[0001] Die Erfindung betrifft Verfahren zum Verspenden von auf einem Trägerband vorhandenen
Etiketten, wobei die Etiketten auf der Oberseite und der Unterseite des Trägerbands
jeweils in einer Reihe hintereinander angeordnet sind, sowie Verfahren zur Herstellung
derartiger Trägerbänder.
[0002] Herkömmliche Haftetiketten, welche als Rollenmaterial weiterverarbeitet werden, werden
aus einem als Träger dienenden Etikettenmaterial hergestellt, das auf einer Seite
mit einer Haftklebemasse beschichtet ist, die mit einem abhäsiven (auch als antiadhäsiv
oder dehäsiv bezeichnet) Trägerband abgedeckt ist.
[0003] Aus dem Etikettenmaterial, welches auch bedruckt sein kann, werden einzelne Etiketten
gestanzt, wobei dem Trägerband die Funktion zukommt, die Stanzlinge zu fixieren und
in der Druckmaschine zu transportieren, so dass eine Etikettenrolle in Form einer
archimedischen Spirale mit einzelnen, in einer Reihe hintereinander angeordneten Etiketten-Stanzlingen
entsteht.
[0004] Ferner hat das Trägerband die Aufgabe, die maschinelle Weiterverarbeitung der Etiketten
zu ermöglichen, in dem bei der Etikettierung die Stanzlinge über eine Spendekante
vom Trägerband abgelöst und auf das Produkt aufgeklebt werden. Bei der Spendekante
handelt es sich in der Regel um ein spitz zulaufendes Blech, bei dem die Spitze in
einem kleinen Radius, beispielsweise 3 mm, abgerundet ist.
[0005] Das Trägerband (Trennpapier, Trennfolie) ist nicht Bestandteil des Etiketts, sondern
nur ein Hilfsmittel zu deren Herstellung, Lagerung oder für die Weiterverarbeitung
durch Stanzen. Darüber hinaus ist das Trägerband im Gegensatz zu dem Etikettenmaterial
nicht fest mit der Klebstoffschicht verbunden.
[0006] Abhäsive Beschichtungsmassen werden in großem Umfang zur Herstellung von den beschriebenen
Trägerbändern eingesetzt, indem auf flächige Materialien wie Papieren oder Folien
eine Beschichtung aufgebracht wird, um die Adhäsionsneigung von adhärierenden Produkten
gegenüber diesen Oberflächen zu verringern.
[0007] Das Trägerband muss vom Etikett abziehbar sein. Durch das Trägerband selbst oder
durch das Abziehen des Trägerbands sollte die Klebkraft der Haftklebemasse nicht wesentlich
für die spätere Verwendung beeinträchtigt werden.
[0008] Gleichzeitig ist die Stabilität der antiadhäsiven Beschichtung (auch als Trennbeschichtung
bezeichnet) auf dem Trägerband, also die Abhäsivität, über lange Zeiträume wichtig,
um die Funktion dieser Beschichtung sowie die Eigenschaften der mit dem Liner eingedeckten
Haftklebemasse zu gewährleisten.
[0009] Das Trägerband, in der Regel werden ein Silikonpapier oder eine Silikonfolie eingesetzt,
dient zunächst den genannten Zwecken und muss nach der Etikettierung, also nachdem
alle Etiketten abgenommen sind, entsorgt werden.
[0010] Daher trägt das Trägerband einen wesentlichen Anteil an den Etikettenkosten, es macht
mitunter die Hälfte des Materialanteils aus. Darüber hinaus entstehen Kosten durch
Transport, Lagerung und Entsorgung des Trägerbands.
[0011] In einem ersten Schritt der Optimierung zwecks Schonung der Ressourcen (ein Aspekt,
dem heutzutage ein immer stärkeres Gewicht gegeben wird) werden Etiketten auf beiden
Seiten (sprich der oberen und der unteren Seite) eines beidseitig antiadhäsiven Trägerbandes
aufgebracht. Somit wird die Hälfte des Trägerbandes eingespart, was sowohl die Etikettenkosten
(Ressourcen) und Folgekosten durch Transport, Lagerung und Entsorgung des Trägerbandes
verringert. Gegenüber einer gleichgroßen Rolle aus einer Trägerbahn, die nur einseitig
mit Etiketten ausgerüstet ist, bietet eine Rolle aus einer Trägerbahn, die beidseitig
mit Etiketten ausgerüstet, Platz für 25 % mehr Etiketten.
[0012] Zudem können nahezu doppelt so viele Etiketten in der gleichen Zeit bei der Etikettenherstellung
produziert werden, was die wirtschaftlichen Vorteile noch erhöht. Sodann kann auch
die Etikettierungsleistung erhöht werden, da bei gleicher Bahngeschwindigkeit mehr,
im günstigsten Fall bis zu doppelt so viele Etiketten gespendet werden können, wenn
die Etiketten kontinuierlich von beiden Seiten des Trägerbandes gespendet werden.
[0013] Aufgrund mangelnder Prozesssicherheit hat sich die Methode der Etikettierung von
beidseitig mit Etiketten ausgerüsteten Trägerbahnen nicht durchsetzen können.
[0014] Wesentliche Bedeutung für die wirtschaftlichen Aspekte und ebenfalls die Prozesssicherheit
haben die technischen Möglichkeiten, die sich durch die Integration der Klebstoffbeschichtung
bei der Etikettenherstellung ergeben. Dieser Prozess ist in der
EP 1 321 919 A1 und
EP 1 818 893 A1 beschrieben.
[0015] In der
DE 22 12 995 A1 werden die Herstellung von beidseitig mit Etiketten ausgerüsteten Trägerbahnen sowie
das Aufbringen der Etiketten beschrieben. Bei der Herstellung der Etiketten wird ein
Etikettenverbund eingesetzt, bestehend aus einem beidseitig antiadhäsiv ausgerüsteten
Trägerband, auf das auf beiden Seiten Bahnen von Etikettenmaterial aufgebracht sind,
welche mit Klebstoff versehen sind. Weiterhin wird darin das Etikettenmaterial nacheinander
von beiden Seiten gestanzt, was weniger vorteilhaft ist, da somit das Trägerband von
beiden Seiten verletzt werden kann, aufgrund von Schwankungen in der Dicke der gegenüberliegenden
Materialbahn und dessen Klebers.
[0016] Demgegenüber beschreibt die
DE 603 12 458 T2 ein verbessertes Verfahren zur Herstellung von beidseitig auf eine Trägerbahn aufgebrachten
Etiketten. Hierin wird zum Zeitpunkt der ersten Stanzung die gegenüberliegende Etikettenbahn
abgezogen und um das Stanzwerk herum geführt, so dass man für diese erste Stanzung
nicht Gefahr läuft, wie oben beschrieben das Trägerband zu verletzen. Jedoch wird
anschließend das zweite Etikettenmaterial wieder zugeführt, so dass beim folgenden
Stanzen dieser zweiten Bahn eine derartige Schädigung durch Anstanzung des Trägerbands
stattfinden kann. Auch wird beschrieben, dass die Kontur bei der zweiten Stanzung
innerhalb der der ersten Stanzung auf der gegenüberliegenden Seite ist. So wird das
Problem nur zur Hälfte gelöst und zusätzlich kommt es zu Einschränkungen hinsichtlich
der Geometrie der Etiketten.
[0017] Zum Aufbringen der Etiketten wird in der
DE 22 12 995 A1 eine Apparatur beschrieben, bei der das Trägerband für die erste Spendung mit den
Etiketten auf beiden Seiten über eine 90°-Spendekante gezogen wird, so dass die eine
Lage der Etiketten verspendet wird, während die andere Lage auf dem Trägerband verbleibt.
Hier ergibt sich in der Praxis der Widerspruch zwischen guter Spendbarkeit und Verletzung
der Etiketten auf der anderen Seite des Trägers.
[0018] Um die Spendung unterschiedlichster Materialien zu ermöglichen, haben sich in der
Praxis an Etikettiergeräten übliche Spendekanten bewährt, die mehr oder weniger spitz
geformt sind und bei entsprechend hoher Bahnspannung des Trägerbandes eine prozesssichere
Spendung ermöglichen.
[0019] In der
US 2008/0017303 A1 wird ebenfalls die Etikettierung einer derartigen Etikettenrolle mit Etiketten auf
beiden Seiten des Trägers beschrieben. Hier wird einerseits der Spendeprozess bei
der ersten Spendung über eine übliche, spitz zulaufende Spendekante gezeigt. Dies
führt wie oben beschrieben zu einer Schädigung der Etiketten auf der gegenüberliegenden
Seite. Darüber hinaus ergeben sich Störungen beim Spendevorgang bedingt dadurch, dass
die Etikettenbahn nicht homogen ist, sondern Zwischenräume zwischen den Stanzlingen
eine erhebliche Unebenheit zwischen Spendekante und Trägerband darstellen, je nach
Dicke des Etikettenmaterials zwischen 50 und 100 µm. Wie oben beschrieben, ist es
für eine sichere Spendung der Etiketten aber nötig, die Etikettenbahn unter gleichmäßiger
hoher Spannung zu halten, so dass die in der
US 2008/0017303 A1 offenbarte Methode nicht prozesssicher ist. Daher wird zum anderen eine Etikettierung
mittels Vakuum-Zylinder beschrieben, wobei beidseitig die Etiketten durch zwei gegenüberliegend
angeordnete Vakuum-Trommeln von der Trägerbahn entnommen werden und direkt von der
Vakuum-Trommel auf den zu etikettierenden Artikel übertragen werden. Zwar ist diese
Methode vorteilhaft hinsichtlich der oben beschriebenen Problematik mit einer Spendekante.
Jedoch wird die Integration in den Abfüllprozess erschwert, da man den Ort der Spendung
nicht den üblichen vorhandenen Gegebenheiten anpassen kann.
[0020] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, Verfahren anzugeben, mit dem Etiketten,
die auf der Oberseite und der Unterseite eines Trägerbands jeweils in einer Reihe
hintereinander angeordnet sind, prozesssicher und hocheffizient verspendet werden
können, und Verfahren, mit dem ein Trägerband hergestellt werden kann, bei dem Etiketten
auf der Oberseite und der Unterseite jeweils in einer Reihe hintereinander angeordnet
sind.
[0021] Gelöst werden diese Aufgabe durch ein Verfahren, wie es im Hauptanspruch dargelegt
ist. Gegenstand der Unteransprüche sind vorteilhafte Fortbildungen des Erfindungsgegenstandes.
Weitere Unteransprüche betreffen Verfahren, mit dem ein Trägerband hergestellt werden
kann, bei dem Etiketten auf der Oberseite und der Unterseite jeweils in einer Reihe
hintereinander angeordnet sind.
[0022] Demgemäß betrifft die Erfindung ein Verfahren zum Verspenden von auf einem Trägerband
vorhandenen Etiketten, wobei die Etiketten auf der Oberseite und der Unterseite des
Trägerbands jeweils in einer Reihe hintereinander angeordnet sind.
[0023] Das Trägerband wird hierzu mit den ober- und unterseitig aufgebrachten Etiketten
in Richtung einer Spendekante geführt.
[0024] Erfindungsgemäß werden die Etiketten auf der Ober- oder der Unterseite durch eine
Umsetzungsvorrichtung von der Trägerbahn abgenommen und von der Umsetzungsvorrichtung
aufgenommen.
[0025] Die Trägerbahn wird anschließend derartig über eine Spendekante geführt, dass die
Seite der Trägerbahn in direktem Kontakt mit der Spendekante steht, auf der sich keine
Etiketten befinden. Während des ersten Spendevorgangs werden die auf der Trägerbahn
befindlichen Etiketten an der Spendekante verspendet.
[0026] Anschließend werden die zuvor entfernten Etiketten wieder auf eine Seite der Trägerbahn
aufgebracht.
[0027] Die Erfindung beschreibt somit ein prozesssicheres Verfahren zum Etikettieren von
Etikettenrollen mit Etiketten auf beiden Seiten eines Trägers, welches in bestehende
Etikettiergeräte integriert werden kann und wobei der Spendevorgang mittels üblicher
Spendekanten erfolgt.
[0028] Diese vorteilhafte Ausführungsform der Erfindung wird in Figur 1 gezeigt.
[0029] Hierzu wird die Etikettenrolle (2) mit gestanzten Etiketten (3 und 4), die sich auf
der oberen und der unteren Seite des Trägerbandes (5) befinden, in der Abwicklung
(1) zunächst abgewickelt und Richtung Spendekante (6) geführt.
[0030] Um eine Beeinträchtigung der Etiketten (4) auf der unteren Seite der Trägerbandes
(5) auszuschließen, werden diese kurzzeitig von der Trägerbahn (5) entnommen und dieser
anschließend wieder zugeführt.
[0031] Hierzu wird die Trägerbahn (5) über eine Umsetzungsvorrichtung (7, 8) geführt, in
der die Etiketten (4) mit der nicht-klebenden Oberseite von der Umsetzungsvorrichtung
(7, 8) aufgenommen und somit von der Trägerbahn (5) abgenommen werden.
[0032] Die Etiketten werden auf der Umsetzungsvorrichtung (7, 8) fixiert und von der Umsetzungsvorrichtung
(7, 8) weitertransportiert, während die Trägerbahn (5), nur noch ausgerüstet mit den
Etiketten (3) auf der oberen Seite, über eine Abzugsvorrichtung, beispielsweise eine
Walze (9), von der Umsetzungsvorrichtung (7, 8) abgenommen und weiter Richtung Spendekante
(6) geführt wird.
[0033] Die Spendung der auf der oberen Seite des Trägerbands (5) befindlichen Etiketten
(3) erfolgt über eine übliche Spendekante (6), wobei die Ausführung der Spendekante
(6) variiert werden und jegliche bekannte und gebräuchliche Spendekante zum Einsatz
kommen kann. In diesem Fall weist die Spendekante (6) die Form eines spitzen Keiles
auf, wobei das Trägerband (5) über die Spitze geführt wird. Diese ist vorzugsweise
abgerundet, weiter vorzugsweise mit einem Radius von 3 mm.
[0034] Nach dem Spendevorgang ist auf dem Trägerband (5) kein Etikett vorhanden. Das leere
Trägerband (5) wird wieder in Richtung der Umsetzungsvorrichtung (7, 8) geführt und
mittels einer Andruckwalze (11) auf die Umsetzungsvorrichtung (7, 8) gelegt.
[0035] Dabei werden die auf der Umsetzungsvorrichtung (7, 8) befindlichen Etiketten (4)
wieder auf die Trägerband (5) kaschiert.
[0036] Wie in der Figur 2 dargestellt, kann die Umsetzungsvorrichtung (7, 8) statt von einer
bevorzugten Walze (7) auch von einem mitlaufenden Transportband (8) gebildet werden.
Ohne erfinderisch tätig werden zu müssen, ist es für den Fachmann selbstverständlich,
dass auch jegliche anders geformte, zum Beispiel gebogene mitlaufende Transporthilfen
die gleiche Funktion erfüllen, nämlich die Etiketten aufzunehmen, zu fixieren und
weiter zu transportieren.
[0037] Die auf der Umsetzungsvorrichtung (7, 8) befindlichen Etiketten (4) haben vorzugsweise
in der Zeit nach dem Abnehmen von dem Trägerband (5) bis zum Wiederauflegen auf das
Trägerband (5) keinen Kontakt mit dem Trägerband (5). In einer bevorzugten Ausführungsform
ist dabei die Wegstrecke, die die Etiketten (4) in der Umsetzungsvorrichtung (7, 8)
zurücklegen, größer als die Ausdehnung der Etiketten (4) in Längsrichtung (Maschinenrichtung)
der Etikettenrolle.
[0038] In einer weiteren Ausführungsform haben die auf der Umsetzungsvorrichtung (7, 8)
befindlichen Etiketten (4) gleichzeitig Kontakt zum Trägerband (5) an der Stelle,
an der sie abgenommen werden, und zum Trägerband (5) an der Stelle, an der sie wiederaufgelegt
werden. Auf diese Weise ist eine sichere Führung der Etiketten (4) in der Umsetzungsvorrichtung
(7, 8) möglich.
[0039] Vorzugsweise entspricht die Umfangsgeschwindigkeit der Umsetzungsvorrichtung (7,
8) der Bahngeschwindigkeit des Trägerbands (5), um ein spannungsfreies Abnehmen und
Auflegen der Etiketten (4) auf das Trägerband (5) zu gewährleisten.
[0040] Bei diesem erfindungsgemäßen Prozess ist beim Spendevorgang kein weiteres Etikett
auf der gegenüberliegenden, sprich unteren Seite des Trägerbands (5) vorhanden. Diese
Etiketten (4) werden vor dem Spendeprozess von dem Trägerband (5) abgenommen, um den
Spendevorgang nicht zu behindern. Des Weiteren wird verhindert, dass die nicht abgenommenen
Etiketten (4) direkt über die Spendekante (6) geführt werden und somit einer großen
Gefahr der Beschädigung ausgesetzt werden.
[0041] Bevorzugt handelt es sich bei der Umsetzungsvorrichtung (7, 8) um eine angetriebene
Walze (7).
[0042] Wenn gewünscht wird, dass die Etiketten (4) nach dem Verspenden der Etiketten (3)
wieder exakt auf die gleiche Stelle des Trägerbands (5) aufgebracht werden, von der
sie zuvor entfernt worden sind, muss die Wegstrecke, die das Trägerband (5) auf dem
Weg über die Spendekante läuft, die gleiche sein oder ein Vielfaches davon, den die
Etiketten (4) in der Umsetzungsvorrichtung (7, 8) zurücklegen,. Dies gilt insbesondere
für Umsetzungsvorrichtungen (7, 8), in denen die Etiketten an der Oberfläche der Umsetzungsvorrichtung
(7, 8), beispielsweise dem Zylindermantel einer Walze oder der Oberfläche eines Gurtbandes,
geführt werden.
[0043] In einer bevorzugten Ausführungsform werden die Etiketten (4) nicht wieder an exakt
der gleichen Stelle des Trägerbands (5) aufgebracht sondern leicht versetzt, insbesondere
um ein bis zwei Zentimeter in Maschinenrichtung.
[0044] Auch wenn sehr sorgfältig gestanzt wird, kann es vorkommen, dass sich das Stanzmesser
in Form der Kontur des Etiketts (4) im Trägerband (5) abdrückt. Dieser Abdruck stellt
eine potentielle Schwachstelle dar, so dass vermieden werden sollte, dass insbesondere
die erste Querkante des zu verspendenden Etiketts (4) auf der Kontur aufliegt. Die
zu Beginn des Spendevorgangs auftretende Spannungsspitze würde sonst direkt auf den
Abdruck wirken, also an einer Stelle, an der das Trägerband (5) mehr oder minder geschwächt
ist, so dass die Gefahr des Reißens des Trägerbands (5) stark zunimmt.
[0045] Um die Etiketten (4) vom Trägerband (5) zu entnehmen und auf die Walze (7) oder das
Transportband (8) umzusetzen, sind verschiedene Methoden erfindungsgemäß möglich.
[0046] Vorzugsweise ist die Umsetzungsvorrichtung (7, 8), vorzugsweise eine Walze (7) oder
ein Transportband (8), mit einer Unterdruck- oder Vakuumvorrichtung versehen, die
im Inneren der Umsetzungsvorrichtung (7, 8) einen Unterdruck oder ein Vakuum erzeugt,
mit dem die an der äußeren Oberfläche der Umsetzungsvorrichtung (7, 8) befindlichen
Etiketten (4) fixiert werden können.
[0047] Weiter vorzugsweise handelt es sich um einen mit Löchern versehenen oder porösen
Zylinder, bei dem im Inneren ein Unterdruck angelegt ist, so dass die darauf befindlichen
Etiketten angesaugt werden und auf dem Zylinder haften.
[0048] Weiter vorzugsweise kann man die Anordnung der Öffnungen im Zylinder auf die Etikettengröße
anpassen und den Unterdruck nur dort anlegen, wo der Zylinder von der Etikettenbahn
und den Etiketten abgedeckt wird, damit so wenig wie möglich Fremdluft gezogen wird.
[0049] Dies gilt in ähnlicher Weise bei Verwendung eines Transportbandes (8), wie es in
Figur 2 dargestellt, mit dem die Etiketten (4) mittels Unterdruck auf dem Transportband
(5) fixiert werden.
[0050] Erfindungsgemäß stehen für das Abnehmen der Etiketten (4) vom Trägerband und deren
Weitertransport auf der Umsetzungsvorrichtung (7, 8) (wie erwähnt vorzugsweise auf
einem Zylinder (7) oder einem Band (8)) neben dem bevorzugten Unterdruck (oder zusätzlich
dazu) auch andere Methoden zur Verfügung. Beispielsweise wird die Haftung bei Etiketten
(4) aus Folien mittels statischer Aufladung sichergestellt, wobei die Etiketten (4)
aufgeladen werden und somit auf dem Transportband (8) oder dem Zylinder (7) haften
bleiben. Selbstverständlich sollte in diesem Fall das Etikettenmaterial so gewählt
werden, dass eine bestmögliche Haftung durch statische Aufladung erzielt werden kann.
[0051] Ebenso können alternativ oder in Kombination mit vorher genannten Methoden (selbst-)
haftende Materialien verwendet werden, wie Klebefolien oder Transportbänder oder Zylinder-Oberflächen
aus haftenden oder blockenden Kunststoffmaterialien. Derartige Kunststoffe sind bekannt
und werden beispielsweise zur Reinigung von Folienbahnen in Druckmaschinen verwendet
oder für den Schutz von Oberflächen.
[0052] Das Ablösen der Etiketten (4) von der Trägerbahn (5) geschieht bevorzugt mittels
einer Walze (9), über die die Trägerbahn (5) geführt wird, während die Etiketten (4)
in der Umsetzungsvorrichtung (7, 8) verbleiben. Damit werden Beschädigungen der Etiketten
(3) auf der anderen Seite der Trägerbahn (5) vermieden. Vorteilhaft sind kleine Walzendurchmesser
bis zu 6 mm oder 3 mm Durchmesser. Um bei kleinen Durchmessern eine Durchbiegung der
Walze (9) zu verhindern, können diese gegebenenfalls von dahinterliegenden größeren
Walzen gestützt werden. Diese können, wie dies in Figur 8 zu sehen ist, gegebenenfalls
auch kaskadenähnlich aus mehreren Walzen bestehen, die mit jeweils größeren Durchmessern
hinter der Walze (9) zur Stütze angeordnet sind.
[0053] Im Gegensatz zu üblichen Spendekanten, die an der Ablösekante starr sind, wird hierdurch
eine Beschädigung der rückseitig angeordneten Etiketten (3) verhindert, da die Spendewalze
(9) entsprechend der Bahngeschwindigkeit rotiert. Dadurch wirken keine Querkräfte
auf die Rückseite der Etiketten (3) ein, die Rückseite "scheuert" nicht über eine
starr stehende Spendekante.
[0054] Nach der Übergabe der Etiketten (4) auf den Transportzylinder (7) oder das Transportband
(8) müssen die Etiketten auf diesem positionsgenau fixiert bleiben (10). Dies geschieht
mittels oben genannter Methoden, bevorzugt Unterdruck oder Elektrostatik, eigenklebrigen
Kunststoffen oder Ähnlichem.
[0055] Um eine gute Übergabe vom Transportzylinder (7) oder vom Transportband (8) auf das
Trägerband (5) zu gewährleisten, wird an dieser Position vorzugsweise kein Unterdruck
angelegt beziehungsweise erfolgt eine elektrische Entladung oder eine mechanische
Trennung von selbstklebenden Transportbändern.
[0056] Anschließend wird die Trägerbahn (5) mit den wiederaufgespendeten Etiketten (4) zur
einer Rolle in einem Aufwickler (12) aufgewickelt, die später diesem oder einem anderen
Spendeprozess nochmals zugeführt werden kann. Beim zweiten Spendevorgang kann die
Rolle anders herum in die Abwicklung (1) eingespannt werden. Sie durchläuft den gleichen
Bahnverlauf.
[0057] Diese Ausführungsform der Erfindung ist insofern nicht optimiert, als dass für das
Verspenden aller Etiketten ein zusätzlicher Rollenwechsel und somit eine Mehrarbeit
beim Etikettiervorgang erforderlich sind. Auch kommt es gegebenenfalls beim Produktionsende
zu zwei Restrollen in Abwicklung (1) und (12) für den Fall, dass die Rolle in Abwicklung
(1) nicht vollständig verwendet wurde.
[0058] Daher wird das erfindungsgemäße Verfahren dahin gehend weiterentwickelt, dass die
gesamte Rolle (2) mit den auf der oberen Seite und den auf der unteren Seite des Trägerbands
befindlichen Etiketten (3, 4) in einem Arbeitsgang etikettiert werden kann.
[0059] Dieser erfindungsgemäße Prozess wird in Figur 3 gezeigt. Hier werden die Etiketten
(4) nach der Übergabe von der Umsetzungsvorrichtung (7, 8), wieder vorzugsweise vom
Transportzylinder (7) oder alternativ vom Transportband (8), analog Figur 2 auf das
leere Trägerband (14) sofort einer zweiten Spendekante (15) zugeführt.
[0060] Die Etikettenbahn muss zuvor gegebenenfalls mittels einer üblichen Bahnwendevorrichtung
(16) gewendet werden. Anschließend werden die Etiketten (4) mit einer üblichen Spendekante
aufgebracht, wie sie bereits oben ausführlich erläutert worden sind. Anschließend
wird das leere Trägerband (5) in einer Aufwickelung (13) aufgewickelt.
[0061] Die Vorteile dieser Herstellweise gegenüber dem Verfahren gemäß Figur 1 sind zum
einen, dass kein zusätzlicher Rollenwechsel nötig ist. Da im Vergleich zu herkömmlichen,
sprich einseitig mit Etiketten ausgerüsteten Etikettenrollen je nach Material 25 %
mehr Etiketten auf einer Rolle sind, kommt es sogar zu weniger Rollenwechseln als
üblich. Zum anderen ist besonders vorteilhaft, dass bei gleicher Bahngeschwindigkeit
doppelt so viele Etiketten gespendet werden können.
[0062] Da die Etikettierleistung oft aufgrund des Spendeprozesses je nach Etikett und Gebinde
begrenzt ist, kann man mit zwei parallelen Spendeprozessen gegebenenfalls eine höhere
Effizienz erzielen. Natürlich müssen die beiden Spendevorgänge aufeinander abgestimmt
werden. Da der Spendevorgang ein diskontinuierlicher Prozess ist, bedarf es jeweils
eines Materialspeichers (17) vor und nach den Spendekanten, wie dies schematisch in
Figur 4 dargestellt wird, um die Diskontinuität besonders vorteilhaft auszugleichen.
[0063] Üblicherweise werden bei Spendevorgängen Etiketten (3, 4) mit der Trägerbahn an die
Spendekante herangeführt. Das Trägerband (5) stoppt dann, bis sich das zu etikettierende
Gut in der entsprechenden Position befindet. Das Trägerband (5) fährt für den Etikettierprozess
wieder an. Nach dem Spenden wird in einer schnellen Bewegung das nächste Etikett (3,
4) wieder in Position gebracht, wobei die Geschwindigkeit üblicherweise über der Geschwindigkeit
des Gutes liegt.
[0064] Während das zu etikettierende Gut möglichst in einer kontinuierlichen und konstanten
Geschwindigkeit geführt wird, bewegt sich das Trägerband (5) diskontinuierlich in
einem ständigen Start-/Stoppzyklus.
[0065] Insbesondere wenn das Spendeverfahren eingesetzt wird, wie es die Figur 3 zeigt,
ist es wünschenswert, wenn das Trägerband (5) über möglichst weite Strecken ebenfalls
mit einer konstanten Geschwindigkeit kontinuierlich läuft. Lediglich im Bereich der
Spendekante (6, 15) sollte das Trägerband (5) eine diskontinuierliche Bewegung aufweisen.
[0066] Erreicht wird dies mit den in Figur 4 gezeigten Materialspeichern (17), die für eine
Entkopplung des Trägerbands (5) im Bereich der Spendekanten (6, 15) vom übrigen Trägerband
(5) sorgen. Das Trägerband (5) wird von links kontinuierlich in Richtung oberer Spendekante
(6) geführt. Sollte das Trägerband (5) an der Spendekante (6) gerade stillstehen,
wird das Trägerband (5) in den ersten Speicher geführt und beim schnellen Vortrieb
des Trägerbands (5) an der Spendekante (6) aus diesem wieder abgerufen. Ähnlich funktioniert
der zweite Speicher (17), der so arbeitet, dass das nach dem Spendevorgang diskontinuierlich
laufende Trägerband (5) mit einer kontinuierlichen Geschwindigkeit wieder in die Anlage
zurückgeführt wird.
[0067] Die beiden unteren Materialspeicher (17) arbeiten nach dem gleichen Prinzip.
[0068] Eine alternative Ausführungsform der Erfindung zeigt Figur 5. Mit dieser Variante
können alle Etiketten (3, 4) auf der Etikettenrolle (2) verwendet werden, und zwar
ohne zusätzlichen Mehraufwand durch einen Rollenwechsel der Rolle, die in der Aufwicklung
(12) aus der mit den Etiketten (4) versehenen Trägerbahn (5) entstanden ist.
[0069] Die Rolle (2) wird ausgehend von der Abwicklung (1) - wie zu in Figur 1 beschrieben
- zu Ende abgewickelt, womit alle auf der oberen Seite des Trägerbands (5) befindlichen
Etiketten (3) verspendet sind, und gleichzeitig in der Aufwicklung (12) mit den verbliebene
Etiketten (4) aufgewickelt.
[0070] Mittels einer Vorrichtung (18) wird nun ein automatischer Rollenwechsel durchgeführt
und - ohne den Etikettierprozess zu stoppen - die Rolle aus der Aufwicklung (12) abgewickelt.
Der automatische Rollenwechsel erfolgt in bekannter Weise, wie dies bei ähnlichen
bahnförmigen Materialien, zum Beispiel in Druck- oder Papiermaschinen, angewandt wird.
[0071] Hierzu wird beispielsweise die Trägerbahn (5) aus der Aufwicklung (12) mittels einer
Walze (18) dem Ende der Trägerbahn (5), das sich aus der nahezu vollständigen Abwicklung
der Etikettenrolle (2) an der Abwicklung (1) ergibt, angenähert und mit dieser zur
Bildung eines Spleißes verklebt, während gleichzeitig die Trägerbahn (5) vor dem Spleiß
durchtrennt wird. Für den kurzen Zeitpunkt des Rollenwechsels muss die Trägerbahn
(5) über die gesamte Lauflänge kurzzeitig stoppen, was durch den Einsatz von Materialspeichern
(17), analog zu den in Figur 4 gezeigten, unterstützt werden kann. Dies gilt insbesondere
für den Bereich vor und nach dem zu bildenden Spleiß.
[0072] Die Aufwicklung (12) wird zur Abwicklung, das nach dem zweiten Verspenden verbliebene
Trägerband (5) wird einer zweiten Aufwicklung (19) zugeführt.
[0073] Es handelt sich bei dieser Ausführungsform um einen automatisierten Rollenwechsel
nach der Verspendung der ersten Etikettenbahn (3).
[0074] Mit Hilfe der Erfindung können auf einer Etikettenrolle (2) entweder zwei Etiketten
(3, 4) des gleichen Typs, die auf beiden Seiten des Trägerbandes (5) aufgebracht sind,
verspendet werden. Der Spendeprozess kann wie beschrieben gemäß Figur 1 bis 5 erfolgen.
Vorteil bei der Methode, wie sie in Figur 3 gezeigt ist, dass die Effizienz beim Spenden
mit zwei Spendekanten (6, 15) erhöht werden kann.
[0075] Es können erfindungsgemäß auf beiden Seiten des Trägerbandes (5) auch unterschiedliche
Etiketten (3, 4) aufgebracht sein, bevorzugt solche, die auf beiden Seiten eines Packmittels,
zum Beispiel einer Flasche oder eines Tiegels, benötigt werden. Hier handelt es sich
um so genannte Vorder- und Rückseitenetiketten, die zusammen eine Garnitur darstellen.
[0076] Zur Verspendung dieser Garnitur eignet sich die in Figur 1 dargestellte Methode nur
eingeschränkt. Der automatische Rollenwechsel gemäß Figur 5 ist hier nicht einsetzbar.
Jedoch ist für diesen Verwendungszweck die Methode nach Figur 3 sehr gut verwendbar
mit entsprechenden Materialspeichern, wie sie in Figur 4 dargestellt sind.
[0077] Der zweite Teil dieser Erfindung beschreibt bevorzugte Verfahren zur Herstellung
von Etikettenbahnen mit Etiketten auf beiden Seiten eines Trägerbands.
[0078] Danach besteht ein Verfahren zur Herstellung von auf einem vorzugsweise beidseitig
antiadhäsiv ausgerüsteten Trägerband vorhandenen Etiketten, wobei die Etiketten auf
der Oberseite und der Unterseite des Trägerbands jeweils in einer Reihe hintereinander
angeordnet sind, aus folgenden Schritten:
- auf dem Trägerband ist eine Etikettenbahn bestehend aus einem mit einer Klebemasse
ausgerüsteten Etikettenmaterial vorhanden, wobei die Etikettenbahn derartig aufgebracht
ist, dass die Klebemasse in Kontakt mit dem Trägerband steht,
- das Trägerband mit der Etikettenbahn wird in eine erste Stanze geführt, in der aus
der Etikettenbahn Etiketten gestanzt werden,
- das Trägerband mit den Etiketten wird an eine zweite Stanze geführt,
- gleichzeitig wird eine zweite Etikettenbahn bestehend aus einem mit einer Klebemasse
ausgerüsteten Etikettenmaterial in die zweite Stanze geführt, in der ebenfalls aus
der Etikettenbahn Etiketten gestanzt werden und wobei die gestanzten Etiketten oder
die gestanzte Etikettenbahn durch eine Umsetzungsvorrichtung aufgenommen und diese
Etiketten(bahn) mit der klebenden Seite auf die freie Seite des an die zweite Stanze
herangeführten Trägerbands aufgebracht werden,
- das ober- und unterseitig mit Etiketten ausgerüstete Trägerband wird von der zweiten
Stanze geführt.
[0079] Die zweite Stanze besteht vorzugsweise aus einer Stanzwalze, die die zweite Etikettenbahn
durch die Klebemasse stanzt, und einer Gegendruckwalze. Vorzugsweise ist die Stanzwalze
antiadhäsiv ausgerüstet.
[0080] Weiter vorzugsweise besteht die Gegendruckwalze aus einem porösen oder mit Löchern
versehenen Zylinder, um die Etiketten über Vakuum auf der Gegendruckwalze zu fixieren.
[0081] In einer Variante weist das Verfahren zur Herstellung von auf einem vorzugsweise
beidseitig antiadhäsiv ausgerüsteten Trägerband vorhandenen Etiketten, wobei die Etiketten
auf der Oberseite und der Unterseite des Trägerbands jeweils in einer Reihe hintereinander
angeordnet sind, folgende Schritte auf:
- auf dem Trägerband ist eine Etikettenbahn bestehend aus einem mit einer Klebemasse
ausgerüsteten Etikettenmaterial vorhanden ist, wobei die Etikettenbahn derartig aufgebracht,
das die Klebemasse in Kontakt mit dem Trägerband steht,
- das Trägerband mit der Etikettenbahn wird in eine Stanze geführt, in der aus der Etikettenbahn
Etiketten gestanzt werden,
- die Etiketten oder die gestanzte Etikettenbahn werden durch eine Umsetzungsvorrichtung,
vorzugsweise ein poröser oder mit Löchern versehener Zylinder, im dem ein Unterdruck
erzeugt werden kann, aufgenommen und von der Trägerbahn abgenommen,
- auf die von der Etikettenbahn befreite Trägerbahn wird eine zweite Etikettenbahn bestehend
aus einem mit einer Klebemasse ausgerüsteten Etikettenmaterial auf das Trägerband
aufgelegt, wobei die Etikettenbahn derartig aufgebracht ist, das die Klebemasse in
Kontakt mit dem Trägerband steht,
- das Trägerband mit der zweiten Etikettenbahn wird in eine zweite Stanze geführt, in
der aus der Etikettenbahn Etiketten gestanzt werden,
- das mit den Etiketten ausgerüstete Trägerband wird der Umsetzungsvorrichtung zugeführt,
wobei die Etiketten aus der ersten Etikettenbahn auf die freie Seite des an die Umsetzungsvorrichtung
herangeführten Trägerbands aufgebracht werden
- das ober- und unterseitig mit Etiketten ausgerüstete Trägerband wird von der Umsetzungsvorrichtung
geführt.
[0082] In den Figuren 6 und 7 sind die beiden Verfahren in vorteilhaften Ausbildungen dargestellt,
ohne in irgendeiner Form beschränkend wirken zu wollen:
Gemäß Figur 6 wird in einer Abwicklung (20) eine Bahn (21) abgewickelt, bestehend
aus einer beidseitig antiadhäsiv ausgerüsteten Trägerbahn und einer Etikettenbahn,
bestehend aus einem mit einer Klebemasse ausgerüsteten Etikettenmaterial. Die Abwicklung
(20) kann Teil einer Etikettendruckmaschine sein.
Je nach Verwendungszweck wird die Bahn (21) mit den üblichen Druckverfahren, wie Offset-,
Buch-, Tief-, Flexo- oder Siebdruck bedruckt, und zwar in einer Druckvorrichtung (22).
Natürlich stehen zur Dekoration auch alle anderen Verfahren wie beispielsweise Heiß-
oder Kaltfolienprägung, Inkjet oder Digitaldruck zur Verfügung.
Falls diese Druckvorrichtung (22) nicht vorhanden ist, wird gegebenenfalls eine bereits
vorgedruckte Bahn obigen Materials verwendet.
[0083] Im Anschluss wird die Bahn (21) in üblicher Weise gestanzt (23), wobei wie in Figur
6 dargestellt die Bahn (21) von unten gestanzt wird und daher zuerst mittels eines
Wendekreuzes (36) gewendet wird. Anschließend wird die gestanzte Bahn (21) umgeleitet
und unter einem zweiten Stanzwerk (30) hindurchgeführt. Erfindungsgemäß kann dies
auch in umgekehrter Weise geschehen, in dem die Bahn nicht gewendet, von oben gestanzt
und über das anschließende Stanzwerk geführt wird. Weiterhin wird von einer zweiten
Abwicklung (25) eine weitere Etikettenbahn (28) abgewickelt, bei welchem es sich um
ein Etikettenmaterial, auch Bedruckstoff (Folie oder Papier) genannt, handelt, das
zunächst nicht mit Klebstoff versehen ist. Wie für die erste Bahn (21) beschrieben,
kann auch diese zweite Bahn (28) bedruckt werden in einer weiteren Druckvorrichtung
(27). Anschließend wird die Materialbahn (28) in einer Auftragsstation (29) mit Klebstoff
versehen, wie dies in der
EP 1 321 919 A1 und
EP 1 818 893 A1 beschrieben ist. Es können hierzu die üblichen Auftragswerke benutzt werden. Erfindungsgemäß
bevorzugt werden Breitschlitzdüsen, besonders geeignet sind solche im Curtain Coating-Verfahren
oder mittels Rollstabdüse, um einen Klebstoffauftrag in No-Label-Look-Qualität zu
erreichen (No-Label-Etiketten sind bedruckte, transparente Haftetiketten, die auf
der glatten Oberfläche den Eindruck eines Direktdrucks vermitteln, der Klebstoff muss
hochtransparent und ohne jegliche Strukturen beschaffen sein). Als Klebstoffe werden
hierfür insbesondere Hotmelts eingesetzt, insbesondere UV-Acrylate oder solche aus
Synthesekautschuk, Polyolefinkleber oder Ähnliches.
[0084] Anschließend wird die bedruckte Bahn, ohne dass sie zuvor auf die erste Bahn (21)
kaschiert wird, in einer Stanzvorrichtung (30) gestanzt. Die Stanzung erfolgt gemäß
Figur 6 ebenfalls von unten. Da auf ein klebendes Material gestanzt wird, muss das
Stanzwerkzeug (30) antiadhäsiv ausgerüstet sein. Um die Etiketten auf dem Gegendruckzylinder
(31) zu fixieren, wird hierzu ein poröser oder mit Löchern versehener Zylinder (31)
verwendet.
[0085] Erfindungsgemäß wird entweder die Etikettenbahn mit der Matrix, also dem Material
in den Zwischenräumen zwischen den Stanzlingen, vom Gegendruckzylinder (31) weitertransportiert,
oder es wird bereits an dieser Stelle diese Matrix entfernt, und nur die Etiketten
selbst bleiben auf dem Gegendruckzylinder (31) haften. In dem Gegendruckzylinder (31)
wird ein Unterdruck angelegt, bevorzugt jedoch nur in dem Bereich des Zylinders, der
von der Materialbahn (28) umschlungen wird. Die Bahn wird über eine weitere Walze
(33) abgeführt, wobei im Walzenspalt - gebildet aus Gegendruckzylinder (31) und Walze
(33), der Kaschierpunkt ist, an dem die Etiketten aus der zweiten Bahn (28) auf die
Bahn (21) übergeben werden. Gegebenenfalls kann am Kaschierpunkt auch zusätzlich Druckluft
angestellt werden, damit sich die Etiketten besser lösen. Erfindungsgemäß kann die
Fixierung der Etiketten und dem Weitertransport auf diesem bis zum Kaschierpunkt auch
mittels Elektrostatik erfolgen, wie dies bereits an früherer Stelle bei Figur 1 beschrieben
ist. Alle dort als Möglichkeiten beschriebenen Verfahren können erfindungsgemäß auch
hierfür eingesetzt werden. Von der zusammenkaschierten Bahn (34) wird vor der Aufwicklung
(35) noch die oben beschriebene Matrix (37), die Stanzgitter, gegebenenfalls von beiden
Etikettenbahnen entfernt.
[0086] Erfindungsgemäß wird in Figur 7 ein weiteres bevorzugtes Verfahren zur Herstellung
von Etikettenbahnen mit Etiketten auf beiden Seiten einer Trägerbahn beschrieben.
[0087] In einer Abwicklung (38) wird eine Bahn, bestehend aus einer beidseitig antiadhäsiv
ausgerüsteten Trägerbahn (40) und einer Etikettenbahn (39), bestehend aus einem mit
einer Klebemasse ausgerüsteten Etikettenmaterial, verwendet. Die Abwicklung (38) kann
Teil einer Etikettendruckmaschine sein.
[0088] Je nach Verwendungszweck wird die Bahn mit den üblichen Druckverfahren wie Offset-,
Buch-, Tief-, Flexo- oder Siebdruck bedruckt in einer Druckvorrichtung (41). Natürlich
stehen zur Dekoration auch alle anderen Verfahren wie beispielsweise Heiß- oder Kaltfolienprägung,
Inkjet oder Digitaldruck zur Verfügung.
[0089] Falls diese Druckvorrichtung (41) nicht vorhanden ist, wird gegebenenfalls eine bereits
vorgedruckte Bahn obigen Materials verwendet.
[0090] Im Anschluss wird die Bahn in üblicher Weise gestanzt (42).
[0091] Anschließend wird diese gestanzte Etikettenbahn einer Umsetzungsvorrichtung (43)
zugeführt, wobei die gestanzte Bahn (45) von dem Trägerband (56) getrennt wird.
[0092] Als Umsetzungsvorrichtung (43) findet vorzugsweise ein poröser oder mit Löchern versehener
Zylinder (43) Verwendung, um die Etiketten auf dem Zylinder (43) zu fixieren. Erfindungsgemäß
wird entweder die Etikettenbahn mit der Matrix, also dem Material in den Zwischenräumen
zwischen den Stanzlingen, vom Zylinder (43) weitertransportiert, oder es wird bereits
an dieser Stelle (oder vorher) diese Matrix entfernt, und nur die Etiketten selbst
bleiben auf dem Zylinder (43) haften. In dem Zylinder (43) wird ein Unterdruck angelegt,
bevorzugt jedoch nur in dem Bereich des Zylinders (43), der von der Materialbahn umschlungen
wird. Die Bahn wird über eine weitere Walze (53) abgeführt, wobei im Walzenspalt -
gebildet aus Zylinder (43) und Walze (53), der Kaschierpunkt ist, an dem die Etiketten
aus der Bahn (39) auf die Bahn (40) übergeben werden. Gegebenenfalls kann am Kaschierpunkt
auch zusätzlich Druckluft angestellt werden, damit sich die Etiketten besser lösen.
Erfindungsgemäß kann die Fixierung der Etiketten und dem Weitertransport auf diesem
bis zum Kaschierpunkt (53) auch mittels Elektrostatik erfolgen, wie dies bereits bei
Figur 1 beschrieben ist. Alle dort als Möglichkeiten beschriebenen Verfahren können
erfindungsgemäß auch hierfür eingesetzt werden.
[0093] Die Ablösung der Etiketten (45) vom Trägerband (56) erfolgt, wie beschrieben bei
Figur 1, mittels einer Walze mit möglichst kleinem Radius. Alle bei Figur 1 genannten
Methoden, wie die kaskadenartige Anordnung größerer Stützwalzen gemäß Figur 8, sind
auch hierfür erfinderisch vorteilhaft. Jedoch ist es bei dieser Anwendung auch gegebenenfalls
möglich, zur Abspendung der Etiketten übliche Spendekanten einzusetzen, da sich keine
Etiketten auf der gegenüberliegenden Seite des Trägerbandes befinden.
[0094] In einer zweiten Abwicklung (46) wird ein weiteres Etikettenmaterial (47) abgewickelt,
bei welchem es sich um einen Bedruckstoff (Folie oder Papier) handelt, der nicht mit
Klebstoff versehen ist. Wie für die erste Materialbahn beschrieben, kann auch diese
Bahn bedruckt werden (48). Gegebenenfalls wird die Bahn gewendet (49), davon abhängig,
ob man einen Konter- oder Frontaldruck erzeugen möchte. Anschließend wird die Materialbahn
in einer weiteren Auftragsstation (5) mit Klebstoff versehen, wie dies in der
EP 1 321 919 A1 und der
EP 1 818 893 A1 beschrieben ist. Es können hierzu die üblichen Auftragswerke benutzt werden. Erfindungsgemäß
bevorzugt werden Breitschlitzdüsen, besonders geeignet sind solche im Curtain Coating-Verfahren
oder mittels Rollstabdüse, um einen Klebstoffauftrag in No-Label-Look-Qualität zu
erreichen. Als Klebstoffe werden hierfür Hotmelts eingesetzt, insbesondere UV-Acrylate
oder solche aus Synthesekautschuk, Polyolefinkleber oder Ähnliches.
[0095] Anschließend wird die bedruckte Bahn auf die von der anderen Etikettenbahn (39) stammende
Trägerbahn (56) aufkaschiert (51). In einem zweiten Stanzwerk (52) wird dieser Etikettenverbund
in üblicher Weise (von unten) gestanzt.
[0096] Anschließend wird die gestanzte Bahn der Umsetzungsvorrichtung (43) zugeführt und
mit einer zugestellten Walze (53) aufkaschiert. Der nunmehr vorhandene Verbund aus
zwei gestanzten Etikettenmaterialien, die mit jeweils einem Klebstoff versehen sind,
welche auf ein beidseitig antiadhäsives Trägerband aufgebracht sind, wird in einer
Aufwicklung (55) aufgerollt. Zuvor wird die oben beschriebene Matrix mit beispielsweise
einer üblichen Gitteraufwicklung (54) beider Etikettenbahnen entfernt, sofern diese
nicht an einer früheren Stelle nach der Stanzung bereits erfolgte.
[0097] In einer weiteren, hier nicht dargestellten Herstellweise kann statt des oben beschriebenen
Selbstklebematerials in Abwicklung (38) in Figur 7 respektive Abwicklung (20) in Figur
6 auch ein Bedruckstoff (Folie, Papier) abgewickelt und in beschriebener Weise bedruckt
werden, wobei vor der Stanzung ein Klebstoff aufgetragen wird, wie dies bereits für
die Etikettenbahn (47) respektive Etikettenbahn (28) beschrieben ist, und anschließend
wird ein beidseitig antiadhäsives Trägerband zugeführt.
[0098] Anhand dieser Erfindung ist es gelungen einen Verbund aus zwei Etikettenbahnen herzustellen,
die auf einem gemeinsamen Trägerband aufgebracht sind, welches auf eine bevorzugte
Weise hergestellt wird, ohne dass das Trägerband beim Stanzprozess beschädigt wird.
[0099] Als Trägerbahn des Etiketts stehen Papiere oder verschiedene Folien zur Auswahl,
bevorzugt werden insbesondere besagte transparente Folien.
[0100] Bevorzugt werden monoaxial und biaxial gereckte Folien auf Basis von Polyolefinen,
dann Folien auf Basis von gerecktem Polyethylen oder gereckten Copolymeren, enthaltend
Ethylen- und/oder Polypropyleneinheiten, gegebenenfalls auch PVC-Folien, PET-Folien,
Folien auf Basis von Vinylpolymeren, Polyamiden, Polyester, Polyacetalen, Polycarbonaten
[0101] Biaxial gerecktes Polypropylen zeichnet sich durch seine sehr hohe Reißfestigkeit
und geringe Dehnung aus. Bevorzugt zur Herstellung der Etiketten sind biaxial gereckte
Folien auf Basis von Polypropylen. Die Dicken der biaxial gereckten Folien auf Basis
von Polypropylen liegen bevorzugt zwischen 20 und 100 µm, besonders zwischen 25 und
75 µm, ganz besonders zwischen 30 und 65 µm.
[0102] Biaxial gereckte Folien auf Basis von Polypropylen können mittels Blasfolienextrusion
oder mittels üblicher Flachfolienanlagen hergestellt werden. Biaxial gereckte Folien
werden sowohl ein- als auch mehrschichtig hergestellt. Im Falle der mehrschichtigen
Folien können auch hier die Dicke und Zusammensetzung der verschiedenen Schichten
gleich sein aber auch verschiedene Dicken und Zusammensetzungen sind bekannt.
[0103] Geeignet für die Etiketten sind einschichtige, biaxial oder monoaxial gereckte Folien
oder mehrschichtige, biaxiale oder monoaxiale Folien auf Basis von Polypropylen, die
einen ausreichend festen Verbund zwischen den Schichten aufweisen, da ein Delaminieren
der Schichten während der Anwendung nachteilig ist.
[0104] Folien auf Basis von Hart-PVC werden zur Herstellung von Etiketten ebenso verwendet
wie Folien auf Basis von Weich-PVC.
[0105] Für die Etiketten können auch Folien auf Basis von Hart-PVC verwendet werden. Die
Dicken der Folien liegen bevorzugt zwischen 20 und 100 µm, besonders zwischen 25 und
65 µm, ganz besonders zwischen 30 und 60 µm.
[0106] Folien auf Polyesterbasis, zum Beispiel Polyethylenterephthalat sind ebenfalls bekannt
und können ebenso zur Herstellung der Etiketten eingesetzt werden. Die Dicken der
Folien auf Basis von PET liegen zwischen 20 und 100 µm, besonders zwischen 25 und
65 µm, ganz besonders zwischen 30 und 60 µm.
[0107] Die Etiketten sind vorzugsweise mit einer Haftklebemasse ausgerüstet. Als Haftklebemassen
werden Klebemassen bezeichnet, die bereits unter relativ schwachem Andruck eine dauerhafte
Verbindung mit dem Haftgrund erlauben und nach Gebrauch im Wesentlichen rückstandsfrei
vom Haftgrund wieder abgelöst werden können. Haftklebemassen wirken bei Raumtemperatur
permanent haftklebrig, weisen also eine hinreichend geringe Viskosität und eine hohe
Anfassklebrigkeit auf, so dass sie die Oberfläche des jeweiligen Klebegrunds bereits
bei geringem Andruck benetzen. Die Verklebbarkeit der Klebemassen beruht auf ihren
adhäsiven Eigenschaften und die Wiederablösbarkeit auf ihren kohäsiven Eigenschaften.
[0108] Die Etiketten können als Haftklebemasse eine solche enthalten, die als wässriger
Dispersions-Klebstoff oder als lösungsmittelhaltiges System auf den Träger aufgebracht
wird. Bevorzugt werden erfindungsgemäß Hotmelts, unter anderem auch solche, die nach
dem Auftragen aus der Schmelze noch mit UV-Strahlung gehärtet werden.
[0109] Die Klebemasse kann dabei vollflächig oder dem jeweiligen Einsatzzweck angepasst
partiell aufgebracht sein.
[0110] Bei der Haftklebemasse handelt es sich bevorzugt um eine solche auf Basis von Naturkautschuk,
PUR oder Acrylaten oder diese kann Styrol-Isopren-Styrol-Blockcolymeren enthalten.
Eine Haftklebemasse ist eine viskoelastische Masse, die bei Raumtemperatur in trockenem
Zustand permanent klebrig und klebfähig bleibt. Die Klebung erfolgt durch leichten
Anpressdruck sofort auf fast allen Substraten.
[0112] Als selbstklebende Masse kommt insbesondere eine handelsübliche druckempfindliche
Klebmasse auf PUR, Acrylat- oder Kautschukbasis zum Einsatz, bevorzugt ein mit Additiven
und Harzen abgemischter UV-vernetzbarer Acrylatschmelzhaftkleber. Beispielhaft sei
die Klebemasse Novarad RC 21151 von Novamelt genannt.
[0113] Besonders vorteilhaft hat sich als Klebemasse eine solche auf Acrylathotmeltbasis
erwiesen, die einen K-Wert von mindestens 20 aufweist, insbesondere größer 30, erhältlich
durch Aufkonzentrieren einer Lösung einer solchen Masse zu einem als Hotmelt verarbeitbaren
System.
[0115] In der Klebemasse auf Acrylathotmeltbasis können Benzoinderivate einpolymerisiert
sein, so beispielsweise Benzoinacrylat oder Benzoinmethacrylat, Acrylsäure- oder Methacrylsäureester.
Derartige Benzoinderivate sind in der
EP 0 578 151 A1 beschrieben. Die Klebemasse auf Acrylathotmeltbasis kann aber auch chemisch vernetzt
sein.
[0116] Eine Klebemasse, die sich als geeignet zeigt, ist eine niedermolekulare Acrylatschmelzhaftklebemasse,
wie sie unter der Bezeichnung acResin UV oder Acronal ®, insbesondere Acronal DS 3458,
von der BASF geführt wird. Diese Klebemasse mit niedrigem K-Wert erhält ihre anwendungsgerechten
Eigenschaften durch eine abschließende strahlenchemisch ausgelöste Vernetzung.
[0117] Als Klebrigmacher dienen Klebharze. Geeignete Klebharze sind unter anderem vorzugsweise
nicht hydrierte, partiell oder vollständig hydrierte Harze auf Basis von Kolophonium
oder Kolophoniumderivaten, hydrierte Polymerisate des Dicyclopentadiens, nicht hydrierte,
partiell, selektiv oder vollständig hydrierte Kohlenwasserstoffharze auf Basis von
C
5-, C
5/C
9- oder C
9-Monomerströmen, oder Polyterpenharze auf Basis von α-Pinen und/oder β-Pinen und/oder
δ-Limonen. Vorgenannte Klebharze können sowohl allein als auch im Gemisch eingesetzt
werden.
[0118] Dabei können sowohl bei Raumtemperatur feste als auch flüssige Harze zum Einsatz
kommen.
[0119] Um eine hohe Alterungs- und UV-Stabilität zu gewährleisten, sind hydrierte Harze
bevorzugt.
[0120] Als weitere Additive können typischerweise genutzt werden:
- Plastifizierungsmittel wie zum Beispiel Weichmacheröle oder niedermolekulare flüssige
Polymere wie zum Beispiel niedermolekulare Polybutene
- primäre Antioxidantien wie zum Beispiel sterisch gehinderte Phenole
- sekundäre Antioxidantien wie zum Beispiel Phosphite oder Thioether
- Prozessstabilisatoren wie zum Beispiel C-Radikalfänger
- Lichtschutzmittel wie zum Beispiel UV-Absorber oder sterisch gehinderte Amine
- Füllstoffe wie Fasern, Ruß, Zinkoxid, Titandioxid, Mikrovollkugeln, Voll- oder Hohlglaskugeln,
Kieselsäure, Silikaten, Kreide sowie
- Verarbeitungshilfsmittel
[0121] Erfindungsgemäß ist es auch, wenn die Klebemasse alle die genannten Zuschlagstoffe
jeweils nicht aufweist.
[0122] Der Klebmasseauftrag liegt vorzugsweise zwischen 5,0 und 50,0 g/m
2, weiter bevorzugt zwischen 10,0 und 30,0 g/m
2 und besonders bevorzugt zwischen 15,0 und 25,0 g/m
2. Letzteres entspricht einer Dicke zwischen 15 und 25 µm.
[0123] Als Trennfolie kann eine beidseitig silikonisierte PET-Folie zum Einsatz kommen,
vorzugsweise mit einer Dicke von 30 µm, beispielsweise die Silikonfolie Silphan S30
M74F von Siliconature. Es sind jedoch auch beidseitig mit einer entsprechenden Trennschicht
versehene Trägermaterialien aus diversen Folienmaterialien wie PP jeweils mit einer
bevorzugten Dicke zwischen 20,0 und 50,0 µm denkbar sowie übliche Trennpapiere.
[0124] Als Trennbeschichtung werden häufig vernetzbare Silikonsysteme eingesetzt. Dazu zählen
Mischungen aus Vernetzungskatalysatoren und so genannten thermisch härtbaren kondensations-
oder additionsvernetzenden Polysiloxanen. Für kondensationsvernetzende Silikonsysteme
sind als Vernetzungskatalysatoren häufig Zinnverbindungen, wie Dibutylzinndiacetat,
in der Masse zugegen.
[0125] Silikonbasierende Trennbeschichtungen auf additionsvernetzender Basis lassen sich
durch Hydrosilylierung härten. Diese Trennsysteme umfassen üblicherweise die folgenden
Bestandteile: ein alkenyliertes Polydiorganosiloxan (insbesondere lineare Polymere
mit endständigen Alkenylgruppen), ein Polyorganowasserstoffsiloxan-Vernetzungsmittel
sowie einen Hydrosilylierungskatalysator.
[0126] Die Etiketten können kreisrund sein, beispielsweise mit einem Durchmesser von 30
mm, oval, viel- oder rechteckig sowie quadratisch sein, wobei letztere darüber hinaus
auch abgerundete Ecken aufweisen können.
[0127] Die äußere Form der Etiketten ist nahezu uneingeschränkt dem jeweiligen Einsatzzweck
angepasst variierbar.
[0128] Bevorzugt sind das Etikettenmaterial und die darauf befindliche Klebeschicht transparent.
Die Transparenz beziehungsweise der Transmissionsgrad eines Objektes sind abhängig
von seinem Extinktionskoeffizenten, der Reflexion an den Oberflächen sowie der Wellenlänge
des für die Untersuchung verwendeten Lichts. Der Extinktionskoeffizent ist stoffspezifisch
und abhängig von der Absorption des verwendeten Materials. Um ein Material mit einem
hohen Transmissionsgrad zu erhalten, müssen sowohl Absorption wie auch Reflexion vermieden
werden.
[0129] Reflexion tritt an allen Oberflächen und Materialgrenzflächen auf. Sie ist zum einen
von der Oberflächenrauigkeit und zum anderen von dem Brechungsindex der verwendeten
Materialen abhängig. An einer rauen Oberfläche kommt es zusätzlich zu einer diffusen
Streureflexion. Der Zusammenhang zwischen der Reflexion an einer Grenzfläche und dem
Brechungsindex der angrenzenden Schichten wird durch die Fresnel-Gleichung beschrieben.
Im Spezialfall, dass es sich um transparente Materialien handelt und der Lichtstrahl
senkrecht einfällt und der Einfluss der Wellenlänge vernachlässigt werden kann, lässt
sich die Fresnel-Gleichung wie folgt vereinfachen:

R = Reflexion an der Grenzfläche
n
1 = Brechungsindex Medium 1
n
2 = Brechungsindex Medium 2
Brechungsindex Luft n
Luft ≈ 1
[0130] Die Reflexion tritt an allen Grenzflächen auf und reduziert damit den Transmissionskoeffizenten
eines Objektes. So kann zum Beispiel die maximal erreichbare Transmission einer Polyesterfolie
mit einem Brechungsindex n
2 = 1,6 unter Berücksichtigung, dass der Lichtstahl sowohl bei Eintritt in die Folie
als auch beim Austritt aus der Folie dem Reflexionsgesetz nach Fresnel gehorcht, einen
Wert von 90 % nicht überschreiten.
[0131] Vorzugsweise sind sowohl Klebemasse als auch Etikettenmaterial dergestalt transparent,
dass das daraus gebildete transparente Etikett vorzugsweise eine Transmission von
größer 60 % aufweist, insbesondere eine Transmission größer 90 % bei einer Wellenlänge
von 350 bis 1150 nm.
[0132] Besonders vorteilhaft werden die erfindungsgemäßen Verfahren für optisch ansprechende
Etiketten, die beispielsweise auf Kosmetikverpackungen Verwendung finden können, eingesetzt.
[0133] Für derartige Etiketten ist es erforderlich, dass alle Bausteine des Etiketts (mit
Ausnahme der aufzudruckenden Informationen) möglichst transparent sind. Auf diese
Weise ergibt sich ein besonders edel anmutendes Etikett.
[0134] Es werden daher bevorzugte transparente Etikettenmaterialien eingesetzt. Damit auch
die Klebemasse diese Bedingung erfüllt, wird auf eine Acrylat-Hotmeltmasse zurückgegriffen,
die - anders als andere Klebemassen - hochtransparent ist und die aufgrund ihrer UV-Beständigkeit
auch nicht so schnell altert wie beispielsweise Naturkautschukmassen. Das heißt, das
Etikett bleibt für lange Zeit unverändert, insbesondere verfärbt sich auch nicht die
Klebemasse (es tritt nicht das typische Vergilben der Klebemasse auf).
[0135] Ein weiterer Vorteil der Acrylat-Hotmeltmasse besteht darin, dass diese sehr unempfindlich
gegenüber vielen Füllgütern ist, die später in die mit den Etiketten ausgerüsteten
Verpackungen verfüllt werden. Das heißt, sollte das Füllgut unabsichtlich, was insbesondere
beim späteren Gebrauch der Verpackung der Fall ist, mit dem Etikett in Berührung kommen,
führt dies nicht dazu, dass der Kleber des Etiketts in seiner Klebleistung nachlässt
und das Etikett quasi auf der Verpackung zu "schwimmen" beginnt.
[0136] Weiterhin bevorzugt eignen sich derartige Etiketten für die Etikettierung von Gebinden
aus der Wasch- und Reinigungsmittelindustrie, aus der Schmierstoffindustrie sowie
für die Getränke- oder Nahrungsmittelindustrie, allgemein überall dort, wo Etiketten
in großen Stückzahlen gebraucht werden und in hohen Takten aufgebracht werden müssen.
Aufgrund der Vielzahl von Verwendungszwecken kommt nahezu jegliches Etikettenmaterial
(Folien, Papier, Verbundmaterialien) in beliebiger Einfärbung (transparent, weiß oder
farbig) in Frage. Je nach Einsatz wird hoher Wert auf die optischen Eigenschaften
des Klebstoffs gelegt hinsichtlich Transparenz und Beständigkeiten oder aber es werden
preiswerte Kleberstoffe verwendet, insbesondere dann, wenn das Etikettenmaterial opak
ist.
1. Verfahren zum Verspenden von auf einem Trägerband vorhandenen Etiketten, wobei die
Etiketten auf der Oberseite und der Unterseite des Trägerbands jeweils in einer Reihe
hintereinander angeordnet sind, wobei
das Trägerband mit den ober- und unterseitig aufgebrachten Etiketten in Richtung einer
Spendekante geführt wird,
die Etiketten auf der Ober- oder der Unterseite durch eine Umsetzungsvorrichtung aufgenommen
und von der Trägerbahn abgenommen werden,
die Trägerbahn derartig über eine Spendekante geführt wird, dass die Seite der Trägerbahn
in direktem Kontakt mit der Spendekante steht, auf der sich keine Etiketten befinden,
während des ersten Spendevorgangs die auf der Trägerbahn befindlichen Etiketten an
der Spendekante verspendet werden,
die zuvor entfernten Etiketten wieder auf eine Seite der Trägerbahn aufgebracht werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Umsetzungsvorrichtung eine Walze oder ein Transportband ist, vorzugsweise eine
Walze.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Umsetzungsvorrichtung, vorzugsweise eine Walze oder ein Transportband, mit einer
Unterdruck- oder Vakuumvorrichtung versehen ist, die im Inneren der Umsetzungsvorrichtung
einen Unterdruck oder ein Vakuum erzeugt, mit dem die an der äußeren Oberfläche der
Umsetzungsvorrichtung befindlichen Etiketten fixiert werden können.
4. Verfahren nach zumindest einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Umfangsgeschwindigkeit der Umsetzungsvorrichtung (7, 8) der Bahngeschwindigkeit
der Trägerbahn (5) entspricht.
5. Verfahren nach zumindest einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Ablösen der Etiketten von der Trägerbahn mittels einer Walze geschieht, über die
die Trägerbahn geführt wird, während die Etiketten in der Umsetzungsvorrichtung verbleiben,
vorzugsweise mit einer Walze mit einem Durchmesser von bis zu 6 mm.
6. Verfahren nach zumindest einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Trägerband, nachdem in der Umsetzungsvorrichtung die Etiketten wieder auf das
Trägerband aufgebracht worden sind, einer zweiten Spendekante zugeführt wird, und
durch einen zweiten Spendevorgang die auf dem Trägerband befindlichen Etiketten an
der zweiten Spendekante verspendet werden.
7. Verfahren zur Herstellung von auf einem beidseitig antiadhäsiv ausgerüsteten Trägerband
vorhandenen Etiketten, wobei die Etiketten auf der Oberseite und der Unterseite des
Trägerbands jeweils in einer Reihe hintereinander angeordnet sind, wobei auf dem Trägerband
eine Etikettenbahn bestehend aus einem mit einer Klebemasse ausgerüsteten Etikettenmaterial
vorhanden ist, wobei die Etikettenbahn derartig aufgebracht ist, dass die Klebemasse
in Kontakt mit dem Trägerband steht,
das Trägerband mit der Etikettenbahn in eine Stanze geführt wird, in der aus der Etikettenbahn
Etiketten gestanzt werden,
das Trägerband mit den Etiketten an eine zweite Stanze geführt wird,
gleichzeitig eine zweite Etikettenbahn bestehend aus einem mit einer Klebemasse ausgerüsteten
Etikettenmaterial in die zweite Stanze geführt wird, in der ebenfalls aus der Etikettenbahn
Etiketten gestanzt werden und wobei die gestanzten Etiketten oder die gestanzte Etikettenbahn
durch eine Umsetzungsvorrichtung aufgenommen und diese Etiketten(bahn) mit der klebenden
Seite auf die freie Seite des an die Stanze herangeführten Trägerbands aufgebracht
werden,
das ober- und unterseitig mit Etiketten ausgerüstete Trägerband von der zweiten Stanze
geführt wird.
8. Verfahren zur Herstellung von auf einem vorzugsweise beidseitig antiadhäsiv ausgerüsteten
Trägerband vorhandenen Etiketten, wobei die Etiketten auf der Oberseite und der Unterseite
des Trägerbands jeweils in einer Reihe hintereinander angeordnet sind, wobei
auf dem Trägerband eine Etikettenbahn bestehend aus einem mit einer Klebemasse ausgerüsteten
Etikettenmaterial vorhanden ist, wobei die Etikettenbahn derartig aufgebracht ist,
das die Klebemasse in Kontakt mit dem Trägerband steht,
das Trägerband mit der Etikettenbahn in eine Stanze geführt wird, in der aus der Etikettenbahn
Etiketten gestanzt werden,
die Etiketten oder die gestanzte Etikettenbahn durch eine Umsetzungsvorrichtung aufgenommen
und von der Trägerbahn abgenommen werden,
auf die von den der Etikettenbahn befreite Trägerbahn eine zweite Etikettenbahn bestehend
aus einem mit einer Klebemasse ausgerüsteten Etikettenmaterial auf das Trägerband
aufgelegt wird, wobei die Etikettenbahn derartig aufgebracht ist, das die Klebemasse
in Kontakt mit dem Trägerband steht,
das Trägerband mit der zweiten Etikettenbahn in eine zweite Stanze geführt wird, in
der aus der Etikettenbahn Etiketten gestanzt werden,
das mit den Etiketten ausgerüstete Trägerband der Umsetzungsvorrichtung zugeführt
wird, wobei die Etiketten aus der ersten Etikettenbahn auf die freie Seite des an
die Umsetzungsvorrichtung herangeführten Trägerbands aufgebracht werden das ober-
und unterseitig mit Etiketten ausgerüstete Trägerband von der Umsetzungsvorrichtung
geführt wird.
9. Verfahren nach Anspruch 7 oder 8,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Umsetzungsvorrichtung, vorzugsweise eine Walze oder ein Transportband, mit einer
Unterdruck- oder Vakuumvorrichtung versehen ist, die im Inneren der Umsetzungsvorrichtung
einen Unterdruck oder ein Vakuum erzeugt, mit dem die an der äußeren Oberfläche der
Umsetzungsvorrichtung befindlichen Etiketten fixiert werden können.
10. Verfahren nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Ablösen der Etiketten oder der gestanzten Etikettenbahn von der Trägerbahn mittels
einer Walze geschieht, über die die Trägerbahn geführt wird, während die Etiketten
in der Umsetzungsvorrichtung verbleiben, vorzugsweise mit einer Walze mit einem Durchmesser
von bis zu 6 mm oder mittels einer Spendekante.