[0001] Die Erfindung betrifft eine Ansteuervorrichtung für einen synchronous ion shield
Massenseparator mit einem Referenzaszillator, einem Direct Digital Synthesizer, einem
Tiefpass und einem Komparator, wobei der synchronous ion shield Massenseparator eine
kammförmige Separationselektrode aufweist, der Referenzoszillator dem Direct Digital
Synthesizer eine Referenzfrequenz zur Verfügung stellt, das von dem Direct Digital
Synthesizer erzeugte Ausgangssignal von dem Tiefpass gefiltert wird und das Ausgangssignal
des Tiefpasses von dem Komparator verarbeitet wird. Die Erfindung betrifft ferner
ein Verfahren zur Ansteuerung eines synchronous ion shield Massenseparators, wobei
der synchronous ion shield Massenseparator eine kammförmige Separationselektrode aufweist.
[0002] Gattungsgemäße Massenseparatoren dienen bei Massenspektrometern dazu, geladene Teilchen
- Ionen - nach ihrer Masse bzw. nach ihrem Masse/Ladung-Verhältnis zu trennen, sie
werden deshalb auch als Analysatoren bezeichnet wird. Der Massenseparator macht einen
wesentlichen Teil des gesamten Raumerfordemisses des Massenspektrometers aus. Im Rahmen
der Miniaturisierung von Massenspektrometern ist es deshalb von besonderer Bedeutung,
einen besonders kleinen aber weiterhin hoch leistungsfähigen Massenseparator zu entwickeln,
der unterschiedliche Ionen weiterhin mit äußerster Präzision trennt. Ein derartiger
Massenseparator wird beispielsweise beschrieben in dem Aufsatz "
Mass spectra measured by a fully integrated MEMS mass spectrometer" von J.-P. Hauschild
et al., International Journal of Mass Spectrometry, Elsevier, März 2007, und wird dort als synchronous ion shield Massenseparator bezeichnet.
[0003] Ein synchronous ion shield Massenseparator besteht im Wesentlichen aus einer kammförmigen
Separationselektrode. Diese kammförmige Separationselektrode weist eine Mehrzahl an
Zinken auf, die nebeneinander in einem geringen Abstand von dem Kammrücken angeordnet
sind, so dass zwischen den Zinken der Separationselektrode und dem Kammrücken ein
kleiner Spalt verbleibt. Häufig weist auch der Kammrücken geringe Vorstülpungen auf,
die den Zinken jeweils gegenüber liegen. Die zu analysierenden Ionen werden von einem
elektrischen Feld - in Abhängigkeit von ihrer Ladung - mit Kraft beaufschlagt und
- in Abhängigkeit von ihrer Masse - beschleunigt. Nach Durchlaufen des elektrischen
Feldes weisen die Ionen eine identische Bewegungsrichtung auf. Die elektrische Feldstärke
einerseits und die Masse und die Ladung der Ionen andererseits bestimmen die Geschwindigkeit
der Ionen nach Durchlaufen der Potentialdifferenz.
[0004] Von einem Ende des Spaltes, dem Eingang des Massenseparators, werden die beschleunigten
Ionen parallel zum Kammrücken in den Massenseparator eingebracht. Damit die Ionen
sich entlang des Spaltes problemlos fortbewegen können, ist der Massenseparator üblicherweise
weitestgehend evakuiert. Bei einem Miniatur-Massenseparator sind die Ansprüche an
die Evakuierung nicht so streng wie bei einem nicht miniaturisierten Massenseparator,
da die Ionen in einem miniaturisierten Massenseparator deutlich geringe Wegstrecken
zurück legen müssen und daher die Wahrscheinlichkeit für Stöße mit Restgasatomen oder
-molekülen verringert ist.
[0005] Durch Anlegen einer Spannung zwischen einem Zinken und dem Kammrücken der kammförmigen
Separationselektrode wird ein elektrisches Feld hervorgerufen, das sich durch den
Spalt bewegende Ionen von ihrer ursprünglichen Bewegungsrichtung ablenkt, so dass
sie mit der kammförmigen Separationselektrode kollidieren und nicht am anderen Ende
des Spaltes, dem Ausgang des Massenseparators, ankommen. Je nach Ladung der Ionen
und Richtung des elektrischen Feldes kollidieren abgelenkte Ionen entweder mit den
Zinken oder dem Kammrücken der Separationselektrode. Diese abgelenkten Ionen stehen,
falls der Massenseparator beispielsweise in einem Massenspektrometer eingesetzt wird,
einer weiteren Analyse nicht mehr zur Verfügung.
[0006] Aus dem Stand der Technik ist es bekannt, zwischen jedem zweiten Zinken und dem Kammrücken
eine Spannung anzulegen und an den dazwischen liegenden Zinken und dem Kammrücken
keine Spannung anzulegen. Dadurch ergibt sich entlang der Zinken ein einfaches Muster,
im Folgenden als Signalfolge bezeichnet, von abwechselnd anliegender Spannung und
nicht anliegender Spannung. Eine vereinfachte Darstellung derartiger Signalfolgen
erfolgt hier mit Nullen und Einsen, wobei eine Eins für das Vorhandensein einer elektrischen
Potentialdifferenz und eine Null für das Nichtvorhandensein einer elektrischen Potentialdifferenz
steht. Die zuvor beschriebene Signalfolge von abwechselnd anliegender Spannung und
nicht anliegender Spannung entspricht folglich einer Signalfolge sich abwechselnder
Nullen und Einsen. Bei einer kammförmigen Separationselektrode mit 10 Zinken ergibt
sich beispielsweise bei strikt alternierend vorhandener und nicht vorhandener Potentialdifferenz:
0101010101.
[0007] Um eine Separation der Ionen nach ihrer Masse zu erhalten, wird gemäß dem Stand der
Technik mit einer bestimmten Taktfrequenz die Signalfolge jeweils um einen Zinken
in Richtung des Ausgangs der Separationselektrode verschoben. D. h. im nächsten Taktschritt
ergibt sich für die zuvor beschriebene kammförmige Separationselektrode mit 10 Zinken
folgende Signalfolge:
1010101010.
[0008] Ausschließlich Ionen mit einer bestimmten durch die Taktfrequenz und die Geometrie
der Separationselektrode festgelegten Geschwindigkeit folgen den wandernden Nullen
der Signalfolge, d. h. den feldfreien Bereichen in der Separationselektrode, und erreichen
den Ausgang des Massenseparators. Ionen mit einer zu geringen oder zu hohen Geschwindigkeit
gelangen während der Fortbewegung im Spalt der Separationselektrode in Bereiche, in
denen sie von einem zwischen einem Zinken und dem Kammrücken herrschende elektrischen
Feld abgelenkt werden. Im Ergebnis werden nur Ionen mit einem bestimmten Masse-zu-Ladung-Verhältnis
von dem Massenseparator durchgelassen, also von Ionen mit einem anderen Masse-zu-Ladung-VerhäItnis
separiert. Durch eine Veränderung der Taktfrequenz können andere Ionengeschwindigkeiten
und folglich andere Masse-zu-Ladung-Verhältnisse von dem Massenseparator selektiert
werden. Obwohl der Massenseparator nicht nach Masse, sondern nach Masse-zu-Ladung-Verhältnis
selektiert, wird üblicherweise von einem Massenseparator gesprochen.
[0009] Angesteuert wird ein aus dem Stand der Technik bekannter Massenseparator in der Regel
dadurch, dass das Ausgangssignal des Komparators eines eingangs beschriebenen Massenseparators
in zwei Signale aufgeteilt und eines dieser Signale invertiert wird. Dadurch werden
zwei mit der gleichen Taktfrequenz umschaltende komplementäre Signale erhalten. Diese
beiden Signale werden wiederum zur Ansteuerung der Zinken der Separationselektrode
verwendet, wobei eines der Signale den ersten und jeden zweiten weiteren Zinken -
also die ungeradzahligen Zinken - der Separationselektrode steuert und das andere
der beiden Signale den zweiten und jeden zweiten weiteren Zinken - also die geradzahligen
Zinken - der Separationselektrode steuert.
[0010] Aus dem Aufsatz "
The novel synchronous ion shield mass analyzer" von J. -P, Hauschild et al., Journal
of Mass Spectrometry, 2009, 44, ist ferner ein Verfahren bekannt, bei dem die Auflösung eines synchronous ion shield
Massenseparators dadurch erhöht wird, dass die Einschaltzeiten der Spannungen an den
Zinken der Separationselektrode in Relation zu den Ausschaltzeiten verlängert werden.
Eine Ansteuerschaltung zur Realisierung dieses Verfahrens wird in "
Optimierung der Ansteuerung des SIS-Massenseparators im planar integrierten Mikro-Massenspektrometer"
von G. Quiring et al., Mikrosystemtechnik Kongress, 2009, VDE Verlag GmbH, beschrieben. Diese Ansteuerschaltung umfasst im Wesentlichen vier parallele Signalwege,
die jeweils einen Direct Digital Synthesizer, einen Tiefpass und einen Komparator
aufweisen. Aufgrund der mehrfachen Ausführung der Signalwege ist diese Ansteuerschaltung
technisch aufwendig und kostspielig. Darüber hinaus sind die möglichen Signalfolgen
sehr begrenzt.
[0011] Damit ist es die Aufgabe der Erfindung, eine Ansteuervorrichtung und ein Verfahren
zur Ansteuerung eines synchronous ion shield Massenseparators anzugeben, die flexibel
einsetzbar und kostengünstig sind.
[0012] Die zuvor hergeleitete und aufgezeigte Aufgabe ist ausgehend von der eingangs beschriebenen
Ansteuervorrichtung dadurch gelöst, dass das Ausgangssignal des Komparators von einem
programmierbaren Element in eine der Anzahl der Zinken der kammförmigen Separationselektrode
entsprechende Anzahl von Ausgangssignalen umgewandelt wird. Die Verwendung eines programmierbaren
Elements ermöglicht bei entsprechender Programmierung und Ansteuerung des programmierbaren
Elements die Ausgabe von Ausgangssignalen, die prinzipiell beliebigen Signalfolgen
entsprechen. Daher lassen sich mit der erfindungsgemäßen Ansteuervorrichtung nicht
nur die aus dem Stand der Technik bekannten Signalfolgen erzeugen, sondern, insbesondere
unabhängig von der Hardware, anwendungsspezifische Signalfolgen verwenden. Um mit
der gleichen Hardware eine andere Signalfolge zu erzeugen, reicht es bereits aus,
die Programmierung des programmierbaren Elements zu verändern. Darüber hinaus ist
die erfindungsgemäße Ansteuervorrichtung deutlich einfacher aufgebaut als die Ansteuervorrichtungen
aus dem Stand der Technik, so dass sich hierdurch ein erheblicher Kostenvorteil ergibt.
Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass das programmierbare
Element ein programmierbares Logikelement in Form eines FPGA ist. Eine weitere vorteilhafte
Weiterbildung der Erfindung zeichnet sich dadurch aus, dass das programmierbare Logikelement
ein CPLD ist. Hierbei bezeichnet FPGA ein sogenanntes Field Programmable Gate Array,
welches einen programmierbaren integrierten Schaltkreis darstellt. Ebenfalls ein programmierbarer
integrierter Schaltkreis ist das Complex Programmable Logic Device, abgekürzt CPLD.
FPGAs und CPLDs sind weit verbreitete und somit günstige Mikrochips zur Realisierung
spezifischer Programmierungen. Je nach Anforderung an die Signalfolgen erfolgt der
Einsatz eines FPGA oder eines CPLD nach Abwägung der spezifischen Vor- und Nachteil
der in Frage kommenden FPGA und CPLDs.
[0013] Alternativ kann als programmierbares Element auch ein Mikrocontroller zum Einsatz
kommen, wobei hier zu prüfen ist, ob die Anforderung an die zeitlich genau zu schaltende
Signalfolge von Mikrocontroller und dort implementiertem Betriebsystem erfüllt werden
können. Vorzugsweise kann für den vorliegenden Anwendungsfall ein digitaler Signalprozessor
mit einem Betriebsystem mit Echtzeiteigenschaften zum Einsatz kommen.
[0014] Die zuvor hergeleitete und aufgezeigte Aufgabe ist ausgehend von dem eingangs beschriebenen
Verfahren zur Ansteuerung eines synchronous ion shield Massenseparators ferner auch
dadurch gelöst, dass die Ausgangssignalen einer Ansteuervorrichtung zur Ansteuerung
der Zinken der kammförmigen Separationselektrode gemäß den vorstehenden Ausführungen
verwendet werden. Mit der bereits beschriebenen Ansteuervorrichtung lässt sich mit
dem erfindungsgemäßen Verfahren eine besonders flexible Möglichkeit zur Ansteuerung
eines synchronous ion shield Massenseparators realisieren, da die mit der Ansteuervorrichtung
erzeugbaren Signalfolgen prinzipiell beliebig sind und dies bei einem besonders einfachen
und kostengünstigen Aufbau der Ansteuervorrichtung. Nicht jede Signalfolge eignet
sich zur Ansteuerung eines synchronous ion shield Massenseparators. Beispielsweise
führt eine Signalfolge, die ausschließlich aus Einsen besteht, dazu dass keine Ionen
den Massenseparator passieren können. Eine Auswahl an besonders vorteilhaften Signalfolgen
wird im Folgenden beschrieben.
[0015] Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass die Ausgangssignale
der Ansteuervorrichtung eine Signalfolge aufweisen, bei der die Signalfolge abwechselnd
aus n Nullen und m Einsen besteht, wobei alle k Takte des programmierbaren Elements
die Signalfolge um j Schritte weiterwandert, wobei n, m, k und j natürliche Zahlen
größer Null sind und wobei n größer oder gleich dem Quotienten (j mod (n+m))/k ist.
Von entscheidender Bedeutung für eine derartige Signalfolge ist die letztgenannte
Bedingung, dass n größer oder gleich dem Quotienten (j mod (n+m))/k ist. Hierbei bezeichnet
j mod (n+m) den Rest bei der Division von j durch n+m. Erst diese Bedingung gewährleistet,
dass überhaupt Ionen den Massenseparator passieren können. Dies wird an einem einfachen
Beispiel besonders deutlich.
[0016] Ist beispielsweise n gleich 1, m gleich 2, k gleich 1 und j gleich 2, bedeutet dies,
dass der feldfreie Bereich, der durch die Nullen repräsentiert wird und in dem keine
Ablenkung der Ionen erfolgt, genau einen Zinken breit ist. Wandert dieser Zinken bei
jedem Takt genau zwei Zinken weiter, bedeutet dies, dass kein Ion die Möglichkeit
hat aus einem feldfreien Bereich eines Taktes in den nächsten feldfreien Bereich des
nächsten Taktes zu gelangen, da zwischen einem feldfreien Bereich in einem Takt und
einem feldfreien Bereich im nächsten Takt stets ein Bereich liegt, der dauerhaft ein
elektrisches Fels aufweist. Bei einer kammförmigen Separationselektrode mit 10 Zinken
sieht dies beispielsweise wie folgt aus (fett dargestellt ist die stets feldbehaftete
Position):
- 1. Takt: 0110110110
- 2. Takt: 1101101101
[0017] Bei diesem Beispiel und allen folgenden Beispielen wird davon ausgegangen, das die
Ionen von links in den Massenseparator eingebracht werden, d.h. im ersten Takt zunächst
auf einen feldfreien Zinken, dieser entspricht der ersten Ziffer 0 in der oben aufgeführten
Signalfolge des ersten Taktes, treffen. Im zweiten Takt haben diese Ionen nicht die
Möglichkeit zum nächsten feldfreien Zinken zu gelangen, da das dauerhafte elektrische
Feld am zweiten Zinken den Weg zum nächsten feldfreien Zinken, welcher durch die dritte
Ziffer - 0 - der Signalfolge des zweiten Taktes repräsentiert wird, versperrt.
[0018] Eine vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung zeichnet sich dadurch aus, dass die
Zahl n gleich 2, die Zahl m gleich 2, die Zahl k gleich 1 ist und die Zahl j gleich
2 ist. Die ersten beiden Takte dieser Signalfolge wiederholen sich bei weiteren Takten
und ergeben sich bei einer kammförmigen Separationselektrode mit 10 Zinken beispielsweise
zu:
- 1. Takt: 0011001100
- 2. Takt: 1100110011
[0019] Gemäß einer besonders vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass
die Zahl n gleich 2, die Zahl m gleich 2, die Zahl k gleich 1 ist und die Zahl j gleich
1 ist. Die ersten vier Takte dieser Signalfolge wiederholen sich bei weiteren Takten
und ergeben sich bei einer kammförmigen Separationselektrode mit 10 Zinken beispielsweise
zu:
- 1. Takt: 0011001100
- 2. Takt: 1001100110
- 3. Takt: 1100110011
- 4. Takt: 0110011001
[0020] Bei einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass die
Zahl n gleich 1, die Zahl m gleich 1, die Zahl k gleich 1 ist und die Zahl j gleich
1 ist, Diese Erfindungsgemäße Ausgestaltung entspricht genau der aus dem Stand der
Technik bekannten Signalfolge bestehend aus abwechselnden Einsen und Nullen, die bei
jedem Takt um einen Schritt weiterwandert. Die ersten beiden Takte dieser Signalfolge
wiederholen sich bei weiteren Takten und ergeben sich bei einer kammförmigen Separationselektrode
mit 10 Zinken beispielsweise zu:
- 1. Takt: 0101010101
- 2. Takt: 1010101010
[0021] Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass
die Zahl m größer als die Zahl n ist. Hierbei ist es besonders vorteilhaft, wenn die
Zahl n gleich 3 und die Zahl m gleich 5 ist.
[0022] Bei einem bevorzugten Ausführungsbeispiel ist ferner vorgesehen, dass die Ausgangssignale
der Ansteuervorrichtung eine Signalfolge aufweisen, bei der die Signalfolge aus e
Nullen gefolgt von Einsen besteht, wobei alle g Takte des programmierbaren Elements
die Signalfolge um h Schritte weiterwandert, wobei e, g und h natürliche Zahlen größer
Null sind und wobei e größer oder gleich dem Quotienten h/g ist. Von Bedeutung für
eine derartige Signalfolge ist die letztgenannte Bedingung, dass e größer oder gleich
dem Quotienten h/g ist. Auch hier gewährleistet die Bedingung, dass überhaupt Ionen
den Massenseparator passieren können. Die Signalfolge besteht nämlich lediglich aus
einem einzigen Block von e Nullen und sonst nur aus Einsen. D. h. mit dieser Signalfolge
wird lediglich ein einzelnes "Paket" Ionen, nämlich in dem Block aus e Nullen, der
einen feldfreien Bereich von e Zinken repräsentiert, von dem Massenseparator aufgenommen
und nur die Ionen dieses Pakets mit einer bestimmten Geschwindigkeit und folglich
einem bestimmten Masse-zu-Ladung-Verhältnis können den Massenseparator passieren.
[0023] Ist die Bedingung, dass e größer oder gleich dem Quotienten h/g ist, nicht erfüllt,
bedeutet dies, dass kein Ion die Möglichkeit hat, aus dem feldfreien Block eines ersten
Taktes in den nächsten feldfreien Block des folgenden Taktes zu gelangen, da zwischen
einem feldfreien Block in einem Takt und einem feldfreien Block im nächsten Takt stets
ein Bereich liegt, der dauerhaft ein elektrisches Feld aufweist.
[0024] Bei einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass
die Zahl e gleich 1, die Zahl g gleich 1 ist und die Zahl h gleich 1 ist, Dies entspricht
einer Signalfolge, bei der eine einzige Null entlang der Zinken der Separationselektrode
wandert. Bei einer kammförmigen Separationselektrode mit 5 Zinken ergeben sich folgende
Signalfolgen:
- 1. Takt: 01111
- 2. Takt: 10111
- 3. Takt: 11011
- 4. Takt: 11101
- 5. Takt: 11110
- 6. Takt und alle weiteren Takte: 11111
[0025] Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass
die Signalfolge durch ein Schieberegister realisiert wird. Das Schieberegister ist
in dem programmierbaren Element realisiert. Die in den Speicherelementen des Scheiberegisters
gespeicherte Folge von Nullen und Einsen wandert bei jedem Takt um eine vorgegebene
Anzahl an Schritten weiter. Werte am Ende des Schieberegisters werden hierbei wieder
an den Anfang des Schieberegisters zurückgeführt. Die Werte der Speicherelemente des
Schieberegisters bilden zugleich die Ausgangssignale des programmierbaren Elements.
[0026] Bei einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass
die Signalfolge bei jedem Takt des Elements, zu dem eine Änderung der Ausgangssignale
vorgesehen ist, aus einem Speicher ausgelesen wird, Anstelle eines Schieberegisters
bietet es sich an, in dem programmierbaren Element einen Speicher vorzusehen, in dem
die bei jedem Takt anzuwendende Signalfolge gespeichert ist. Diese Signalfolge wird
bei jedem Takt aus dem Speicher ausgelesen und an den Ausgängen des programmierbaren
Elements ausgegeben.
[0027] Im Einzelnen gibt es nun eine Vielzahl von Möglichkeiten, die erfindungsgemäße Ansteuervorrichtung
auszugestalten und weiterzubilden. Dazu wird auf die dem Patentanspruch 1 nachgeordneten
Patentansprüche sowie auf die nachfolgende detaillierte Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele
der Erfindung unter Bezugnahme auf die Zeichnung verwiesen. In der Zeichnung zeigt
- Fig. 1
- schematisch eine aus dem Stand der Technik bekannte Ansteuervorrichtung,
- Fig. 2
- schematisch die Funktionsweise eines aus dem Stand der Technik bekannten synchronous
ion shield Massenseparators,
- Fig. 3
- schematisch die erfindungsgemäße Ansteuervorrichtung,
- Fig. 4
- schematisch die Funktionsweise des erfindungsgemäßen Verfahrens bei Verwendung eines
Schieberegisters und
- Fig. 5
- schematisch die Funktionsweise des erfindungsgemäßen Verfahrens bei Verwendung eines
Speichers.
[0028] Die in der Fig. 1 dargestellte aus dem Stand der Technik bekannte Ansteuervorrichtung
weist zur Erzeugung eines Referenzfrequenzsignals einen Referenzoszillator 1 auf.
Das Referenzfrequenzsignal des Referenzoszillators 1 wird von einem Direct Digital
Synthesizer 2 in eine vorgegebene Frequenz umgewandelt. Nach Tiefpassfilterung des
Frequenzsignals des Direct Digital Synthesizers 2 durch einen Tiefpass 3 wird das
nun von unerwünschten Frequenzanteilen befreite Frequenzsignal von einem Komparator
4 verarbeitet. Der Komparator 4 gibt zwei identische Ausgangssignale aus, von denen
eines durch einen Inverter 5 invertiert wird. Das invertierte und das nicht invertierte
Signal dienen der Ansteuerung einer kammförmigen Separationselektrode 6. Die Separationselektrode
6 weist eine Mehrzahl an Zinken 7 und einen Kammrücken 8 auf. Das nicht invertierte
Signal dient der Ansteuerung des ersten und jedes zweiten weiteren Zinkens 7 der Separationselektrode
6. Das invertierte Signal dient der Ansteuerung des zweiten und jedes zweiten weiteren
Zinkens 7 der Separationselektrode 6.
[0029] Aus Fig. 2 ist die genauere Funktionsweise der in Fig. 1 gezeigten Separationselektrode
6 ersichtlich. Der Kammrücken 8 der Separationselektrode 6 ist über eine Spannungsquelle
9 und mehrere Schalter 10 mit den Zinken 7 der Separationselektrode 6 verbunden. Hierbei
ist jedem Zinken 7 ein Schalter 10 zugeordnet. Falls alle Schalter 10 geöffnet sind,
können sich parallel zum Kammrücken 6 bewegende Ionen ungehindert zwischen dem Kammrücken
6 und den Zinken 7 fortbewegen. Wird einer der Schalter 10 geschlossen, so liegt zwischen
dem entsprechenden Zinken 7 und dem Kammrücken 6 eine durch die Spannungsquelle 9
vorgegebene Spannung an. Das aus dieser Spannung resultierende elektrische Feld zwischen
dem entsprechenden Zinken 7 und dem Kammrücken 6 ist in der Lage, sich parallel zum
Kammrücken 6 zwischen dem Kammrücken 6 und den Zinken 7 fortbewegende Ionen abzulenken.
In der Regel kollidieren diese Ionen mit den Strukturen der Separationselektrode 6
und stehen einer weiteren Analyse nicht zur Verfügung,
[0030] Die den Zinken 7 der Separationselektrode 6 zugeordneten Schalter 10 werden, wie
aus Fig. 1 ersichtlich ist, durch das invertierte und das nicht invertierte Signal
des Komparators 4 gesteuert. Hieraus ergibt sich, dass an jedem zweiten Zinken 7 eine
Spannung anliegt und an den restlichen Zinken 7 keine Spannung anliegt. Diese Signalfolge
aus abwechselnd angelegter Spannung und nicht angelegter Spannung an den Zinken wird
mit der durch den Direct Digital Synthesizer 2 vorgegebenen Frequenz invertiert. Dies
ist gleichbedeutend damit, dass die an den Zinken 7 anliegende Signalfolge mit jedem
Takt der Frequenz des Direct Digital Synthesizers 2 einen Schritt weiter Richtung
Ausgang der Separationselektrode 6 wandert.
[0031] In der Fig. 2 ist der Ausgang, wie den eingezeichneten Pfeilen zu entnehmen ist,
die mögliche Wege der zu analysierenden Ionen exemplarisch beschreiben, am oberen
Ende der Separationselektrode angeordnet. Ionen, die die gleiche Geschwindigkeit haben,
wie die an den Zinken 7 entlang wandernde Signalfolge, können, wenn beim Eintreten
in die Separationselektrode 6 an dem ersten Zinken keine Spannung angelegt ist, d.
h. sie in der Signalfolge zunächst auf eine Null treffen, diesem durch die Null repräsentierten
feldfreien Bereich durch die Separationselektrode 6 folgen und gelangen so zum Ausgang
der Separationselektrode 6. Ionen mit einer geringeren oder höheren Geschwindigkeit
als die der Signalfolge treffen innerhalb der Separationselektrode 6 auf einen Bereich,
in dem sie durch ein Feld abgelenkt werden, welches durch eine an dem Zinken 7 in
diesem Bereich angelegte Spannung hervorgerufen wird, und gelangen nicht zum Ausgang
der Separationselektrode 6. Eine nicht dargestellte Möglichkeit der Ansteuerung der
Zinken 7 besteht darin, dass das vom Komparator 4 stammende invertierte Signal und
das nichtinvertierte Signal jeweils nach eventueller Verstärkung als Spannungssignal
direkt an die Zinken 7 angelegt werden. Bei dieser nicht dargestellten Ausführung
sind die Spannungsquelle 9 und die Schalter 10 nicht erforderlich.
[0032] Aus Fig. 3 wird die Funktionsweise der erfindungsgemäßen Ansteuervorrichtung ersichtlich.
Ebenso wie die aus dem Stand der Technik bekannte Ansteuervorrichtung der Fig. 1 weist
auch die erfindungsgemäße Ansteuervorrichtung einen Referenzoszillator 1, einen Direct
Digital Synthesizer 2, einen Tiefpass 3 und einen Komparator 4 auf, die in gleicher
Weise wie in Fig. 1 verschaltet sind. Der Komparator 4 der erfindungsgemäßen Ansteuervorrichtung
gibt jedoch nur ein einziges Ausgangssignal aus, welches einem programmierbaren Element
11 zugeführt wird. Das programmierbare Element 11 weist eine der Anzahl der Zinken
7 der kammförmigen Separationselektrode 6 entsprechende Anzahl von Ausgangssignalen
auf. Dies bedeutet, dass jedem Zinken 7 der Separationselektrode 6 ein Ausgangssignal
des programmierbaren Elements 11 zugeordnet ist und daher jeder Zinken 7 über das
entsprechende Ausgangssignal des programmierbaren Elements 11 einzeln steuerbar ist.
[0033] Die Fig. 4 zeigt ein programmierbares Element 11 bei dem das erfindungsgemäße Verfahren
durch ein Schieberegister realisiert ist. Das Schieberegister innerhalb des programmierbaren
Elements 11 weist hierbei eine Anzahl an Speicherelementen 12 auf, die der Anzahl
der Ausgänge 13 des programmierbaren Elements 11 entspricht. In den Speicherelementen
12 des programmierbaren Elements 11 ist die gewünschte Signalfolge gespeichert. Im
vorliegenden Fall eine einfache Folge abwechselnder Nullen und Einsen. Bei jedem Takt
des programmierbaren Elements 11, zu dem eine Änderung der Ausgangssignale vorgesehen
ist, wird der in jedem Speicherelement 12 des Schieberegisters gespeicherte Wert an
das nächste Speicherelement 12 des Schieberegisters weitergegeben. Der in dem letzten
Speicherelement 12 des Schieberegisters gespeicherte Wert wird hierbei an das erste
Speicherelement 12 des Schieberegisters weitergegeben.
[0034] Die Fig. 5 zeigt ein programmierbares Speicherelement 11, das einen Speicher 14 aufweist.
In dem Speicher 14 werden die von dem programmierbaren Element 11 auszugebenden Signalfolgen
gespeichert. Bei jedem Takt des programmierbaren Elements, in dem eine Änderung der
Ausgangssignale vorgesehen ist, wird eine Signalfolge aus dem Speicher 14 ausgelesen
und über die Speicherelemente 12 und die Ausgänge 13 ausgegeben. Auf diese Weise können
von dem programmierbaren Element 11 nahezu beliebige Signalfolgen ausgegeben werden.
Im vorliegenden Beispiel ist eine einfache Signalfolge abwechselnder Nullen und Einsen
dargestellt.
1. Ansteuervorrichtung für einen synchronous ion shield Massenseparator mit einem Referenzoszillator
(1), einem Direct Digital Synthesizer (2), einem Tiefpass (3) und einem Komparator
(4), wobei der synchronous ion shield Massenseparator eine kammförmige Separationselektrode
(6) aufweist, der Referenzoszillator (1) dem Direct Digital Synthesizer (2) eine Referenzfrequenz
zur Verfügung stellt, das von dem Direct Digital Synthesizer (2) erzeugte Ausgangssignal
von dem Tiefpass (3) gefiltert wird und das Ausgangssignal des Tiefpasses (3) von
dem Komparator (4) verarbeitet wird,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Ausgangssignal des Komparators (4) von einem programmierbaren Element (11) in
eine der Anzahl der Zinken (7) der kammförmigen Separationselektrode (6) entsprechende
Anzahl von Ausgangssignalen umgewandelt wird.
2. Ansteuervorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das programmierbare Element (11) ein programmierbares Logikelement ist, insbesondere
in Form eines Field Programmable Gate Array (FPGA) oder in Form eines Complex Programmable
Logic Device (CPLD) ist, oder dass das programmierbare Element (11) ein Mikrocontroller
ist, insbesondere in Form eines digitalen Signalprozessors (DSP).
3. Verfahren zur Ansteuerung eines synchronous ion shield Massenseparators, wobei der
synchronous ion shield Massenseparator eine kammförmige Separationselektrode (6) aufweist,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Ausgangssignale einer Ansteuervorrichtung nach einem der Ansprüche 1 oder 2 zur
Ansteuerung der Zinken (7) der kammförmigen Separationselektrode (6) verwendet werden.
4. Verfahren zur Ansteuerung eines synchronous ion shield Massenseparators nach Anspruch
3, dadurch gekennzeichnet, dass die Ausgangssignale der Ansteuervorrichtung eine Signalfolge aufweisen, bei der die
Signalfolge abwechselnd aus n Nullen und m Einsen besteht, wobei alle k Takte des
programmierbaren Elements (11) die Signalfolge um j Schritte weiterwandert, wobei
n, m, k und j natürliche Zahlen größer Null sind und wobei n größer oder gleich dem
Quotienten (j mod (n+m))/k ist.
5. Verfahren zur Ansteuerung eines synchronous ion shield Massenseparators nach Anspruch
4, dadurch gekennzeichnet, dass die Zahl n gleich 2, die Zahl m gleich 2, die Zahl k gleich 1 ist und die Zahl j
gleich 2 ist.
6. Verfahren zur Ansteuerung eines synchronous ion shield Massenseparators nach Anspruch
4, dadurch gekennzeichnet, dass die Zahl n gleich 2, die Zahl m gleich 2, die Zahl k gleich 1 ist und die Zahl j
gleich 1 ist.
7. Verfahren zur Ansteuerung eines synchronous ion shield Massenseparators nach Anspruch
4, dadurch gekennzeichnet, dass die Zahl n gleich 1, die Zahl m gleich 1, die Zahl k gleich 1 ist und die Zahl j
gleich 1 ist.
8. Verfahren zur Ansteuerung eines synchronous ion shield Massenseparators nach Anspruch
4, dadurch gekennzeichnet, dass die Zahl m größer als die Zahl n ist.
9. Verfahren zur Ansteuerung eines synchronous ion shield Massenseparators nach Anspruch
8, dadurch gekennzeichnet, dass die Zahl n gleich 3 und die Zahl m gleich 5 ist.
10. Verfahren zur Ansteuerung eines synchronous ion shield Massenseparators nach Anspruch
3, dadurch gekennzeichnet, dass die Ausgangssignale der Ansteuervorrichtung eine Signalfolge aufweisen, bei der die
Signalfolge aus e Nullen gefolgt von Einsen besteht, wobei alle g Takte des programmierbaren
Elements (11) die Signalfolge um h Schritte weiterwandert, wobei e, g und h natürliche
Zahlen größer Null sind und wobei e größer oder gleich dem Quotienten h/g ist.
11. Verfahren zur Ansteuerung eines synchronous ion shield Massenseparators nach Anspruch
10, dadurch gekennzeichnet, dass die Zahl e gleich 1, die Zahl g gleich 1 ist und die Zahl h gleich 1 ist.
12. Verfahren zur Ansteuerung eines synchronous ion shield Massenseparators nach einem
der Ansprüche 4 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Signalfolge durch ein Schieberegister realisiert wird.
13. Verfahren zur Ansteuerung eines synchronous ion shield Massenseparators nach einem
der Ansprüche 4 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Signalfolge bei jedem Takt des Elements (11), zu dem eine Änderung der Ausgangssignale
vorgesehen ist, aus einem Speicher (14) ausgelesen wird.