[0001] Die Erfindung betrifft einen Puffer bzw. eine Kupplung für ein Schienenfahrzeug gemäss
dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
[0002] Solche gattungsmässigen Puffer bzw. Kupplungen bei Schienenfahrzeugen werden üblicherweise
aus hochwertigem Metall, insbesondere aus Stahl, gehärtetem Stahl, Gusseisen oder
Stahlguss hergestellt. Bei diesen Puffern bzw. Kupplungen besteht das Problem, dass
bei gekoppelten Fahrzeugen im Betrieb aufgrund der hohen Anpress- bzw. Druckkräfte
bei diesen Stossflächen unerwünschte Verschleissbildungen entstehen können.
[0003] Um Reibungskräfte zwischen den sich gegenseitig an den Stossflächen berührenden Puffertellern
zu reduzieren, ist es bekannt, für diese Stossflächen eine Kunststoffplatte zu verwenden,
welche im Pufferteller befestigt werden, wie dies aus der Druckschrift
EP-A-1 800 988 entnehmbar ist. Dies ist jedoch mit höherem Herstellungsaufwand verbunden.
[0004] Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht demgegenüber darin, einen Puffer bzw.
eine Kupplung für ein Schienenfahrzeug zu schaffen, mittels welchem durch einfache
konstruktive Massnahmen eine erhöhte Lebensdauer bzw. eine verbesserte Funktionalität
erreicht wird.
[0005] Erfindungsgemäss ist die Aufgabe dadurch gelöst, dass dem Puffer bzw. die Kupplung
eine Einrichtung zum dosierten Schmieren der Stossfläche des Puffertellers zugeordnet
ist.
[0006] Vorteilhaft weist diese Einrichtung einen Schmierstoffspender und wenigstens eine
von diesem ausgehende bis zur Kontaktfläche führenden Verbindungsleitung auf, wobei
der Schmierstoffspender derart ausgebildet ist, dass eine automatische Schmierstoffzufuhr
kontinuierlich oder in vorbestimmten Zeitabständen in einer jeweils dosierten Menge
erfolgt.
[0007] Damit kann die Lebensdauer der Puffer bzw. der Kupplungen erhöht werden, ohne dass
dies mit einem hohen Aufwand bei der Herstellung der Puffer verbunden wäre. Zudem
zeichnet sich diese Lösung als sehr wartungsfreundlich aus und auch die dauerhafte
Funktionalität derselben wird verbessert.
[0008] Die Erfindung sowie weitere Vorteile derselben werden nachfolgend anhand eines Ausführungsbeispieles
unter Bezugnahme auf die Zeichnung näher erläutert. Es zeigt:
Fig. 1 eine Ansicht eines Puffers mit Längsschnitt einer erfindungsgemässen Einrichtung,
Fig. 2 den Puffer mit der Einrichtung nach Fig. 1 in perspektivischer Darstellung,
und
Fig. 3 eine perspektivische Darstellung einer erfindungsgemässen Kupplung mit der
Einrichtung nach Fig. 1.
[0009] Der in Fig. 1 dargestellte Puffer 10 weist einen Stössel 11 auf, welcher an einem
nicht näher gezeigten Schienenfahrzeug, wie einem Eisenbahnwagen, Güterwagen oder
dergleichen in herkömmlicher Weise befestigt ist.
[0010] Der Stössel 11 ist von einer auf diesem axial verschiebbaren Pufferhülse 12 umfasst.
Sowohl die Pufferhülse 11 als auch der Stössel 12 sind im wesentlichen hohlzylindrisch
ausgebildet, wobei der Stössel 12 koaxial zur Pufferhülse 11 angeordnet ist. Der Stössel
12 weist ein Zylinderrohr 12' und einen endseitig daran befestigten Pufferteller 15
auf. Der vorzugsweise als Guss- oder Stahlteil bestehende Pufferteller 15 ist einstückig
mit einer konvex bombierten vorderen Stossfläche 17 ausgebildet.
[0011] Im gekoppelten Betriebszustand zweier Schienenfahrzeuge steht diese Stossfläche 17
mit einer solchen eines Puffertellers des anderen Schienenfahrzeuges in Presskontakt
und es ist damit gewährleistet, dass durch diese Puffer die während der Fahrt entstehenden
Druckkräfte aufgenommen und in mit diesen verbundenen Wagenkästen geleitet werden.
Die Stossflächen 17 gleiten unter teilweise hohen Druckkräften aneinander.
[0012] Der Stössel 12 ist über eine nicht näher dargestellte an sich bekannte Dämpfungseinrichtung
in der Form eines vorgespannten Federpaketes derart an der Pufferhülse 11 abgestützt,
dass er entgegen der Federkraft in Richtung der Pufferhülse 11 verschiebbar ist. Das
Federpaket stützt sich dabei auf der einen Seite an einem auf der Innenseite der Pufferhülse
11 ab, während es auf der anderen Seite auf der Rückseite des Puffertellers 15 anliegt.
Es weist üblicherweise eine Vielzahl von Kunststoffelementen auf, welche auf einen
Bolzen aufgeschoben sind und von diesem positioniert werden. Der Energieverzehr kann
auch hydraulisch oder über eine Kombination von Federn, Elastomerfedern und/oder Hydraulik
mit sogenannten Hybridpuffern erfolgen.
[0013] Erfindungsgemäss ist dem Puffer 10 eine Einrichtung 20 zum dosierten Schmieren der
Stossfläche 17 des Puffertellers 15 zugeordnet. Diese Einrichtung 20 umfasst einen
Schmierstoffspender 25 mit einer Verbindungsleitung 21 und mindestens eine im Pufferteller
15 quer angeordnete, an die Verbindungsleitung 21 angeschlossene Durchgangsöffnung
22, durch welche der vorzugsweise als dickflüssiger Schmierfett vorgesehene Schmierstoff
23 bis zur Stossfläche 17 leitbar ist. Zweckmässigerweise ist die quere Durchgangsöffnung
22 im oberen Bereich des Puffertellers 15 angeordnet, womit der Schmierstoff 23 durch
die Schwerkraft in den Berührungsbereich der Stossflächen 17 verteilt wird.
[0014] Dieser Schmierstoffspender 25 ist derart ausgebildet, dass eine automatisch gesteuerte
Schmierstoffzufuhr vorzugsweise kontinuierlich oder aber in vorbestimmten Zeitabständen
in einer jeweils dosierten Menge erfolgt, so dass eine ununterbrochene Schmierung
bei der Stossfläche 17 gewährleistet ist.
[0015] Zu diesem Zwecke umfasst der Schmierstoffspender 25 ein zylindrisches Gehäuse 27,
einen darin axial verschiebbaren Kolben 26 und einen Energiespender 28. In der einen
vom Gehäuse 27 und dem Kolben 26 gebildeten Kammer, bei welcher sich der Ausgang zur
Verbindungsleitung 21 befindet, ist der Schmierstoff 23 vorrätig, indes in der gegenüberliegenden
Kammer 29 vorzugsweise ein vom Energiespender 28 entwickeltes Gas oder dergleichen
eingeführt wird, so dass der Kolben 26 zur Verbindungsleitung 21 hin geschoben wird.
Damit wird ermöglicht, dass der Schmierstoffspender 25 diese automatisch gesteuerte
Schmierstoffzufuhr selbsttätig ausführt, ohne mit einer externen Steuerung verbunden
zu sein.
[0016] Der Schmierstoffspender 25 ist vorteilhaft derart ausgestaltet, dass er mit dem Schmierstoff
23 nachgefüllt und dass er mit einer auswechselbaren Patrone als Energiespender 28
bestückt ist.
[0017] Gemäss Fig. 2 ist der Schmierstoffspender 25 an der Aussenseite des Pufferstössels
12 hinter dem Pufferteller 15 montiert. Mit Vorteil ist das Gehäuse 27 des Schmierstoffspenders
in einem zusätzlichen Schutzgehäuse 31, welches in Fig. 1 nicht veranschaulicht ist,
untergebracht. Dieses Schutzgehäuse 31 ist beispielsweise durch einen sich um den
Pufferstössel 12 herum gelegten Spannring 32 gehalten und dabei in Bezug auf die Oberseite
des Pufferstössels 12 etwas zur Seite versetzt angeordnet und im Querschnitt betrachtet
mit seiner unteren Auflagefläche 31' der Rundung des Pufferstössels 12 angepasst.
[0018] Damit ergeben sich weitere Vorteile im Rahmen der Erfindung, nämlich dass dieser
Schmierstoffspender 25 hinter dem Pufferteller 15 in etwas geschützter, nicht exponierter
Anordnung montiert ist und ausserdem, dass auf sehr einfache Weise ein bestehender
Pufferstössel nachträglich mit einem solchen Schmierstoffspender ausgerüstet werden
kann, da er von aussen angebracht und somit frei zugänglich ist, wodurch er auch einfach
gewechselt werden kann.
[0019] Solche Pufferteller können selbstverständlich unterschiedliche Aussenformen und Grössen
aufweisen, wie zum Beispiel rund, rechteckig oder abgeschrägt. Dementsprechend können
diese Schutzgehäuse entsprechend plaziert und in der Form angepasst sein.
[0020] Fig. 3 zeigt eine Kupplung 40 eines nicht näher veranschaulichten Schienenfahrzeuges.
Diese Kupplung 40 ist in herkömmlicher Weise hergestellt und ist daher nicht in allen
Einzelheiten beschrieben. Sie weist auf ihrer Vorderseite eine Kupplungsplatte 46
oder dergleichen mit einer Stossfläche 47 auf, welche beim Kuppeln mit einer solchen
eines Kupplungskopfes 41 eines zu verbindenden Schienenfahrzeuges in Berührung gelangt.
Ausserdem sind bei dieser Kupplungsplatte 46 zwei Öffnungen 48 für das Kuppeln von
Luftleitungen vorgesehen. Die Kupplung 40 ist durch eine Kupplungsstange 49 oder Zug-
und Stossvorrichtung mit dem Schienenfahrzeug verbunden.
[0021] Erfindungsgemäss ist der Kupplung 40 eine Einrichtung 45 zum dosierten Schmieren
der jeweiligen Stossfläche 47 zugeordnet. Diese Einrichtung 45 ist an sich gleich
wie diejenige nach Fig. 1 ausgeführt. Es sind daher nachfolgend nurmehr die Unterschiede
erläutert.
[0022] Der Einrichtung 45 ist ebenso ein Schmierstoffspender mit wenigstens einer Verbindungsleitung
42 zugeordnet und in der Kupplung 40 ist mindestens eine quere, an die Verbindungsleitung
42 angeschlossene Durchgangsöffnung 43 vorgesehen, durch welche der Schmierstoff bis
zur Stossfläche 47 leitbar ist. Das Gehäuse 45' bei der Einrichtung 45 ist dabei vorteilhaft
mittels Spannringen 44 an dieser Kupplungsstange 49 lösbar befestigt, wobei diese
Kupplungsstange 49 zweckmässigerweise mit einem kleineren Durchmesser als die Aussenabmessungen
des Kupplungskopfes dimensioniert ist, damit dieses Gehäuse 45' nicht vorsteht und
gewissermassen geschützt ist.
[0023] Die Durchgangsöffnung 43 ist in der oberen Hälfte innenseitig der Öffnung 48 dieser
Kupplungsplatte 46 annähernd mittig angeordnet. Selbstverständlich könnten auch mehr
als eine Durchgangsöffnung 43 vorgesehen sein, und zudem ist eine weitere Verbindungsleitung
42' von der Verbindungsleitung 42 abgezweigt, mittels welcher im Rahmen der Erfindung
weitere Funktionsflächen von beweglichen Teilen in der Kupplung 40 geschmiert werden
können. Selbstverständlich könnte auch nur die eine Verbindungsleitung 42 zu der Stossfläche
vorgesehen sein.
[0024] Im gekuppelten Zustand zweier solcher Kupplungen besteht bei den Stossflächen 47
an sich eine starre Verbindung. Diese Schmierung trägt jedoch dazu bei, dass diese
Stossflächen beim Kuppeln geschont werden und der Kupplungsvorgang einwandfrei erfolgt.
Zu diesem Zwecke könnte der Schmierstoffspender so gesteuert sein, dass er jedesmal
unmittelbar vor und/oder während dem Kuppeln schmiert, dies beispielsweise bei einem
beim Kuppeln erfolgenden Stoss auf die Kupplung.
[0025] Die Erfindung ist mit dem obigen Ausführungsbeispiel ausreichend dargetan. Sie könnte
aber noch in anderen möglichen Varianten veranschaulicht sein.
[0026] So könnten zum Beispiel bei einem Puffer anstelle von einem auch zwei bzw. mehrere
solcher Schmierstoffspender 25 und dementsprechend auch mehrere quere Durchgangsöffnungen
22 zugeordnet sein, um eine noch bessere Verteilung des Schmierstoffes zu erzielen.
Als Durchgangsöffnung könnte auch anstelle einer Bohrung eine Nut oder ähnliches.vorgesehen
sein.
[0027] Anstelle von Durchgangsöffnungen 22 beim Pufferteller könnte theoretisch auch eine
an die Oberseite des Puffertellers führende Verbindungsleitung angeordnet sein, durch
welche das Schmiermittel auf diese Stossfläche gelangen würde.
[0028] Grundsätzlich, könnte für den Schmierstoffspender 25 auch ein anderes Prinzip der
automatischen Schmierstoffzufuhr zugrundegelegt sein, bei dem beispielsweise der Hub
des Stössels 12 gegenüber der Pufferhülse 11 als Energiespender für die Schmierstoffzufuhr
verwendet wird.
1. Puffer bzw. Kupplung für ein Schienenfahrzeug, bei dem der Puffer (10) mit einem axial
verschiebbaren Pufferstössel (12) und mit einem an diesem angebrachten Pufferteller
(15) versehen ist, der mit seiner Stossfläche (17) mit einer solchen eines Puffertellers
eines koppelbaren Schienenfahrzeuges in Presskontakt bringbar ist, bzw. die Kupplung
(40) eine Stossfläche (47) aufweist, welche beim Kuppeln mit einer solchen einer Kupplung
eines zu verbindenden Schienenfahrzeuges in Berührung gelangt, dadurch gekennzeichnet, dass
dem Puffer (10) bzw. der Kupplung (40) eine Einrichtung (20, 45) zum dosierten Schmieren
der jeweiligen Stossfläche (17, 47) zugeordnet ist.
2. Puffer bzw. Kupplung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Einrichtung (20, 45) jeweils mindestens einen Schmierstoffspender (25) mit wenigstens
einer Verbindungsleitung (21, 42) aufweist, und im Pufferteller (17) bzw. in der Kupplungsplatte
(46) mindestens eine quere, an die Verbindungsleitung angeschlossene Durchgangsöffnung
(22, 43) vorgesehen ist, durch welche der Schmierstoff (23) bis zur Stossfläche (17,
47) leitbar ist.
3. Puffer bzw. Kupplung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die quere Durchgangsöffnung (21) im oberen Bereich des Puffertellers (15) bzw. in
der oberen Hälfte innenseitig einer Öffnung (48) der Kupplungsplatte (47) des Kupplungskopfes
(41) angeordnet ist.
4. Puffer bzw. Kupplung nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Schmierstoffspender (25) derart ausgebildet ist, dass eine automatisch gesteuerte
Schmierstoffzufuhr kontinuierlich oder in vorbestimmten Zeitabständen in einer jeweils
dosierten Menge erfolgt, so dass eine ununterbrochene Schmierung bei der Stossfläche
gewährleistet ist.
5. Puffer bzw. Kupplung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Schmierstoffspender (25) diese automatisch gesteuerte Schmierstoffzufuhr selbsttätig
ausführt, ohne mit einer externen Steuerung verbunden zu sein.
6. Puffer bzw. Kupplung nach einem der vorhergehenden Ansprüchen 2 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Schmierstoffspender (25) ein Gehäuse (27), einen darin axial verschiebbaren Kolben
(26) und einen Energiespender (28) aufweist, durch welche eine Kammer mit dem Schmierstoff
(23) und gegenüberliegend eine Kammer (29) für ein von einem Energiespender (28) entwickeltes
Gas oder dergleichen gebildet ist.
7. Puffer bzw. Kupplung nach einem der vorhergehenden Ansprüchen 2 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Schmierstoffspender (25) in einem am Pufferstössel (12) befestigten Schutzgehäuse
(31) untergebracht ist, welches in Bezug auf die Oberseite des Pufferstössels (12)
etwas zur Seite hinter dem Pufferteller (12) versetzt angeordnet und im Querschnitt
betrachtet mit seiner unteren Auflagefläche (31') der Rundung des Pufferstössels (12)
angepasst ist.
8. Puffer bzw. Kupplung nach einem der vorhergehenden Ansprüchen 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass bei der Kupplung (40) eine weitere mit der Einrichtung (45) verbundene Verbindungsleitung
(42') vorgesehen ist, mittels welcher Funktionsflächen vorzugsweise von beweglichen
Teilen im Kupplungskopf (40) geschmiert werden können.
9. Puffer bzw. Kupplung nach einem der vorhergehenden Ansprüchen 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass anstelle einer Durchgangsöffnung (22, 43) beim Pufferteller bzw. bei der Kupplung
eine an die Oberseite des Puffertellers bzw. der Kupplungsplatte führende Verbindungsleitung
angeordnet ist, durch welche das Schmiermittel auf diese Stossfläche gelangt.
10. Einrichtung für einen Puffer bzw. Kupplung nach einem der vorhergehenden Ansprüche
1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass ein derart ausgebildeter Schmierstoffspender (25) vorgesehen ist, dass mit ihm eine
automatisch gesteuerte Schmierstoffzufuhr kontinuierlich oder in vorbestimmten Zeitabständen
in einer jeweils dosierten Menge erfolgt, so dass eine ununterbrochene Schmierung
bei der Stossfläche (17, 47) gewährleistet ist.
11. Einrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass der Schmierstoffspender bei der Kupplung (40) derart gesteuert ist, dass er unmittelbar
vor und/oder während dem Kuppeln schmiert.