[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Rollenrost-Siebvorrichtung zum Sieben von
Material nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1, umfassend eine Mehrzahl von zueinander
parallel angeordneten, drehbar in einem Rahmen gelagerten, antreibbaren Wellen. Zwischen
den Wellen eines Abschnittes sind veränderbare Spaltweiten einstellbar.
[0002] Bei bekannten Vorrichtungen dieser Gattung sind die Spaltweiten durch eine lineare
Verstellung der Wellen einstellbar. Diese Verstellung führt üblicherweise zu einer
Verschiebung der Wellen dieses Abschnittes in einer horizontalen Ebene oder in einer
schrägen Ebene, die durch Achsen weiterer Wellen der bekannten Vorrichtungen aufgespannt
wird. Ebenfalls in der Horizontalen erfolgt eine axiale Bewegung der Wellen, wie in
DE 520 370 vorgeschlagen.
[0003] Derartige Rollenrost-Siebvorrichtungen werden beispielsweise beim Sortieren von Abfallmaterialien
und beim Aufbereiten von Baustoffen eingesetzt, die Sand, Erde, unterschiedlich große
Steine und dgl. als Material enthalten.
[0004] Auf Grund von unterschiedlichen Witterungsverhältnissen, Rohstoffvorkommen und Anforderungen
an abzusiebende Korngrößen kann es für Betreiber von Brechanlagen interessant sein,
einen Rollenrost mit verstellbaren Spaltweiten einzusetzen.
[0005] Vor dem Hintergrund des oben genannten Stands der Technik stellt sich die Aufgabe,
eine Verstellung von Spaltweiten mittels einer möglichst robust ausführbaren und möglichst
einfach ansteuerbaren Verstellmimik zu realisieren. Vorteilhaft wäre auch eine weitere
Verbesserung der Siebleistung.
[0006] Der Erfindung liegt die Idee zu Grunde, dass auch eine Verstellung der Wellen aus
der Horizontalen hinaus zu der gewünschten Verstellung der Spaltweite führen kann.
[0007] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe bei einer gattungsgemäßen Rollenrost-Siebvorrichtung
mit den Merkmalen des Kennzeichens des Patentanspruchs 1 dadurch gelöst, dass die
Wellen mit verstellbarer Spaltweite mit Lagerungen in der Rollenrost-Siebvorrichtung
aufgenommen sind, die jeweils ein im Bezug zu der Rollenrost-Siebvorrichtung auf einem
Bogenabschnitt bewegbares Drehzentrum aufweisen. Erfindungsgemäße Lagerungen der Wellen
mit verstellbarer Spaltweite sind gegenüber einem Rahmen der Rollenrost-Siebvorrichtung
derart bewegbar, dass eine Bewegung der Wellen aus der sonst horizontalen Ebene weiterer
Wellen der Rollenrost-Siebvorrichtung hinaus erreicht wird.
[0008] Nach einer vorteilhaften Ausführungsform der Rollenrost-Siebvorrichtung weist der
Rahmen in dem zweiten Abschnitt beidseits der bewegbaren Wellen Exzenterscheiben auf.
Die Exzenterscheiben sind mit ihren Achsen parallel zu den bewegbaren Wellen ausgerichtet
um das Zentrum der Exzenterscheiben drehbar in dem Rahmen gelagert. Die bewegbaren
Wellen sind exzentrisch in den Exzenterscheiben gelagert, sodass das jeweilige bewegbare
Drehzentrum der Lagerungen der bewegbaren Wellen mittels der Exzenterscheiben auf
einem Kreisbogenabschnitt geführt ist.
[0009] Nach einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der Rollenrost-Siebvorrichtung
weisen die in der Flussrichtung hintereinander angeordneten Exzenterscheiben unterschiedliche
Exzentermaße auf, wobei Abstände zwischen den Zentren benachbarter Exzenterscheiben
gleich sind.
[0010] Nach einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der Rollenrost-Siebvorrichtung
wächst das jeweilige Exzentermaß der Exzenterscheiben der Flussrichtung folgend für
jede Exzenterscheibe um einen gleichen Betrag an, sodass sich eine zwischen jeder
der Wellen im zweiten Abschnitt gleiche zweite Spaltweite ergibt.
[0011] Nach einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der Rollenrost-Siebvorrichtung
ist die Bewegung der Drehzentren auf den Bogenabschnitten durch ein einziges, mechanisch
ankoppelbares Verstellelement, insbesondere einen Hydraulikzylinder, ausführbar.
[0012] Nach einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der Rollenrost-Siebvorrichtung
ist das Verstellelement über ein elektro-hydraulisches Verriegelungssystem sicherbar.
[0013] Die Erfindung wird im Folgenden an einer einfachen Ausführungsform anhand der Zeichnungen
erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1
- eine Draufsicht auf die erfindungsgemäße Rollenrost-Siebvorrichtung mit vier bewegbaren
Wellen,
- Fig. 2
- eine Seitenansicht der Rollenrost-Siebvorrichtung aus Fig. 1 von einer ersten Seite
mit einem Verstellelement für die vier bewegbaren Wellen,
- Fig. 3
- einen Axialschnitt durch eine die bewegbare Welle aus Fig. 1 aufnehmende Exzenterscheibe,
- Fig. 4a
- eine weitere Seitenansicht der erfindungsgemäßen Rol-lenrost-Siebvorrichtung aus Fig.
1 von einer zweiten Seite mit schematisiert dargestellten Exzenterscheiben, wobei
sich die bewegbaren Wellen in einer Offenstellung befinden,
- Fig. 4b
- die Seitenansicht gemäß Fig. 4a, wobei sich die beweg-baren Wellen in einer Mittelstellung
befinden, und
- Fig. 4c
- eine Seitenansicht gemäß Fig. 4a, wobei sich die be-wegbaren Wellen in einer Geschlossenstellung
befinden.
[0014] Die Figuren 1, 2 und 4a bis 4c zeigen die erfindungsgemäße Rollenrost-Siebvorrichtung
10 in einem einzigen Ausführungsbeispiel in Draufsicht, Seitenansicht von einer ersten
Seite und Seitenansichten von einer zweiten Seite mit schematisch dargestellten Exzenterscheiben
30. In der Fig. 3 ist eine der Exzenterscheiben 30 separat in einem Axialschnitt dargestellt.
Insbesondere die Figuren 4a bis 4c verdeutlichen eine Verstellbarkeit der bewegbaren
Wellen 24 durch Darstellungen in Offenstellung, Mittelstellung und Geschlossenstellung.
[0015] In Fig. 1 ist die erfindungsgemäße Rollenrost-Siebvorrichtung 10 zum Sieben von Material
mit neun zueinander parallel angeordneten, drehbar in einem Rahmen 12 gelagerten Wellen
14, 24 gezeigt. Eine erste der Wellen 14 ist auf einer Aufgabeseite 13 von einem Aufgabeblech
teilweise überdeckt. Von der Aufgabeseite 13 aus bewegt sich bei Betrieb der Rollenrost-Siebvorrichtung
10 aufgegebenes Material in einer Flussrichtung 11 zunächst über fünf Wellen 14 in
einem ersten Abschnitt 16 und nachfolgend über vier bewegbare Wellen 24 in einem zweiten
Abschnitt 26.
[0016] Zwischen den Wellen 14 des ersten Abschnittes 16 ist eine erste Spaltweite 17 ausgebildet.
Zwischen den Wellen 14, 24 an der Grenze des ersten und zweiten Abschnittes sowie
zwischen den bewegbaren Wellen 24 des zweiten Abschnittes 26 ist eine zweite Spaltweite
27 einstellbar.
[0017] Sämtliche Wellen 14, 24 sind einzeln mittels Antrieben 35 antreibbar. Ihre jeweilige
Drehzahl ist mittels einer Steuerung regelbar.
[0018] Aus den Figuren 2 und 3 wird der wesentliche Unterschied in der Lagerung der rotierenden
Wellen 14, 24 in ihrem jeweiligen Abschnitt 16, 26 deutlich. So haben die in den Figuren
2 und 3 nicht sichtbaren Wellen 14 des ersten Abschnittes 16 jeweils ein feststehendes
Drehzentrum 18 in dem Rahmen 12. Die ebenfalls nicht sichtbaren bewegbaren Wellen
24 des zweiten Abschnittes 26 weisen jeweils ein bewegbares Drehzentrum 28 auf.
[0019] Die feststehende Position der ersten Drehzentren 18 ergibt sich aus einer Lagerung
der Wellen 14 des ersten Abschnittes 16 unmittelbar in dem Rahmen 12 bzw. dessen ebenfalls
ortsfesten Seitenwänden. Die Wellen 24 des zweiten Abschnittes 26 sind nicht direkt
in den Seitenwänden des Rahmens 12 drehbar gelagert, sondern in den Exzenterscheiben
30. Die Exzenterscheiben 30 wiederum sind in gleichem Abstand in Flussrichtung 11
hintereinander in ihrem jeweiligen Zentrum drehbar gelagert mit der jeweiligen Seitenwand
verbunden.
[0020] Jede der vier aufeinander folgenden Exzenterscheiben 30 in den Darstellungen der
Figuren 2 und 4a bis 4c hat ein anderes Exzentermaß. In Flussrichtung 11 gesehen nimmt
mit jeder weiteren Exzenterscheibe 30 das Exzentermaß zu, sodass es bei einer Drehung
der Exzenterscheiben 30 um für alle Exzenterscheiben 30 gleiche Winkel zu einheitlichen
zweiten Spaltweiten 27 kommt.
[0021] Eine Folge des sich in Flussrichtung 11 vergrößernden Exzentermaßes ist, dass das
jeweilige bewegbare Drehzentrum 28 in Flussrichtung 11 gesehen immer weiter zum Rand
der jeweiligen Exzenterscheibe 30 hin angeordnet ist. Somit sind hintere Wellen 24
des zweiten Abschnittes 26 je nach Position der Exzenterscheiben 30 gegenüber der
Horizontalen immer weiter angehoben.
[0022] Um einen derartigen Anstieg der Wellen 24 des zweiten Abschnittes 26 zu vermeiden
könnte alternativ (nicht dargestellt) auch das jeweilige Zentrum der Exzenterscheibe
30 um ein entsprechendes Maß gegenüber der Horizontalen nach unten versetzt drehbar
in der jeweiligen Seitenwand gelagert werden. Dann bliebe in einer Stellung der Exzenterscheiben
30 eine ebene Fläche auf den Wellen 14, 24 der Rollenrost-Siebvorrichtung 10 erreichbar.
[0023] Der Aufbau der Exzenterscheibe 30 ist besonders in Fig. 3 gut zu erkennen. Radial
außen ist die Exzenterscheibe 30 in einem Lagergehäuse 36 des Rahmens 12 drehbar gelagert.
Exzentrisch aufgenommen ist in einem radial inneren Bereich der Exzenterscheibe 30
ein Pendelrollenlager 37. Axial der jeweiligen Welle 24 abgewandt ist das Pendelrollenlager
37 mit einem Deckel verschlossen, wobei einstückig mit dem Deckel ein Verstellarm
34 in radialer Richtung abstehend ausgeführt ist. Axial der jeweiligen bewegbaren
Welle 24 zugewandt ist das Pendelrollenlager 37 mit einem Abstreiferdeckel 38 unter
üblichem Zusammenwirken mit einem Exzenterabstreifer 39 gegen die Exzenterscheibe
30 befestigt.
[0024] Den Figuren 4a bis 4c kann entnommen werden, wie sich beim Wechsel von einer Offenstellung
(Fig. 4a) über eine Mittelstellung (Fig. 4b) in eine Geschlossenstellung (4c) die
zweite Spaltweite 27a, 27b, 27c verändert.
Bezugszeichenliste:
[0025]
- 10
- Rollenrost-Siebvorrichtung
- 11
- Flussrichtung
- 12
- Rahmen
- 13
- Aufgabeseite
- 14
- Welle
- 16
- erster Abschnitt
- 17
- erste Spaltweite
- 18
- feststehendes Drehzentrum
- 24
- bewegbare Welle
- 26
- zweiter Abschnitt
- 27
- zweite Spaltweite
- 27a
- zweite Spaltweite
- 27b
- zweite Spaltweite
- 27c
- zweite Spaltweite
- 28
- bewegbares Drehzentrum
- 30
- Exzenterscheibe
- 31
- Verstelleinrichtung
- 32
- Hydraulikzylinder
- 33
- Stange
- 34
- Verstellarm
- 35
- Antrieb
- 36
- Lagergehäuse
- 37
- Endrollenlager
- 38
- Abstreiferdeckel
- 39
- Exzenterabstreifer
1. Rollenrost-Siebvorrichtung (10) zum Sieben von Material, umfassend eine Mehrzahl von
zueinander parallel angeordneten, drehbar in einem Rahmen (12) gelagerten, antreibbaren
Wellen (14, 24), wobei in einer Flussrichtung (11) das Materials gesehen in einem
ersten Abschnitt (16) eine erste Spaltweite (17) zwischen den Wellen (14) nicht veränderbar
ist, wobei eine Lagerung der jeweiligen Welle des ersten Abschnittes ein im Bezug
zu dem Rahmen (12) feststehendes Drehzentrum aufweist und wobei in der Flussrichtung
(11) gesehen in einem zweiten Abschnitt (26) eine zweite Spaltweite (27, 27a, 27b,
27c) zwischen bewegbaren Wellen (24) veränderbar ist,
dadurch gekennzeichnet, dass in dem zweiten Abschnitt (26) angeordnete Lagerungen der bewegbaren Wellen (24) jeweils
ein im Bezug zu dem Rahmen (12) auf einem Bogenabschnitt bewegbares Drehzentrum (28)
aufweisen.
2. Rollenrost-Siebvorrichtung (10) nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass der Rahmen (12) in dem zweiten Abschnitt (26) beidseits der bewegbaren Wellen (24)
Exzenterscheiben (30) aufweist, die mit ihren Achsen parallel zu den bewegbaren Wellen
(24) ausgerichtet in dem Zentrum der Exzenterscheiben (30) drehbar in dem Rahmen (12)
gelagert sind, und dass die bewegbaren Wellen (24) exzentrisch in den Exzenterscheiben
(30) gelagert sind, sodass das jeweilige bewegbare Drehzentrum (28) der Lagerungen
der bewegbaren Wellen (24) mittels der Exzenterscheiben (30) auf einem Kreisbogenabschnitt
geführt ist.
3. Rollenrost-Siebvorrichtung (10) nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, dass die in der Flussrichtung (11) hintereinander angeordneten Exzenterscheiben (30) unterschiedliche
Exzentermaße aufweisen, wobei Abstände zwischen den Zentren benachbarter Exzenterscheiben
(30) gleich sind.
4. Rollenrost-Siebvorrichtung (10) nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, dass das jeweilige Exzentermaß der Exzenterscheiben (30) der Flussrichtung (11) folgend
für jede Exzenterscheibe (30) um einen gleichen Betrag wächst, sodass sich eine zwischen
jeder der Wellen (24) im zweiten Abschnitt (26) gleiche zweite Spaltweite (27, 27a,
27b, 27c) ergibt.
5. Rollenrost-Siebvorrichtung (10) nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass die Bewegung der Drehzentren (28) auf dem Bogenabschnitt durch ein einziges, mechanisch
ankoppelbares Verstellelement, insbesondere einen Hydraulikzylinder (32), ausführbar
ist.
6. Rollenrost-Siebvorrichtung (10) nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet, dass das Verstellelement über ein elektro-hydraulisches Verriegelungssystem sicherbar
ist.