(19)
(11) EP 2 506 665 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
03.10.2012  Patentblatt  2012/40

(21) Anmeldenummer: 12158100.3

(22) Anmeldetag:  05.03.2012
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
H05B 6/06(2006.01)
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AL AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL NO PL PT RO RS SE SI SK SM TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
BA ME

(30) Priorität: 28.03.2011 ES 201130458

(71) Anmelder: BSH Bosch und Siemens Hausgeräte GmbH
81739 München (DE)

(72) Erfinder:
  • Anton Falcon, Daniel
    50010 Zaragoza (ES)
  • Garde Aranda, Ignacio
    50012 Zaragoza (ES)
  • Lucia Gil, Oscar
    50006 Zaragoza (ES)
  • Palacios Tomas, Daniel
    50008 Zaragoza (ES)
  • Peinado Adiego, Ramon
    50008 Zaragoza (ES)
  • Valeau Martin, David
    50010 Zaragoza (ES)

   


(54) Gargerätevorrichtung


(57) Die Erfindung geht aus von einer Gargerätevorrichtung mit zumindest einer ersten und zumindest einer zweiten Heizfrequenzeinheit (10, 12) und mit wenigstens einer Steuereinheit (14), die dazu vorgesehen ist, eine jeweilige mittlere Ausgangsleistung (Pave1, Pave2) der zumindest zwei Heizfrequenzeinheiten (10, 12) unter Minimierung einer Flickerkenngröße (F) einzustellen und die zumindest zwei Heizfrequenzeinheiten (10, 12) in wenigstens einem ersten Zeitintervall (TA) mit einem ersten Satz von Frequenzen (f1A, f2A) und in wenigstens einem zweiten Zeitintervall (TB) mit einem zweiten, vom ersten Satz unterschiedlich ausgebildeten Satz von Frequenzen (f1B, f2B) zu betreiben.
Um eine gattungsgemäße Gargerätevorrichtung bereitzustellen, die eine vorteilhaft flexible Einstellung einer mittleren Ausgangsleistung ermöglicht, wird vorgeschlagen, dass sich die Frequenzen (f1A, f2A) des ersten Satzes von Frequenzen (f1A, f2A) untereinander um mindestens 14 kHz unterscheiden und sich die Frequenzen (f1B, f2B) des zweiten Satzes von Frequenzen (f1B, f2B) untereinander um mindestens 14 kHz unterscheiden.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung geht aus von einer Gargerätevorrichtung nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.

[0002] Die Druckschrift DE 10 2005 021 888 A1 offenbart ein Induktionskochfeld mit wenigstens zwei Heizfrequenzeinheiten, die gemäß einem bestimmten Verfahren betrieben werden um Intermodulationsgeräusche zumindest weitgehend zu vermeiden. Nach diesem Verfahren werden in einem ersten Zeitintervall beide Heizfrequenzeinheiten mit einer festen gemeinsamen Frequenz betrieben. In einem zweiten Zeitintervall werden die beiden Heizfrequenzeinheiten jeweils mit einer eigenen Frequenz betrieben, wobei eine Frequenzdifferenz beider Heizfrequenzeinheiten zwischen 14 kHz und 25 kHz beträgt. Das Verfahren sieht vor, eine Flickerkenngröße zu minimieren.

[0003] Die Aufgabe der Erfindung besteht insbesondere darin, eine gattungsgemäße Gargerätevorrichtung bereitzustellen, die eine vorteilhaft flexible Einstellung einer mittleren Ausgangsleistung ermöglicht. Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des Patentanspruchs 1 und des Verfahrensanspruchs 9 gelöst, während vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung den Unteransprüchen entnommen werden können.

[0004] Die Erfindung geht aus von einer Gargerätevorrichtung mit zumindest einer ersten und zumindest einer zweiten Heizfrequenzeinheit und mit wenigstens einer Steuereinheit, die dazu vorgesehen ist, eine jeweilige mittlere Ausgangsleistung der zumindest zwei Heizfrequenzeinheiten unter Minimierung einer Flickerkenngröße einzustellen und die zumindest zwei Heizfrequenzeinheiten in wenigstens einem ersten Zeitintervall mit einem ersten Satz von Frequenzen und in wenigstens einem zweiten Zeitintervall mit einem zweiten, vom ersten Satz unterschiedlich ausgebildeten Satz von Frequenzen zu betreiben.

[0005] Es wird vorgeschlagen, dass sich die Frequenzen des ersten Satzes von Frequenzen untereinander um mindestens 14 kHz, insbesondere um wenigstens 16 kHz und vorzugsweise um zumindest 17 kHz unterscheiden und sich die Frequenzen des zweiten Satzes von Frequenzen untereinander um mindestens 14 kHz, insbesondere um wenigstens 16 kHz und vorzugsweise um zumindest 17 kHz unterscheiden. Vorzugsweise ist die Gargerätevorrichtung als Kochfeldvorrichtung und besonders vorteilhaft als Induktionskochfeldvorrichtung ausgebildet. Unter einem "ersten Zeitintervall" und einem "zweiten Zeitintervall" sollen insbesondere zwei zeitlich nacheinander liegende Zeitintervalle einer Länge größer null verstanden werden. Die Bezeichnungen "erstes" und "zweites" Zeitintervall sollen ausschließlich zur Unterscheidung der Zeitintervalle dienen und insbesondere keine Aussage über eine zeitliche Reihenfolge der Zeitintervalle beinhalten. Unter "vorgesehen" soll insbesondere speziell programmiert und/oder ausgelegt und/oder ausgestattet verstanden werden.

[0006] Unter einer "Heizfrequenzeinheit" soll insbesondere eine elektrische Einheit verstanden werden, die einen oszillierenden elektrischen Strom, vorzugsweise mit einer Frequenz von zumindest 1 kHz, insbesondere von wenigstens 10 kHz und vorteilhaft von mindestens 20 kHz, zu einem Betrieb wenigstens einer Heizeinheit erzeugt. Unter einer "Heizeinheit" soll insbesondere eine Einheit verstanden werden, die dazu vorgesehen ist, elektrische Energie zumindest teilweise in Wärme umzuwandeln und damit insbesondere ein Gargut zu erhitzen. Insbesondere umfasst die Heizeinheit einen Strahlungsheizkörper, einen Widerstandsheizkörper und/oder vorzugsweise einen Induktionsheizkörper, der dazu vorgesehen ist, elektrische Energie indirekt über induzierte Wirbelströme in Wärme umzuwandeln. Die Heizfrequenzeinheit umfasst insbesondere zumindest einen Wechselrichter, der vorzugsweise zwei Schalteinheiten umfasst. Unter einer "Schalteinheit" soll insbesondere eine Einheit verstanden werden, die dazu vorgesehen ist, einen zumindest einen Teil der Schalteinheit umfassenden Leitungspfad zu unterbrechen. Vorzugsweise ist die Schalteinheit ein bidirektionaler unipolarer Schalter, der insbesondere einen Stromfluss durch den Schalter entlang dem Leitungspfad in beide Richtungen ermöglicht und der insbesondere eine elektrische Spannung in zumindest einer Polungsrichtung kurzschließt. Vorzugsweise umfasst der Wechselrichter zumindest zwei Bipolartransistoren mit isolierter Gate-Elektrode und besonders vorteilhaft zumindest einen Dämpfungskondensator. Unter einem "Leitungspfad" soll insbesondere ein elektrisch leitendes Leiterstück zwischen zwei Punkten verstanden werden. Unter "elektrisch leitend" soll insbesondere mit einem spezifischen elektrischen Widerstand von höchstens 10-4 Ωm, insbesondere von maximal 10-5 Ωm, vorteilhaft von höchstens 10-6 Ωm und besonders vorteilhaft von maximal 10-7 Ωm bei 20°C verstanden werden.

[0007] Unter einer "Steuereinheit" soll insbesondere eine elektronische Einheit verstanden werden, die vorzugsweise in einer Steuer- und/oder Regeleinheit eines Gargeräts, insbesondere eines Induktionskochfelds, zumindest teilweise integriert ist und die vorzugsweise eine Recheneinheit und insbesondere zusätzlich zur Recheneinheit eine Speichereinheit mit einem darin gespeicherten Steuerprogramm umfasst. Vorzugsweise ist die Steuereinheit dazu vorgesehen, die Heizfrequenzeinheiten mit Hilfe von Steuersignalen, vorzugsweise elektrischen Steuersignalen, zu steuern und/oder zu regeln. Unter einem "Steuersignal" soll insbesondere ein Signal verstanden werden, welches insbesondere in zumindest einem Betriebszustand einen Schaltvorgang einer Heizfrequenzeinheit auslöst, insbesondere auch mittelbar. Unter einem "elektrischen Steuersignal" soll insbesondere ein Steuersignal mit einem elektrischen Potential von höchstens 30 V, vorzugsweise von maximal 20 V, besonders vorteilhaft von höchstens 10 V und insbesondere von zumindest 5 V bezogen auf ein Referenzpotential verstanden werden. Vorzugsweise weist das Steuersignal zumindest zeitweise eine Periodizität auf, insbesondere mit einer Periodendauer von höchstens 1 ms, insbesondere von maximal 0,1 ms und vorteilhaft von höchstens 0,05 ms. Besonders vorteilhaft ist das Steuersignal zumindest im Wesentlichen ein Rechtecksignal, welches insbesondere zwei diskrete Werte aufweist, vorzugsweise einen Einschaltwert und einen Ausschaltwert. Vorzugsweise entspricht jeder der zwei Werte einer Schaltstellung der Heizfrequenzeinheiten und insbesondere deren Wechselrichter. Unter einer "Frequenz" einer Heizfrequenzeinheit soll insbesondere die Frequenz des die Heizfrequenzeinheit steuernden Steuersignals verstanden werden. Unter einem "Satz von Frequenzen" soll insbesondere eine Mehrzahl von Frequenzen verstanden werden, die insbesondere alle von Null verschieden sind. Vorzugsweise entspricht eine Anzahl von Frequenzen in einem Satz von Frequenzen einer Anzahl von Heizfrequenzeinheiten, die gleichzeitig zu betreiben sind. Unter einem "vom ersten Satz unterschiedlich ausgebildeten Satz von Frequenzen" soll insbesondere ein Satz von Frequenzen verstanden werden, der zumindest eine Frequenz umfasst, die sich von allen Frequenzen des ersten Satzes unterscheidet. Darunter, dass die zumindest zwei Heizfrequenzeinheiten "mit einem Satz von Frequenzen betrieben" werden, soll insbesondere verstanden werden, dass vorgesehen ist, die erste Heizfrequenzeinheit in einem Zeitintervall kontinuierlich mit einer ersten Frequenz aus dem Satz von Frequenzen zu betreiben und die zweite Heizfrequenzeinheit im selben Zeitintervall kontinuierlich mit einer von der ersten Frequenz verschiedenen zweiten Frequenz aus dem Satz von Frequenzen zu betreiben. Darunter, dass eine Heizfrequenzeinheit "betrieben" wird, soll insbesondere verstanden werden, dass die Frequenz der Heizfrequenzeinheit von Null verschieden ist. Darunter, dass eine Heizfrequenzeinheit "kontinuierlich" betrieben wird, soll insbesondere verstanden werden, dass die Heizfrequenzeinheit während einer Heizbetriebsart fortlaufend mit einer von Null verschiedenen und vorzugsweise zumindest weitgehend unveränderlichen Frequenz betrieben wird. Unter einer "zumindest weitgehend unveränderlichen" Frequenz soll insbesondere eine Frequenz verstanden werden, die während der Heizbetriebsart eine Schwankung von höchstens 10%, insbesondere von maximal 5%, vorzugsweise von höchstens 1% und besonders vorteilhaft von 0% aufweist.

[0008] Die Steuereinheit ist dazu vorgesehen, die zumindest zwei Heizfrequenzeinheiten derart mittels der Steuersignale zu steuern, dass eine mittlere Ausgangsleistung einer der zumindest zwei Heizfrequenzeinheiten einer von einem Bediener angewählten Sollleistung zumindest weitgehend entspricht. Dabei soll eine relative Abweichung der durch die Steuereinheit eingestellten mittleren Ausgangsleistung von der Sollleistung höchstens 20%, vorzugsweise maximal 10% und besonders vorteilhaft höchstens 5% betragen. Unter einer "Ausgangsleistung" einer der wenigstens zwei Heizfrequenzeinheiten soll insbesondere eine Leistung verstanden werden, die in wenigstens einem Heizbetriebszustand von der Heizfrequenzeinheit geliefert wird. Unter einer "mittleren Ausgangsleistung" soll insbesondere eine zeitlich gemittelte Ausgangsleistung verstanden werden. Bei einem gleichzeitigen Betrieb der zumindest zwei Heizfrequenzeinheiten ist die Steuereinheit insbesondere dazu vorgesehen, eine Anpassung der mittleren Ausgangsleistungen an die Sollleistungen unter weitgehender Vermeidung von Intermodulationsgeräuschen vorzunehmen. Unter einer "weitgehenden Vermeidung von Intermodulationsgeräuschen" soll insbesondere verstanden werden, dass Intermodulationsgeräusche mit einer Frequenz von weniger als 17 kHz, insbesondere von weniger als 16 kHz und vorzugsweise von weniger als 14 kHz in einem Abstand von 1 m von der Gargerätevorrichtung einen Schalldruckpegel von höchstens 20 dB, insbesondere von maximal 10 dB, vorzugsweise von höchstens 5 dB und besonders vorteilhaft von maximal 0 dB aufweisen. Vorzugsweise sind die Intermodulationsgeräusche von einem Bediener mit durchschnittlichem Gehör unhörbar.

[0009] Unter einer "Flickerkenngröße" soll insbesondere eine Kenngröße verstanden werden, die ein Maß für Flicker darstellt. Unter "Flicker" soll insbesondere ein subjektiver Eindruck einer Instabilität einer visuellen Wahrnehmung verstanden werden, der insbesondere durch einen Lichtreiz hervorgerufen wird, dessen Leuchtdichte und/oder Spektralverteilung mit der Zeit schwankt. Insbesondere kann Flicker durch einen Spannungsabfall einer Netzspannung hervorgerufen werden. Insbesondere ist die Flickerkenngröße eine Gesamtausgangsleistungsdifferenz, vorzugsweise zwischen zwei Zeitpunkten zweier Zeitintervalle und besonders vorteilhaft zweier aneinander angrenzender Zeitintervalle. Unter einer "Gesamtausgangsleistung" soll insbesondere eine Summe von Ausgangsleistungen aller Heizfrequenzeinheiten zu einem bestimmten Zeitpunkt verstanden werden. Unter einer "Gesamtausgangsleistungsdifferenz" soll insbesondere eine Differenz der Gesamtausgangsleistungen zu zwei verschiedenen Zeitpunkten verstanden werden. Vorzugsweise ist die Steuereinheit dazu vorgesehen, die Flickerkenngröße unter einen Grenzwert zu senken. Vorzugsweise ist der Grenzwert ein durch zumindest eine gesetzliche Vorgabe und/oder eine Norm, insbesondere die Norm DIN EN 61000-3-3, festgelegter Wert.

[0010] Durch eine solche Ausgestaltung kann eine vorteilhaft flexible Einstellung der mittleren Ausgangsleistungen der Heizfrequenzeinheiten erzielt werden, insbesondere da die Frequenz der ersten Heizfrequenzeinheit im zweiten Zeitintervall größer oder kleiner als die Frequenz der zweiten Heizfrequenzeinheit gewählt werden kann. Des Weiteren kann eine weitere Steuerungsmöglichkeit bereitgestellt werden, die zusätzlich in Kombination mit anderen bekannten Steuerungsmöglichkeiten einsetzbar ist.

[0011] Vorteilhaft betragen zumindest die Frequenzen des ersten Satzes von Frequenzen und die Frequenzen des zweiten Satzes von Frequenzen mindestens 14 kHz, vorzugsweise wenigstens 17 kHz und besonders vorteilhaft zumindest 20 kHz. Hierdurch können Intermodulationsgeräusche besonders vorteilhaft minimiert werden. Des Weiteren können Schaltverluste in den Heizfrequenzeinheiten minimiert werden.

[0012] In einer besonders bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung wird vorgeschlagen, dass die Steuereinheit in wenigstens einem Betriebszustand dazu vorgesehen ist, die zumindest zwei Heizfrequenzeinheiten periodisch mit einer Periodendauer zu betreiben, die der Summe des ersten Zeitintervalls und des zweiten Zeitintervalls entspricht. Hierdurch kann eine einfache und leicht in einer Software implementierbare Steuerung bereitgestellt werden.

[0013] In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung wird vorgeschlagen, dass die Steuereinheit in wenigstens einem Betriebszustand dazu vorgesehen ist, in einem dritten Zeitintervall die erste Heizfrequenzeinheit mit der gleichen Frequenz zu betreiben wie die zweite Heizfrequenzeinheit oder wenigstens eine der zumindest zwei Heizfrequenzeinheiten abzuschalten. Die Bezeichnung "drittes" Zeitintervall soll ausschließlich zur Unterscheidung gegenüber dem ersten und dem zweiten Zeitintervall dienen und insbesondere keine Aussage über eine zeitliche Reihenfolge der Zeitintervalle beinhalten. Darunter, dass eine Heizfrequenzeinheit in einem Zeitintervall "abgeschaltet" wird, soll insbesondere verstanden werden, dass die Heizfrequenzeinheit im betreffenden Zeitintervall zumindest im Wesentlichen eine verschwindend geringe Ausgangsleistung aufweist. Unter einer "im betreffenden Zeitintervall zumindest im Wesentlichen verschwindend geringen Ausgangsleistung" soll insbesondere eine Ausgangsleistung verstanden werden, die höchstens 100 W, insbesondere maximal 50 W, vorzugsweise höchstens 25 W und besonders vorteilhaft 0 W beträgt und/oder die im Zeitintervall ausschließlich während einer Zeitdauer abgegeben wird, welche höchstens 50%, insbesondere maximal 25%, vorzugsweise höchstens 15% und besonders vorteilhaft höchstens 10% einer Länge des Zeitintervalls entspricht. Hierdurch kann insbesondere bei geringen Sollleistungen eine mittlere Ausgangsleistung bereitgestellt werden, die zumindest im Wesentlichen der Sollleistung entspricht. Dabei soll eine relative Abweichung einer mittleren Ausgangsleistung einer der zumindest zwei Heizfrequenzeinheiten von einer Sollleistung höchstens 20%, insbesondere maximal 10% und vorzugsweise höchstens 5% betragen. Ferner können weitere Möglichkeiten bei einer Einstellung der mittleren Ausgangsleistungen der zumindest zwei Heizfrequenzeinheiten erschlossen werden.

[0014] Vorteilhaft ist die Steuereinheit dazu vorgesehen, eine der zumindest zwei Heizfrequenzeinheiten im ersten Zeitintervall mit einer kleineren Ausgangsleistung als im zweiten Zeitintervall zu betreiben und die andere der zumindest zwei Heizfrequenzeinheiten im ersten Zeitintervall mit einer größeren Ausgangsleistung als im zweiten Zeitintervall zu betreiben. Hierdurch kann eine Minimierung von Flicker besonders vorteilhaft unterstützt werden.

[0015] Ferner wird vorgeschlagen, dass die Steuereinheit dazu vorgesehen ist, nach einer Auswahl der die Flickerkenngröße minimierenden Frequenzen die Zeitintervalle an Sollleistungen der zumindest zwei Heizfrequenzeinheiten anzupassen. Darunter, dass vorgesehen ist, die "Zeitintervalle an Sollleistungen der zumindest zwei Heizfrequenzeinheiten anzupassen", soll insbesondere verstanden werden, dass eine Länge der Zeitintervalle angepasst wird, so dass die durchschnittliche Ausgangsleistung einer der zumindest zwei Heizfrequenzeinheiten der Sollleistung dieser Heizfrequenzeinheit möglichst nahe kommt und vorzugsweise identisch mit dieser ist. Hierdurch kann sichergestellt werden, dass gesetzliche Vorgaben und/oder Normen bezüglich Flicker eingehalten werden und eine Sollleistung geliefert wird.

[0016] In einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung wird vorgeschlagen, dass die Steuereinheit dazu vorgesehen ist, die zumindest zwei Heizfrequenzeinheiten jeweils mittels eines Steuersignals zu steuern und in wenigstens einem Betriebszustand einen Tastgrad von zumindest einem der Steuersignale anzupassen. Unter einem "Tastgrad" soll insbesondere ein Verhältnis einer Zeitdauer, in der das Steuersignal innerhalb einer Periodendauer den Einschaltwert annimmt, zur Periodendauer des Steuersignals verstanden werden. Vorzugsweise kann bei fester Frequenz einer der Heizfrequenzeinheiten durch eine Veränderung des Tastgrads eine Ausgangsleistung der Heizfrequenzeinheit verändert werden. Darunter, dass die Steuereinheit dazu vorgesehen ist, "einen Tastgrad von zumindest einem der Steuersignale anzupassen", soll insbesondere verstanden werden, dass die Steuereinheit dazu vorgesehen ist, den Tastgrad von zumindest einem der Steuersignale zu verändern, um hierdurch eine Änderung einer Ausgangsleistung bei fester Frequenz einer Heizfrequenzeinheit zu erreichen. Vorzugsweise ist die Steuereinheit dazu vorgesehen, durch Veränderung des Tastgrads zumindest eines Steuersignals der zumindest zwei Heizfrequenzeinheiten eine gesamte Ausgangsleistung der zumindest zwei Heizfrequenzeinheiten in wenigstens einem Betriebszustand zeitlich möglichst konstant zu halten und besonders vorteilhaft eine maximale Differenz von gesamten Ausgangsleistungen zu zwei verschiedenen Zeitpunkten unter einen gesetzlich und/oder durch Normen vorgeschriebenen Wert zu drücken. Hierdurch können weitere Einstellmöglichkeiten für die Steuereinheit erschlossen werden, wodurch ein Bedienkomfort vorteilhaft gesteigert werden kann.

[0017] Ferner wird vorgeschlagen, dass die Steuereinheit dazu vorgesehen ist, eine Priorisierung zugunsten einer Minimierung von Intermodulationsgeräuschen und/oder Flicker vorzunehmen, falls ein Betrieb der zumindest zwei Heizfrequenzeinheiten mit gewählten Sollleistungen unter gleichzeitiger weitgehender Vermeidung von Intermodulationsgeräuschen und/oder Flicker unmöglich ist. Darunter, dass die Steuereinheit dazu vorgesehen ist, "eine Priorisierung zugunsten einer Minimierung von Intermodulationsgeräuschen und/oder Flicker vorzunehmen", falls ein Betrieb der zumindest zwei Heizfrequenzeinheiten mit gewählten Sollleistungen unter gleichzeitiger weitgehender Vermeidung von Intermodulationsgeräuschen und/oder Flicker unmöglich ist, soll insbesondere verstanden werden, dass vorgesehen ist, einen Betrieb wenigstens einer der zumindest zwei Heizfrequenzeinheiten mit einer von einer Sollleistung verschiedenen mittleren Ausgangsleistung vorzunehmen, um dadurch Intermodulationsgeräusche und/oder Flicker zu minimieren. Vorzugsweise ist vorgesehen, eine Minimierung von Flicker unter in der Norm DIN EN 61000-3-3 vorgeschriebene Grenzwerte vorzunehmen. Hierdurch kann ein Bedienkomfort vorteilhaft gesteigert werden, da von einem Bediener als unangenehm empfundene Geräusche und/oder Flicker vermieden werden können. Vorzugsweise ist die mittlere Ausgangsleistung stets kleiner als die Sollleistung oder gleich zur Sollleistung. Hierdurch können unsichere Betriebszustände vermieden werden.

[0018] Ferner wird ein Verfahren mit einer Gargerätevorrichtung mit zumindest einer ersten und zumindest einer zweiten Heizfrequenzeinheit, insbesondere nach einem der vorhergehenden Ansprüche, vorgeschlagen, bei dem eine jeweilige mittlere Ausgangsleistung der zumindest zwei Heizfrequenzeinheiten unter Minimierung einer Flickerkenngröße eingestellt wird und die zumindest zwei Heizfrequenzeinheiten in wenigstens einem ersten Zeitintervall mit einem ersten Satz von Frequenzen und in wenigstens einem zweiten Zeitintervall mit einem zweiten, vom ersten Satz unterschiedlich ausgebildeten Satz von Frequenzen betrieben werden, wobei sich die Frequenzen des ersten Satzes von Frequenzen um mindestens 14 kHz, insbesondere um wenigstens 16 kHz und vorzugsweise um zumindest 17 kHz unterscheiden und sich die Frequenzen des zweiten Satzes von Frequenzen um mindestens 14 kHz, insbesondere um wenigstens 16 kHz und vorzugsweise um zumindest 17 kHz unterscheiden. Hierdurch kann eine vorteilhaft flexible Einstellung der mittleren Ausgangsleistungen der Heizfrequenzeinheiten erzielt werden.

[0019] Ferner wird ein Gargerät, insbesondere ein Kochfeld, mit einer erfindungsgemäßen Gargerätevorrichtung vorgeschlagen. Vorzugsweise handelt es sich bei dem Kochfeld um ein Induktionskochfeld.

[0020] Weitere Vorteile ergeben sich aus der folgenden Zeichnungsbeschreibung. In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt. Die Zeichnung, die Beschreibung und die Ansprüche enthalten zahlreiche Merkmale in Kombination. Der Fachmann wird die Merkmale zweckmäßigerweise auch einzeln betrachten und zu sinnvollen weiteren Kombinationen zusammenfassen.

[0021] Es zeigen:
Fig. 1
ein Induktionskochfeld mit einer erfindungsgemäßen Gargerätevorrichtung mit zwei Heizfrequenzeinheiten,
Fig. 2
ein beispielhaftes, nicht maßstabsgetreues Steuersignal einer der zwei Heizfrequenzeinheiten,
Fig. 3
beispielhafte, nicht maßstabsgetreue Leistungs-Frequenz-Kurven für die zwei Heizfrequenzeinheiten gemäß einer ersten Steuerungsvariante,
Fig. 4
je eine beispielhafte, nicht maßstabsgetreue Leistungs-Zeit-Kurve für die zwei Heizfrequenzeinheiten gemäß der Steuerungsvariante aus Fig. 3,
Fig. 5
beispielhafte, nicht maßstabsgetreue Leistungs-Frequenz-Kurven einer der zwei Heizfrequenzeinheiten bei unterschiedlichen Tastgraden eines Steuersignals,
Fig. 6
beispielhafte, nicht maßstabsgetreue Leistungs-Frequenz-Kurven für die zwei Heizfrequenzeinheiten gemäß einer zweite Steuerungsvariante und
Fig. 7
je eine beispielhafte, nicht maßstabsgetreue Leistungs-Zeit-Kurve für die zwei Heizfrequenzeinheiten gemäß der Steuerungsvariante aus Fig. 6.


[0022] Figur 1 zeigt ein als Induktionskochfeld 16 ausgebildetes Gargerät. Das Induktionskochfeld 16 umfasst eine Kochfeldplatte 18, insbesondere aus einer Glaskeramik, auf der in bekannter Weise zwei Heizzonen 20, 22 markiert sind. Die Kochfeldplatte 18 ist in einem betriebsbereiten Zustand des Induktionskochfelds 16 horizontal angeordnet und zu einem Aufstellen von Gargeschirr vorgesehen. Des Weiteren sind auf der Kochfeldplatte 18 in bekannter Weise berührungsempfindliche Bedienelemente 26 und Anzeigeelemente 28 einer Bedien- und Anzeigeeinheit 30 des Induktionskochfelds 16 markiert. Das Induktionskochfeld 16 umfasst ferner eine Gargerätevorrichtung mit einer ersten und einer zweiten unterhalb der Kochfeldplatte 18 angeordneten Heizfrequenzeinheit 10, 12 und mit einer unterhalb der Kochfeldplatte 18 angeordneten Steuereinheit 14. In Figur 1 sind Bauteile, welche unterhalb der Kochfeldplatte 18 angeordnet sind, schematisch und gestrichelt gezeichnet, wobei funktionelle Zusammenhänge mit Hilfe von Pfeilen gekennzeichnet sind. Die Steuereinheit 14 ist in eine Steuer- und Regeleinheit 32 des Induktionskochfelds 16 integriert. Eine der Heizzone 20 zugeordnete und unterhalb dieser angeordnete Induktionsheizeinheit wird durch die erste Heizfrequenzeinheit 10 mit Energie versorgt. Eine der Heizzone 22 zugeordnete und unterhalb dieser angeordnete Induktionsheizeinheit wird durch die zweite Heizfrequenzeinheit 12 mit Energie versorgt. Ein Bediener kann mittels der Bedien- und Anzeigeeinheit 30 eine Heizstufe für jede der Heizzonen 20, 22 wählen, woraus sich jeweils eine Sollleistung Pobj1, Pobj2 für die zwei Heizfrequenzeinheiten 10, 12 ergibt. Die Steuereinheit 14 ist dazu vorgesehen, eine jeweilige mittlere Ausgangsleistung Pave1, Pave2 der Heizfrequenzeinheiten 10, 12 an die Sollleistungen Pobj1, Pobj2 unter weitgehender Vermeidung von Intermodulationsgeräuschen anzupassen, so dass die gewählten Heizstufen der Heizzonen 20, 22 erreicht werden können. Darüber hinaus ist die Steuereinheit 14 dazu vorgesehen, eine Flickerkenngröße F zu minimieren, insbesondere unter einen durch die Norm DIN EN 61000-3-3 vorgeschriebenen Flickergrenzwert G. Bei der Flickerkenngröße F handelt es sich um eine maximale Differenz zwischen zwei Gesamtausgangsleistungen P1 + P2 der zwei Heizfrequenzeinheiten 10, 12 zu zwei verschiedenen Zeitpunkten t1 und t2:



[0023] Hierbei bezeichnen P1(t) die Ausgangsleistung der ersten Heizfrequenzeinheit 10 zur Zeit t und P2(t) die Ausgangsleistung der zweiten Heizfrequenzeinheit 12 zur Zeit t. Die Steuereinheit 14 steuert die erste Heizfrequenzeinheit 10 mittels eines Steuersignals V1(t) und die zweite Heizfrequenzeinheit 12 mittels eines Steuersignals V2(t).

[0024] Figur 2 zeigt beispielhaft ein nicht maßstabsgetreues Steuersignal V1(t) der ersten Heizfrequenzeinheit 10 in einem kartesischen Koordinatensystem. Auf einer Ordinatenachse 36 ist eine Steuerspannung V1 und auf einer Abszissenachse 38 eine Zeit t aufgetragen. Das Steuersignal V1(t) ist während eines ersten Zeitintervalls TA einer Periodendauer T ein Rechtecksignal mit einem Einschaltwert V0, einem Ausschaltwert von 0 Volt und einer Frequenz von f1A. Der Einschaltwert V0 wird während einer Einschaltzeit t0A gehalten. Im ersten Zeitintervall TA beträgt eine Periodendauer des Rechtecksignals T0A. Während einer Zeitdauer von (T0A - t0A) wird der Ausschaltwert gehalten. Die Frequenz f1A des Steuersignals V1(t) berechnet sich aus einem Kehrwert der Periodendauer T0A. Die Frequenz f1A liegt üblicherweise zwischen 20 kHz und 100 kHz. Ein Tastgrad D1A des Steuersignals V1(t) im ersten Zeitintervall TA berechnet sich aus einem Quotienten der Einschaltzeit t0A dividiert durch die Periodendauer T0A. Das Steuersignal V1(t) ist während eines zweiten Zeitintervalls TB einer Periodendauer T ebenfalls ein Rechtecksignal mit dem Einschaltwert V0 und dem Ausschaltwert von 0 Volt. Im zweiten Zeitintervall TB beträgt eine Frequenz jedoch f1B. Der Einschaltwert V0 wird während einer Einschaltzeit t0B gehalten. Im zweiten Zeitintervall TB beträgt eine Periodendauer des Rechtecksignals T0B. Während einer Zeitdauer von (T0B - t0B) wird der Ausschaltwert gehalten. Die Frequenz f1B des Steuersignals V1(t) berechnet sich aus einem Kehrwert der Periodendauer T0B. Die Frequenz f1B liegt üblicherweise zwischen 20 kHz und 100 kHz. Ein Tastgrad D1B des Steuersignals V1(t) im zweiten Zeitintervall TB berechnet sich aus einem Quotienten der Einschaltzeit t0B dividiert durch die Periodendauer T0B. Ein Zeitpunkt x trennt das erste Zeitintervall TA und das zweite Zeitintervall TB. Nach Ablauf der Periodendauer T wiederholt sich das Steuersignal V1(t). Einem Verlauf von V1(t) folgend, wird gemäß einem periodischen Wechsel des Einschaltwerts V0 und des Ausschaltwerts eine erste von zwei Schalteinheiten der ersten Heizfrequenzeinheit 10 periodisch geschaltet. Eine zweite Schalteinheit der ersten Heizfrequenzeinheit 10 wird in analoger, jedoch zeitversetzter Weise periodisch geschaltet, so dass ein hochfrequenter Wechselstrom zu einem Betrieb der der Heizzone 20 zugeordneten Induktionsheizeinheit entsteht.

[0025] Figur 3 zeigt in einem kartesischen Koordinatensystem beispielhaft zwei nicht maßstabsgetreue Leistungs-Frequenz-Kurven P1(f) und P2(f) für eine erste Steuerungsvariante. Auf einer Ordinatenachse 42 sind die Ausgangsleistungen P1 und P2 der Heizfrequenzeinheiten 10, 12 aufgetragen. Auf einer Abszissenachse 44 ist die Frequenz f aufgetragen. Die Sollleistungen Pobj1 und Pobj2 der Heizfrequenzeinheiten 10, 12 werden durch einen Bediener eingestellt. Im ersten Zeitintervall TA wird die erste Heizfrequenzeinheit 10 mit einer Frequenz f1A und die zweite Heizfrequenzeinheit 12 mit einer Frequenz f2A betrieben. Im zweiten Zeitintervall TB wird die erste Heizfrequenzeinheit 10 mit einer Frequenz f1B und die zweite Heizfrequenzeinheit 12 mit einer Frequenz f2B betrieben. Die Frequenzen f1A und f2A sowie f1B und f2B bilden jeweils einen Satz von Frequenzen (f1A, f2A), (f1B, f2B), wobei sich die beiden Frequenzen eines Satzes von Frequenzen (f1A, f2A), (f1B, f2B) um zumindest 17 kHz unterscheiden. Die Frequenzen f1A, f2A, f1B und f2B betragen jeweils mindestens 20 kHz.

[0026] Figur 4 zeigt in einem kartesischen Koordinatensystem beispielhaft zwei nicht maßstabsgetreue Leistungs-Zeit-Kurven P1(t) und P2(t) für die Steuerungsvariante aus Figur 3. Auf einer Ordinatenachse 46 sind die Ausgangsleistungen P1 und P2 der Heizfrequenzeinheiten 10, 12 aufgetragen. Auf einer Abszissenachse 48 ist die Zeit t aufgetragen. Ein in Figur 4 dargestellter Verlauf der Leistungs-Zeit-Kurven P1(t) und P2(t) wird in einem Heizbetriebszustand der Heizfrequenzeinheiten 10, 12 periodisch mit der Periodendauer T durchlaufen. Die erste Heizfrequenzeinheit 10 wird im ersten Zeitintervall TA mit einer größeren Ausgangsleistung P1 betrieben als im zweiten Zeitintervall TB. Die zweite Heizfrequenzeinheit 12 wird hingegen im ersten Zeitintervall TA mit einer kleineren Ausgangsleistung P2 betrieben als im zweiten Zeitintervall TB. Idealerweise stellt die Steuereinheit 14 die Frequenzen f1A, f2A, f1B und f2B sowie die Längen der Zeitintervalle TA und TB so ein, dass die mittleren Ausgangsleistungen Pave1 und Pave2 der zwei Heizfrequenzeinheiten 10, 12 jeweils den Sollleistungen Pobj1 und Pobj2 entsprechen, Intermodulationsgeräusche weitgehend vermieden werden und die Flickerkenngröße F unter dem Flickergrenzwert G gehalten wird. Die Bedingungen hierfür lauten:










und



[0027] Die letzte Bedingung berücksichtigt zusätzliche Grenzwerte für die Frequenzen f1A, f2A, f1B und f2B. Zum einen existiert jeweils eine kurvenspezifische Mindestfrequenz fmin1 und fmin2 und damit eine maximal erreichbare Ausgangsleistung P1, P2 für jede Heizfrequenzeinheit 10, 12. Des Weiteren existiert jeweils eine durch elektronische Restriktionen gegebene Höchstfrequenz fmax und damit eine in einem kontinuierlichen Betrieb minimal erreichbare Ausgangsleistung P1, P2 für jede Heizfrequenzeinheit 10, 12.

[0028] Zur Ermittlung der Frequenzen f1A, f2A, f1B und f2B und der Längen der Zeitintervalle TA und TB bestimmt die Steuereinheit 14 zunächst die Frequenzen f1A, f2A, f1B und f2B, mittels deren ein flickerfreier Betrieb mit F = 0 möglich ist. Dies geschieht durch allmähliches Absenken der Frequenzen f1A, f2A, f1B und f2B und damit durch allmähliches Anheben der Ausgangsleistung P1, P2 der betreffenden Heizfrequenzeinheit 10, 12. Das Absenken der Frequenzen f1A, f2A, f1B und f2B kann dabei für beide Heizfrequenzeinheiten 10, 12 getrennt oder auch simultan erfolgen. Wenn Frequenzen f1A, f2A, f1B und f2B gefunden sind, die die obigen Bedingungen erfüllen, dann werden die Zeitintervalle TA und TB angepasst, bis die mittleren Ausgangsleistungen Pave1 und Pave2 der zwei Heizfrequenzeinheiten 10, 12 jeweils den Sollleistungen Pobj1 und Pobj2 entsprechen. Während eines Betriebs der Heizfrequenzeinheiten 10, 12 kann, falls nötig, in Echtzeit eine Korrektur vorgenommen werden, um auf Leistungsschwankungen, beispielsweise hervorgerufen durch Erwärmung, zu reagieren.

[0029] Figur 5 zeigt in einem kartesischen Koordinatensystem beispielhafte, nicht maßstabsgetreue Leistungs-Frequenz-Kurven P2(f,dj) für verschiedene Tastgrade D2A= dj (j = 1,..., n) des Steuersignals V2(t) der zweiten Heizfrequenzeinheit 12. Auf einer Ordinatenachse 50 ist die Ausgangsleistung P2 der zweiten Heizfrequenzeinheit 12 aufgetragen. Auf einer Abszissenachse 52 ist die Frequenz f aufgetragen. Durch eine Anpassung des Tastgrads D2A, beispielsweise von 0,5 auf kleinere Werte, kann die Steuereinheit 14 eine Anpassung der Ausgangsleistung P2 der zweiten Heizfrequenzeinheit 12 vornehmen. Hierdurch kann insbesondere eine Erniedrigung der Ausgangsleistung P2 bei fester Frequenz f2A der zweiten Heizfrequenzeinheit 12 erreicht werden. Entsprechendes gilt für eine Anpassung der Tastgrade D1A, D1B und D2B. Die Steuereinheit 14 kann zusätzlich dazu vorgesehen sein, eine Anpassung der Tastgrade D1A, D2A, D1B und D2B zur Erfüllung der obigen Bedingungen vorzunehmen.

[0030] Falls bei gewählten Sollleistungen Pobj1 und Pobj2 keine Frequenzen f1A, f2A, f1B, f2B existieren, für die die obigen Bedingungen erfüllbar sind, insbesondere auch unter Verwendung der Anpassung der Tastgrade D1A, D2A, D1B und D2B, dann ist die Steuereinheit 14 dazu vorgesehen, Frequenzen f1A, f2A, f1B, f2B zu suchen, für die die Flickerkenngröße F kleiner oder gleich dem Flickergrenzwert G ist. Existieren auch hierfür keine Frequenzen f1A, f2A, f1B, f2B, so ist die Steuereinheit 14 dazu vorgesehen, zusätzlich zumindest eine der zwei Heizfrequenzeinheiten 10, 12 mit einer unter der Sollleistung Pobj1, Pobj2 liegenden mittleren Ausgangsleistung Pave1, Pave2 zu betreiben. Dies bedeutet, dass zumindest eine der Sollleistungen Pobj1, Pobj2 durch die Steuereinheit 14 zur Erfüllung obiger Bedingungen abgesenkt wird.

[0031] Figur 6 zeigt in einem kartesischen Koordinatensystem beispielhaft zwei nicht maßstabsgetreue Leistungs-Frequenz-Kurven P1(f) und P2(f) für eine erste Steuerungsvariante. Auf einer Ordinatenachse 54 sind die Ausgangsleistungen P1 und P2 der Heizfrequenzeinheiten 10, 12 aufgetragen. Auf einer Abszissenachse 56 ist die Frequenz f aufgetragen. Die Sollleistungen Pobj1 und Pobj2 der Heizfrequenzeinheiten 10, 12 werden durch einen Bediener eingestellt. Ohne Beschränkung der Allgemeinheit sei angenommen, dass die Sollleistung Pobj2 für die zweite Heizfrequenzeinheit 12 derart klein ist, dass eine der Sollleistung Pobj2 zugeordnete Sollfrequenz fobj2 größer ist als die Höchstfrequenz fmax. Dies bedeutet, dass die zweite Heizfrequenzeinheit 12 während eines dritten Zeitintervalls TC abgeschaltet werden muss, damit die mittlere Ausgangsleistung Pave2 der Sollleistung Pobj2 angeglichen werden kann. Im ersten Zeitintervall TA wird die erste Heizfrequenzeinheit 10 mit einer Frequenz f1A und die zweite Heizfrequenzeinheit 12 mit einer Frequenz f2A betrieben. Im zweiten Zeitintervall TB wird die erste Heizfrequenzeinheit 10 mit einer Frequenz f1B und die zweite Heizfrequenzeinheit 12 mit einer Frequenz f2B betrieben. Im dritten Zeitintervall TC wird die erste Heizfrequenzeinheit 10 mit einer zur Frequenz f1B identischen Frequenz f1C betrieben und die zweite Heizfrequenzeinheit 12 abgeschaltet. Die Frequenzen f1A und f2A sowie f1B und f2B bilden jeweils einen Satz von Frequenzen, wobei sich die beiden Frequenzen eines Satzes um zumindest 17 kHz unterscheiden. Die Frequenzen f1A, f2A, f1B und f2B betragen jeweils mindestens 20 kHz.

[0032] Figur 7 zeigt in einem kartesischen Koordinatensystem beispielhaft zwei nicht maßstabsgetreue Leistungs-Zeit-Kurven P1(t) und P2(t) für die Steuerungsvariante aus Figur 6. Auf einer Ordinatenachse 58 sind die Ausgangsleistungen P1 und P2 der Heizfrequenzeinheiten 10, 12 aufgetragen. Auf einer Abszissenachse 60 ist die Zeit t aufgetragen. Ein in Figur 7 dargestellter Verlauf der Leistungs-Zeit-Kurven P1(t) und P2(t) wird in einem Heizbetriebszustand der Heizfrequenzeinheiten 10, 12 periodisch mit der Periodendauer T durchlaufen. Die erste Heizfrequenzeinheit 10 wird im ersten Zeitintervall TA mit einer größeren Ausgangsleistung P1 betrieben als im zweiten Zeitintervall TB. Die zweite Heizfrequenzeinheit 12 wird hingegen im ersten Zeitintervall TA mit einer kleineren Ausgangsleistung P2 betrieben als im zweiten Zeitintervall TB. Auch hier stellt die Steuereinheit 14 die Frequenzen f1A, f2A, f1B und f2B sowie die Längen der Zeitintervalle TA, TB und TC so ein, dass die mittleren Ausgangsleistungen Pave1 und Pave2 der zwei Heizfrequenzeinheiten 10, 12 jeweils den Sollleistungen Pobj1 und Pobj2 entsprechen, Intermodulationsgeräusche weitgehend vermieden werden und die Flickerkenngröße F unter dem Flickergrenzwert G gehalten wird. Es gelten zu den oben genannten äquivalente Bedingungen, die zusätzlich das dritte Zeitintervall TC berücksichtigen.

[0033] Alternativ ist denkbar, dass beide Heizfrequenzeinheiten 10, 12 in einem dritten Zeitintervall TC mit einer gemeinsamen Frequenz fC betrieben werden oder aber, dass beide Heizfrequenzeinheiten 10, 12 abgeschaltet werden. Des Weiteren kann auch hier eine Anpassung der Tastgrade D1A, D2A, D1B und D2B sowie von Tastgraden D1C und D2C des dritten Zeitintervalls TC vorgesehen sein. Die Steuereinheit 14 ist dazu vorgesehen, verschiedene Steuerungsvarianten zu testen und die für die gegebenen Sollleistungen Pobj1, Pobj2 günstigste Steuerungsvariante anzuwenden. Hierbei favorisiert die Steuereinheit 14 einen Betrieb der Heizfrequenzeinheiten 10, 12 unter weitgehender Vermeidung von Intermodulationsgeräuschen und Minimierung von Flicker.

[0034] In einer alternativen Ausführung kann ein Induktionskochfeld auch über mehr als zwei Induktionsheizeinheiten verfügen, wobei jeweils mehrere Induktionsheizeinheiten über je eine Schalteinheit mit einer Heizfrequenzeinheit verbunden sein können. Ferner ist auch denkbar, dass sich Frequenzen eines Satzes von Frequenzen immer um genau 17 kHz unterscheiden. Des Weiteren kann das hier beschriebene Steuerungsverfahren auch mit anderen, einem Fachmann bekannten und sinnvoll erscheinenden Steuerungsverfahren kombiniert werden.

Bezugszeichen



[0035] 
10
Heizfrequenzeinheit
12
Heizfrequenzeinheit
14
Steuereinheit
16
Induktionskochfeld
18
Kochfeldplatte
20
Heizzone
22
Heizzone
26
Bedienelement
28
Anzeigeelement
30
Bedien- und Anzeigeeinheit
32
Steuer- und Regeleinheit
36
Ordinatenachse
38
Abszissenachse
42
Ordinatenachse
44
Abszissenachse
46
Ordinatenachse
48
Abszissenachse
50
Ordinatenachse
52
Abszissenachse
54
Ordinatenachse
56
Abszissenachse
58
Ordinatenachse
60
Abszissenachse
dj
Tastgrad (j = 1,..., n)
D1A
Tastgrad
D1B
Tastgrad
D1C
Tastgrad
D2A
Tastgrad
D2B
Tastgrad
D2C
Tastgrad
F
Flickerkenngröße
f
Frequenz
f1A
Frequenz
f1B
Frequenz
f2A
Frequenz
f2B
Frequenz
f1C
Frequenz
fmin1
Mindestfrequenz
fmin2
Mindestfrequenz
fmax
Höchstfrequenz
fobj2
Sollfrequenz
G
Flickergrenzwert
P1
Ausgangsleistung
P1(f)
Leistungs-Frequenz-Kurve
P1(t)
Leistungs-Zeit-Kurve
P2
Ausgangsleistung
P2(f)
Leistungs-Frequenz-Kurve
P2(f,dj)
Leistungs-Frequenz-Kurve
P2(t)
Leistungs-Zeit-Kurve
Pave1
Mittlere Ausgangsleistung
Pave2
Mittlere Ausgangsleistung
Pobj1
Sollleistung
Pobj2
Sollleistung
T
Periodendauer
T0A
Periodendauer
T0B
Periodendauer
TA
Zeitintervall
TB
Zeitintervall
TC
Zeitintervall
t
Zeit
t0A
Einschaltzeit
t0B
Einschaltzeit
t1
Zeitpunkt
t2
Zeitpunkt
V0
Einschaltwert
V1(t)
Steuersignal
V1
Steuerspannung
V2(t)
Steuersignal
x
Zeitpunkt



Ansprüche

1. Gargerätevorrichtung mit zumindest einer ersten und zumindest einer zweiten Heizfrequenzeinheit (10, 12) und mit wenigstens einer Steuereinheit (14), die dazu vorgesehen ist, eine jeweilige mittlere Ausgangsleistung (Pave1, Pave2) der zumindest zwei Heizfrequenzeinheiten (10, 12) unter Minimierung einer Flickerkenngröße (F) einzustellen und die zumindest zwei Heizfrequenzeinheiten (10, 12) in wenigstens einem ersten Zeitintervall (TA) mit einem ersten Satz von Frequenzen (f1A, f2A) und in wenigstens einem zweiten Zeitintervall (TB) mit einem zweiten, vom ersten Satz unterschiedlich ausgebildeten Satz von Frequenzen (f1B, f2B) zu betreiben, dadurch gekennzeichnet, dass sich die Frequenzen (f1A, f2A) des ersten Satzes von Frequenzen (f1A, f2A) untereinander um mindestens 14 kHz unterscheiden und sich die Frequenzen (f1B, f2B) des zweiten Satzes von Frequenzen (f1B, f2B) untereinander um mindestens 14 kHz unterscheiden.
 
2. Gargerätevorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest die Frequenzen (f1A, f2A) des ersten Satzes von Frequenzen (f1A, f2A) und die Frequenzen (f1B, f2B) des zweiten Satzes von Frequenzen (f1B, f2B) mindestens 14 kHz betragen.
 
3. Gargerätevorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuereinheit (14) in wenigstens einem Betriebszustand dazu vorgesehen ist, die zumindest zwei Heizfrequenzeinheiten (10, 12) periodisch mit einer Periodendauer (T) zu betreiben, die der Summe des ersten Zeitintervalls (TA) und des zweiten Zeitintervalls (TB) entspricht.
 
4. Gargerätevorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuereinheit (14) in wenigstens einem Betriebszustand dazu vorgesehen ist, in einem dritten Zeitintervall (TC) die erste Heizfrequenzeinheit (10) mit der gleichen Frequenz (f1C) zu betreiben wie die zweite Heizfrequenzeinheit (12) oder wenigstens eine der zumindest zwei Heizfrequenzeinheiten (10, 12) abzuschalten.
 
5. Gargerätevorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuereinheit (14) dazu vorgesehen ist, eine der zumindest zwei Heizfrequenzeinheiten (10, 12) im ersten Zeitintervall (TA) mit einer kleineren Ausgangsleistung (P1, P2) als im zweiten Zeitintervall (TB) zu betreiben und die andere der zumindest zwei Heizfrequenzeinheiten (10, 12) im ersten Zeitintervall (TA) mit einer größeren Ausgangsleistung (P1, P2) als im zweiten Zeitintervall (TB) zu betreiben.
 
6. Gargerätevorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuereinheit (14) dazu vorgesehen ist, nach einer Auswahl der die Flickerkenngröße (F) minimierenden Frequenzen (f1A, f2A, f1B, f2B) die Zeitintervalle (TA, TB) an Sollleistungen (Pobj1, Pobj2) der zumindest zwei Heizfrequenzeinheiten (10, 12) anzupassen.
 
7. Gargerätevorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuereinheit (14) dazu vorgesehen ist, die zumindest zwei Heizfrequenzeinheiten (10, 12) jeweils mittels eines Steuersignals (V1(t), V2(t)) zu steuern und in wenigstens einem Betriebszustand einen Tastgrad (D1A, D2A, D1B, D2B, D1C, D2C) von zumindest einem der Steuersignale (V1(t), V2(t)) anzupassen.
 
8. Gargerätevorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuereinheit (14) dazu vorgesehen ist, eine Priorisierung zugunsten einer Minimierung von Intermodulationsgeräuschen und/oder Flicker vorzunehmen, falls ein Betrieb der zumindest zwei Heizfrequenzeinheiten (10, 12) mit gewählten Sollleistungen (Pobj1, Pobj2) unter gleichzeitiger weitgehender Vermeidung von Intermodulationsgeräuschen und/oder Flicker unmöglich ist.
 
9. Verfahren mit einer Gargerätevorrichtung mit zumindest einer ersten und zumindest einer zweiten Heizfrequenzeinheit (10, 12), insbesondere nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem eine jeweilige mittlere Ausgangsleistung (Pave1, Pave2) der zumindest zwei Heizfrequenzeinheiten (10, 12) unter Minimierung einer Flickerkenngröße (F) eingestellt wird und die zumindest zwei Heizfrequenzeinheiten (10, 12) in wenigstens einem ersten Zeitintervall (TA) mit einem ersten Satz von Frequenzen (f1A, f2A) und in wenigstens einem zweiten Zeitintervall (TB) mit einem zweiten, vom ersten Satz unterschiedlich ausgebildeten Satz von Frequenzen (f1B, f2B) betrieben werden, dadurch gekennzeichnet, dass sich die Frequenzen (f1A, f2A) des ersten Satzes von Frequenzen (f1A, f2A) um mindestens 14 kHz unterscheiden und sich die Frequenzen (f1B, f2B) des zweiten Satzes von Frequenzen (f1B, f2B) um mindestens 14 kHz unterscheiden.
 
10. Gargerät, insbesondere Kochfeld, mit einer Gargerätevorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8.
 




Zeichnung

















Angeführte Verweise

IN DER BESCHREIBUNG AUFGEFÜHRTE DOKUMENTE



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In der Beschreibung aufgeführte Patentdokumente