[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine wässrige Zusammensetzung und ein Verfahren
zur korrosionsschützenden Konversionsbehandlung von metallischen Oberflächen. Die
wässrige Zusammensetzung ist in besonderem Maße für die Behandlung unterschiedlicher
metallischer Werkstoffe, die in Verbundstrukturen zusammengefügt sind, unter anderem
von Stahl oder verzinktem oder legierungsverzinktem Stahl sowie sämtlichen Kombinationen
aus diesen Werkstoffen geeignet, wobei die Verbundstruktur zumindest teilweise aus
Aluminium oder seinen Legierungen zusammengesetzt ist. Wenn im weiteren Textverlauf
von "Aluminium" gesprochen wird, sind stets Legierungen mit eingeschlossen, die zu
mehr als 50 Atom-% aus Aluminium bestehen. Je nach Verfahrensführung können die erfindungsgemäß
behandelten metallischen Oberflächen der Verbundstruktur in einer nachfolgenden Tauchlackierung
homogen und mit hervorragenden Haftungseigenschaften beschichtet werden, so dass auf
eine Nachpassivierung der konversionsbehandelten metallischen Oberflächen verzichtet
werden kann. Der klare Vorteil der erfindungsgemäßen wässrigen Zusammensetzung zur
Behandlung metallischer Oberflächen besteht in der selektiven Beschichtung unterschiedlicher
Metalloberflächen mit einer kristallinen Phosphatschicht im Falle von Stahl- oder
verzinktem oder legierungsverzinktem Stahloberflächen und einer nichtkristallinen
Konversionsschicht auf den Aluminiumoberflächen derart, dass eine hervorragende Passivierung
der metallischen Oberflächen und eine hinreichende Lackhaftung für eine nachfolgend
aufgetragene Lackierung resultiert. Die Anwendung der erfindungsgemäßen wässrigen
Zusammensetzung ermöglicht daher einen Ein-Schritt-Prozess zur Korrosionsschutz-Vorbehandlung
von in Verbundstruktur zusammengefügten Metalloberflächen.
[0002] Auf dem für die vorliegende Erfindung besonders relevanten Gebiet der automobilen
Fertigung werden im zunehmenden Maße verschiedene metallische Werkstoffe eingesetzt
und in Verbundstrukturen zusammengefügt. Im Karosseriebau werden dabei nach wie vor
überwiegend verschiedenste Stähle wegen ihrer spezifischen Materialeigenschaften verwendet,
aber auch zunehmend Leichtmetalle, die für eine erhebliche Gewichtsreduzierung der
gesamten Karosserie besonders bedeutend sind. Der durchschnittliche Anteil von Aluminium
an der Automobilkarosserie ist in den vergangenen Jahren von 6 kg im Jahre 1998 auf
26 kg im Jahre 2002 gestiegen und ein weiterer Anstieg auf ca. 50 kg wird für das
Jahr 2008 prognostiziert, was einem Gewichtsanteil von ca. 10 % der Rohkarosserie
eines typischen Mittelklassewagens entspräche. Um dieser Entwicklung Rechnung zu tragen,
gilt es neue Konzepte für den Karosserieschutz zu entwickeln oder bestehende Verfahren
und Zusammensetzungen zur korrosionsschützenden Behandlung der Rohkarosserie weiter
zu entwickeln.
[0003] In konventionellen Phosphatierbädern führt das Anreichern von Aluminium-Ionen in
der Badlösung zu einer erheblichen Verschlechterung des Phosphatierprozesses insbesondere
der Güte der Konversionsschicht. Das Ausbilden einer homogenen kristallinen Phosphatschicht
auf Stahloberflächen unterbleibt in Gegenwart dreiwertiger Kationen von Aluminium.
Aluminium-Ionen wirken daher als Badgift in der Phosphatierung und müssen bei einer
standardmäßigen Behandlung von Karosserien, die partiell Aluminiumoberflächen aufweisen,
durch geeignete Zusätze effektiv maskiert werden. Eine geeignete Maskierung der Aluminium-Ionen
kann über die Zugabe von Fluorid-Ionen oder Fluorokomplexen z.B. SiF
62-, wie in
US 5,683,357 offenbart, erreicht werden. Je nach Stärke des Beizangriffes durch den zusätzlichen
Eintrag von Fluorid-Ionen können aus der Badlösung Hexafluoroaluminate, z.B. in Form
von Kryolith, ausgefällt werden, die in erheblichen Maße zur Schlammbildung im Phosphatierbad
beitragen und so die Prozessierbarkeit der Phosphatierung deutlich erschweren. Des
Weiteren erfolgt die Ausbildung einer Phosphatschicht auf der Aluminiumoberfläche
lediglich bei hohen Beizraten also einer relativ hohen Konzentration an freien Fluorid-Ionen.
Die Kontrolle definierter Badparameter, insbesondere des freien Fluorid-Gehaltes,
ist dabei von erheblicher Bedeutung für einen hinreichenden Korrosionsschutz und eine
gute Lackhaftung. Eine ungenügende Phosphatierung der Aluminiumoberflächen erfordert
stets eine Nachpassivierung in einem nachfolgenden Prozessschritt. Dahingegen sind
optische Störstellen nach erfolgter Lackgrundierung hervorgerufen durch eine inhomogen
abgeschiedene Phosphatschicht grundsätzlich nicht heilbar.
[0004] Die gemeinsame Phosphatierung von Stahl- und/oder verzinkten Stahlbauteilen mit Aluminiumbauteilen
in Verbundstruktur ist also lediglich bedingt und nur bei exakter Kontrolle der Badparameter
sowie mit entsprechender Nachpassivierung in weiteren Verfahrensschritten durchführbar.
Der damit verbundene technische Regelaufwand kann es erforderlich machen, dass fluoridhaltige
Lösungen in von der eigentlichen Phosphatierung getrennten Anlagensystemen dosiert
und bevorratet werden müssen. Zusätzlich erniedrigen erhöhte Wartungs- und Entsorgungskosten
für die ausgefällten Hexafluoroaluminat-Salze die Effizienz und verschlechtern die
Gesamtbilanz einer solchen Anlage.
[0005] Daher besteht ein Bedarf nach verbesserten Vorbehandlungsverfahren komplexer Bauteile
wie beispielsweise Automobilkarosserien, die neben Teilen aus Aluminium solche aus
Stahl und gegebenenfalls verzinktem Stahl enthalten. Als Ergebnis der gesamten Vorbehandlung
soll auf allen auftretenden Metalloberflächen eine Konversionsschicht oder eine Passivierungsschicht
erzeugt werden, die sich als korrosionsschützende Lackgrundlage, insbesondere vor
einer kathodischen Elektrotauchlackierung, eignet.
[0006] Im Stand der Technik sind verschiedene zweistufige Vorbehandlungsverfahren bekannt,
die als gemeinsames Konzept die Abscheidung einer kristallinen Phosphatschicht auf
den Stahl- und gegebenenfalls verzinkten und legierungsverzinkten Stahloberflächen
im ersten Schritt und die Passivierung der Aluminiumoberflächen in einem weiteren
nachfolgenden Schritt verfolgen. Diese Verfahren sind in den Schriften
WO99/12661 und
WO02/066702 offenbart. Grundsätzlich ist das Verfahren so zu gestalten, dass in einem ersten
Schritt eine selektive Phosphatierung der Stahl- oder verzinkten Stahloberflächen
erfolgt, die auch bei der Nachpassivierung in einem zweiten Verfahrenschritt erhalten
bleibt, während auf den Aluminiumoberflächen keine Phosphatkristalle gebildet werden,
die sich bei der anschließenden Tauchlackierung durch den Lack abzeichnen können.
Derartige "Kristallnester" auf den Aluminiumoberflächen, die von einer nachfolgenden
Lackgrundierung eingeschlossen werden, stellen Inhomogenitäten in der Beschichtung
dar, die sowohl den gleichmäßigen optischen Eindruck der lackierten Oberflächen stören
als auch punktuelle Lackschädigungen hervorrufen können, und sind als solche unbedingt
zu vermeiden.
[0007] Der Stand der Technik, auf dem diese Lehre aufbaut, bezieht sich auf ein Verfahren,
das in der deutschen Offenlegungsschrift
DE10322446 beschrieben ist und eine hinreichende Selektivität in der Beschichtung der unterschiedlichen
Werkstoffoberflächen, wie zuvor diskutiert, erreicht.
DE10322446 bedient sich einer konventionellen Phosphatierung und ergänzt diese mit wasserlöslichen
Zirkon- und/oder Titanverbindungen, wobei eine bestimmte Menge, aber nicht mehr als
5000 ppm, an freiem Fluorid vorliegt. Aus der Lehre von
DE10322446 entnimmt man, dass eine derartige Zirkon- und/oder Titan-haltige Phosphatierlösung
eingesetzt bei der Konversionsbehandlung von Metalloberflächen, die zumindest teilweise
aus Aluminium bestehen, lediglich die Abscheidung einer nichtkristallinen Passivierungsschicht
auf den Aluminiumoberflächen ermöglicht, wobei die flächenbezogene Masse von vereinzelt
abgeschiedenen Phosphatkristallen nicht mehr als 0,5 g/m
2 beträgt.
[0008] Darüber hinaus lehrt
DE10322446, dass bei der Anwendung von Phosphatierlösungen, bei denen der Gesamtgehalt an Zirkon
und/oder Titan in einem Bereich von 10 bis 1000 ppm, vorzugsweise 50 bis 250 ppm,
liegt, auf eine Nachpassivierung sowohl der phosphatierten Metalloberflächen als auch
der Aluminiumoberflächen verzichtet werden kann.
[0009] Folgt man der offenbarten Lehre von
DE10322446 und den dort angegebenen Ausführungsbeispielen, so wird der einstufige Prozess einer
Konversionsbehandlung von metallischen Oberflächen, die zumindest teilweise Aluminiumoberflächen
aufweisen, mit konstant hohen Fluorid-Gehalten durchgeführt, was eine hohe Beizrate
und damit einen massiven Eintrag von Aluminium-Ionen in die Badlösung bedingt. Es
gilt den damit verbundenen technischen Aufwand bei der Badkontrolle und Aufbereitung,
der sich zwangsläufig aus einer erhöhten Schlammbildung im Phosphatierbad ergibt,
zu überwinden. Ferner können auf den derart konversionsbehandelten Bauteilen sedimentierte
Aluminat-Partikel zurückbleiben, die nach dem Abscheiden der Lackgrundierung einen
negativen optischen Eindruck der lackierten Bauteile verursachen oder auch die Lackhaftung
und mechanische Widerstandsfähigkeit des Lackes beeinträchtigen.
[0010] Die
DE10231279 betrifft ein Verfahren zur korrosionsschützenden Vorbehandlung von Metalloberflächen,
die zumindest zu 5% aus Aluminiumoberflächen bestehen und neben diesen Aluminuimoberflächen
vorwiegend Oberflächen von Eisen und/oder Zink vorliegen. Die
DE10231279 lehrt demnach ein Verfahren zur korrosionsschützenden Behandlung von Metallen in
Mischbauweise. Gemäß dem dort beschriebenen Verfahren sollen kristalline Überzüge
auf allen Metalloberflächen erzeugt werden. Die korrosionsschützende Vorbehandlung
nach der
DE10231279 wird mittels einer Zusammensetzung geeignet zur Zinkphosphatierung vorgenommen, wobei
diese Zusammensetzung neben 0,2-4 g/l an Zink-Ionen und 4-65 g/l an Phosphat-Ionen
einen freien Fluorid-Anteil im Bereich von ca. 30-500 ppm, vorzugsweise im Bereich
von 85-350 ppm aufweist. Die
DE10231279 offenbart, dass die Zusammensetzung einen zusätzlichen Anteil an gelöstem Titan oder
Zirkon im Bereich von 1-200 ppm enthalten kann, wobei der Anteil an diesen Elementen
in der Zusammensetzung vorzugsweise gleich Null ist.
[0011] Die
WO 02/070782 A2 betrifft ein Verfahren zur Nickel-freien Phosphatierung von Metalloberflächen durch
In-Kontakt-bringen mit Phosphatierlösungen, die neben Zink- und Phosphat-Ionen auch
einen Anteil an freiem Fluorid und komplexen Fluoriden auf Basis der Elemente Zirkon
und/oder Titan enthalten können. Der Anteil an freiem Fluorid in der Phosphatierlösung
liegt vorzugsweise im Bereich von ca. 1-800 ppm. Der Anteil an komplexen Fluoriden
der Elemente Zirkon und/oder Titan in der Phosphatier-Lösung liegt vorzugsweise im
Bereich von ca. 3-300 ppm bezogen auf F6. Die
WO 02/070782 A2 lehrt weiter, dass für die Behandlung von Aluminiumoberflächen ein Wert von ca. 50
ppm bezogen auf F6 nicht überschritten werden sollte. Das in der
WO 02/070782 A2 offenbarte Verfahren ist insbesondere für Zinkoberflächen geeignet, kann aber auch
für Metalloberflächen bestehend aus mindestens einem der Werkstoffe auf Basis von
Aluminium, Eisen, Stahl und Zink eingesetzt werden.
[0012] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, diejenigen Bedingungen zu identifizieren
unter denen eine Badlösung auf Basis der Lehre von
DE10322446 zur Konversionsbehandlung von in Verbundstruktur zusammengefügten metallischen Oberflächen,
die neben Stahl- und verzinkten Stahloberflächen zumindest teilweise Aluminiumoberflächen
aufweisen, geeignet ist, eine homogene geschlossene Konversionsschicht auf allen Oberflächen
zu erzeugen, welche eine unmittelbar nachfolgende Beschichtung ohne dazwischenliegende
Nachpassivierung mit einem organischen Tauchlack erlaubt und die zuvor genannten technischen
Probleme hervorgerufen durch überhöhte Beizraten eliminiert.
[0013] Die vorliegende Erfindung betrifft daher ein Verfahren zur korrosionsschützenden
Konversionsbehandlung von aus metallischen Werkstoffen zusammengefügten Verbundstrukturen,
die neben Oberflächen von Stahl und/oder verzinktem Stahl und/oder legierungsverzinktem
Stahl auch Oberflächen von Aluminium umfassen, dadurch gekennzeichnet, dass die gereinigten
und entfetteten metallischen Oberflächen mit einer wässrigen Zusammensetzung in Kontakt
gebracht werden enthaltend
- (a) 5-50 g/l Phosphationen,
- (b) 0,3-3 g/l Zink(II)-Ionen,
- (c) insgesamt 1-200 ppm einer oder mehrerer wasserlöslicher Verbindungen von Zirkon
oder Zirkon und Titan bezogen auf das Element Zirkon oder die Elemente Zirkon und
Titan,
- (d) eine Menge an freiem Fluorid von 1-400 ppm gemessen mit einer Fluorid-sensitiven
Elektrode,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Quotient λ entsprechend der Formel (I)

wobei F / mM und Me / mM die um die Einheit der Konzentration in mM reduzierte freie
Fluorid- (F) beziehungsweise reduzierte Zirkon- und/oder Titan-Konzentration (Me)
darstellen, mindestens

aber nicht mehr als

14 beträgt.
[0014] Es hat sich gezeigt, dass um bei dieser Badzusammensetzung eine minimale Beizrate,
die insbesondere durch den Anteil an freien Fluorid-Ionen bestimmt wird, und gleichzeitig
eine selektive Phosphatierung der Stahl- und/oder verzinkten und/oder legierungsverzinkten
Stahloberflächen zu gewährleisten, wobei die Aluminiumoberflächen lediglich eine nicht-kristalline
Zirkon- und/oder Titan-basierte Passivschicht erhalten, die Konzentration der freien
Fluorid-Ionen nicht unabhängig von der Konzentration der Zirkon- und/oder Titanverbindungen
optimiert werden kann.
[0015] Im erfindungsgemäßen Verfahren wurde also ein für die Passivierungseigenschaften
der wässrigen Zusammensetzung charakteristischer Quotient λ, entsprechend der folgenden
Formel (I) identifiziert:

wobei F / mM und Me / mM die um die Einheit der Konzentration in mM (10
-3 mol/l) reduzierte freie Fluorid- (F) beziehungsweise reduzierte Zirkon- und/oder
Titan-Konzentration (Me) darstellen. Für eine wässrige Zusammensetzung, die im zugrunde
liegenden erfindungsgemäßen Verfahren ausschließlich Zirkon als Komponente (c) enthält,
ist der Quotient λ mindestens 4. Für wässrige Zusammensetzungen, die erfindungsgemäß
beide Komponenten (c) enthalten, also Zirkon- und Titan-Verbindungen, ist der Quotient
λ gemäß Formel (I) nicht kleiner sein als

[0016] Werden diese erfindungsgemäß vorgegebenen Mindestwerte für den Quotienten unterschritten,
verschiebt sich die Konversionsschichtbildung auf den Stahl- und/oder verzinkten Stahloberflächen
zugunsten einer Zirkon-basierten oder Zirkon- und Titanbasierten Passivierung und
eine Abscheidung homogener und geschlossener Phosphatschichten ist nicht mehr gewährleistet.
Umgekehrt wird bei zunehmenden λ-Werten, gleichbedeutend mit einer zunehmenden Beizrate,
wiederum die Phosphatierung der Aluminiumoberflächen begünstigt und es können sich
sogenannte "Kristallnester" ausbilden, die in Hinblick auf die nachfolgende Lackgrundierung
unerwünscht sind.
[0017] Erfindungsgemäße Bereiche für den Quotienten λ, für die eine homogene Passivierung
aller Metalloberflächen im Sinne der Erfindung erreicht wird, sowie eine akzeptable
Beizrate eingehalten und damit ein akzeptabler Eintrag von Aluminium-Ionen in die
Badlösung erfolgt, stellen sich wie folgt dar:
[0018] Der Quotient λ ist erfindungsgemäß für wässrige Zusammensetzungen, die als Komponente
(c) ausschließlich wasserlösliche Verbindungen von
- (i) Zirkon enthalten, mindestens 4, bevorzugt mindestens 4,5 und besonders bevorzugt
mindestens 5, aber nicht mehr als 10 und bevorzugt nicht mehr als 8 sein;
- (ii) sowohl Zirkon als auch Titan enthalten, nicht größer als

[0019] Der Anteil an freiem Fluorid in einer solchen wässrigen Zusammensetzung wird dabei
potentiometrisch mit Hilfe einer Fluorid-sensitiven Glaselektrode bestimmt. Eine detaillierte
Darstellung der Meßmethode, der Kalibrierung und der Versuchsdurchführung zur Bestimmung
der freien Fluorid-Konzentration findet sich in der Beschreibung der Ausführungsbeispiele
zur vorliegenden Erfindung.
[0020] Die Verwendung von Zirkonverbindungen liefert bei den unterschiedlichen Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung technisch bessere Ergebnisse als die Verwendung von Titanverbindungen.
Beispielsweise können komplexe Fluorosäuren oder deren Salze eingesetzt werden.
[0021] Die wässrige Zusammensetzung im erfindungsgemäßen Verfahren zur korrosionsschützenden
Konversionsbehandlung kann neben
0,3 bis 3 g/l |
Zn(II) und |
5 bis 40 g/l |
Phosphationen sowie |
1 bis 200 ppm |
einer oder mehrerer wassedöslicher Verbindungen von Zirkon-und/oder Titan bezogen
auf das Element Zirkon- und/oder Titan |
auch mindestens einen der folgenden Beschleuniger enthalten:
0,3 bis 4 g/l |
Chlorationen, |
0,01 bis 0,2 g/l |
Nitritionen, |
0,05 bis 4 g/l |
Nitroguanidin, |
0,05 bis 4 g/l |
N-Methylmorpholin-N-oxid, |
0,2 bis 2 g/l |
m-Nitrobenzolsulfonat-Ionen, |
0,05 bis2 g/l |
m-Nitrobenzoat-Ionen, |
0,05 bis2 g/l |
p-Nitrophenol, |
1 bis 150 mg/l |
Wasserstoffperoxid in freier oder gebundener Form, |
0,1 bis 10 g/l |
Hydroxylamin in freier oder gebundener Form, |
0,1 bis 10 g/l |
reduzierende Zucker. |
[0022] Derartige Beschleuniger sind im Stand der Technik als Komponenten von Phosphatierbädem
geläufig und erfüllen die Aufgabe von "Wasserstofffängern", indem diese den durch
den Säureangriff auf die metallische Oberfläche entstehenden Wasserstoff unmittelbar
oxidieren und dabei selbst reduziert werden. Das Ausbilden einer homogenen kristallinen
Zinkphosphatschicht wird durch den Beschleuniger, der die Entstehung von gasförmigem
Wasserstoff an der Metalloberfläche vermindert, wesentlich erleichtert.
[0023] Korrosionsschutz und Lackhaftung der mit einer wässrigen Zusammensetzung im erfindungsgemäßen
Verfahren erzeugten kristallinen Zinkphosphatschichten werden erfahrungsgemäß verbessert,
wenn zusätzlich eines oder mehrere der folgenden Kationen enthalten ist:
0,001 bis 4 g/l |
Mangan(II), |
0,001 bis 4 g/l |
Nickel(II), |
0,001 bis 4 g/l |
Cobalt(II) |
0,002 bis 0,2 g/l |
Kupfer(II), |
0,2 bis 2,5 g/l |
Magnesium(II), |
0,2 bis 2,5 g/l |
Calcium(II), |
0,01 bis0,5 g/l |
Eisen(II), |
0,2 bis 1,5 g/l |
Lithium(I), |
0,02 bis 0,8 g/l |
Wolfram(VI). |
[0024] Die Zink-Konzentration liegt vorzugsweise im Bereich zwischen etwa 0,3 und etwa 2
g/l und insbesondere zwischen etwa 0,8 und etwa 1,4 g/l. Höhere Zinkgehalte bringen
für die erfindungsgemäße Konversionsbehandlung mit der wässrigen Zusammensetzung keine
signifikanten Vorteile, bewirken aber andererseits einen erhöhten Schlammanfall im
Behandlungsbad. Hohe Zinkgehalte können allerdings in einem arbeitenden Behandlungsbad
dann auftreten, wenn vornehmlich verzinkte Oberflächen phosphatiert werden und so
durch den Beizabtrag zusätzliches Zink in das Behandlungsbad gelangt. Wässrige Zusammensetzungen
zur Konversionsbehandlung, die neben Zink-Ionen sowohl Mangan als auch Nickel-Ionen
enthalten, sind als Trikation-Phosphatierlösungen dem Fachmann auf dem Gebiet der
Phosphatierung bekannt und auch im Rahmen der vorliegenden Erfindung gut geeignet.
Auch ein wie bei der Phosphatierung üblicher Anteil von bis zu 3 g/l Nitrat erleichtert
die Bildung einer kristallinen homogenen und geschlossenen Phosphatschicht auf den
Stahl-, verzinkten und legierungsverzinkten Stahloberflächen.
[0025] Zusätzlich können Hexafluorosilikat-Anionen der wässrigen Zusammensetzung zur erfindungsgemäßen
korrosionsschützenden Konversionsbehandlung hinzugegeben werden, da diese die in die
Badlösung eingetragenen dreiwertigen Aluminium-Kationen zu komplexieren vermögen,
so dass die Phosphatierung optimiert und die sogenannte "Stippenbildung", Unter Stippenbildung
eine punktuell auf der Oberfläche auftretende erhöhte Beizrate verbunden mit der Abscheidung
von amorphem, weißem Zinkphosphat, auf verzinktem Substraten verhindert wird.
[0026] Ein weiterer für die erfindungsgemäße Konversionsbehandlung wichtiger Parameter der
wässrigen Zusammensetzung ist deren Gehalt an freier Säure und die Gesamtsäure. Freie
Säure und Gesamtsäure stellen einen wichtigen Regelungsparameter für Phosphatierbäder
dar, da sie ein Maß für den Beizangriff der Säure und die Pufferkapazität der Behandlungslösung
darstellen und einen entsprechend großen Einfluss auf das erreichbare Schichtgewicht
haben. Für die zugrunde liegende Erfindung besitzt die wässrige Behandlungslösung
vorzugsweise einen freien Säuregehalt, jeweils gestaffelt entsprechend einer steigenden
Präferenz, von mindestens 0; 0,2; 0,5; 0,8; 1 Punkten aber nicht mehr als 3; 2,5;
2; 1,5 Punkten. Dabei soll ein Gesamtsäuregehalt der Behandlungslösung, jeweils gestaffelt
entsprechend einer steigenden Präferenz, von mindestens 20; 21; 22 Punkten jedoch
nicht mehr als 26; 25; 24 Punkten vorliegen. Der Begriff der freien Säure ist dem
Fachmann auf dem Gebiet der Phosphatierung geläufig. Die für diese Erfindung spezifische
Bestimmungsmethode zur Feststellung des freien Säure- bzw. des Gesamtsäuregehaltes
wird im Beispielteil angegeben. Der pH-Wert der wässrigen Behandlungslösung ist dabei
mit jeweils steigender Präferenz vorzugsweise nicht kleiner als 2,2; 2,4; 2,6; 2,8
jedoch auch nicht größer als 3,6; 3,5; 3,4; 3,3; 3,2.
[0027] Die Anwendung der wässrigen Zusammensetzung zur erfindungsgemäßen Konversionsbehandlung
von aus metallischen Werkstoffen zusammengefügten Verbundstrukturen, die zumindest
teilweise auch Aluminiumoberflächen aufweisen, erfolgt nach Reinigung und Entfettung
der Oberflächen durch in Kontakt bringen der Oberflächen mit der erfindungsgemäßen
wässrigen Zusammensetzung, z.B. im Spritz- oder Tauchverfahren, bei Badtemperaturen
im Bereich von 20-65°C für ein auf die Konvektion in der Badanlage abgestimmtes und
für die Zusammensetzung der zu behandelnden Verbundstruktur typisches Zeitintervall.
Unmittelbar nach einem solchen Tauchverfahren schließt sich üblicherweise ein Spülvorgang
mit Stadtwasser oder vollentsalztem Wasser an, wobei nach Aufarbeitung des mit Komponenten
der Behandlungslösung angereicherten Spülwassers eine teilweise Rückführung von Spülwasserkomponenten
in die Badlösung vorgenommen werden kann. Mit oder ohne diesen Spülschritt können
die derart behandelten metallischen Oberflächen der Verbundstruktur in einem weiteren
Schritt mit einer Grundlackierung versehen werden, vorzugsweise mit einem organischen
Elektrotauchlack.
[0028] Alternativ zu diesem Ein-Schritt Verfahren zur Konversionsbehandlung von metallischen
Werkstoffoberflächen in Verbundstruktur mit der Behandlungslösung gemäß dem erfindungsgemäßen
Verfahren, kann in einem weiteren Schritt mit oder ohne dazwischenliegendem Spülvorgang
eine Nachpassivierung der phosphatierten und/oder passivierten Metalloberflächen mit
einer wässrigen Zusammensetzung erfolgen, die zumindest 200 bis 1500 ppm Fluorokomplexe
von Zirkon und/oder Titan bezogen auf die Elemente Zirkon und/oder Titan und gegebenenfalls
10 bis 100 ppm Kupfer(II)-Ionen enthält. Der pH-Wert einer solchen Nachpassivierungslösung
liegt im Bereich von 3,5 bis 5,5.
[0029] Eine entsprechend des erfindungsgemäßen Verfahrens konversionsbehandelte Verbundstruktur
zusammengefügt unter anderem aus Stahl- und/oder verzinktem und/oder legierungsverzinktem
Stahlbauteilen sowie Aluminiumbauteilen weist auf ihren metallischen Oberflächen,
auf denen eine kristalline Zinkphosphatschicht ausgebildet wurde, Schichtgewichte
der Phosphatierung von 0,5 bis 4,5 g/m
2 auf.
[0030] Die metallischen Oberflächen, die mit der wässrigen Zusammensetzung gemäß dem erfindungsgemäßen
Verfahren zur Ausbildung einer Konversionsschicht behandelt werden können, sind vorzugsweise
Stahl, verzinkter Stahl und legierungsverzinkter Stahl sowie Aluminium und Legierungen
von Aluminium mit einem Legierungsanteil von weniger als 50 Atom-%, wobei als weitere
Legierungsbestandteile Silizium, Magnesium, Kupfer, Mangan, Zink, Chrom, Titan und
Nickel in Frage kommen. Die metallische Oberfläche kann aus einer beliebigen Kombination
der genannten Werkstoffe in Verbundstruktur zusammengefügt sein.
[0031] Die vorliegende Erfindung betrifft in einem weiteren Aspekt eine wässrige Zusammensetzung
zur korrosionsschützenden Konversionsbehandlung von metallischen Oberflächen, welche
Oberflächen von Stahl oder verzinktem Stahl oder legierungsverzinktem Stahl oder Aluminium
sowie sämtliche Kombinationen aus diesen umfassen, die
- (a) 5-50 g/l Phosphationen,
- (b) 0,3-3 g/l Zink(II)-Ionen,
- (c) insgesamt 1-200 ppm ausgewählt aus wasserlöslichen Verbindungen von Zirkon und
Titan bezogen auf die Elemente Zirkon und Titan, wobei ausschließlich eine oder mehrere
wasserlösliche Verbindungen von Zirkon enthalten sind,
- (d) eine Menge an freiem Fluorid von 1-400 ppm gemessen mit einer Fluorid-sensitiven
Elektrode enthält,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Quotient λ entsprechend der Formel (I)

wobei F / mM und Me / mM die um die Einheit der Konzentration in mM reduzierte freie
Fluorid- (F) beziehungsweise reduzierte Zirkon-Konzentration (Me) darstellen, mindestens
4, aber nicht mehr als 10 beträgt.
[0032] Die zuvor genannten bevorzugten Ausführungsformen bezüglich der wässrigen Zusammensetzung
des erfindungsgemäßen Verfahrens gelten auch für diese erfindungsgemäße Zusammensetzung.
[0033] Die entsprechend der zugrunde liegenden Erfindung konversionsbehandelten metallischen
Werkstoffe, Bauteile und Verbundstrukturen finden bei der automobilen Fertigung im
Karosseriebau, im Schiffsbau, im Baugewerbe sowie für die Herstellung von Weißer Ware
Verwendung.
Beispiele
[0034] Die wässrigen Zusammensetzungen entsprechend dem erfindungsgemäßen Verfahren zur
Konversionsbehandlung metallischer Oberflächen wurde an Probeblechen aus kaltgewalztem
Stahl (CRS ST1405, Fa. Sidca), schmelztauchverzinktem Stahl (HDG, Fa. Thyssen) und
Aluminium (AC120) überprüft.
[0035] In Tabelle 1 ist die Verfahrensabfolge für die erfindungsgemäße Behandlung der Probebleche,
wie sie prinzipiell auch in der automobilen Karosserieferügung üblich ist, wiedergegeben.
Zur Vorbehandlung werden die Bleche alkalisch gereinigt und entfettet und nach einem
Spülvorgang mit einer Titanphosphat-haltigen Aktivierlösung für die erfindungsgemäße
Konversionsbehandlung vorbereitet. Hierfür wurden handelsübliche Produkte der Anmelderin
verwendet: Ridoline
® 1569 A, Ridosol
® 1270, Fixodine
® 50 CF.
[0036] Die Punktzahl der freien Säure wird bestimmt, indem man 10 ml Badprobe auf 50 ml
verdünnt und mit 0,1 N Natronlauge bis zu einem pH-Wert von 3,6 titriert. Der Verbrauch
an ml Natronlauge gibt die Punktzahl an. Entsprechend wird der Gehalt an Gesamtsäure
bestimmt, indem man bis zu einem pH-Wert von 8,5 titriert.
[0037] Der Gehalt an freiem Fluorid in der wässrigen Zusammensetzung zur Konversionsbehandlung
wird mit Hilfe einer potentiometrischen Messkette (inoLab pH/IonLevel 3, Fa. WTW)
erfasst. Die Messkette enthäft eine Fluorid-sensitive Glaselektrode (F501, Fa. WTW)
und eine Referenzelektrode (R503, Fa. WTW). Zur Zwei-Punkt-Kalibrierung werden beide
Elektrode zusammen nacheinander in Kalibrierlösungen mit einem Gehalt von 100 ppm
und 1000 ppm, hergestellt aus dem Titrisol
® Fluorid-Standard der Fa. Merck ohne Pufferzusatz, eingetaucht. Die resultierenden
Messwerte werden mit dem jeweiligen FluoridGehalt "100" bzw. "1000" korreliert und
in das Messgerät eingelesen. Die Steilheit der Glaselektrode wird sodann in mV pro
Dekade des Gehaltes an Fluorid-Ionen in ppm am Messgerät angezeigt und liegt typischerweise
zwischen -55 und -60 mV. Der Fluoridgehalt in ppm kann sodann direkt durch Eintauchen
der beiden Elektroden in die abgekühlte Badlösung zur Konversionsbehandlung bestimmt
werden.
Tabelle 1: Verfahrensgang zur Konversionsbehandlung von Aluminium (AC 120), CRS ST1405
(Sidca) und HDG (Thyssen)
Verfahrensschritte |
1. alkalische Reinigung |
2. Spülvorgang |
3. Aktivieren |
4. Phosphatieren |
5. Spülvorgang |
6. Trocknen |
Ansatz |
|
|
|
Zn: |
|
|
|
|
|
Mn: |
|
|
|
|
|
Ni: |
|
|
4,0 % Ridoline 1569 A |
Vollentsalztes Wasser * |
0,08 % Fixodine 50 CF in vollentsalztem Wasser |
Zr: |
Vollentsalztes Wasser * |
Drucklufttrocknen anschließend Trockenschrank* |
0,2 % Ridosol 1270 |
PO4: |
|
(κ<1 µScm-1) |
NO3: |
(κ<1 µScm-1) |
|
|
|
SiF6: |
|
|
|
|
|
F-frei: |
|
|
|
|
|
NO2: |
|
|
pH-Wert |
10,8 |
|
|
FS (pH 3,6): |
|
|
|
|
GS (pH 8,5): |
|
|
Temperatur |
58 °C |
ca. 20 °C |
ca. 20 °C |
51 °C |
ca. 20 °C |
* 50 °C |
Behandlungsdauer |
4 Minuten |
1 min |
45 Sekunden |
3 Minuten |
1 min |
* 60 min |
FS (pH 3,6) / GS (pH8,5): |
Freie Säure / Gesamtsäure angegeben in Säurepunkten entsprechend dem Verbrauch von
0,1 N Natronlauge in ml bis zum Erreichen eines pH-Wertes von 3,6 (FS) bzw. 8,5 (GS)
bei einem entnommenen Badvolumen von 10ml und 1:5 verdünnt |
*Im technischen Prozess wird für den Spülvorgang zwar ebenfalls vollentsalztes Wasser
eingespeist, dieses jedoch partiell im Kreislauf geführt und dazu ständig aufbereitet.
Eine Anreicherung von Salzen wird dabei in gewissem Maße toleriert, so dass verfahrenstechnisch
bedingt höhere spezifische |
|
Leitfähigkeitswerte als 1 µScm-1 des Spülwassers üblich sind. |
[0038] In Tabelle 2 sind die Beizraten für das Substrat Aluminium in Abhängigkeit von der
Konzentration an freiem Fluorid und Zirkon für eine Verfahrensabfolge gemäß Tabelle
1 dokumentiert. Die Beizrate steigt dabei erwartungsgemäß mit jeder Erhöhung der Fluoridkonzentration.
Überraschenderweise wird die Beizrate auf Aluminium durch die Zugabe von 50 ppm deutlich
reduziert und im Falle einer Konzentration an freiem Fluorid von 30 und 55 ppm ist
die Beizrate gegenüber einer wässrigen Zusammensetzung zur Konversionsbehandlung,
die kein Zirkon enthält, um 50% vermindert.

[0039] Gleichzeitig, wie aus der Tabelle 3 ersichtlich, kann durch sukzessive Erhöhung der
Zirkon-Konzentration die Konversion der Aluminiumoberfläche von einer reinen Phosphatierung
zugunsten einer Zirkon-basierten Passivierung verändert werden. Bei einer Konzentration
von 55 ppm an freiem Fluorid genügen bereits 10 ppm Zirkon um das Ausbilden einer
kristallinen Zinkphosphatschicht auf der Aluminiumoberfläche, die die Oberfläche allerdings
weder homogen noch geschlossen bedeckt, nahezu vollständig zu unterdrücken. Weiterhin
kann der Tabelle 3 entnommen werden, dass homogene und geschlossene Zinkphosphatschichten
auf Aluminium erst bei freien Fluorid-Gehalten von ungefähr 100 ppm und in völlig
Zirkon-freien Behandlungslösungen ausgebildet werden, wobei eine hohe Beizrate des
Aluminiumsubstrates (Tabelle 2) in Kauf genommen werden muss.

Entsprechende Untersuchungen zur erfindungsgemäßen Konversionsbehandlung auf kaltgewalztem
Stahl (Tabelle 4) zeigen, dass bei freien Fluorid-Gehalten oberhalb von 55 ppm Zirkon-Gehalte
von bis zu 50 ppm sich nicht nachteilig auf die Zinkphosphatierung auswirken. Umgekehrt
ist anhand der Schichtgewichte und einer optischen Beurteilung der Schichtqualität
erkennbar, dass bei niedrigen Fluorid-Konzentrationen der Prozess der Phosphatierung
zurückgedrängt wird und eine Zirkon-basierte Passivierungsschicht auf der Stahloberfläche
entsteht. Überraschenderweise zeigt sich, dass dies insbesondere dann der Fall ist,
wenn der Quotient λ einen Wert von 4 unterschreitet.

[0040] Analoge Resultate ergeben sich für eine Konversionsbehandlung von schmelztauchverzinkten
Stahloberflächen (Tabelle 5). Auch hier wird die Zinkphosphatierung durch die Erhöhung
der Zirkon-Konzentration bei konstantem Gehalt an freiem Fluorid durch eine Zirkon-basierte
Passivierung sukzessive ersetzt, wobei auch auf diesem Substrat der kritische Badparameter
für diesen Wechsel in der Art der Passivierung durch einen λ-wert von unter 4 gekennzeichnet
ist. Überhöhte Schichtgewichte der Zinkphosphatschicht von > 4,5 g/m
2 deuten auf eine geringe Barrierewirkung der Phosphatschicht kennzeichnen dabei den
Übergang von einer Zinkphosphatierung mit gewünschter Kristallinität zu einer reinen
Zrbasierten Passivierung bei sinkendem λ-Wert.

[0041] Die Tatsache, dass durch Zugabe von Zirkonium-Verbindungen eine Phosphatierung von
Aluminiumoberflächen unterbleibt kann auch mittels elektronenmikroskopischer Aufnahmen
der Aluminiumoberfläche nach erfolgter Konversionsbehandlung nach Art der vorliegenden
Erfindung (gemäß Tabelle 1) nachgewiesen werden. So zeigt Tabelle 6 für einen konstanten
Gehalt an freiem Fluorid wie sich die Morphologie der Aluminiumoberfläche mit zunehmender
Konzentration an Zirkon verändert. Ohne Zirkon in der Badlösung ist die Ausbildung
von plättchenförmigen Phosphatkristallen mit hohem Aspektverhältnis erkennbar, wobei
keine geschlossene kristalline Phosphatsschicht vorliegt. Eine derartige Beschichtung
als Endprodukt einer Ein-Schritt-Konversionsbehandlung ist für einen hinreichenden
Korrosionsschutz völlig ungeeignet und ein analog behandeltes Bauteil müsste einer
Nachpassivierung unterzogen werden. Die Zugabe von 10 ppm Zirkon führt jedoch bereits
dazu, dass die Phosphatierung zurückgedrängt wird. Auf der Oberfläche sind keine Phosphatkristalle
oder vereinzelte "Kristallnester" erkennbar, so dass bei hinreichender Passivierung
durch das Ausbilden einer amorphen Zirkon-basierten Konversionsschicht die der Erfindung
zugrunde liegende Aufgabe bereits in vollem Umfang gelöst wird. Dies jedoch nur unter
der Voraussetzung, dass Bedingungen vorliegen unter denen gleichzeitig eine Phosphatierung
von Stahl- und/oder verzinkten Stahloberflächen erfolgen kann.

[0042] Der Einfluss einer systematischen Variation der Zirkon- und/oder der Titankonzentration
mit der freien Fluoridkonzentration in der wässrigen Behandlungslösung auf die Konversionsschichtbildung
für die verschiedenen Substrate Aluminium (AC 120), CRS ST1405 (Sidca-Stahl) und HDG
(Thyssen) ist im folgenden dargelegt.
[0043] Für die Konversionsbehandlung wird in zur Tabelle 1 identischen Verfahrensschritten,
das jeweilige Blech gereinigt, gespült, aktiviert und anschließend mit wässrigen Behandlungslösungen
entsprechend der Tabelle 1 in Kontakt gebracht, die allerdings entweder
- a) 0-70 ppm Zirkon in Form von H2ZrF6 oder
- b) 0-70 ppm Titan in Form von K2TiF6 oder
- c) jeweils 0-30 ppm Zirkon und Titan in Form von H2ZrF6 bzw. K2TiF6 enthält.
[0044] Die Tabellen 8 bis 10 enthalten in Abhängigkeit von dem Quotienten λ der jeweils
eingesetzten Behandlungslösungen a) bis c) eine optische Beurteilung der Phosphatierung
auf kaltgewalztem Stahl, da insbesondere auf diesem Substrat die Ausbildung einer
geschlossenen und homogenen Zinkphosphatschicht kritisch ist. Bei der optischen Beurteilung
wird das Probenblech in ein Linienraster derart unterteilt, dass eine optische Einzelbewertung
von ca. 1 cm
2 großen quadratischen Feldern vorgenommen wird. Der Mittelwert aus den über alle Einzelfelder
aufsummierten Bedeckungsgraden ergibt dann halbquantitativ die Gesamtbedeckung des
jeweiligen Bleches mit der Phosphatschicht in Prozent der untersuchten Blechfläche,
wobei diese aus mindestens 64 Einzelfeldern besteht. Beschichtete und unbeschichtete
Bereiche sind dabei für den Fachmann aufgrund ihrer unterschiedlichen Reflektivität
und/oder Farbgebung unterscheidbar. Phosphatierte Bereiche erscheinen auf allen metallischen
Substraten mattgrau, während unbeschichtete Bereiche metallisch glänzen und passivierte
Bereiche bläulich bis violett schimmernd erscheinen.
Tabelle 8: |
Schichtgewichte und optische Beurteilung der Phosphatschicht auf CRS ST1405 (Sidca-Stahl)
nach Konversionsbehandlung gemäß Beispiel 2a |
|
|
|
|
|
|
Nr. |
Zr in ppm |
freies Fluorid# in ppm |
λ-Wert |
Optische Beurteilung* |
SG in g/m2 |
1 |
0 |
23 |
- |
V: 10 / R: 10 |
3,6 |
2 |
5 |
23 |
5,1 |
V: 10/ R: 10 |
3,3 |
3 |
10 |
22 |
3,5 |
V:1 / R: 1 |
--- |
4 |
6 |
22 |
4,5 |
V: 10 / R: 10 |
3,7 |
5 |
10 |
22 |
3,5 |
V:0 / R: 0 |
--- |
6 |
10 |
30 |
4,7 |
V: 10 / R: 9 |
3,7 |
7 |
10 |
45 |
7,1 |
V: 10 / R: 10 |
3,4 |
8 |
15 |
45 |
5,8 |
V: 10 / R: 10 |
3,6 |
9 |
30 |
43 |
3,9 |
V: 1 / R: 1 |
--- |
10 |
30 |
76 |
6,9 |
V: 10 / R: 10 |
3,2 |
11 |
50 |
75 |
5,3 |
V: 10 / R: 10 |
2,8 |
12 |
70 |
77 |
4,6 |
V: 10 / R: 9 |
2,9 |
13 |
70 |
90 |
5,4 |
V: 10 / R: 10 |
3,1 |
# |
gemessen mit einer Fluorid-sensitiven Glaselektrode in der abgekühlten Badlösung |
* |
optische Beurteilung in einer Skala von 0 bis 10 |
|
10 entspricht einer zu 100% geschlossenen kristallinen Phosphatschicht |
|
1 entspricht einer zu 10% geschlossenen kristallinen Phosphatschicht |
|
0 entspricht einer reinen Passivschicht / keine Phosphatierung erfolgt |
V/R |
: Vorderseite / Rückseite; als Vorderseite ist die dem Rührer zugewandte Seite des
Blechs mit hoher Badbewegung bezeichnet |
SG: |
Schichtgewicht in g/m2 bestimmt durch Differenzwägung nach dem Ablösen der Konversionsschicht in wässriger
5 Gew.-% CrO3 bei 70°C für 15 min |
λ-Wert:

|
Tabelle 9: |
Schichtgewichte und optische Beurteilung der Phosphatschicht auf CRS ST1405 (Sidca-Stahl)
nach Konversionsbehandlung gemäß Beispiel 2b |
|
|
|
|
|
|
Nr. |
Ti in ppm |
freies Fluorid# in ppm |
λ-Wert |
Optische Beurteilung* |
SG in g/m2 |
1 |
0 |
25 |
- |
V: 10 / R: 10 |
4,1 |
2 |
3 |
24 |
5,0 |
V: 9 / R: 8 |
- |
3 |
3 |
28 |
5,8 |
V: 10 / R: 9 |
4,9 |
4 |
4 |
30 |
5,4 |
V: 10 / R: 9 |
4,7 |
5 |
4 |
42 |
7,6 |
V: 10 / R: 10 |
4,1 |
6 |
6 |
43 |
6,3 |
V:10 / R: 8 |
4,6 |
7 |
6 |
74 |
10,9 |
V: 10 / R: 10 |
3,9 |
8 |
12 |
74 |
7,7 |
V: 10 / R: 10 |
4,0 |
9 |
14 |
100 |
9,6 |
V: 10 / R: 10 |
4,2 |
10 |
20 |
100 |
8,0 |
V: 10 / R: 10 |
3,8 |
11 |
30 |
102 |
6,7 |
V: 9 / R:9 |
- |
12 |
30 |
138 |
9,1 |
V: 10 / R: 10 |
3,7 |
13 |
60 |
138 |
6,4 |
V: 10 / R: 9 |
4,1 |
14 |
70 |
138 |
5,9 |
V: 9 / R:9 |
4,2 |
# |
gemessen mit einer Fluorid-sensitiven Glaselektrode in der abgekühlten Badlösung |
* |
optische Beurteilung in einer Skala von 0 bis 10 |
|
10 entspricht einer zu 100% geschlossenen kristallinen Phosphatschicht |
|
1 entspricht einer zu 10% geschlossenen kristallinen Phosphatschicht |
|
0 entspricht einer reinen Passivschicht / keine Phosphatierung erfolgt |
V / R: |
Vorderseite / Rückseite; als Vorderseite ist die dem Rührer zugewandte Seite des Blechs
mit hoher Badbewegung bezeichnet |
SG: |
Schichtgewicht in g/m2 bestimmt durch Differenzwägung nach dem Ablösen der Konversionsschicht in wässriger
5 Gew.-% CrO3 bei 70°C für 15 min |
λ-Wert:

|
Tabelle 10: |
Schichtgewichte und optische Beurteilung der Phosphatschicht auf CRS ST1405 (Sidca-Stahl)
nach Konversionsbehandlung gemäß Beispiel 2c |
|
|
|
|
|
|
|
Nr |
Zr in ppm |
Ti in ppm |
freies Fluorid# in ppm |
λ-Wert |
Optische Beurteilung |
SG in g/m2 |
1 |
0 |
0 |
20 |
- |
V: 10 / R: 10 |
3,7 |
2 |
4 |
4 |
20 |
2,9 |
V: 0 / R: 0 |
- |
3 |
4 |
4 |
30 |
4,4 |
V: 9 / R: 9 |
4,5 |
4 |
4 |
4 |
38 |
5, 5 |
V: 10 / R: 10 |
4,1 |
5 |
8 |
8 |
40 |
4,1 |
V: 0 / R: 0 |
- |
6 |
8 |
8 |
78 |
8,0 |
V: 10 / R: 10 |
4,0 |
7 |
12 |
12 |
78 |
6,5 |
V: 10 / R: 10 |
3,8 |
8 |
30 |
30 |
71 |
3,8 |
V: 0 / R: 0 |
- |
9 |
30 |
30 |
95 |
5,0 |
V: 10 / R: 10 |
4,0 |
10 |
30 |
30 |
114 |
6,0 |
V: 10 / R: 10 |
3,9 |
# |
gemessen mit einer Fluorid-sensitiven Glaselektrode in der abgekühlten Badlösung |
* |
optische Beurteilung in einer Skala von 0 bis 10 |
|
10 entspricht einer zu 100% geschlossenen kristallinen Phosphatschicht |
|
1 entspricht einer zu 10% geschlossenen kristallinen Phosphatschicht |
|
0 entspricht einer reinen Passivschicht / keine Phosphatierung erfolgt |
V / R: |
Vorderseite / Rückseite; als Vorderseite ist die dem Rührer zugewandte Seite des Blechs
mit hoher Badbewegung bezeichnet |
SG: |
Schichtgewicht in g/m2 bestimmt durch Differenzwägung nach dem Ablösen der Konversionsschicht in wässriger
5 Gew.-% CrO3 bei 70°C für 15 min |
λ-Wert:

|
1. Verfahren zur korrosionsschützenden Konversionsbehandlung von aus metallischen Werkstoffen
zusammengefügten Verbundstrukturen, die neben Oberflächen von Stahl und/oder verzinktem
Stahl und/oder legierungsverzinktem Stahl auch Oberflächen von Aluminium umfassen,
dadurch gekennzeichnet, dass die gereinigten und entfetteten metallischen Oberflächen mit einer wässrigen Zusammensetzung
in Kontakt gebracht werden enthaltend
(a) 5-50 g/l Phosphationen,
(b) 0,3-3 g/l Zink(II)-Ionen,
(c)insgesamt 1-200 ppm einer oder mehrerer wasserlöslicher Verbindungen von Zirkon
oder Zirkon und Titan bezogen auf das Element Zirkon oder die Elemente Zirkon und
Titan,
(d) eine Menge an freiem Fluorid von 1-400 ppm gemessen mit einer Fluorid-sensitiven
Elektrode,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Quotient λ entsprechend der Formel (I)

wobei F / mM und Me / mM die um die Einheit der Konzentration in mM reduzierte freie
Fluorid- (F) beziehungsweise reduzierte Zirkon- und/oder Titan-Konzentration (Me)
darstellen, mindestens

aber nicht mehr als

beträgt.
2. Verfahren gemäß gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Quotient λ entsprechend der Formel (I) für wässrige Zusammensetzungen, die als
Komponente (c) ausschließlich wasserlösliche Verbindungen von Zirkon enthalten, mindestens
4,5, bevorzugt mindestens 5, aber nicht mehr als 8 ist.
3. Verfahren gemäß einem der Ansprüche 1 bis 2,
dadurch gekennzeichnet, dass die wässrige Zusammensetzung zusätzlich mindestens eine der folgenden Mengen nachstehend
genannter Beschleuniger enthält:
0,3 bis 4 g/l |
Chlorationen, |
0,01 bis 0,2 g/l |
Nitritionen, |
0,05 bis 4 g/l |
Nitroguanidin, |
0,05 bis 4 g/l |
N-Methylmorpholin-N-oxid, |
0,2 bis 2 g/l |
m-Nitrobenzolsulfonat-Ionen, |
0,05 bis2 g/l |
m-Nitrobenzoat-Ionen, |
0,05 bis2 g/l |
p-Nitrophenol, |
1 bis 150 mg/l |
Wasserstoffperoxid in freier oder gebundener Form, |
0,1 bis 10 g/l |
Hydroxylamin in freier oder gebundener Form, |
0,1 bis 10 g/l |
eines reduzierenden Zuckers. |
4. Verfahren gemäß einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, dass die wässrige Zusammensetzung zusätzlich eine oder mehrere der nachstehend genannten
Kationen-Mengen enthält:
0,001 bis 4 g/l |
Mangan(II) |
0,001 bis 4 g/l |
Nickel(II) |
0,001 bis 4 g/l |
Cobalt(II) |
0,002 bis 0,2 g/l |
Kupfer(II) |
0,2 bis 2,5 g/l |
Magnesium(II) |
0,2 bis 2,5 g/l |
Kalzium(II) |
0,01 bis 0,5 g/l |
Eisen(II) |
0,2 bis 1,5 g/l |
Lithium(I) |
0,02 bis 0,8 g/l |
Wolfram(VI). |
5. Verfahren gemäß einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die wässrige Zusammensetzung einen freien Säuregehalt von 0 Punkten, bevorzugt mindestens
0,5 Punkten, besonders bevorzugt mindestens 1 Punkt, aber nicht mehr als 3 Punkten,
bevorzugt nicht mehr als 2 Punkten und besonders bevorzugt nicht mehr als 1,5 Punkten
aufweist, wobei der Gesamtsäuregehalt mindestens 20 Punkte, bevorzugt mindestens 22
Punkte, aber nicht mehr als 26 Punkte, bevorzugt nicht mehr als 24 Punkte beträgt.
6. Verfahren gemäß einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die wässrige Zusammensetzung einen pH-Wert von nicht kleiner als 2,2, bevorzugt nicht
kleiner als 2,4, und besonders bevorzugt nicht kleiner als 2,6, aber nicht größer
als 3,8, bevorzugt nicht größer als 3,6 und besonders bevorzugt nicht größer als 3,2
aufweist, wobei eine Temperatur im Bereich von 20 bis 65 °C eingehalten wird.
7. Verfahren gemäß einem oder mehreren der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die derart behandelten metallischen Oberflächen, wobei eine flächendeckende kristalline
Phosphatschicht mit einer Schichtauflage von 0,5-4,5 g/m2 auf den Stahl-, verzinkten Stahl- und legierungsverzinkten Stahloberflächen und eine
nicht-kristalline Konversionsschicht auf den Aluminiumoberflächen vorliegt, in einem
weiteren Verfahrensschritt mit oder ohne dazwischenliegendem Wasserspülgang mit einem
Elektrotauchlack beschichtet werden.
8. Verfahren gemäß einem oder mehreren der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass nach dem in Kontakt bringen der metallischen Oberflächen mit der wässrigen Zusammensetzung
eine passivierende Nachspülung unterbleibt.
9. Verfahren gemäß einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass nach dem in Kontakt bringen der metallischen Oberflächen mit der wässrigen Zusammensetzung
eine passivierende Nachspülung mit oder ohne dazwischenliegendem Wasserspülgang erfolgt.
10. Verfahren gemäß Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die passivierende Nachspülung einen pH-Wert im Bereich von 3,5 bis 5,5 aufweist und
diese insgesamt 200 bis 1500 ppm Fluorokomplexe von Zirkon und/oder Titan bezogen
auf die Elemente Zirkon und/oder Titan und gegebenenfalls 10 bis 100 ppm Kupfer(II)-Ionen
enthält.
11. Ein metallisches Bauteil enthaltend Stahl- und/oder verzinkte und/oder legierungsverzinkte
Stahloberflächen und mindestens eine Aluminiumoberfläche, wobei sofern vorhanden sowohl
die Stahl- als auch die verzinkten und legierungsverzinkten Stahloberflächen mit einer
flächendeckenden kristallinen Phosphatschicht mit einem Schichtgewicht von 0,5 bis
4,5 g/m2 überzogen sind, während auf der Aluminiumoberfläche eine nicht-kristalline Konversionsschicht
ausgebildet ist, dadurch gekennzeichnet, dass das metallische Bauteil gemäß einem der Ansprüche 1 bis 10 vorbehandelt wurde.
12. Verwendung eines metallischen Bauteils gemäß Anspruch 11 im Karosseriebau bei der
automobilen Fertigung, im Schiffsbau, im Baugewerbe sowie für die Herstellung von
Weißer Ware.
13. Wässrige Zusammensetzung zur korrosionsschützenden Konversionsbehandlung von metallischen
Oberflächen, welche Oberflächen von Stahl oder verzinktem Stahl oder legierungsverzinktem
Stahl oder Aluminium sowie sämtliche Kombinationen aus diesen umfassen, die
(a) 5-50 g/l Phosphationen,
(b) 0,3-3 g/l Zink(II)-Ionen,
(c)insgesamt 1-200 ppm ausgewählt aus wasserlöslichen Verbindungen von Zirkon und
Titan bezogen auf die Elemente Zirkon und Titan, wobei ausschließlich eine oder mehrere
wasserlösliche Verbindungen von Zirkon enthalten sind,
(d) eine Menge an freiem Fluorid von 1-400 ppm gemessen mit einer Fluorid-sensitiven
Elektrode enthält,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Quotient λ entsprechend der Formel (I)

wobei F / mM und Me / mM die um die Einheit der Konzentration in mM reduzierte freie
Fluorid- (F) beziehungsweise reduzierte Zirkon-Konzentration (Me) darstellen, mindestens
4, aber nicht mehr als 10 beträgt.
1. A method for the anticorrosion conversion treatment of composite structures assembled
from metallic materials which, in addition to surfaces of steel and/or galvanised
steel and/or alloy-gaivanised steel, also comprise surfaces of aluminium,
characterised in that the cleaned and degreased metallic surfaces are brought into contact with an aqueous
composition containing
(a) 5-50 g/l phosphate ions,
(b) 0.3-3 g/l zinc(II) ions,
(c) in tonal 1-200 ppm of one or more water-soluble compounds of zirconium or zirconium
and titanium relative to the element zirconium or the elements zirconium and titanium,
(d) a quantity of free fluoride of 1-400 ppm measured with a fluoride-sensitive electrode,
characterised in that
the quotient A corresponding to the formula (I)

wherein F/mM and Me/mM respectively denote the free fluoride (F) concentration and
zirconium and/or titanium concentration (Me), in each case reduced by the unit of
concentration in mM, amounts to at least

but no more than
2. A method according to clam 1, characterised in that the quotient λ corresponding to the formula (I) for aqueous compositions which as
component (c) solely contain water-soluble compounds of zirconium, is at lease 4.5,
preferably at lease 5, but no more than 8.
3. A method according to either one of claims 1 to 2,
characterised in that the aqueous composition additionally contains at least one of the following quantities
of the accelerators stated below:
0.3 to 4 g/l |
chlorate ions, |
0.01 to 0.2 g/l |
nitrite ions, |
0.05 to 4 g/l |
nitroguanidine, |
0.05 to 4 g/l |
N-methylmorpholine N-oxide, |
0.2 to 2 g/l |
m-nitrobenzenesulfonate ions, |
0.05 to 2 g/l |
m-nitrobenzoate ions, |
0.05 to 2 g/l |
p-nitrophenol, |
1 to 50 mg/l |
hydrogen peroxide in free or bound form |
0.1 to 10 g/l |
hydroxylamine in free or bound form, |
0.1 to 10 g/l |
of a reducing sugar. |
4. A method according to any one of claims 1 to 3,
characterised in that the aqueous composition additionally contains one or more of the quantities of cations
stated below:
0.001 to 4 g/l |
manganese(II) |
0.001 to 4 g/l |
nickel(II) |
0.001 to 4 g/l |
cobalt(II) |
0.002 to 0.2 g/l |
copper(II) |
0.2 to 2.5 g/l |
magnesium(II) |
0.2 to 2.5 g/l |
calcium(II) |
0.01 to 0.5 g/l |
iron(II) |
0.2 to 1.5 g/l |
lithium(I) |
0.02 to 0.8 g/l |
tungsten(VI). |
5. A method according to any one of claims 1 to 4, characterised in that the aqueous composition exhibits a free acid content of 0 points, preferably at lease
0.5 points, particularly preferably at least 1 point, but no more than 3 points, preferably
no more than 2 points and particularly preferably no more than 1.5 points, wherein
the total acid content amounts to at least 20 points, preferably at least 22 points,
but no more than 26 points and preferably no more than 24 points.
6. A method according to any one of claims 1 to 5, characterised in that the aqueous composition exhibits a pH value of no less than 2.2, preferably no less
than 2.4, and particularly preferably no less than 2.6, but no greater than 3.8, preferably
no greater than 3.6 and particularly preferably no greater than 3.2, wherein a temperature
in the range from 20 to 65°C is maintained.
7. A method according to one or more of the preceding claims, characterised in that the metallic surfaces treated in this manner, wherein an uninterrupted crystalline
phosphate layer with an elemental leading of 0.5-4.5 g/m2 on the steel, galvanised steel and alloy-galvanised steel surfaces and a noncrystalline
conversion layer on the aluminium surfaces is present, are coated in a further method
step, with or without intermediate rinsing with water, with an electro-dipcoating.
8. A method according to one or more of the preceding claims, characterised in that passivating post-rinsing is not carried out once the metallic surfaces have been
brought into contact with the aqueous composition.
9. A method according to one or more of claims 1 to 7, characterised in that passivating post-rinsing, with or without intermediate rinsing with water, takes
place once the metallic surfaces have been brought into contact with the aqueous composition.
10. A method according to claim 9, characterised in that the passivating post-rinsing exhibits a pH value in the range from 3.5 to 5.5 and
contains in total 200 to 1500 ppm of fluoro complexes of zirconium and/or titanium
relative to the elements zirconium and/or titanium and optionally 10 to 100 ppm of
copper(II) ions.
11. A metallic component containing steel and/or galvanised and/or alloy-galvanised steel
surfaces and at least one aluminium surface, wherein, if present, both the steel and
the galvanised and alloy-galvanised steel surfaces are coated with an uninterrupted
crystalline phosphate layer with a layer weight of 0.5 to 4.5 g/m2, while a noncrystalline conversion layer is formed on the aluminium surface, characterised in that the metallic component was pretreated according to any one of claims 1 to 10.
12. Use of a metallic component as claimed in clam 11 in bodywork construction in automotive
manufacture, in shipbuilding, in the construction industry and for the production
of white goods.
13. An aqueous composition for the anticorrosion conversion treatment of metallic surfaces,
which comprise surfaces of steel or galvanised steel or alloy-galvanised steel or
aluminium and any combinations thereof, which composition contains
(a) 5-50 g/l phosphate ions,
(b) 0.3-3 g/l zinc(II) ions,
(c) in total 1-200 ppm selected from water-soluble compounds of zirconium and titanium
relative to the elements zirconium and titanium, wherein solely one or more water-soluble
compounds of zirconium are present,
(d) a quantity of free fluoride of 1-400 pom measured with a fluorite-sensitive electrode,
characterised in that
the quotient λ corresponding to the formula (I)

wherein F/mM and Me/mM respectively denote the free fluoride (F) concentration and
zirconium concentration (Me), in each case reduced by the unit of concentration in
mM, amounts to at least 4, but no more than 10.
1. Procédé pour le traitement de conversion anticorrosion de structures composites assemblées
à partir de matériaux métalliques qui comprennent, à côté de surfaces d'acier et/ou
d'acier zingué et/ou d'acier allié galvanisé, également des surfaces d'aluminium,
caractérisé en ce que les surfaces métalliques nettoyées et sont mises en contact avec une composition
aqueuse comprenant :
(a) de 5 à 50 g/l d'ions de phosphate ;
(b) de 0,3 à 3 g/l d'ions de zinc(II) ;
(c) un total de 1 à 200 ppm d'un ou de plusieurs composés de zirconium ou de zirconium
et de titane solubles dans l'eau, rapportées à l'élément zirconium ou aux éléments
zirconium et titane ;
(d) une quantité de fluorure libre de 1 à 400 ppm, mesurée avec une électrode sensible
au fluorure ;
caractérisé en ce que
le quotient λ répondant à la formule (I)

dans laquelle F / mM et Me / mM représentent la concentration de fluorure libre (F),
respectivement la concentration de zirconium et/ou de titane (Me) réduites à l'unité
de concentration en mM, s'élève à au moins

mais n'est pas supérieur à
2. Procédé selon la revendication 1 , caractérisé en ce que le quotient λ répondant à la formule (I) pour des compositions aqueuses qui contiennent
à titre de composant (c) exclusivement des composés de zirconium solubles dans l'eau,
s'élève à au moins 4,5, de préférence à au moins 5, mais n'est pas supérieur à 8.
3. Procédé selon l'une quelconque des revendications 1 à 2,
caractérisé en ce que la composition aqueuse contient en outre au moins une des quantités suivantes des
accélérateurs mentionnés ci-après:
de 0,3 à 4 g/l |
d'ions de chlorate; |
de 0,01 à 0,2 g/l |
d'ions de nitrite ; |
de 0,05 à 4 g/l |
de nitroguanidine ; |
de 0,05 à 4 g/l |
de N-oxyde de N-méthylmorpholine ; |
de 0,2 à 2 g/l |
d'ions de m-nitrobenzènesulfonate ; |
de 0,05 à 2 g/l |
d'ions de m-nitrobenzoate ; |
de 0,05 à 2 g/l |
de p-nitrophénol ; |
de 1 à 150 mg/l |
de peroxyde d'hydrogène sous forme libre ou liée; |
de 0,1 à 10 g/l |
d'hydroxylamine sous forme libre ou liée; |
de 0,1 à 10 g/l |
d'un sucre réducteur. |
4. Procédé selon l'une quelconque des revendications 1 à 3,
caractérisé en ce que la composition aqueuse contient en outre une ou plusieurs des quantités de cations
mentionnées ci-après :
de 0,001 à 4 g/l de manganèse(II) ;
de 0,001 à 4 g/l de nickel(II) ;
de 0,001 à 4 g/l de cobalt(II) ;
de 0,002 à 0,2 g/l de cuivre(II) ;
de 0,2 à 2,5 g/l de magnésium(II) ;
de 0,2 à 2,5 g/l de calcium(II) ;
de 0,01 à 0,5 g/l de fer(II) ;
de 0,2 à 1,5g/l de lithium(I) ;
de 0,02 à 0,8 g/l de tungstène(VI).
5. Procédé selon l'une quelconque des revendications 1 à 4, caractérisé en ce que la composition aqueuse présente une teneur en acide libre de 0 peint, de préférence
d'au moins 0,5 point, de manière particulièrement préférée d'au moins 1 joint, mais
qui n'est pas supérieure à 3 points, de préférence pas supérieure à 2 points et de
manière particulièrement préférée pas supérieure à 1,5 point, la teneur totale en
acide s'élevant à au moins 20 points, de préférence à au moins 22 points, mais n'étant
pas supérieure à 26 points, de préférence pas supérieure à 24 points.
6. Procédé selon l'une quelconque des revendications 1 à 5, caractérisé en ce que la composition aqueuse présente une valeur de pH qui n'est pas inférieure à 2,2,
de préférence qui n'est pas inférieure à et de manière particulièrement préférée qui
n'est pas inférieure à 2,6, mais qui n'est pas supérieure à 3,8, de préférence pas
supérieure à 3,6 et de manière particulièrement préférée pas supérieure à 3,2, une
température dans la plage de 20 à 65 °C étant maintenue.
7. Procédé selon une ou plusieurs des revendications précédentes, caractérisé en ce que les surfaces métalliques traitées de la sorte, dans lesquelles sont présentes une
couche surfacique de phosphate cristallin, la couche recouvrant une surface de 0,5
à 4,5 g/m2, sur les surfaces d'acier, d'acier zingué et d'acier allié galvanisé, et une couche
de conversion non cristalline sur les surfaces d'aluminium, sont enduites, dans une
étape opératoire ultérieure, d'une laque d'électrodéposition, avec ou sans cycle de
rinçage intermédiaire à l'eau.
8. Procédé selon une ou plusieurs des revendications précédentes, caractérisé en ce que, après la mise en contact des surfaces métalliques avec la composition aqueuse, on
ne procédé pas à un rinçage ultérieur de passivation.
9. Procédé selon l'une quelconque des revendications 1 à 7, caractérisé en ce que, après la mise en contact des surfaces métalliques avec la composition aqueuse, on
procède à un rinçage ultérieur de passivation avec ou sans cycle de rinçage intermédiaire
à l'eau.
10. Procédé selon la revendication 9, caractérisé en ce que le rinçage ultérieur de passivation présente une valeur de pH dans la plage de 3,5
à 5,5 et contient au total de 200 à 1500 ppm de fluorocomplexes de zirconium et/ou
de titane, rapportées aux éléments zirconium et/ou titane, et le cas échéant de 10
à 100 ppm d'ions de cuivre(II).
11. Élément métallique contenant des surfaces d'acier et/ou d'acier zingué et/ou d'acier
allié galvanisé et au moins une surface d'aluminium, dans lequel, pour autant qu'elles
soient présentes, aussi bien les surfaces d'acier que les surfaces d'acier zingué
et d'acier allié galvanisé sont recouvertes d'une couche surfacique de phosphate cristallin,
la couche recouvrant une surface de 0,5 à 4,5 g/m2, tandis que l'on réalise sur la surface d'aluminium une couche de conversion non
cristalline, caractérisé en ce que l'élément métallique a été soumis à un prétraitement conformément à l'une quelconque
des revendications 1 à 10.
12. Utilisation d'un élément métallique selon la revendication 11, en carrosserie dans
la fabrication automobile, dans la construction navale, dans l'industrie du bâtiment
ainsi que pour la fabrication de produits blancs.
13. Composition aqueuse pour le traitement de conversion anticorrosion de surfaces métalliques
qui comprennent des surfaces d'acier ou d'acier zingué d'acier allié galvanisé ou
d'aluminium ainsi que toutes les combinaisons desdites surfaces, qui contient :
(a) de 5 à 50 g/l d'ions de phosphate;
(b) de 0,3 à 3 g/l de zinc(II) ;
(c) un total de 1 à 200 ppm de composés choisis parmi des composés de zirconium et
de titane solubles dans l'eau, rapportées aux éléments zirconium et titane, la composition
contenant à titre exclusif un ou plusieurs composés de zirconium soluble dans l'eau
;
(d) une quantité de fluorure libre de 1 à 400 ppm, mesurée avec une électrode sensible
au fluorure ;
caractérisée en ce que
le quotient λ répondant à la formule (I)

dans laquelle F / mM et Me / mM représentent la concentration de fluorure libre (F),
respectivement la concentration de zirconium et/ou de titane (Me) réduites à l'unité
de concentration en mM, s'élève à au moins 4, mais n'est pas supérieur à 10.