[0001] Die Erfindung betrifft einen Fensterrahmen für ein Verbundfenster oder eine Verbundfenstertür,
mit einem Stockrahmenkörper und einer Rahmenblende, welche hieran unter Bildung eines
dazwischen vorliegenden Freiraums befestigt ist, wobei der Stockrahmenkörper mehrere,
jeweils paarweise in einem Eckbereich miteinander verbundene Stockrahmenelemente aufweist,
und wobei die Rahmenblende mehrere Blendenteile aufweist, von denen sich jeweils zwei
in einem Eckbereich des Fensterrahmens treffen. Die Erfindung betrifft ferner ein
Dichtungsteil für einen derartigen Fensterrahmen nach Anspruch 6 sowie ein Verbundfenster
nach Anspruch 7 oder eine Verbundfenstertür nach Anspruch 8.
[0002] Im modernen Fensterbau spielen Verbundfenster bzw. Verbundfenstertüren eine wesentliche
Rolle. In den nachfolgenden Erläuterungen wird in der Regel allgemein von Verbundfenstern
gesprochen, wobei jedoch jeweils gleichermaßen auch Verbundfenstertüren gemeint sind.
Bei derartigen Verbundfenstern sind die Fensterrahmen in der Regel zweiteilig ausgebildet,
wobei ein Stockrahmenkörper in die Fensterlaibung eingesetzt wird und zur Aufnahme
der statischen und dynamischen Belastungen dient, während eine hieran angebrachte
Rahmenblende in der Regel einen effizienten Bewitterungsschutz und/oder gestalterische
Freiheiten ermöglicht. Solche Verbundfenster werden zumeist als Holz-Aluminium-Verbundfenster
ausgebildet, wobei der Stockrahmenkörper aus Holz besteht und die Rahmenblende durch
das witterungsbeständige Aluminium besonders verschleißfest ist. Zudem ist hier eine
beliebige Farbgestaltung möglich. Daneben gibt es allerdings auch Verbundfenster,
bei denen andere Materialien miteinander kombiniert werden. Hierbei ist es üblich,
sowohl für den Stockrahmenkörper als auch für die Rahmenblende die Wahl aus den Materialien
Holz, Metall oder Kunststoff zu treffen, wobei auch für beide Elemente das gleiche
Material eingesetzt werden kann.
[0003] Die Rahmenblende ist hierbei über geeignete Haltemechanismen am Stockrahmenkörper
befestigt, wie z.B. Drehhalter, Drehcliphalter, Rastschienen oder dgl.. Hierbei bildet
sich zwischen dem Stockrahmenkörper und der Rahmenblende ein Freiraum, welcher zumindest
in einem Spalt besteht, zumeist jedoch insbesondere bei Holz-Aluminium-Fenstern einen
oder mehrere Hohlräume enthält, die sich aufgrund der Profilierung der Rahmenblende
ergeben. Dieser Freiraum dient der Hinterlüftung des Systems, so dass sich hier keine
Feuchtigkeit ansammeln kann.
[0004] Aufgrund der sich zunehmend verschärfenden Energieeinsparverordnungen werden derartige
Verbundfenster verstärkt in Gebäudebauweisen eingesetzt, die hohen energetischen Ansprüchen
genügen, wie z.B. Passivhäuser. Diese Gebäudebauweisen berücksichtigen die Erkenntnis,
dass der Fensterrahmen eine Wärmebrücke in der Außenhaut des Gebäudes darstellt. Daher
wird zunehmend versucht, die Fensterrahmen geeignet mit zu dämmen, was in der Regel
durch zusätzliche Dämmlagen erfolgt, die umlaufend in die Fensterlaibung eingebracht
werden und stumpf am Fensterrahmen anstehen. Dabei überdecken diese Dämmlagen einen
Teil der Außenfläche der Rahmenblende. Hierauf kommt in der Regel eine Putzschicht.
[0005] Eine besondere Anforderung an derartige Verbundfenster liegt in der geordneten Ableitung
von Kondens- und Niederschlagswasser. Dies erfolgt in der Regel durch Wetterschutzschienen
und/oder Ableitbleche bzw. Steinfensterbänke, welche am unteren Stockrahmenelement
angeordnet sind. Das auftreffende Wasser wird hier zur Außenseite des Fensters abgeleitet
und tropft dann in der Regel beabstandet von der Wand vom Ableitblech etc. ab. Ein
derartiges Ableitblech etc. erstreckt sich hierbei seitlich zwischen den beiden Fensterlaibungen,
so dass hier über die gesamte Breite eine zuverlässige Abführung des Wassers möglich
ist.
[0006] Dies trifft allerdings nicht für Feuchtigkeit zu, welche im Bereich der seitlichen
Laibungen kondensiert oder durch den Freiraum zwischen dem Stockrahmenkörper und einer
Rahmenblende eintritt und somit der Schwerkraft folgend neben der Wetterschutzschiene
bzw. dem Ableitblech in den Wandaufbau eindringt. Dies ist insbesondere dann problematisch,
wenn dort Dämmstoffe vorliegen, was bei den neueren Bauweisen zunehmend der Fall ist.
Deren Dämmwirkung kann vor allem beim Einsatz von Mineralwolle oder dgl. erheblich
unter dieser Feuchtigkeitseinwirkung leiden. Diese Problematik besteht insbesondere
dann, wenn ein Schlagregen auftritt, der von Wind begleitet ist, da hier unter dem
Winddruck das Regenwasser in den Freiraum zwischen einer seitlichen Rahmenblende und
dem dort aufrecht vorliegenden Stockrahmenkörper hineingetrieben wird.
[0007] Hierzu ist aus der
DE 200 09 250 U1 eine Rahmenblende für ein Fenster oder eine Tür bekannt geworden, welche aus Profilschienen
aus Metall ausgebildet und auf einen Stockrahmenkörper aus Holz aufgesetzt ist. Die
Blendenteile der Rahmenblende stossen hier stumpf aufeinander und weisen dabei jeweils
mehrere Kanäle bzw. Hohlräume auf der dem Stockrahmenkörper zugewandten Seite auf.
Sie liegen unter Bildung eines Hinterlüftungsspalts beabstandet vom Stockrahmenkörper
vor. In dem zur Fensteröffnung hin gerichteten Bereich ragen die Blendenteile bis
in den Bereich der lichten Fensteröffnung hinein und bilden dabei jeweils einen offenen
Kanal. Die weiter außen in Richtung zur Fensterlaibung vorliegenden Hohlräume der
jeweiligen Blendenteile sind dagegen durch Dichtungsprofile derart abgedichtet, dass
hier der Spalt zwischen dem Stockrahmenkörper und der Rahmenblende geschlossen ist.
Damit aus dem zur Fensteröffnung hin offenen Kanal in den seitlichen Blendenteilen
keine Feuchtigkeit in das darunter vorliegende Mauerwerk gelangt, ist hier ein Verschlusspfropfen
eingesetzt, von dem Feuchtigkeit zum unteren horizontalen Blendenteil abgeführt wird.
[0008] Im Zusammenwirken mit den Dichtungsprofilen im Spalt zwischen dem Stockrahmenkörper
und der Rahmenblende kann so im Normalfalle durch diesen Verschlusspfropfen eine geeignete
Abdichtwirkung gegen an diesen offenen Stellen eindringendes Regenwasser erzielt werden.
Allerdings ist hier der Bereich zwischen der Fensterlaibung und dem jeweiligen Dichtungsprofil
weiterhin ungeschützt. Sollte es zu einer Beeinträchtigung oder Beschädigung der Dichtungsprofile
kommen, so kann Regen in diesen Bereich dahinter gelangen. Ferner ist diese Konstruktion
auch nicht geeignet, Kondenswasser aus dem Bereich zwischen der Fensterlaibung und
dem Dichtungsprofil abzuführen. Somit können hier Feuchteschäden im Wandaufbau und
ggf. insbesondere in einer Dämmlage nicht verhindert werden.
[0009] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, einen Fensterrahmen für ein derartiges
Verbundfenster oder eine Verbundfenstertür derart weiterzubilden, dass eventuelle
Feuchteschäden zuverlässig unterbunden werden können.
[0010] Diese Aufgabe wird durch einen Fensterrahmen mit den Merkmalen des Anspruches 1 gelöst.
Dieser zeichnet sich insbesondere dadurch aus, dass im Freiraum zwischen dem Stockrahmenkörper
und der Rahmenblende jeweils ein Dichtungsteil in einem Eckbereich des Fensterrahmens
angeordnet ist, der durch ein in der Einbaulage unteres Stockrahmenelement und ein
benachbartes seitliches Stockrahmenelement gebildet ist, wobei sich das Dichtungsteil
zumindest aus dem Eckbereich heraus in Richtung weg vom seitlichen Stockrahmenelement
erstreckt.
[0011] Durch die vorliegende Erfindung wurde dabei erstmals die Problematik in diesem konstruktiven
Bereich erkannt. Um dieser zu begegnen, sieht die Erfindung nun erstmalig vor, in
diesem kritischen Bereich ein spezielles Dichtungsteil anzuordnen und so einen Durchtritt
der Feuchtigkeit auf den hier vorliegenden Wandaufbau zu verhindern. Damit lassen
sich Feuchteschäden in diesem Bereich zuverlässig vermeiden.
[0012] Darüber hinaus lässt sich ein derartiges Dichtungsteil mit relativ geringem Aufwand
bereitstellen und im Aufbau anordnen. Hierbei ist zum Teil auch eine Nachrüstung von
eingebauten Fensterrahmen möglich. Dabei wird auch Vorteil daraus gezogen, dass der
hier vorhandene Freiraum hierfür nutzbar ist.
[0013] Zudem ist von weiterem Vorteil, dass sich das Dichtungsteil zumindest aus dem äußeren
Eckbereich der Rahmenblende heraus in Richtung weg von der seitlichen Fensterlaibung
und vom seitlichen Stockrahmenelement um ein vorbestimmtes Maß bis in den Bereich
einer Fensterbank erstrecken kann, da hierdurch ohne weiteres der gesamte, nicht durch
das als Fensterbank dienende Ableitblech etc. abgedeckte Bereich am unteren Stockrahmenelement
bzw. dem benachbarten Blendenteil abgedichtet werden kann. Das vorgesehene Längenmaß
des Dichtungsteiles bestimmt sich dabei nach der Einputztiefe des Fensterrahmens im
Wandaufbau, d.h. nach dem Abstand der Überdämmung, der Regenschutzschiene oder des
Ableitblechs etc., ab dem die Feuchtigkeit geordnet abgeführt werden kann, vom äußeren
Eckbereich des Fensterrahmens. Somit kann erfindungsgemäß mit geringem konstruktiven
Aufwand eine wesentliche technologische Verbesserung an einem derartigen Fensterrahmen
bewirkt werden.
[0014] Vorteilhafte Weiterbildungen des erfindungsgemäßen Fensterrahmens sind Gegenstand
der abhängigen Ansprüche 2 bis 5.
[0015] So kann das Dichtungsteil in Gestalt eines Winkelteils ausgebildet sein, dessen Schenkel
sich in Richtung der sich in dem jeweiligen Eckbereich treffenden Blendenteile und
aus diesem Eckbereich heraus erstrecken. Dann kann eine besonders zuverlässige Abdichtwirkung
erzielt werden, da nicht nur unmittelbar am unteren Ende eines vertikalen Blendenteils
eintretende Feuchtigkeit am Durchtritt in die Gebäudehülle gehindert wird, sondern
auch über einen gewissen Höhenbereich eine Schutzwirkung erreicht wird. Der sich in
Richtung eines vertikal ausgerichteten Blendenteils erstreckende Schenkel des Winkelteils
des Dichtungsteils ermöglicht somit ein Auffangen von eventuell durch Winddruck eingetriebenen
Regenwassers, so dass dieses zuverlässig von einem Eintritt in den seitlichen Wandbereich
gehindert ist.
[0016] Ferner ist es möglich, dass das Dichtungsteil in Einbaulage ein Gefälle in Richtung
weg von einem seitlichen Stockrahmenelement aufweist. Auf diese Weise wird eingetretenes
Wasser zuverlässig aus dem Eckbereich weg in Richtung zum Ableitblech etc. geführt,
wo es geordnet abgeleitet werden kann. Ein Wasserstau in diesem Eckbereich wird somit
zuverlässig unterbunden. Damit wird ein noch zuverlässiger Schutz gegen eintretende
Feuchtigkeit erreicht.
[0017] Zudem kann im Dichtungsteil eine Ablaufrinne ausgebildet sein. Dann wird eventuell
aufgesammelte Flüssigkeit noch gezielter abgeführt. Insbesondere ist es dann auch
zuverlässiger möglich, die Feuchtigkeit vom Stockrahmenkörper oder der Rahmenblende
fern zu halten, welche in manchen Ausführungsformen auch aus Holz, also einem durch
Feuchtigkeit beeinträchtigbarem Material hergestellt sein können.
[0018] Ferner kann das Dichtungsteil als Formteil ausgebildet sein, wodurch dieses besonders
preisgünstig in hoher Stückzahl bereitstellbar ist. Das Formteil ist dabei vorzugsweise
als einstückiges Element ausgebildet.
[0019] Gemäß einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung wird nach Anspruch 6 ein Dichtungsteil
für einen erfindungsgemäßen Fensterrahmen bereitgestellt. Dieses Dichtungsteil kann
dabei in der oben anhand der abhängigen Ansprüche 2 bis 5 erläuterten Weise ausgebildet
sein, wobei die entsprechenden Effekte und Vorteile erzielt werden. Das erfindungsgemäße
Dichtungsteil ist dabei ein selbständig handelbares Gut, wobei es insbesondere auch
als Nachrüstteil für bestehende Verbundfenster etc. einsetzbar ist.
[0020] Gemäß noch einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung wird nach Anspruch 7
ein Verbundfenster bzw. nach Anspruch 8 eine Verbundfenstertür bereitgestellt, welche
einen erfindungsgemäßen Fensterrahmen, einen Fensterflügel mit Verglasung sowie eine
Fensterbank aufweisen. Da hierbei erfindungsgemäß das Dichtungsteil im Fensterrahmen
angeordnet ist, ergibt sich so ein wesentlich verbessertes Verbundfenster etc., bei
dem Feuchtschäden besonders zuverlässig vermieden werden können.
[0021] Die Erfindung wird nachfolgend in Ausführungsbeispielen anhand der Figuren der Zeichnung
näher erläutert. Es zeigt:
- Fig. 1
- eine schematische perspektivische Ansicht einer erfindungsgemäßen Fensteranordnung
gemäß einer ersten Ausführungsform;
- Fig.
- 2 eine Darstellung ähnlich Fig. 1, wobei jedoch die Rahmenblende und die Fensterlaibung
weggelassen sind;
- Fig.
- 3 eine zweite Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Fensteranordnung in einer schematischen
perspektivischen Darstellung;
- Fig. 4
- eine Ansicht ähnlich Fig. 3, wobei jedoch die Rahmenblende und die Fensterlaibung
nicht dargestellt sind;
- Fig. 5
- eine Schnittansicht durch ein unteres Stockrahmenelement mit Blendenteil des Verbundfensters
gemäß der zweiten Ausführungsform; und
- Fig. 6
- einen Schnitt durch ein seitliches Stockrahmenelement mit Blendenteil dieser zweiten
Ausführungsform.
[0022] Gemäß den Darstellungen in den Figuren 1 und 2 weist eine Fensteranordnung 1 ein
Verbundfenster 2 auf, welches in eine Fensterlaibung 3 eines Bauwerks eingesetzt ist.
Das Verbundfenster 2 ist hier als Holz-Aluminium-Fenster ausgebildet.
[0023] Es weist einen Stockrahmenkörper 21 auf, der aus Holz besteht und aus einer Mehrzahl
um eine Verglasung umlaufender Stockrahmenelemente gebildet ist. In den Figuren 1
und 2 ist jeweils ein unteres Stockrahmenelement 21 a sowie ein seitliches Stockrahmenelement
21b gezeigt.
[0024] Auf den Stockrahmenkörper 21 ist eine Rahmenblende 22 aufgesetzt und dort befestigt,
welche aus einer Mehrzahl von Aluminiumprofilen ausgebildet ist. In den Figuren 1
und 2 ist ein unteres Blendenteil 22a und ein seitliches Blendenteil 22b dargestellt,
welche auf Gehrung miteinander verbunden sind.
[0025] Wie hieraus erkennbar ist, zeigen die Figuren 1 und 2 jeweils von der Gebäudeaußenseite
gesehen das linke untere Eck des Verbundfensters 2. Hierbei ist festzuhalten, dass
das nicht gezeigte rechte untere Eck des Verbundfensters 2 spiegelbildlich aufgebaut
ist.
[0026] Das Verbundfenster 2 weist ferner eine äußere Fensterbank 23 auf, die hier als Aluminiumprofil
ausgebildet ist und als Ableitblech für Regenwasser dient. Ferner weist das Verbundfenster
2 eine innere Fensterbank 24 auf, welche im gezeigten Ausführungsbeispiel aus Holz
gebildet ist.
[0027] Wie insbesondere aus Fig. 1 erkennbar ist, ist die äußere Fensterbank 23 bis über
die seitlichen Aufkantungen hinweg in der Fensterlaibung 3 überdämmt und eingeputzt.
Ferner ist auch das seitliche Blendenteil 22b größtenteils durch die Fensterlaibung
3 überdeckt. Dies gilt gleichermaßen für das hier nicht gezeigte seitliche Blendenteil
auf der anderen Seite sowie ein oberes Blendenteil, welche ebenfalls im weiten Maße
überdämmt und eingeputzt sind.
[0028] Aufgrund dieser Einbausituation des Verbundfensters 2 in der Fensterlaibung 3 ergibt
sich, dass die äußere Fensterbank 23 nicht soweit bis zum seitlichen Rand des Stockrahmenkörpers
21 reicht, wie das jeweils benachbarte seitliche Blendenteil 22b. Daher ist entsprechend
der Darstellung in Fig. 2 ein winkelförmiges Dichtungsteil 25 vorgesehen, welches
im Bereich zwischen der Rahmenblende 22 und dem Stockrahmenkörper 21 angeordnet ist.
Dieses Dichtungsteil 25 dichtet somit diesen Seitenbereich am Fensterrahmen ausgehend
von der Fensterlaibung 3 bis über die Fensterbank 23 hinweg ab.
[0029] Zur Veranschaulichung sind hierzu in Fig. 2 das untere Blendenteil 22a und das seitliche
Blendenteil 22b weggelassen. Dagegen ist in Fig. 2 eine Blendenhalteprofilschiene
26 ersichtlich, an welcher das untere Blendenteil 22a befestigt ist. Dabei ist durch
Pfeile P1 schematisch gezeigt, auf welchem Wege Wasser insbesondere bei einem Schlagregenvorkommen
in diesen Eckbereich des Fensterrahmens eindringen kann. Aufgrund der Abdichtwirkung
des Dichtungsteils 25 wird dieses Wasser jedoch dort gesammelt und dann in Richtung
weg von der Fensterlaibung 3 und dem seitlichen Blendenteil 22b hin zur äußeren Fensterbank
23 geleitet, wie durch einen weiteren Pfeil P2 angedeutet ist. Hierdurch ist eine
geordnete Abführung der Feuchtigkeit möglich.
[0030] Das Dichtungsteil 25 weist hierzu einen horizontalen Schenkel 25a auf, welcher so
ausgestaltet ist, dass er im eingebauten Zustand ein Gefälle in Richtung weg von dem
seitlichen Stockrahmenelement 21b bildet. Das Wasser folgt dann der Schwerkraft und
strömt auf die äußere Fensterbank 23. Das Dichtungsteil 25 weist ferner einen vertikalen
Schenkel 25b auf, der ein Vordringen von eingetretenem Wasser in seitlicher Richtung
in das Mauerwerk etc. verhindert. Die Länge des horizontalen Schenkels 25a bestimmt
sich nach den Anforderungen des jeweiligen Anwendungsfalles. Der horizontale Schenkel
25a ist in der Regel mit einem derartigen Längenmaß ausgebildet, dass er über einen
gewissen Überlappungsbereich über die Fensterbank 23 vorsteht.
[0031] In Fig. 2 ist ferner noch schematisch ein Drehcliphalter 27 zur Befestigung des seitlichen
Blendenteils 22b gezeigt, sowie eine Stockdichtung 28, welche mitwirkt, um ein Eintreten
von Regenwasser in den Freiraum zwischen den seitlichen Blendenteil 22b und den seitlichen
Stockrahmenelement 21b zu verhindern.
[0032] In den Figuren 3 bis 6 ist eine weitere Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Fensteranordnung
1' gezeigt. Ein hier dargestelltes Verbundfenster 2' unterscheidet sich von jenem
der ersten Ausführungsform insbesondere dadurch, dass anstelle eines Ableitblechs
eine Steinplatte als äußere Fensterbank 23' eingesetzt wird. Diese ist dabei in der
üblichen Weise in einer Fensterlaibung 3' eingeputzt.
[0033] Dabei weist das Verbundfenster 2' in an sich identischer Weise zur ersten Ausführungsform
einen Stockrahmenkörper 21' mit einem unteren Stockrahmenelement 21a' und einen seitlichen
Stockrahmenelement 21b' auf. Hierauf aufgesetzt ist eine Rahmenblende 22' mit einem
unteren Blendenteil 22a' und einem seitlichen Blendenteil 22b'. Auch in dieser Ausführungsform
ist in den Figuren 3 und 4 jeweils nur das von der Außenseite betrachtet linke untere
Eck des Verbundfensters 2' gezeigt. Die anderen Bereiche des Verbundfensters 2' sind
in analoger Weise ausgestaltet. Dabei ist das Verbundfenster 2 auch hier als Holz-Aluminium-Fenster
ausgebildet.
[0034] Im Unterschied zur ersten Ausführungsform weist das Verbundfenster 2' ferner eine
Bankanschlussprofilschiene 29' auf, welche in an sich herkömmlicher Weise einen Verbindungsanschluss
zwischen dem unteren Blendenteil 22a' und der Fensterbank 23' herstellt. Daneben enthält
auch das Verbundfenster 2' eine Blendenhalteprofilschiene 26' sowie Drehcliphalter
27' zur Befestigung der Blendenteile und eine Stockdichtung 28'. Gleichermaßen ist
eine innere Fensterbank 24' aus Holz vorgesehen.
[0035] Wie insbesondere aus Fig. 4 ersichtlich ist, wird auch hier in Richtung der Pfeile
P1 eintretendes Wasser in geordneter Weise weg vom laibungsseitigen Rand der Rahmenblende
22' in Richtung des Pfeiles P2 auf die äußere Fensterbank 23' abgeleitet. Auch hier
wird somit durch das Dichtungsteil 25' ein Eintritt von Feuchtigkeit in das Mauerwerk
etc. im Eckbereich des Verbundfenster 2' zuverlässig vermieden.
[0036] In den Figuren 5 und 6 sind Schnitte durch Rahmenteile des Fensterrahmens des Verbundfensters
2' gezeigt. Fig. 5 zeigt dabei einen Schnitt durch das untere horizontale Rahmenteil
des Verbundfensters 2', während Fig. 6 einen Schnitt durch ein seitliches, vertikales
Rahmenteil darstellt. Die Schnitte sind jeweils so gesetzt, dass das Dichtungsteil
25' mit umfasst ist.
[0037] Gemäß der Darstellung in Fig. 5 ist das untere Blendenteil 22a' auf das untere Stockrahmenelement
21a' aufgesetzt. Zur Vereinfachung der Darstellung ist hierbei die Blendenhalteprofilschiene
26' ebenso wenig gezeigt, wie die Drehcliphalter, mit welchen die Bankanschlussprofilschiene
29' am unteren Stockrahmenelement 21a' befestigt ist. Aus Fig. 5 ist ersichtlich,
wie ein horizontaler Schenkel 25a' des Dichtungsteils 25' den Freiraum zwischen der
Außenseite des unteren Blendenteils 22a' und der Außenseite des unteren Stockrahmenelements
21a' abdichtend ausfüllt. Dabei ist im Dichtungsteil 25' ferner eine Ablaufrinne 25c'
ausgebildet, wie im Schnitt in Fig. 5 unmittelbar ersichtlich ist. In dieser Ablaufrinne
sammelt sich die Feuchtigkeit und wird aufgrund des vom Dichtungsteils 25' gegebenen
Gefälles weg von der Seite des Fensterrahmens hin zur Fensterbank 23' geleitet.
[0038] Gleichzeitig ist das Dichtungsteil 25' so ausgebildet, dass es den Raum zwischen
dem unteren Blendenteil 22a' und der Bankanschlussprofilschiene 29' abdichtend schließt.
[0039] In Fig. 6 ist ein Schnitt durch ein seitliches Stockrahmenelement 21b' gezeigt, wobei
es sich im gezeigten Beispiel um das rechte Stockrahmenelement handelt. Auf dieses
ist mittels nicht dargestellter Drehcliphalter das seitliche Blendenteil 22b' aufgesetzt
und dadurch festgelegt. In Fig. 6 ist ferner ein vertikaler Schenkel 25b' des Dichtungsteils
25' gezeigt, der hier einen seitlichen Abschluss und damit eine Abdichtung zur dort
vorliegenden Fensterlaibung herstellt.
[0040] Das Dichtungsteil 25' erstreckt sich hier somit wie bereits in der ersten Ausführungsform
im äußersten Eckbereich und um ein vorbestimmtes Maß entlang dem jeweiligen laibungsseitigen
Rand der beiden hier aufeinander stossenden Blendenteile 22a' und 22b'.
[0041] Die Erfindung lässt neben der gezeigten Ausführungsform weitere Gestaltungsansätze
zu.
[0042] So ist es z.B. nicht in allen Einsatzfällen erforderlich, dass das Dichtungsteil
25 bzw. 25' in Gestalt eines Winkelteils ausgebildet ist. In machen Einsatzfällen
kann es ausreichend sein, wenn hiervon nur der horizontale Schenkel 25a bzw. 25a'
gegeben ist und damit eine Abdichtung zum Wandaufbau unter der Rahmenblende 22 bzw.
22' hergestellt ist. Dieser horizontale Schenkel 25a bzw. 25a' erstreckt sich hier
somit vom seitlichen laibungsseitigen Ende der Rahmenblende 22 bzw. 22' in Richtung
zur Fensterbank 23 bzw. 23'. Dabei kann am außenseitigen Ende des horizontalen Schenkels
anstelle des vertikalen Schenkels auch ein geringfügig auskragender Vorsprung angeordnet
sein, um so an dieser Stelle ein Abtropfen von auf dem horizontalen Schenkel gesammelten
Wassers in den seitlichen Wandbereich zu verhindern.
[0043] Darüber hinaus ist es auch nicht zwingend erforderlich, am horizontalen Schenkel
25a des Dichtungsteils 25 ein Gefälle vom seitlichen laibungsseitigen Rand im unteren
Bereich der Rahmenblende 22 bzw. 22' in Richtung zur Fensterbank 23 herzustellen.
Sofern nur mit einer sehr geringen Wassermenge zu rechnen ist, kann auch die üblicher
Weise auftretende Verdunstung ausreichend sein, um auf dem Dichtungsteil 25 vorliegendes
Wasser wieder zu entfernen.
[0044] Andererseits ist es jedoch auch möglich, ein beispielsweise nur aus einem Schenkel
bestehendes Dichtungsteil in Winkellage im Eckbereich des Verbundfensters 2 einzusetzen,
so dass sich ein größeres Gefälle in Richtung zur Fensterbank 23 ergibt. Durch eine
solche Schrägstellung des Dichtungsteils kann zugleich in Richtung zur Unterseite
als auch zur Seite, also nach beiden Außenseiten des Eckbereichs hin eine Abdichtwirkung
erzielt werden.
[0045] Ferner ist es auch nicht erforderlich, dass im Dichtungsteil eine Ablaufrinne ausgebildet
ist.
[0046] Im gezeigten Ausführungsbeispiel ist das Dichtungsteil als einstückiges Formteil
aus einem elastischen Kunststoff ausgebildet. Es ist jedoch auch möglich, hier ein
Verbundteil beispielsweise mit einer Metallsehne einzusetzen, wodurch eine größere
Stabilität und insbesondere Formbeständigkeit erreicht wird. Andererseits ist es grundsätzlich
auch möglich, das Dichtungsteil vor Ort direkt im Freiraum zwischen der Rahmenblende
und dem Stockrahmenkörper auszubilden und so eine besonders zuverlässige Dichtwirkung
zu erzielen. Hierzu kann beispielsweise Silikon eingesetzt werden.
[0047] Ferner kann es sich bei der Fensteranordnung 1 bzw. 1' sowohl um ein normales Verbundfenster
als auch um eine Verbundfenstertür, d.h. eine Balkon- oder Terrassentür oder dgl.
handeln. Auch im Wintergartenbereich kann die Fensteranordnung 1 bzw. 1' unmittelbar
eingesetzt werden.
[0048] Die Fensteranordnung 1 bzw. 1' kann ferner ein Fenster mit Festverglasung oder auch
ein Fenster mit einem oder mehreren Fensterflügeln sein.
[0049] Obwohl Fensteranordnungen in der Regel eine rechteckige Form aufweisen, kann auch
im Rahmen der Erfindung hiervon abgewichen werden. So können ohne weiteres auch dreieckige
Fenster oder Fensteranordnungen mit mehr als vier Ecken, mit gewölbten Abschnitten
etc. erfindungsgemäß ausgestaltet werden.
[0050] In den vorliegenden Ausführungsbeispielen sind Fensteranordnung 1 bzw. 1' nach Art
eines Holz-Aluminium-Verbundfensters gezeigt; erfindungsgemäß können jedoch auch andere
Materialien miteinander kombiniert sein, so z.B. ein Verbundfenster mit einem Stockrahmenkörper
aus Holz und einem Blendrahmen ebenfalls aus Holz. In diesem Beispiel ist dann der
Freiraum zwischen dem Stockrahmenkörper und dem Blendrahmen in der Regel nur schlitzartig,
wobei jedoch weiterhin Raum für das Dichtteil gegeben ist. Dieses ist dann nur ggf.
entsprechend abzuwandeln bzw. anzupassen hinsichtlich seiner Gestalt.
1. Fensterrahmen für ein Verbundfenster (1; 1') oder eine Verbundfenstertür, mit einem
Stockrahmenkörper (21; 21') und einer Rahmenblende (22; 22'), welche hieran unter
Bildung eines dazwischen vorliegenden Freiraums befestigt ist, wobei der Stockrahmenkörper
(21; 21') mehrere, jeweils paarweise in einem Eckbereich miteinander verbundene Stockrahmenelemente
(21a, 2 1 b; 21a', 21b') aufweist, und wobei die Rahmenblende (22; 22') mehrere Blendenteile
(22a, 22b; 22a', 22b') aufweist, von denen sich jeweils zwei in einem Eckbereich des
Fensterrahmens treffen,
dadurch gekennzeichnet,
dass im Freiraum zwischen dem Stockrahmenkörper (21; 21') und der Rahmenblende (22; 22')
jeweils ein Dichtungsteil (25; 25') in einem Eckbereich des Fensterrahmens angeordnet
ist, der durch ein in der Einbaulage unteres Stockrahmenelement (21a; 21a') und ein
benachbartes seitliches Stockrahmenelement (21b; 21b') gebildet ist, wobei sich das
Dichtungsteil (25; 25') zumindest aus dem Eckbereich heraus in Richtung weg vom seitlichen
Stockrahmenelement (21b; 21b') erstreckt.
2. Fensterrahmen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Dichtungsteil (25; 25') in Gestalt eines Winkelteils ausgebildet ist, dessen
Schenkel (25a, 25b; 25a', 25b') sich in Richtung der sich in dem jeweiligen Eckbereich
treffenden Blendenteile (22a, 22b; 22a'; 22b') erstrecken.
3. Fensterrahmen nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Dichtungsteil (25; 25') in Einbaulage ein Gefälle in Richtung weg von einem seitlichen
Stockrahmenelement (21b; 21b') aufweist.
4. Fensterrahmen nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass im Dichtungsteil (25') eine Ablaufrinne (25c') ausgebildet ist.
5. Fensterrahmen nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Dichtungsteil (25; 25') als, vorzugsweise einstückiges, Formteil ausgebildet
ist.
6. Dichtungsteil (25; 25') für einen Fensterrahmen nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, dass es nach einem der Merkmale der Ansprüche 2 bis 5 ausgebildet ist.
7. Verbundfenster (2; 2'), mit einem Fensterrahmen nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
einer Verglasung und einer Fensterbank (23; 23').
8. Verbundfenstertür, mit einem Fensterrahmen nach einem der Ansprüche 1 bis 5, einer
Verglasung und einer Fensterbank.