[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Optimierung des Ausbrands von
Abgasen einer Verbrennungsanlage gemäss dem Oberbegriff des Anspruchs 1 sowie eine
Brennkammer zur Durchführung des Verfahrens und eine Müllverbrennungsanlage umfassend
eine solche Brennkammer.
[0002] Verbrennungsanlagen zur Verbrennung von festen Brennstoffen wie Siedlungsabfällen,
Ersatzbrennstoffen, Biomasse und anderen Materialien sind dem Fachmann bestens bekannt.
Solche Anlagen umfassen eine Brennkammer, in dem der Feststoff unter Zuführung von
Primärluft verbrannt wird, was als Primärverbrennung bezeichnet wird. Dabei durchläuft
der Feststoff vom Einlass in die Brennkammer zum Auslass hin verschiedene Teilprozesse,
die sich grob in Trocknung, Zündung, Verbrennung und Ascheausbrand unterteilen lassen.
[0003] In jedem dieser Teilprozesse werden Abgase unterschiedlicher Zusammensetzung generiert.
Während in der Trocknungsphase die Primärluft lediglich Feuchtigkeit aus dem zu verbrennenden
Feststoff aufnimmt, finden sich in der Zündungsphase pyrolytische Zersetzungsprodukte.
Im Gegensatz zur Trocknungsphase wird der in der Zündungsphase zugeführte Sauerstoff
oft vollständig umgesetzt, sodass der in dieser Phase generierte Abgasstrom nur sehr
wenig oder gar keinen Sauerstoff aufweist. In der Verbrennungsphase entstehen Abgase
mit typischen Zusammensetzungen aus CO, CO
2, O
2, H
2O und N
2, während schliesslich über dem Ascheausbrand praktisch unverbrauchte Luft vorliegt.
[0004] In der Regel gelangen diese unterschiedlichen Abgasströme nach der Primärverbrennung
in eine in Strömungsrichtung abwärts angeordnete Nachbrennkammer, wo sie unter Zuführung
von Sekundärluft ausgebrannt werden, was als Sekundärverbrennung bezeichnet wird.
[0005] Ein eine Verbrennung des Feststoffs und eine Nachverbrennung der unvollständig verbrannten
Abgasbestandteile umfassendes Verfahren ist etwa aus der
WO2007/090510 bekannt, welches zum Ziel hat, die primären Stickstoffverbindungen NH
3 und HCN abzubauen, um die Bildung von Stickoxiden (NO
x) in der Nachverbrennungskammer zu minimieren.
[0006] Die Verminderung von Stickoxiden wird zudem in
WO99/58902 thematisiert. Gemäss dem darin beschriebenen Verfahren werden die aus der Brennkammer
austretenden Gase unter Zugabe eines sauerstofffreien oder sauerstoffarmen Mediums
in einer Mischstufe homogenisiert, wonach der homogenisiert Abgasstrom eine Beharrungszone
durchläuft, in der die bereits gebildeten Stickoxide reduziert werden sollen.
[0007] Je nach Betriebsbedingen kann es vorkommen, dass die Menge an anfallendem Pyrolysegas
derart gross ist, dass die lokal zur Verfügung stehende Sekundärluftmenge für einen
vollständigen Ausbrand nicht ausreicht. Dies führt dazu, dass unverbrannte Gase aus
der Nachverbrennungskammer entweichen, was sich zum Beispiel in CO-Spitzen im Kamin
niederschlägt.
[0008] Als Resultat der verschiedenen Verbrennungszonen ergibt sich nebst den Unterschieden
in der Zusammensetzung der Abgasströme auch eine Temperaturschieflage. So liegt in
der Zündungs- und der Verbrennungszone eine wesentlich höhere Temperatur vor als etwa
in der Ascheausbrandzone. Diese Schieflage wird in der Nachverbrennungskammer noch
verstärkt, da die in der Zündungs- und Verbrennungszone generierten Abgase über einen
höheren Anteil an verbrennbaren Primärverbrennungsgasen verfügen als das in der Ascheausbrandzone
generierte Abgas, und die Verbrennung dieser verbrennbaren Gase die Temperatur zusätzlich
erhöht.
[0009] Gerade im einlassseitigen Bereich kann die die Brennkammer bzw. die Nachbrennkammer
umgebende periphere Wand einerseits durch die vorherrschenden hohen Temperaturen Schaden
nehmen. Andererseits können in diesem Bereich aufgrund der hohen Temperaturen Anbackungen
oder Verkokungen auftreten, die in aufwändigen Wartungsarbeiten entfernt werden müssen.
[0010] Dem Problem, die Menge an unverbrannten Substanzen und insbesondere CO zu vermindern,
versuchen etwa die in
EP-A-1382906 und
US-B-5,313,895 beschriebenen Verfahren beizukommen. So wird etwa gemäss
US-B-5,313,895 ein Mischfluid eingeführt, das die aus der Brennkammer austretenden Gase in einen
Wirbelstrom versetzt.
[0011] Allerdings trägt das in
US-B-5,313,895 beschriebene Verfahren dem Problem der in der Brennkammer vorliegenden Temperaturschieflage
nur in unbefriedigender Weise Rechnung. So soll gemäss besagter Druckschrift in der
Brennkammer die Temperatur im einlassseitigen Bereich mittels Eindüsung von Wassertropfen
bzw. Wasserdampf reduziert werden. Dies ist aber im Hinblick auf die Energierückgewinnungsbilanz
nachteilig.
[0012] Ziel der vorliegenden Erfindung ist es somit, ein Verfahren zur Optimierung des Ausbrands
von Abgasen einer Verbrennungsanlage zur Verfügung zu stellen, welches einerseits
eine hohe Betriebssicherheit gewährleistet und welches es andererseits erlaubt, eine
hohe Energierückgewinnung aus der Verbrennung zu erhalten.
[0013] Die Aufgabe wird gelöst durch ein Verfahren gemäss Anspruch 1. Bevorzugte Ausführungsformen
der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen wiedergegeben.
[0014] Mithin umfasst das erfindungsgemässe Verfahren die Schritte, dass der zu verbrennende
Feststoff über einen Einlass in eine einen primären Verbrennungsraum definierende
Brennkammer eingeführt wird, der Feststoff im primären Verbrennungsraum in Form eines
über einen Verbrennungsrost geförderten Brennbetts unter Zuführung von Primärluft
verbrannt und der verbrannte Feststoff über einen in Förderrichtung dem Einlass gegenüberliegend
angeordneten Auslass aus dem primären Verbrennungsraum ausgetragen wird.
[0015] Die bei der Verbrennung des Feststoffes frei werdenden primären Verbrennungsgase
werden in einer in deren Strömungsrichtung stromabwärts, d.h. in der Regel oberhalb
der Brennkammer angeordneten, einen sekundären Verbrennungsraum definierenden Nachbrennkanmer
unter Zuführung von Sekundärluft verbrannt.
[0016] Vor Eintritt in den sekundären Verbrennungsraum, d.h. in Strömungsrichtung stromaufwärts
und somit in der Regel unterhalb davon, werden die die primären Verbrennungsgase enthaltenden
Abgase in einer Mischzone homogenisiert. Dies erfolgt mittels eines über eine Düse
eingeführten Fluids. Hierzu liegen in der Regel mehrere Düsen vor, wie weiter unten
ausgeführt wird.
[0017] Unter Homogenisierung wird in diesem Zusammenhang verstanden, dass die Abgase bzw.
die einzelnen Abgasströme unterschiedlicher Zusammensetzung derart gemischt werden,
dass ein möglichst homogenes Gasgemisch erhalten wird.
[0018] Erfindungsgemäss schliesst nun die Mischzone in Strömungsrichtung der Abgase wenigstens
annähernd unmittelbar an das Brennbett an. In der Regel ist sie somit mit anderen
Worten wenigstens annähernd unmittelbar oberhalb des Brennbetts angeordnet.
[0019] Dies erlaubt es, sehr heisse Abgasströme, wie sie etwa in der Zündungs- oder Verbrennungszone
entstehen können, praktisch unmittelbar oberhalb des Brennbettes mit den kühleren
Abgasströmen aus der Trocknungs- und Ascheausbrandzone zu mischen und somit Temperaturspitzen
frühzeitig auszugleichen bzw. zu senken. Gleichzeitig erlaubt es das Verfahren, dass
die Energierückgewinnungsbilanz nicht beeinträchtigt wird, wie dies etwa bei der Kühlung
mittels eines Kühlmediums der Fall wäre.
[0020] Im übrigen wird durch die Homogenisierung der in den einzelnen Verbrennungszonen
generierten Abgasströme ein Gasgemisch erhalten, das optimal für die Nachverbrennung
im sekundären Verbrennungsraum vorkonditioniert ist. Im Resultat erlaubt es die vorliegende
Erfindung somit, selbst bei niedrigem (Sekundär) luftüberschuss einen optimalen Ausbrand
der Abgase zu gewährleisten; die Emission an Schadstoffen, wie etwa CO oder unverbrannten
Kohlenwasserstoffen, kann somit auch bei geringen Mengen an zugeführter Sekundärluft
sehr gering gehalten werden.
[0021] Weiter wurde gefunden, dass die Mischung der in der Verbrennungszone generierten,
reduzierten stickstoffhaltigen Verbrennungsgase (Stickoxid-Vorläufer-Substanzen) mit
dem über der Trocknungs- bzw. der Ausbrandzone vorliegenden Sauerstoff nicht in einer
Zunahme an Stickoxiden resultiert. Dies kann dadurch erklärt werden, dass im Zuge
der Mischung des Abgasstromes aus der Verbrennungszone mit den in den in der Trocknungs-und
Ausbrandzone anfallenden sauerstoffreichen Abgasströmen gleichzeitig dessen Temperatur
gesenkt wird, was die Bildung von thermischem NO
x unterbindet.
[0022] Gemäss einer bevorzugten Ausführungsform beträgt der Abstand zwischen der Mischzone
und dem Brennbett höchstens 1,5 Meter, vorzugsweise höchstens 0,8 Meter. Dieser Abstand
bezeichnet somit die Maximaldistanz zwischen der oberen Grenze des Brennbetts und
dem Beginn der Mischzone in Strömungsrichtung der Abgase betrachtet. Besagte Maximaldistanz
fällt in Anbetracht der üblichen Dimensionen einer Verbrennungsanlage immer noch unter
den Begriff "annähernd oberhalb des Brennbetts". Da die obere Grenze des Brennbetts
typischerweise ca. 0,3 bis 1 Meter oberhalb der Fläche des Verbrennungsrosts liegt,
ist die Mischzone vom Verbrennungsrost entsprechend beabstandet.
[0023] Gemäss einer weiteren bevorzugten Ausführungsform erstreckt sich die Mischzone höchstens
bis zu einem vom Brennbett aus gemessenen Abstand von 2 Meter hin. In Strömungsrichtung
der Abgase betrachtet endet somit die Mischzone gemäss dieser Ausführungsform nach
höchstens 2 Metern und somit noch in ausreichendem Abstand vor der Sekundärlufteindüsung.
Bei der erfindungsgemäss wenigstens annähernd unmittelbar an das Brennbett anschliessenden
Mischzone ist die genannte obere Grenze ausreichend, um die erwünschte Homogenisierung
der Abgase zu erhalten. Eine besonders gute Homogenisierung wird erreicht, wenn gemäss
einer bevorzugten Ausführungsform die Austrittsgeschwindigkeit des Fluids aus der
Düse ca. 40 bis ca. 120 m/s, vorzugsweise ca. 90 m/s beträgt.
[0024] Um ein durch die Einführung des Fluids verursachtes Aufwirbeln der Feststoffe zu
minimieren, wird die jeweilige Düse vorzugsweise in einem Winkel von -10° bis +10°,
vorzugsweise -5° bis +5° relativ zur Neigung des Verbrennungsrosts ausgerichtet.
[0025] Gemäss einer weiteren bevorzugten Ausführungsform umfasst das Fluid ein aus einer
stromabwärts des sekundären Verbrennungsraums nachgeschalteten Zone zurückgeführtes
Rauchgas. In konventionell ausgestalteten Müllverbrennungsanlagen erfolgt die Zurückführung
dabei vorzugsweise aus einer Zone zwischen dem Dampferzeuger und dem Kamin. In der
Regel beträgt die Menge an eingeführtem Rauchgas ca. 5 bis 35% der zugeführte Primärluftmenge,
vorzugsweise ca. 20%. Alternativ oder zusätzlich zum Rauchgas kann jedes andere erdenkliche
Fluid verwendet werden, insbesondere Luft, ein Inertgas, wie z.B. Stickstoff, Wasserdampf
oder Mischungen davon.
[0026] Da die höchsten Temperaturen in der Regel im einlassseitigen Bereich der Brennkammer
vorliegen, erfolgt die Eindüsung des Fluids gemäss einer bevorzugten Ausführungsform
über eine in diesem Bereich angeordnete Düse bzw. Düsenreihe. Somit kann eine sehr
ausgeprägte Temperaturschieflage und somit eine Beschädigung oder Verunreinigung der
den Verbrennungsraum umgebenden peripheren Wand wirksam verhindert werden.
[0027] Insbesondere dann, wenn als Fluid ein zurückgeführtes Rauchgas verwendet wird, weist
die jeweilige Düse vorzugsweise ein Aussenrohr und ein in axialer Richtung des Aussenrohrs
verlaufendes und von diesem umschlossenes Innenrohr auf, wobei das Innenrohr zur Führung
des Rauchgases bestimmt ist und das Aussenrohr zur Führung von Luft. Der Luftstrom
dient dabei als Abschirmung, der die Düse vor der Anlagerung von im Rauchgas mitgeführten
Verunreinigungen schützt. Gerade bei den im einlassseitigen Bereich vorliegenden Temperaturen
könnten solche Anlagerungen leicht zu Anbackungen führen, die im Extremfall zum Ausfall
der Düse führen können; dies wird gemäss der geschilderten Ausführungsform wirksam
unterbunden.
[0028] Es hat sich als vorteilhaft erwiesen, wenn pro Meter der Brennkammerbreite mindestens
1 Düse vorgesehen ist. Bevorzugt erfolgt die Einführung des Fluids über mindestens
zwei Düsen, bevorzugter mindestens sechs Düsen. Dies gewährleistet eine möglichst
vollständige Homogenisierung bei relativ geringer Menge an eingedüstem Fluid.
[0029] Nebst dem geschilderten Verfahren betrifft die vorliegende Erfindung weiter eine
Brennkammer zur Durchführung des Verfahrens. Diese umfasst eine einen primären Verbrennungsraum
umschliessende periphere Wand, einen Einlass zur Einführung des zu verbrennenden Feststoff
in den primären Verbrennungsraum, einen Verbrennungsrost zur Verbrennung des Feststoffes,
einen dem Einlass in Förderrichtung des Feststoffes gegenüberliegend angeordneten
Auslass zur Austragung des verbrannten Feststoffes aus dem primären Verbrennungsraum
und eine Düse zur Homogenisierung der die bei der Verbrennung frei werdenden primären
Verbrennungsgase enthaltenden Abgase. Dabei ist die Düse erfindungsgemäss in einem
Bereich von höchstens 3 Meter, bevorzugt 0,5 Meter bis 3 Meter, am meisten bevorzugt
0,5 bis 2 Meter oberhalb des Verbrennungsrostes angeordnet.
[0030] In der Regel ist die Düse in der peripheren Wand der Brennkammer angeordnet, vorzugsweise
im Bereich des Einlasses oder des Auslasses.
[0031] Um zu vermeiden, dass die Homogenisierung mit einer Aufwirbelung des im Brennbett
vorliegenden Feststoffs einhergeht, ist die Düse bevorzugt in einem Winkel von -10°
bis +10°, bevorzugter von -5° bis +5° relativ zur Neigung des Verbrennungsrostes ausgerichtet.
[0032] Nebst dem beschriebenen Verfahren und der beschriebenen Brennkammer umfasst die vorliegende
Erfindung zudem eine Müllverbrennungsanlage umfassend eine Brennkammer wie beschrieben.
[0033] Die Erfindung wird anhand der anliegenden Figuren veranschaulicht. Von diesen zeigt
- Fig. 1
- eine schematische Darstellung einer Brennkammer und einer teilweise dargestellten
Nachbrennkammer zur Durchführung des Verfahrens gemäss der vorliegenden Erfindung;
und
- Fig. 2
- eine graphische Darstellung der gemessenen O2-Konzentration (in Vol-%) bzw. CO-Konzentration (in mg/m3 im Normzustand) über die zeit in einem in der Verbrennungszone generierten Abgasstrom,
wobei die Düsen in einzelnen Zeitintervallen ein- bzw. ausgeschaltet sind.
[0034] Wie in Fig. 1 gezeigt, wird der zu verbrennende Feststoff 2 in einen Einfülltrichter
4 eingefüllt und von diesem in der Regel mittels eines Dosierstössels über einen Einlass
6 in die Brennkammer 8 eingeführt. Die Brennkammer 8 umfasst eine periphere Wand 10,
die einen sich nach oben hin verjüngenden, primären Verbrennungsraum 12 umschliesst.
[0035] Der Feststoff 2 wird in Form eines Brennbetts 14 über einen von Primärluft durchströmten
(Vorschub-)Verbrennungsrost 16 gefördert und dabei verbrannt. In Förderrichtung F
liegen dabei aufeinanderfolgend eine Trocknungszone, eine Zündungszone, eine Verbrennungszone
und eine Ascheausbrandzone vor, ehe der verbrannte Feststoff über einen dem Einlass
6 gegenüberliegend angeordneten Auslass 18 ausgetragen und in der Folge über einen
Entschlacker einer Schlackenförderung zugeführt wird. Die Verteilung der Primärluft
erfolgt in der gezeigten Ausführungsform über einzelne Unterwindkammern 20a, 20b,
20c, 20d, die über separate Primärluftleitungen 22a, 22b, 22c, 22d gespeist werden.
[0036] In der peripheren Wand 10 der Brennkammer sind in Fig. 1 mittels Pfeilen angedeutete
Düsen 24a, 24b, 24c angeordnet, über welche ein Fluid in die Brennkammer 8 eingeführt
wird.
[0037] In der gezeigten Ausführungsform ist eine Düse 24a im einlassseitigen Bereich 8'
der Brennkammer 8 angeordnet, spezifisch in einem dem Einlass zugewandten, schräg
nach oben verlaufenden Teil 10' der peripheren Wand 10. Zwei Düsen 24b, 24c sind im
auslassseitigen Bereich 8" angeordnet, wobei eine Düse 24b im schräg nach oben verlaufenden
Teil 10" und eine in dem die Stirnseite 25 definierenden, senkrecht verlaufenden Teil
10"' der peripheren Wand angeordnet ist. Denkbar ist aber auch jede andere für die
Zwecke der vorliegenden Erfindung geeignete Zahl und Anordnung der Düsen.
[0038] Mittels der Düsen 24a, 24b, 24c werden die Abgase, welche die bei der Verbrennung
freiwerdenden Verbrennungsgase enthalten, in einer in deren Strömungsrichtung wenigsten
annähernd unmittelbar an das Brennbett 14 anschliessenden Mischzone 26 homogenisiert.
Diese Homogenisierung wird in der Figur mittels gestrichelter Pfeile angedeutet, wobei
A schematisch den Bereich mit relativ hoher Temperatur und relativ hoher Konzentration
an primären Verbrennungsgasen bezeichnet, und B den Bereich mit tieferer Temperatur
und tieferer Konzentration primärer Verbrennungsgase bezeichnet. Nach der Homogenisierung,
also in der Figur oberhalb der mit A und B bezeichneten Bereiche, liegen die Abgase
in Form eines homogenen Gasgemischs vor.
[0039] Dieses strömt in eine der Brennkammer 8 nachgeschaltete, einen sekundären Verbrennungsraum
27 definierende Nachbrennkammer 28, in welcher die Abgase unter Zuführung von Sekundärluft
verbrannt werden. Hierzu sind in der peripheren Wand 30 der Nachbrennkammer 28 weitere
Düsen 32a, 32b zur Einführung der Sekundärluft vorgesehen.
[0040] Wie in Fig. 2 veranschaulicht führt die Einführung des Fluids bei betätigter Düse
in Position EIN dazu, dass die lokal in dem in der Verbrennungszone generierten Abgasstrom
gemessene O
2-Konzentration (in dicken ausgezogenen Linien gezeigt) mit der globalen, d.h. der
in dem in der Brennkammer generierten Abgas insgesamt vorliegenden O
2-Konzentration (in dünnen gestrichelten Linien gezeigt), annähernd korrespondiert.
Demgegenüber liegt bei nicht-betätigter Düse in Position AUS die lokal gemessene O
2-Konzentration wesentlich tiefer als die global gemessene.
[0041] Betreffend CO-Konzentration wird bei betätigter Düse ein relativ tiefer, annähernd
konstanter Wert erhalten, während bei nicht betätigter Düse relativ hohe und stark
divergierende Werte erhalten werden, was die Homogenisierung der Abgase durch die
Einführung des Fluids weiter veranschaulicht.
1. Verfahren zur Optimierung des Ausbrands von Abgasen einer Verbrennungsanlage, umfassend
die Schritte, dass
der zu verbrennende Feststoff (2) über einen Einlass (6) in eine einen primären Verbrennungsraum
(12) definierende Brennkammer (8) eingeführt wird,
der Feststoff im primären Verbrennungsraum (12) in Form eines über einen Verbrennungsrost
geförderten Brennbetts (14) unter Zuführung von Primärluft verbrannt und der verbrannte
Feststoff über einen in Förderrichtung (F) dem Einlass gegenüberliegend angeordneten
Auslass (18) aus dem primären Verbrennungsraum (12) ausgetragen wird, und
die bei der Verbrennung des Feststoffs (2) frei werdenden primären Verbrennungsgase
in einer in deren Strömungsrichtung stromabwärts der Brennkammer (8) angeordneten,
einen sekundären Verbrennungsraum (27) definierenden Nachbrennkammer (28) unter Zuführung
von Sekundärluft verbrannt werden,
wobei die die primären Verbrennungsgase enthaltenden Abgase vor Eintritt in den sekundären
Verbrennungsraum (27) in einer Mischzone (26) mittels eines über eine Düse (24a, 24b,
24c) eingeführten Fluids homogenisiert werden,
dadurch gekennzeichnet, dass die Mischzone (26) in Strömungsrichtung der Abgase wenigstens annähernd unmittelbar
an das Brennbett (14) anschliesst.
2. Verfahren gemäss Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Abstand zwischen der Mischzone (26) und dem Brennbett (14) höchstens 1,5 Meter,
vorzugsweise höchstens 0,8 Meter beträgt.
3. Verfahren gemäss einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass sich die Mischzone (26) höchstens bis zu einem vom Brennbett (14) aus gemessenen
Abstand von 2 Meter hin erstreckt.
4. Verfahren gemäss einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Austrittsgeschwindigkeit des Fluids aus der Düse (24a, 24b, 24c) 40 bis 120 m/s,
vorzugsweise 90 m/s, beträgt.
5. Verfahren gemäss einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Düse (24a, 24b, 24c) in einem Winkel von -10° bis +10°, vorzugsweise -5° bis
+5° relativ zur Neigung des Verbrennungsrosts ausgerichtet ist.
6. Verfahren gemäss einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Fluid ein aus einer stromabwärts des sekundären Verbrennungsraums (27) nachgeschalteten
Zone zurückgeführtes Rauchgas umfasst.
7. Verfahren gemäss Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Menge an eingeführtem Rauchgas 5% bis 35%, vorzugsweise ca. 20% der zugeführten
Primärluftmenge beträgt.
8. Verfahren gemäss einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Eindüsung des Fluids über eine im einlassseitigen Bereich der Brennkammer (8)
angeordnete Düse (24a) erfolgt.
9. Verfahren gemäss einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Düse ein Aussenrohr und ein in axialer Richtung des Aussenrohrs verlaufendes
und von diesem umschlossenes Innenrohr aufweist, wobei das Innenrohr zur Führung des
Rauchgases bestimmt ist und das Aussenrohr zur Führung von Luft.
10. Verfahren gemäss einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Einführung des Fluids über mindestens zwei Düsen, vorzugsweise mindestens sechs
Düsen, erfolgt.
11. Brennkammer zur Durchführung des Verfahrens gemäss einem der vorhergehenden Ansprüche
umfassend
eine einen primären Verbrennungsraum (12) umschliessende periphere Wand (10),
einen Einlass (6) zur Einführung des zu verbrennenden Feststoffs in den primären Verbrennungsraum
(12),
einen Verbrennungsrost (16) zur Verbrennung des Feststoffes,
einen dem Einlass (6) in Förderrichtung (F) des Feststoffes gegenüberliegend angeordneten
Auslass (18) zur Austragung des verbrannten Feststoffes aus dem primären Verbrennungsraum
(12) und
eine Düse (24a, 24b, 24c) zur Homogenisierung der die bei der Verbrennung frei werdenden
primären Verbrennungsgase enthaltenden Abgase, dadurch gekennzeichnet, dass die Düse in einem Bereich von höchstens 3 Meter, bevorzugt 0,5 Meter bis 3 Meter,
am meisten bevorzugt 0,5 Meter bis 2 Meter, oberhalb des Verbrennungsrostes (16) angeordnet
ist.
12. Brennkammer gemäss Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Düse in der peripheren Wand (10) der Brennkammer (8) angeordnet ist.
13. Brennkammer nach Anspruch 11 oder 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Düse (24a) im Bereich des Einlasses (6) angeordnet ist.
14. Brennkammer gemäss einem der Ansprüche 10 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Düse (24a, 24b, 24c) in einem Winkel von -10° bis +10°, vorzugsweise von -5°
bis +5° relativ zur Neigung des Verbrennungsrostes (16) ausgerichtet ist.
15. Müllverbrennungsanlage umfassend eine Brennkammer (8) gemäss einem der Ansprüche 11
bis 14.