(19)
(11) EP 2 435 352 B1

(12) EUROPÄISCHE PATENTSCHRIFT

(45) Hinweis auf die Patenterteilung:
20.03.2013  Patentblatt  2013/12

(21) Anmeldenummer: 10742452.5

(22) Anmeldetag:  27.07.2010
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
B66D 1/39(2006.01)
B66D 1/26(2006.01)
B66C 19/00(2006.01)
B66D 1/12(2006.01)
(86) Internationale Anmeldenummer:
PCT/EP2010/060923
(87) Internationale Veröffentlichungsnummer:
WO 2011/015496 (10.02.2011 Gazette  2011/06)

(54)

LAUFKRAN MIT LAUFKATZE UND SEILWINDE

TRAVELING CRANE HAVING TRAVELER AND HOISTING WINCH

GRUE ROULANTE AVEC CHARIOT ROULANT ET TREUIL À CÂBLE


(84) Benannte Vertragsstaaten:
AL AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL NO PL PT RO SE SI SK SM TR

(30) Priorität: 06.08.2009 DE 102009036356

(43) Veröffentlichungstag der Anmeldung:
04.04.2012  Patentblatt  2012/14

(73) Patentinhaber: Demag Cranes & Components GmbH
58300 Wetter (DE)

(72) Erfinder:
  • NOLL, Stefan
    51399 Burscheid (DE)

(74) Vertreter: Moser & Götze 
Patentanwälte Paul-Klinger-Strasse 9
45127 Essen
45127 Essen (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
EP-A1- 0 571 207
DE-B- 1 192 381
JP-A- 2001 002 379
DE-A1- 10 117 466
GB-A- 714 071
US-A- 5 423 438
   
       
    Anmerkung: Innerhalb von neun Monaten nach der Bekanntmachung des Hinweises auf die Erteilung des europäischen Patents kann jedermann beim Europäischen Patentamt gegen das erteilte europäischen Patent Einspruch einlegen. Der Einspruch ist schriftlich einzureichen und zu begründen. Er gilt erst als eingelegt, wenn die Einspruchsgebühr entrichtet worden ist. (Art. 99(1) Europäisches Patentübereinkommen).


    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft einen Laufkran mit einem an Schienen verfahrbaren Längsträger, an dem entlang eine Laufkatze in einer Querrichtung verfahrbar ist, die genau zwei jeweils eine Seiltrommel aufweisende Seilwinden umfasst, wobei die Seiltrommeln jeweils eine Drehachse aufweisen, die quer zur Querrichtung verlaufen, und wobei die Seiltrommeln parallel und mit Abstand nebeneinander angeordnet und in gegenläufiger Drehrichtung zum Heben und Senken einer Last betreibbar sind.

    [0002] Es sind allgemein Laufkrane zum Heben und Senken von Lasten bekannt. Derartige Laufkrane zeichnen sich durch einen oder zwei Träger auf, die an ihren Enden über Fahrwerke auf Schienen verfahrbar sind. Diese Schienen sind beispielsweise in Hallen an deren Längsseiten im Bereich der Decken angeordnet. Auf oder an dem Längsträger ist quer zur Fahrtrichtung des Längsträgers eine Krankatze verfahrbar, auf der eine Seilwinde gelagert ist. Derartige Seilwinden bestehen im Wesentlichen aus einer Seiltrommel, die über ein Getriebe und einen Elektromotor in Hub- und Senkrichtung angetrieben wird. Um mit einer derartigen Seilwinde große Traglasten wie beispielsweise 80 t oder 150 t heben zu können, wird üblicherweise das Seil eingeschert. Dies hat überwiegend wirtschaftliche Gründe, da eine Einscherung gegenüber einer entsprechenden Dimensionierung des Getriebes, die eine Funktion von Seilkraft und Trommeldurchmesser ist, günstiger ist. Üblicherweise wird beispielsweise bei einer 80 t-Seilwinde eine 8/2-Einscherung verwendet oder bei einer 150 t-Seilwinde eine 12/2-Einscherung verwendet. Derartige Einscherungen führen dazu, dass der Lasthaken als Unterflasche ausgebildet ist und im Bereich der Seilwinde Oberflaschen in Form von schwenkbar aufgehängten Seilscheiben vorhanden sind. Bei einer 8/2-Einscherung kommt eine zweirillige Seiltrommel mit gegenläufigen Seilrillen zur Anwendung, von denen die beiden Enden eines Seiles ablaufen, die insgesamt über drei Oberflaschen und vier Seilscheiben im Bereich der Unterflasche geführt werden. Da im Bereich der Unterflasche insgesamt 8 Seilstränge zu- bzw. abgeführt werden und von der Seiltrommel zwei Seilstränge auf- bzw. abgewickelt werden, spricht man von einer 8/2-Einscherung. Eine Verwendung von zwei angetriebenen Seilsträngen einer Seiltrommel die von gegenläufigen Seilrillen ablaufen hat den Vorteil, dass die Unterflasche beim Hub- und Senkvorgang sich nur in Hub- und Senkrichtung bewegt und nicht entlang der Drehachse der Seiltrommel wandert. Die vorbeschriebenen großen Einscherungen von 8/2 oder 12/2 bedingen aber auch entsprechend größere Seillängen. Hierdurch muss eine entsprechend lange Seiltrommel vorgesehen werden bzw. deren Durchmesser größer gewählt werden. Die Länge der Seiltrommel ist jedoch durch den maximal zulässigen Ablenkwinkel quer zur Längsrichtung der Seiltrommel begrenzt. In der Regel wird daher der Seiltrommeldurchmesser vergrößert. Ein größerer Seiltrommeldurchmesser bedingt ein größeres Getriebeabtriebsmoment. Ein maximales Getriebeabtriebsmoment eines Getriebes kann somit die maximal mögliche Traglast der Seilwinde begrenzen. Auch wird bei großen Seilablenkwinkeln das Seil einer großen Beanspruchung ausgesetzt. Dies führt zu einer Verminderung der Seillebensdauer und auch der Lebensdauer der Seiltrommel und sämtlicher Umlenkrollen. Auch wird eine theoretische Berechnung der Seillebensdauer durch den vorhandenen Seilablenkwinkel, der sich entlang der Längsrichtung der Seiltrommel ändert, erschwert.

    [0003] Des Weiteren ist aus dem deutschen Patent DE 101 17 466 B4 eine elektrische Seilwinde zur Verwendung als Bühnenwinde bekannt. Derartige Bühnenwinden werden zum Heben und Senken von Vorhänge und Kulissen verwendet. Üblicher Weise sind die Vorhänge oder Kulissen über mehrere Seile an mehreren Punkten entlang der Breite einer Bühne aufgehängt. Um ein gleichmäßiges Heben und Senken der Vorhänge und Kulissen zu erreichen, müssen die Seile von der Seilwinde synchron auf- bzw. abgewickelt werden. Derartige Seilwinden weisen daher nebeneinander angeordnete Seilwinden auf, die auf einer gemeinsamen Trommelwelle gelagert sind. Die Trommelwelle wird hierbei von einem oder mehreren elektrischen Antriebsmotoren über ein Getriebe angetrieben. Da bei einer Bühne mehrere Vorhänge und Kulissen in Bezug auf die Tiefe der Bühne gesehen mit geringem Abstand hintereinander angeordnet sind, können nicht mehrere Seilwinden hintereinander angeordnet werden, da deren Baubreite zu groß ist. Vielmehr weisen die Seilwinden hierfür je Seil mindestens eine Umlenkrolle auf, um das jeweils horizontal von der Seiltrommel ablaufende Seil in eine Vertikal-Richtung in Richtung der Bühne umzulenken. Diese Umlenkrollen sind ortsfest an einer Traverse angeordnet, die sich an der Seilwinde abstützt. Zusätzlich ist bei dieser Seilwinde vorgesehen, um ein absolut gleichmäßiges Heben und Senken der Vorhänge und Kulissen zu erreichen, dass Verlängerungen und Verkürzungen der Seillänge zwischen den Seilablaufpunkten der Seile von der jeweiligen Seiltrommel und der Umlenkrolle vermieden werden, die durch ein Wandern des Seilablaufpunktes entlang der Seiltrommel auftreten würden. Hierfür ist die gesamte Seilwinde auf einem Trommelschlitten angeordnet, der in Längsrichtung der Trommelachse in Bezug auf einen feststehenden Tragrahmen der Seilwinde verschiebbar ist. Die Verschiebung des Trommelschlittens relativ zu dem Tragrahmen und den Umlenkrollen erfolgt über einen Spindeltrieb in der Weise, dass die Verschiebung des Trommelschlittens synchron mit der Trommeldrehung um eine Verschiebedistanz von etwa einem Seildurchmesser pro Trommeldrehung erfolgt. Hierdurch wird erreicht, dass das jeweilige von der Seiltrommel ablaufende Seil in etwa rechtwinklig zur Drehachse der Umlenkrolle in die Umlenkrolle einläuft. Eine Verlängerung oder Verkürzung der Seillänge zwischen dem Seilablaufpunkt der Seiltrommel und der Umlenkrolle tritt somit nicht auf, wodurch auch keine hierdurch bedingte Schwankung der Hebe- und Senkgeschwindigkeit auftritt.

    [0004] Außerdem ist aus der japanischen Offenlegungsschrift JP 2001-2379 A ein Laufkran mit einer Laufkatze bekannt, die über Rollen auf einem Längsträger des Laufkrans verfahrbar ist. Die Laufkatze trägt in üblicher Weise eine Seilwinde mit einer Seiltrommel. Die Seilwinde und somit deren Seiltrommel ist über weitere Rollen relativ zu der Laufkatze verfahrbar. Hierbei stimmen die Fahrtrichtung der Laufkatze und die Längsrichtung der Seiltrommel überein. Die Verfahrbewegung der Seiltrommel relativ zu der Laufkatze erfolgt über einen Hydraulikzylinder. Über diese zusätzliche Verfahrbarkeit der Seiltrommel relativ zu der Laufkatze soll erreicht werden, dass der Seilablaufpunkt des Seiles in Bezug auf die Längserstreckung der Seiltrommel beim Auf- und Abwickeln des Seiles an einer Stelle bleibt.

    [0005] Aus der US-Patentschrift US 5 423 438 A ist ein Laufkran mit einer Laufkatze bekannt, die zwei Seilwinden mit jeweils einer Seiltrommel umfasst. Die Seiltrommein sind parallel und zu einander beabstandet angeordnet und gegenläufig drehbar. Von den Seiltrommein sind ein erstes und zweites gemeinsames Seil auf- und abwickelbar. Die zwei Seile sind über eine erste beziehungsweise eine zweite Seilrolle einer Unterflasche eingeschert und laufen mit insgesamt vier Seilsträngen von den Seiltrommeln ab. Die Seilrollen sind in der Unterflasche über parallel zu den Drehachsen der Seiltrommein verlaufende Achsen drehbar gelagert und entlang diesen frei beweglich und verschiebbar. Die beim Auf- und Abwickeln der Seile entlang den Seiltrommeln voneinander weg oder aufeinander zu wandernden Seilablaufpunkte bewirken veränderliche Seitablaufwinkel zwischen den einzelnen Seilsträngen und den Seiltrommein beziehungsweise den Seilrollen. Durch die ablaufenden Seile werden axial wirkende Kräfte in die Seilrollen eingeleitet, die hierdurch selbsttätig den wandernden Seilablaufpunkten nachgeführt werden. Dadurch werden die Seilablaufwinkel vermindert.

    [0006] Die deutsche Auslegeschrift 1 192 381 B beschreibt einen Laufkran mit einer Laufkatze, die vier jeweils eine Seiltrommel aufweisende Seilwinden umfasst. Über jede der Seiltrommeln ist ein Seil auf- und abwickelbar, das jeweils mit seinem freien Ende über einen Haken an einem Lastaufnahmemittel befestigt ist. Die von den Seiltrommeln ablaufenden Seile sind jeweils über eine Umlenkrolle geführt. Damit die Seile in einem konstanten Seilablaufwinkel auf die Umlenkrolle treffen, wird das Wandern der Seilablaufpunkte der Seile entlang der Seiltrommeln ausgeglichen, indem die Seiltrommeln entlang der sie tragenden Drehachsen durch die entsprechend auf die Seiltrommeln wirkenden Seilkräfte verschoben werden.

    [0007] Die europäische Patentanmeldung EP 0 571 207 A1 betrifft eine Seilführungsvorrichtung zum mehrlagigen Auf- und Abwickeln eines Seils auf eine Seiltrommel einer Seilwinde. Die Seiltrommel ist auf einem Schlitten befestigt. Damit der Seilablaufpunkt für ein geordnetes Aufwickeln des Seils konstant im Bereich der Führungsrollen verbleibt, ist der Schlitten entlang zweier Schienen über Rollen relativ zu einer ortsfesten Anordnung aus Führungsrollen verfahrbar. Das Verfahren des Schlittens wird ebenfalls durch die auftretenden Seilkräfte bewirkt.

    [0008] Aus der britischen Patentanmeldung GB 714 071 A ist ein Hafenkran mit einem teleskopierbaren Ausleger und einem hieran aufgehängten teleskopierbaren Mast bekannt. Im Innern des Auslegers ist eine Seilwinde über eine Laufkatze horizontal verfahrbar, dessen Seil durch das Innere des Auslegers beziehungsweise des Masts geführt ist. Damit das von der Seiltrommel der Seilwinde vertikal nach unten ablaufende Seil beim Auf- und Abwickeln trotz des bezüglich der Seiltrommel wandernden Seilablaufpunktes die zentrale Position bezüglich des Masts beibehält, wird dem Wandern des Seilablaufpunktes beziehungsweise des Seils durch entsprechendes Verfahren der Laufkatze entlang des Auslegers entgegengewirkt. Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, einen Laufkran mit einem an Schienen verfahrbaren Längsträger zu schaffen, der eine verbesserte Bauweise aufweist.

    [0009] Diese Aufgabe wird durch einen Laufkran mit einem an Schienen verfahrbaren Längsträger mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.

    [0010] Erfindungsgemäß wird bei einem Laufkran mit einem an Schienen verfahrbaren Längsträger, an dem entlang eine Laufkatze in einer Querrichtung verfahrbar ist, die genau zwei jeweils eine Seiltrommel aufweisende Seilwinden umfasst, wobei die Seiltrommeln jeweils eine Drehachse aufweisen, die quer zur Querrichtung verlaufen, und wobei die Seiltrommeln parallel und mit Abstand nebeneinander angeordnet und in gegenläufiger Drehrichtung zum Heben und Senken einer Last betreibbar sind, eine verbesserte Bauweise dadurch erreicht, dass die beiden Seiltrommeln jeweils genau eine Seilrille aufweisen und die Seilrillen zueinander gegenläufig ausgebildet sind, von den beiden Seiltrommeln genau ein gemeinsames und über mindestens eine Unterflasche eingeschertes Seil auf- und abwickelbar ist, auf der Laufkatze eine Seilwindenkatze angeordnet ist, die zwei Seilwinden auf der Seilwindenkatze angeordnet sind und die Seilwindenkatze über Fahrwerke auf einem Querträger der Laufkatze in einer quer zu der Querrichtung verlaufenden Seilwindenfahrrichtung verfahrbar ist, wobei die Seilwinden mittels der Seilwindenkatze relativ zu der Laufkatze in der Art verfahrbar sind, dass jeweils ein entlang der entsprechenden Seiltrommel wandernder Seilablaufpunkt des Seils in Bezug auf die Längserstreckung der Seiltrommel an einer Stelle verbleibt, und dass ein Antrieb für die Fahrwerke der Seilwindenkatze über eine Steuerung mit einem Elektroantrieb der Seilwinde in der Art gekoppelt ist, dass der Seilablaufpunkt des Seils in Bezug auf die Längserstreckung der Seiltrommel an einer Stelle verbleibt. Die Lebensdauer des Seils und der Seiltrommel beziehungsweise der auf der Seiltrommel vorhandenen Seilrillen wird erhöht. Da ein maximaler erlaubter Seilablenkwinkel ein die Länge der Seiltrommel begrenzender Faktor ist, kann nun ohne erfindungsgemäße Seilablaufpunktwanderung die Länge der Seiltrommel erhöht werden und somit der Durchmesser der Seiltrommel verringert werden. Einher geht mit der Durchmesserverringerung eine Abnahme des maximalen Getriebeabtriebsmoments, so dass das Getriebe kleiner dimensioniert werden kann beziehungsweise ein Standardgetriebe für einen größeren Bereich von Traglasten innerhalb einer Seilzugbaureihe eingesetzt werden kann. Eine automatische Fixierung des Seilablaufpunkts durch die Ansteuerung der Fahrwerksantriebe ist hierbei besonders vorteilhaft.

    [0011] Nachfolgend wird die Erfindung anhand eines in einer Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert. Es zeigen:

    Figur 1 eine Teilansicht eines Laufkrans,

    Figur 2 eine perspektivische Ansicht von Figur 1 aus dem Bereich einer Laufkatze des Laufkrans,

    Figur 3 eine Draufsicht auf den Laufkran gemäß Figur 2 und

    Figur 4 eine Seitenansicht von Figur 3.



    [0012] Die Figur 1 zeigt eine Ansicht eines Laufkrans 1, der in einer Halle oder im Freien betrieben werden kann. Der Laufkran 1 weist in üblicher Weise einen Längsträger 3 auf, der in Figur 1 nur abschnittsweise mit seinem rechten Endabschnitt dargestellt ist. Der Längsträger 3 ist an seinen beiden gegenüberliegenden Enden über Fahrwerke 4 auf Schienen 5 in deren Längsrichtung L verfahrbar. In Figur 1 ist nur eine der beiden Schienen 5 dargestellt. Die Schienen 5 sind über Konsolen 6 an einer Wand einer Halle, vorzugsweise im Bereich der Decke dieser Halle, befestigt oder über nicht dargestellte Stützen aufgeständert. Auf dem Längsträger 3 bzw. an dem Längsträger 3 ist eine Laufkatze 7 entlang des Längsträgers 3 in einer Querrichtung Q verfahrbar. Die Querrichtung Q verläuft rechtwinklig zur Längsrichtung L. Die Laufkatze 7 besteht im Wesentlichen aus einem Rahmen 8, der über Fahrwerke 9 an dem Längsträger 3 verfahrbar sind, und zwei Seilwinden 10. An einem von den beiden Seilwinden 10 ablaufenden Seil 11 ist eine Unterflasche 12 mit einem Lasthaken 13 aufgehängt. Das Seil 11 ist eingeschert, so dass im Bereich der Laufkatze 7 nicht dargestellte Oberflaschen angeordnet sind. Im vorliegenden Fall sind drei Oberflaschen vorhanden, da eine 8/1-Einscherung bei zwei Seilwinden 10 also eine 2x8/1-Einscherung vorgesehen ist.

    [0013] Die Figur 2 zeigt eine perspektivische Detailansicht von Figur 1 aus dem Bereich der Laufkatze 7 und insbesondere deren Aufbau nach der vorliegenden Erfindung. Die Laufkatze 7 zeichnet sich gegenüber den aus dem Stand der Technik bekannten Laufkatzen dadurch aus, dass eine weitere Seilwindenkatze 15 vorgesehen ist, um die Seilwinden 10 nicht nur in Querrichtung Q entlang des Längsträgers 3 des Laufkrans 1 verfahren zu können sondern auch unabhängig von den Längsträgem 3 in einer Seilwindenfahrrichtung S, die sich rechtwinklig zur Querrichtung Q und im Wesentlichen parallel zur Längsrichtung L erstreckt.

    [0014] Die Figur 2 zeigt, dass der Laufkran 1 ein sogenannter Zweiträger-Laufkran mit zwei parallel und mit Abstand zueinander verlaufenden Längsträgem 3 ist. Diese Bauweise findet vorwiegend bei Laufkranen 1 für hohe Traglasten statt. Der hier gezeigte Laufkran 1 ist für Traglasten im Bereich 50 bis 200 t vorgesehen. An der Oberseite 3a der Längsträger 3 sind Schienen 16 befestigt, auf denen die Laufkatze 7 mit ihren Fahrwerken 9 abrollt. Aus Gründen der Übersichtlichkeit ist nur ein Fahrwerk 9 mit jeweils zwei Rädern 9a dargestellt Die Fahrwerke 9 sind an einem rechteckigen Rahmen 8 der Laufkatze 7 befestigt. Der Rahmen 8 weist zwei parallel und mit Abstand zueinander verlaufende Querträger 8a auf, auf denen wiederum Schienen 17 befestigt sind. Diese Schienen 17 verlaufen in Seilwindenfahrrichtung S und somit quer zur Querrichtung Q der Längsträger 3. Auf den Schienen 17 ist über weitere Fahrwerke 18 die Seilwindenkatze 15 in Seilwindenfahrrichtung S verfahrbar. Der Aufbau der Seilwindenkatze 15 ist durchaus vergleichbar mit dem von üblichen Kranlaufkatzen. An einem Katzrahmen 19 der Seilwindenkatze 15 sind die beiden Seilwinden 10 gelagert. Die Seilwinden 10 bestehen in üblicher Bauweise im Wesentlichen aus einer Seiltrommel 21, die um eine Drehachse D drehbar an dem Katzrahmen 19 gelagert ist. Die Drehachse D verläuft hierbei parallel zur Seilwindenfahrrichtung S und im wesentlichen horizontal. Auch sind die Drehachsen D der beiden Seiltrommeln 21 in einer gemeinsamen vertikalen Ebene angeordnet. Der Antrieb der Seiltrommeln 21 erfolgt über einen Elektromotor 22, der über ein sich an dem Katzrahmen 19 abstützendes Getriebe 23 mit der Seiltrommel 21 verbunden ist. Die Seiltrommeln 21 sind mit Seitrillen 24 versehen, von denen schematisch nur ein Abschnitt mit der Länge des Umfangs der Seitrommel 21 dargestellt ist. Die Seiltrommeln 21 sind als sogenannte einrillige Seiltrommeln 21 ausgeführt. Entsprechend der verwendeten 2 x 8/1-Einscherung wird von den beiden Seiltrommeln 21 nur ein gemeinsames Seil 11 auf- bzw. abgewickelt wird. Hierbei verlaufen die Seilrillen 24 gegenläufig. Da die beiden Seiltrommeln 21 jeweils für das Heben einer Last oder das Senken einer Last mit gegenläufiger Drehrichtung betrieben werden, wird das Seil 11, das zwischen den beiden Seiltrommeln 21 abläuft, in gewünschter Weise auf- oder abgewickelt.

    [0015] In der Figur 3 ist eine Draufsicht auf den erfindungsgemäßen Laufkran 1 aus dem Bereich der Laufkatze 7 dargestellt. Die zueinander mit Abstand und parallel verlaufenden Längsträger 3 des Zweiträger-Laufkrans sind klar zu erkennen. Auch wird aus dieser Draufsicht deutlich, dass die untere Laufkatze 7 und die obere Katze 15 eine Art Kreuzkatze ausbilden, da die Seilwinden 10 mittels der Laufkatze 7 nicht nur in Querrichtung Q entlang der Längsträger 3 verfahrbar sind sondern mittels der Seilwindenkatze 15 auch in Seilwindenfahrrichtung S quer hierzu. Hierbei verlaufen die Seilwindenfahrrichtung S und die Querrichtung Q im Wesentlichen in den in Vertikalrichtung voneinander beabstandeten Ebenen horizontal.

    [0016] Des Weiteren ist der Figur 3 schematisch zu entnehmen, dass entlang der Seiltrommeln 21 Seilrillen 24 verlaufen, in denen das Seil 11 einlagig auf- und abwickelbar ist.

    [0017] In der in der Figur 3 gezeigten Darstellung ist das Seil 11 von den Seiltrommeln 21 nahezu halb abgewickelt und die Unterflasche 12 mit dem Lasthaken 13 befindet sich in einer mittleren Stellung. Entsprechend befinden sich die Seilablaufpunkte 20 der Seile im Bereich der Mitte der Seiltrommeln 21. Entsprechend befindet sich die Seilwindenkatze 15 auf der Laufkatze 7 in Seilwindenfahrrichtung S gesehen in einer Mittelstellung. Sollte nun die Unterflasche 12 abgesenkt werden, wandem die Seilablaufpunkte 20 in Richtung der Seilwindenfahrrichtung S nach rechts. Da eine entsprechende Wanderung der Unterflasche 12 und somit eine seitliche Ablenkung der Seile 11 - in Richtung der Drehachsen D der Seiltrommeln 21 gesehen - beim Verlassen der Seilrillen 24 nicht gewünscht ist, wird die gesamte Seilwindenkatze 15 mit den Seilwinden 10 in der Figur 3 nach links entlang der Schienen 17 verfahren. Hierbei sind die Elektromotoren 22 für die Seiltrommeln 21 so mit einem nicht dargestellten Fahrantrieb für die Fahrwerke 18 über eine nicht dargestellte Steuerung verbunden, dass der Seilablaufpunkt 20 trotz Wanderns der Seilrillen 24 entlang der Seiltrommel 21 an einer Stelle in Bezug auf die Längsrichtung der Seiltrommeln 21 verbleibt.

    [0018] Die Figur 4 zeigt eine Seitenansicht von Figur 3. Hier ist besonders gut zu erkennen, dass die Seilwindenkatze 15 sich über die Laufkatze 7 auf den Längsträgern 3 abstützt. Außerdem ist schematisch nur ein Seilstrang 11 dargestellt, obwohl entsprechend der gewählten Einscherung 2 x 8/1 insgesamt 8 Seilstränge 11 ablaufen. Somit gibt es insgesamt auch acht an den beiden Seiltrommeln 21. Zur Vereinfachung der Beschreibung der Erfindung wurden die vier Seilablaufpunkte 20 an einer Seiltrommel 21 in Bezug auf die Längserstreckung der Seiltrommel 21 zu einem Seilablaufpunkt 20 in der Mitte der vier Seilablaufpunkte zusammen gefasst.

    Bezugszeichenliste



    [0019] 
    1
    Laufkran
    3
    Längsträger
    3a
    Oberseite
    4
    Fahrwerk
    5
    Schiene
    6
    Konsole
    7
    Laufkatze
    8
    Rahmen
    8a
    Querträger
    9
    Fahrwerk
    9a
    Rad
    10
    Seilwinde
    11
    Seile
    12
    Unterflasche
    13
    Lasthaken
    15
    Seilwindenkatze
    16
    Schiene
    17
    Schiene
    18
    Fahrwerk
    18a
    Rad
    19
    Katzrahmen
    20
    Seilablaufpunkt
    21
    Seiltrommel
    22
    Elektromotor
    23
    Getriebe
    24
    Seilrille
    D
    Drehachse
    L
    Längsrichtung
    Q
    Querrichtung
    S
    Seilwindenfahrrichtung



    Ansprüche

    1. Laufkran (1) mit einem an Schienen (5) verfahrbaren Längsträger (3), an dem entlang eine Laufkatze.(7) in einer Querrichtung (Q) verfahrbar ist, die genau zwei jeweils eine Seiltrommel (21) aufweisende Seilwinden (10) umfasst, wobei die Seiltrommeln (21) jeweils eine Drehachse (D) aufweisen, die quer zur Querrichtung (Q) verlaufen, und wobei die Seiltrommeln (21) parallel und mit Abstand nebeneinander angeordnet und in gegenläufiger Drehrichtung zum Heben und Senken einer Last betreibbar sind, dadurch gekennzeichnet, dass die beiden Seiltrommeln (21) jeweils genau eine Seilrille (24) aufweisen und die Seilrillen (24) zueinander gegenläufig ausgebildet sind, von den beiden Seiltrommeln (21) genau ein gemeinsames und über mindestens eine Unterflasche (12) eingeschertes Seil (11) auf- und abwickelbar ist, auf der Laufkatze (7) eine Seilwindenkatze (15) angeordnet ist, die zwei Seilwinden (10) auf der Seilwindenkatze (15) angeordnet sind und die Seilwindenkatze (15) über Fahrwerke (18) auf einem Querträger (8a) der Laufkatze (7) in einer quer zu der Querrichtung (Q) verlaufenden Seilwindenfahrrichtung (S) verfahrbar ist, wobei die Seilwiriden (10) mittels der Seilwindenkatze (15) relativ zu der Laufkatze (7) in der Art verfahrbar sind, dass jeweils ein entlang der entsprechenden Seiltrommel (21) wandernder Seilablaufpunkt (20) des Seils (11) in Bezug auf die Längserstreckung der Seiltrommel (21) an einer Stelle verbleibt, und dass ein Antrieb für die Fahrwerke (18) der Seilwindenkatze (15) über eine Steuerung mit einem Elektroantrieb (22) der Seilwinde (10) in der Art gekoppelt ist, dass der Seilablaufpunkt (20) des Seils (11) in Bezug auf die Längserstreckung der Seiltrommel (21) an einer Stelle verbleibt.
     


    Claims

    1. Overhead travelling crane (1) having a longitudinal beam (3) able to be displaced on rails (5), along which there can be displaced in a transverse direction (Q) a crane trolley (7) which comprises precisely two cable winches (10) each having a cable drum (21), the cable drums (21) each having an axis of rotation (D) which extends transversely to the transverse direction (Q), and the cable drums (21) being arranged next to one another at a distance and in parallel and being able to be operated in opposite directions of rotation to raise and lower a load, characterised in that the two cable drums (21) each have precisely one cable groove (24) and the cable grooves (24) are of an opposite-handed form to one another, precisely one common cable (11) which is reeved through at least one bottom block (12) can be wound up and unwound by the two cable drums (21), there is arranged on the crane trolley (7) a cable-winch trolley (15), the two cable winches (10) are arranged on the cable-winch trolley (15), and by means of running gear units (18) the cable-winch trolley (15) is displaceable on a transverse beam (8a) of the crane trolley (7) in a direction of travel (S) of the cable winches (10) which extends transversely to the transverse direction (Q), the cable winches (10) being displaceable relative to the crane trolley (7) by means of the cable-winch trolley (15) in such a way that respective wind-off points (20) of the cable (11) remain at one point relative to the longitudinal extent of the cable drums (21), and in that a drive for the running gear units (18) of the cable-winch trolley (15) is coupled via a control system to electric drives (22) of the cable winches (10) in such a way that the wind-off points (20) of the cable (11) remain at a single point relative to the longitudinal extent of the cable drums (21).
     


    Revendications

    1. Grue roulante (1) comportant une poutre longitudinale (3) qui est apte à se déplacer sur des rails (5) et le long de laquelle un chariot roulant (7) est apte à se déplacer dans une direction transversale (Q), lequel chariot roulant comporte exactement deux treuils à câble (10) comprenant chacun un tambour à câble (21), les tambours à câble (21) ayant chacun un axe de rotation (D) qui s'étend transversalement à la direction transversale (Q), et les tambours à câble (21) étant disposés parallèlement et à distance l'un à côté de l'autre et étant entraînés dans des sens de rotation opposés pour soulever et abaisser une charge, caractérisée en ce que les deux tambours à câble (21) comportent chacun exactement une gorge de câble (24) et les gorges de câble (24) sont conformées dans des sens opposés l'une par rapport à l'autre, en ce que exactement un câble (11) commun et passant par au moins un moufle inférieur (12) est apte à s'enrouler et se dérouler depuis les deux tambours à câble (21), en ce qu'un chariot de treuils à câble (15) est disposé sur le chariot roulant (7), en ce que les deux treuils à câble (10) sont disposés sur le chariot de treuils à câble (15) et le chariot de treuils à câble (15) est apte à se déplacer par le biais de mécanismes de roulement (18) sur une poutre transversale (8a) du chariot roulant (7) dans une direction de déplacement de treuil à câble (S) s'étendant transversalement à la direction transversale (Q), les treuils à câble (10) étant aptes à se déplacer au moyen du chariot de treuils à câble (15) relativement au chariot roulant (7) de manière à ce que à chaque fois un point de déroulement de câble (20), parcourant longitudinalement le tambour à câble (21) correspondant, du câble (11) demeure à un emplacement par rapport à l'extension longitudinale du tambour à câble (21), et en ce qu'un entraînement destiné aux mécanismes de roulement (18) du chariot de treuils à câble (15) est couplé par une commande à un entraînement électrique (22) du treuil à câble (10) de manière à ce que le point de déroulement de câble (20) du câble (11) demeure à un emplacement par rapport à l'extension longitudinale du tambour à câble (21).
     




    Zeichnung

















    Angeführte Verweise

    IN DER BESCHREIBUNG AUFGEFÜHRTE DOKUMENTE



    Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde ausschließlich zur Information des Lesers aufgenommen und ist nicht Bestandteil des europäischen Patentdokumentes. Sie wurde mit größter Sorgfalt zusammengestellt; das EPA übernimmt jedoch keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.

    In der Beschreibung aufgeführte Patentdokumente