Gebiet der Erfindung:
[0001] Die Erfindung betrifft ein Schuhsohlensystem, dessen Konstruktion, Herstellung und
Verwendung. Das System einer Schuhsohle mit einem Grundschuhsohlenkörper mit zwei
Sohlenebenen und fest integrierter dazwischen liegenden Feder ist um Sohlenelemente
erweiterbar und auf eine Vielzahl von Schuhschäften mit und ohne Brandsohlen anwendbar.
Das Sohlensystem ist mit den erfindungsgemäßen Eigenschaften industriell und in Manufaktur,
vorkonfiguriert oder anwenderspezifisch, sowohl in Einzelanfertigungen als auch in
Serienherstellung funktionell und wirtschaftlich für die verschiedenen Anwendungsgebiete
anwendbar. Dabei wird die Kombination der Schuhsohlenelemente mit den aktiven und
den passiven Eigenschaften - von der Sohlenkonstruktion aus betrachtet - konstruktions-
und fertigungstechnisch zusammengefasst und weitestgehend in einem einzigen Fertigungsgang
hergestellt. Die Element- und Funktionsmatrix der Grundkonstruktion der Schuhsohlenkonstruktion
kann mit individuell auswählbaren und herstellbaren aditionelle Ergänzungselemente
fabrikmäßig vorgefertigt werden oder durch den Anwender individuell nachkonfiguriert
werden. Die wesentlichsten Systemkomponenten des Schuhsohlensystems sind dabei die
konstruktive Bodennähe der Konstruktions- und Funktionselemente, eine durch die Schuhsohlenkonstruktion
selbst initiierten Abrollvorgang mit einer interaktiven Stand- und Bewegungsstabilisierung
zwischen Schuhsohlenkonstruktion und Anwender. Die Systemverwendung erstreckt sich
von durchgängigen Sohlenformen, segmentierter Sohlenformen bis hin zu Sohlenteilen
mit oder ohne Absatzausprägung. Das Verwendungsgebiet erstreckt sich vom Sport- und
Freizeitbereich, Home- und Businessbereich und dem Gesundheitsbereich sowohl für in-door
als auch für out-door Anwendungen.
[0002] Die bevorzugte Anwendung des Schuhsohlensystems liegt im Bereich der Sport- und Freizeitschuhe,
vorzugsweise beim Golf und anderen anspruchsvollen Sportarten, der Anwendung bei medizinischer
Unterstützung des Bewegungsapparates, vorzugsweise in der Rehabilitation, sowie in
klassischen Schuhanwendungen für alle Geschlechter, Alters- und Gewichtsgruppen. Die
Fertigung der Schuhsohlenkonstruktion erfolgt vorzugsweise in einem Fertigungsvorgang
mit der optionalen Möglichkeit der Aus- beziehungsweise nachträglichen Auf- und Umrüstung
mit verschiedenen Individualsystemkomponenten. Spezielle Ausführungsformen sind spezifisch
auf die Klientelgruppe ausgerichtet, aber auch anderweitig verwendbar. Speziell die
bodennahe Systemkonstruktion der bodennahen und der fußnahen Sohle erlaubt die Anbindung
an die unterschiedlichsten Oberschuhformen mit und ohne Brandsohle ohne einen Funktionsverlust
in bezug auf Auflagenstabilität, Abrollverhalten, Traktionsunterstützung und induktive
Richtungsvorgaben des Bewegungsapparates, des Balanceverhaltens und der Anregung der
Bewegungsmuskulatur zu bewirken.
Hintergrund der Erfindung
[0003] Ein hoher täglicher Zeitanteil im Tagesablauf eines Menschen wird in der zivilisierten
Welt mit Schuhwerk verbracht. Dabei untergliedert sich die Tragezeit in häusliche
und außerhäusliche Tragezeit, Berufs- und Freizeit. Die Notwendigkeit des Tragens
von Schuhwerk wird meist von äußerlichen Einflüssen beeinflusst, wie Business, Sport,
Gesundheit, personale Bedürfnisse und andere. Auch persönliche Vorlieben üben einen
wesentlichen Einfluss auf das Schuhwerk aus. Während in der Vergangenheit überwiegend
die Zweckmäßigkeit und Haltbarkeit wesentlichstes Kriterium für eine Schuhauswahl
war, gab es eine lange Phase der überproportionalen Designs Zulasten des Tragekomforts
und der Funktion. Während die Zeit für sogenannte Billigprodukte mit reduzierter Qualität
und Funktionalität kaum enden wird, hat sich im Gegenzug der Bedarf für qualitativ
hochwertige Produkte mit herausragenden Funktionseigenschaften und Design stetig vergrößert.
Lange Zeit war der klassische Gesundheitsschuh, ohne dessen medizinische Notwendigkeit
zu schmälern, fokussiert auf die reine Funktion mit überproportionaler Massivität,
Fußbett und Kalotten. Aber auch Sicherheitsschuhe fallen insbesondere durch gewichtige
Materialität und geringen Designanspruch auf. Demgegenüber sind im Design herausragendes
Schuhwerk mit funktionalen Eigenschaften kaum vertreten, da insbesondere deren klassischen
Aufbauhöhen ein Contradesign zur Funktion darstellen. Ausgenommen des Oberschuhdesigns,
des designabhängigen Schuhsohlenprofilteils, finden sich Funktionselemente im Schuhsohlenbereich
singulär ausgehend vom Bewegungsapparat. Insbesondere ist hier die Stoßabsorption
im Fersenbereich, die Schuhsohlenauflageflächengröße und Einzelanforderungen wie Rutschhemmung,
jahreszeitbedingte Sohlen- und Oberschuhmaterial und andere genannt. Dem bekannten
Schuhwerk gemeinsam ist, dass die Konstruktionen der Schuhsohle passiv auf die Abläufe
und Belastungen des Bewegungsapparates des Trägers reagieren und im Maximalfall eine
bewegungsablaufunterstützende reagierende Funktion aufweist.
[0004] Ein weiteres wesentliches Defizit bei der Konstruktion der Schuhsohlen nach dem Stand
der Technik ist deren Unspezifiziertheit außer der Fußgrößenzuordnung, auch als Schuhgröße
bezeichnet. Bei den Schuhsohlen nach dem Stand der Technik finden sich, wenn überhaupt,
lediglich lineare Skalierungen in der Konstruktion, nicht jedoch anwendergruppenspezifische
Auslegungskriterien wie Gangart, Körpergewicht, Schrittweite und andere Kriterien
bei demselben Schuhmodell.
Aufgabe der Erfindung
[0005] Aus dem operativen Defizit der Schuhsohlenfunktion der aktiven Beeinflussung der
Bewegungs- und Lastabläufe des Bewegungsapparates heraus ist die Aufgabe der Erfindung
entstanden, von der Schuhsohlenkonstruktion ausgehende aktiv den Bewegungsablauf bodennaher
beeinflussender Systemkonstruktionen zu finden, zu konstruieren, deren Herstellbarkeit
zu verifizieren und die Anwendbarkeitsbereiche trägergruppenspezifisch, oder aber
auch individuell, mit Systemkomponenten auszustatten und zu optimieren.
[0006] Dabei soll das neue Schuhsohlensystem mit Oberschuharten unterschiedlicher Kategorien
kombinier- und anwendbar sein. Zum System gehörend soll zusätzlich zu einem Herstellungsgang
für den Schuhsohlenkörper eine industrielle oder individuelle anwendungsträgerspezifische
Adaptation ergänzender Schuhsohlenelemente möglich sein. Weitere Systemkomponenten
sind Federsysteme, fixe oder austauschbare untereinander kombinierbare Bodeneingreifsysteme
bis hin zu einer lokalen oder durchgängigen Perforationen der bodennahen Schuhsohlensystemkomponente.
Ebenso ist erfindungsgemäß eine Visualisierung der inneren Schuhsohlenkomponenten
durch Transparenz in Material oder offener Konstruktion vorgesehen, wobei die offene
Konstruktion zugleich zirkulative Funktionseigenschaften der Schuhsohlenkonstruktion
beinhaltet. Die Einwirkung von Bodeneigenschaften wie Erde, Feuchtigkeit, Steine und
Staub sollen von dem System der neuen Sohleneinheit zur darüber liegenden Oberschuhkonstruktion,
beispielsweise Brandsohle, isolierend- entkoppelnde Eigenschaften besitzen.
Stand der Technik
[0007] Figur 1 zeigt dabei ein Beispiel als Stand der Technik einen Oberschuh 4 mit der
Sohlenkonstruktion mit Fersenpolsterung 2 und gebogener Laufsohle 3. Dem Träger dieser
Schuhsohlenkonstruktion wird aktuell eine aktive Funktion durch die Rückstellkraft
des Fersenpolsters nach Kompression durch das Auftreten erklärt und wird irreführend
als aktiv von der Sohle 1 ausgehend bezeichnet. Nach allgemein publizierten Definitionen
stellt sich der Stand der Technik durch eine konvex in Laufrichtung abgerundete einlagige
Sohlenform mit eingefügtem Fersenweichteil - auch als Massai-Sensor bezeichnet - dar.
Selbst online Lexika wie beispielsweise Wikipedia definieren dies derart. Die gewollte
weich und wabbelig gemachte Schuhbodenkonstruktion soll den Haltverlust bewirken und
den Körper zur Herstellung des Gleichgewichtes veranlassen. Funktionell wird das Fersenpolster
komprimiert und dekomprimiert bei fortschreitender Abrollbewegung. Während des Abrollvorganges
hat der Fuß besonders im Fersenbereich keine stabile Auflage - also auch keine wahrnehmbare,
da unbestimmte, Lasteinleitung von Fuß auf Sohle. Der Ausgleichseffekt wirkt lediglich
im Fersenbereich mit maximaler Ausdehnung an den Mittelfuß hin reichend. Vom Fuß ausgehende
Kräfte wirken nur im Kontakt- und Belastungsbereich in Laufrichtung. Dabei soll diese
Rückstellkraft funktionell aktiv das Abrollen des Fußes bewirken, wohingegen das Polster
erst nach der Aktivität des Trägers erfolgen kann, welcher zweifelsfrei zuerst den
Fersenbereich komprimieren muss und bereits vom Bein aus den Abrollvorgang richtungsweisend
eingeleitet haben muss, bevor das Polster mit der ebenfalls zweifelsfrei vorliegenden
Rückstellkraft aus der Materialität heraus in seinen nicht komprimierten Ausgangszustand
zurückexpandieren kann. Ebenfalls aus Figur 1 ist die grundlegende Konstruktion der
Sohlenzusammenstellung nach dem Stand der Technik ersichtlich. Hier besteht eine einlagige
gebogene Bodensohle aus einem Kunststoff und nimmt als Träger das Fußbett und das
Fersenpolster als Auflage für den Fuß auf. Der Oberschuh ist meist mit einer trennenden
Brandsohle seitlich angebunden. Funktionell wirkt der Träger als formgebungsbeeinflussender
Kraftfaktor auf den Krümmungszustand der Sohle direkt auf das Fersenpolster und die
untere Schuhsohle ein. Im maximalen Auslegungsfall kann technisch von einer unterstützenden
Funktion der Sohlenkonstruktion mit Fersenpolster für den Abrollvorgang gesprochen
werden. Durch den negativen Zeitfaktor zwischen Kompression und vom Träger aktiv eingeleiteten
Abrollvorgang nach dem Auftreten und der Dekompression des Fersenpolsters bei Fortschreiten
der Abrollbewegung kann ausnahmslos lediglich von einer passiv unterstützenden Abrollfunktion
gesprochen werden. Obwohl der Gesamteindruck für den Schuhsohlenträger durchaus positiv
erscheint, geht bis auf den Dekompressionsvorgang des Fersenpolstermaterials, alle
Aktivität vom Träger aus. Jede Lastableitung zum Untergrund zwischen Trägerfuß und
Schuhsohle ist senkrecht nach unten vom bewegungsabhängigen Trägerfußschwerpunkt abhängig.
Nach Überschreitung der Fersenpolsterposition über den Fußmittelpunkt hinaus erfolgt
lediglich eine vom Fuß aus vorgegebene weitere Abrollbewegung direkt über die unten
liegende Schuhsohle auf den Untergrund. Flexion, Extension, Lateralflexion und Rotation
müssen vom Träger ausgeübt und auf die Sohle übertragen werden welche dann erst entsprechend
ausweichen kann. Nach dem Stand der Technik weisen derartige Schuhsohlen immer noch
ein hohes Maß an Flexibilität in der Sohlenlauffläche auf.
[0008] Beispielhaft für verschiedene anwendungsspezifische Schuhe wird nachstehend der Stand
der Technik anhand der Schuhsohle von Ballsportschuhen beschrieben. Unbeschadet der
Schuhfunktion eines Ballschuhs mit hoher Innenseitenstabilität im Oberschuh für einen
seitlichen Ballkontakt, einer schaufelförmigen Kraftwirkungsübertragung im vorderen
Zehenbereich für die Abgabe eines Hochschusses, oder einer Kraftumleitung ohne Knautschwirkung
im Schuhaufbau bei frontaler Krafteinleitung bei Ballkontakt hat die Schuhsohle eines
Ballschuhes vor allem die Aufgabe hohe positive und negative Beschleunigungskräfte
aufzunehmen oder abzugeben. Bewirkt wird dies durch Integration von sogenannten Stollen
unterhalb der unteren Fußsohle. Je nach Ausgestaltung sind diese Stollen fest auf
der unteren Sohle bodenseitig angebracht oder auswechselbar gegen in Länge, Durchmesser,
Härte und Seitenwandwinkel, möglicherweise auch mit Hartmaterialien verstärkten Stollen.
Die wesentlichen Funktionen sind hier die Stollen, der Oberschuh mit kraftschlüssigem
Anschluss an den Fuß und die Schuhsteifigkeit, hauptsächlich im Vorder- und Mittelfußbereich
des Oberschuhs.
[0009] Ebenfalls als exemplarische Darstellung des Standes der Technik sind Tennisschuhe
genannt. Hier liegt der Schwerpunkt der Funktion wieder im Oberschuh mit hoher Fußgelenkstabilisation.
Die bodenseitige Untersohle ist besonders gegen Rutschwirkung in der Materialität
gewählt und als Bewegungsprofil das sogenannte Tänzeln auf dem Vorderfußbereich bei
der Ballannahmevorbereitung. Rutschhemmung und Gelenkstütze sind hier die funktional
wesentlichen Eigenschaften, welche sich in der einfachen Schuhsohle und dem Oberschuh
wiederfinden.
[0010] Grundlegend finden sich hier derzeit nach dem Stand der Technik Schuhsohlenformen
mit im belasteten Stillstand einer gerade aufliegenden Laufsohlenflächen im Lasteinleitungsbereich.
Demgegenüber entbehren nach dem Stand der Technik klassische Straßenschuhe - mit Absatz
- normalerweise grundsätzlich einer aktiven Eigenschaft der Schuhsohle, ebenso wie
hochhackige Damenschuhe bis hin zu den sogenannten High-heels. Ausgeprägt dagegen
sind hier oftmals die oberhalb der Brandsohle liegenden Schuhbestandteile des Fußbettes,
welche dem Träger einen gesundheitsnahen Eindruck vermitteln sollen.
[0011] Konstruktiv vernachlässigt sind vor allem Kinderschuhe, da hier für das Kind alleine
schon aus Marketing Gründen die Optik vorrangig ist. Die geringe Schuhgröße und ein
niedriges Körpergewicht dagegen erschwert den Konstrukteuren die Integration von wirksamen
Funktionselementen, insbesondere da die Stressbelastung durch Kinder signifikant höher
und unberechenbarer als bei Jugendlichen und Erwachsenen ist. Eine Beschränkung auf
Fersenpolsterung und Schuhsohlenprofil sind die Folge, zumindest die Schuhsohle betreffend.
[0013] Demgegenüber finden sich eine Vielzahl von Schuhen, bei denen vor allem im Sport-
und Freizeitbereich vorzugsweise der Tragekomfort durch die Fersenpolsterung durch
einen
[0014] Polsterkeil hervorgehoben ausgeführt und beworben wird, so beispielsweise in der
Schrift
DE 102010017340. Die Schriften sind Beispiele für eine Vielzahl solcher Schuhe mit Laufsohle und
Fersenkeil.
[0015] Als Stand der Technik kann seit langem die Grundfunktion der Abrollbewegungsvorgang
unterstützt durch eine runde Sohlenform bezeichnet werden. Klassisch wird damit der
Bewegungsablauf des Fußes auf sandigem Bodenuntergrund bezeichnet.
[0016] Eine eigene nicht offengelegte Schutzrechtsanmeldungen dokumentieren den eigenen
Stand der Entwicklung unter der USA Schutzrechtsanmeldung 61522655
Ausführung der Erfindung:
[0017] Zur Verdeutlichung der Beschreibung des Erfindungsgedankens zeigt Figur 2 ein exemplarisches
Beispiel eines erfindungsgemäßen Systems der Schuhsohlenkonstruktion. Als wesentlichste
erfindungsgemäße Schlüsselkomponenten sind die beiden miteinander verbundenen Schuhsohlenkomponenten
bestehend aus bodennaher Sohle 5 und fußnaher Sohle 6. Beide Schuhsohlenkomponenten
sind funktional fest mindestens an Fußspitze und Ferse miteinander verbunden und bilden
eine mechanisch stabile Einheit. Eine in Richtung, Form und Ausführung variierbare
Feder 7 ist ebenfalls mit dem oberen und dem unteren Sohlenelement fest verbunden
und trägt neben der Kraftaufnahme-, der Kraftleitungs- und der Systemstabilisierung
zur Generation einer dem Fußschwerpunkt vorausgehenden richtungs-und kraftübertragenden
Schuhsohlennachgiebigkeit bei ohne dabei diffus schwabbelig zu werden. Das Ende der
Feder kann an den Zehenspitzen ganz oder teilweise zur stabilen Verbindung der oberen
und unteren Schuhsystemsohle mit herangezogen werden. Der bei Belastung entstehende
Gegendruck der relativ steifen Schuhsohlenkonstruktion bewirkt eine Richtungsvorgabe
auf den Fuß und Bewegungsapparat des Trägers bereits bevor dieser mit seiner senkrecht
wirkenden Fußschwerpunktachse die jeweilige Abroll- oder Wipp-Position erreicht hat.
Die effektive Entkoppelung von bodennahem Schuhsohlenkontakt und fußnaher Schuhsohlenauflage
bewirkt erfindungsgemäß eine von der Sohlenkonstruktion ausgehende Abrollbewegung
des Bewegungsapparates ohne den Bewegungsapparateteil Fuß dabei zu maßgeblich zu krümmen
oder zu verbiegen. Die vorliegende im Maß geringfügige Materialnachgiebigkeit in der
Schuhsohlenkonstruktion, vorzugsweise in der integrierten Feder liegend, durch geschwindigkeits-
und richtungsabhängige Lasteinleitung durch den Träger hat erfindungsgemäß eine gezielte
instabilisierende Wirkung zur Folge, welche den Träger veranlasst permanent positionskorrigierend
einzugreifen - je langsamer die Bewegungsabfolge ist, umso größer ist das Maß der
gefühlten Instabilität bis hin zu einem Gefühl des Balancierens auf einer Kugelposition
im Stillstand. Erfindungsgemäß hat dabei die Fußauflage durch das obere Schuhsohlenelement
in jeder Abroll- oder Wippposition stets eine relativ stabile Auflage.
[0018] Das stabile obere Schuhsohlenelement hat als erfindungsgemäßen Nebeneffekt zugleich
eine konstruktiv positive Wirkung auf das darüber liegende Fußbett, beziehungsweise
eine anschließende Brandsohle, sowie auf den Oberschuh 4 dahingehend, dass Fußbett,
Brandsohle und Oberschuh kaum durch die geringe Sohlennachgiebigkeit deformiert werden
können, ebenso können an dem bodennahen Schuhsohlenelement angebrachte Zusatzelemente
wir Noppen, Spikes 8 oder Traktionselemente 9 und deren Halterungen nicht bis in den
Fußbereich durchdrücken. Eine signifikant verlängere Lebensdauer des gesamten Schuhs
ist dabei die Folge. Auch können die Verbindungen von Sohle zu Brandsohle, Fußbett
und Oberschuh signifikant filigraner ausgebildet sein, da die Belastung der Kontaktstellen,
Klebeflächen, Nähte und Materialwandstärken ebenfalls nur reduziert belastet werden.
Ein typisches Einknicken der Oberseite des Vorderfußbereiches mit Deformation der
Brandsohle, dem Material des Oberschuhs, vor allem zwischen Zehen- und Mittelfußbereich,
erfolgt kaum mehr.
[0019] Als weiterführender Erfindungsgedanke ist die Integration von weitergehenden Schuhsolenelementen,
vorgefertigt fest mit der Schuhsohle verbunden oder aber zeitbeliebig auswechsel-
und kombinierbar. Dies sind bodeneingreifende Elemente, auch als Spikes oder Noppen
bezeichnet, und Traktionselemente. Im einfachsten Ausführungsfall stellen sich die
bodeneingreifenden Zusatzelemente als Laufsohlenprofil dar. Die Anbindung kann dabei
einzeln oder in Einheiten erfolgen und kann sich direkt unter dem bodennahen Schuhsolenelement,
oder an der Feder oder an der oberen dem Fuß zugewandten Schuhsohle befinden. Nachdem
es für diese Schuhtypform - über die Lauffläche betrachtete abgerundete Sohlenform
- derzeit keine derartigen Zusatzelemente, gibt erfindungsgemäß neben den klassischen
Sohlenprofilen nach dem Stand der Technik die Adaptation von bodeneingreifenden Elementen
und von Traktionselementen beansprucht. Ebenfalls beansprucht wird die Verwendung
der bei anderen Sohlentypen verwendeten Befestigungsmethode der sogenannten Spikes
oder Noppen, dem Anschrauben und dem Eindrehen in ein Gegenlagerverschluss, meist
einem Bajonettverschluss, für das erfindungsgemäße Schuhsohlensystem. Die weiteren
dargestellten aber nicht ausschließlich möglichen Verbindungen der Zusatzelemente
mit der Schuhsohlenkonstruktion werden diesem aus zwei miteinander verbundenen unteren
und oberen Schuhsohlenelementen mit mindestens einer fest angebundene Feder oder Federteil
zugeordnet und deren Anwendbarkeit auf jede technisch mögliche Ausgestaltungsform
einer in Laufrichtung stetig gekrümmten Schuhsohlenform beansprucht.
[0020] Die Wirksamkeit der Funktion der Schuhsohle richtet sich vor allem nach der Zielsetzung
der Verwendung. Vorzugsweise, aber nicht ausschließlich sind Sportschuhe und Sneaker
das Anforderungsprofil. Maßgeblich konnten die besten Entwicklungsergebnisse bei Golf-Schuhen
herausgearbeitet werden. Während der Stand der Technik der Schuhsohle einen reagierenden
Wirkbereich durch eine Dekompression des Fersenpolster zuordnet, überwiegt bei dem
hier beanspruchten Erfindungsgedanken die aktive, induktive Funktion der Schuhsohlenkonstruktion
durch Zug- und Druckkräfte in Wechselwirkung zwischen bodennaher Schuhsohle, fußnaher
Schuhsohle und integriertem Federsystem. Dabei können die unterschiedlich möglichen
und erfindungsgemäßen Schuhsohlenkonstruktionsauslegungen je nach Anwendungsfeld und
spezifischen Trägergruppenkriterien konfiguriert, ausgelegt und konstruiert werden.
Im Falle des Golf Schuhs wurde sowohl die Krümmung der unteren bodennahen Schuhsohle,
die Form der Feder und ein über die Schuhlängsachse nur leicht zu- und wieder abnehmender
Sohlenabstand als funktionell optimal erkannt. Mit der Integration von moderat ausgebildeten
bodennahen Noppen und der Adaptation einiger weniger zusätzlicher Traktionselemente
konnte für den typischen Bewegungsablauf eines Golfspielers eine optimale Konfiguration
hergestellt werden. Neben der Abrollfunktion ergibt sich eine Wippfunktion durch leichte
Gewichtsverlagerung. Die für den Golfsport typische Rotation auf den Zehenballen hin
wird durch die Traktionselemente, welche in diesem Fall nur geringfügig über die Bodenlinie
der unteren bodennahen Sohle hinausgehen und bei voller Gewichtsbelastung eine Ebene
mit den Noppen bilden, optimal positioniert. Durch die relative Systemsteifigkeit
werden dabei die Zehengelenke kaum belastet. Während der Positionseinnahme des Sportlers
findet ein permanentes Ausbalancieren statt, welches letztendlich zu einer stabilen
Ballabgabeposition führt. Trotz Balancierungsbedarf ist die für den Träger reproduzierbare
Positioniergenauigkeit durch die die Sohlenposition mitbestimmende Systemsteifigkeit
im Aufwand zwar bewusster wahrgenommen aber geringer und exakter als bei herkömmlichen
flexibleren Golf Schuhen. Normalerweise vorliegende Flexibilität, Schwammigkeit, Knicklinie
im Vorderfussbereich und Gelenkbeanspruchung von Phalanges distales, mediae und proximales
sowie von Metatarsalia und Ossa tarsi mit mehr punktueller Belastung des Fußes werden
durch den verwindungsstabilen Sohlengrundkörper minimiert. Derart ausgeführt kann
die ganze dynamische Bewegungsenergie flächig verteilt aufgenommen werden und in Abroll-
Wipp- und Stabilisierungsenergie gewandelt werden. Durch die Stabilität des Sohlengrundkörpers
können Zusatzelemente lokal begrenzt wirken, so dass die Elementfunktion der bodeneingreifenden
Elemente lokal definiert wirken können. Somit sind die Funktionselementmöglichkeiten
eindeutig zuordenbar und ermöglichen die gezielte Kriteriumswahl für die industrielle
Vorfertigung, der Manufaktur, der Einzelherstellung oder aber der individuellen Auf-
Umrüstung durch den Träger oder durch einen Servicepartner. Die entstehenden Funktions-
und Ausführungsparameter sind über eine Matrizenfunktion verknüpfbar und tragen so
bei Herstellung oder Umrüstung wesentlichen zur Vereinfachung und Sicherheit des Konfigurationsprozesses
bei. Durch die Matrixfunktion kann jeder Schuhsohlenkonstruktion ein automatisiert
konfiguriertes Individualpaket an Zusatzfunktionselementen zugeordnet werden. Die
Sicherheit der Konfiguration durch Hersteller und Umrüster wird so signifikant gesteigert.
Damit die Wirtschaftlichkeit für Hersteller und Anwender gewahrt werden kann, differenziert
die Komponentenmatrix in Grundbestandteile, Verschleißteile, Ergänzungsteile und anwenderspezifische
Sonderkomponenten. Funktionell nicht wirkende Bestandteile wie Färbung, Transparenz,
Oberfläche und Schuhsohlengrundprofilierung werden gemäß den Anwendungsbereichsansprüchen
zugeordnet.
[0021] Die Auslegung, Zusammenstellung und Herstellung des erfindungsgemäßen Schuhsohlensystems
richtet sich grundlegend nach den folgenden wesentlichsten Funktionsabhängigkeiten:
F(x) = {Körpergröße; Schrittweite; Fußlänge} für die geometrische Dimensionierung
F(y) = {Gewicht; Beschleunigung; Geschwindigkeit; Aktivität; Einsatzort} für die Materialität
F(z) = {Bodenart; Einsatzort; Klima; Gelände} für die Zusatzelemente
F(x) = {In-door; Out-door; Freizeit; Sport; Beruf; Gesundheit} als Zusatzfunktion
für F (x,y,z)
[0022] Darüber hinausgehende Funktionszuordnungen der unterschiedlichen Verwendungs- und
Ausführungsarten können jederzeit vom Fachmann ergänzt werden und sind Bestandteil
dieser Erfindung.
[0023] Die angeführten Funktionen werden durch heute bei der Berechnung, Konstruktion und
Herstellung von Schuhsohlen übliche Funktionen ergänzt, ebenso Funktionen begründet
in Material und Herstellungsverfahren.
[0024] In Figur 2 ist ein exemplarisches Ausführungsbeispiel für das System einer Schuhsohlenkonstruktion
am Beispiel eines Golf-Schuhs.
[0025] Eine Grundeigenschaft und Ausführungsform der Schuhsohlenkonstruktion ist deren Einteiligkeit
mit ergänzbaren Funktionselementen und spezifischen
[0026] Individualisierungselementen. Zur Optimierung der Funktion der aktiven Vorgaben von
Haltungsstellungen und Bewegungsabläufen des Bewegungsapparates hat es sich gezeigt,
dass mittels der Einteiligkeit des Grundelementes der Schuhsohlenkonstruktion die
Funktionsübertragung an das Fußbett und den Oberschuh direkt ohne
[0027] Wirksamkeitsgradeinschränkungen, auch in der Zeitfolge, übertragen werden kann.
[0028] Es hat sich auch gezeigt, dass es erforderlich ist die Funktion nicht nur lokal,
wie bei dem Stand der Technik dargestellt, an eine oberen Brand- beziehungsweise Zwischen-
beziehungsweise Untersohle anzubinden, sondern diese auf die gesamte Längs- und Querachse
der Grundsohlenkonstruktionseinheit anzuwenden. So ist es möglich geworden, die Wirkung
der Funktion des Abroll-, Wipp- und Rotationsvorganges mit Anforderung von Balanceaktivität
als aktiv oder auch induktiv von der Sohle ausgehend auf den Bewegungsapparat direkt
einwirkende Funktion zu realisieren. Technisch befindet sich eine Schuhsohle in steter
dynamischer Belastungsänderung mit einem hohen Maß an Bewegungs- und Lastrichtungsänderungen
und nur im Sonderfall des Stillstandes statisch stabil. Demgegenüber fordert das erfindungsgemäße
Schuhsohlensystem auch im Stillstand eine Ausbalancierung, hervorgerufen durch geringste
Schwerpunktsveränderungen des Trägers.
[0029] Nachdem die Erfindung auf eine bodennahe Anordnung der Schuhsohlenkonstruktion mit
niedriger Bauteilhöhe fokussiert, kann so die Kraft- und Funktionsübertragung von
der Fußspitze, dem Zehenbereich, bis zum Fersenbereich Ferse, verteilt werden. Die
aktive Übertragung der Funktion des Abrollvorganges mit Haltungsvorgabe für den Bewegungsapparat,
ausgehend von der Schuhsohlenkonstruktion, wird so aktiv beziehungsweise induktiv
vorgegeben. Die Übertragung von Zug- und Druckkräften wird dabei nicht wie üblich
durch große Aufbauhöhen und Materialstärken kompensiert, vor allem durch die Kompression
des Fersenpolsters, sondern durch Materialzähigkeit in Zug- und Druckrichtung des
Federsystems. Der irreversible Leistungs- und reversibler Höhenverlust durch Polsterkompression
findet nicht statt und Abroll-, Wipp- und Torsionsanforderungen werden vom Schuhsohlengrundelement
direkt auf den Oberschuh und damit auf den Bewegungsapparat übertragen. Dies sind
bei dem Abrollvorgang des Fußes beim Gehen, Laufen, Rennen oder Springen und Positionieren
die von der Bewegungsart initiierte Schuhsohlenaktivität mit induktiver Positionsanforderung
an den Bewegungsapparat in Abroll-und Stabilisierungsbewegungen.
[0030] Die besondere Konstruktion der Entkoppelung der Fußsohle vom Bodenkontakt durch zwei
Schuhsohlenebenen von der unteren relativ steifen bodennahen Sohle über die Feder
mit Zug-und Druckspannungsbereich mit der oberen, ebenfalls relativ steifen fußnahen
Sohle, bewirkt durch die gegenseitige Ankoppelung der beiden Sohlenteile an Ferse
und Fußspitze die zwangsgeführte Abrollbewegung des Fußes beim Gehen unter Schwerpunktachsenverlagerung.
Demgegenüber bewirken die zwischen der bodennahen Schuhsohle und der fußnahen Schuhsohle
liegenden Federelemente und die immer vorliegende Materialverformung des Materials
der fußnahen Schuhsohle eine relative Instabilisierung, so dass in jeder Abroll- Wippbewegungsposition
das zusätzliche physikalische Erfordernis der Quer- und Rotationsstabilisierungsanforderung
an den Bewegungsapparat des Trägers übermittelt wird. Dabei findet tatsächlich im
Fuß selbst keine Abrollbewegung statt, obwohl der Gesamteindruck des Bewegungsablaufes
ein solches darstellt. Da durch die Abrollbewegung der Schuhsohle gegen den Bodenuntergrund
stetige Quer- und Rotationsstabilisierung initiiert wird, verstärkt durch die bodeneingreifenden
Zusatzelemente, entsteht ein weicher gleitender Bewegungsablauf mit hohem Tragekomfort
bei gleichzeitiger Positionieranforderung und stabiler Auflage zum Untergrundboden.
Das durch die Instabilisierung der fußnahen Schuhsohle ausgelöste bewusstere Steuerverhalten
des Bewegungsapparates durch den Träger stellt eine aktive Trainingseinheit für Muskulatur
und Motorik hervorgerufen durch den Schuhsohlenaufbau dar. Der Träger kann und muss
korrigierend Positionieren.
[0031] Kontrovers diskutiert ist die biologische Wirksamkeit des Trainingseffektes durch
die runde Sohlenform alleine. In Verbindung mit der instabilisierenden Wirkung von
Feder und Zusatzelementen kann nach einer Eingewöhnungsphase insbesondere der erzwungene
gleitende Bewegungsablauf des Abrollverhaltens der Schuhsohlenkonstruktion, verbunden
mit der Quer- und Rotationsstabilisierung, alleine durch die bewusstere Ausführung
des Schritt- und Steh- und Stabilisierungsvorganges ein insgesamt stabileren Gehverhaltens
führen, und mittel bis langfristig wenn nicht erhöhend, so doch funktionserhaltend
auf den Bewegungsapparat des Trägers einwirken. Bodenunebenheiten werden komplett
von dem unteren liegenden bodennahen Schuhsohlenelement aufgenommen, lastmäßig im
bodennahen Schuhsohlenelement verteilt und als Flächenlast über die Feder ausgeglichen
an die das obere Schuhsohlenelement übertragen. Der Fuß muss jetzt nicht auf punktuelle
Belastungen des Untergrundes reagieren, sondern kann sich vollständig auf die Positionsstabilisierung
und den Abroll- und Wippvorgang konzentrieren. Erfindungsgemäß bewirkt bereits eine
geringe Schwerpunktverlagerung des Fußes die Initiierung des Abrollens oder Wippens.
Funktional gibt das Schuhsohlensystem dabei dem Bewegungsapparat des Trägers zeitgleich
die jeweilige Winkelstellung der unteren Extremitäten vor. Nachdem kaum Kompressionsenergie
aufgewendet werden muss, geht nahezu die komplette durch den Träger in die Schuhsohle
eingeleitete Energie in die Ausführung der Abroll- und Wippbewegung ein. Als Verlustleistung
entsteht lediglich der Energieaufwand zur Positionierung und der Balancierungsaktivität.
Da der auf die Feder ausgeübte Druck nur in geringem Umfang in Kompressionsenergie
transformiert wird - anders als beim Stand der Technik durch Kompression des Fersenkeiles
- wird erfindungsgemäß nahezu die gesamte eingebrachte Körperenergie auf die Abroll-
Wipp- und Rotationsbewegung des Schuhsohlensystems übertragen und damit vollumfänglich
genutzt.
[0032] Überraschenenderweise hat es sich gezeigt, dass die stabile Ausgestaltung der beiden
Schuhsohlenelemente mit der Verbindung an Fußspitze und Ferse mit stabilisierender
und aussteifungswirksamer Feder, einem in sich sehr steifen Sohlenaufbaus mit nur
geringfügiger Nachgiebigkeit, nicht das erwartete Laufgefühl eines harten Untergrundes
darstellt, sondern ganz im Gegenteil ein Laufgefühl hervorruft, welches am bestem
mit umgangssprachlich "auf einer Wolke schweben, einfach himmlisch" charakterisierbar
ist. Unterstützt wird dieser Effekt durch die Zusatzelemente der Traktion und der
scheinbaren seitlichen Schuhsohleninstabilität. Insofern wird ergänzend zu den charakterisierenden
Begrifflichkeiten aktiv, induktiv, bionisch auch die Charakterisierung himmlisch mit
und ohne Zusatz des erweiternden Begriffes bio als das erfindungsgemäße Schuhsohlensystem
kennzeichnend beansprucht; dies wird auch für Wortableitungen, Wortergänzungen und
Übersetzungen als charakterisierendes besonderes Schuhsohlensystemmerkmal beansprucht.
[0033] Das Schuhsohlensystem wird in Kombination mit bodennahen, das bedeutet von der Unterseite
des unteren Schuhsohlenelementes dem Fußboden zugewandten Seite, Funktionselementen
ausgestattet. Dies sind fest mit der unteren Schuhsohle verbundene Bodeneingreifelemente,
ähnlich den sogenannten Spikes oder Noppen, in an der für den bestimmungsgemäßen Gebrauch
angepasster Anzahl, Form, Größe und Anordnung. Ergänzende Bodenelemente sind gezielt
platzierte zusätzliche größere Traktionselemente welche fest mit der unteren Schuhsystemsohle
verbunden sind oder aber auswechselbar angebunden sind. Die Fixierung dieser Traktionselemente
erfolgt klassisch durch Verschraubung, durch Bajonettverschluss oder Verklebung. Alternative
Befestigungsmethoden sind Konuspresspassung, Magnetverschluss, Fixierstift, Schnappverschluss
und weitere dem Fachmann geläufige Fixierungsvorrichtungen. Werden die Traktionselemente
seitlich in den Sohlenboden eingeführt, so ist auch eine sogenannte Schwalbenschwanzführung
und Fixierung möglich. Die Anzahl, Form und Position der zusätzlichen Traktionselemente
beträgt mindestens zwei, wobei auch hier Größe, Form und Material unterschiedlich,
entsprechend dem zu erwartenden Untergrund, ausgebildet ist. Auch ist die Kombination
unterschiedlichster Ausgestaltungen und Materialitäten möglich.
[0034] In einer besonderen Form sind die Bodeneingreifelemente, zumindest Teile davon, und
die zusätzlichen Traktionselemente zu einer oder mehreren Einheiten zusammengefasst,
welche als Montageeinheit in oder an eine in der unteren Schuhelementsohle eingearbeitete
Vertiefung oder Aussparung angeschraubt, eingepresst, geschnappt oder geklebt werden
können. Ebenfalls denkbar ist hier eine Nut-Federfixierung, Schnappstift, Schnappnasen,
Clips, Federhalter oder Spreizelemente oder aber auch eine Magnethalterung. Technisch
möglich ist auch eine komplette untere Wechselplatte, welche von der Zehenspitze bis
zu Ferse reicht und vorzugsweise auch dort fixiert wird. Als Sonderausführungsform
kann eine solche Wechselplatte auch über das untere Sohlenelement hinausgeführt werden,
die seitliche Sohlenwand überdecken und dort von der Seite aus mittels geeigneter
Fixierungselemente fixiert wird. Nachdem vor allem im sportlichen Bereich Wechselelemente
zur Traktions- und Bodenhaftungsveränderung verwendet werden ist in einer zusätzlichen
Ausgestaltungsform die Anbindung der zusätzlichen festen oder wechselbaren Traktionselemente,
auch in Kombination, an der oberen, der Fußsohle zugewandten Schuhsohlensystemsohle
möglich. Dabei reichen die Traktionselemente durch entsprechende Öffnungen in der
innenliegenden Feder und der unteren bodennahen Schuhsohlensystemsohle. Nachdem auch
die Feder strukturell tragfähig ausgebildet ist, können zusätzliche Traktionselemente
auch an der Feder selbst befestigt werden wodurch es durch die entstehende jetzt mögliche
Schräglage der Traktionselemente zum Bodenuntergrund möglich ist hohe geschwindigkeits-,
gewichts- und richtungsabhängige Scherbelastungen zu vermeiden und diese als Druckbelastung
in Schubrichtung abzuleiten. Hierbei würden die zusätzlichen Traktionselemente lediglich
durch entsprechende Öffnungen in der unteren Schuhsystemsohle durchgeführt werden
müssen.
[0035] Die Materialstärken der beiden Schuhsolen des Schuhsohlensystems werden vorzugsweise
dünn ausgestaltet, insbesondere um die Gesamtaufbauhöhe des Schuhsohlensystems so
gering wie möglich zu halten. Bei konstruktiv dünner Materialgestaltung der Sohle
kann es erforderlich sein Bodeneingreifelemente und zusätzlichen Traktionselemente
mit ausreichender Kraftüber- und Kraftumleitung im Wellental der Feder zu platzieren
oder den Sohlenboden an der Positionierstelle der bodeneingreifenden Zusatzelemente
zu verstärken. Nachdem die zwischen den beiden Sohlen platzierte Feder mehrere Wellentäler
aufweist, können und sollten zumindest die zusätzlichen Traktionselemente im Bereich
der Kontaktfläche von Federwellental und Schuhsystemsohle angeordnet sein. Hier ist
es auch möglich die zusätzlichen Traktionselemente federnd zu fixieren. Bei geeigneter
Anordnung können die zusätzlichen Traktionselemente zumindest teilweise die Wirkung
der Feder übernehmen, so dass diese zumindest teilweise ersetzt werden, oder aber
wesentlich filigraner im Material ausgebildet werden kann. In einer besonderen Ausgestaltungsform
ist es möglich die Feder seitlich an dem oberen Sohlelement anzuordnen und so die
obere Sohle nicht auf der Feder liegend, sondern an der Feder hängend darzustellen.
Dadurch ist es möglich die Gesamtaufbauhöhe des Schuhsohlensystems signifikant zu
verringern, mindestens jedoch um das Maß der seitlichen Wölbung des oberen Schuhsohlensystemelementes
zur vorzugsweise einzusetzenden Brandsohle hin, welche den Seitenhalt für den Fuß
des Gehapparates bildet. Eine Aufhängung der fußnahen Schuhsohle wirkt sich besonders
in der Systemhöhe zwischen Mittelfuß und Ferse positiv erniedrigend aus.
[0036] Die erfindungsgemäße Verwendung des Schuhsohlensystems, bestehend mit den oben beschriebenen
Merkmalen, wurde vorzugsweise als Sportschuh für den Sport Golf entwickelt. Im Zuge
der Anwendungsversuche hat es sich gezeigt, dass das System auch in anderen Sportarten
angewendet werden kann, ebenso wie dessen Verwendung in Freizeit, bei Berufsschuhen,
bei Straßenschuhen, im Gesundheitswesen, für Indoor und Outdoor Anwendungen. Dabei
konnte die Anwendbarkeit überraschenderweise auch bei den unterschiedlichsten Oberschuhformen
wie beispielsweise, aber nicht ausschließlich, Stiefeln, Slippern, Schlüpf- Schnür-
oder Klettverschlussschuhen, selbst bei Sandalen und anderen getestet werden.
[0037] Für die unterschiedlichsten Anwendungsformen hat es sich gezeigt, dass die Notwendigkeit
besteht, rein aus visuellen optischen oder modischen Bedürfnissen heraus, den insgesamt
durch die abgerundete Sohlenform erhöhten optischen Gesamtbodenabstand des Fußes zum
Untergrund durch einen niedrigen Schuhsohlenaufbau zu kompensieren. Durch die beiden
relativ steifen Schuhsystemsohlen und der konstruktiv beeinflussbaren Feder in Wellenform,
Wellenhöhe, Wellenwandstärke und Wellenmaterial, wurde es erfindungsgemäß möglich
die Sohlenhöhe im klassischen Fachsprachgebrauch sehr niedrig auszuführen. Die Sohlenhöhe
braucht bei dem erfindungsgemäßen Schuhsohlensystem nur wenige Millimeter Aufbauhöhe
und ist vorzugsweise, aber nicht ausschließlich zwei (2 mm) Millimetern bis fünfzig
(50 mm) Millimeter stark. Wird das Schuhsohlensystem bei Schuhformen mit Absatz verwendet,
bezieht sich die Aufbauhöhe auf die Sohlenhöhe ohne den Absatzeinschnitt durch die
Absatzhöhe. Die geringe Sohlenhöhe ist durch die Verwendung geeigneter Materialien
technisch möglich und kann durch Zusätze wie beispielsweise, aber nicht ausschließlich,
Fasern, Gewebeeinlagen, Verbundwerkstoffe, Oberflächenbeschichtungen, Laminierungen,
spezielle Härteverfahren und geeignete Konstruktionsformen wie beispielsweise Gitter,
Waben, Streben, Stifte, Abrundungen von Formübergängen und anderen, aufbauhöhenerniedrigend
erreicht werden.
[0038] Unbeschadet der erfindungsgemäßen Funktion des belüfteten Sohlenzwischenraumes des
Schuhsohlensystems ist es möglich das System seitlich teilweise oder vollständig abzudecken,
so dass, außer beim Einsatz transparenter Materialien, das Federsystem nicht mehr
offen sichtbar zur Umgebung ausgebildet ist.
[0039] Die Darstellungen in Figur 2 bis 5 sind exemplarisch exemplarische Ausgestaltungsformen
des Schuhsohlensystems, welches es dem Fachmann ermöglichen die Funktion und die Konstruktion
des Schuhsohlensystems nachzuvollziehen.
[0040] Die erkennbare durchgehende Abrollebene des unteren bodennahen Schuhsohlensystemelementes
ist in der Figur 6 für eine flach ausgebildete Sohle mit Absatz skizziert dargestellt.
[0041] In der Darstellung des Erfindungsgedankens ist die duale Sohle, bestehend aus einer
oberen fußnahen Sohle 6, einer unteren bodennahen Sohle 5 und einer dazwischen liegenden
Feder 7, welche jeweils fest miteinander verbunden sind, wesentlich. Diese als Grundelement
des Schuhsohlensystems bezeichnete Konstruktionseinheit besitzt in der bodennahen
Ausgestaltung eine stetige Krümmungslinie in Laufrichtung und bewirkt eine körperschwerpunktabhängige
Vorgabe des Abrollvorganges bei Bewegungsfortschritt. Die mittlere bis hohe Eigensteifigkeit
des Grundelementes obere fußnahe Schuhsystemsohle gibt dem Träger eine stabile Auftrittfläche
vor, die hohe Steifigkeit des Grundelementes untere bodennahe Schuhsystemsohle gibt
dem Schuh eine stabile Auftrittsfläche zum Boden hin vor. Die zwischen den beiden
Sohlen liegende Feder, welche ein- oder mehrteilig sein kann, bewirkt ein klein gehaltenes
Maß an Instabilität, welches in Verbindung mit der Wippsituation der gekrümmten bodennahen
Sohle zu einer kontinuierlichen Ausgleichsbewegung zur Ermittlung der stabilen Position
für den Träger führt. Insbesondere die vom Bodenkontakt entkoppelte Instabilität hat
einen sensibilisierenden Positioniereffekt auf den Träger, wodurch eine permanente
Muskelaktivität zur Ausgleichsstabilisierung erforderlich ist. Entgegen dem Stand
der Technik wird durch die Konstruktion der beiden relativ steifen Sohlen und der
Feder die Krafteinleitung nicht nur in der Schwerpunktrichtung des Körpers des Trägers,
nahezu senkrecht zum Boden übertragen, sondern durch und über die Feder umgelenkt,
so dass im Zwischensohlenbereich Zug- und Druckkräfte vor und hinter der Schwerpunktachse
entstehen, welche im Abroll- und Wippvorgang den vor- beziehungsweise hinter dem Schwerpunkt
liegenden Bereich der bodennahen Schuhsohle nach unten drücken beziehungsweise nach
oben ziehen. Dadurch erfolgt eine zeitnahe Roll- oder Wippbewegung der Sohlenkonstruktion
bevor der Träger die jeweilige Position selbst mit seiner physikalischen Schwerpunktachse
erreicht hat. Hierdurch erzwingt das Schuhsohlensystem eine Beugung des Bewegungsapparates
in Bewegungsrichtung.
[0042] Während die bodeneingreifende Elemente 9, im einfachsten Fall mit dem Erscheinungsbild
einer Profilierung ähnelnd, für eine sichere Bodenhaftung sorgen, erhöhen Traktionselemente
8 vor allem seitlich wirkende Kräfteeinleitung. Bedingt durch die konstruktive Härte
der bodennahen Schuhsystemsohle werden die Kräfte auf die komplette Sohle verteilt
so dass nach Übertragung durch die Feder auf die fußnahe Schuhsystemsohle nur noch
abgeflachte Traktionskräftedifferenzen auf den Fuß wirken können. In gewissem Umfang
unterstützen auftretende Traktionen dabei den Abrollvorgang der Schuhsystemsohle auf
dem Untergrund durch die Wechselwirkung mit dem Federsystem.
[0043] Die Anzahl, Anordnung, Materialfestigkeit und Form der bodeneingreifenden Elemente
9 ist anwendungsabhängig. Treten hohe Beschleunigungs- und Bremsvorgänge auf, so konzentriert
sich die Elementposition auf Fußspitze und Ferse, während bei seitlicher Belastung
mehr die Sohlenseitenbereiche zur Positionierung bevorzugt werden. Nachdem die untere
bodennahe Schuhsohle eine Krümmung aufweist, welche beim Abroll-, Wipp- und Rotationsvorgang
einen geringen Auflagebereich auf dem Bodenuntergrund hat, ist die Abstandswahl der
bodeneingreifenden Elemente 9 und der zusätzlichen Traktionselemente 8 bei deren Positionierung
zu beachten. Insbesondere die zusätzlichen Traktionselemente sollten in Schuhlängsrichtung
im Abstand nicht weiter auseinander liegen als immer gemeinsam bodenkontaktbildend.
Ist dies nicht möglich, sollten die fest mit der Schuhsohle verbundenen bodeneingreifende
Elemente entsprechend angeordnet und dimensioniert sein, zumindest einen Teil der
Funktion der zusätzlichen Traktionselemente übernehmen zu können.
[0044] Nachdem es beim Wechsel von bodeneingreifenden oder möglichen Zusatzelementen der
Traktion oftmals auf deren Verfügbarkeit und Montageaufwand ankommt, besonders im
Hinblick auf Betriebssicherheit, ist es erfindungsgemäß vorgesehen Teile oder auch
komplett der bodeneingreifenden Elemente und der Zusatzelemente zu Montageeinheiten
zusammenzufassen und als miteinander verbundene Einheit in oder an der bodennahen
Schuhsohle vorgesehenen Position auf einmal zu montieren. Dabei kann eine solche Montage
bei sich ändernder Witterung, bei vorzeitigem Verschleiß oder allein schon durch Änderung
der Umgebungsparameter sinnvoll sein. Da dann lediglich ein Wechselteil pro Schuh,
gegebenenfalls auch zwei oder drei, vorgehalten werden muss, ist der Wechselaufwand
gering.
[0045] Insbesondere die erfindungsgemäße Höhe der Schuhkonstruktion ist für die Anwendung
maßgeblich. Nachdem der Sohlenabstand zwischen bodennaher Schuhsohle und fußnaher
Schuhsohle erfindungsgemäß nur wenige Millimeter beträgt und der Schuhsohlenabstand
der beiden Sohlen an Ferse und Zehenspitze gegen null geht, ist es möglich, trotz
runder bodennaher Sohle, jeweils in der Abroll-, Wipp- und Rotationsbewegungsposition
einen ebenfalls niedrigen Abstand der Fußfläche zum Untergrund zu erhalten. Dabei
ist der Sohlenabstand vorzugsweise aber nicht ausschließlich für einen Bereich von
2 mm bis 50 mm konzipiert. Der Sohlenzwischenraum zwischen bodennaher Sohle und fußnaher
Sohle ändert sich bei Belastung durch Gewicht in Längsachse der Sohle lediglich von
0 %, an Fersenende und Zehenspitze, bis 50 % im Mittelfußbereich, bezogen auf die
Federwellenhöhe. Dabei trägt die fußnahe Schuhsohle wesentlich zur Abstandsänderung
bei. Bei seitlicher Belastung der Schuhsohle durch Gewicht, Schub-, Torsions- oder
Rotationskräfte kann eine einseitige Abstandsreduzierung, vorzugsweise im Mittelfußbereich,
einsetzen, welche zur Ferse und Zehenspitze hin abnimmt.
Figur 1 zeigt ein Beispiel einer Schuhsohle nach dem Stand der Technik. Dabei stellt
1 die Sohle dar, 2 kennzeichnet das Fersenpolster, 3 zeigt die Fußsohlenebene und
4 den Oberschuhumriss.
Figur 2 stellt ein beispielhaftes Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Schuhsohle
dar. Dabei kennzeichnet 5 die bodennahe Schuhsohle, 6 kennzeichnet die fußnahe Schuhsohle,
7 kennzeichnet das Federsystem, 9 zeigt eine Möglichkeit der zusätzlichen fest angebrachten
oder wechselbaren Traktionselemente und 8 zeigt eine mögliche Positionsanordnung der
fest angebundenen Bodeneingreifelemente.
Figur 3 zeigt eine mögliche Unteransicht der erfindungsgemäßen Schuhsohle. Dabei kennzeichnet
8 eine exemplarische mögliche Anordnung von Bodeneingreifelementen, 9 kennzeichnet
eine mögliche Anordnung fester oder wechselbarer zusätzlicher Traktionselemente und
10 kennzeichnet exemplarisch einen Ausschnitt in der bodennahen Schuhsohle unter anderem
um ein auf der Unterseite der fußnahen Schuhsole angebrachte Kennzeichnung zu erkennen,
um Gewicht zu reduzieren, um eine bessere Durchlüftung zu erreichen oder aber das
Flexibilisierungsmaß geringfügig zu erhöhen.
Figur 4 zeigt die exemplarische Positionierung zusätzlicher Traktionselemente. Die
Fixierung der zusätzlichen an der bodennahen Schuhsohle 5 angebrachten Traktionselemente
11 können auch an dem Federsystem 7 angebracht werden. Eine mögliche Position dafür
ist mit 12 gekennzeichnet. Die Position 13 kennzeichnet die exemplarische Möglichkeit,
die zusätzlichen Traktionselemente an der fußnahen Sohle 6 anzubringen.
Figur 5 zeigt ebenfalls exemplarisch eine mögliche Anordnung für ein auswechselbares
Bodeneingreifelementsegment 14 welches sich über die ganze untere bodennahe Sohle
5 erstrecken kann oder aber aus mehr als einem Element besteht. Die Befestigung erfolgt
hier vorzugsweise aber nicht ausschließlich direkt an der bodennahen Schuhsohle.
Figur 6 zeigt eine vereinfachte Darstellung des Schuhsohlensystems für eine Schuhform
mit Absatzerscheinungsbild.
Beispiel 1:
[0046] Die bodennahe Sohle kann neben, oder aber statt der bodeneingreifenden Funktionselemente
auch derart ausgebildet sein, dass mindestens eine Unterbrechung der bodennahen Sohle
vorliegt. Diese Unterbrechung ist geeignet eine darunter befindlichen Kennzeichnung
auf der Unterseite der fußnahen Sohlenebene, oder/und der bodenzugewandten Seite der
Feder sichtbar werden zu lassen. Darüber hinaus können eine oder mehrere Unterbrechungen,
bis hin zur kompletten Sohlenflächenperforation, bodeneingreifende Funktionselemente
ersetzen oder bei gemeinsamen Vorliegen ergänzen. Im Sonderfall ersetzt die Perforation
alle Bodeneingreifelemente bei gleichzeitiger vergleichbarer Wirkung durch die dadurch
entstehenden negativ ausgerichteten Vertiefungen in der bodennahen Sohlenunterfläche,
also von der Sohlenunterseite aus hin zur Sohlenoberseite gesehen. Davon unbeschadet
ist die Integration von zusätzlichen Traktionselementen.
Beispiel 2:
[0047] Das zwischen bodennahem und fußnahem Sohlenelement liegende Federsystem besteht im
wesentlichen aus einer fersennahen Blattfeder, einer umschlagenden Welle, einer Säulenform
oder ähnlichem, welche über den Mittelfußbereich bis zur Fußspitze hin in der Dimension
abnehmende Wellen aufweist. Dabei kann die Abnahme der Welle sowohl in der Wellenhöhe,
bei gleichem oder unterschiedlich hohem Wellental und Wellenspitze bestehen, oder
alleine oder in Verbindung mit den Wellenhöhen längere oder kürzere Wellenlängen haben.
Kombiniert oder alleine ist auch die Variation der Materialstärke der Welle, oder
aber alleine oder in Verbindung die Breite und Anzahl der Wellen für die Lastübertragung
und die Koppelwirkungen von bodennahem Sohlenelement und fußnahem Sohlenelement ein
Schuhsolensystemelement.
Beispiel 3:
[0048] Neben den Anwendungsfällen beispielhaft aber nicht ausschließlich als Sportschuhe,
Freizeitschuhe, Arbeitsschuhe, In-house Schuh, Out-door Schuh, Geländeschuh, Businessschuh
und so weiter bezeichnet, ist das Schuhsohlensystem für die unterschiedlichsten Schuhtypen
ebenfalls beispielsweise aber nicht ausschließlich für Ballerina-, College-, Dianetten-,
D'Orsay-, Espedrilles-, Flaneur-, High-Heel-, Loafer-, Mary-Jane's-, und Mokassin
Schuhe verwendbar, ebenso wie für Overknee Stiefel, Oxfords, Pantoletten, Peep Toes,
Pumps, Röhrlis, Sabots, Sandaletten, Scetcher, Slings, Stiefel, Stings und Worker-Boots.
Darüber hinaus gibt es eine Reihe weiterer Anwendungs- und Schuhtypenbezeichnungen
welche ebenfalls gemeint sind und beliebig ergänzt werden können.
Beispiel 4:
[0049] Das Schuhsohlenbasiselement wird vorzugsweise in Kunststoff hergestellt. Dabei wird
vorzugsweise ein sogenanntes single-shot Verfahren, ein Spritzgußverfahren, bei welchem
das komplette Bauteil mittels eines Spritzvorganges hergestellt wird, verwendet. Als
Materialien für das Schuhsohlengrundelement kommen alle Kunststoffe der Standard Kunststoffe
wie beispielsweise PVC, SAN, PMMA, PS und ABS als amorphe, oder PE-LD, PE-HD und PP
als kristalline Standard Kunststoffe in Frage. Die amorphen Vertreter ABS, PPO, PC
und PSU, sowie die kristallinen Vertreter POM, PA, PBT und PET der technischen Kunststoffe
werden durch die Gruppe der Hochleistungskunststoffe PSU, PES, PEI, PPS sowie PTFE
und PFFK in amorpher oder kristalliner Form ergänzt und können ebenfalls für das Schuhsohlengrundelement
Verwendung finden. Ergänzende Materialien sind Fasern und Füllstoffe verschiedenster
Zusammensetzung, organische und anorganische Farbstoffe sowie bei Integration von
funktionsunterstützenden Materialien Kohlefaserformen, Metall - vorzugsweise Federstahl
oder Memorymetall, auch als Folie, Faser oder Verbundsysteme. Auch natürliche Rohstoffe
bis hin zu biologisch an- und abgebautem Naturkautschuk sind und können Bestandteil
der Materialkomposition für das Schuhsohlenelement sein.
Beispiel 5:
[0050] Insbesondere unter der Zielsetzung einer geringen Schuhsohlengrundelement- Aufbauhöhe
ist die Verwendung von beispielsweise vorgeformten Faserplatten für die Feder, die
bodennahe Schuhsohlenplatte und/ oder die fußnahe Schuhsohlenplatte als Inlett für
eine Umspritzung geeignet, da hierdurch neben geringeren Materialgesamtstärken insbesondere
Zusatzelemente leichter und sicherer im bodennahen Schuhsohlengrundelement verankert
werden können ohne eine optisch störende Materialverdickung zu bedingen.
Beispiel 6:
[0051] Für die Herstellung des Schuhsohlengrundelementes kommt vor allem, aber nicht ausschließlich
das single-shot Spritzgießverfahren auch als Mehrkomponenten Spritzguss zur Anwendung.
Ausgehend von der spezifischen Ausgestaltung ist auch eine Einzelherstellung im spanabhebenden
Verfahren, im Umformverfahren, im Gießverfahren, im Pressverfahren, im Injektionsverfahren,
im Stopfverfahren, im Extrusionsverfahren und auf chemischem Wege möglich. Möglicherweise
eingesetzte Funktionselemente des Schuhsohlengrundelementes können auch kalandriert,
gewoben, geflochten, gesponnen sein, oder aber auch als Mehrschichtbauteil in einem
der Beschichtungsverfahren bis hin zum Tauchverfahren oder Vulkanisation hergestellt
werden. Die Kombination der Verarbeitungsmethoden schließt mit der möglichen aber
nicht bevorzugten Verarbeitung im Klebeverfahren ab. Additiv können für die Schuhsohlengrundelemente
zusätzliche eigenschaftsverbessernde Verfahren wie Relaxierung, Abbau von Eigenspannungen,
Verbesserung der Schlagzähigkeit und zusätzliche Kristallisation angewendet werden.
Auch eine Alterungs-Stabilisierungen kann durchgeführt werden. Demgegenüber eignet
sich eine mechanische Verbindung durch Schnappverbindung, Schrauben, Nieten, Schweißen
und andere weniger für die Serienfertigung des Schuhsohlengrundelementes, kann und
wird aber nicht ausgeschlossen, da insbesondere eine dieser Verarbeitungsmethoden
durchaus für die Einzelanfertigung geeignet sein kann. Ohne derzeit Anspruch auf wirtschaftliche
Relevanz bei der Herstellung beanspruchen zu können ist die Herstellung der Schuhsohlengrundelemente
auch mittels verlorener Formen möglich. Dabei werden die Formhohlräume mit dem Kunststoff
gefüllt und verfestigt und danach die verlorene Form herausgelöst.
1. Konstruktion, Herstellung, Anwendung, Vermarktung und Gebrauch eines Schuhsohlensystems
für Sport-, Freizeit-, Berufs- und Gebrauchsschuhe in der In-und Outdooranwendung
bestehend aus einem Schuhsohlengrundkörper der aus einer fest miteinander verbundenen
gebogenen stabilen bodennahen gebogenen Sohle, einer fußnahen ebenfalls stabilen Sohle
und einer dazwischen liegenden Feder besteht, bei dem die bodennahe Sohle mit bodeneingreifenden
festen Elementen versehen ist und zusätzliche wechselbare flexible Elemente aufweisen
kann und welche durch Konstruktion und Material von Sohlenpaar und Feder eine Abroll-,
Wipp-, Torsions- und Rotationsvorgangsvorgabe dem Bewegungsapparat des Schuhträgers
vorgibt und das eine geschwindigkeits- und kraftabhängige Ausgleichsstabilisierung
durch den Träger zur Erlangung des Gleichgewichtszustandes erfordert.
2. Schuhsohlensystem nach Anspruch 1 bestehend aus einer bodennahen gebogenen Schuhsohle,
einer fußnahen Sohle und einer aus mindestens einer zwischen den Sohlen liegenden
fest angebundenen Feder dadurch gekennzeichnet, dass die bodennahe Sohle eine Krümmung aufweist welche bei Belastung durch die in der
fußnahen Sohle entstehenden Zugkräfte an den Sohlenenden nach oben gezogen wird und
so einer Abflachung der bodennahen Sohle in Längsachse zur Laufrichtung entgegen wirkt.
3. Schuhsohlensystem nach Anspruch 2 bestehend aus einer bodennahen gebogenen Schuhsohle,
einer fußnahen Sohle und einer aus mindestens einer zwischen den Sohlen fest angebundene
Feder dadurch gekennzeichnet, dass das Federsystem eine quer zur Laufrichtung auftretende Biegung der fußnahen Sohle
derart auf die bodennahe Sohle überträgt und ausgleicht, dass die bodennahe Sohle
keine seitliche Verbiegung erfährt und dass eine quer zur Laufrichtung vorliegende
schräge Auflage der bodennahen Sohle auf dem Untergrund die Feder die Schräglage flächig
zur fußnahen Sohle hin ausgleicht.
4. Schuhsohlensystem nach Anspruch 1 bis 3 bestehend aus einer bodennahen gebogenen Sohle,
einer fußnahen Sohle und aus einer aus mindestens einer zwischen den Sohlen fest angebundenen
Feder dadurch gekennzeichnet, dass die Auflagefläche der fußnahen Sohle bodeneingreifende Elemente in Form von Strukturierung,
Noppen, Pins, Spikes und anderen Strukturierungselementen enthält, welche fest mit
der Sohlenunterseite verbunden sind gleichzeitig an vorgesehenen Positionen auswechselbare
Traktionszusatzelemente aufnehmen kann.
5. Schuhsohlensystem nach Anspruch 1 bis 4 bestehend aus einer bodennahen gebogenen Sohle,
einer fußnahen Sohle und aus einer aus mindestens einer zwischen den Sohlen fest angebundenen
Feder dadurch gekennzeichnet, dass die bodeneingreifenden Elemente und die Zusatzelemente zumindest teilweise zu Einheiten
zusammengefasste Auf- oder Einlagen sind, welche als, in der bodennahen Schuhsohle
vorgesehenen Auf- oder Einlagepositionen, Einheit eingesetzt und fixiert werden können.
6. Schuhsohlensystem nach Anspruch 1 bis 5 dadurch gekennzeichnet, dass die bodennahe Schuhsohle mit der fußnahen Schuhsohle an der Zehenposition und an
der Fersenposition fest miteinander verbunden sind und dass die zwischen dem Sohlenpaar
liegende Feder fest mit der Oberseite der bodennahen Schuhsohle und fest mit der Unterseite
der fußnahen Schuhsohle verbunden ist.
7. Schuhsohlensystem nach Anspruch 1 bis 5 dadurch gekennzeichnet, dass die Feder die Seitenwand der fußnahen Schuhsohle umschließt und so die fußnahe Schuhsohle
nicht auf der Feder liegt, sondern an dieser aufgehängt ist.
8. Schuhsohlensystem nach einem der vorangehenden Ansprüche dadurch gekennzeichnet, dass die Schuhsohlenkonstruktion einen Abroll-, Wipp-, Torsions-und Rotationsvorgang forciert
und gleichzeitig in jeder der Vorgangspositionen dem Gehapparat des Trägers eine Winkelrichtung
für den Bewegungsablauf vorgibt.
9. Schuhsohlensystem nach einem der vorangehenden Ansprüche dadurch gekennzeichnet, dass der Abstand von bodennaher Schuhsohle und fußnaher Schuhsohle an Ferse und Zehe gegen
null geht und dass der Abstand beider Schuhsohlen im Abstandshöhepunkt bei wenigen
Millimetern, vorzugsweise zwischen zwei Millimetern und fünfzig Millimetern, liegt.
10. Schuhsohlensystem nach einem der vorangehenden Ansprüche dadurch gekennzeichnet, dass die Herstellung der Schuhsohlenelemente bodennahe Schuhsohle, fußnahe Schuhsohle
und Feder vorzugsweise aber nicht ausschließlich in einem Spritzgussverfahren mit
einem Materialschuss, dem single-shot, hergestellt werden kann und dabei die drei
benannten Schuhsohlenelemente an Zehenspitze, Ferse und für die Feder im Schuhsohlenzwischenraum
auch dazwischen fest miteinander verbunden werden, ohne dass weitere Verbindungsverfahren
angewendet werden müssen. Die Materialien der Herstellung sind dabei vorzugsweise
Kunststoffe, aber auch halbsynthetische oder natürliche Rohstoffe, mit mehr oder weniger
Färbung und Trübung, mit und ohne Füllstoffen und mit und ohne Verstärkungsmaterialien
aus den Bereichen der kristallinen und amorphen Kunststoffe der Gruppen Standardkunststoffe,
technische Kunststoffe und Hochleistungskunststoffe.
11. Schuhsohlensystem nach einem der vorangehenden Ansprüche dadurch gekennzeichnet, dass in dem Schuhsohlenkörper Zug- und Druckspannungen entstehen können, welche dazu führen,
dass mit fortschreitender Abroll- und oder Wippbewegung die jeweilige Schuhsohlenspitze
und deren Ende der bodennahen Sohle nach oben gezogen wird, so dass diese Zugkräfte
einer Abflachung der bodennahen Sohle bei Belastung entgegenwirken und so ein mindestens
zeitgleich aktiver und auf den Bewegungsapparat induktiv wirkender Abroll-, Wipp-,
Torsions-und Rotationsvorgang von der Schuhsohle ausgehend eingeleitet wird, der den
Träger durch Verlagerung seiner Gleichgewichtsachse zur Schuhsohle gerichtet zu einer
ständigen stabilisierenden Ausgleichsbewegung veranlasst. Dabei auftretende quer zur
Längsachse auftretende Materialverformungen wirken ebenfalls ausgleichsbewegungsstimulierend.
12. Schuhsohlensystem nach einem der vorangehenden Ansprüche dahingehend gekennzeichnet,
dass das Schuhsohlensystem mit stationären fest angebundenen Strukturelementen in
Form von Noppen, Pins oder Spikes als bodeneingreifende Elemente und optionalen auswechselbaren
zusätzliche Traktionselementen versehen ist, die eine hohe Schub-, Scher-, Torsions-
und Rotationsenergie bei Bodenkontakt und Lasteinwirkung aufnehmen können und die
je nach Verwendungsgebiet, Anwendungsfall und Schuhtyp vorgefertigt oder individuell
konfigurierbar in Serie oder singulär hergestellt werden können, wobei die bodeneingreifenden
Elemente auch zu Gruppen zusammengefasst als auswechselbare Systemplatte gemeinsam
in oder an der bodennahen Schuhsohle angebracht werden kann. Bei erforderlicher Materialität
zum Stabilitätserhalt der Sohle selbst kann diese über Verstärkungen von Sohlenmaterial
oder Federsystem stabil an das Schuhsohlensystem angebunden werden und vollständig
in den Kraft-und Bewegungsablauf integriert werden.
13. Verwendung des Schuhsohlensystem nach einem der vorangehenden Ansprüche für alle möglichen,
wirtschaftlich und technisch sinnvollen Anwendungsfälle, vorzugsweise aber nicht ausschließlich
für Sportschuhe, Freizeitschuhe, Arbeitsschuhe, In-house Schuhe, Out-door Schuhe,
Geländeschuhe, Businessschuhe und Gesundheitsschuhe. Dabei ist das Schuhsohlensystem
für die unterschiedlichsten Schuhtypen, mit und ohne Absatzausprägung verwendbar.
Beispielsweise ergänzende Schuhtypenbezeichnungen wie Ballerina-, College-, Dianetten-,
D'Orsay-, Espedrilles-, Flaneur-, High-Heel-, Loafer-, Mary-Jane's-, und Mokassin
Schuhe verwendbar, ebenso wie für Overknee Stiefel, Oxfords, Pantoletten, Peep Toes,
Pumps, Röhrlis, Sabots, Sandaletten, Scetcher, Slings, Stiefel, Stings, Worker-Boots
ergänzen die Anwendungsfälle typisiert. Vorzugsweise aber nicht ausschließlich ist
die Verwendung für Sportschuhe und Freizeitschuhe für Golfer vorgesehen.
14. Verwendung des erfindungsgemäßen Schuhsohlensystems gemäß einem der vorangehenden
Ansprüche bei Sport-, Freizeit-, Gebrauchs-, Berufs-, Gesundheits-, Indoor- oder Outdoorschuhen
wobei vorzugsweise aber nicht ausschließlich die Verwendung des erfindungsgemäßen
Schuhsohlensystems für Sport- und Freizeitschuhe im Sport- und Freizeitbereich des
Golfers vorgesehen ist.
15. Kennzeichnung des erfindungsgemäßen Schuhsohlensystems gemäß einem der vorangehenden
Ansprüche dadurch, dass an der Sohle an sichtbarer Stelle ein Schriftzug mit den Bestandteilen
aktiv, induktiv, bionisch, himmlisch oder Ableitungen aus diesen Wörtern als Verb
oder Nomen angebracht ist. Die Position der Kennzeichnung ist dabei vorzugsweise von
unten sichtbar, unter dem bodennahen Schuhsohlenelement, der Unterseite der Feder,
sichtbar werdend durch transparentes bodennahes Sohlenmaterial oder durch einen Ausschnitt
in der bodennahen Sohle, oder unterhalb der fußnahen Sohle, sichtbar werdend durch
transparente Materialwahl in bodennaher Sohle und Feder, oder durch Ausschnitte in
diesen. Die Kennzeichnung kann auch Front- und / oder Rückseitig an Sohlenspitze und
/ oder Ferse und seitlich angebracht werden. Bei geringer Materialität ist die beschriebene
Kennzeichnung der Schuhsohlenkonstruktion auch am Oberschuh anbringbar.