[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Radiallüfterrad gemäß dem Oberbegriff des
Patentanspruchs 1 und ein Haushaltsgerät gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs
9.
[0002] Ein derartiges Radiallüfterrad ist bekannt aus der Druckschrift
EP 1 306 623 B1. Ein Gargerät weist dabei eine Gebläseeinheit auf, die zumindest einen in einem Motorraum
angeordneten Motor umfasst. Über diesen ist mit einer durch eine Trennwand geführte
Antriebswelle zumindest ein im Garraum angeordneter Lüfter antreibbar. Dabei weist
die Gebläseeinheit eine Zusatzfördereinheit zur Erzeugung eines den Motorraum gegen
Wrasen abdichtenden Gasdrucks auf.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, das Radiallüfterrad aus dem Stand der Technik
in seiner Wirkungsweise zu verbessern.
[0004] Diese Aufgabe wird durch ein Radiallüfterrad mit den Merkmalen des Patentanspruchs
1, sowie durch ein Haushaltsgerät mit den Merkmalen des Patentanspruchs 9 gelöst.
[0005] Gemäß dem kennzeichnenden Teil des Patentanspruchs 1 weist die Zusatzfördereinheit
Luftschaufeln auf. Die Luftschaufeln der Zusatzfördereinheit bewirken eine verbesserte
Förderleistung, die durch die geometrische Auslegung der Luftschaufeln zudem gut steuerbar
ist. Dabei wird bevorzugt das gesamte, von der Zusatzfördereinheit angesaugte Luftvolumen
über die Hauptfördereinheit radial nach außen gefördert.
[0006] Bei einer bevorzugten Ausgestaltung erzeugen die Luftschaufeln der Zusatzfördereinheit
einen Luftstrom entlang einer Drehachse des Lüfterrades. Die Zusatzfördereinheit ist
somit entsprechend einem Axiallüfterrad ausgebildet. Dabei mündet ein Ausblasbereich
der Zusatzfördereinheit im Ansaugbereich der Hauptfördereinheit.
[0007] In einer weiteren Ausgestaltung wird vorgeschlagen, dass die Luftschaufeln der Zusatzfördereinheit
zumindest teilweise in einer Öffnung der Trennplatte angeordnet sind. Dies ermöglicht
eine besonders flache Ausbildung des Radiallüfterrades insbesondere dann, wenn die
Zusatzfördereinheit nicht, oder nur geringfügig über die Trennplatte hinausragt. Über
den Querschnitt der Öffnung ist ein Luftdurchsatz der Zusatzfördereinheit steuerbar.
[0008] Ist die Zusatzfördereinheit von einem ringförmigen Kragen umgeben, so ist dadurch
aufgrund der versteifenden Wirkung des Kragens ein stabiles Radiallüfterrad geschaffen,
das schwingungsarme Laufeigenschaften aufweist.
[0009] Vorzugsweise ist der Kragen auf der Trennplatte angeordnet. Dies ermöglicht eine
kompakte Bauweise und begünstigt zudem die Ausbildung des Radiallüfterrades als Kunststoffspritzgußteil.
[0010] Bevorzugt ist es, wenn die Zusatzfördereinheit innerhalb einer vom Kragen eingegrenzten
Öffnung angeordnet ist. Dadurch wird ein definierter, klar abgegrenzter Strömungskanal
der Zusatzfördereinheit geschaffen. Dieser Strömungskanal ist mit hinreichender Dichtigkeit
einfach an angrenzende Strömungskanäle ankoppelbar.
[0011] In einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung weist der Kragen eine Höhe von
2 bis 10 mm, bevorzugt von 3 bis 8 mm auf. Dadurch ist eine kompakte Bauweise des
Radiallüfterrades ermöglicht und zudem im Falle eines Eintauchens des Kragens in einen
angrenzenden Luftkanal eine ausreichende Überdeckung gewährleistet. Diese Überdeckung
bzw. Überlappung bewirkt eine Abdichtung und verhindert weitestgehend das Ansaugen
von Fehlluft.
[0012] Indem die Luftschaufeln der Zusatzfördereinheit eine mechanische Verbindung zwischen
einer entlang der Mittelachse angeordneten Antriebsachsenaufnahme und der Trennplatte
bilden, ist eine Materialeinsparung bei der Herstellung des Radiallüfterrades ermöglicht.
Bevorzugt bilden die Luftschaufeln die alleinige mechanische Verbindung zwischen der
Antriebsachsenaufnahme und der Trennplatte. In einer vorteilhaften Weiterbildung sind
die Luftschaufeln dabei in zwei übereinanderliegenden Ebenen angeordnet, wodurch der
Luftdurchsatz nochmals gesteigert wird. Zudem ist dadurch eine stabilere Anbindung
der Antriebsachsenaufnahme an die Trennplatte ermöglicht.
[0013] Des Weiteren betrifft die Erfindung ein Haushaltsgerät mit einem erfindungsgemäßen
Radiallüfterrad, wobei dessen Kragen in einen Ansaugkanal eintaucht. Durch eine derartige
Ankopplung zwischen Radiallüfterrad und dem Ansaugkanal des Haushaltsgerätes kann
eine besonders dichte Schnittstelle erreicht werden. Die Trennplatte des Radiallüfterrades
weist herstellungsbedingt einen gewissen Verzug, bzw. eine bestimmte Ebenheitstoleranz
auf. Dadurch ist es erforderlich, einen gewissen Mindestabstand der Trennplatte gegenüber
beispielsweise einer Fläche, die ein Ansaugloch des Haushaltsgerätes umgibt, einzuhalten.
Dieser erforderliche Mindestabstand bewirkt jedoch ein Ansaugen von Fehlluft durch
einen Spalt, der sich zwischen der das Ansaugloch umgebenden Fläche und der Trennplatte
ergibt. Durch die Ausbildung eines Kragens, der in das Ansaugloch, bzw. in den Ansaugkanal
eintaucht, wird ein derartiges Ansaugen von Fehlluft verhindert.
[0014] Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung
eines Ausführungsbeispiels unter Bezugnahme auf die beigefügten Figuren.
[0015] Es zeigen:
- Figur 1
- das erfindungsgemäße Radiallüfterrad in einer räumlichen Darstellung von oben;
- Figur 2
- das Radiallüfterrad in einer räumlichen Darstellung von unten und
- Figur 3
- eine Prinzipdarstellung des in ein Gargerät eingebauten Radiallüfterrades.
[0016] Das Radiallüfterrad in
Figur 1 weist eine Trennplatte 2 auf, in dessen Zentrum eine Antriebsachsenaufnahme 4 angeordnet
ist. Diese ist hülsenförmig ausgebildet und dient zur Aufnahme einer Motorachse eines
Lüftermotors (nicht gezeigt). Zur Aufnahme der Motorachse weist die Antriebsachsenaufnahme
4 eine Aufnahmeöffnung 5 auf, in die die Motorachse (nicht gezeigt) gesteckt ist.
Die Antriebsachsenaufnahme 4 ist über vier Haltestege 6 mit der Trennplatte 2 verbunden.
Auf der Trennplatte 2 ist eine Hauptfördereinheit 8 in Form von Luftschaufeln 10 angeordnet.
Die Luftschaufeln 10 der Hauptfördereinheit 8 erstrecken sich dabei von einem Außenumfang
der Trennplatte 2 radial nach innen in Richtung der Antriebsachsenaufnahme 4. Die
Luftschaufeln 10 der Hauptfördereinheit 8 sind dabei bogenförmig ausgebildet und weisen
eine Höhe H auf. Die Luftschaufeln 10 enden vor einer kreisförmigen Öffnung 11, die
in der Mitte der Trennplatte 2 angeordnet ist und in dessen Zentrum die Antriebsachsenaufnahme
4 bildet. Die Öffnung 11 weist eine Zusatzfördereinheit 12 auf, die durch vier Luftschaufeln
14 gebildet wird. Die Luftschaufeln 14 sind dabei derart ausgestaltet, dass sie einen
Luftstrom in Richtung einer Achse 18 bewirken. Die Achse 18 bildet dabei die Rotationsachse
der Antriebsachsenaufnahme, bzw. des gesamten Radiallüfterrades.
[0017] Figur 2 zeigt einen an einer Unterseite des Radiallüfterrades ausgebildeten Kragen 16, dessen
Innendurchmesser dem Durchmesser der Öffnung 11 entspricht. Die Luftschaufeln 14 der
Zusatzfördereinheit 12 sind dabei innerhalb des Kragens 16 angeordnet. Zudem sind
sie jeweils mittig entlang einer Winkelhalbierenden in von den Haltestegen 6 gebildeten
Zwischenräumen 17 angeordnet. Entsprechend den Anforderungen an die Stabilität ist
es in einer alternativen Ausgestaltung (nicht gezeigt) auch möglich, die Haltestege
6 ebenfalls in Form von Luftschaufeln 14 auszubilden. Damit setzt sich die Zusatzfördereinheit
12 aus zwei Reihen von Luftschaufeln 14 zusammen, die bezüglich der Achse 18 in Achsrichtung
beabstandet voneinander angeordnet sind. Bei einer Blickrichtung in Richtung der Achse
18 sind die beiden Reihen an Luftschaufeln 14 dabei derart zueinander versetzt angeordnet,
dass die sich ergebenden Lücken zwischen den Luftschaufeln 14 gleich groß sind. Die
Luftschaufeln 14 der Zusatzfördereinheit 12 sind dabei in beiden Ausgestaltungen derart
in Richtung der Achse 18 geneigt, dass sie einen Luftstrom entlang der Achse 18 bewirken.
[0018] Die Darstellung in
Figur 3 zeigt schematisch das in ein Gargerät eingebaute Radiallüfterrad. Das Radiallüfterrad
dient dabei zur Erzeugung eines Kühlluftstromes LK, der zur Kühlung eines Schalterraumes
des Gargerätes (nicht gezeigt) verwendet wird. Zudem bewirkt das Radiallüfterrad durch
seine Zusatzfördereinheit 12 eine Abfuhr eines Wrasens aus einer, mit einer Isolierung
23 umgebenen Backofenmuffel 19 des Gargerätes. Der abgeführte Wrasen wird dabei mit
dem Kühlluftstrom LK vermischt. Über einen oben angeordneten Ansaugbereich AH der
Hauptfördereinheit 8 bildet sich im Betrieb der Kühlluftstrom LK aus, der über die
Hauptfördereinheit 8 radial nach außen in einen Ausblasbereich A gefördert wird. Der
kreisförmige ausgebildete Ansaugbereich AH der Hauptfördereinheit 8 ist dabei mittig
oberhalb der Hauptfördereinheit 8 angeordnet. Die Achse 18 bildet dabei das Zentrum
des Ansaugbereiches AH. Über einen Ansaugkanal 21 wird gegenüberliegend zum Ansaugbereich
AH der Hauptfördereinheit 8 zusätzlich über einen Ansaugbereich AZ der Zusatzfördereinheit
12 ein Wrasenluftstrom LW angesaugt. Durch die Öffnung 11 wird der Wrasenluftstrom
LW mittels der Luftschaufeln 14 der Zusatzfördereinheit 12 zur oberhalb der Trennplatte
2 angeordneten Hauptfördereinheit 8 gefördert. Der Wrasenluftstrom LW aus dem Ansaugbereich
AZ der Zusatzfördereinheit 12 und der Kühlluftstrom LK ergeben dabei einen Mischluftstrom
LM, der über den Ausblasbereich A in einen Ausblaskanal 22 gefördert wird. Ein Spalt
S zwischen der Trennplatte 2 und einem auf der Isolierung 23 angeordneten Abdeckblech
20 kann dabei großzügig gewählt werden, da der Kragen 16 derart ausgebildet ist, dass
er in den Ansaugkanal 21 eintaucht und dadurch das Ansaugen einer Fehlluft über den
Spalt S weitgehend verhindert.
Bezugszeichenliste
[0019]
- 2
- Trennplatte
- 4
- Antriebsachsenaufnahme
- 5
- Aufnahmeöffnung
- 6
- Haltestege
- 8
- Hauptfördereinheit
- 10
- Luftschaufeln der Hauptfördereinheit
- 11
- Öffnung
- 12
- Zusatzfördereinheit
- 14
- Luftschaufeln der Zusatzfördereinheit
- 16
- Kragen
- 17
- Zwischenraum
- 18
- Achse
- 19
- Muffel
- 20
- Abdeckblech
- 21
- Ansaugkanal
- 22
- Ausblaskanal
- 23
- Isolierung
- A
- Ausblasbereich
- AH
- Ansaugbereich Hauptfördereinheit
- AZ
- Ansaugbereich Zusatzfördereinheit
- H
- Höhe
- LM
- Mischluftstrom
- LK
- Kühlluftstrom
- LW
- Wrasenluftstrom
- S
- Spalt
1. Radiallüfterrad für ein Haushaltsgerät, insbesondere für ein Gargerät, mit einer Hauptfördereinheit
(8) und einer Zusatzfördereinheit (12), die durch eine Trennplatte (2) jeweils räumlich
voneinander getrennte Ansaugbereiche (AH, AZ) aufweisen, und bei dem die Hauptfördereinheit
(8) dazu vorgesehen ist, die aus den Ansaugbereichen (AH, AZ) angesaugte Luft radial
nach außen zu fördern, dadurch gekennzeichnet, dass die Zusatzfördereinheit (12) Luftschaufeln (14) aufweist.
2. Radiallüfterrad nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Luftschaufeln (14) der Zusatzfördereinheit (12) einen Luftstrom (LW) entlang
einer Drehachse (18) des Lüfterrades erzeugen.
3. Radiallüfterrad nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Luftschaufeln (14) der Zusatzfördereinheit (12) zumindest teilweise in einer
Öffnung (11) der Trennplatte (2) angeordnet sind.
4. Radiallüfterrad nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Zusatzfördereinheit (12) von einem ringförmigen Kragen (16) umgeben ist.
5. Radiallüfterrad nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Kragen (16) auf der Trennplatte (2) angeordnet ist.
6. Radiallüfterrad nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Zusatzfördereinheit (12) innerhalb einer vom Kragen (16) eingegrenzten Öffnung
(11) angeordnet ist.
7. Radiallüfterrad nach einem der Ansprüche 4 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Kragen (16) eine Höhe von 2 bis 10 mm, bevorzugt von 3 bis 8 mm aufweist.
8. Radiallüfterrad nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Luftschaufeln (14) der Zusatzfördereinheit (12) eine mechanische Verbindung zwischen
einer entlang einer Mittelachse (18) angeordneten Antriebsachsenaufnahme (4) und der
Trennplatte (2) bilden.
9. Haushaltsgerät, insbesondere Gargerät mit einem Radiallüfterrad nach einem der vorhergehenden
Ansprüche.
10. Haushaltsgerät, insbesondere Gargerät nach Anspruch 9, mit einem Radiallüfterrad nach
Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Kragen (16) in einem Ansaugkanal (21) eintaucht.