.
[0049] Die Figur 6 zeigt eine zweite mögliche Ausführungsform einer zusätzlichen Ansaugeinrichtung.
Auch bei dieser Ausführungsform kann ein Kreiselpumpenaggregat 60 zum Einsatz kommen,
wie es anhand der Figuren 1 bis 4 beschrieben wurde, d. h. insbesondere ein selbstansaugendes
Kreiselpumpenaggregat. Auch das in Fig. 6 gezeigte Kreiselpumpenaggregat 60 ist an
eine Druckleitung 62 angeschlossen und weist an einem Saugstutzen 10 eine Saugleitung
64 auf, in welcher angrenzend an den Saugstutzen 10 ein Rückschlagventil 66 angeordnet
ist, welches verhindert, dass bei Außerbetriebnahme des Kreiselpumpenaggregates 60
Flüssigkeit aus dem Kreiselpumpenaggregat zurück in die Saugleitung 64 führt. Auch
bei der Ausführungsform gemäß Fig. 6 zweigt von der Saugleitung 64 eine Unterdruckleitung
68 ab.
[0050] In dieser Unterdruckleitung 68 ist bei dieser Ausführungsform eine Venturi-Düse 82,
d. h. ein Aspirator angeordnet, in welchem über eine Druckluftleitung 84 Druckluft
eingeleitet wird, welche in der Düse beschleunigt wird und so in der Umgebung der
Düse einen Unterdruck erzeugt, welcher über die Unterdruckleitung 68 auf die Saugleitung
64 übertragen wird. Die Druckluft wird gemeinsam mit eventuell angesaugter Flüssigkeit
in einer Auslassleitung 86 geleitet, welche wie die Ablassleitung 74 bei der Ausführungsform
gemäß Fig. 5 zu einem Flüssigkeitstank oder Reservoir führen kann. Zum Starten der
Kreiselpumpenanordnung gemäß Fig. 6 wird das Kreiselpumpenaggregat 60 in Betrieb genommen
und gleichzeitig Druckluft in die Venturi-Düse 82 geleitet, sodass in der Unterdruckleitung
68 ein Unterdruck erzeugt wird, welcher einen Sog auf die Saugleitung 64 ausübt. Aufgrund
des Rückschlagventils 66 wird dabei verhindert, dass Flüssigkeit aus dem Kreiselpumpenaggregat
60 angesaugt wird, sodass ein Ansaugvorgang nur über die Saugleitung 64 erfolgt. Der
Unterdruck unterstützt eventuelle selbstansaugende Eigenschaften des Kreiselpumpenaggregates
60, sodass Flüssigkeit über die Saugleitung 64 schneller angesaugt und in das Kreiselpumpenaggregat
60 einströmen kann, sodass dieses beschleunigt seinen normalen Betriebszustand erreicht.
[0051] Bei beiden Ausführungsformen, sowohl der in Fig. 5 als auch der in Fig. 6 ist wesentlich,
dass die zusätzliche Ansaugeinrichtung auf der Saugseite des Kreiselpumpenaggregates
60 angeordnet ist. So wird verhindert, dass diese Ansaugrichtung durch den von dem
Kreiselpumpenaggregat 60 erzeugten Druck bei normaler Förderleistung des Kreiselpumpenaggregates
60 Schaden nimmt.
Bezugszeichenliste
[0052]
- 2
- Laufräder
- 4
- Erste Laufradgruppe
- 6
- Laufräder
- 8
- Zweite Laufradgruppe
- 10
- Saugstutzen
- 12
- Druckkanal
- 14
- Druckstutzen
- 16
- Welle
- 18
- Wellenende
- 20
- Trennelement
- 22
- Umfangswandung des Trennelementes
- 24
- Rückflusskanal
- 26
- Öffnungen
- 28
- Saugmund
- 30
- Dichtungen
- 32
- Lager
- 34, 36
- Dichtungen
- 38
- Ventil
- 40
- Wandung
- 42
- Hülse
- 44
- Öffnungen
- 46
- Federblech/Ventil
- 48
- Flüssigkeitsspeicher
- 50
- Öffnung
- 52
- Umfangswandungen
- 54
- Auslassöffnungen
- 55
- Rückschlagventil
- 56, 58
- Mantel
- 60
- Kreiselpumpenaggregat
- 62
- Druckleitung
- 64
- Saugleitung
- 66
- Rückschlagventil
- 68
- Unterdruckleitung
- 70
- Unterstützungstank
- 72
- Drei-Wege-Ventil
- 74
- Ablassleitung
- 76
- Füllleitung
- 78
- Entlüftungsventil
- 80
- Rückschlagventil
- 82
- Venturi-Düse
- 84
- Druckluftleitung
- 86
- Auslassleitung
- X
- Längsachse
1. Kreiselpumpenanordnung mit zumindest einem Kreiselpumpenaggregat (60) gekennzeichnet durch zumindest eine Ansaugeinrichtung (70, 82) zum Erzeugen eines zusätzlichen Unterdruckes
in einer mit der Saugseite des Kreiselpumpenaggregates (60) verbundenen Saugleitung(64),
wobei die Ansaugeinrichtung (70, 82) in der Saugleitung (64) angeordnet ist oder mit
der Saugleitung (64) verbunden ist.
2. Kreiselpumpenanordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Ansaugeinrichtung (70, 82) angrenzend an einen Sauganschluss (10) des Kreiselpumpenaggregates
(60) in der Saugleitung (64) angeordnet ist oder mit der Saugleitung (64) verbunden
ist.
3. Kreiselpumpenanordnung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Kreiselpumpenaggregat (60) selbstansaugend ausgebildet ist.
4. Kreiselpumpenanordnung einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Ansaugeinrichtung einen zur Aufnahme von Flüssigkeit ausgebildeten Unterstützungstank
(70) aufweist, welcher an seiner Oberseite einen Sauganschluss (68) aufweist, welcher
mit der Saugleitung (64) verbunden ist, und an seiner Unterseite eine Ablassöffnung
aufweist.
5. Kreiselpumpenanordnung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Ablassöffnung mit einem Ventil (72) zum Öffnen und Schließen der Ablassöffnung
versehen ist.
6. Kreiselpumpenanordnung nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Ablassöffnung in einen zweiten vertikal tiefer gelegenen Flüssigkeitstank mündet.
7. Kreiselpumpenanordnung nach einem der Ansprüche 4 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Unterstützungstank (70) über eine Füllleitung (76) mit einer Druckseite des Kreiselpumpenaggregates
(60) verbunden ist.
8. Kreiselpumpenanordnung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Füllleitung (76) in die Ablassöffnung des Unterstützungstanks (70) mündet.
9. Kreiselpumpenanordnung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass an der Ablassöffnung ein Drei-Wege-Ventil (72) angeordnet ist, welches derart ausgebildet
ist, dass es die Ablassöffnung wahlweise mit der Füllleitung (76) oder einer Ablassleitung
(74) verbindet.
10. Kreiselpumpenanordnung nach einem der Ansprüche 4 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass in der Verbindung (68) des Sauganschlusses mit der Saugleitung (64) ein Rückschlagventil
(80) angeordnet ist.
11. Kreiselpumpenanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Ansaugeinrichtung eine Venturi-Düse (82) aufweist, welche über eine an einer
Verengung der Düse mündende Unterdruckleitung (68) mit der Saugleitung (64) verbunden
ist.
12. Kreiselpumpenanordnung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Venturi-Düse (82) von einem Druckgas, insbesondere Druckluft durchströmbar ist.
13. Kreiselpumpenanordnung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen der Saugseite des Kreiselpumpenaggregates (60) und der Ansaugeinrichtung
(70, 82) in der Saugleitung (64) ein Rückschlagventil (66) angeordnet ist.