[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Betreiben einer Wärmepumpe mit einem
Luft-Sole-Wärmetauscher in einem Solekreislauf.
[0002] Mittels Luft-Sole-Wärmetauschern kann Wärmepumpen Umweltwärme selbst von sehr niedrigem
Temperaturniveau zur Verfügung gestellt werden. Bei Kompressionswärmepumpen wird das
Kältemittel im Wärmepumpenkreislauf auf Temperaturen bis kleiner -15°C abgekühlt.
Somit kann selbst bei einer Außentemperatur von -15°C der Umwelt Wärme entzogen und
im Verdampfer auf den Wärmepumpenkreislauf übertragen werden.
[0003] Die Leistung der Wärmepumpe steigt mit der Temperatur der Umgebung, während gleichzeitig
der Wärmebedarf sinkt. Somit kann bei hohen Umgebungstemperatur die Wärmepumpe taktend
oder modulierend betrieben werden. Umgekehrt kann die Wärmepumpe nur bis zu einer
bestimmten Umgebungstemperatur den Wärmebedarf decken.
[0004] Unterhalb dieser Temperatur, die typischerweise bei -10°C bis -5°C (sog. Bivalenzpunkt)
liegt, besteht gemäß dem Stand der Technik die Möglichkeit über einen zweiten Wärmeerzeuger,
zum Beispiel eine elektrisch betriebene Zusatzheizung im bivalenten Betrieb zusätzlich
Wärme in den Heizkreis einzubringen. Liegt die Umgebungstemperatur unterhalb der Einsatzgrenztemperatur
der Wärmepumpe (üblicherweise -25°C bis -20°C), erfolgt zwangsweise ein Abschalten
der Wärmepumpe. Eine Wärmeversorgung erfolgt dann nur noch durch den für diesen Zweck
meist unterdimensionierten zweiten Wärmeerzeuger.
[0005] US 4 995 241 zeigt eine Wärmepumpe mit einem Luft-Wärmetauscher, bei dem ein Ventilator Luft zwischen
zwei Wärmetauscherplatten bläst und hiermit einen Wärmeübertrag von der Umgebungsluft
auf die Wärmetauscherplatten ermöglicht. Ist die Außentemperatur derart gering, dass
keine Wärme von der Außenluft auf den Wärmetauscher übertragen werden kann, so wird
ein brenngasbetriebener Brenner eingeschaltet, dessen Abgase durch den oben beschriebenen
Wärmetauscher strömen. der Brenner dient somit der Erhitzung der Außenluft beziehungsweise
dazu, kalte Außenluft durch heiße Abgase zu ersetzen.
[0006] Der Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zum Betreiben einer
Wärmepumpe mit einem Luft-Sole-Wärmetauscher zu schaffen, das auch bei sehr niedrigen
Außentemperaturen einen Betrieb der Wärmepumpe ermöglicht.
[0007] Erfindungsgemäß wird dies durch ein Verfahren mit den Merkmalen des unabhängigen
Anspruchs gelöst. Dementsprechend werden bei einer Wärmepumpe mit einem Solekreislauf,
in dem sich ein Luft-Sole-Wärmetauscher und eine Umwälzpumpe befinden, die Umgebungstemperatur
der Luft erfasst. Unterschreitet diese einen vorgegebenen Grenzwert, so wird das Gebläse
des Luft-Sole-Wärmetauschers ausgeschaltet und ein Heizelement im Solekreislauf eingeschaltet.
Durch das Abschalten des Gebläses wird eine Wärmeübertragung an die Umgebung vermieden,
so dass dann mittels der Heizleistung des Heizelements der Verdampfer der Wärmepumpe
mit Wärme versorgt wird.
[0008] Vorteilhafte Ausgestaltungen ergeben sich gemäß den Merkmalen der abhängigen Ansprüche.
[0009] Die Erfindung wird nun anhand der Figuren erläutert. Hierbei zeigen
Figur 1 eine Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens und
Figur 2 den Zusammenhang zwischen Wärmebedarf und Heizleistung der Wärmepumpe zur
Umgebungstemperatur sowie
Figur 3 die Soletemperatur sowie der Betriebszustand des Heizelements bei der Durchführung
des erfinderischen Verfahrens.
[0010] Figur 1 zeigt einen Solekreislauf 4 einer Wärmepumpe 12 mit einem Luft-Sole-Wärmetauscher
3, der über ein Gebläse 7 zur Förderung von Umgebungsluft durch den Luft-Sole-Wärmetauscher
3 verfügt In dem Solekreislauf 4 befindet sich ferner eine Umwälzpumpe 5. Der Solekreislauf
4 ist über einen Verdampfer 6 mit der Wärmepumpe 12 verbunden. Ein erster Temperatursensors
1 zur Erfassung der Umgebungslufttemperatur T
U ist auf der Lufteintrittsseite des Luft-Sole-Wärmetauschers 3 angeordnet. Ein zweiter
Temperatursensors 2 ist im Solekreislauf 4 zur Erfassung der Temperatur der Sole T
S,W stromab des Luft-Sole-Wärmetauschers 3 positioniert. Ein Heizelement 8 ist unmittelbar
stromauf des Luft-Sole-Wärmetauschers 3 im Solekreislauf 4 angeordnet.
[0011] Die Wärmepumpe 12 ist in einem Haus aufgestellt. Durch die Hauswand 11 hindurch führt
der Solekreislauf 4 zum Luft-Sole-Wärmetauscher 3. Im Solekreislauf 4 sind ferner
stromab und stromauf des Verdampfers 6 jeweils ein dritter und ein vierter Temperatursensor
9, 10 angeordnet.
[0012] Beim normalen Betrieb der Wärmepumpe 12 ist unter anderem die Umwälzpumpe 5 in Betrieb.
Es wird zumindest temporär die Umgebungslufttemperatur T
U und die Temperatur der Sole T
S,W stromab des Luft-Sole-Wärmetauschers 3 erfasst. Solange der Luft-Sole-Wärmetauscher
3 nicht vollständig vereist ist, kann die Sole Wärme aus der Umgebung aufnehmen. Im
Idealfall würde die Sole die Umgebungstemperatur annehmen; bedingt durch die endliche
Wärmetauscherfläche bleibt die Sole jedoch stets etwas kälter. Kommt es zu einer Vereisung
des Luft-Sole-Wärmetauschers 3, so nimmt die Temperaturdifferenz ΔT zwischen der Umgebungslufttemperatur
T
U und die Temperatur der Sole T
S,W stromab des Luft-Sole-Wärmetauschers 3 zu. Je vereister der Luft-Sole-Wärmetauscher
3 ist, desto größer wird die Temperaturdifferenz ΔT.
[0013] Figur 2 zeigt in Abhängigkeit der Umgebungslufttemperatur T
U die Leistung Q der Wärmepumpe sowie den Wärmebedarf Q
Soll des Hauses. Wie bereits einleitend erwähnt, steigt die Leistung Q der Wärmepumpe
mit der Temperatur der Umgebung, während gleichzeitig der Wärmebedarf Q
Soll sinkt. Am sogenannten Bivalenzpunkt (Temperatur T
B) entspricht die Leistung Q der Wärmepumpe dem Wärmebedarf Q
Soll des Hauses. Unterhalb dieser Bivalenztemperatur T
B wird der zweite Wärmeerzeuger 13 zugeschaltet, so dass die Wärmepumpe ansonsten unverändert
weiterbetrieben werden kann. Je nach Dimensionierung kann somit bis zur Normaußentemperatur
T
N der Wärmebedarf Q
Soll des Hauses gedeckt werden.
[0014] Unterhalb der Normaußentemperatur T
N setzt das erfindungsgemäße Verfahren ein, da unterhalb dieser Temperatur beim Betrieb
des Gebläses 7 Wärme über den Luft-Sole-Wärmetauscher 3 an die Umgebung abgegeben
würde. Bei eingeschalteter Umwälzpumpe 5 wird das Heizelement 8 in Betrieb genommen
und somit dem Verdampfer 6 der Wärmepumpe 12 Wärme auf einem Temperaturniveau zur
Verfügung gestellt, das einen Betrieb der Wärmepumpe zulässt und eine Steigerung der
Heizleistung der Wärmpumpe bewirkt. Eine Wärmeabgabe an die Umgebung wird erfindungsgemäß
durch das Abschalten des Gebläses 7 unterbunden, so dass der Solekreislauf nun ausschließlich
über das Heizelement 8 beheizt wird. Der Wärmebedarf Q
Soll des Hauses wird zwar dann nicht mehr völlig gedeckt, doch ist zumindest ein Betrieb
der Wärmepumpe zur Befriedigung eines Teils de Wärmebedarfs Q
Soll möglich, was ansonsten nicht der Fall wäre. Unterhalb einer Frosttemperatur T
F sind die Wärmeverluste des Solekreislaufs derartig groß, dass nicht mehr genügend
Wärme zum Betrieb der Wärmepumpe am Verdampfer 6 ankommt.
[0015] Figur 3 zeigt die Soletemperatur im Betriebsbereich unterhalb der Normaußentemperatur
T
N, Das Heizungselement 8 wird dann nur taktend betrieben, da nicht die gesamte Heizleistung
des Heizungselements 8 benötigt wird und so sichergestellt wird, dass der Solekreis
4 nur soweit erwärmt wird, dass die Einsatzgrenztemperatur T
F nicht unterschritten wird.
[0016] Die Erfindung ist nicht nur auf Kompressionswärmepumpen beschränkt. So kann erfindungsgemäß
beispielsweise auch ein Luft-Sole-Wärmetauscher einer Sorptionswärmepumpe enteist
werden.
[0017] Das Heizelement 8 kann stromab oder stromauf des Luft-Sole-Wärmetauschers 3 angeordnet
sein. Stromauf des Luft-Sole-Wärmetauschers 3 kann es besser zum Abtauen des Luft-Sole-Wärmetauschers
3 eingesetzt werden, stromab kann es effizienter die Sole nachheizen.
Bezugszeichenliste
[0018]
erster Temperatursensor 1
zweiter Temperatursensor 2
Luft-Sole-Wärmetauscher 3
Solekreislauf 4
Umwälzpumpe 5
Verdampfer 6
Gebläse 7
Heizelement 8
dritter und ein vierter Temperatursensor 9, 10
Hauswand 11
Wärmepumpe 12
1. Verfahren zum Betreiben einer Wärmepumpe mit einem Solekreislauf (4), in dem sich
eine Umwälzpumpe (5), ein Luft-Sole-Wärmetauscher (3), ein Verdampfer (6) und Heizelement
(8) befinden, einer Erfassung der Umgebungslufttemperatur TU mittels eines ersten Temperatursensors (1), wobei der Luft-Sole-Wärmetauscher (3)
über ein Gebläse (7) zur Förderung von Umgebungsluft durch den Luft-Sole-Wärmetauscher
(3) verfügt,
dadurch gekennzeichnet, dass die Umgebungslufttemperatur TU mittels eines ersten Temperatursensors (1) erfasst wird und bei Unterschreitung einer
vorgegebenen Temperatur TN das Gebläse (7) abgeschaltet und das Heizelement (8) eingeschaltet wird.
2. Verfahren zum Betreiben einer Wärmepumpe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Heizelement (8) alternierend ein- und ausgeschaltet wird.