[0001] Die Erfindung betrifft eine Rammschablone der im Oberbegriff des Anspruchs 1 genannten
Gattung.
[0002] Für die Erzeugung elektrischer Energie wird zunehmend erneuerbare Primärenergie benutzt.
In den letzten Jahrzehnten ist eine große Anzahl von Windenergieanlagen errichtet
worden, wobei die jeweiligen Standorte nach den örtlichen Windverhältnissen ausgewählt
wurden. Da eine zunehmende Zahl von Windenergieanlagen für die nächsten Jahre geplant
ist und das stärkste Windaufkommen im Allgemeinen über dem Meer zu verzeichnen ist,
werden seit ein paar Jahren bereits im Offshore-Bereich Windenergieanlagen errichtet.
Für die Mastgründung werden Pfähle in den Meeresboden gerammt, wobei zur exakten Ausrichtung
der Pfähle beim Einrammen eine Rammschablone benutzt wird. Alternativ zum Einrammen
kommen auch Bohrpfähle in Betracht, bei denen ein Bohrer mittels einer Bohrschablone
geführt wird.
[0003] Aus der
EP 2 309 063 A1 ist ein Verfahren zum Installieren einer Jacket-Gründung bekannt, wobei eine mehrere
Führungsrohre umfassende Rammschablone auf dem Meeresboden in der gewünschten Position
platziert und horizontal ausgerichtet wird. Dann werden von einem Schiff mit Hilfe
eines Krans die Pfähle in das Wasser herabgelassen, um sie den Führungsrohren zuzuführen.
Da die oberen Enden der Führungsrohre weit unterhalb des Wasserspiegels sind, bedarf
das exakte Ausrichten der Pfähle relativ zu den Führungsrohren eines großen technischen
Aufwands und ist insbesondere bei rauer See wegen der Relativbewegung des Krans bezogen
auf die am Meeresboden feststehende Rammschablone sehr schwierig und daher zeitaufwendig.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Rammschablone zu schaffen, mit der
das Absetzen auf dem Meeresboden vereinfacht wird und die Geräuschemission beim Einrammen
der Pfähle deutlich reduziert wird.
[0005] Diese Aufgabe wird durch eine Rammschablone mit der im Anspruch 1 angegebenen Merkmalskombination
gelöst.
[0006] Bei dieser Rammschablone erfolgt das Einbringen der Pfähle in die Führungsrohre bereits
an Bord eines Transportschiffs. Dadurch ist das Einführen ins Führungsrohr sehr einfach
und völlig unabhängig vom Seegang. Das gleichzeitige Bewegen der Gesamtanordnung,
d.h. der Rammschablone mit den in den Führungsrohren befindlichen Pfählen mittels
des Krans ist zeitsparend und führt zu einer erheblichen Kostenreduzierung. Während
des Verbringens der Rammschablone mit den Pfählen vom Transportschiff auf den Meeresboden
werden die Pfähle von einer Klemm- oder Spannvorrichtung fixiert. Die an der Rammschablone
angeordneten verstellbaren Standfüßen dienen dem exakten Ausrichten der Rammschablone
und damit auch des Pfahls. Durch die Vorrichtung zur Schalldämmung ist die Geräuschemission
erheblich reduziert.
[0007] Für eine Gründung auf mehreren Pfählen umfasst die Schablone in bevorzugter Ausgestaltung
mindestens drei Führungsrohre, die mittels Querträgern und Aussteifungsstreben derart
miteinander verbunden sind, dass die Schablone eine formsteife Vorrichtung mit einer
Grundfläche eines gleichmäßigen Polygons bildet. Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung
der Rammschablone ist vorgesehen, dass über jedem Führungsrohr ein Führungsrohrstück
angeordnet ist, wobei die Führungsrohrstücke mittels oberer Querträger miteinander
verbunden sind, und dass eine Hubvorrichtung vorgesehen ist, mittels der die Führungsrohrstücke
relativ zu den Führungsrohren anhebbar sind. Durch diese Maßnahme wird erreicht, dass
beim Einschieben der Pfähle in die Führungsrohre die Gesamtlänge reduziert ist und
später sich die Führungsrohrstücke deutlich über den Führungsrohren befinden, wodurch
die Führungslänge vergrößert wird. Weiter ist es vorteilhaft, dass die Führungsrohre
eine Länge aufweisen, die geringer ist als die Wassertiefe am Ort der Installation
der Stahl-Jacket-Gründung und die Führungsrohrstücke über den Meeresspiegel anhebbar
sind. Dies hat den Vorteil, dass der Angriffsbereich in der Welle minimal ist und
daher nur geringe Kräfte auf die Rammschablone wirken. Außerdem ragen die Führungsrohrstücke
aus dem Wasser, wodurch das Einfädeln des Rammhammers erleichtert wird.
[0008] Die Hubvorrichtung umfasst beispielsweise mindestens eine Säulenanordnung mit zwei
teleskopisch ausfahrbaren Rohren, wobei jede Säulenanordnung mittels Verbindungsstreben
mit den Führungsrohren verbunden ist. Alternativ hierzu kann die Hubvorrichtung mindestens
einen Gittermast mit zwei in Längsrichtung gegeneinander verschiebbaren Gittermastabschnitten
umfassen, wobei der Gittermast mittels mindestens einer Strebenanordnung mit den Führungsrohren
verbunden ist. Solche Hubvorrichtungen sind mit einem Sperrelement versehen, durch
das die ausgefahrene Position aufrechterhalten wird bis die Pfähle eingerammt sind.
[0009] Als Vorrichtung zur Schalldämmung ist vorzugsweise ein Vorhang vorgesehen, der die
formsteife Vorrichtung und somit alle Führungsrohre gemeinsam umgibt. Ein solcher
Vorhang wirkt schallmindernd für alle Führungsrohre der Rammschablone. Der Vorhang
ist so angebracht, dass er sich der eingefahrenen oder ausgefahrenen Position der
Hubvorrichtung und somit der Höhe der Rammschablone anpasst. Dabei ist es vorteilhaft,
dass ein oberes Ende des Vorhangs an den Führungsrohrstücken befestigt ist und ein
unteres Ende des Vorhangs an den Standfüßen angeordnet ist.
[0010] Gemäß einer alternativen Ausgestaltung der Rammschablone ist das Führungsrohr doppelwandig
ausgeführt, d.h. es besteht aus mindestens zwei konzentrischen Stahlrohren, und ein
zwischen den Stahlrohren gebildeter Hohlraum ist mit einem schalldämmenden Material
gefüllt. Dies hat den Vorteil, dass die Schallemission beim Einrammen der Pfähle deutlich
reduziert wird, so dass damit dem Umweltschutz in erheblichem Maße Rechnung getragen
wird. Außerdem ist es vorteilhaft, dass in jedem Führungsrohr zwei Führungselemente
vorgesehen sind, in denen die Pfähle geführt werden, wobei die Führungselemente bezogen
auf die Länge des Führungsrohres in einem großen axialen Abstand zueinander angeordnet
sind.
[0011] Ausführungsbeispiele der Erfindung sind nachstehend anhand der Zeichnung näher erläutert.
In der Zeichnung zeigt:
- Fig. 1
- eine schematische Darstellung der Ansicht von oben auf eine Rammschablone für dreibeinige
Stahl-Jacket-Gründungen,
- Fig. 2
- eine Seitenansicht der Rammschablone, wobei zwei Führungsrohre und Pfähle im Längsschnitt
dargestellt sind,
- Fig. 3
- eine schematische Darstellung eines Ausschnitts eines Transportschiffs mit einem Kran
zum Absetzen der Rammschablone auf dem Meeresboden,
- Fig. 4
- eine Ausführungsvariante einer Rammschablone für eine dreibeinige Stahl-Jacket-Gründung
in Seitenansicht,
- Fig. 5
- eine Draufsicht auf die Rammschablone in Fig. 4,
- Fig. 6
- die Rammschablone gemäß Fig. 4 in ausgefahrenem Zustand,
- Fig. 7
- die mit Pfählen beladene Rammschablone gemäß Fig. 4,
- Fig. 8
- die Rammschablone gemäß Fig. 7 in ausgefahrenem Zustand,
- Fig. 9
- eine Ausführungsvariante der in Fig. 6 dargestellten Rammschablone,
- Fig. 10
- eine Draufsicht auf die Rammschablone gem. Fig. 9,
- Fig. 11
- eine Rammschablone für die Pfähle einer vierbeinigen Stahl-Jacket-Gründung,
- Fig. 12
- eine Draufsicht auf die Rammschablone gemäß Fig. 11,
- Fig. 13
- eine Ausführungsvariante der in Fig. 11 dargestellten Rammschablone,
- Fig. 14
- eine Draufsicht auf die Rammschablone gemäß Fig. 13.
[0012] In Fig. 1 ist eine Rammschablone 1 dargestellt, die zur Installation von dreibeinigen
Stahl-Jacket-Gründungen dient. Die Rammschablone 1 umfasst drei Führungsrohre 2, in
denen sich jeweils zentrisch Pfähle 3 befinden. Zwischen den Führungsrohren 2 sind
Querträger 4 angeordnet, die am Außenumfang des jeweiligen Führungsrohres 2 befestigt
sind. In Fig. 1 bilden die Querträger 4 ein gleichseitiges Dreieck, an dessen Ecken
die Führungsrohre 2 angeordnet sind. Weiter umfasst die Rammschablone 1 eine Aufhängevorrichtung
5, die aus drei von jedem Führungsrohr 2 zum Mittelpunkt des Dreiecks verlaufenden
Trägern 6 und einem im Flächenzentrum an diesen befestigten Zylinder 7 besteht, der
beispielsweise aus einem Rohrstück gebildet sein kann, und zum Verbinden mit einer
Hebevorrichtung, beispielsweise einem Kran, dient. Eine hydraulisch betätigte Arretier-
oder Klemmvorrichtung, die an einem Kranseil hängt, kann den Zylinder 7 einspannen
und auf diese Weise die Rammschablone 1 angehoben bzw. abgesenkt werden. Aus Fig.
1 ist außerdem ersichtlich, dass die Führungsrohre 2 doppelwandig ausgeführt sind,
wobei der zwischen den beiden Wänden gebildete Hohlraum mit einem schalldämmenden
Material 8 gefüllt ist.
[0013] Die Fig. 2 zeigt eine Seitenansicht der Rammschablone 1, wobei die beiden vorderen
Führungsrohre 2 und Pfähle 3 im Längsschnitt dargestellt sind. Die Pfähle 3 sind auf
Länge vorgefertigte Stahlrohre, wobei deren Länge etwas größer ist als die der Führungsrohre
2. Es ist aus Fig. 2 ersichtlich, dass zusätzlich zu einem oberen und unteren Querträger
4 noch diagonal verlaufende Aussteifungsstreben 9 vorgesehen sind, die an den Führungsrohren
2 und/oder den Querträgern 4 befestigt sind. Auf diese Weise wird eine große mechanische
Festigkeit und Steifigkeit der Rammschablone 1 erreicht, wodurch eine Verformung vermieden
wird. Über dem oberen Querträger 4 ist die Aufhängevorrichtung 5 angeordnet, wobei
aus Fig. 2 ersichtlich ist, dass die Mittelachse des von den Trägern 6 gehaltenen
Zylinders 7 vertikal ausgerichtet ist.
[0014] In den Führungsrohren 2 befinden sich die aus Stahl bestehenden Pfähle 3, die mittels
Führungselementen 10 im Innern der Führungsrohre 2 passgenau angeordnet sind. Diese
Führungselemente 10 sind bezogen auf die Länge des Führungsrohres 2 in einem großen
axialen Abstand zueinander vorgesehen. Am unteren Ende der Führungsrohre 2 treten
die Pfähle 3 aus und dringen in den Meeresboden 11 ein. Am oberen Ende der Führungsrohre
2 sind Spannvorrichtungen 12 vorgesehen, die zum Einspannen der Rohre 3 dienen und
diese während des Absenkens und Absetzens der Rammschablone 1 auf dem Meeresboden
11 halten. Die oberen Enden der Führungsrohre 2 ragen deutlich über den Meeresspiegel
13 hinaus, so dass sich auch die Spannvorrichtungen 12 über dem Meeresspiegel 13 befinden.
Wie bereits zu Fig. 1 beschrieben, sind die Führungsrohre 2 als doppelwandige Rohre
ausgeführt, wobei der Hohlraum zwischen den Rohrwänden mit einem schalldämmenden Material
8 gefüllt ist.
[0015] Die Länge der Führungsrohre 2 bis über den Meeresspiegel 13 führt, im Vergleich zu
kürzeren Führungsrohren, zu einer höheren Genauigkeit der Richtung der in den Boden
eingebrachten Pfähle. Die Führungselemente 10 können selbsteinfädelnd ausgeführt sein,
d. h. sie öffnen sich nach oben konisch wie ein Trichter, wodurch ein Pfahl 3 selbstständig
zum Zentrum geführt wird und in das Führungselement 10 gleitet.
[0016] An der Unterseite des unteren Querträgers 4 sind Standfüße 14 angeordnet, die die
Rammschablone 1 auf dem Meeresboden 11 abstützen. Die Standfüße 14 können hydraulisch
oder mechanisch verstellbar sein, um die Rammschablone 1 entsprechend zu nivellieren.
Die Nivellierung der Rammschablone 1 kann automatisch oder manuell erfolgen. Die Prüfung
der Lagegenauigkeit erfolgt mittels geeigneter Messausrüstung an der Rammschablone
1.
[0017] Über bzw. auf den Pfählen 3 befinden sich Pfahlverlängerungen 15, deren Durchmesser
exakt den Pfählen 3 entsprechen und die am unteren Ende einen Zapfen 16 aufweisen,
der in das obere Ende der Pfähle 3 eingesetzt wird. Die Pfahlverlängerung 15 dient
auch als Rammadapter für die Ramme 17, die beispielsweise als hydraulisch betriebener
Rammbär 17 ausgebildet ist, der auf den Rammadapter 15 wirkt. Wie aus Fig. 2 ersichtlich
ist, befindet sich der Rammbär 17 weit oberhalb des Meeresspiegels 13 bzw. der "Splash-Zone",
so dass er keiner Einwirkung des Meerwassers ausgesetzt ist.
[0018] In Fig. 3 ist ein Ausschnitt eines Transportschiffs 18 mit einem darauf angeordneten
Kran 19 dargestellt. Das Transportschiff 18 verfügt über ein Arbeitsdeck 18', auf
dem die Rammschablone 1 und die Pfähle 3 zu der vorgesehenen Position im Offshore-Bereich
transportiert werden. Über einen Ausleger 20 des Krans 19 ist ein Kranseil 21 geführt,
an dessen Ende eine Arretier- oder Klemmvorrichtung 22 befestigt ist. Diese Vorrichtung
22 ist vorzugsweise hydraulisch betätigbar und geeignet, den Zylinder 7 der Aufhängevorrichtung
5 einzuspannen, um die Rammschablone 1 zu manövrieren. Die Darstellung in Fig. 3 zeigt
den oberen Teil der Rammschablone 1 mit der die Träger 6 umfassenden Aufhängevorrichtung
5 und den über den Meeresspiegel 13 herausragenden Führungsrohren 2 und den darin
befindlichen Pfählen 3 und den diese einspannenden Spannvorrichtungen 12 sowie den
oberen Querträger 4 und die Aussteifungsstreben 9.
[0019] Zur Errichtung von Stahl-Jacket-Gründungen mit Hilfe der vorstehend beschriebenen
Rammschablone 1 werden an Bord des Transportschiffs 18 in die Führungsrohre 2 Pfähle
3 nahezu vollständig eingeführt. Das als oberes Ende des jeweiligen Pfahls 3 vorgesehene
Ende wird dann mittels der am Führungsrohr 2 angeordneten, beispielsweise hydraulisch
betriebenen Spannvorrichtung 12 festgeklemmt bzw. arretiert. Dann wird die Arretier-
oder Klemmvorrichtung 22, die sich am Ende eines Kranseils 21 befindet oder mit diesem
verbindbar ist, zu dem Zylinder 7 bewegt. Es erfolgt nun eine Verbindung des Zylinders
7 mit der Vorrichtung 22 durch Klemmung oder Arretierung. Die Befestigung der Rammschablone
1 am Kranseil 21 kann alternativ auch mit anderen üblichen Befestigungsmitteln erfolgen,
z. B. Haken und Öse. Mittels des Krans 19 wird die Rammschablone 1 mit den in den
Führungsrohren 2 befindlichen Pfählen 3 von der Arbeitsplattform 18' angehoben und
in die Position geschwenkt, die zum Absenken der Rammschablone 1 auf dem Meeresboden
11 vorgesehen ist. Dann wird die Rammschablone 1 ins Wasser abgesenkt, bis die Standfüße
14 den Meeresboden 11 erreichen und die Rammschablone 1 auf dem Meeresboden steht.
Die Vorrichtung 22 kann nun vom Zylinder 7 gelöst und vom Kranseil 21 hochgezogen
werden.
[0020] Danach erfolgt das Nivellieren der Rammschablone 1 mittels der verstellbaren Standfüße
14, so dass exakt die Lage der Rammschablone 1 eingestellt wird, die für das Einrammen
der Pfähle 3 zur Bildung der geplanten Stahl-Jacket-Gründung erforderlich ist. Nun
werden die Spannvorrichtungen 12 von den Pfählen 3 gelöst, so dass die Pfähle 3 in
den Führungsrohren 2 ausschließlich mit den Führungselementen 10 Berührung haben.
Mit Hilfe des Krans 19 werden auf den Pfählen die Pfahlverlängerungen 15 aufgesetzt,
wobei zur Zentrierung der Zapfen 16 in den Pfahl 3 gesteckt wird. Dann wird der Rammbär
17, der mit dem Kranseil 21 verbunden ist, über der Pfahlverlängerung 15 positioniert
und auf dieser aufgesetzt, wie dies in Fig. 2 links dargestellt ist. Nun kann der
Rammbär 17 in Betrieb gesetzt werden, wobei die Pfahlverlängerung 15 als Rammadapter
wirkt, wodurch die Stöße des Rammbärs 17 auf den Pfahl 3 übertragen werden und dieser
in den Meeresboden 11 getrieben wird. Die mit dem schallisolierenden Material 8 ausgestatteten
doppelwandigen Führungsrohre 2 absorbieren die durch das Rammen erzeugten Schallwellen,
so dass die in das Meerwasser gelangende Schallemission erheblich reduziert ist.
[0021] Nach dem Einrammen des ersten Pfahls bis zu der vorgegebenen Tiefe werden die verbleibenden
Pfähle eingerammt. Auf diese Weise wird die dreibeinige Stahl-Jacket-Gründung hergestellt.
Für das Einrammen geneigter Pfähle müssen der Rammbär 17 und die Pfahlverlängerungen
15 eine Führung aufweisen. Um das Absetzen der Rammschablone 1 auf dem Meeresboden
zu erleichtern, kann die Rammschablone mit Auftriebskörpern ausgestattet sein, die
nach dem Absetzen und vor dem Rammen geflutet oder entfernt werden.
[0022] In Fig. 4 ist eine Seitenansicht einer Rammschablone 31 für eine dreibeinige Stahl-Jacket-Gründung
gezeigt. Die Rammschablone 31 umfasst drei Führungsrohre 32, die gemäß Fig. 5 in Form
eines gleichseitigen Dreiecks angeordnet sind. Die Führungsrohre 32 sind über untere
Querträger 34 sowie Aussteifungsstreben 39 miteinander verbunden. Wie aus Fig. 4 ersichtlich
ist, sind über den Führungsrohren 32 kurze Führungsrohrstücke 33 angeordnet, die mittels
oberer Querträger 35 miteinander verbunden sind und mit diesen ebenfalls die Dreiecksform
bilden wie die Führungsrohre 32, was sich aus der Darstellung in Fig. 5 ergibt. Die
Führungsrohre 32 und Führungsrohrstücke 33 sind jeweils an ihren oberen Enden mit
einem sich nach oben öffnenden Zuführtrichter 36 versehen. Im Zentrum der gebildeten
Dreiecksform ist eine teleskopische Säulenanordnung 40 vorgesehen, die über Verbindungsstreben
37 mit den oberen und unteren Enden der Führungsrohre 32 verbunden sind. Die Führungsrohre
32, unteren Querträger 34, die Säulenanordnung 40 sowie Verbindungsstreben 37 und
Aussteifungsstreben 39 bilden gemeinsam eine formsteife Vorrichtung.
[0023] Wie aus Fig. 4 ersichtlich ist, sind an den unteren Enden der Führungsrohre 32 nivellierbare
Standfüße 44 angeordnet, wobei die Nivellierung hydraulisch oder mechanisch erfolgen
kann. Über den Standfüßen 44 befindet sich gemäß Fig. 4 am unteren Ende jedes Führungsrohres
32 eine Klemm- oder Spannvorrichtung 48, die die in die Führungsrohre 32 gesteckten
Pfähle halten und vor einem Herausrutschen schützen. Die Klemm- oder Spannvorrichtung
48 ist mechanisch oder hydraulisch betätigbar und wird von dem Personal auf dem Transportschiff
gesteuert. Erst nach dem vollständigen Absetzen und Nivellieren der Rammschablone
31 werden die Pfähle durch Lösen der Klemmvorrichtung 48 freigegeben.
[0024] Die Rammschablone 31 ist gemäß Fig. 5 an ihrer Mantelfläche vollständig von einem
Vorhang 45 umgeben, der schallmindernde Eigenschaften besitzt. Das obere Ende des
Vorhangs 45 ist gemäß Fig. 4 an nach außen ragenden Haltern 46 befestigt, die an den
Führungsrohrstücken 33 angeordnet sind. Von den Haltern 46 hängt der Vorhang 45 herab,
wobei das untere Ende an den Standfüßen 44 angebracht ist. In der in Fig. 4 gezeigten
eingefahrenen Position der teleskopischen Säulenanordnung 40 liegt ein Teil des Vorhangs
45 in Falten auf den Standfüßen 44 auf. Im Randbereich der Standfüße sind Wände 47
angebracht, die die gefalteten Lagen des Vorhangs 45 an den Ecken der Rammschablone
31 halten.
[0025] Die teleskopische Säulenanordnung 40 umfasst ein äußeres Rohr 41 und ein aus Fig.
6 ersichtliches inneres Rohr 42, dessen oberes Ende mit einer Aufhängvorrichtung 43
(vgl. Figuren 4 und 5) verbunden ist, die als Verbindungsmittel mit einem Kran einen
Zylinder 49 aufweist und mittels Trägern 38 die aus Führungsrohrstücken 33 und oberen
Querträgern 35 gebildete Vorrichtung trägt. Wie in Fig. 6 dargestellt ist, befindet
sich im ausgefahrenen Zustand der teleskopischen Säulenanordnung 40 das innere Rohr
42 in seiner höchsten Position und hebt dabei die Aufhängvorrichtung 43 mit dem Zylinder
49, Trägern 38, die Führungsrohrstücke 33 und obere Querträger 35 über den Meeresspiegel
13. Mit dem Anheben der Führungsrohrstücke 33 und den Haltern 46 wird auch der Vorhang
45 mit hochgezogen, so dass auch dessen unterer Teil nicht mehr in Falten liegt, sondern
glatt die Rammschablone umgibt, wie dies in Fig. 6 gezeigt ist.
[0026] Die Fig. 7 zeigt die mit Pfählen 50 bestückte Rammschablone 31. Dieses Einsetzen
der Pfähle 50 in die Führungsrohre 32 und Führungsrohrstücke 33 erfolgt an Bord des
Transportschiffs. Die Zuführtrichter 36 erleichtern das Einrühren der Pfähle 50 aufgrund
der Selbstzentrierung. Die bis ans untere Ende der Führungsrohre 32 eingeführten Pfähle
50 werden dann mittels der Klemmvorrichtung 48 fixiert. Im Übrigen stimmen die Bezugszeichen
in Fig. 7 für gleiche Teile mit denjenigen der Fig. 4 überein. Die mit Pfählen 50
bestückte Rammschablone 31 wird dann mit einem Kranseil verbunden wie dies auch zu
Fig. 3 beschrieben ist. Hierzu dient der Zylinder 49 der Aufhängevorrichtung 43, der
mit einer am Kranseil angeordneten Verbindungseinrichtung zusammenwirkt.
[0027] Durch das Hochziehen des Kranseils wird die Aufhängevorrichtung 43 mit den daran
befestigten Trägern 38, den Führungsrohrstücken 33 und den oberen Querträger 35 angehoben,
bis die maximale Ausfahrhöhe des inneren Rohres 43 erreicht ist, wie dies die Fig.
8 zeigt. Um diese ausgefahrene Position der teleskopischen Säulenanordnung 40 aufrechtzuerhalten,
wird das innere Rohr 42 gegenüber dem äußerem Rohr fixiert. In dieser Stellung ist
der untere Teil des schallmindernden Vorhangs 45 hochgezogen. Da die Aufhängevorrichtung
43 im ausgefahrenen Zustand des inneren Rohres 42 sehr viel höher als der Gesamtschwerpunkt
der Rammschablone 31 ist, ergibt sich ein günstiges Tragverhalten beim Verbringen
der Rammschablone 31 vom Transportschiff auf den Meeresboden 11. Nach dem Absetzen
der Rammschablone 31 auf den Meeresboden 11 wird die Rammschablone mittels der Nivelliereinrichtungen
in den Standfüßen 44 ausgerichtet, so dass ein exakt vertikaler Verlauf der Führungsrohre
32 und der Längsachsen der Pfähle 50 gegeben ist. Danach werden die Klemmvorrichtungen
48 gelöst, so dass die Pfähle 50 in den Meeresboden 11 eintreibbar sind. Wie aus Fig.
8 ersichtlich ist, reicht bei der auf dem Meeresboden 11 abgesetzten Rammschablone
31 die teleskopierte Höhe aus, dass zum einen der Angriffsbereich in der Welle minimal
ist und daher nur geringe Kräfte auf die Rammschablone wirken und zum anderen der
obere Bereich der Rammschablone 31 noch aus dem Wasser ragt, wodurch das Einfädeln
eines Rammhammers erleichtert wird. Die Länge der Führungsrohrstücke 33 wird so bemessen,
dass sie ausreicht, um den Rammhammer sicher auf die Oberkante des Pfahls 50 zu führen,
wobei die Länge relativ kurz ist.
[0028] Die Figuren 9 und 10 zeigen eine Rammschablone 51 mit drei Führungsrohren 32 in dreieckiger
Anordnung. Anstelle der zu Figuren 4 bis 6 beschriebenen Säulenanordnung mit teleskopierbaren
Rohren zur Höhenverstellung der Führungsrohrstücke 33 weist die Rammschablone 51 drei
vertikale Gittermasten 52 auf, die jeweils aus zwei in Längsrichtung gegeneinander
verschiebbaren Gittermastabschnitten 53 und 54 bestehen. Die Gittermasten 52 sind
ebenfalls in Form eines gleichseitigen Dreiecks angeordnet, wie dies aus Fig. 10 ersichtlich
ist. Zur mechanisch steifen Verbindung der Gittermasten 52 untereinander ist eine
erste Strebenanordnung 55 und zur Verbindung mit den Führungsrohren 32 eine zweite
Strebenanordnung 56 vorgesehen. Im Übrigen stimmen in Figuren 9 und 10 die Bezugszeichen
für gleiche Teile mit denjenigen der Figuren 4 bis 6 überein.
[0029] In den Figuren 11 und 12 ist eine Rammschablone 61 gezeigt, die vier Führungsrohre
32 umfasst, deren Anordnung eine quadratische Grundfläche einschließt. Der Vorhang
45 umgibt in diesem Fall das aus den Führungsrohren 32 gebildete Quadrat. Im Übrigen
ist der Aufbau der Rammschablone 61 ähnlich derjenigen gemäß Figuren 4 bis 6, so dass
für gleiche Bauteile die Bezugszeichen übereinstimmen.
[0030] Die Figuren 13 und 14 zeigen eine Ausführungsvariante der Rammschablone 61, bei der
anstelle der zentrischen Säulenanordnung mit teleskopisch ausfahrbaren Rohren eine
Anordnung zur Anhebung der Führungsrohrstücke 33 mittels Gittermasten 52 analog zur
Gestaltung der Figuren 9 und 10 vorgesehen ist, wobei aus Fig. 14 ersichtlich ist,
dass die Gittermasten 52 ein Quadrat bilden. Die Bezugszeichen für gleiche Teile stimmen
mit den Figuren 9 und 10 überein.
[0031] Die Gesamthöhe der Rammschablonen 31, 51, 61 im eingefahrenen Zustand, wie in Fig.
4 gezeigt, beträgt,beispielsweise 25 m bis 30 m, vorzugsweise circa 28 m. Im ausgefahrenen
Zustand, wie in Fig. 6, 9, 11 und 13 gezeigt, beträgt die Gesamthöhe der Rammschablone
31, 51, 61 circa 45 bis 55 m, vorzugsweise circa 50 m. Rammschablonen mit solchen
Abmessungen eignen sich insbesondere für das Einrammen von Pfählen im Offshore-Bereich
mit einer Wassertiefe von 40 m bis 45 m.
1. Rammschablone (1, 31, 51, 61) für die Installation von Stahl-Jacket-Gründungen mit
mindestens einem Führungsrohr (2,32), durch das ein Pfahl (3,50) in einen Meeresboden
(11) einbringbar ist,
dadurch gekennzeichnet, dass an dem Führungsrohr (2,32) eine Klemm- oder Spannvorrichtung (12,48) angeordnet ist,
mittels der ein in das Führungsrohr (2,32) eingesteckter Pfahl (3,50) im Führungsrohr
(2,32) bezogen auf dessen Längsrichtung fixierbar und lösbar ist, wobei die Klemm-
oder Spannvorrichtung (12,48) hydraulisch oder mechanisch betätigbar ist und dass
die Rammschablone (1, 31, 51, 61) mit verstellbaren Standfüßen (14,44) versehen ist,
und dass an der Rammschablone eine Vorrichtung zur Schalldämmung (8,45) vorgesehen
ist.
2. Rammschablone nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass die Rammschablone (1, 31, 51, 61) mindestens drei Führungsrohre (2,32) umfasst, die
mittels Querträgern (4,34) und Aussteifungsstreben (9,39) derart miteinander verbunden
sind, dass sie eine formsteife Vorrichtung bilden.
3. Rammschablone nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, dass über jedem Führungsrohr (32) ein Führungsrohrstück (33) angeordnet ist, wobei die
Führungsrohrstücke (33) mittels oberer Querträger (35) miteinander verbunden sind
und dass eine Hubvorrichtung vorgesehen ist, mittels der die Führungsrohrstücke (33)
relativ zu den Führungsrohren (32) anhebbar sind.
4. Rammschablone nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, dass die Führungsrohre (32) eine Länge aufweisen, die geringer ist als die Wassertiefe
am Ort der Installation der Stahl-Jacket-Gründung und die Führungsrohrstücke (33)
über den Meeresspiegel (13) anhebbar sind.
5. Rammschablone nach Anspruch 3 oder 4,
dadurch gekennzeichnet, dass die Hubvorrichtung mindestens eine Säulenanordnung (40) mit zwei teleskopisch ausfahrbaren
Rohren (41,42) umfasst.
6. Rammschablone nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet, dass jede Säulenanordnung (40) mittels Verbindungsstreben (37) mit den Führungsrohren
(32) verbunden ist.
7. Rammschablone nach Anspruch 3 oder 4,
dadurch gekennzeichnet, dass die Hubvorrichtung mindestens einen Gittermast (52) mit zwei in Längsrichtung gegeneinander
verschiebbaren Gittermastabschnitten (53, 54) umfasst.
8. Rammschablone nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet, dass der Gittermast (52) mittels mindestens einer Strebenanordnung (55, 56) mit den Führungsrohren
(32) verbunden ist.
9. Rammschablone nach einem der Ansprüche 2 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, dass als Vorrichtung zur Schalldämmung ein Vorhang (45) vorgesehen ist, der die formsteife
Vorrichtung und somit alle Führungsrohre gemeinsam umgibt.
10. Rammschablone nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet, dass ein oberes Ende des Vorhangs (45) an den Führungsrohrstücken (33) befestigt ist und
ein unteres Ende des Vorhangs (45) an den Standfüßen (44) angeordnet ist.
11. Rammschablone nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, dass das Führungsrohr aus zwei konzentrischen Stahlrohren besteht und ein zwischen den
Stahlrohren gebildeter Hohlraum mit einem schalldämmenden Material (8) gefüllt ist.
12. Rammschablone nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass das Führungsrohr (2) eine derartige Länge aufweist, dass dessen oberes Ende sich
deutlich über den Meeresspiegel (13) erhebt.
13. Rammschablone nach einem der Ansprüche 2 bis 12,
dadurch gekennzeichnet, dass eine Aufhängevorrichtung (5,43) vorgesehen ist, die Träger (6, 38) und einen zentrisch
zwischen diesen angeordneten Zylinder (7,49) umfasst, der parallel zur Längsrichtung
der Führungsrohre (2,32) ausgerichtet ist.
14. Rammschablone nach einem der Ansprüche 1 bis 13,
dadurch gekennzeichnet, dass in jedem Führungsrohr (2,32) zwei Führungselemente (10) vorgesehen sind, die bezogen
auf die Länge des Führungsrohres (2,32) in einem großem axialen Abstand angeordnet
sind.
15. Rammschablone nach einem der Ansprüche 1 bis 14,
dadurch gekennzeichnet, dass die Klemm- oder Spannvorrichtung (12,48) am unteren Ende des Führungsrohres (2,32)
angeordnet ist.