[0001] Die Erfindung betrifft eine Auslösevorrichtung für ein Feuerlöschsystem, insbesondere
für den Einbau in einem Abluftkanalsystem.
[0002] Aus der
DE 10 2006 005 361 B3 ist eine elektromechanische Auslösevorrichtung bekannt, bei der ein Elektromagnet
mittels eines Stößels eine Kraft auf das Ventil einer druckbeaufschlagten Löschmittelquelle
ausübt, woraufhin das Löschmittel aus der Löschmittelquelle austritt und über ein
Steigrohr ausgetrieben wird.
[0003] Die beschriebene Vorrichtung ist zwar grundsätzlich auch dafür geeignet, in einem
Abluftkanalsystem verbaut zu werden. Dies bedingt jedoch, dass in dem Abluftkanalsystem
eine elektrische Energieversorgung für die Ansteuerung des Elektromagneten bereitgestellt
ist. Weiterhin müssen diejenigen Mittel, welche dazu vorgesehen sind, das Brandereignis
zu dedektieren, ebenfalls als gesonderte Bauteile in dem Abluftkanalsystem bereitgestellt
werden.
[0004] Es ist daher die Aufgabe der Erfindung, eine gattungsgemäße Auslösevorrichtung für
ein Feuerlöschsystem vorzuschlagen, die keiner Anbindung an eine externe Energiequelle
bedarf und darüber hinaus auch sämtliche Mittel, die für die Dedektierung des Brandereignisses
notwendig sind, umfasst.
[0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine Auslösevorrichtung für ein Feuerlöschsystem
gelöst, mit einem Schlitten, der gegenüber einem ortsfesten Bauteil der Auslösevorrichtung
oder des Feuerlöschsystems linear verstellbar vorgespannt ist, wobei zwischen einer
ersten Fläche des Schlittens und einer ersten Fläche des ortsfesten Bauteils, die
sich gegenüber stehen und sich im Zuge eines Abbaus der Vorspannung einander annähern,
ein temperaturempfindliches Auslöseelement angeordnet ist.
[0006] Das der Erfindung zugrundeliegende Prinzip beruht somit darauf, dass ein temperaturempfindliche
Auslöseelement, also beispielsweise eine flüssigkeitsgefüllte Glasampulle oder ein
Schmelzlot, einen linear verstellbaren Schlitten auf Vorspannung hält, wobei das temperaturempfindliche
Auslöseelement im Brandfall, etwa weil es zerstört wird, die Vorspannung freigibt,
wodurch der Schlitten für die Auslösung des Feuerlöschsytems linear verlagert wird.
Bevorzugt umfasst das Feuerlöschsystem eine druckbeaufschlage Löschmittelquelle, die
ein Löschmittel beinhaltet, das über ein Ventil in Folge einer Betätigung durch den
Schlitten ausgetrieben werden kann. Die Betätigung des Ventils kann entweder unmittelbar
über den Schlitten erfolgen oder über einen Kipphebel, eine Klinke oder dergleichen,
die von dem Schlitten im Zuge seiner Verlagerung angetrieben werden. Die Vorspannung
wird bevorzugt mit Hilfe eines federelastischen Elements, beispielsweise mit Hilfe
einer Schrauben- oder einer Schenkelfeder, bereitgestellt.
[0007] Die erfindungsgemäße Auslösevorrichtung zeichnet sich gerade dadurch aus, dass sie
ausschließlich auf mechanische Mittel zurückgreift. Dadurch wird eine kompakte Bauweise
ermöglicht. Bevorzugt ist das temperaturempfindliche Auslöseelement derart angeordnet,
dass es von dem im Brandfall entstehenden heißen Volumenstrom möglichst großflächig
umströmt wird. Dies kann dadurch erreicht werden, dass das temperaturempfindliche
Auslöseelement unter einem Winkel zwischen 0° und 90° zur Strömungsrichtung angeordnet
ist.
[0008] Die erfindungsgemäße Auslösevorrichtung ist insbesondere dafür geeignet, in einem
Abluftkanal installiert zu werden, der an eine Dunstabzugshaube über einem Herd angeschlossen
ist. Im Brandfall wird die heiße Luft von der Dunstabzugshaube angesogen und über
das angeschlossene Kanalsystem abgeleitet. Ist die erfindungsgemäße Auslösevorrichtung
oder zumindest das temperaturempfindliche Auslöseelement dieser innerhalb des Abluftkanals
angeordnet, so ist sichergestellt, dass das temperaturempfindliche Auslöseelement
im Brandfall mit der entstehenden Heißluft in Kontakt kommt und zur Auslösung des
vorgespannten Schlittens führt. Besonders bevorzugt ist bei einer Ausführungsform,
bei welcher die Auslösevorrichtung in einem Abluftkanal installiert ist, auch vorgesehen,
dass mit der Auslösung des Feuerlöschsystems durch den sich verlagernden Schlitten
gleichzeitig ein Schalter betätigt wird, der die Stromzufuhr des Motors der Dunstabzugshaube
unterbricht.
[0009] Je nach Ausführungsform der Erfindung übt der Schlitten entweder im vorgespannten
oder im entspannten Zustand der Auslösevorrichtung eine Kraft auf ein Ventil einer
druckbeaufschlagten Löschmittelquelle aus, wobei das Ventil entsprechend im kraftlosen
oder im kraftbeaufschlagten Zustand ein Löschmittel aus der Löschmittelquelle freigibt.
Erfindungsgemäß sind somit Ausführungsformen denkbar, bei denen die Verlagerung des
Schlittens im Zuge des Vorspannungsabbaus entweder dazu führt, dass auf das Ventil
eine Kraft ausgeübt wird, oder dass eine bestehende Kraftbeaufschlagung des Ventils
unterbrochen wird.
[0010] Ist die Auslösevorrichtung für ein Feuerlöschsystem vorgesehen, welches beispielsweise
in einer Dunstabzugshaube installiert ist, und ist vorgesehen, dass im Brandfall die
Bestromung des Dunstabzugshaubenmotors unterbrochen wird, so kann es sinnvoll sein,
dass die Auslösevorrichtung ein Dämpfungsglied aufweist, das entlang der Verstellrichtung
von Schlitten und ortsfestem Bauteil zueinander wirkt. Auf diese Weise wird vermieden,
dass bereits Löschmittel freigesetzt wird, während über die Dunstabzugshaube noch
ein Volumenstrom angesogen wird, was dazu führen würde, dass das Löschmittel über
das Abluftkanalsystem von dem Brandherd wegtransportiert wird.
[0011] Bei einer Ausführungsform, bei welcher die Auslösevorrichtung für ein Feuerlöschsystem
verwendet wird, das in einem Abluftkanal installiert werden soll, kann es zweckmäßig
sein, dass das ortsfeste Bauteil eine Begrenzungswandung des Abluftkanals, d. h. der
Mantel des Abluftkanals, ist. Bei dieser Ausführungsform kann dann vorgesehen sein,
dass der Schlitten durch die Wandung hindurchragt, so dass er abschnittsweise im Kanalinneren
und abschnittsweise außerhalb des Kanals angeordnet ist, wobei die erste Fläche des
Schlittens im Kanalinneren angeordnet ist und die erste Fläche des ortsfesten Bauteils
eine Innenfläche der Wandung vorliegt. Dabei wird die Vorspannung zwischen dem ortsfesten
Bauteil und dem Schlitten durch ein federelastisches Element bereitgestellt, das zwischen
einer zweiten Fläche des Schlittens, die zu der ersten Fläche des Schlittens beabstandet
außerhalb des Kanals angeordnet ist, und einer Außenfläche der Wandung wirkt. Bei
dieser Ausführungsform ist somit vorgesehen, dass lediglich diejenigen Mittel, welche
für die Dedektierung des Brandfalls notwendig sind, insbesondere das temperaturempfindliche
Auslöseelement, im Inneren des Kanals angeordnet und damit dem heißen Volumenstrom
und im Übrigen den Wrasen ausgesetzt sind. Die Wandung kann auch eine Außenwand eines
Gehäuses sein, in welchem zumindest diejenigen Bestandteile des Feuerlöschsystems
und der Auslösevorrichtung aufgenommen sind, welche nicht dem heißen Volumenstrom
ausgesetzt werden sollten.
[0012] Bei einer weiteren Ausführungsform der Erfindung erfolgt die Betätigung des Ventils
nicht unmittelbar über den Schlitten. Vielmehr ist vorgesehen, dass die Auslösevorrichtung
einen schwenkbar gelagerten Kipphebel umfasst, der eine Stoßseite aufweist, gegen
welche der Schlitten im Zuge des Vorspannungsabbaus und seiner damit einhergehenden
linearen Verlagerung mit einer Stoßkante stößt. Des Weiteren umfasst der Kipphebel
eine Betätigungsseite, die im Zuge eines Schwenkvorgang des Kipphelbels auf das Ventil
einer druckbeaufschlagten Löschmittelquelle eine Kraft ausübt, wobei die Schwenkachse
des Kipphebels in vertikaler Richtung zwischen der Stoßkante des Schlittens und dem
Ventil angeordnet ist.
[0013] Die Erfindung umfasst weiterhin eine Ausführungsform, bei der der Schlitten an einer
Stirnseite einen Betätigungskeil aufweist, mit Keilflächen, die sich in Vorschubrichtung
des Schlittens unter einem Winkel annähern. Des Weiteren ist bei dieser Ausführungsform
eine Ventilauslösung vorgesehen, die einem Ventil einer druckbeaufschlagten Löschmittelquelle
zugeordnet ist, wobei die Ventilauslösung eine dem Ventil abgewandte ortsfeste Hälfte
und eine dem Ventil zugewandte, gegenüber der ortsfesten Hälfte in Richtung des Ventils
verlagerbare Hälfte aufweist, wobei die Hälften gegenüberliegende Flächen aufweisen,
die sich in der Vorschubrichtung des Schlittens einander annähern. Vorteil dieser
Ausführungsform ist die orthogonale Kraftwirkung auf das Ventil. Bei dieser Ausführungsform
sind sowohl Ventile verwendbar, welche bei Kraftbeaufschlagung das Löschmittel freigeben,
als auch Ventile, die bei Unterbrechung einer Kraftbeaufschlagung auslösen.
[0014] Besonders bevorzugt ist vorgesehen, dass mindestens zwei erfindungsgemäße Auslösevorrichtungen
zu einem System zusammengefasst sind, bei dem jeweils das temperaturempfindliche Auslöseelement
in einer lösbar mit dem Schlitten verbundenen Aufnahme aufgenommen ist, und bei dem
bei benachbarten Auslösevorrichtungen jeweils der Schlitten der einen Auslösevorrichtung
mit der Aufnahme der anderen Auslösevorrichtung, oder umgekehrt, mechanisch verbunden
ist. Die mechanische Verbindung kann mit Hilfe von Drähten, Seilen, Ösen und dergleichen
auf einfachste Art und Weise realisiert werden. Diese Ausfürungsform hat den Vorteil,
dass nicht nur ein einziges temperaturempfindliches Auslöseelement mit lokal begrenztem
Wirkungsquerschnitt verwendet wird, sondern eine Mehrzahl von temperaturempfindlichen
Auslöseelementen, welche beispielsweise über den Querschnitt eines Abluftkanals verteilt
angeordnet sein können. Sinnvollerweise muss bei dieser Ausführungsform lediglich
eine einzige Auslösevorrichtung für die Auslösung einer Löschmittelquelle vorgesehen
sein, da die Auslösung einer einzigen Auslösevorrichtung aufgrund der mechanischen
Anbindung der Auslösevorrichtungen untereinander stets das Auslösen sämtlicher Auslösevorrichtungen
nach sich führt. Aus Sicherheitsgründen kann jedoch vorgesehen sein, dass eine Mehrzahl
oder sämtliche der in dem erfindungsgemäßen System vorgesehenen Auslösevorrichtungen
darauf ausgelegt sind, eine jeweils separate Löschmittelquelle auszulösen. Bevorzugt
ist vorgesehen, dass mindestens drei Auslösevorrichtungen auf einer geschlossenen
Kreisbahn angeordnet sind. Wird die geschlossene Kreisbahn gerade durch die Wandung
eines im Querschnitt kreisrunden Abluftkanals gebildet, so kann die Wandung als gemeinsames
ortsfestes Bauteil sämtlicher Auslösevorrichtungen dienen. Analog kann das vorbeschriebene
System aber auch für den Einbau in einem Abluftkanal mit rechteckigem Querschnitt
vorgesehen sein.
[0015] Das vorbeschriebene System mit Mehrfachauslösung hat den Vorteil, dass es im Brandfall
in der Regel schneller anspricht als eine einzige Auslösevorrichtung. Das ist auch
dadurch bedingt, dass aufgrund von Fertigungstoleranzen die Auslösezeiten der temperaturempfindlichen
Auslöseelemente, beispielsweise der flüssigkeitsgefüllten Glasampullen oder der Schmelzlote,
um mehrere Sekunden streuen können. Bei mehreren temperaturempfmdlichen Auslöseelementen
löst entweder das schnellste oder dasjenige aus, welches am stärksten dem heißen Volumenstrom
im Brandfall ausgesetzt ist. Dadurch kann erreicht werden, dass, sofern vorgesehen,
der Motor der Dunstabzugshaube frühzeitig abgestellt wird, wodurch auch die Einleitung
des Löschvorgangs frühzeitiger geschehen kann. Nicht zuletzt wird die Verwendung mehrerer
Auslösevorrichtungen dazu führen, dass sich die Zuverlässigkeit des Systems erhöht.
[0016] Weitere Einzelheiten der Erfindung werden anhand der nachstehenden Figuren erläutert.
Dabei zeigt:
- Figur 1
- eine erste Ausführungsform der erfindungsgemäßen Auslösevorrichtung;
- Figur 2
- eine zweite Ausführungsform der erfindungsgemäßen Auslösevorrichtung;
- Figur 3
- eine dritte Ausführungsform der erfindungsgemäßen Auslösevorrichtung;
- Figur 4
- eine vierte Ausführungsform unter Verwendung eines Betätigungskeils; und
- Figur 5
- ein Feuerlöschsystem unter Verwendung von vier Auslösevorrichtungen.
[0017] Figur 1 zeigt eine erfindungsgemäße Auslösevorrichtung 1 für ein Feuerlöschsystem,
mit einem Schlitten 2 und einem ortsfesten Bauteil 3, wobei der Schlitten 2 gegenüber
dem ortsfesten Bauteil 3 vorgespannt ist. Weiterhin ist vorgesehen, dass zwischen
einer ersten Flächen 4 des Schlittens 2 und einer ersten Fläche 5 des ortsfesten Bauteils
3 ein temperaturempfindliches Auslöseelement 6 angeordnet ist. Es ist der Figur 1
zu entnehmen, dass das temperaturempfindliche Auslöseelement 6, welches im vorliegenden
Fall als eine flüssigkeitsgefüllte Glasampulle ausgeführt ist, gerade dazu vorgesehen
ist, die Vorspannung des Schlittens 2 gegenüber dem ortsfesten Bauteil 3 aufrecht
zu erhalten. Sinnvollerweise muss dazu das temperaturempfindliche Auslöseelement 6
bei üblichen Raumtemperaturen und leicht darüber eine mechanische Stabilität aufweisen,
die ausreicht, die Vorspannung des federeleastischen Elements 10, welches als eine
Schraubenfeder ausgeführt ist, aufrecht zu erhalten. Weiterhin ist das temperaturempfindliche
Auslöseelement 6 auch derart auszulegen, dass es bei im Brandfall typischerweise auftretenden
Lufttemperatur zerstört wird und somit den vorgespannten Schlitten 2 freigibt.
[0018] In der Figur 1 ist die Auslösevorrichtung im vorgespannten Zustand dargestellt. In
diesem Zustand übt der Schlitten 2 auf das Ventil 7 eine Kraft aus. Folglich ist bei
der in Figur 1 dargestellten Ausführungsform das Ventil im kraftbeaufschlagten Zustand
geschlossen, wodurch verhindert wird, das Löschmittel aus der druckbeaufschlagten
Löschmittelquelle 8 austritt. Wird im Brandfall die Glasampulle 6 zerstört, so wird
der Vorspannungsabbau bzw. die Bewegung des Schlittens mit Hilfe eines Dämpfungsglieds
9, welches vorliegend als ein Luftdämpfer ausgeführt ist, gehemmt. Dies ist insbesondere
bei denjenigen Ausführungsformen sinnvoll, bei welchen im Brandfall vor dem Einleiten
des Löschvorgangs der Abluftstrom unterbrochen werden soll.
[0019] Bei der in Figur 2 darstellten Ausführungsform ist das ortsfeste Bauteil 3 als eine
feststehende Wand ausgeführt. Dies kann beispielsweise die Begrenzungswand eines Abluftkanals
sein. Es ist zu erkennen, dass der Schlitten 2 durch die Wandung 3 hindurchragt, wobei
sich der Schlitten 2 abschnittsweise zur linken Seite der feststehenden Wand 3 und
abschnittsweise zur rechten Seite der feststehenden Wand 3 erstreckt. Ist die feststehende
Wand 3 eine Begrenzungswandung eines Abluftkanals, so ist bei der in Figur 2 darstellten
Ausführungsform die erste Fläche 4 des Schlittens 2 im Kanalinneren angeordnet, während
die erste Fläche 5 der Wandung 3 eine Innenfläche der Kanalwandung 3 ist. Gleichzeitig
ist die Vorspannung zwischen der Wandung 3 und dem Schlitten 2 durch ein federelastisches
Element 10 bereitgestellt, das zwischen einer zweiten Fläche 11 des Schlittens 2,
die zu der ersten Fläche 4 des Schlittens 2 beabstandet außerhalb des Kanals angeordnet
ist, und einer Außenfläche 12 der Wandung 3 wirkt. Bei dieser Ausführungsform ist
das Ventil 7 der Löschmittelquelle 8 derart ausgestaltet, dass es das Löschmittel
freigibt, wenn sich der Schlitten 2 nach links bewegt und damit die von ihm im Ausgangszustand
auf das Ventil 7 ausgeübte Kraftbeaufschlagung unterbrochen wird.
[0020] Bei der in Figur 3 dargestellten Ausführungsform ist ein schwenkbarer Kipphebel 13
vorgesehen, der eine Stoßseite 14 aufweist, gegen welche der Schlitten 2 im Zuge des
Vorspannungsabbaus und damit mit seiner Bewegung in der Zeichnungsebene nach links,
mit einer Stoßkante 15 stößt. Der Kipphebel 13 umfasst weiterhin eine zu der Stoßseite
14 unter einem Winkel α verlaufende Betätigungsseite 16, die im Zuge eines Schwenkvorgangs
des Kipphebels auf das Ventil 7 der druckbeaufschlagten Löschmittelquelle 8 eine Kraft
ausübt. Es ist weiterhin zu erkennen, dass in der dargestellten Ausführungsform die
Schwenkachse 17 des Kipphebels 13 in vertikaler Richtung zwischen der Stoßkante 15
des Schlittens und dem Ventil 7 angeordnet ist. Es ist verständlich, dass bei um 90°
in der Zeichnungsebene verdrehter Montage der Auslösevorrichtung, beispielsweise in
einem horizontal verlaufenden Kanal, die Schwenkachse 17 des Kipphebels 13 entsprechend
in horizontaler Richtung zwischen der Stoßkante 15 des Schlittens 2 und dem Ventil
7 angeordnet ist. Die in Figur 3 dargestellte Ausführungsform ist nicht auf bestimmte
Einbauausrichtungen beschränkt, wobei sich die Anordnung der Schwenkachse 17 jeweils
analog zu den vorbeschriebenen Ausführungsbeispielen ergibt.
[0021] Bei der in der Figur 4 dargestellten Ausführungsform weist der Schlitten 2 an einer
Stirnseite 18 einen Betätigungskeil 19 auf, mit Keilflächen 20, die sich in Vorschubrichtung
x des Schlittens 2 unter einem Winkel β einander annähern. Des Weiteren umfasst diese
Ausführungsform eine Ventilauslösung 21, bestehend aus einer dem Ventil 7 abgewandten
ortsfesten Hälfte 22 und einer dem Ventil 7 zugewandten und gegenüber der ortsfesten
Hälfte 22 in Richtung des Ventils verlagerbaren Hälfte 23. Es ist weiterhin zu erkennen,
dass die Hälften 22, 23 gegenüberliegende Flächen 24, 25 aufweisen, die sich in der
Vorschubrichtung x einander annähern.
[0022] Bewegt sich der Schlitten in Folge des Vorspannungsabbaus in der Zeichnungsebene
nach links, so führt dies dazu, dass die beiden Hälften 22, 23 durch den zwischen
ihnen eingeführten Betätigungskeil 19 von einer in der Zeichnungsebene vertikal ausgerichteten
Kraft beaufschlagt werden. Da die Hälfte 22 ortsfest ist, führt dies zwangsweise dazu,
dass die Hälfte 23, welche dem Ventil 7 vorgelagert ist, in Richtung des Ventils bewegt
wird. In der dargestellten Ausführungsform ist die Hälfte 23 unmittelbar mit dem Ventil
7 verbunden, so dass die Kraftbeaufschlagung der Hälfte 23 und die damit einhergehende
Aufwärtsbewegung der Hälfte 23 senkrecht zu der Vorschubrichtung x unmittelbar auf
das Ventil 7 übertragen. Bei dieser Ausführungsform ist das Ventil 7 sowohl derart
ausführbar, dass es bei Druckbeaufschlagung auslöst, oder derart ausführbar, dass
es bei Unterbrechung einer bestehenden Druckbeaufschlagung das Löschmittel freigibt.
[0023] In Figur 5 ist eine besonders bevorzugte Ausführungsform der Erfindung dargestellt,
bei der genau vier Auslösevorrichtungen 1 auf einer geschlossenen Kreisbahn 27 angeordnet
sind. Bei punktsymmetrischer Anordnung der Auslösevorrichtungen sind diese gerade
an den Eckpunkten eines Quadrates angeordnet. Weiterhin ist das temperaturempfindliche
Auslöseelement 6 jeder Auslösevorrichtung 1 in einer lösbar mit dem Schlitten 2 verbundenen
Aufnahme 26 aufgenommen. Schließlich ist bei benachbarten Auslösevorrichtungen jeweils
der Schlitten 2 der einen Auslösevorrichtung 1 mit der Aufnahme 26 der anderen Auslösevorrichtung
1, oder umgekehrt, mechanisch mit Hilfe eines Drahtes 28, Seiles o.ä. verbunden. Bei
der in Figur 5 gezeigten Ausführungsform ist das ortsfeste Bauteil 3 gerade die Wandung
eines Abluftkanals, so dass sich in Folge des Zerplatzens einer Ampulle 6 einer Auslösevorrichtung
1 der jeweilige Schlitten 2 radial nach außen bewegt, wodurch die Aufnahme 26 der
jeweils benachbarten Auslösevorrichtung 1 aus der benachbarten Auslösevorrichtung
1 herausgelöst wird. Dies hat zur Folge, dass auch der Schlitten der benachbarten
Auslösevorrichtung aufgrund der Vorspannung radial nach außen bewegt wird, wodurch
wiederum diejenige Aufnahme 26 mitgerissen wird, welche derjenigen Auslösevorrichtung
zugeordnet ist, die zu der vorgenannten Auslösevorrichtung benachbart ist. Auf die
vorgenannte Weise werden innerhalb kürzester Zeit sämtliche Auslösevorrichtungen 1
des in Figur 5 dargestellten Systems ausgelöst.
[0024] Die in der vorstehenden Beschreibung, in der Zeichnung sowie in den Ansprüchen offenbarten
Merkmale der Erfindung können sowohl einzeln als auch in beliebiger Kombination für
die Verwirklichung der Erfindung wesentlich sein.
Bezugszeichenliste
[0025]
- 1
- Auslösevorrichtung
- 2
- Schlitten
- 3
- ortsfestes Bauteil
- 4
- erste Fläche des Schlittens
- 5
- erste Fläche des ortsfesten Bauteils
- 6
- temperaturempfindliches Auslöseelement
- 7
- Ventil
- 8
- Löschmittelquelle
- 9
- Dämpfungsglied
- 10
- federelastisches Element
- 11
- zweite Fläche des Schlittens
- 12
- Außenfläche
- 13
- Kipphebel
- 14
- Stoßseite
- 15
- Stoßkante
- 16
- Betätigungsseite
- 17
- Schwenkachse
- 18
- Stirnseite
- 19
- Betätigungskeil
- 20
- Keilflächen
- 21
- Ventilauslösung
- 22
- ortsfeste Hälfte
- 23
- verlagerbare Hälfte
- 24
- Fläche der ortsfesten Hälfte
- 25
- Fläche der verlagerbaren Hälfte
- 26
- Aufnahme
- 27
- geschlossene Kreisbahn
- 28
- Draht
- α
- Winkel zwischen Stoßseite und Betätigungsseite
- β
- Annäherungswinkel der Keilflächen
- x
- Vorschubrichtung
1. Auslösevorrichtung (1) für ein Feuerlöschsystem, mit einem Schlitten (2), der gegenüber
einem ortsfesten Bauteil (3) der Auslösevorrichtung (1) oder des Feuerlöschsystems
linear verstellbar vorgespannt ist, wobei zwischen einer ersten Fläche (4) des Schlittens
(2) und einer ersten Fläche (5) des ortsfesten Bauteils (3), die sich gegenüber stehen
und sich im Zuge eines Abbaus der Vorspannung einander annähern, ein temperaturempfindliches
Auslöseelement (6) angeordnet ist.
2. Auslösevorrichtung (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das temperaturempfindliche Auslöseelement (6) eine flüssigkeitsgefüllte Glasampulle
oder ein Schmelzlot ist.
3. Auslösevorrichtung (1) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Schlitten (2) entweder im vorgespannten oder im entspannten Zustand der Auslösevorrichtung
(1) eine Kraft auf ein Ventil (7) einer druckbeaufschlagten Löschmittelquelle (8)
ausübt, wobei das Ventil (7) entsprechend im kraftlosen oder im kraftbeaufschlagten
Zustand ein Löschmittel aus der Löschmittelquelle (8) freigibt.
4. Auslösevorrichtung (1) nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass sie ein Dämpfungsglied (9) aufweist, das entlang der Verstellrichtung von Schlitten
(2) und ortsfestem Bauteil (3) zueinander wirkt.
5. Auslösevorrichtung (1) nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das ortsfeste Bauteil (3) eine Begrenzungswandung eines Abluftkanals ist.
6. Auslösevorrichtung (1) nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Schlitten durch die Wandung (3) hindurchragt, wobei der Schlitten (2) abschnittsweise
im Kanalinneren und abschnittsweise außerhalb des Kanals angeordnet ist, wobei die
erste Fläche (4) des Schlittens (2) im Kanalinneren angeordnet ist und die erste Fläche
(5) des ortsfesten Bauteils (3) eine Innenfläche der Wandung (3) ist, und wobei die
Vorspannung zwischen dem ortsfesten Bauteil (3) und dem Schlitten (2) durch ein federelastisches
Element (10) bereitgestellt ist, das zwischen einer zweiten Fläche (11) des Schlittens
(2), die zu der ersten Fläche (4) des Schlittens (2) beabstandet außerhalb des Kanals
angeordnet ist, und einer Außenfläche (12) der Wandung (3) wirkt.
7. Auslösevorrichtung (1) nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass sie einen schwenkbar gelagerten Kipphebel (13) aufweist, der eine Stoßseite (14)
umfasst, gegen welche der Schlitten (2) im Zuge des Vorspannungsabbaus mit einer Stoßkante
(15) stößt, und einer zu der Stoßseite (14) unter einem Winkel (α) verlaufenden Betätigungsseite
(16), die im Zuge eines Schwenkvorgang des Kipphelbels (13) auf ein Ventil (7) einer
druckbeaufschlagten Löschmittelquelle (8) eine Kraft ausübt, wobei die Schwenkachse
(17) des Kipphebels (13) in vertikaler Richtung zwischen der Stoßkante (15) des Schlittens
(2) und dem Ventil (7) angeordnet ist.
8. Auslösevorrichtung (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Schlitten (2) an einer Stirnseite (18) einen Betätigungskeil (19) aufweist, mit
Keilflächen (20), die sich in Vorschubrichtung (x) des Schlittens (2) unter einem
Winkel (β) annähern, und mit einer Ventilauslösung (21), die einem Ventil (7) einer
druckbeaufschlagten Löschmittelquelle (8) zugeordnet ist, wobei die Ventilauslösung
(21) eine dem Ventil (7) abgewandte ortsfeste Hälfte (22) und eine dem Ventil (7)
zugewandte, gegenüber der ortsfesten Hälfte (22) in Richtung des Ventils (7) verlagerbare
Hälfte (23) aufweist, und wobei die Hälften (22, 23) gegenüberliegende Flächen (24,
25) aufweisen, die sich in der Vorschubrichtung (x) einander annähern.
9. System aus mindestens zwei der Auslösevorrichtungen (1) nach Anspruch 1 bis 9, bei
dem das temperaturempfindliche Auslöseelement (6) jeweils in einer lösbar mit dem
jeweiligen Schlitten (2) verbundenen Aufnahme (26) aufgenommen ist, und bei dem bei
benachbarten Auslösevorrichtungen (1) jeweils der Schlitten (2) der einen Auslösevorrichtung
(1) mit der Aufnahme (26) der anderen Auslösevorrichtung (1), oder umgekehrt, mechanisch
verbunden ist.
10. System nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens drei Auslösevorrichtungen (1) vorgesehen sind, die auf einer geschlossenen
Kreisbahn (27) angeordnet sind.